Zum Inhalt der Seite

Campen-Mal ganz anders

Was alles in der Nacht passieren kann...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1

Es sollte ein ganz normales Camp-Wochenende werden, mit Lagerfeuer, mit Marshmallows und dem ganzen anderen Zeugs. Wir waren unter uns Mädchen, sogar unser Campleiter war eine Frau! Mrs. Winterbottom hatte für uns ein schönes Programm auf die Beine gestellt – was schönes Asiatisches. Offenbar wusste die Frau, was ich mochte…//Hi, hi//. Wer ich bin? Mein Name ist Sayuri. Na ja, gesagt, getan schwärmten wir aus, um Feuerholz zu sammeln. Ich fand im hinteren Teil des Waldes, wo wir campten, einen riesigen See, der von einigen Felsen umgeben war. Hinter dem See türmte sich ein riesiges Gebirge auf. So was Majestätisches habt ihr noch nie gesehen, glaubt mir. Alles in einen ergab ein sehr schönes Bild. Wie auch immer, am Ufer des Sees fand ich einige schöne Äste, doch die Hälfte von ihnen waren angekokelt…das gab mir zu bedenken…Na ja, dann sammelte ich halt einige Äste auf und ging damit zurück zum Lager, doch diese verbrannten Äste bescherten mir immer noch Gedanken. Über das konnte ich mir aber noch im Bett Gedanken machen, jetzt war keine Zeit dafür. „Na? Habt ihr genug Feuerholz gesammelt?“ hörte ich unsere Campleiterin fragen, als ich und die anderen Mädels zurück am Sammelplatz waren. Wir nickten und legten die Äste ab.
 

Ich entschloss mich dazu, dass ich nach dem Abendessen noch einmal zum See zu gehen, aber heimlich, da es unsere Campleiterin verboten hatte. Doch irgendwas faszinierte mich an dem See und ich hatte das Gefühl, dass etwas Geheimnisvolles und doch wunderschönes geschehen würde. Ich konnte es kaum erwarten, bis es dunkel war. Es war gar nicht so einfach meine Begeisterung zum Geheimnisvollen im Zaum zu halten, die Mädels und die Campleiterin wären einmal beinahe dahinter gekommen, was ich vorhatte, da ich mich fast verplappert hatte. Aber es kam zum Glück ganz anders. Später am Abend bekam ich plötzlich Kopfschmerzen //Das war keine Ausrede!!// und Mrs. Winterbottom sagte, dass ich mir das Gesicht waschen solle und so musste ich mich nicht einmal davonschleichen, um zum See zu gehen //So ein Glück! Trotzdem tat mir noch die Birne weh!//. In Richtung See aufgebrochen und vor Schmerzen die Hand an die Stirn gelegt, malte ich mir die schönsten Dinge aus, die passieren könnten und freute mich zum ersten Mal, dass ich Kopfschmerzen hatte //So was bescheuertes musste man sich erst mal vorstellen…//. Na ja und als ich nun am Seeufer angekommen war, guckte ich mich erst mal genau um, doch es gab nichts Interessantes zu entdecken //Man darf doch wohl noch hoffen…//. Also wusch ich mir das Gesicht und trocknete es mir an meinem T-Shirt ab und auf einmal hörte ich eine geheimnisvolle Melodie und suchte die Richtung, aus der die sie kam. Sie kam von einer kleinen Felsenkette am Seeufer, die von Bäumen und Büschen umgeben war. Ich kämpfte mich durch das Geäst und suchte den geeignetsten Weg und zu meinem Glück schien der Mond. Heute Nacht war Vollmond. Wieder so was Unheimliches. Na ja, wie auch immer. Ich näherte mich dem Felsen, blieb doch im Dickicht verborgen. Die Melodie war jetzt ganz nahe. Im Schein des Vollmondes sah ich jemanden auf den Felsen sitzen und zwar derjenige, der dieses Lied spielte. Ich glaube es war ein Junge, etwa in meinem Alter – also ungefähr 16. Er spielte dieses unglaublich schöne Lied auf einer silbernen Querflöte. Mir kamen beinahe die Tränen, es hörte sich so traurig an. Ich entschloss mich dazu, näher an die Felsen ran zu gehen, um den Jungen näher zu betrachten. Im Schein des Mondes sah der Typ verdammt gut aus, ein Bild für die Götter! Er hatte rote, kurze Haare und hatte sich eine Strähne rechts am Ohr lang wachsen lassen. Und…whoa! Er öffnete kurz seine Augen und wow! Bernsteinfarben! Ein Traumtyp! Was allerdings eigenartig war, ist, dass er spitze Ohren hatte. Feststand, dass er kein Mensch war, soviel war klar. Das hätte jeder Blinde gemerkt. „Du kannst mich sehen? Du bist doch ein Mensch, oder nicht?“ hörte ich eine männliche Stimme fragen, doch ich traute mich nicht aus meinem Versteck, bis er schließlich von seinem Felsen herunter und auf mich zukam, was ich natürlich, wie immer, nicht mitbekam. Ehe ich mich auch versah, stand er auch schon vor mir und musterte mich von oben bis unten. Saß der Typ nicht gerade noch auf seinem Felsen und spielte Flöte??//Kann der sich beamen??// „Du bist ein Mensch! Hundertprozentig! Aber wieso kannst du mich sehen? Das geht eigentlich gar nicht!“wunderte sich der Typ, während er mich noch von oben bis unten begutachtete. Diese Augen…..die bringen mich noch um den Verstand!! Oh Gott…was soll ich denn jetzt machen?.... „Ja, ich bin ein Mensch…Und…und kann dir auch nicht sagen, wieso ich dich sehen kann. Aber…das war ein schönes Lied!“ antwortete ich und dann merkte ich, wie mir heiß wurde und das hieß: Ich laufe Rot an. Das war kein gutes Zeichen…Jetzt guckt der mich schon wieder so komisch an! //Boah, ist der süß!// „Du bist ein wenig dünn für dein Alter, oder?“ Wie bitte? Was hat der da gesagt? Ich glaub, ich spinne!! „Na hör mal! Es gibt auch Menschen, bei denen das Essen nicht sofort ansetzt!“ Ha! Da hat er sein Fett zurück! „Entschuldige! Aber das ist doch nicht gleich ein Grund so in die Luft zu gehen.“ Da hatte er völlig Recht. „Hast ja Recht. Bei so was reagiere ich total über. Es ist nicht so leicht mit diesem Körper. Alle halten mich für eine 14-jährige, das nervt manchmal, weißt du?“ Er nickte und gab mir zu verstehen, dass er mich verstanden hatte. Eins war mal klar: Der Typ konnte gut zuhören! „Ach ja, ich hab mich noch nicht vorgestellt! Mein Name ist Ryokotsei. Aber nenn mich Ryo, wie alle meine Freunde. Und wie heißt du?“ Stimmt, ich hatte immer noch nicht meinen Namen genannt, mein Gott, wie konnte ich das nur vergessen?! „Mein Name…also, ich heiße Sayuri.“ Er lächelte kurz und sah dann den Mond an. „Sayuri…ein schöner Name. Dem Mond fast gleich…“ »Bobumm« In dem Moment dachte ich, mein Herz würde zerspringen. So was Schönes hatte ich bisher noch nicht gehört. Und dann auch noch über meinen Namen.
 

