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Traumatische Liebe

Wenn der Schmerz überwiegt ...
von

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~Abfuhr und Abreibung~

Der blonde junge Mann hatte keine Ahnung, wie lange er auf das Glas starrend da saß, seitdem Kyo an die Bar gegangen war. Seufzend strich er sich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und beobachtete das brechende Lichtspiel der Kerze auf der Oberfläche seines Getränkes. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck sah er zur Bar rüber und beobachtete Kyo, der sich mit gesenktem Kopf auf einem der Barhocker niedergelassen hatte und sich seit einer viertel Stunde nicht mehr zu bewegen schien. Ein kühles Lächeln zierte die Mundwinkel Shinyas, als Daisuke hinter der Bar zu ihm blickte und fragend die Augenbrauen nach oben zog. Daraufhin beugte sich der Rotschopf zu Kyo hinunter und Shinya konnte nur sehen, wie er die Lippen bewegte und einen dunklen Ausdruck in den Augen hatte. Zu gern hätte er verstanden, was er dem Schwarzhaarigen flüsterte.
 

Diese hob langsam den Kopf, warf einen prüfenden Blick über die Schulter und sah Shinya ausdruckslos an. Dann kehrte er sein Gesicht wieder dem Barkeeper zu und schüttelte sein Haupt. Okay, es ging also um ihn, das konnte Shinya unschwer erahnen. Aprubt richtete sich Daisuke wieder auf und warf mit einer recht wütenden Geste das Wischtuch auf den Tresen. Er sah sich kurz im Lokal um und zischte etwas zu dem vor ihm Sitzenden. Dann kam er hinter der Bar hervor und schritt auf Shinyas Platz zu. Neugierig sah ihn der Blonde an, als Dai an seinem Tisch ankam und sich auf einem der Stühle gegenüber der Sitzecke niederließ. In seinen Augen lag ein leichtes Funkeln und er lehnte sich über den Tisch.

„Also, Shinya, was ist das zwischen dir und unserem Miesepeter?“

Fragend spitzte der Angesprochene die Lippen und neigte den Kopf zur Seite. „Was meinst du?“
 

Ein seufzendes Lächeln verließ die geschwungenen Lippen des Rotschopfes eher er flüsterte: „Spiel nicht den Unwissenden, du weißt sehr gut was ich meine.“ Sein Herz schlug schnell und schien sich bereits in seinem Hals zu befinden und drohend gegen seine Kehle zu klopfen, doch er bemühte sich so gelassen wie möglich auf seinem blonden Freund zu wirken. Dieser lächelte kühl und schmälerte leicht die Augen, ehe er ruhig entgegnete: „Nein, tut mir leid. Vielleicht drückst du dich nicht deutlich genug aus?“

Natürlich wusste Shinya, auf was Dai hinaus wollte, doch er sah keinen Grund, warum er ihm so leichtfertig antworten sollte.
 

Der Rotschopf ließ den Blick über Shinyas Gesicht wandern, blieb an den vollen Lippen hängen und musste hart schlucken. „Schläft er mit dir?“ drang es vorsichtig aus seinem Mund und seine Finger kratzten nervös auf der Glasoberfläche des Tisches.

Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des anderen und er beugte sich nun ebenfalls leicht über den Tisch. Über die Kerze hinweg sahen sie sich einige Atemzüge lang an und Shinya konnte erkennen, wie schwer es Dai fiel dieses Thema anzusprechen.

„Hör zu, Dai.“ er räusperte sich und holte tief Luft. „Ich danke dir für alles, was du in den letzten Wochen und Monaten für mich getan hast. Du warst und bist mir ein sehr guter Freund, doch diese Sache…“ er überlegte kurz und spähte dann zu Kyo hinüber, der immer noch wie festgefroren an der Bar wurzelte. „…diese Sache betrifft dich nicht.“
 

Seine Augen kehrten in Dais Gesicht zurück und erwiederten den wachsamen Blick in der Hoffnung, diese Abfuhr nicht allzu hart auf den anderen einschlagen zu lassen. Doch der unveränderte Ausdruck in Daisukes Augen erweckte den Verdacht, dass seine Aussage überhaupt nicht angekommen war.

„Tut sie nicht?“ antwortete er leicht angesäuert und seitlich seines Kiefers spannte sich ein fester Muskel, als er die Zähne fest zusammenbiss. „Dann erklär mir doch bitte, wer dich seinetwegen immer wieder aufbaute? Wer hat dich in den Arm genommen, als du unter brühend heißem Wasser in der Dusche hocktest? Und wer hat dich aufgemuntert, als du betrunken auf Toshis Schaukel lagst? Von dem Vorfall gestern mal ganz abgesehen!“ Seine Augenbrauen verengten sich und zauberte ihm tiefe Falten auf die Stirn, während sein Blick wie angekettet auf dem Blonden ruhte.
 

„Verdammt, Shinya, er ist nicht gut für dich! Er ist mein Freund und ich mag ihn, doch ich kann nicht mit ansehen, wie er dich runterzieht …“

„Dann sieh weg.“ war die trockene Antwort, welche wie ein Säbel in seine Stimme schlug und sie für einen Herzschlag abtrennte.

„Was?“ entrüstet starrte Dai ihn an und eine Mischung aus Besorgnis und Ärger spiegelte sich in seinem Antlitz. Zwischen ihnen entstand eine elektrisierende Spannung und man könnte meinen, die Hitze der Kerze könnte diese jeden Moment zum explodieren bringen.

„Du hast mich schon verstanden.“ beteuerte Shinya und seine Mundwinkel hoben sich zu einem liebevollen Lächeln. „Ich kann mir vorstellen, wie unser Verhältnis auf dich zu wirken scheint, doch es ist etwas ganz anderes, es geht viel tiefer, als ich es dir überhaupt erklären kann. Man mag es mir nicht ansehen, doch ich habe genug Kraft für zwei Menschen, für mich und Kyo.“
 

In seinem Gesprochenen schwang Wehmut mit und machte es so noch schwerer verständlich für Daisuke, der ihn immer noch anstarrte. Dann schüttelte dieser den Kopf. „Red doch nicht so einen Unsinn!“ seine Stimme hob sich leicht und verdeutlichte seine Sorge. „So viel Kraft hast du nicht. Sieh dich doch an, du bist völlig ausgezehrt und verkriechst dich immer mehr. Sobald es um Kyo geht verlierst du dich und fängst an zu trinken … das macht mich krank!“ Die letzten Worte pressten sich gequält aus seinem Mund er schloss die Augen, um sich wieder zu sammeln.

Schweigend sah Shinya ihn an, musterte das kummervolle Gesicht und die zusammengepressten Lippen. „Krank vor Eifersucht?“ wisperte er gegen die Kerze und Dai schreckte auf.

Das vorhin noch so mächtig pochende Herz hörte plötzlich auf zu pumpen.

„Ja.“ pflichtete er leise und ernst bei.
 

Shinya hatte es geahnt, doch diese Bestätigung hätte er sich lieber nicht gewünscht. Er mochte Daisuke, wie einen Freund und von Zeit zu Zeit vielleicht auch mal etwas mehr, doch da es auf der Seite des Freundes nun auch so aussah, sogar noch intensiver, musste er eine Trennlinie ziehen.

„Es tut mir leid.“ er senkte sein Haupt und ein paar blonde Strähnen streichelten seine Stirn. Er überlegte, was er sagen sollte, doch ihm wollten einfach nicht die rechten Worte einfallen. Mit Sicherheit hatte der Rotschopf recht, mit dem, was er über sein Verhalten gesagt hatte. In der letzten Zeit hatte er sich tatsächlich zurückgezogen und wenig auf seine Gesundheit geachtet. Und er konnte auch nicht abstreiten, dass dies alles irgendwo mit dem schwarzhaarigen Gefühlsklotz an der Bar zu tun hatte.
 

Langsam hob er seinen Kopf und lächelte Dai herzlich an. Dieser wich unentschlossen zurück und schaute überrascht drein. Mit einem Lächeln hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. „Was ist daran so witzig?“ fragte er gekränkt. Unerwartet griff Shinya über die Glastischplatte hinweg und kaschte sich die Hand des Barkeepers. Er zog sie näher zu sich und strich mit seinen kühlen Fingerspitzen über die kräftige Äderung auf dem Handrücken. Diese zärtliche Berührung entlockte dem Rotschopf ein sehnsüchtiges Seufzen und seine dunklen Augen schauten fragend in Shinyas lächelndes Gesicht.

„Du kennst mich sehr gut.“ sagte dieser freundlich. „Daher wirst du auch wissen, dass ich eine Freundschaft zu dir viel mehr schätze, als alles andere.“

Mit Bedauern senkte Dai die Augen und beobachtete die Bewegungen der begehrten Hand auf seiner.
 

„Gefühle können vieles kaputt machen und das möchte ich nicht.“ fuhr Shinya fort. „Du bist schließlich mein Seelenpartner und daran soll sich nichts ändern.“

Ein zögerndes Nicken zeigte ihm, dass der Barkeeper ihn verstanden hatte, wenn es ihm auch sehbar etliche Stiche in sein Herz versetzt hatte. Doch auch an dem Blonden ging es keineswegs spurlos vorbei. Er atmete tief durch und zog dann seine Hand zurück um mit ihr nach seinem Glas zu greifen und den bitteren Geschmack der Wahrheit runterzuspülen.

„Wenn er dir weh tut, mach ich ihn kalt.“ sagte Daisuke verkrampft grinsend und erhob sich. „Pass auf, dass du nicht wieder zu tief ins Glas schaust!“ mahnte er seinen Freund, der ihn daraufhin überrascht anblinzelte und dann verstehend nickte. Daraufhin wand sich der Rotschopf von ihm ab und schritt zur Bar zurück.
 

Je weiter er sich von der Sitzecke entfernte, desto schwerer wurde sein Herz, doch gleichzeitig machte sich ungeahnte Erleichterung in ihm breit. Mit Sicherheit hatte er sich etwas ganz anderes gewünscht, doch es reichte ihm auch, dass Shin Bescheid wusste und er sich das Gröbste von der Seele reden konnte. So waren die Fronten geklärt und wenigstens für eine weitere Freundschaft keine Hindernisse mehr vorhanden. Und er fühlte sich sogar besser, sodass er sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen konnte, selbst dann nicht, als er Kyo sah. Voller Elan kehrte er an seine Position hinter dem Tresen zurück und schielte sorglos zu dem Schwarzhaarigen hinüber. „Na, willst du noch einen?“ fragte er ihn, als er das leere Glas registrierte.
 

Skeptisch hob Kyo sein Haupt und blickte ihn an, dann wand er den Kopf und sah sich irritiert nach Shinya um. Dieser stierte verträumt vor sich hin und so drehte er sein Gesicht wieder Dai zu. „Ja … gern. Ist alles in Ordnung mit dir?“

Verwundert hob der Rotschopf die Augenbrauen, dann griente er noch breiter und beugte sich zu ihm hinunter. „Natürlich, was sollte denn nicht stimmen?“

Noch mehr von dem Grinsegesicht des anderen in die Irre geführt verzog Kyo den Mund und kratzte sich nachdenklich an der Stirn. „Nimmst du neuerdings schon Drogen?“ knirschte er.

Ein herzhaftes Lachen von Dai ließ ihn zusammenzucken und er wich erschrocken zurück. „Was zum Teufel …“

„Wer flucht denn hier?“ drang eine tiefere Stimme hinter Kyo hervor und der Kleinere wirbelte mit dem Kopf herum und starrte in das vertraute Gesicht Toshis.
 

Der Große legte einen Arm um ihn und zwinkerte ihm vielsagend zu. „Na, bist du noch nüchtern?“

Zögernd nickte Kyo und kräuselte die Stirn, ehe sein Blick wieder zu Dai wanderte, der damit beschäftig war ihm ein neues Glas einzuschenken.

„Das wird er später trinken.“ sagte Toshi bestimmt und griff nach Kyos Arm. Dieser widersetzte sich kurz und zischte aufgebracht: „Herr Gott, was ist denn mit euch los? Was willst du mit meinem Arm? Und wieso kann ich den nicht gleich trinken?“ Er verstand grad gar nichts mehr, weder die plötzlich aufgetauchte Heiterkeit von Dai noch die bestimmende Annäherung von Toshiya. Während Dai amüsiert die Schultern zuckte beschwichtigte Toshi ihn in einem ruhigen Ton. „Weil wir reden müssen.“

„Und das hat nicht Zeit bis später?“ murmelte der Kleinere fragend.

„Nein, jetzt.“ gab Toshi als Antwort und als Kyo zu einem weiteren Widerstandsversuch Luft holte, schnitt er ihm das Wort ab: „Jetzt sofort. Schließlich solltest du dafür zurechnungsfähig sein.“
 

Um weitere Fluchtversuche zu unterbinden, zog er ihn vom Hocker und legte fordernd einen Arm um seine Schultern. „Und zwar draußen.“ flüsterte er ihm ins Ohr und dirigierte den Körper des Schwarzhaarigen Richtung Ausgang.

„Ist ja gut, ich geh ja schon!“ zickte Kyo ihn an, immer noch leicht mit der Situation überfordert und überhaupt nicht wissend, was diese ganze Aktion eigentlich sollte.

Als sie die Vorhalle durchquerten und an den Garderobenhaken vorbeigingen, deutete Kyo auf seine Jacke und schaute fragend zu Toshi auf. Dieser hatte die Augen stur auf den Ausgang gerichtet und sagte ernst: „Die brauchst du nicht, dir wird schon warm werden.“
 

Spätestens in diesem Moment machte sich ein leicht flaues Gefühl in Kyos Magen breit und er war sich unsicher über das, was ihn erwarten würde. Die ernste Miene seines Freundes verhieß in der Regel nichts gutes und irgendwie bekam er den Verdacht nicht los, dass sich dieser Ernst auf ihn bezog. Er quetschte all seine Hirnzellen nach einem möglichen Anhaltspunkt aus, doch vergeblich.

Nachdem Toshi schwungvoll die Glastür öffnete, schlug ihnen die kühle Nachtluft entgegen und ließ beide für einen Moment tief durchatmen. Obwohl es doch recht frisch war, bemerkte Kyo die Temperaturen kaum, zu sehr war er damit beschäftigt, was in Toshi vorging. Und auch dem schien die Kälte nichts auszumachen. In seinem weißen Shirt stehend schloss er die Augen und legte den Kopf leicht in den Nacken. Die Reinheit der Nacht durchfuhr seinen Körper und zeigte sich als ein Schauer von Gänsehaut auf seinen muskulösen Armen.
 

Langsam öffneten sich seine Augen und er ließ den Kopf zu Kyos Seite kippen, fast so, als hätte ihm gerade jemand das Genick gebrochen. Sein Blick durchbohrte Kyos Augen und seine Gesichtskonturen wirkten versteinert und markanter als sonst. „Also.“ drang seine schneidende Stimme zu dem Kleineren, der nun aus unsicheren Augen zu ihm aufblickte. „Was ziehst du hier für eine Show mit Shinya ab?“

Ungläubig starrte Kyo ihn an: „Was is?“

Woraufhin ihn Toshi schief anlächelte und wiederholte, was Kyo beim ersten mal wohl nicht ganz begriffen hatte: „Ich will wissen, wieso du dich so widerlich verhälst.“

Der Schwarzhaarige senkte sein Kinn ein Stück und seine Augen funkelten den anderen bedrohlich an. „Misch dich nicht ein.“

Das war es also, was den Älteren so beschäftigte. Blöderweise teilte Kyo nicht dessen Ansicht und erklärte sich auch nicht dazu bereit, irgendetwas erklären zu müssen.
 

Doch Toshi gehörte zu der Sorte Mensch, die sich nicht abschütteln ließ und schnell auch andere Saiten aufziehen konnten, wenn es die Situation erforderte. Und diese Situation schrie förmlich nach einer Wandlung.

Blitzschnell wirbelte Toshiya herum und griff Kyo grob bei den Schultern und warf ihn zu Boden. So schnell konnte der Kleinere gar nicht gucken, wie er sich in dem Kies wieder fand und der aufsteigende Staub in seinen Mund flog. Seine Handflächen scheuerten unsanft über die kleinen Steine und auch an seinen Knien kratzten sie sich durch die Hose. Hustend drehte er sich um und funkelte den anderen finster an: „Sag mal, hast du sie noch alle?!“ rief er erbost und seine überraschend schrille Stimme hallte von den Wänden des Lokalhauses wider. Dann spürte er einen donnernden Schlag an seiner Wange, sodass sein Gesicht Richtung Kies zurückgeschleudert wurde.
 

Toshiya bäumte sich über ihm auf und knurrte dunkel: „Ich hab dir eine Frage gestellt!“

Nach Luft schnappend stierte Kyo auf die dunklen Steinchen unter seinen zu Fäusten geballten Fingern. „Du hast doch den Arsch offen!“ zischte er gegen den Boden und schmeckte etwas Blut auf seiner Zunge. Angewidert spuckte er es aus und versuchte sich wieder aufzurappeln. Der Faustschlag in seinem Gesicht hämmerte von innen gegen seine Schläfen und in ihm machte sich ungeheure Wut breit. Sein Freund hingegen hatte die Arme verschränkt und sah gelangweilt auf ihn herab. Er hatte Geduld gehabt mit seinem Freund, viel Geduld, doch auch die war irgendwann einmal erschöpft und jetzt hatte er die Schnauze voll. Innerlich war er nicht einmal annähernd so aufgebracht wie Kyo, dafür war er einfach nicht der Typ.
 

„Wars das etwa schon?“ gab der im Drecksuhlende von sich und lachte bitter. „Und dafür hast du mich hier raus gezerrt?“ Mit einem verachtenden Blick drehte er sein Gesicht dem anderen zu und spuckte erneut auf den Kies, um ihm zu zeigen, wie gleichgültig er mit der Aktion umging. Anerkennend nickte Toshi und spitzte die Lippen: „Bist ja doch ganz fit, mein Kleiner. Dann können wir ja weitermachen.“ Ein eiskaltes Lächeln gefror auf seinen Lippen und löste einen Anflug von Unsicherheit in Kyo aus. Dass Toshi und er sich gelegentlich kräftemessend gegenüberstanden war nichts Neues, doch dieses mal war es viel ernster, als je zuvor.

In dem Großen machte sich ein angenehmes Hochgefühl breit und Adrenalin kroch durch seine Venen und ließ sein Herz schneller arbeiten. Diese Abreibung hatte der sture Bock seiner Meinung nach schon lange verdient und es bereitete ihm ungemeines Vergnügen, sie ihm persönlich verpassen zu können.
 

„Na los doch, steh auf! Oder fühlst du dich wohl im Dreck?“ fragte er ihn gespielt freundlich und machte eine auffordernde Gestik mit der Hand. Seine Augen funkelten ihn provozierend an, während sich die Mundwinkel immer weiter zogen, bis seine weißen Zähne hervorblitzten. Kyo schüttelte verärgert den Kopf und sah ihn immer noch bösartig an: „Willst du unbedingt, dass ich dir eine aufs Maul haue, oder was?“ In seinen Gliedern kribbelte es und mittlerweile schoss ebenso viel natürliches Aufputschmittel durch sein Blut, wie bei seinem Freund.

„Dazu musst du erstmal rankommen.“ lockte ihn der Ältere und wippte anzüglich mit einer Augenbraue. Ihm war bewusst, dass er seinen kleineren Freund nicht zu unterschätzen hatte, doch er wusste ebenso, dass er ihm kräftemäßig überlegen war, solange Kyo nicht komplett austickte.
 

Schwerfällig hievte sich Kyo auf die Beine und rieb sich den Kiefer, die Augen nicht von Toshi lassend: „Du hast nen ganz schönen Schlag drauf.“ murmelte er, doch es klang eher wie ein Vorwurf statt nach einem Kompliment.

Toshi lachte kurz auf und rieb sich dann das Handgelenk: „Und du nen ganz schönen Dickschädel, aber was anderes hatte ich auch nicht erwartet. Irgendwas muss ja die Masse in deinem Kopf füllen, selbst wenn es nur Knochen sind.“

Das müsste eigentlich reichen um den Kleinen aus der Reserve zu locken, doch der stand immer noch lauernd da und machte keine Andeutungen ihn angreifen zu wollen.

Gut, dann musste Toshi deutlicher werden.
 

Mit übertriebener Arroganz strich er sich eine gelöste Haarsträhne hinter sein Ohr und meinte beiläufig: „Wer hat eigentlich bei euch die Hosen an? … nein, warte, sags mir nicht!“ Nachdenklich legte er einen Finger an seine Lippen und schlussfolgerte: „Shinya, hab ich recht? Du bist doch eher der verweichlichte Typ…“

Dann sah er nur noch den rot schwarzen Schopf von Kyo auf sich zurasen und schon hatte er einen kräftigen Schlag in die Magengrube kassiert.

„Sag das noch mal, du Wichser!“ zischte er ihm drohend ins Ohr, als Toshi luftschnappend seinen Körper nach vorn beugte und kurzzeitig Sterne aufleuchten sah.
 

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Tut mir leid, dass es wieder so lange dauerte, mein PCwar zwei Wochen deffekt.

Kommis? Kritik?

Eigentlich war es nicht geplant, dass Toshi so grob wird, er hat sich einfach verselbstständigt XD.

Aber seid ehrlich, irgendwie steht es ihm doch, ne?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AlmightyKai
2008-08-13T00:39:31+00:00 13.08.2008 02:39
oh je, so ein schönes Kapitel und kaum Kommentare
Irgendwie mag ich das Kapitel, ist zwar etwas brutal,
aber vielleicht ist es genau das.
Kyo ist an einigen Stellen recht gechillt...
hatte ihn irgendwie krasser in den Vorkapiteln in Erinnerung
Naja Rache is süß, freumich aufs nächte Kapitel.
gz Kai

Von:  -aftermath-
2008-06-09T20:51:19+00:00 09.06.2008 22:51
boah~
alle hacken auf dem armen kyo rum xD
ganzschön fies!
er tut mir leid~
genauso wie shinya~
ich hoffe dein pc geht jetzt besser~
schreib schnell weiter~
*gespannt desu*
*aufs nächste kapi wart*
xD


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