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Eine verfluchte Woche

oder auch: Ein Unglück kommt selten allein... (SasuNaru)
von

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Tag 7 oder: Mission, Part II

Das letzte Kapitel. Endlich.

Diese Fanfiction hat mich verfolgt! Ô.o

Aber jetzt fehlt nur noch der Epilog, dann ist endgültig Feierabend ;D

Über dieses Kapitel... gibt's 'ne Menge zu sagen, aber die Hälfte fällt mir eh erst hinterher ein, das weiß ich jetzt schon...

Eins von vorneherein: Es. Ist. LANG. Ich hab noch nie zuvor so viel auf einmal geschrieben... Ô__Ô Und es hat von allem etwas, Action, Sarkasmus, Kitsch, Fluff...

Sagt mir, wie's euch gefallen hat! ^-^

Lg~

dat Mao

~~~~~
 

Das kalte Licht des fast vollen Mondes fiel vereinzelt durch die Blätter der dicht beieinander stehenden Bäume. Ein sanfter Wind wehte und ab und an schuhuhte eine Eule auf einem Ast, bevor sie sich lautlos auf ihre Beute, eine kleine Waldmaus, stürzte. Kein Normalsterblicher, der sich in diesen frühen Morgenstunden in den Wald verirrt hätte, wäre auf die Idee gekommen, in jener friedlichen, wenn auch finsteren Idylle könnten sich eine Horde semiqualifizierter Chunin, sechs hochqualifizierte, tödliche Shinobi sowie ein geschrumpfter Ausnahmeninja mit dem einmaligen Talent, sich und alles und jeden um ihn herum in Schwierigkeiten zu bringen, herumtreiben.

Doch genauso war es: In exakt dem Moment, in dem die Eule auf die Waldmaus herabstieß und ein Windstoß die Blätter rascheln ließ, kauerten drei der hochqualifizierten, tödlichen Shinobi gemeinsam mit dem geschrumpften Ausnahmeninja hinter einem großen Dornbusch und fassten in aller Eile zusammen, was ihnen in den letzten Stunden zugestoßen war.

Nachdem Naruto mit der Kurzfassung seiner Schriftrollenverfolgung fertig war und auch Sakura und Kakashi geendet hatten, erstattete Sasuke als Letzter Bericht über seine und Narutos Erlebnisse. Als er schließlich bei den Ereignissen in der Basis der Iwa-Ninja angelangt war, hatte er fast mehr Aufmerksamkeit, als ihm lieb war – wenn Sasuke etwas hasste (neben seinem Bruder und penetranten Fans), dann war es, im Mittelpunkt zu stehen und von allen mit großen Augen angestarrt zu werden –, doch er berichtete tapfer weiter: Wie Naruto und er befürchtet hatten, sie wären entdeckt worden, als plötzlich Alarm geschlagen worden war, wie sie auf dem Weg nach draußen getrennt worden waren, wie er immer tiefer in die Basis geraten war, bis er sich unbemerkt von der Gruppe Erdninja hatte absetzen können, wie er den Weg zurückgefunden und schließlich draußen angekommen war, wie er Sakura und Kakashi entdeckt, zur Ablenkung eine Rauchbombe gezündet und dem nächstbesten Ninja die nächstbeste Waffe in den Rücken gerammt hatte, und wie er sich letzten Endes in der allgemeinen Verwirrung Naruto geschnappt hatte und geflüchtet war.
 

Ein tiefes Schweigen legte sich erneut über den Wald. Alle ließen erst einmal auf sich wirken, was sie soeben gehört hatten (bis auf Naruto vielleicht, der mit einem Käfer spielte). Sakura war es schließlich, die die Stille unterbrach:

„Diese drei... Sie scheinen auf einem völlig anderen Level zu sein als der Rest der Iwa-Ninja, oder?“ Nervös blickte sie sich um und fuhr sich fahrig durch die Haare. „Können... Können wir so jemanden überhaupt besiegen?“

Kakashi lächelte sein typisches Lächeln, sein sichtbares Auge zu einem umgekehrte 'U' gekrümmt.

„Wir haben schon Shinobi von einem ganz anderen Kaliber erledigt. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder von uns in der Lage ist, seinen Kampf zu gewinnen.“

Ob er wirklich so sehr davon überzeugt war oder nur so tat, um sein Team nicht zu beunruhigen, wusste allein Kakashi; doch nach seiner kleinen Ansprache setzte er sein übliches, unergründliches Pokerface auf und hüllte sich in Schweigen.

Stattdessen meldete sich plötzlich Naruto zu Wort: Mit einem unschuldigen, engelsgleichen Gesicht blickte er die Kunoichi mit den rosafarbenen Haaren an und sagte „Ne, Sakura-chan?“. Als er sah, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte, fuhr er mit dem gleichen Ich-bin-ein-liebes-kleines-Kind-und-habe-keine-geheimen-Pläne-Gesichtsausdruck – der Sasuke (der es natürlich nicht lassen konnte, seinen Lieblingsninja zu beobachten) übrigens langsam sehr misstrauisch machte – fort:

„Weißt du, weißt du, diese Frau da... Weißt du, was sie über dich gesagt hat?“

Sakura blickte ihn verwirrt an, und auch auf Kakashis und Sasukes Gesichtern ließen sich bei genauerem Betrachten Anzeichen von Verwunderung feststellen. Wo sollte das denn hinführen?

Die einzige Kunoichi im Team schien genau das herausfinden zu wollen und antwortete deshalb (etwas unsicher):

„N-Nein, das weiß ich nicht... Was... was hat sie denn gesagt?“

Der kleine Blondschopf legte seine Stirn in Falten.

„Weißt du, sie hat gesagt: 'Die kleine Göre aus Konoha ist zwar recht stark'“, und dabei ahmte er die Stimme der Frau nach, „'aber überhaupt nicht weiblich. Man glaubt ja kaum, dass das eine Frau sein soll!' Mhm-hm, das hat sie gesagt.“ Er nickte bestätigend und fügte dann noch hinzu: „Und sie hat gesagt, du wärst flach wie ein Brett.“
 

Ein Augenblick lang war es still. Gefährlich still.

Dann...

„ICH BRING DIE VERDAMMTE FRAU UM!“

Haruno Sakura war aufgesprungen, die Fäuste so fest geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten, und eine heftig pochende Ader auf ihrer Stirn. Die Aura, die sie umgab, war mal wieder deutlich spürbar geworden und schrie geradezu „Ich will töten!“. Alles in allem war es ein grandioser, wenn auch etwas angsteinflößender Anblick.

Von den Schimpfwörtern und Flüchen, die sie ausstieß, mal ganz zu schweigen.

„Diese elende Tussi! Wenn ich die in die Finger kriege! Die mach ich zu Hackfleisch! Von wegen, nicht weiblich und flach wie ein Brett! Das werden wir ja sehen! Warte nur, du Ziege!“

Und damit war die sonst recht besonnene und vernünftige Medic-Nin in einer Staubwolke davongestürmt.

Zurück blieb der Rest ihres Teams, zwei davon mit Schweißtropfen auf der Stirn, einer breit und zufrieden grinsend.

„Ich schätze, damit hätten wir ein Problem weniger“, murmelte Sasuke und fuhr sich durch die Haare. „Niemand schlägt Sakura, wenn sie in so eine Raserei verfallen ist.“

„Mhm“, stimmte Kakashi zu, „bleiben also nur noch zwei. Keine schlechte Idee übrigens, Naruto. Hat sie das wirklich gesagt?“

Das Grinsen des Chaosninja wurde noch eine Spur breiter.

„Quatsch! Ich hab die Frau ja vorhin auf dem Baum zum ersten Mal gesehen! Aber ich hab mir gedacht, das hilft bestimmt, um Sakura-chan ein bisschen zu motivieren! Und außerdem“, und inzwischen reichten seine Mundwinkel von einem Ohr bis zum anderen, „sind meine Ideen nie schlecht!“

Der drohende Blick, den Kakashi ihm daraufhin zuwarf, dämmte seine Euphorie allerdings ein wenig.

„Darüber reden wir noch“, erwiderte der Kopierninja in einem Unheil verkündenden Tonfall, bevor er sich wieder Sasuke und ihrem aktuellen Problem zuwandte. „Ich werde mir diesen Gankai vorknöpfen.“

Sasuke hob eine Augenbraue.

„Warum? Irgendwelche Informationen über ihn?“

„Wenn ich mich nicht irre – und ich bezweifle nicht, dass ich mich nicht irre –, dann ist er ein nicht ungefährlicher Nuke-Nin aus dem Dorf hinter den Felsen.“

„Ein Nuke-Nin?“ Diesmal hob Sasuke beide Augenbrauen. „Ist recht ungewöhnlich für ein Ninjadorf, sich mit einem Shinobi zu verbünden, den es zuvor verbannt hat.“

„Aus diesem Grund bin ich mit auch nicht so sicher, ob wirklich das ganze Dorf hinter den Felsen dahinter steckt, oder ob das hier eine Art persönlicher Rachefeldzug von diesem Gankai ist.“ Kakashi legte einen Finger an die Stirn. „Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann hat er nämlich auch im dritten Ninja-Weltkrieg gekämpft, und hegt daher vermutlich einen Groll gegen Konoha.“

Sasuke nickte.

„Dann übernimmst du den. Ich kümmere mich um den Dritten.“

„In Ordnung“, stimmte Kakashi zu, „aber sei vorsichtig.“

„Hallo?“, meldete sich Naruto zu Wort, der sich ziemlich übergangen fühlte. „Was ist mit mir?“

Im gleichen Augenblick wurde ihm die Antwort bewusst, die ohne Zweifel folgen würde.

„Du bleibst hier.“

„Aber-“, wollte Naruto protestieren, doch sein Sensei schnitt ihm das Wort ab:

„Du. Bleibst. Hier.“

Wütend ließ sich der Blondschopf gegen einen Baumstamm fallen und verschränkte schmollend die Arme.

„Von mir aus...“, murmelte er verbittert und ignorierte den warnenden Blick seines Sensei geflissentlich. Kakashi seufzte und schob die Hände in die Hosentaschen. Er hatte keine andere Wahl, als sich auf Narutos Wort zu verlassen. Hoffentlich endete dieser Auftrag nicht doch noch in einer Katastrophe für sein Team...

Währenddessen kniete sich Sasuke vor seinen geschrumpften Rivalen und sah ihm in die Augen.

„Sei vorsichtig“, sagte er leise, fasste dann in seine Tasche, zog hastig einen länglichen, dunklen Gegenstand hervor und drückte ihn Naruto in die Hand. „Und pass darauf für mich auf, okay?“

Dann erhob er sich und tauschte einen kurzen Blick mit Kakashi.

„Lass uns gehen.“

Und mit dem nächsten Windstoß waren die beiden Jounin verschwunden. Zurück blieb ein immer noch etwas gekränkter Naruto, dessen Neugier allerdings bald gegen seinen angeschlagenen Stolz gewann und ihn dazu trieb, sich den geheimnisvollen Gegenstand genauer anzusehen.

Und seine Augen weiteten sich...
 

~Tag 7/Sonntag~

Der Tag, an dem alles gut wurde ... mehr oder weniger
 

Haruno Sakura stürmte durch den Wald, kochend vor Wut. So wütend war sie schon lange nicht mehr gewesen, nicht mehr, seitdem ihre Mutter vor vier Jahren versehentlich ihre gesamte Kollektion an wertvollen, seltenen Sasuke-Items (benutzte Taschentücher, Haar- und Zahnbürsten (für eventuelle Genexperimente), Quittungen aus dem Supermarkt, leere Stifte, alte Hefte aus der Akademie und jede Menge Fotos) in den Müll geworfen hatte. Damals war Sakura vor Wut beinahe an die Decke gegangen; heute fragte sie sich, wie sie sich über solch eine Lappalie so hatte aufregen können. Es gab wesentlich schlimmere Dinge auf der Welt.

...zum Beispiel von einer völlig fremden Frau, die sich ganz offensichtlich für etwas Besseres hielt, als flaches Brett bezeichnet zu werden! Sakura knirschte mit den Zähnen und legte noch einen Zahn zu. Sie würde diese Frau finden, und wenn sie sie gefunden hatte, würde sie ihr zeigen, wer hier die Weiblichere war!

Oder sie würde ihr alle Knochen brechen. Das klang auch verlockend.

Ein helles, melodisches Lachen, wie Glöckchen in einer Brise, das plötzlich durch die Bäume hallte (und das Sakura übrigens noch eine Weile in ihren Träumen verfolgen würde), ließ die rasende Kunoichi mit einem Ruck wie angefroren stehen bleiben. Ihr Verstand rationalisierte sich wieder und ihr zuvor wild fließender Chakrafluss beruhigte sich.

Okay, Sakura. Konzentriere dich. Wo bist du? Und wo ist sie?

Die Rosahaarige nahm sich ein paar Sekunden, um ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen, dann schloss sie ihre Augen und schärfte ihre Sinne. Schließlich, als sie schon an ihrem Wahrnehmungsvermögen zu zweifeln begann, spürte sie eine schwache Energie aus der Krone eines Baumes. Ruhig blieb sie für einige weitere Sekunden auf der Stelle stehen, zog ihre schwarzen Handschuhe an – ein Zeichen dafür, dass jetzt irgendwem ordentlich eingeheizt würde – und sammelte Chakra in ihren Füßen. Dann stürmte sie mit einem Satz los in einem Tempo, das sie für einen normalen Beobachter fast unsichtbar machte, lenkte einen Teil ihres Chakra in ihre rechte Hand und rammte sie in den Baum. Splitternd gab das Holz nach und der Stamm neigte sich langsam, bevor er mit lautem Knacken und Krachen umstürzte.
 

Sakura verharrte einen Augenblick in ihrer Position, dann drehte sie sich langsam und mit entschlossenem Blick um. Einige Meter von ihr entfernt stand die Frau aus dem Dorf hinter den Felsen. Glöckchen klangen im Wind.

„Wie es aussieht, sehen wir uns nun doch wieder, kleine Kunoichi. Aber dieses Mal wirst du mir nicht entkommen.“

Erneut klangen Glocken durch den Wald. Sakuras Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Das werden wir ja sehen“, sagte sie und rannte mit geballter Faust los.
 

---
 

Hatake Kakashi presste sich an einen großen Baumstamm, verstärkte den Griff um das Kunai in seiner Hand und scannte die umliegende Umgebung. Er wusste, dass er sich in diesem Kampf keinen Fehler erlauben konnte. Denn der Anführer der Iwa-Ninja war nicht nur „nicht ungefährlich“, wie Kakashi Sasuke erzählt hatte, er war sogar äußerst gefährlich. Tödlich. Deshalb hatte Kakashi auch, nachdem er Gankai gesehen und erkannt hatte, die erste Gelegenheit, die sich ihm geboten hatte, genutzt und seine Ninken, seine Ninja-Hunde, gerufen. Er hatte ihnen den Auftrag erteilt, aus Konoha Hilfe anzufordern oder – noch besser – ein Team oder eine ANBU-Einheit auf dem Weg aufzutreiben und sie zur Unterstützung herzuschicken. Denn Kakashi war durchaus davon überzeugt, dass sein Team eine reelle Chance gegen die drei Drahtzieher dieser ganzen Aktion hatten; doch er war sich nicht so sicher, ob sie danach noch gegen eine Masse von Handlangern bestehen konnten. Hoffentlich war bis dahin Unterstützung eingetroffen...

Ein plötzliches Rascheln in einem der Bäume ließ Kakashi hoch schrecken. Sofort verfluchte er sich dafür, dass er sich hatte ablenken lassen; sein aktuelles Problem lag hier, und erst, wenn er dieses Problem beseitigt hatte, war die Zeit gekommen, sich über das nächste Problem den Kopf zu zerbrechen.

Und dass er wirklich ein Problem hatte, ein sehr, sehr großes sogar, zeigte sich, als er versuchte, seine Füße zu bewegen – und bemerkte, dass er in der Erde versank. Na toll. Wie ein Anfänger vom erstbesten Jutsu des Feindes erwischt.

Gratuliere, Kakashi, da hast du dich mal wieder selbst übertroffen. Das fängt ja genauso gut an wie damals im Kampf mit Zabuza...

Verzweifelt suchte er nach etwas, das er greifen konnte, einer großen Wurzel vielleicht, um sich daran herauszuziehen, doch seine Versuche blieben fruchtlos. Inzwischen steckte er hüfttief in der Erde und der Treibsand verschlang ihn immer weiter. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er, sich zu beruhigen, die Situation zu analysieren und eine Lösung zu finden; doch ein lautes Surren irritierte ihn. Ein Surren, das Kakashi nicht sofort einordnen konnte; es klang wie ein riesiges Gummiband, das erst straff gespannt und dann plötzlich losgelassen worden war...

Oder wie ein großer, messerscharfer Wurfstern, der mit tödlicher Geschwindigkeit auf ihn zuraste.
 

Mit einem ekelerregenden Geräusch wurde Konohas Kopierninja sauber in zwei Hälften geteilt. Einen Moment lang herrschte Stille, nur das leise Tropfen des Blutes war zu hören – dann verpufften die beiden leblosen Hälften zu weißem Rauch.

In exakt diesem Augenblick löste sich gute zehn Meter weiter der echte Kakashi aus dem Schatten einer großen Kiefer, sein Kunai immer noch gezückt, und trat seinem Gegner gegenüber.

„Schattendoppelgänger, hm?“, äußerte der Anführer der Erdninja, der sich bis eben in den Bäumen verborgen hatte, und wandte sich mit einem schmalen Lächeln zu Kakashi um. „Aber ich hatte auch nicht weniger von Konohas Kopierninja mit dem Sharingan erwartet. Dann wollen wir doch mal sehen, ob es dieses legendäre Sharingan mit meinen Fähigkeiten aufnehmen kann. Doch zuvor, Hatake Kakashi“, und das Lächeln verzerrte sich zu einer mühsam beherrschten, wutverzerrten Grimasse, „wie habt ihr Ninja aus Konoha es geschafft, uns die Schriftrolle wieder abzunehmen? Wir hatten sie in sicherem Gewahrsam, und doch...“

Er beendete seinen Satz nicht, sondern starrte Kakashi erwartungsvoll an, der – wieder einmal – mehr als dankbar dafür war, dass er eine Maske trug, die seine Überraschung (oder die kleinen Anzeichen davon, die ihn verraten hätten, wie zum Beispiel ein Zucken der Mundwinkel oder Ähnliches) verbarg. Denn der Anführer Team Siebens war zwar ein hervorragend trainierter Ninja, und dazu noch ein Ex-ANBU, doch gewisse Dinge überraschten selbst ihn noch.

Zum Beispiel zu erfahren, dass der Gegenstand, den sein Team ganz offensichtlich an den Gegner verloren und für dessen Wiederbeschaffung es sich so angestrengt hatte, nun offenbar doch nicht im Besitz des Gegners war, sondern irgendwo anders – Gott allein wusste, wo. Oder irgendjemand hatte seine Finger im Spiel.

Doch egal, wie auch immer es sich abgespielt hatte und wo der Gegenstand allgemeinen Begehrens sich gerade befand, Kakashi wusste, dass er hier einer ernst zu nehmenden Bedrohung Konoha-Gakures gegenüberstand, und dass es seine Pflicht war, diese Bedrohung unschädlich zu machen. Er bewegte seine Füße in eine bessere Kampfposition, ballte seine Hand zur Faust und hob sein Kunai.

„Wieso bringen wir es nicht einfach hinter uns? Obwohl es mir sehr Leid tut“, Kakashis Augen verengten sich zu Schlitzen und sein linkes Auge war nur noch eine rasend schnell rotierende Mischung aus Schwarz und Rot, „dass dieser Kampf zu Ende sein wird, bevor mein Sharingan überhaupt richtig zum Einsatz kommen kann.“

Auf Gankais Gesicht breitete sich ein herablassendes Lächeln aus.

„Das bezweifle ich.“

Und mit dem nächsten Windstoß waren die beiden Männer verschwunden; nur noch das metallische Klirren, als Waffe auf Waffe traf, hallte durch den Wald.
 

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Uchiha Sasuke rannte mit Höchstgeschwindigkeit durch den Wald und suchte nach seinem Gegner.

Seltsamerweise fand er ihn nicht. Aber der Wald war groß und sah (besonders für Otto-Normalverbraucher, der ein Leben abseits gefährlicher Wälder mit Schriftrollen-Schreinen führte und keine einzige Ninja-Fertigkeit besaß) so ziemlich überall gleich aus, vor allem bei Nacht. Da war alles grau-schwarz und eintönig. Vielleicht hatte sich der Typ verirrt. Besonders helle hatte der ja eh nicht ausgesehen...

So etwas würde dem großartigen Uchiha Sasuke mit dem Sharingan natürlich nie passieren: Er hatte sich den Weg gemerkt, er wusste ganz genau, wie er zurück zu ihrem letzten Treffpunkt kam – zurück zu Naruto... Denn es war Naruto, um den er sich die meisten Sorgen machte, obwohl er wusste, dass das vermutlich keinen Sinn machte. Der Blondschopf trug die Bezeichnung „Chaosninja“ zwar durchaus nicht zu Unrecht und hatte in der Tat auch ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen, doch aus jeder größeren Gefahr, in die er sich hinein geritten hatte, war er bisher immer irgendwie wieder herausgekommen – meistens durch reine Willenskraft und die Verweigerung, einfach so aufzugeben. Und Sasuke bezweifelte nicht, dass er es trotz Kinderkörper und Fuchsohren wieder schaffen würde.

Sowohl das Sich-in-tödliche-Gefahr-bringen, als auch das Sich-auf-irgendeine-bescheuerte-aber-nicht-unwirksame-Art-und-Weise-aus-der-tödlichen-Gefahr-retten.

All diese Gedanken (und noch einige mehr, die nicht jugendfrei waren und Naruto, Sexspielzeuge und eine Badewanne beinhalteten) schossen Sasuke durch den Kopf und lenkten ihn von anderen, unwichtigen Dingen (wie zum Beispiel dem bevorstehenden Kampf gegen einen vermutlich gefährlichen Nuke-Nin oder der Zukunft seines Ninja-Dorfes) ab.

Erst, als ein lautes Krachen durch den Wald hallte und dem Schwarzhaarigen sofort „Sakura!“ in den Sinn kam, konzentrierte er sich, wenn auch etwas unwillig, wieder auf die momentane Situation. Wie es aussah, hatte Sakura ihre Gegnerin gefunden und war bereits in einen heftigen Kampf verstrickt. Kakashi ging es vermutlich ähnlich, sein Chakra war schwach durch den Wald zu spüren, also versteckte er es nicht länger, was nur Sinn machte, wenn er den Feind bereits aufgespürt hatte. Oder der Feind ihn...

Sasuke wurde immer langsamer, bis er schließlich ganz stehen blieb. Das war doch alles sehr verdächtig! Normalerweise brauchte man in so einer Situation nur ein paar Schritte zu machen, und schon lief man ganz zufällig seinem Gegner über den Weg. Als ob der schon gewartet hätte. Doch diesmal war es nicht so. Sasuke hatte vergeblich gesucht. Er hatte niemanden gefunden.

Und warum hatte er niemanden gefunden? Nun, vielleicht war der Typ, den er fertig machen sollte, anderweitig beschäftigt. Vielleicht...

Sasuke wurde es heiß und kalt. Mit einem Ruck drehte er sich um und rannte den ganzen Weg zurück, fast doppelt so schnell wie auf dem Hinweg und mit einem schmerzverzerrten Ausdruck auf dem sonst so makellosen Gesicht.

„Verdammt...!“
 

Zur selben Zeit saß Uzumaki Naruto im Schatten eines breiten Dornbuschs und zählte aus Langeweile die Nadeln, die von einer nahestehenden Tanne auf den Boden gefallen waren. Doch er kam nie weiter als dreißig, denn erstens lagen die Nadeln so dicht beieinander, dass er sich ständig verzählte, und zweitens hielt er immer wieder inne, um in den stillen Wald zu lauschen, was den selben Effekt wie Ersteres erzielte.

Als schließlich das laute Krachen durch den Wald hallte, das Sakura durch den Schlag gegen den Baum verursacht hatte, hielt es Konohas Chaosninja nicht mehr aus. Frustriert sprang er auf. Wer war er denn, dass er hier herumsaß, während der Rest seines Teams sein Leben aufs Spiel setzte?! Er war immer noch ein Teil von Team Sieben, und egal, wie groß (oder in diesem Falle eher klein) er war, er konnte und er würde kämpfen!

Vorsichtig griff er in seine Jackentasche und zog ein letztes Mal den länglichen Gegenstand heraus, den Sasuke ihm gegeben hatte. Einen Augenblick lang starrte er ihn schweigend an, dann beschloss er, ihn an einem sicheren Ort zu verwahren, so dass ihm nichts zustoßen würde.

Sobald er diese Angelegenheit zu seiner Zufriedenheit erledigt hatte, schlich sich ein grimmiges Lächeln auf sein Gesicht, und mit geballten Fäusten stürmte er los, denselben Weg wie Sasuke einschlagend. Der Bastard war der Erste, dem er zeigen würde, dass er kein Schwächling war!

Und außerdem hab ich für den Notfall immer noch Kyuubis Chakra...

Doch kaum war dieser Gedanke verhallt, da ließ den energiegeladenen Blondschopf ein Geräusch zusammenzucken und auf der Stelle anhalten. Wie ein Schuss klang das Knacken eines Astes, der unter den Füßen einer Person zerbrochen worden war, durch den sonst stillen Wald. Naruto fuhr herum – und starrte in das zu einem irren Grinsen verzogene bleiche Gesicht eines spindeldürren, mindestens zwei Meter großen Mannes, dem er wenige Stunden zuvor zum ersten Mal begegnet war, und der von Anfang an ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend ausgelöst hatte.

„Schau an, schau an, wen wir da haben“, sagte der dürre Riese und leckte sich über die blutleeren Lippen, was ihn noch durchgedrehter aussehen ließ als ohnehin schon, „die kleine Ratte, die unseren Männern so viele Probleme bereitet hat. Was für ein grausames Ninja-Dorf, ein kleines Kind in den Kampf zu schicken...“ Hellgraue Augen blitzten wahnsinnig aus Augenhöhlen mit dunklen Ringen darunter, bevor er fortfuhr:

„Na, Kleiner, hast du Lust zu spielen?“

Allein der Tonfall dieses offensichtlich Durchgeknallten jagte Naruto einen Schauer über den Rücken. Der nicht gerade kleine, kalt im Mondlicht glänzende Wurfstern, den der Kerl aus dem Nichts hervor gezaubert hatte und nun in der Hand hielt, tat den Rest.

Doch Uzumaki Naruto wäre nicht Uzumaki Naruto, wenn er trotz mulmigem Gefühl in der Magengegend und deutlichem körperlichen Nachteil eine solche Herausforderung nicht angenommen hätte. Erneut grinste er grimmig und ließ seine Fäuste knacken.

„Komm doch her, du Klappergestell!“

„Das werde ich“, erwiderte der Irre grinsend. „Wir werden viel Spaß haben, Kleiner!“

Und so begann der dritte Kampf – allerdings nicht ganz so, wie es sich der Rest von Team Sieben erhofft hatte...
 

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Während sich Naruto also mit einem riesigen Psychopathen herumschlug, Sasuke panisch durch den Wald raste und Kakashi den Anführer allen Übels bekämpfte, hatte Sakura ihren eigenen Kampf auszutragen: Einen Kampf um ihre Ehre als Frau.

Jep, ihre Ehre. Konoha, die Schriftrolle et cetera waren im Augenblick zweitrangig.

Ein nicht besonders graziöser Hechtsprung zur Seite (der im Übrigen nicht unbedingt zur Wiederherstellung ihrer Ehre beitrug) rettete sie gerade noch vor einem gewaltigen Schlammdrachen, den die Frau – Tsuchiko war ihr Name, aber Sakura zog die Bezeichnung „dämliche Ziege“ vor – aus Erd- und Wassertechniken kombiniert und auf sie gehetzt hatte. Heftig atmend duckte sie sich hinter einen dichten Strauch und knirschte mit den Zähnen. Es war einfach frustrierend: Seit dieser Kampf richtig begonnen hatte, war ihr noch nicht ein einziger Treffer gelungen. Zwar hatte sie jeden Angriff, den die dämliche Ziege auf sie gejagt hatte, abwehren können, doch das war bereits alles. Nicht gerade eine Glanzleistung, so viel war Sakura auch klar, doch die Felsbrocken, Wasserspeere, Schlammbomben undsoweiter waren aus allen Richtungen auf sie niedergeprasselt, ohne irgendeinen Hinweis darauf zu geben, wo sich ihre Gegnerin befand. Die Frau war so geschickt und unfassbar schnell und gewandt, es war zum Haare ausreißen!

Es schien fast so, als wäre sie gar nicht real...

Ein Gedanke blühte in Sakuras Gehirn auf, in exakt dem Moment, in dem ein zweiter gigantischer Schlammdrache nur wenige Meter neben ihr Bäume und Büsche niederwalzte. Rasch, doch nicht hastig oder übereilt, sprang die Kunoichi auf einen nahestehenden Baum, presste sich an den Stamm, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, und nahm ihre Umgebung aufs Genaueste ins Visier. Einige wertvolle Sekunden verstrichen ereignislos – dann hatte Sakura gefunden, was sie suchte. Ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht und sie ballte die Fäuste. Dieser Kampf würde nicht mehr lange dauern...
 

Tsuchiko – oder die „eiskalte Verführerin“, wie sie sich selbst gern nannte – warf mit einer ausladenden Bewegung ihre langen, kupferroten Haare über die Schulter und ging mit weiten Schritten auf ihre bewegungslose Gegnerin zu. Ihre Körperhaltung war vollkommen gerade, ihr Gang fließend, ihre Haare wallten in der Brise, kurz – sie war perfekt. Oh, wie sie sich in diesen Momenten wünschte, einen Spiegel bei sich zu haben...