Eigentlich hasse ich meinen Namen, weil ich eine Deutsche bin, aber einen japanischen Namen besitze. Sicher, ich liebe die asiatische Kultur, aber das mit meinem Namen ist schon fast kriminell! ….Ohhh, im Mondlicht sieht er so gut aus! „Hm…du sagtest, sie halten dich für eine 14-jährige. Wie alt bist du denn wirklich?“ „Ich bin 16…“ Auf einmal drehte er sich zu mir um, als hätte mich der Blitz getroffen. „16? Du siehst wirklich nicht so aus. Mach mal den Zopf auf, vielleicht hilft das!“ Ich ging seinem Wunsch nach, öffnete meine Haare und seine Augen weiteten sich. „Du…Du siehst…wunderschön aus!“ Ich stutzte, weil ich das ihm nicht so recht glauben konnte, doch seine Augen und sein Gesichtsausdruck verrieten mir, dass er es ernst meinte. „Meinst du das wirklich?“ Da nickte er und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Ich schloss die Augen, da ich Angst hatte, dass ich dieses Gefühl verlieren würde, wenn ich es mir nicht in Erinnerung halten würde. „Sayuri? Was hast du?“ Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. Da schüttelte ich meinen Kopf. „Es ist alles in Ordnung. Wirklich, glaub mir.“ „Dann ist ja gut. Ich dachte schon, ich hätte dich mit irgendwas verletzt.“ Eine Weile schwieg er, doch dann erschrak er sich, fast beinahe schon panisch. „Oh Schande, das hab ich ja fast vergessen!“ „Was ist denn Ryo?“ „Ganz einfach, ich sollte um Mitternacht zuhause sein, weil mich mein Vater braucht!“

Dann wurde ich mit einem Mal ganz traurig, denn irgendwie wollte ich ihn nicht gehen lassen. Ich konnte mir das selbst nicht erklären – es war auf einmal da…dieses selbstsüchtige Gefühl, obwohl ich diesen Jungen doch gar nicht kannte. Wirklich merkwürdig… Dass mir das ganze überhaupt nicht in den Kram passte, sah man mir auch an. Es stand mir ins Gesicht geschrieben. Und das bemerkte Ryo. Er sah mich an, grinste und meinte hinterher: „Jetzt guck doch nicht gleich so. Wir sehen uns so schnell wie es nur geht wieder. Jetzt, wo ich eine neue Freundin gefunden habe.“ Was? Ich…er hat ´eine neue Freundin´ gesagt! Das heißt, dass ich ihn auf jeden Fall wieder sehe!! „Also…ich muss dann gehen.“ „Wirklich? Jetzt schon?“ Er sank den Kopf und seufzte. „Hey?!“ „Hm? Was gibt’s denn?“ „Treffen wir uns bei Sonnenaufgang wieder hier bei diesem Felsen?“ fragte er mich. Zuerst wusste ich nicht, was ich sagen sollte, doch seine Augen hatten so einen komischen Ausdruck, dass mir das ganze leichter fiel. Ich nickte und er lächelte. Da nahm er plötzlich meine rechte Hand und küsste sie!!! „Ich freue mich. Also dann, wir sehen uns morgen!“ Er ließ sie los und sprang mit riesen Abständen davon. Ich beobachtete ihn eine Weile und dann entschloss ich mich dazu, zurück zum Lager zu gehen. Die anderen erwarteten mich schon seit Minuten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück