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Der Weg zurück

von

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Der Sturm danach

So ihr süßen da bin ich wieder.

danke für die Kommis und jetzt geht es ohne lange vorrede mit dem nächsten Kapitel weiter!!!
 

4. Kapitel
 

Harry apparierte zu dem einzigen Ort, den er nach Hogwarts in irgendeiner Weise mit Heimat verband: dem Tropfenden Kessel.

Einige Sekunden blieb er vor der Tür, die in das Lokal führte stehen und versuchte seine Gedanken zu beruhigen.

Seine Flucht – denn als nicht anderes konnte man den raschen Abschied Harrys bezeichnen – aus dem Hause Potter hatte wieder einmal alles durcheinander gerbacht. Er brauchte Ruhe, um seine Gedanken zu ordnen.

Er öffnete die Tür, die in den dunklen Pub führte. Sein Weg führte ihn direkt zum Tresen, wo Tom gerade damit beschäftigt war, Gläser zu polieren.

Als er Harry kommen sah, musterte er ihn vorsichtig, bis er scheinbar etwas in seinem Gesicht fand, das er gesucht hatte, denn er lächelte ihn plötzlich freundlich an und sagte: »Willkommen im tropfenden Kessel, ich bin Tom, der Wirt. Was kann ich für Sie tun?«

»Ich hätte gerne ein Zimmer.« Harrys Stimme klang sachlich, obwohl es in seinem Inneren ganz anders aussah. Er war erstaunt, dass der Tom aus seiner Zeit und dieser Tom fast gleich aussahen. Die zwanzig Jahre waren an ihm scheinbar vorbeigegangen, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.

Tom nickte eifrig. »Gut, gut. Wir haben noch mehrere Zimmer frei. Wollen Sie uns länger beehren, Mr. ...?«

»Fuller, Chris Fuller. Und ja, ich habe vor, für eine längere Zeit zu bleiben.«

Tom nickte erneut und trat hinter der Theke hervor. »Gut, dann folgen Sie mir bitte, Mr. Fuller. Ihr Gepäck?«, fragte er und sah sich suchend um.

»Habe ich bei mir, danke.«

Wieder ein stummes Nicken Toms, dann wandte er sich der Treppe zu und führte Harry den Gang im Obergeschoss entlang zu einem der letzten Zimmer. Er öffnete es und ließ Harry eintreten.

»Diese Zimmer sind für Gäste, die länger im tropfenden Kessel bleiben wollen. Dort ist das Bett.« Er zeigte auf ein großes Bett aus Eiche, welches in der hinteren Ecke des Zimmers stand. »Die Tür dort hinten führt ins Bad.« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich dann jedoch noch ein Mal zu Harry. »Möchten Sie ihr Essen unten im Lokal oder lieber auf ihrem Zimmer einnehmen, Mr. Fuller?«

Harry, der bereits einige Schritte ins Zimmer hineingetreten war, drehte sich um. »Im Zimmer, bitte. Lassen Sie es vors Zimmer stellen.«

Tom nickte. »Wie sie wünschen. Ähm... entschuldigen Sie die Frage, aber sind Sie zufällig mit James Potter verwandt?. Wissen Sie, Sie sehen ihm zum verwechseln ähnlich und da dachte ich mir...« Er sah Harry verlegen an.

Harry lächelte Tom schwach an, schüttelte aber vehement den Kopf. »Nein, nicht das ich wüsste.« Eine kurze Pause entstand. Harry bezahlte währenddessen das Zimmer für die nächste Woche und nickte dann. »Danke Tom.«

Der Wirt des Tropfenden Kessel verstand und schloss die Tür hinter sich.

Harry ließ sich schwerfällig auf das Bett fallen und schloss gequält die Augen. Erst jetzt stürzten die Ereignisse der vergangenen Tage richtig auf ihn ein und er bekam immer mehr das Gefühl darunter zu zerbrechen.

Warum hatte er nicht einfach in diesen verdammten Kerker draufgehen können? Warum war er – wie auch immer – entkommen und dann auch noch ausgerechnet hier gelandet? Warum quälte ihn das Leben so?

Er wusste nicht wie lange er auf dem Bett liegen blieb. Irgendwann hatte er seinen Verstand abgeschaltet und nur noch sinnlos auf die Decke gestarrt.

Jetzt, Stunden später, wie er nach einen Blick auf seine Uhr feststellte, erhob er sich langsam und streifte sich vorsichtig den ramponierten Umhang ab. Aus der versteckten Innentasche holte er seine Habseeligkeiten und verstreute sie auf dem Bett.

Dann nahm er seinen Zauberstab und richtete ihn auf den verkleinerten Koffer. »Amplifica!« Innerhalb weniger Sekunden hatte der Koffer wieder Normalgröße. Harry trat auf ihn zu, legte seine Hand auf die Oberseite und murmelte leise: »Schnuffel.«

Mit einen lauten Peng öffnete sich die Riegel des Koffers und Harry hob den Deckel an. Er war ähnlich aufgebaut, wie der Koffer, den der falsche Moody damals in Hogwarts benutzt hatte. Allerdings brauchte man für die sieben verschiedenen Fächer keine Schlüssel. Es genügte Harrys Hand auf dem Deckel und das richtige Passwort für den Koffer, um ihn zu öffnen. Harry musste sich nur auf ein bestimmtes Fach konzentrieren, dann den Koffer öffnen und er hatte es vor sich.

In diesen Moment lag vor Harry im Koffer eine weiße Schüssel, eine große Phiole mit einer klaren, silbernen Flüssigkeit und daneben ein Dutzend kleiner Phiolen von denen gut die Hälfte gefüllt war.

Harry griff sich die Schüssel, die große Phiole und eine weitere leere heraus und stellte sie auf den großen Tisch aus Buche, der in der gegenüberliegenden Zimmerecke stand. Er entkorkte die große Phiole und ließ die Flüssigkeit in das Denkarium fließen. Dann nahm er seinen Zauberstab und legte ihn an seine Stirn.

Es kostete ihn viel Mühe sich genau auf die Erinnerung, die er im Moment haben wollte, zu konzentrieren. Immer wieder wollten sich andere schreckliche Erinnerungen dazwischen schieben. Dann jedoch hatte er es endlich geschafft und ein silberner Faden verband seine Stirn mit den Zauberstab, ehe die Verbindung zu Harry riss.

Vorsichtig ließ er den Faden in das Denkarium fallen und verrührte das Gemisch kurz mit dem Zauberstab. Dann beugte er sich mit dem Wissen herab erneut die schlimmste Nacht seines Lebens zu durchleben.
 

~.~
 

Keuchend trat er vom Denkarium fort. Seine Haare waren völlig durchnässt, ein deutlich sichtbarer Schweißfilm hatte sich auf seiner Stirn gebildet und das ganze Gesicht war kalkweiß. Dazu kam das starke Zittern, das seinen gesamten Körper erfasste.

Er hatte gewusst, dass es schlimm werden würde. Nicht umsonst hatte er diese Nacht als die schlimmste in seinem Leben bezeichnet, doch so schwer diese Nacht auch gewesen war, noch viel schlimmer war es, sie erneut durchzustehen.

Das Zittern ließ langsam nach und er sank erschöpft auf den Stuhl, der direkt hinter ihm stand. Doch lange sollte seine Ruhe nicht anhalten, denn nur wenige Minuten später klopfte es sachte an der Tür.

»Mr. Fuller? Ich habe ihnen Ihr Abendessen gebracht. Mr. Fuller, sind Sie da?«

Harry seufzte. Hatte er nicht gesagt, er solle das Essen einfach vor die Tür stellen. Schwerfällig erhob Harry sich und steuerte die Tür zu. Unterwegs griff er nach seinen Geldbeutel.

An der Tür angekommen, atmete er nochmals durch und versuchte nicht erschöpft auszusehen, was ihm allerdings nicht zu gelingen schien, wie er dem Blick Toms entnahm, nachdem dieser die Tür geöffnet hatte.

»Bei Merlin, Mr. Fuller, geht es Ihnen gut? Sind Sie krank? Soll ich einen Arzt holen lassen?«, fragte der Wirt besorgt. Sein Blick wanderte ununterbrochen über Harrys Statur.

Harry nahm das Essen entgegen und bezahlte. »Nein danke, Tom. Ich bin nur übermüdet, keine Sorge. Danke fürs Essen.«

Damit schloss er die Tür und ließ Tom so keine weiteren Chancen neugierige Blicke ins Zimmer zu werfen.

Nach einen Blick auf das Essen, drehte sich sein Magen um. Harry verfrachtete es einfach auf den Boden neben der Tür und beachtete es nicht weiter.

Er sah sich im Zimmer um. Was machte er nur hier?

»Warum, bei Merlin, bin ich hier?«, fragte er leise fluchend und setzte noch einige Schimpfwörter, der übelsten Sorte daran, auf die der Autor hier nicht näher eingehen möchte.

So stand er da, mit den Nerven völlig am Ende, verloren, verlassen, allein.

Und wieder einmal wünschte sich Harry Potter, der Junge-der-lebt, nicht zu leben.
 

~.~
 

Zwei Tage waren seit seiner Ankunft in der Vergangenheit vergangen. Nachdem er den ganzen folgenden Tag durchgeschlafen hatte, nur um völlig erschöpft aus eigenartigen Albträumen aufzuwachen und sich noch schlechter zu fühlen, als er es vorm Schlafen gehen getan hatte, war er am zweiten Tag hinab in die Winkelgasse gegangen.

Diese war trotz der Bedrohung durch Voldemort stark belebt.

Wahrscheinlich haben sich alle irgendwie an die Anwesenheit des Bösen gewöhnt, schoss es ihm durch den Kopf.

Sein erster Weg führte Harry zu Madam Malkin, wo er seinen kaputten Umhang – wenn auch nur wiederwillig- der Schneiderin anvertraute.

»Er ist eine Sonderanfertigung, leider aber sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Könnten Sie ihn bitte wieder auf Vordermann bringen und die magische Innentasche reparieren?«, fragte er höflich.

Madam Malkins schien sofort Feuer und Flamme. »Oh ja, natürlich. Ein sehr schöner Umhang. Woher haben Sie ihn?«

»Von meinem Paten«, erwiderte Harry knapp und etwas unterkühlt. Er sprach ungern über Sirius – oder traf ihn zwanzig Jahre in der Vergangenheit.

Sie nickte wieder. »Da müssen sie aber einen reichen Paten haben.« Sie sah ihn einen Moment erwartend an. Doch Harry überging diese Aussage einfach und sah sie nur weiter fragend an. Schließlich fuhr sie fort. »Es ist mir eine Ehre ihn reparieren zu lassen. Sie sagen, er hatte eine magische Innentasche?«

Harry nickte und zeigte sie ihr. »Dort, allerdings ist sie bei einen ... äh Unfall zerstört worden. Können Sie sie reparieren?«

Madam Malkins lächelte ihn warm an. »Es gibt nichts, was ich nicht kann, wenn es mit Schneidern zu tun hat.«

Harry nickte zufrieden. »Wann kann ich ihn dann abholen?«

Sie überlegte kurz. »Hm, ich denke, schon morgen, das werde ich nachher schnell erledigen. Auf welchen Namen soll der Auftrag gehen?«

»Fuller, Chris Fuller. Vielen Dank noch einmal, Madam Malkins.«

Kaum hatte er den Laden verlassen, atmete er hörbar auf. Er hasste dieses Spiel des lieben Jungens, doch gerade hier durfte er nicht auffallen und deswegen musste er tun, was zu tun war, auch wenn er es verabscheute.

Als nächstes war Gringotts dran und Harry war wieder einmal froh, dass er seinen Koffer immer in der versteckten Innentasche trug. Denn das halbe Pottervermögen war in einen der sieben Kofferfächer versteckt und so würde er einige Zeit über die Runden kommen. Trotzdem wollte er aus Sicherheitsgründen, einen bestimmten Anteil hier anlegen.

Er betrat also das schneeweiße Gebäude und trat an einen der Schalter. Der Kobold schaute ihm miesgelaunt entgegen. War einer von denen jemals gutgelaunt gewesen?

»Sie wünschen?«, fragte er schnippisch.

»Ich würde gern ein Konto anlegen.«, erklärte Harry wieder ruhig und hatte seine perfekte Maske wieder aufgelegt.

Der Kobold sah ihn einen Moment mit einen Blick an, der so viel bedeutete wie: Das ist ja ganz schön für dich und was hab ich da deiner Meinung nach damit zu tun?, ehe er sagte: »Gut, dann füllen sie bitte dieses Formular aus.«

Er reichte Harry einen Zettel und wartete mit schiefem Blick darauf, dass dieser fertig wurde, ehe er ihm das Blatt förmlich aus der Hand riss und ihm den Schlüssel übereichte. »Wollen Sie schon Geld hinunter bringen?«

Harry nickte nur stumm und der Kobold bat ihn ihm zu folgen, doch Harry hielt ihn auf. »Ähm, muss ich da mit runter?«, fragte er mit einen Blick auf die Karren. »Ich meine, können Sie mein Geld nicht einfach nehmen und es einsperren, ohne das ich mit muss.« Harry war noch immer nicht ganz auf dem Damm und eine kleine Achterbahnfahrt wollte er seinem Magen eigentlich nicht gönnen, doch der Kobold blieb stur.

»Laut Paragraph 3, Absatz 5 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Gringotts müssen die Kunden von Gringotts ihr Geld oder anderen Wertsachen immer selber in die Schließfächer bringen. Tut mir leid, da kann ich auch für Sie keine Ausnahme machen.«, erwiderte er mit einem fiesen Grinsen im Gesicht und Harry stieg mit einem Seufzer in den Karren.
 

Als er eine halbe Stunde später wieder auf seinem Zimmer war, bereute er es überhaupt auf die Idee gekommen zu sein, ein Konto zu eröffnen. Er hatte sich danach natürlich übergeben, hatte es allerdings bis zu seinem Zimmer aushalten können. Nun legte er sich auf sein Bett und wollte nur noch schlafen. Auch wenn er wusste, dass auch dies keine erholsame Nacht werden würde. Und auch diesen Abend aß er nichts, wie auch am Morgen und wann immer Tom ihm das Essen gebracht hatte. Er rührte es nicht an, obwohl Harry erkennen konnte, das sich der Koch, wohl auf Toms Wunsch, redlich Mühe mit der Zubereitung gegeben hatte. Für jeden anderen war das schon fast ein Festmahl, bei Harry jedoch rief es nur Brechreiz hervor.

Das letzte Mal hatte er bei den Potters etwas gegessen. Warum war es ihm da so leicht gefallen und jetzt so schwer.

Und warum fühlte er sich so schlecht?
 

~.~
 

Es klopfte.

Harry drehte sich mit einen Murren wieder um und versuchte nicht aufzuwachen.

Es klopfte erneut.

Ignorieren, einfach ignorieren, sagte sich Harry immer wieder.

»Mr. Fuller? Entschuldigen Sie die Störung, aber die Bücher, die sie bestellt haben, sind angekommen. Mr. Fuller, ich ...?«, Weiter kam Tom nicht, denn Harry hatte die Tür aufgerissen, mit einen kurzen Dank das Paket abgenommen und die Tür wieder zugeknallt.

Endlich! Endlich waren sie da. Die Bücher, die vielleicht seine Rettung waren. Und zum ersten Mal seitdem er in der Winkelgasse war, verspürte er so etwas wie Freude.

Leider sollte die Freude nicht lange anhalten, denn von plötzlichem Schindel gepackt, versank Harrys Welt und damit auch die rettenden Bücher ins Schwarze.
 

TBC...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Monny
2008-07-08T17:46:10+00:00 08.07.2008 19:46
Na was ist denn da passiert. Ist er wieder in Omacht gefallen??. Naja jedenfalls echt klasse geschrieben^^.
Freu mich schon auf das nächste Kap^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  SailorStarPerle
2008-04-06T12:21:56+00:00 06.04.2008 14:21
huhuhuuu
Super ff ich hoffe du schreibst bald weiter ;) würde mich interesieren wie es weiter geht *kaum noch erwarten kann*

MFG SSP


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