Perfektion. Das war schon immer ihr höchstes Begehren gewesen, und das würde es auch immer sein. Daher war es auch durchaus verständlich, dass die einzige Frau des Verschwörer-Trios mit dem Motto „Lasst uns Konoha dem Erdboden gleichmachen!“ nie jemand gewesen war, der sich selbst die Finger schmutzig machte und dabei riskierte, sich einen kostbaren, fein manikürten Fingernägel abzubrechen. Taijutsu – albernes, unnötiges Herumgefuchtel von Armen und Beinen – hatte sie verabscheut, schon ihr Leben lang. Nein, es war die Kunst des Genjutsu, Illusionen und Sinnestäuschungen, die sie zu ihrer Leidenschaft gemacht hatte, und zu ihren bevorzugten Kampftechniken. Und nicht einmal die kleine Kunoichi aus Konoha, die sich zuvor so aufgespielt hatte, hatte bemerkt, dass sie in Tsuchikos Illusionskunst gefangen worden war. Denn Tsuchiko war perfekt.

Wenige Meter vor der rosahaarigen Kunoichi, die noch immer in einer eingebildeten Welt um ihr Leben kämpfte und sich nicht vom Fleck bewegte, blieb sie stehen und zückte einige Senbon, spitze Nadeln, die im Mondlicht unheilvoll glänzten. Auch wenn Tsuchiko körperliche Betätigungen verachtete, sie war eine ausgezeichnete Schützin. Sie würde dem kleinen Mädchen einen qualvollen Tod ersparen, dachte sie sich mit einem gönnerhaften Lächeln, und warf die Nadeln zielsicher auf ihren Hals; mit einem unappetitlichen Splotsch durchstießen sie die Haut und blieben stecken.

Einen Augenblick lang war es totenstill.

Dann machte es Puff, die Kunoichi aus Konoha wurde von weißem Rauch umgeben, und bevor Tsuchiko wusste, wie ihr geschah, krachte sie mit dem Rücken gegen einen Baum und wurde von einem festen Griff gegen den splitternden, doch (noch) stehenden Stamm gepresst. Ungläubig starrte sie in das grimmige Gesicht von Haruno Sakura, deren linke Hand die rothaarige Schönheit am Hals gepackt hatte und sie so an Ort und Stelle hielt. Die rechte Hand jedoch war zu einer Faust geballt und, um eine größtmögliche Wucht zu erzielen, weit vom Körper entfernt, während sie unheilvoll bläulich zu glühen begann.

In ihrer Fassungslosigkeit konnte Tsuchiko keinen klaren Gedanken fassen. Sie, sie, die perfekte Kunoichi, war ausgetrickst worden?!

„Woher...“, stieß sie mühsam hervor. „Es war... perfekt... woher... wusstest du...“

„...dass ich in einem Genjutsu gefangen war?“, beendete Sakura ihren Satz. Ihr Griff um den Hals der Frau verstärkte sich. „Das war nicht schwer herauszufinden: Einer der Äste hatte keine feste Form wie der Rest seines Baumes. Seine Umrisse waren in einem Moment klar sichtbar, im nächsten Moment undeutlich und verschwommen, wie bei einem schlechten Film.“ Ein siegessicheres Grinsen zierte ihr Gesicht. „Oder wie bei einem schlechten Genjutsu.“

„Das... das ist unmöglich!“, kreischte Tsuchiko hysterisch, mit einem Mal völlig außer sich. „Niemand besiegt mich! Ich bin perfekt! Perfekt, hörst du?! Perfe-“

Und mit einem lauten Knacken kollidierte Sakuras mit Chakra verstärkte Faust mit Tsuchikos Kiefer, brach ihn und spendierte seiner Besitzerin einen Freiflug von mehreren Metern auf Kosten ihrer Gesundheit und der einiger Bäume, die unglücklicherweise im Weg standen.
 

Und so endete der erste Kampf mit dem zufriedenstellenden Ergebnis Konoha: 1, böse feindliche Ninja: 0. Zurück blieb eine reglos daliegende Kunoichi mit kupferrotem Haar am Ende einer Schneise, die sie durch den dicht wachsenden Wald gepflügt hatte, eine Menge zersplittertes Holz und eine äußerst zufriedene Sakura, die sich die Handschuhe von den Fingern zog und einen letzten Blick in Richtung ihrer ausgeknockten Gegnerin warf.

„Niemand ist perfekt“, sagte sie halblaut, nicht ganz sicher, mit wem sie überhaupt sprach. „Vielleicht hab ich nicht die Kurven, um die nächste Miss Konoha zu werden, aber wenigstens habe ich mehr Grips im Kopf als du – und einen vernünftigen Grund zu kämpfen.“

Und als ob irgendeine höhere Macht ihr antworten wollte, wurde sie plötzlich geblendet, geblendet von den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, die sich vereinzelt ihren Weg durch den dichten Wald bahnten. Ein Lächeln schlich sich langsam auf Sakuras Gesicht, als das Licht einen warmen Schimmer auf ihrer Haut hinterließ.

„Endlich ist diese Nacht vorbei...“
 

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Niemand bei rechtem Verstand würde den vorangegangenen Kampf als unspektakulär oder langweilig bezeichnen; doch verglichen mit dem, was Hatake Kakashi gerade durchstand, war Sakuras vernichtender Schlag gegen Tsuchiko etwa so aufregend wie einem Goldfisch beim Schwimmen zuzusehen.

Auf der kleinen Lichtung, auf der sich Kakashi und sein Gegner Gankai von Angesicht zu Angesicht gegenüber getreten waren, war im Augenblick die Hölle los: Gigantische Erddrachen, riesige Feuerwölfe, spitze Felsenspeere und glühend heiße Feuerbälle trafen aufeinander und lösten ein wahres Inferno aus. Aus diesem Grund war die Lichtung auch keine Lichtung mehr, sondern ein Chaos aus brennenden, zersplitterten und abgeknickten Bäumen, Büschen und Sträuchern. Naturschützern und „Rettet-unseren-Wald!“-Aktivisten wäre vor Schreck das Herz stehen geblieben.

Doch Kakashi hatte gerade Wichtigeres zu tun, als sich um ein paar umgestürzte Bäume und brennende Blätter zu sorgen: Sein Gegner war in der Tat ein erfahrener und geschickter Ninja, daran bestand kein Zweifel. Der Kopierninja hatte – im wahrsten Sinne des Wortes – alle Hände voll zu tun damit, seinem Namen alle Ehre zu machen und zu kopieren, was das Zeug hielt, denn Gankai hetzte ihm Jutsu nach Jutsu auf den Hals, eines schwieriger und komplizierter als das andere. Kakashi wusste, dass er dieses Tempo nicht mehr lange mitmachen konnte, da er deutlich spürte, wie ihm langsam aber sicher das Chakra ausging.

Unglücklicherweise bemerkte sein Gegner das auch und entschied sich, zu einigen gut platzierten direkten Angriffen überzugehen.

„Jetzt sind wir nicht mehr so selbstgefällig, nicht wahr?“, zischte der Anführer der Erdninja, als er seine Faust auf Kakashis Magen zu schnellen ließ. Der Grauhaarige reagierte gerade noch rechtzeitig genug, um den Schlag abzublocken; doch bevor er die Chance hatte, zu kontern, hatte sich sein Gegner schon wieder in sichere Entfernung zurückgezogen und bereitete den nächsten Angriff vor. So lief es immer wieder ab, doch diesmal war die Zeit eindeutig zu knapp, um die mit dem normalen Auge kaum sichtbaren Handbewegungen des Mannes zu kopieren und rechtzeitig fertig zu werden. Nein, diesmal hatte er ein richtiges Problem.

Ohne groß darüber nachzudenken sprang Kakashi auf den ihm nächsten Baum und zog sich rasch weiter in den Wald zurück, um sich zumindest für den Augenblick in Sicherheit zu bringen. Den Rücken an einen Stamm gelehnt beugte er sich zur Seite, um um den Baum herumzuspähen und Gankai weiterhin im Auge zu behalten. Der nächste Angriff musste jeden Moment über ihn hereinbrechen...
 

Doch der Angriff blieb aus. Stattdessen hallte Gankais Stimme unheilbringend durch den Wald:

„Hatake Kakashi! Du wirst mir nicht entkommen! Muhahahahaha!“

Kakashi seufzte schwer und ließ den Kopf hängen. Wieso glaubten alle Bösewichter dieser Welt eigentlich, dass „Muhahaha“ ein abgrundtief böses Lachen war? Denn nach dem vierhunderteinundzwanzigsten Mal war „Muhahaha“ nicht mehr abgrundtief böse, sondern nur noch abgrundtief lächerlich...

Das Energielevel Gankais, das sich in diesem Moment drastisch steigerte, holte ihn ziemlich unsanft aus seinen (fast schon philosophischen) Gedanken über Bösewichter in Comics und Zeichentrickserien aus einem fernen Land im Osten, und richteten seine Aufmerksamkeit, auf das, was sich da anbahnte. Und das war, salopp ausgedrückt, reichlich beschissen. Kakashi schluckte. Oh-oh... gar nicht gut. Denn von dem Chakra, das sein Gegner gerade schmiedete, her zu schließen, plante der abtrünnige Ninja aus Iwa-Gakure einen Angriff, der vermutlich den gesamten Wald im Umkreis von einigen Kilometern in die Luft jagen würde... Und es war eindeutig zu spät, um die Katastrophe noch aufzuhalten.

Konohas Kopierninja seufzte erneut schwer und ließ den Kopf hängen. Warum, um Icha Ichas Willen, mussten es immer die Typen sein, die zu allem bereit waren, um ihren Dickschädel durchzusetzen und dazu noch schier unendliche Chakrareserven besaßen, die irgendein selbstzerstörerisches Megajutsu beherrschten?!

Kakashi seufzte zum dritten Mal innerhalb von zwei Minuten, erkannte dann, dass Seufzen ihn nicht weiterbringen würde, und überlegte anschließend, dass er sich eventuell einen guten Plan überlegen sollte... Hinrennen, dem Kerl eins überbraten und damit den Tag retten schied aus, denn bis er dort ankam würde er höchstwahrscheinlich knuspriger gebraten sein als Irukas Sonntagshähnchen. Wegrennen und hoffen, dass der Kerl aufgrund von Erschöpfung nach seinem Superangriff krepierte... nee, gleiche Chance auf potentielles Gebraten-Werden, bis auf den Unterschied, dass es diesmal zuerst seinen Rücken erwischen würde. Hm...

Plötzlich schnippte Kakashi mit den Fingern. Ha! Da hatte er doch in der Tat eine gute Idee!

...bei der zwar die Wahrscheinlichkeit bestand, dass sie ihn in seinem ausgelaugten Zustand umbringen würde...

Doch diesen negativen Gedanken tat der Kopierninja mit einem Achselzucken ab. Sterben würde er ohnehin, wenn er nichts tat. Auf einen Versuch kam es also an. Er ließ sich im Schneidersitz auf seinem Ast nieder, lehnte sich gegen den Stamm, formte ein einzelnes Fingerzeichen und begann, sämtliche noch irgendwo in ihm versteckte Energieresourcen zu mobilisieren. Ein Wettlauf gegen die Zeit – beziehungsweise gegen Gankais Megajutsu – begann. Kakashis Konter musste rechtzeitig fertig werden, sonst würde am Ende dieser Nacht nur ein Häufchen Asche von ihm übrig bleiben...

Ein Glück, dass Hatake Kakashi schon immer jemand gewesen war, der gut mit Leistungsdruck hatte umgehen können.
 

Gankai, der abtrünnige Ninja aus dem Dorf hinter den Felsen, der Anführer dieser Aktion gegen Konoha, der „einsame Held“ – oh, wie er diesen Spitznamen vergötterte – befand sich gerade in einer durch einen Adrenalinschub verursachten Euphorie. Er führte die Technik seiner Ahnen aus, die Technik, die ihm sein Vater beigebracht hatte, der sie wiederum von seinem Vater gelernt hatte, undsoweiter undsofort. Immer wieder hatte ihm sein alter Herr gepredigt, dieses Jutsu nur für friedliche Zwecke anzuwenden, um anderen in schwierigen Situationen zu helfen, bla bla bla. Friedliche Zwecke! Lächerlich! Doch sein Vater war schon immer so gewesen. Frieden hier, Liebe dort, alle sind glücklich, hurra.

Dann war sein Vater im dritten Ninjaweltkrieg, in dem er verpflichtet worden war, zu kämpfen, von einem Konoha-Ninja getötet worden. Und Gankai hatte das Familienjutsu, sein Erbe, perfektioniert, bis es zu einem zerstörerischen Angriff geworden war. Wieso sollte er auch den Strahl aus reinem Chakra, den er erzeugen konnte, nutzen um einen Felsen aus dem Weg zu sprengen, der einen Fluss blockierte und ein Dorf von dem so benötigten Wasser abschnitt? Hunderte von Gegnern mit einem Angriff aus dem Weg zu pusten war wesentlich befriedigender und baute sein Selbstbewusstsein auf. Und wenn er diese verdammte Schriftrolle schon nicht haben konnte, dann würde er wenigstens Konohas berühmten Kopierninja aus dem Weg räumen!

Und dann begann Gankai (mal wieder), sich bis ins kleinste Detail auszumalen, was er machen würde, wenn der verdammte Hatake endlich tot war, und was er machen würde, wenn er am Ende doch die Schriftrolle in seinen Besitz gebracht hatte, und was er machen würde, wenn Konoha endlich nur noch ein Trümmerfeld war...

Hätte er gewusst, dass seine Fantasien seinem Gegner die benötigte Zeit gaben, eine Kontertechnik vorzubereiten, hätte er sich sicherlich ein wenig mehr am Riemen gerissen und die Träumerei auf später verschoben.

Aber er wusste es nicht und kümmerte sich daher auch nicht um die Sekunden, die er verschwendete, bis er endlich den lang ersehnten Zustand erreichte: Bis in die Fingerspitzen und Zehen kribbelte sein Körper, erfüllt von Energie, und seine Augen strahlten ein helles Licht aus (wie oft hatte er sich gefragt, ob er damit nachts wohl lesen konnte...). Er gönnte sich ein kurzes, selbstgefälliges Grinsen und legte die Fingerspitzen aneinander.

Dann ließ er all die angesammelte Energie frei.
 

Wie eine riesige Kugel aus Licht wölbte sich das Chakra um sein Zentrum. Jeden Moment würde es sich mit rasender Geschwindigkeit in alle Richtungen ausbreiten und alles und jeden verschlingen, der das Pech hatte, im Weg zu stehen. Jeden Moment...

Doch dann geschah etwas Seltsames: Über Gankai und seiner Energiekugel verzerrte sich die Luft und mitten im Raum öffnete sich ein kleines schwarzes Loch, das mit einer unglaublichen Kraft einen Sog entstehen ließ, der das Chakra einsaugte und kurzerhand in eine andere Dimension beförderte.

Zurück blieb nur ein vollkommen verwirrter Erdninja, eingehüllt in eine Staubwolke, die die Energie aufgewirbelt hatte.
 

Gankai starrte fassungslos in die dichte Wolke aus Erde und Staub, die ihn von allen Seiten umgab, und blinzelte, als sich ein einzelner Sonnenstrahl seinen Weg durch den Dreck bahnte und ihn blendete.

Was in aller Welt ist hier gerade geschehen?!

Als Antwort auf seine stumme Frage wurde ihm ein Kunai an den Hals gepresst.

„Jetzt sind wir nicht mehr so selbstgefällig, nicht wahr?“, zischte ihm eine Stimme ins Ohr, und als Gankai panisch den Kopf nach hinten drehte, starrte er in Hatake Kakashis Sharingan – nur, dass das nicht mehr das selbe Sharingan war wie zuvor. Seine Form hatte sich verändert; nun ähnelte es eher einem Windrad und drehte sich nicht, sondern blickte ihn unverwandt an. Es war unheimlich.

„Was... was zum Teufel...?!“

„Vielleicht ist mein normales Sharingan bekannt“, fuhr Konohas Kopierninja mit leiser, bedrohlicher Stimme fort, „aber mein Mangekyou Sharingan haben bisher nur sehr Wenige gesehen. Es hat deinen großartigen Angriff gerade erfolgreich in eine andere Dimension geschickt. Und jetzt sieht es klar und deutlich“, und Gankai konnte schwören, dass er plötzlich tausende Vögel zwitschern hören konnte, „dass das dein Ende ist.“

Und dann beendete Hatake Kakashis einziges nicht kopiertes Ninjutsu den Kampf mit einem Splotsch (als sich Kakashis Hand durch die Brust seines Gegners bohrte) und dem Gezwitscher von tausend Vögeln.
 

Kakashi starrte einen Augenblick lang auf den toten Erdninja zu seinen Füßen; dann auf seinen blutbefleckten Arm; dann in die Richtung, aus der sich die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne ihren Weg durch die Blätter suchten.

Dann gaben seine Knie nach und er sank zu Boden. Oh je. Das würde vermutlich wieder einen nicht zu kurzen Krankenhausaufenthalt geben...

Als vier Schatten lautlos hinter ihm landeten, machte er sich nicht einmal die Mühe, sich umzudrehen. Nur sein Mund, gut verborgen unter seiner Maske, verzog sich zu einem erleichterten Lächeln.

„Na endlich... Das wurde aber auch Zeit.“
 

---
 

Nun stand es also Konoha: 2, böse feindliche Ninja: 0. Durchaus kein schlechtes Ergebnis, das Uzumaki Naruto sicherlich motiviert hätte, hätte er davon gewusst. Doch er wusste es nicht, sondern lag im Augenblick auf dem Boden mit dem Gesicht im Dreck und grollte frustriert. Und er war so frustriert, weil... sagen wir mal so: Sein Kampf lief nicht ganz so, wie er es wollte.

Sicherlich, er war immer noch ein Ninja, und natürlich, Kunais und Shuriken waren genauso spitz und scharf wie eh und je, auch wenn er jetzt klein war, aber ansonsten... Es war eindeutig ein Nachteil, wenn Arme und Beine des Gegners ungefähr dreimal so lang waren wie die eigenen, denn das machte direkte Angriffe und Taijutsu allgemein zugegebenermaßen etwas komplizierter. Und Taijutsu und direkte Angriffe, zum Beispiel mit einem Rasengan, das man leider nicht aus sicherer Entfernung werfen konnte, waren nun mal Narutos bevorzugte Art zu kämpfen. Wenigstens schien der dürre Riese, mit dem er es hier zu tun hatte, eine genauso große Lusche in Genjutsu zu sein wie er selbst, oder er hätte ein echtes Problem gehabt.

Die Zähne so fest zusammengebissen, dass es fast wehtat, richtete sich Naruto wieder auf und funkelte seinen Gegner finster an. Immerhin sah der Irre auch nicht mehr taufrisch aus: Über seine Wange zog sich ein blutiger Kratzer (entstanden durch eine geschickte Falle seitens Narutos, die mehrere kleine Wurfsterne und eine durchsichtige Schnur beinhaltete, und die der Blondschopf zur Genüge in Irukas Klassenzimmer trainiert hatte), seine Kleidung war an mehreren Stellen aufgerissen und schmutzig und sein rechter kleiner Finger stand in einem unnatürlichen Winkel von der Hand ab. Naruto war allerdings auch nicht ganz unbeschadet davongekommen; sein Körper war mit kleinen Kratzern übersät und vermutlich war eine seiner Rippen gebrochen.

Und Kyuubi heilte ihn nicht.

Das war nun in der Tat ein Nachteil, ein ganz gewaltiger, besonders, da er sich fest auf Unterstützung verlassen hatte; doch es war nicht zu ändern. Denn der Neunschwänzige Fuchs ließ Naruto nicht im Stich, weil er sich mal wieder zu fein war und den erbärmlichen kleinen Menschen, der leider sein Container war, ein bisschen zappeln lassen wollte; er ließ ihn im Stich, weil zwischen den beiden überhaupt keine Kommunikation mehr herrschte. Naruto hätte sich selbst in den Hintern beißen können. Wieso war ihm das nicht aufgefallen? Wieso hatte er nicht bemerkt, dass er seit Tagen, seit sein Körper sich unfreiwillig verkleinert hatte, keinen Pieps (oder eher: kein Donnergrollen) von dem Fellknäuel, das in ihm hauste, gehört hatte?
 

Doch sich über sich selbst zu ärgern half Naruto im Augenblick herzlich wenig weiter – wie er selbst unschwer erkannte, als die dürre, bleiche Faust seines Gegners auf ihn zugeschossen kam und er gerade noch rechtzeitig beide Unterarme hochreißen konnte, um den Angriff zu blocken. Trotzdem steckte genug Wucht in dem Schlag, um den Blondschopf ein gutes Stück nach hinten gegen einen Baum zu schleudern. Schon wieder so ein Nachteil von diesem Körper: Das Gewicht. Oder eher, das Fehlen eines solchen Gewichtes. Er war einfach viel zu leicht! Niemand hätte den sechzehnjährigen Uzumaki Naruto wie einen Spielball durch die Gegend geschleudert!

Aber hier saß er, sechs Jahre alt, zusammengesunken und mit schmerzendem Rücken an einen Baumstamm gelehnt, und starrte in das wahnsinnige Grinsen seines wahnsinnigen Gegners, der definitiv reif für die Klapse war. Ein Hoch auf die Ninjawelt und die Gestalten, die sich in ihr herumtrieben. Leute gab's, die gab's gar nicht.

„Nihihihihi“, kicherte der Riese – welcher halbwegs vernünftige Bösewicht, der etwas auf sich hielt, hatte denn bitte ein „Nihihihi“-Lachen? – und streckte seine langen, mageren Finger unheilbringend nach Naruto aus, „ich sagte dir doch, dass wir Spaß haben werden, Kleiner...“

„Bei mir hält sich der Spaß im Augenblick aber sehr in Grenzen“, murmelte Naruto und kam ziemlich missgelaunt wieder auf die Beine. Noch war er nicht am Ende. Jetzt würde er diesem irren Spargel-Verschnitt aber ordentlich einheizen!

Im selben Augenblick ertönte ein Schrei durch den Wald, unterlegt mit dem Zwitschern von tausend Vögeln:

„Lass Naruto in Ruhe, du Bastard!“

Und mit wehenden Haaren und Kleidern kam Uchiha Sasuke von einem Baum auf den Erdninja zugeschossen, streckte noch im Flug seine rechte Hand, die von bläulich weißen Blitzen umgeben war, nach vorne, zielte mit der Genauigkeit eines Sharinganbesitzers auf das Herz seines Gegners – und fügte ihm kaum mehr als einen Kratzer am Arm zu, weil der Zwei-Meter-Shinobi einfach zur Seite sprang.

Naruto beobachtete Sasukes nicht besonders ... ninjahaften ... Auftritt mit hochgezogenen Augenbrauen, und bedachte seinen Rivalen, als der sich schwer atmend und die Seite haltend zu dem Blondschopf zurückzog, mit einem mitleidigen Blick.

„Sasuke... Nimm einmal in deinem Leben einen Ratschlag von mir an: Überlass das Sich-mit-lautem-Gebrüll-auf-den-Gegner-stürzen-und-den-Helden-spielen lieber mir, ja?“

„Aber irgendwer musste dich doch retten“, protestierte Sasuke, der ein wenig pikiert wirkte, vermutlich weil sein Mach-den-Bösen-mit-einem-Chidori-platt-und-rette-Naruto-Plan nicht ganz so geklappt hatte, wie er wollte. „Der Typ hätte dich umgebracht!“

„Quatsch“, knurrte Naruto, hörte sich dabei aber leider wegen seiner Quietschestimme nicht halb so bedrohlich an, wie er es sich gewünscht hätte, „den mach ich doch mit links alle! Sieh zu und lerne!“

„Vergiss es“, grollte Sasuke zurück, „du bewegst dich gefälligst nicht vom Fleck, bis ich hier fertig bin!“
 

Diese Diskussion wäre vermutlich noch weitergegangen und hätte irgendwann in einer handfesten Schlägerei geendet (wie schon so oft zuvor...), hätte sich nicht das eigentliche Problem, der Erdninja, eingemischt. Sein Name war Ishimaru, er war zwei Meter und sechzehn Zentimeter groß, und er war höllisch angepisst darüber, dass plötzlich dieser dämliche schwarzhaarige Mistkerl mit den dämlichen roten Augen aufgetaucht war und ihm sein Spiel mit dem kleinen blonden Zwerg verdorben hatte. Und wenn Ishimaru sauer war – was nicht oft, aber immer mal wieder vorkam – dann verfiel er in eine Raserei, aus der er nur sehr schwer wieder herauszubringen war. Genau genommen hörte er erst dann wieder auf zu wüten, wenn er mindestens fünf Liter Blut vergossen hatte. Und heute würde er diese fünf Liter Blut aus dem schwarzhaarigen Störenfried herauspressen, bis dessen Körper weiß und leer war... Ishimaru leckte sich die Lippen. Oh ja, das würde nett werden.

Sasuke wiederum fand es gar nicht so nett, dass ein endgültig durchgedrehter Zwei-Meter-Sechzehn-Ninja auf ihn zugestürmt kam und mit einem zu einem wahnsinnigen Grinsen verzerrten Gesicht anfing, ihn mit Angriffen geradezu zu bombardieren. Und noch weniger nett fand er es, dass der Zwei-Meter-Sechzehn-Ninja sich nicht einfach so fertig machen ließ, sondern Sasuke durch seine selbstzerstörerischen Angriffe immer mehr in Bedrängnis brachte. Denn wie ein weiser Mann bereits sagte: Verrückte, die bis zum Umfallen kämpfen, sind die gefährlichsten Gegner.

Sasuke musste zwangsläufig feststellen, dass dieser Spruch nicht ganz aus der Luft gegriffen war: Ishimaru war in der Tat bereit dazu, bis zum Umfallen zu kämpfen, und die Dinge standen nicht gut für den Uchiha-Erben. Seinen Gegner schien es einfach nicht zu kümmern, dass mehrere Shuriken und andere spitze Gegenstände in seinen Armen und Beinen steckten, oder dass ihm Blut aus einer kleinen Kopfwunde in die Augen lief; er griff weiter an, und obwohl Sasuke mit seinem Sharingan alle Bewegungen voraussehen und kopieren konnte, fehlte ihm oftmals die Zeit, und irgendwann auch das Chakra, um vernünftig zu kontern. So blieb ihm nichts weiter übrig, als den Angriffen, die sowohl aus Nin- als auch aus Taijutsu bestanden, so gut wie möglich auszuweichen und auf eine Gelegenheit zu warten, den Riesen in eine Illusion zu locken – den Genjutsu schien seine Schwachstelle zu sein.

Sasuke war so damit beschäftigt, nicht getroffen zu werden und gleichzeitig einen Gegenangriff auszutüfteln, dass er gar nicht bemerkte, dass Naruto urplötzlich von der Bildfläche verschwunden war...
 

Naruto drückte sich tiefer in den Schatten eines Baumes und beobachtete den Kampf aus sicherer Entfernung. Das war eigentlich ganz und gar nicht seine Art, aber so blieb ihm genügend Zeit, sich einen Plan zu überlegen. Sasuke diente ihm dabei als Ablenkungsmanöver; denn obwohl der Uchiha im Augenblick alles andere als eine gute Figur machte, zweifelte Naruto nicht daran, dass sein Rivale irgendwann die Oberhand gewinnen und den Iwa-Ninja platt machen würde. Aber bis dahin würde es vermutlich noch eine Weile dauern, was Naruto die Zeit gab, sich eine eigene Strategie auszudenken.

Seine Idee war eigentlich ganz simpel, wenn auch nicht weniger effektiv als einer dieser ach-so-großartigen Pläne, die Kakashi oder Sasuke oder Shikamaru sich ausgedacht hätten. Doch um ehrlich zu sein ging es Naruto auch nicht darum, den durchgeknallten Erdninja zu töten; er wollte nur beweisen, dass er auch in diesem Körper sehr gut selbst zurecht kam und nicht ständig mit aller Vorsicht behandelt und beschützt werden musste. Und das würde er beweisen, indem er Sasuke zuvorkam und diesen Kampf für sich gewann.

Schweigend und die Stirn in Falten gelegt kreuzte Konohas Chaosninja Zeige- und Mittelfinger beider Hände und erschuf drei Kagebunshin.

„Ihr wisst, was ihr zu tun habt“, flüsterte er. Seine drei Doppelgänger nickten mit ernsten Gesichtern. Natürlich wusste sie, was zu tun war, schließlich waren sie geschaffen worden, als die Idee sich im Gehirn ihres Originals schon zu einem handfesten Plan manifestiert hatte. Einer von ihnen ließ seine Handknöchel ganz in alter Naruto-Manier knacken.

„Dann mal los!“, murmelte er und die übrigen Narutos stimmten ihm entschlossen mit gedämpften „Jawohl!“s zu.
 

Aber natürlich läuft es im Leben nie so, wie man es möchte, und es läuft erst recht nicht so, wie man es gerade am besten gebrauchen kann. Anstatt dass Naruto und seinen Schattendoppelgängern genug Zeit blieb, um in Position zu gehen, mussten sie improvisieren, denn die Situation geriet plötzlich außer Kontrolle:

Ein Ast, auf den Sasuke bei einem erneuten Rückzug getreten war, hatte sich als nicht so stabil wie erwartet erwiesen und war abgebrochen. Das hatte dazu geführt, dass Sasuke das Gleichgewicht verloren hatte. Und das hatte ihn natürlich angreifbar gemacht, besonders für einen sehr schnellen Gegner, was wiederum erklärte, warum der Uchiha sich nun gegen einen Baum gepresst wiederfand, eine Hand fest um seine Kehle geschlossen, ihm gegenüber ein Mann mit einem Gesicht, das vor lauter Wahnsinn krampfhaft verzerrt war.

„Jetzt wirst du sterben“, flüsterte der Erdninja und lachte heiser. „Ich werde dich-“

„Hey, du Milchgesicht! Schau mal hoch!“

Ishimarus Blick zuckte nach oben, wo im selben Augenblick zwei Narutos von einem Ast herunter sprangen, einer von ihnen mit einer blau leuchtenden Kugel in der Hand, die von dem anderen zum Rotieren gebracht wurde. Die Augen des bleichen Iwa-Nin schienen bei diesem Anblick aus ihren Höhlen zu quellen. Schon wieder wurde er unterbrochen, kurz bevor er endlich jemanden töten konnte, und das schien das letzte Fünkchen Rationalität in seinem Gehirn zu ersticken. Wenn Sasuke geglaubt hatte, dass sein Gegner vorher bereits rasend vor Wut gewesen war, dann wusste er nicht, wie er dessen jetzigen Zustand beschreiben sollte. Besinnungslos vor Wut? ... Ja, das traf es ganz gut.

„Ich bring dich um, du kleines Stück Dreck!“, kreischte Ishimaru, formte blitzschnell sieben Fingerzeichen und ließ aus der Erde neben sich einen spitzen Felsenspeer wachsen, mit dem er den kleinen Naruto, der die blaue Kugel in der Hand hatte, einfach aufspießte, sobald er in Reichweite war. Der kleine Blondschopf schnappte nach Luft – und zerplatzte in viele kleine weiße Wölkchen.

„Dann bist du der Echte!“, schrie Ishimaru, schwang mit der Hand herum und bohrte seinen Speer direkt in die Brust des anderen Naruto, dessen Fall dadurch (reichlich unsanft) gebremst wurde.

Sasukes Herzschlag stockte einen Moment lang beim Anblick des schlaffen, plötzlich so zerbrechlich wirkenden Körpers, der von einem harten, dunkelbraunen Spieß durchstochen worden war, und er konnte nicht verhindern, dass ein panisches „Naruto!“ seinen Lippen entwich. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Das-

Und dann streckte der aufgespießte Naruto die Zunge heraus und krächzte:

„Ätsch, reingelegt!“

Ein leises Puff begleitete sein Auflösen in dichten, weißen Rauch.

Im selben Augenblick hallte ein lauter Schrei durch den Wald:

„RASENGAN!“
 

Sasuke und der Erdninja, die beide wie hypnotisiert auf die Stelle gestarrt hatten, an der sich der zweite Naruto in Rauch aufgelöst hatte, fuhren herum. Ishimarus Gesicht verlor all seinen Wahnsinn, als er zwei weitere kleine, blonde Konoha-Ninja sah, die mit einer blauen Chakrakugel auf ihn zugestürmt kamen. Für den Bruchteil einer Sekunde huschte die Erkenntnis über sein Gesicht: Es blieb keine Zeit zum Ausweichen.

Er war ausgetrickst worden.

Dann traf ihn die Chakrakugel mit voller Wucht in den Bauch und der ungeheure Sog der Rotation packte seinen Körper, riss ihn mit sich und schleuderte ihn, nachdem er sich mehrere Male überschlagen hatte, gegen eine gewaltige alte Eiche. Ein hässliches Krachen hallte durch den Wald, und Sasuke war sich nicht sicher, ob es von dem Baum stammte oder von der Wirbelsäule seines Gegners...

Der Uchiha atmete tief durch, blieb allerdings weiterhin angespannt. Der Iwa-Shinobi rührte sich zwar nicht mehr, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er wirklich tot war... Vorsichtig näherte sich Sasuke dem reglosen Körper, kniete sich neben ihn, drehte ihn auf den Rücken – und musste sich auf die Lippen beißen, um sich zusammenzureißen. Der Anblick war nicht gerade appetitanregend: Narutos Rasengan hatte dem Kerl die Bauchdecke aufgerissen, und nun quollen die Innereien heraus, von dem vielen Blut, das den umliegenden Waldboden rasch rot färbte, mal ganz zu schweigen. Es war höchst unwahrscheinlich, dass jemand mit solchen Verletzungen noch lebte, doch Sasuke wollte ganz sicher gehen, dass Naruto den Job vollends erledigt hatte; als er jedoch seine Hand hob, um an Ishimarus Hals den Puls zu überprüfen, riss der Shinobi plötzlich die Augen auf und funkelte ihn an.

„Ich... werde euch... alle töten...“, sagte er heiser, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern, „ihr... werdet... sterben...“

Sasukes Augen flackerten noch einmal rot auf, dann nahmen sie endgültig wieder ihre normale, tiefschwarze Farbe an.

„Nein, werden wir nicht“, antwortete er leise, zog sein letztes Kunai aus seiner Tasche und beendete die Mission mit einem sauberen Schnitt.

Der Mund des Erdninja verzog sich zu einem letzten Grinsen, während das Blut aus der Wunde an seinem Hals unaufhaltsam floss und seine Augen langsam glasig wurden.
 

All das sah Uchiha Sasuke nicht mehr; er war aufgestanden, hatte einen Moment inne gehalten und in den Himmel gestarrt, der immer heller wurde. Die Sonne ging auf. Mit langen Schritten und einem schmalen Lächeln auf den Lippen schritt Sasuke auf seinen kleinen Freund und Helfer zu, der auf der Seite am Boden lag und sich nicht rührte. Sasukes Lächeln wurde breiter. Offensichtlich war Narutos Kinderkörper doch nicht so widerstandsfähig und ausdauernd, wie der Blondschopf immer lautstark behauptet hatte... Aber Naruto hatte diesem Kampf die entscheidende Wendung gegeben, und die Lorbeeren wollte Sasuke nicht für sich ernten.

„Hey, Naruto“, sagte er mit einem kurzen Blick zu der Leiche ihres Gegners, „das war wirklich nicht von schlechten Eltern. Ich meine, zuerst zwei Kagebunshin von oben angreifen zu lassen, und wenn der Gegner abgelenkt ist, aus einem Versteck am Boden zuzuschlagen... Darauf muss man echt erstmal kommen.“

Naruto antwortete nicht. Sasuke fuhr sich erschöpft durch die Haare und ließ sich in einigem Abstand auf den Boden sinken.

„Wie es aussieht, bist du genauso fertig wie ich... War aber auch eine lange Nacht...“

Er erhielt immer noch keine Antwort. Langsam beschlich Sasuke ein mulmiges Gefühl und ihm kam der Gedanke, dass vielleicht doch nicht alles in Ordnung war mit dem kleinen Blondschopf...

„Naruto?!“

Nur sein eigenes Echo antwortete ihm. Sasuke sprang auf die Beine und stürzte auf seinen besten Freund zu, bis er nur noch wenige Meter von ihm entfernt war.

Dann sah er den Felsenspeer, der sich durch Narutos Bauch gebohrt hatte.

„Verdammte Scheiße!“

In zwei Sätzen war er bei dem Blondschopf, der kaum noch bei Bewusstsein war und sein Gesicht vor Schmerz verzogen hatte. Es kostete ihn nur einen kräftigen Ruck, dann war der Speer draußen, dicht gefolgt von einer Menge Blut, das aus der Wunde strömte, und einem Stöhnen.

„Das hättest du echt sanfter machen könnten...“, flüsterte Naruto mit einem schwachen Grinsen. Sasuke verzichtete auf eine Antwort, zog stattdessen seine Jacke aus und wickelte sie so fest wie möglich um den Bauch des Blondschopfs, um die Blutung zu stoppen oder zumindest einzudämmen. Naruto brauchte einen Arzt, und zwar sofort.

Grimmig betrachtete Sasuke den roten Fleck, der sich langsam auf seiner Jacke ausbreitete, und ballte die Hände zu Fäusten. Er würde Naruto nicht sterben lassen. Niemals.
 

Narutos ganzer Körper schmerzte. Sein Bauch fühlte sich an, als stehe er in Flammen, als würde jemand mit einem glühenden Eisenstab immer wieder auf ihn einstechen, ein einziges Zentrum an Schmerz. Ihm war schlecht und er zitterte. So fühlt sich also Sterben an, schoss ihm durch den Kopf, und er konnte ein Zucken seiner Mundwinkel nicht verhindern. Dabei hatte er eigentlich nur beweisen wollen, dass er auf sich selbst aufpassen konnte. Und jetzt lag er hier und starb, ein eindeutiger Beweis dafür, dass sein Beweis fehlgeschlagen war. Oh, die Ironie...

Irgendwo in weiter Ferne konnte er Sasuke hören; er sprach mit ihm, beschwor ihn wach zu bleiben, dann brüllte er irgendjemanden an, und dann sprach er wieder mit ihm. Plötzlich waren da auch andere Stimmen und andere Leute, die sich um ihn scharten, doch er konnte sie nur schemenhaft erkennen. Eine Schwärze, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte, kroch in sein Blickfeld. Erst war sie nur am Rand, doch dann begann sie langsam in Richtung Mitte zu wandern, und Naruto wusste, wenn sie seine ganze Sicht bedeckte, dann würde alles vorbei sein: Der Schmerz, die Übelkeit... Sasuke...

Es konnte nicht so enden. Es konnte einfach nicht. Er hatte noch so viel zu sagen...

Mit einer Kraft, von der er nicht wusste, woher sie kam, kämpfte Naruto gegen die Dunkelheit an, hob eine zitternde Hand und bewegte sie blindlings umher, bis er gefunden hatte, was er suchte: Sasukes Arm. Er hatte nicht mehr die Kraft daran zu ziehen, doch der Uchiha wusste sofort, was er wollte, und beugte sich ganz nah zu ihm herunter.

„Keine Sorge, Naruto, wir bringen dich ins Krankenhaus, es wird alles gut, halt noch ein wenig durch, okay, wir schaffen das, wir-“

„Hey, Sasuke“, hauchte Naruto so leise, dass nur Sasuke es hören konnte, und brachte mit letzter Anstrengung ein Grinsen zustande, „ich glaub, ich liebe dich...“

Und dann ließ er den Arm sinken und schloss die Augen. Die Schwärze war noch da, sie fraß sich mit rasender Geschwindigkeit von allen Seiten auf die Mitte zu, und Naruto blieb nur noch Zeit für einen letzten Gedankengang:

Sollte es nicht eigentlich Sakura-chan anstatt Sasuke heißen...? War es nicht Sakura-chan, der er seit so langer Zeit seine unsterbliche Liebe gestehen wollte? Seit wann hatte sich das geändert? Seit wann hatte sein Herz aufgehört, beim Gedanken an sie zu rasen, und hatte stattdessen jedes Mal, wenn er Sasuke gesehen hatte, einen wahren Sprint hingelegt?

...aber das war jetzt sowieso egal. Jetzt war alles egal...
 

Und dann hatte die Schwärze die Mitte seines Sichtfeldes erreicht, und Uzumaki Naruto versank in tiefer, schwarzer Dunkelheit.
 

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Er konnte Stimmen hören.

Irgendwo weit weg konnte er Stimmen hören.

Er konnte sie hören, doch er verstand sie nicht; verstand nichts von dem, was sie sagten; hörte nur einzelne Wörter ohne Zusammenhang.

„...Schriftrolle nicht wieder...“

„...ziemliches Glück gehabt, dass...“

„...ANBU-Team auf dem Weg entdeckt und...“

„...sich um den Rest der Erdninja gekümmert...“

Nichts von alledem, was seine Ohren aufnahmen, ergab für ihn einen Sinn. Er wollte auch gar nicht, dass es einen Sinn ergab. Er wollte einfach nur liegen bleiben, ohne denken zu müssen, ohne sich dem Schmerz und den Problemen, auf die er mit Sicherheit treffen würde, sobald er aufwachte, stellen zu müssen. Einfach so bleiben wie er war, wie in einen riesigen Wattebausch eingepackt.

Doch er war wach und seine Sinne schärften sich mit der Zeit, während er verzweifelt dagegen ankämpfte und versuchte, wieder einzuschlafen. Irgendwann konnte er zusammenhängende Sätze hören, auch wenn er sich nicht die Mühe machte, darüber nachzudenken; durch seine Augenlieder, die er fest zugekniffen hatte, schien helles Licht, ob er nun wollte oder nicht; und seine Nase nahm einen Geruch war, erst ganz schwach, dann immer penetranter – ein unangenehmer Krankenhausgeruch...

Wo... wo bin ich?

Doch sein Gehirn hatte seine alte Leistungsstärke noch nicht wieder erreicht und fand keine Antwort, deshalb wiederholte er die Frage einfach. Vielleicht war ja irgendjemand da, der zufällig Gedanken lesen konnte?

Wo zur Hölle bin ich?!

Halt's Maul, Kleiner. Ich will schlafen.

Eine Stimme wie ein Donnergrollen hallte in seinem Kopf. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob eine der Stimmen, die er außerhalb seines Kopfes reden hörte, tatsächlich Gedanken lesen konnte... Dann fiel ihm ein, wem die Stimme vermutlich gehörte.

D-Das Fellknäuel?

Wie wäre es mit ein wenig mehr Respekt, du undankbarer kleiner Wicht!

Es war keine Frage, es war eine Aufforderung. Jetzt hatte Naruto nicht mehr den geringsten Zweifel, um wen es sich handelte.

Hey, dämlicher Fuchs! Du bist es wirklich!

Höchstpersönlich. Und ich bereue bereits, dein armseliges Leben gerettet zu haben.

Alter, ich glaub, ich hab mich noch nie so gefreut, dich zu hören!

Du erwartest doch nicht von mir, dass ich jetzt behaupte, es ginge mir ebenso.

Tch, gib's zu, du freust dich auch! Hehehe!

...warte mal, hast du gerade gesagt, du hast mich gerettet?

... Intelligent wie eh und je, nicht wahr?

Das heißt, ich lebe noch?

Ich fürchte, so ist es.

Ich... ich lebe noch...

Uzumaki Naruto klappte die Augen auf.
 

Ein blendend weißes Licht schien ihm ins Gesicht und ließ einen Moment lang Sterne vor seinen Augen tanzen. Dann kam Naruto endlich auf die Idee einige Male zu blinzeln und das Licht verschwand rasch; stattdessen starrte er nun eine blitzblanke weiße Decke an, die geradezu „Ich bin steril!“ schrie. Prompt wünschte sich der Blondschopf, das blendende Licht wäre wieder da. Denn diese Decke gehörte zweifellos – wie konnte es auch anders sein? – zu einem Zimmer in einem Krankenhaus. Und Krankenhäuser standen auf der Liste der Dinge, die Konohas Chaosninja Nummer Eins hasste, ziemlich weit oben.

Vor allem jetzt, da er Sasuke von der Spitze der Liste streichen musste.

Verdammt.

Warum, warum in aller Welt hatte er diese dämlichen, kitschigen, peinlichen drei Wörter zu Sasuke gesagt? Warum zu Sasuke?! Es war fast so, als hätte er damals – Naruto hatte keine Ahnung, wie viel Zeit seit dem Kampf mit Ishimaru vergangen war – nicht klar denken können, als wäre sein Gehirn nicht seines gewesen, sondern das eines... nun ja, eines Kindes. Und so war es seit Donnerstag gewesen, seit sein Körper geschrumpft war.

Doch nun war dieses Gefühl verschwunden. Bedeutete das etwa, dass...?

Abrupt setzte sich Naruto auf – und bereute es im selben Augenblick, denn erstens drehte sich plötzlich alles und ihm wurde schwindlig, und zweitens erregte er damit die Aufmerksamkeit der Leute, deren Stimmen er vorhin gehört hatte. Was an sich keine schlimme Sache gewesen wäre, wären diese Leute – es waren vier, um genau zu sein – nicht ziemlich sauer auf ihn.

„Na? Sind wir endlich wieder wach?“

Umino Iruka war der Erste gewesen, der bemerkt hatte, dass sich der Patient von Zimmer 107 plötzlich bewegt hatte, und da er dem Bett am nächsten gestanden hatte, war er auch der Erste an der Seite des besagten Patienten – mit bedrohlich zusammengezogenen Augenbrauen, verschränkten Armen und einer Moralpredigt auf der Zunge. Doch Naruto beachtete ihn gar nicht, sondern starrte nur wie hypnotisiert auf seine Hände, schlug die Decke zur Seite, starrte auf seine Beine, starrte auf seine Füße, starrte auf alle Körperteile, die er sehen konnte – und sprang mit einem Satz, mit dem keiner der übrigen Anwesenden gerechnet hatte und der sie alle zurückzucken ließ, auf die Beine.

„ICH BIN WIEDER GROß!“, brüllte Konohas Überraschungsninja Nummer Eins so laut, dass es vermutlich das ganze Krankenhaus hörte, und hüpfte auf der Matratze seines Bettes auf und ab wie ein kleines Kind (das er ironischerweise in den letzten Tagen gewesen war).

Dann durchzuckte ihn ein scharfer Schmerz, der aus der Gegend seines Magens kam, seine Beine knickten ein und er ließ sich mit schmerzverzerrtem Gesicht, die Hände auf den Bauch gepresst, zurück auf sein Kissen fallen.

„Auauauau“, jammerte er, „das war 'ne ganz, ganz blöde Idee...“
 

Dieser Satz holte die vier anwesenden Erwachsenen aus der verdutzten Starre, in der sie sich befunden hatten, seit Naruto plötzlich aufgesprungen war, und löste eine wahre Explosion aus:

„'NE GANZ, GANZ BLÖDE IDEE?!“ Das war Iruka.

„SOLL ICH DIR SAGEN, WAS 'NE GANZ, GANZ BLÖDE IDEE WAR?!“ Mit freundlicher Unterstützung von Tsunade-baa-chan.

„IN DEINEM ZUSTAND GEGEN EINEN ÄUßERST GEFÄHRLICHEN NINJA AUS IWA-GAKURE ZU KÄMPFEN, DAS WAR EINE BLÖDE IDEE!“ Wieder Iruka. Diesmal sogar eine Spur lauter als zuvor.

„WAS FÄLLT DIR ÜBERHAUPT EIN, SÄMTLICHE BEFEHLE, DIE WIR DIR GEGEBEN HABEN, EINFACH ZU IGNORIEREN?!“ Tsunade-baa-chan. Irgendwie ergänzten die beiden sich ziemlich gut. Wenn er jetzt nur noch wüsste, worum es hier eigentlich ging...

Dann traf Naruto die Erkenntnis wie ein Sack voller Backsteine. Natürlich, die Mission! Iruka-sensei und Tsunade-baa-chan hatten ihm befohlen, alles zu tun, was Kakashi-sensei sagte, und Kakashi-sensei hatte ihm befohlen, in seinem Versteck zu bleiben und sich nicht von der Stelle zu rühren!

... Ups. Da hatte er wohl tatsächlich sämtliche Befehle, die ihm gegeben worden waren, ignoriert. Kein Wunder, dass die hier so ausflippten... Und Sakura-chan und Sasuke waren wahrscheinlich genauso sauer auf ihn...

Dann traf ihn ein zweiter Sack voller Backsteine.

„Was ist mit Sakura-chan und Sasuke?“, fragte er (mitten in Irukas Moralpredigt hinein, was den Chunin nicht unbedingt milder stimmte) und setzte sich abrupt auf – was sich schon wieder als blöde, blöde Idee herausstellte, weil der Schmerz in seinem Bauch dadurch nicht um das Geringste gelindert wurde. Trotzdem blieb er sitzen, versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, und blickte erwartungsvoll zu Kakashi und Jiraiya, die ihn bisher noch nicht angebrüllt hatten, sondern nur mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt standen und sich Mühe gaben, ärgerlich auszusehen (und nicht etwa gelangweilt oder stolz).

„Sakura und Sasuke geht es gut.“ Es war Kakashi, der sich seines Schülers schließlich erbarmte und ihm antwortete. „Meine Ninja-Hunde konnten zum Glück rechtzeitig ein ANBU-Team zur Verstärkung holen, deshalb mussten wir uns nicht auch noch mit dem Rest der Ninja aus Iwa herumschlagen. Wir sind alle mit ein paar Kratzern davongekommen – bis auf dich“, fügte er mit einem bedeutungsvollen Blick auf Narutos Magengegend hinzu.

„Stimmt“, murmelte Naruto, zog sein Krankenhaushemd hoch und betrachtete nachdenklich den Verband, der um seine Mitte gewickelt war. „Ich wurde aufgespießt. Ich dachte, ich würde sterben...“

...und deshalb hab ich Vollpfosten Sasuke gesagt, dass ich in ihn verknallt wäre, fügte er in Gedanken hinzu, und prompt spielte sein Gesicht „Mach eine Tomate nach!“ und färbte sich knallrot.
 

„Hast du auf einmal Fieber, oder was ist hier los?“, fragte Jiraiya in einem Tonfall, der andeutete, dass er die Fiebertheorie nicht im Geringsten glaubte. Als Naruto aufblickte, stellte er fest, dass ihn alle vier Erwachsenen mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrten – was sein Gesicht nur noch dunkler werden ließ.

„E-Es ist n-nichts“, murmelte er und klang Hyuuga Hinata dabei erschreckend ähnlich. Um rasch von diesem unangenehmen Thema abzulenken, fragte er, diesmal an alle Anwesenden gerichtet:

„Wie kommt's eigentlich, dass ich jetzt hier sitze und nicht mausetot unter der Erde liege?“

Allein für diese Formulierung bekam er einen vernichtenden Blick von Iruka zugeworfen. Wieder war es Kakashi, der ihm antwortete:

„Das hast du unter anderem Sasuke-“ sofort wurde Narutos Gesicht, das sich ein wenig abgekühlt hatte, wieder heiß, „-zu verdanken: Er ist ohne Pause mit dir auf dem Rücken bis nach Konoha gerannt, wo Tsunade-sama sich sofort um dich gekümmert hat.“

Narutos Blick wanderte von seinem Sensei zu seiner Hokage, auf deren Stirn immer noch eine Ader pulsierte. Wenigstens brüllte sie ihn nicht mehr an, sondern antwortete ihm in normaler Lautstärke, wenn auch vielleicht nicht ganz so freundlich wie sonst.

„Während ihr weg wart, habe ich einen Weg gefunden, dir deine normale Größe wiederzugeben, und als Sasuke dich hierher brachte-“, sie deutete mit einer wagen Handbewegung auf das Krankenhaus, „-habe ich genau das getan. Wie es aussieht, hat dir das den Hintern gerettet, denn sobald du wieder groß warst, hat das Chakra des Kyuubi die Blutung gestoppt und deine Wunden soweit geheilt, dass du nicht mehr in Gefahr warst. Offensichtlich bestand zuvor keine Verbindung zwischen euch, weil eure Chakrawege-“

„Versuch erst gar nicht, mir das zu erklären“, unterbrach Naruto sie mit einem schiefen Grinsen, „ich kapier's eh nicht.“ Und mit einem nachdenklichen Blick aus dem Fenster fügte er hinzu:

„Also ist am Ende doch noch alles gut geworden.“

Iruka schien das nicht so optimistisch zu sehen.

„Du hättest sterben können!“

„Aber ich bin nicht gestorben, oder?“ Naruto wandte den Kopf und grinste ihn an. „Ich bin mal wieder mit 'nem blauen Auge davon gekommen.“

Der braunhaarige Chunin blickte ihn einen Augenblick lang fassungslos an, dann schüttelte er den Kopf und zog ihn in seine Arme. Naruto ließ alles mit sich geschehen, wartete geduldig ab und lächelte glücklich, als Iruka ihn losließ, die Hände auf seine Schultern legte und sagte:

„Ich bin froh, dass es dir gut geht.“

„Das bin ich auch“, sagte Tsunade mit saurem Gesichtsausdruck, „aber das ändert nichts daran, dass du dich wie ein Idiot verhalten hast!“

„Und ob am Ende wirklich alles gut geworden ist, ist Ansichtssache“, fügte Jiraiya ernst hinzu. „Wir haben einen Gegenstand verloren, der Informationen enthielt, die für Konoha sehr gefährlich werden könnten, wenn sie in falsche Hände geraten.“

„Verloren...?“, fragte Naruto. Irgendetwas nagte an ihm, als hätte er etwas vergessen...

„So ist es“, bestätigte Kakashi und seufzte schwer. „Es scheint, dass irgendjemand den Iwa-Ninja die Schriftrolle abgenommen hat, ohne dass sie oder wir davon erfahren haben. Nun wissen wir nicht, wer in ihrem Besitz ist und was er damit vorhat.“

„Die... Schriftrolle...?“

Und dann traf Naruto zum dritten Mal ein Sack mit Backsteinen.
 

„Verdammt!“

„Das kannst du wohl laut sagen“, murmelte Tsunade düster, doch Naruto schnitt ihr das Wort ab, bevor sie weiterreden konnte:

„Das mein ich doch gar nicht!“

„Was meinst du nicht?“, fragte Iruka verwirrt, aber Naruto ging nicht auf seine Frage ein, sondern wollte etwas ganz anderes wissen:

„Wo sind Sasukes Kleider?“

„Sasukes... Kleider?“, wiederholte Tsunade und tauschte mit den übrigen Anwesenden einen Blick aus, der eindeutig sagte: Diesmal hat er sich den Kopf wirklich zu hart angestoßen.

„Ja, Sasukes Kleider!“ Ungeduldig fuchtelte der Blondschopf mit den Händen. „Die Kleider, die ich anhatte, als ich klein war!“

„Die Kleider waren von Sasuke?“, fragte Kakashi, schon wieder in diesem interessierten Tonfall, in dem er seit neustem ständig sprach, wenn es um Sasuke und Naruto ging.

„Na klar waren die von Sasuke! Aber das ist doch jetzt total unwichtig!“, rief Naruto frustriert. „Wo sind sie? Ihr habt sie doch hoffentlich nicht weggeworfen?!“

„Nein, sie sind noch hier, im Schrank“, erwiderte Tsunade, die ihrerseits nun ungeduldig wurde. „Hättest du vielleicht die Güte, uns darüber aufzuklären, was das eigentlich soll?“

Doch Naruto antwortete nicht, kletterte aus dem Bett und ignorierte dabei völlig Irukas Proteste, ging mit unsicheren Schritten auf den Schrank zu, öffnete ihn, kniete sich davor und nestelte an der kleinen Jacke herum, die er wenige Stunden zuvor noch getragen hatte. Einen Moment lang war es still in dem kleinen Krankenzimmer; dann richtete sich Konohas Überraschungsninja Nummer Eins plötzlich auf, drehte sich um und sagte mit einem triumphierenden Grinsen:

„Meinst du diese Schriftrolle?“

Tsunade und die drei Männer starrten fassungslos auf die kleine, unscheinbare Rolle, die Naruto der einzigen Frau im Raum hinstreckte. Das Siegel, der letzte Schutz einiger brisanter Geheimnisse des Dorfes hinter den Blättern, ließ keinen Zweifel zu: Es war die Schriftrolle des zweiten Hokage, die in der vergangenen Nacht zuerst gestohlen worden und dann verschwunden war. Fast ehrfurchtsvoll nahm Tsunade den schmalen Gegenstand, der einen ihrer geliebten Menschen beinahe das Leben gekostet hätte, entgegen, verwahrte ihn sicher in einer ihrer Taschen – und fixierte den triumphierenden Blondschopf mit einem Blick, der das Grinsen auf seinem Gesicht gefrieren ließ.

„Ich frage dich das nur einmal“, begann sie gefährlich leise. „Wie kommst du an diesen Gegenstand?“

Naruto blickte sie erschöpft an, sein Triumph plötzlich wie weggeblasen, ließ sich dann auf sein Bett fallen und begann zu berichten:

„Nachdem Sasuke und ich uns in das Versteck von den Iwa-Ninja geschlichen hatten, wurden wir getrennt. Ich hab den Unterschlupf mit dem Rest verlassen, aber er ist tiefer reingegangen und hat es da offensichtlich irgendwie geschafft, die Schriftrolle zu klauen. Kurz bevor er und Kakashi-sensei losgegangen sind, um die Iwa-Ninja fertig zu machen, hat er sie mir gegeben, damit ich auf sie aufpasse. Ich hab sie im Futter von meiner Jacke versteckt, weil ich dachte, da ist sie sicher und niemand kommt darauf, sie dort zu suchen...“

„Das war ausnahmsweise mal eine gute Idee“, grummelte Tsunade und sah nicht mehr ganz so sauer aus wie zuvor; zumindest ihre Wutader war von ihrer Stirn verschwunden. Naruto atmete erleichtert auf.

„Und ich dachte schon, du würdest mich kalt machen.“

„Das werde ich noch, mach dir mal keine Hoffnungen“, knurrte die fünfte Hokage, doch sie gab sich keine Mühe, das Zucken ihrer Mundwinkel zu verbergen. „Aber erst, wenn du wieder vollkommen gesund bist“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. Und als ob sie damit ein Zeichen gegeben hätte, stand Iruka auf, Kakashi schob die Hände in die Hosentaschen und Jiraiya sagte:

„Ich schätze, wir gehen dann mal besser und lassen dich in Ruhe, damit du dich erholen kannst.“

Naruto nickte, winkte und ließ sich müde auf sein Kissen sinken.

„Schaut mal wieder bei mir rein.“

„Werden wir“, antwortete Iruka und Kakashi lächelte sein übliches Lächeln. Sie waren schon fast zur Tür hinaus, da drehten sich alle noch einmal um, blickten ihn ernst an und Tsunade sagte:

„Naruto, versprich, dass du hier in diesem Zimmer bleibst, bis du wieder gesund bist!“

Konohas Chaosninja sah sie einen Augenblick verwundert an, dann schüttelte er den Kopf.

„Aber Baa-chan“, erwiderte er fast vorwurfsvoll, „wie soll ich denn etwas versprechen, wenn ich weiß, dass ich es sowieso nicht halten werde?“

Ein Seufzen ging durch die Gruppe der Erwachsenen, gefolgt von gemurmelten „Dieser Junge bringt mich nochmal um den Verstand!“ oder „Ein Glück, dass dieses Zimmer von ANBU bewacht wird...“. Dann schloss sich die Tür und Uzumaki Naruto war allein.
 

Naruto lag regungslos in seinem Bett, hatte die Augen geschlossen und lauschte, wie die Schritte sich von seiner Tür weg entfernten, immer leiser wurden und schließlich verklangen. Dann war es still.

Für den ANBU, der draußen vor dem Fenster des Krankenzimmers Wache stand, sah es so aus, als würde der blonde Junge darin tief und fest schlafen; doch er war ein unerfahrener ANBU und sah daher nicht die Zeichen, die ihm eine Woche voller mieser D-Missionen erspart hätte, hätte er sie richtig gelesen. Denn Uzumaki Naruto schlief nicht – er plante. Und wenn Uzumaki Naruto plante, dann war das selten zum Vorteil seiner Umgebung.

Wie komme ich hier schnell, unkompliziert und unauffällig raus?, das war die Frage. Natürlich konnte er nicht einfach zur Tür hinausspazieren, ebenso wenig wie er aus dem Fenster hüpfen konnte. Er wusste von dem ANBU vor dem Fenster, und er erahnte den ANBU vor der Tür. Und mit einem Rasengan die Wand durchbrechen und abzuhauen war auch nicht gerade unauffällig... Nein, was er brauchte, war ein Ablenkungsmanöver, groß genug, um für so viel Verwirrung zu sorgen, dass er unerkannt verschwinden konnte. Aber woher nehmen und nicht stehlen...?

... Moment mal. Nicht gerade unauffällig...?

Und dann kam ihm eine brillante Idee.

Oh gütiger Gott, sag mir, dass das nicht dein Ernst ist.

Naruto zuckte heftig zusammen. Er hatte sich so sehr daran gewöhnt, nichts von seinem unfreiwilligen Mitbewohner zu hören, dass er ihn fast vergessen hätte. Mit einiger Mühe schaffte er es, das unerwünschte Donnergrollen des Fuchses in die hinterste Ecke seines Gehirns zu schieben und die schneidenden Kommentare zu ignorieren. Seiner Meinung nach war sein Plan großartig, und das würde er sich nicht von dem dämlichen Fuchs verderben lassen!

Leise stand Naruto auf und begab sich in das angrenzende Badezimmer, wo er die Tür fest hinter sich zuzog. Das Badezimmer hatte keine Fenster, aber Fenster waren für den Plan unnötig. Er würde einfach die Tür nehmen!

„Kagebunshin no Jutsu“, murmelte er, die Finger auf die übliche Art und Weise gekreuzt. Zwei Doppelgänger erschienen mit der typischen weißen Rauchwolke und grinsten ihn triumphierend an. Dann öffneten sie die Badtür und traten auf die Wand gegenüber der Tür zu, hinter der die Freiheit lag. Einer der beiden sammelte Chakra in seiner rechten Hand, streckte sie dem anderen hin, und der Zweite begann, das Chakra mit routinierten Kreisbewegungen zu formen und rotieren zu lassen. In Windeseile entstand so ein Rasengan, das der Erste mit einem unheilvollen Grinsen in die Wand rammte. Die Wucht riss ein Loch in das Gestein, einzelne Steine bröckelten und fielen herunter, und das Ganze machte einen ziemlichen Krach – das perfekte Ablenkungsmanöver also.
 

Durch den schmalen Spalt zwischen Badtür und Wand beobachtete Naruto, wie ein ANBU durch das Fenster und zwei weitere ANBU durch die Tür gestürmt kamen, einen Augenblick lang offenbar fassungslos das Loch in der Wand betrachteten und dann den beiden flüchtigen Doppelgängern nachsetzten. Kaum waren sie verschwunden, benutzte Naruto ein Henge no Jutsu, um sich in eine kleine, unscheinbare Maus zu verwandeln, schlüpfte durch den Türspalt in das Krankenzimmer, zur Tür hinaus auf den Gang, quer durch das Krankenhaus, bis er den Ausgang erreicht hatte. Dort konnte er das Jutsu nicht mehr halten, nahm seine richtige Gestalt wieder an – und sog genießerisch die Luft ein. Der Duft der Freiheit.

Er war frei.

Also... Wohin sollte er als Erstes gehen...?
 

---
 

Der Kopf des vierten Hokage war schon immer einer von Narutos Lieblingsplätzen gewesen – natürlich nicht wörtlich gemeint, denn der vierte Hokage war schließlich tot. Nein, gemeint war das in die Felswand, die eine Grenze Konohas bildete, gehauene, riesige Haupt des Dorfretters, von dem aus sich eine unglaubliche Aussicht auf das Dorf und die Umgebung bot. Besonders dann, wenn die Sonne gerade unterging, war es lohnenswert, bis ganz nach oben auf die Haare aus Stein zu klettern und den Anblick auf sich wirken zu lassen.

Doch im Augenblick war es erst später Nachmittag und die Sonne stand noch recht hoch am Himmel, als Naruto sich im Schneidersitz auf dem braunen Gestein niederließ und – nach einem Moment des nachdenklichen Schweigens – abgrundtief seufzte. Manchmal war das Leben aber auch unfair, dass es ihn immer und immer wieder in solche misslichen Situationen schickte...

Denn Uzumaki Naruto hatte schlicht und einfach keinen blassen Schimmer, was er tun sollte. Er war ahnungslos, kraftlos, lustlos. Und um diesen Zustand bei dem sonst vor Ideen und Energie sprühenden Teenager hervorzurufen, musste schon etwas Gravierendes geschehen sein. Wie zum Beispiel die Entdeckung einer ganz neuen Gefühlswelt, Uchiha Sasuke betreffend, die das gesamte Gleichgewicht, das sich Team Sieben geschaffen und über die Jahre hinweg mühsam erhalten hatte, völlig durcheinander brachte. Denn es war immer so gewesen, dass Naruto Sakura hinterhergelaufen war, Sakura wiederum Sasuke, und Sasuke alle beide eiskalt ignoriert und sich für etwas Besseres gehalten hatte. Es war instabil, zum Einstürzen verurteilt, doch immerhin war es ein Gleichgewicht – gewesen, dachte Naruto bitter, es ist ein Gleichgewicht gewesen... Aber das ist es jetzt nicht mehr. Schon seit Anfang dieser verfluchten Woche nicht mehr! Es kam ihm unwahrscheinlich albern vor, dass er sich zu Anfang der Woche noch Sorgen um Ramen und Wasser gemacht hatte...

Naruto seufzte noch einmal, zog die Beine an und ließ den Kopf auf die Knie sinken. Wahrscheinlich hatte inzwischen schon alle Welt von seinem Verschwinden aus dem Krankenhaus gehört, und jeden Moment würde entweder Tsunade, Iruka, Kakashi oder Jiraiya – oder noch besser, wieder alle vier auf einmal – stocksauer hier auftauchen und ihn zurückschleifen, vermutlich zugeschnürt wie ein Paket bei der Post, damit er sich nicht noch einmal aus dem Staub machen konnte.

Und wie zur Bestätigung hörte er hinter sich ein leises Tap, dass ihm einen Ninja, der gerade hinter ihm gelandet war, signalisierte. Er kniff die Augen zusammen und wartete auf die übliche Moralpredigt, das Anschreien und das unsanfte Am-Kragen-Packen – doch stattdessen erklang hinter ihm nur eine Stimme, die ruhig, aber etwas außer Atem seinen Namen sagte:

„Naruto.“
 

Naruto stöhnte innerlich und presste sein Gesicht fester gegen sein rechtes Knie. Das war wieder typisch. Einfach unfair. Er hätte sein Konoha-Stirnband dafür gegeben, jetzt von Tsunade zur Schnecke gemacht oder von Iruka zurück ins Krankenhaus geschleift zu werden, anstatt hier zu sitzen und mit dem Grund all seiner aktuellen Probleme reden zu müssen. Vielleicht half ja einfach ignorieren...

„Naruto, bitte...“

Er hätte es wissen müssen. Man konnte den Meister des Ignorierens nicht einfach ignorieren – das wäre ja genauso, als ob er Shikamaru im Shougi besiegen wollte! Und dabei konnte er noch nicht mal Shougi.

Und im Übrigen war da dieser bittende, fast schon flehende Unterton in Sasukes Stimme, der Naruto mehr als neugierig machte, so dass er sich irgendwann zähneknirschend umwandte und sich dazu zwang, Sasuke ins Gesicht zu sehen.

Die Emotionen, die über das Gesicht des sonst so auf einen neutralen Ausdruck bedachten Uchiha jagten – Freude, Besorgnis, Schuld, Traurigkeit –, hätten ihn beinahe von seinem Sitzplatz am Rand des Felsens ein paar hundert Meter in die Tiefe gehauen. Er wusste nicht, wie lange er Sasuke so anstarrte, ob nur Sekunden vergingen oder Stunden, doch er konnte den Blick nicht von seinem Rivalen nehmen. Erst, als Sasuke schließlich wieder zu reden begann, brachte es Naruto über sich, die Augen von ihm abzuwenden.

„Ich... also, ich“, stotterte Sasuke – stotterte! – ein wenig unsicher, „äh... wie geht’s dir? I-Ich meine, bist du okay? Ich meine, weil du noch... die Kleider...“

Und mit einer hilflosen Geste deutete er auf Narutos Kleidung, die immer noch lediglich aus dem blassgrünen Krankenhausnachthemd und Boxershorts bestand. Naruto fixierte einen schmalen Riss im Gestein in der Nähe seines Beines und sah nicht auf, als er so knapp und neutral wie nur irgend möglich entgegnete:

„Bin wieder fit. Hatte bloß keine Lust, die ganze Zeit da abzuhängen, deshalb hab ich mich vom Acker gemacht.“

„Ach so“, erwiderte Sasuke mechanisch. „Und, äh... hast du... ich meine, hast du, was ich dir gegeben habe...“

„Ich hab die Schriftrolle Tsunade-baa-chan übergeben“, beantwortete Naruto die Frage, den Blick immer noch nach unten gerichtet.

„Oh. Dann ist ja gut.“

Eine unangenehme Stille legte sich über den Kopf des Yondaime. Sasuke war erleichtert darüber, dass die Schriftrolle in Sicherheit war, das war nicht zu überhören. Vielleicht war er nur deshalb so nervös, schoss es Naruto durch den Kopf, weil er sich Sorgen um die Mission und um Konohas Sicherheit gemacht hat... Natürlich, es macht viel mehr Sinn, wegen so was nervös zu sein... und nicht wegen mir... Der Gedanke versetzte ihm einen Stich, doch er ließ sich nichts anmerken; stattdessen stand er auf, klopfte sich imaginären Staub von der Kleidung und streckte sich, bevor er sich betont fröhlich an den Uchiha wandte:

„Ich schätze, ich geh dann besser mal. Die drehen bestimmt schon durch, weil ich weg bin!“ Er grinste sein übliches Grinsen, das ihm mehr denn je das Aussehen eines Fuchses verlieh, und setzte schon zum Sprung an; doch Sasuke berührte ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück.

„Warte, Naruto, bitte...“
 

Seine Stimme war so sanft, wie Naruto sie noch nie zuvor gehört hatte, und der Ausdruck in den dunklen Augen erinnerte ihn irgendwie an einen Hundewelpen. Heh. Wer hätte das gedacht. Sogar Uchiha Sasuke beherrschte den traurige-Hundeaugen-Blick.

„Naruto“, fuhr Sasuke fort und strich sich nervös über die Haare, „diese ganze letzte Woche... war irgendwie richtig verkorkst. Ich meine, alles war durcheinander, auch diese ganze Mission... Und das, was zwischen uns ist... ich meine, dieses ganze Rivalitäts-beste-Freunde-Dingens...“, Sasuke atmete einmal tief ein und aus, „das will ich nicht verlieren.“

„Oh“, sagte Naruto nur, „klar. Verstehe.“

Und er wandte sich zum Gehen um. Endgültig.

„Nein“, erwiderte Sasuke tonlos, „du verstehst es nicht.“

„Doch, das tue ich“, fauchte Naruto gereizt, ohne sich umzudrehen. „Ich hab's kapiert! Du musst dir keine Mühe mehr machen!“

„Lass es mich erklären...“, murmelte Sasuke und hob hilflos die Hand, um den Blondschopf aufzuhalten. Doch da explodierte Naruto.

„Da gibt’s nix zu erklären!“, brüllte er den Uchiha an an und schlug seine Hand unwirsch zur Seite. „Ich hatte die ganze Woche lang Pech und du hattest Mitleid! Ich war nicht ich selbst und außerdem ein Vollidiot zu glauben, zwischen uns wäre irgendwas anderes möglich! Also lass mich endlich in Frieden!“

Doch Sasuke dachte gar nicht daran.

„Oh ja, du bist ein Vollidiot“, brüllte er zurück, „und zwar der größte, den ich je das Missvergnügen hatte, kennenzulernen! Also halt endlich deine dämliche Klappe und lass mich ausreden!“

Wenn Naruto ehrlich zu sich selbst war, brachte ihn dieser Ausbruch ziemlich aus der Fassung. Es war Jahre her, dass der ruhige und gesammelte Uchiha Sasuke seine Wut so offen zum Ausdruck gebracht hatte. Vielleicht war es allein diese Tatsache, die den Blondschopf nicht nur zum Bleiben bewegte, sondern auch dazu, sich umzudrehen und Sasuke ins Gesicht zu sehen. Und vielleicht war nur das der Grund, wieso Sasuke die Kraft hatte, weiterzusprechen.

„Naruto...“, begann er und atmete einmal tief durch. Und dann folgten Worte, die Uzumaki Naruto nie wieder vergessen würde.

„Ich will den ganzen Tag lang Blödsinn mit dir machen und dann abends mit dir im Arm einschlafen. Ich will mich stundenlang mit dir streiten und dabei die ganze Zeit deine Hand halten. Ich will mich mit dir prügeln und ich will dich küssen. Ich will dein bester Freund sein und trotzdem dein fester Freund. Ich...“

Hier versagte Sasuke die Stimme, und einen Augenblick lang starrte er Naruto nur an, ohne ein Wort herauszubringen. Dann biss er sich auf die Lippe und gewann dadurch offenbar genug Fassung zurück, um mit kratziger (doch wieder funktionierender) Stimme fortzufahren:

„Ich weiß, das hört sich unmöglich an... Als ob man auf der Stelle stehen bleiben und sich gleichzeitig weiterbewegen möchte. Oder als ob man gleichzeitig nach links und nach rechts schauen will. Aber...“, Sasuke blickte Naruto direkt an, seine nachtschwarzen Augen ehrlich und voller Hoffnung, „...ich glaube, wenn es irgendjemand schafft, gleichzeitig nach links und nach rechts zu schauen, dann bist das du, Naruto.“
 

Einen Moment lang starrten sie sich an, beide nicht in der Lage, irgendwelche Worte zu finden, die ohnehin nur fehl am Platz gewesen wären; dann senkte Sasuke den Blick und fragte leise:

„Also? Was sagst du?“

Und Naruto, dessen Augen in den letzten Minuten immer größer geworden waren, machte einen großen Schritt nach vorne und drückte seine Lippen auf Sasukes.

Als er den fassungslosen Ausdruck auf dem Gesicht des Uchihas bemerkte, den der Kuss völlig unvorbereitet getroffen hatte, begannen seine Mundwinkel unkontrolliert zu zucken. Doch bevor er mitten in seinem ersten richtigen Kuss einen Lachanfall bekam, löste er sich rasch von den warmen Lippen, trat wieder ein Stück zurück, lächelte seinen besten – Verzeihung, festen – Freund warm an und antwortete:

„Liebend gerne.“
 

~~~~~

Nerviges PS am Ende: Ich werde noch einen Oneshot schreiben, der Sasuke, Naruto und die Sache mit den rosa Boxershorts mit roten Herzen darauf beinhalten wird.

Wer Interesse daran hat, besagten Oneshot zu lesen, soll mir einfach Bescheid sagen und bekommt dann von mir eine ENS geschickt; oder haltet einfach die Augen offen und schaut ab und an in der Kurzbeschreibung dieser FF vorbei^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Maso-Panda
2010-08-29T11:22:13+00:00 29.08.2010 13:22
wie geil ^^
tolle story hat mir sehr gefallen ^^
Von:  Tsuki14
2009-05-25T17:23:24+00:00 25.05.2009 19:23
Eine tolle FF^^
Ich fand sie echt witzig, und dein Schreibstil fand ich auch toll^^


Lg Tsuki14
Von:  Sassassin
2009-03-09T13:02:04+00:00 09.03.2009 14:02
Woiowoi x3
Tut mir leid dass ich erst so spät kommentiere, aber ich kam vorher nicht zum lesen!
Wah ich bin total begeistert!!
Eigentlich bin ich ja nicht so der Fan von Actionszenen, aber bei dir wurde ich richtig mitgerissen!!!
Als ich das Kapitel angeklickt habe, sind mir erstmal die Augen aus dem Kopf gefallen als ich sah: OHA 10 Seiten!
Und das wo ich in letzter Zeit so lesefaul bin!
Und siehe da!
Die 10 seiten kam mir wie eine vor, so grandios war das!
Hach ich könnte noch weiter schwärmen!
Und dieses süße Liebesgeständnis von Sasuke am Ende...unbeschreiblich x3
Ich glaube das war eine der allerbesten Fanfictions die ich je gelesen habe!!
Und ich würde mich freuen, wenn ich wieder etwas von dir lesen würde!
Also schreib mit bitte bitte eine Ens, wenn du den OS hochlädst, und auch wenn du vielleicht noch einen Epilog schreibst!
Ich würde mich auf jeden fall freuen!!
Mach weiter so!!
LG TrinityOfPain *Blumen und Kekse dalass*
Die hast du dir verdient ^_^
Von:  Habakuk
2009-03-07T19:51:19+00:00 07.03.2009 20:51
Hey^^
Gleich am Anfang:
Danke für die Ens.
Und dann: Das Kapitel war einfach ober-mega-super-hamma-affen-geil.
Besonders solche Sätze wie: >>Wieso glaubten alle Bösewichter dieser Welt eigentlich, dass „Muhahaha“ ein abgrundtief böses Lachen war? Denn nach dem vierhunderteinundzwanzigsten Mal war „Muhahaha“ nicht mehr abgrundtief böse, sondern nur noch abgrundtief lächerlich<<
Oder auch Sakuras Ehre als Frau wahren einfach hamma.
Das Gespräch von Naru und Kyuubi und Narus: "Ich glaube, ich liebe dich" natürlich erst Recht.

Die Stelle mit dem LIebesgeständnis hab ich mir mindestens fünf mal durchgelesen. *hüstel*
>>Man konnte den Meister des Ignorierens nicht einfach ignorieren – das wäre ja genauso, als ob er Shikamaru im Shougi besiegen wollte! Und dabei konnte er noch nicht mal Shougi.<<
Ich dachte echt, ich sterbe vor lachen. Das war einfach typisch Naru.

Als er dann den Fluchtvesuch aus dem Krankenhaus unternommen hat, konnte ich nur grinsend den Kopf schütteln. So viel also zum Thema, ANBUS sind die besten Shinobis XD

Die Kampscenen hast du echt super beschrieben.
Besonders den Kampf Kakashi vs. der, dessen Namen ich vergessen hab.
Und obwohl Naru keine wirklich gite Firug im Kampf gemacht hat, musste natürlich so ein Spruch kommen: >>Sich-mit-lautem-Gebrüll-auf-den-Gegner-stürzen-und-den-Helden-spielen<<

Auch die Kampanzeigen ala Konoha: 2, böse feindliche Ninja: 0 waren hamma.
Aber am besten war immer noch Sasus Liebesgeständnis. Das war einfach unbeschreiblich, hamma, geil ect.^^

Könntest du mir Bescheid sagen, wenn der OS on ist? Das wäre klasse!
...Huih, das war mein längstes Kommi, das ich jeh geschrieben habe O.o
Egal^^
VLG
Habakuk

Von:  Maron89
2009-03-01T23:22:05+00:00 02.03.2009 00:22
Heeey^^

awwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww waiiiiiiii *.*
OMG diese Kapi war der absolute hammer!!!! Das ganze Kapi mitgefiebert, gelacht, gesnieft und gequietscht xD Das war bombastisch und kitschig naja! Da gibts echt schlimmeres^^ Aber ich fand das Ende total klasse!!! Und es stimmt jez fehlt nur noch der Epilog^^ Bis zum nächsten mal dann^^

Ach ja und ich hätte gern bescheid wenn der OS oben ist!!!^^

Viele liebe Grüße
Maron89
Von:  FlameChild
2009-03-01T20:51:44+00:00 01.03.2009 21:51
WOW
einfach wow
die kämpfe eisen hart beschrieben und doch sehr dynamisch, bildhaft und sehr sehr Action reich, einfach der Wahnsinn
die Sprüche Hammer, da schlisse ich mich dem mega Kommentar von knuddelfan an,die sind einfach der Brüller das ganz kapitel is der Brüller, ich lag schon fast am Boden vor lachen, ich finde das ende auch gar nicht so kitschig, da gibt's wesentlich schlimmeres als das, dass ist richtig gut sogar^^, ich freu mich schon sehr auf den Epilog, oh man das die immer sauer auf naruto sein müssen wenn er mal was angestellt hat XD naja aber so ist das leben numal.

Die Idee mit dem OS wegen der boxershort würde ich sehr, sehr gerne lesen, würde mich sehr freuen wenn ich dann dazu eine ENS bekommen würde.^^
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen bis zum nächsten Kapitel, bis dann machs Gut und entschuldige meine Bandwurmsatz Kommi^^

lg, Flame
Von:  Cornflower
2009-03-01T20:42:03+00:00 01.03.2009 21:42
So Süüüß ^^
Würd zu gern wissen, was Kakashi dazu jetzt wohl sagen wird xDDD

LG
Krümelchen xD
Von:  zerra
2009-02-28T00:38:57+00:00 28.02.2009 01:38
total fantastisch, absolut genial

jetzt fehlt nur noch der epilog *grins*
Von:  Spielzeugkaiser
2009-02-27T23:07:00+00:00 28.02.2009 00:07
Oh mein Gott!
OH MEIN GOTT! Das war wirklich zu geil!
Du hast dich selbst übertroffen!!!
Aber bevor ich jetzt wirklich mit meinem Kommentar beginne, teile ich dir mit das es gerade elf Uhr ist - ich bin selbst mal gespannt wie lange ich jetzt schreiben werde x)

Also ich fange erst mal mit einem dankeschön an: Vielen, vielen dank für die Ens. Ich hab mich wirklich gefreut was von dir zu hören =D
Auf jeden Fall freut es mich wenn du dich freust :D
Wie ein bekloppter ;D

Ich weiß noch das erste was ich gedacht habe als ich gesehen habe das es 14000 Worte waren, war: Ich komm heute nicht mehr aus meinem Zimmer raus xD
Ganz ernsthaft bist du heute offiziel der Held meines Tages =) Du hast mir meine Laune aus dem Keller hoch in eine seltsame euphorie getrieben xD
Da ich finde dass du dich mit diesem Kapitel selbst übertroffen hast, will ich jetzt auch mein bestes geben und dir berichten was mir am meisten gefallen hat, mag es auch noch so unwichtig erscheinen :D
Wo fange ich an?
Am besten da, wo ich am meisten lachen musste. Gleich am Anfang. Ich zitiere dich einfach mal:

- Alle ließen erst einmal auf sich wirken, was sie soeben gehört hatten (bis auf Naruto vielleicht, der mit einem Käfer spielte).

Ich weiß nicht, aber dieses Bild fand ich einfach göttlich. Da brüten sie alle, und er spielt mit einem Käfer :D Seine Aufmerksamkeitsspanne ist wirklich hervorragend xDDDDDDD

Ich hab mir auch bei Sakuras Sasuke-Items echt den Arsch abgelacht. Ich fand das so geil xD Generell sind die Charaktere bei dir leicht ooc, allerdings nur in überspitzer weiße. Ich finde du triffst ihre persönlichkeiten wirklich sehr gut ;)

Ein wenig deplatziert wirkten zwar ab und zu begriffe wie Otto-Normalverbraucher, aber stören tue ich mich nicht daran. Ich glaube das tut niemand von uns Lesern xD

Ich muss wirklich sagen, es war so vorherzusehen das sich Naruto gnadenlos in die Scheiße reitet. Wirklich überraschend war es also auch nicht das er dem Psychopathen-Mensch in die Arme läuft.
Sakuras Kampf um ihre Ehre als Frau war auch wirklich genial :D
Und der von Kakashi mit dem Typen von dem ich den Namen vergessen habe erst!
Auf jeden fall ein ganz ganz ganz DICKES Lob an dieser Stelle. Es ist mir wahrhaftig ein rätsel wie du es geschafft hast die dynamik des Kampfes dermaßen aufzufangen ;) Ich persönlich finde ja nichts schwieriger als das! Ich habe mit nichts solche probleme.
Ich bewunder dich echt dafür *~*
Aber:
Trotz all der Spannung, blieb es lustig xD
Der Satz,

- Wieso glaubten alle Bösewichter dieser Welt eigentlich, dass „Muhahaha“ ein abgrundtief böses Lachen war? Denn nach dem vierhunderteinundzwanzigsten Mal war „Muhahaha“ nicht mehr abgrundtief böse, sondern nur noch abgrundtief lächerlich...

hat mich beinahe in die Knie getrieben vor lachen xD Ich fand das so geil, und dazu wars noch total unerwartet an dieser Stelle ;D

Hach... Weißt du was mir noch von Anfang an klar war?
(Wieder diese wunderbaren rethorischen Fragen, auf die wir uns sowieso gleich antworten geben xDDDD Ich liebe sie auch xDDD)
Das sich einer von den beiden Verletzt.
Es hat so ins Schema gepasst, ich wäre ernsthaft erschüttert gewesen, wäre etwas anderes passiert =)

Vielleicht kannst du dir vorstellen was für ein Affentanz ich vor meinem Laptop vollführt habe bei den Worten „ich glaub, ich liebe dich...“ xDDDD Meine Mutter scheint sich jetzt ernsthaft zu überlegen mich endgültig in die Klapse einzuliefern xDDDDDD

Und dann... Die diskussionen mit Kyubi. Ich liebe es wenn er derart zynisch dagestellt wird ♥

Ich find den Ausdruck für erröten, sein Gesicht spielte "Mach eine Tomate nach!", wirklich zum schreien. Ich weiß, ich habe es schon oft gesagt, aber ich lass es nicht bleiben (ist ja schon fast tradition xD):
Du bist ein GENIE!
Ganz ehrlich, ohne Scheiß =D

Keine Ahnung wieso, vielleicht entwickle ich mit der Zeit ein Gespür für sowas (nen 6ten Sinn xD) aber ich wusste auch, das es mit einem Loch in der Wand im Krankenhaus endet :D
Also das muss ich sagen, der hervorsehungsfaktor war in diesem Kapitel sehr hoch, aber das ist jetzt noch nicht mal kritisch angehaucht. War einfach so =D

So. Und jetzt komme ich zu dem worüber ich mich jetzt sicher lang und breit auslassen werde.
Die Kirsche auf dem eisbecher sozusagen.
Der Schluß ♥
Ich fand Sasukes Verhalten unheimlich niedlich. Das war wirklich putzig x3

Eins will ich dir sagen:
Und das meine ich ernst.
Würde es nicht stimmen, würde ich es nicht schreiben.
Wenn ich mir schon die Mühe mache jemandem ein so langes Kommentar zu schreiben, dann bin ich auch ehrlich.

Ich habe NOCH NIE eine so schöne Liebeserkärung gelesen wie deine.
Sasukes Worte waren einfach perfekt.
Und zwar durch und durch ♥

Ich finde noch mehr Worte wären an dieser Stelle nur überflüssig.

Alle fälle hast du meinen tiefsten Respekt =)

Hmm... Was gibt es sonst noch zu sagen? Ich könnte mich stunden lang auslassen, aber langsam werden mir die Finger taub xD Wenn ich das Kommentar jetzt poste, fallen mir im nachhinein wieder ein haufen dinge ein die ich hätte schreiben können.
Kritik habe ich, wie du vielleicht inzwischen Zeit gemerkt hast, nicht. Höchstens ein paar kleine Rechtschreibfehler, aber meine Güte, das waren 14000 Wörter, ich habe jetzt sicher in diesem kurzen Text mehr drin xDD
Auserdem wunder dich nicht wenn du dieses Mal weniger Kommentare hast. Ich wage zu behaupten dass das nur etwas für langatmige Leser ist^^

Das wars! Hab dich genug in Lob getunkt xDDDD

(Und bitte, bitte schick mir eine Ens wenn der Oneshot raus kommt! Ich bin schon jetzt ganz aus dem Häuschen x3)

Liebe Grüße, *ganz-dolles-bewunderungs-knuddelz*
Von:  Haine_Togu
2009-02-27T19:54:45+00:00 27.02.2009 20:54
Hi^^
Danke dir erstmal für die Ens, ich hab mich total gefreut!!
Das war aber auch ein hammer Kap, hat mir super gefallen!! Echt spitze.
Ich fand ja die einzelnen Kämpfe total super, wie du das alles beschrieben hast!! Herrlich, und dann kurz bevor die Gegener zu Nichte gemacht worden sind, hast du ja mit der Sicht auf sie gewechselt, das war richtig toll!!!! >.<
Und die Stelle am Anfang, wo Sasu sich zu Naru kniet und sagt, dass er auf sich aufpassen soll, dass war ja so sweet!!! ^^=
Hm, und auch die Stelle wo Naru seine Fäuste geballt hat, ich hab da irgendwie reflexartig Fäustchen gelesen und als ichs kapiert hab, musste ich total lachen!^^°°
Oh man, und dann ist es dramatisch geworden, wo Naru aufgespiest worden ist, man,das war vielleicht was!! >.<
Gott sei Dank, ist da noch mal alles gut gegangen!!!
Und das Ende war einfach total süß!! Oh man, Sasu hat das richtig sweet rübergebracht!!! ^////^
Einfach kawaiii!!! *~*
Ich freu mich schon sehr auf den Epilog, der wird bestimmt auch wieder toll!^^
Ui, ich würde mich sehr freuen, wenn ich eine Ens bekommen wenn du den Os onstellst! *lieb schau*
glg
Haine-chan<3


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