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Genetic engineering - only artificial life?

Uruha x Aoi
von

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Resistance

Die Zeit verging wie im Flug.

Uruha hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Zum einem, weil ihm zu viele Gedanken im Kopf geschwirrt hatten, und zum anderen, weil er keinen Moment, den er noch zusammen mit Aoi verbringen konnte, verschlafen wollte.

Die Schlaflosigkeit sah man ihm an. Zumindest wenn man genauer hinsah, aber das taten die meisten nicht und Uruha war eigentlich ganz froh darüber. Er hätte es nicht allzu toll gefunden, wenn man ihm jetzt in sein von Sorge und Müdigkeit geprägtes Gesicht starren würde.

Die Forscher hatten sich versammelt. Alle miteinander.

In ihren weißen Kitteln standen sie nun auf dem Flugplatz, um sich gegenseitig voneinander zu verabschieden. Das heißt, die Chefs der verschiedenen Laboratorien verabschiedeten sich von Masatoshi und dessen Kollegen.

Kisakis Gefolgschaft war einer der ersten, die abflogen. Uruha stand als einer, der mit einem Diplom für besonders gute Arbeit erhalten hatte, in der vorderen Reihe.

Viele hätten ihn um seine Stellung beneidet. Ganz vorne, fast an der Seite Kisakis, gegenüber von Masatoshi-san und – und das war das allerwichtigste- mit Zukunftsvoraussichten und Möglichkeiten, von denen die meisten nur träumen konnten. Von außen her war er wirklich zu beneiden, doch hätte man ins Innere des Blonden gesehen, so hätte gewiss keiner mit ihm tauschen wollen.

Uruha fühlte sich hundeelend.

Masatoshi und seine Kollegen und Kisaki mit seiner Gefolgschaft standen sich gegenüber wie zwei gegnerische Mannschaften auf einem Fußballfeld. Der Himmel war grau und ein eisiger Wind zerzauste die Haare der Anwesenden. Ein Knistern lag in der Luft, als ob bald ein Sturm ausbrechen würde.

Aoi stand Uruha gegenüber. Ganz links neben einem von Masatoshis Gehilfen stand der Schwarzhaarige und blickte Uruha ununterbrochen an.

Uruha erwiderte den Blick. Seine Gesichtszüge waren genauso gebrochen wie die des Anderen. Es war noch keine drei Minuten her, da waren er und Aoi noch Seite an Seite durch das Gebäude gelaufen, waren hinaus aufs Gelände getreten und für ein paar Momente hatte Uruha tatsächlich die bizarre Hoffnung verspürt, das man einfach vergessen hätte, das man Aoi hier behalten wollte.

Natürlich war es sinnlos gewesen, ernsthaft daran zu glauben, denn kaum waren sie auf dem Flugplatz angekommen, hatte man Aoi festhalten und Uruha weiter gezogen. Das alles geschah ganz ohne Gewalt und fast widerstandslos. So unauffällig, das es niemand bemerkt hatte.

Und selbst wenn war doch jedem klar, das Aoi nicht mehr mitkommen konnte. Ein erfolgreiches Experiment hatte hier zu bleiben, wie es die meisten Forscher zu sagen pflegten.

Und dabei schien es ganz egal zu sein, ob es sich bei diesem Experiment um etwas Lebendiges handelte, das wirklich Gefühle hatte.

In Uruhas Innerem tobte es.

Er hätte sich nicht einfach so mitreißen lassen sollen. Er hätte rebellieren sollen, doch schon wieder konnte er es nicht. Schon wieder hatte er nicht den Mut dazu gehabt, sich dem Stärkerem zu widersetzten und Widerstand zu leisten. Und wahrscheinlich war genau das auch der Grund dafür gewesen, das auch Aoi nichts getan hatte.

Uruha war schließlich bisher immer derjenige gewesen, der Aoi die Richtung angegeben hatte, nach der er zu gehen hatte. Und wenn der Blonde nicht kämpfen wollte, dann ergab auch Aoi sich widerstandslos.

Traurig war das.

Und Uruha hasste sich für seine Schwäche.

Masatoshi ging zu ihnen hin, schüttelte den Anwesenden nacheinander die Hand, bedankte sich für ihr kommen und wünschte ihnen noch viel Glück für die Zukunft.

Als er bei Uruha ankam, lobte er ihn sogar noch für seine besonders gute Leistung, doch davon bekam der Blonde kaum was mit. Eher verfinsterte sich sein Blick noch und er schüttelte die Hand seines Gegenübers nur mit größtem Widerwillen. Oh, wie er es verabscheute, den Mann anzufassen, der für all sein Unglück verantwortlich war.

Kisaki hatte viel dazu beigetragen, doch der Ursprung allen Übles war Masatoshi gewesen. Er hatte den Auftrag, Aoi zu erschaffen gegeben, er hatte ihm den Schwarzhaarigen wieder weggenommen.

Es gab niemanden, den Uruha im Moment mehr verachtete.

„Ich freue mich sehr, das sie und ihre Forscher uns beehrt haben, Kisaki-san,“ sagte Masatoshi, als er bei Uruhas Chef angekommen und auch diesem die hand geschüttelt hatte.

„Es war uns ein Vergnügen,“ erwiderte Kisaki und beinahe hätte Uruha laut und ironisch aufgelacht.

Der Aufenthalt hier war vieles gewesen, aber ein Vergnügen ganz bestimmt nicht.

Uruha lief es kalt den Rücken runter, als er zu seinem Chef blickte. Kisakis Blick war kalt, der von Masatoshi war auch nicht wärmer. Diese Höflichkeit und Freundlichkeit hatte nichts mit Respekt zu tun. Es war alles nur gespielt, alles ohne Gefühle.

Uruha schluckte. Ja, Wissenschaftler waren wirklich gefühllos.

Zumindest der größte Teil von ihnen.

Masatoshi drehte Kisaki den Rücken zu, stellte sich wieder zum Platz in seiner Reihe. Er hatte Uruha vor kurzem noch die Sicht auf Aoi versperrt, doch nun konnte der Blonde diesen wieder sehen.

Aois Augen schienen im fahlen Tageslicht zu glänzen.

Uruha würde diese Augen nie vergessen. Diese dunklen, schönen Augen, die immer ehrlich zu ihm waren, ihm immer so viel Liebe vermittelt hatten.

Diese wunderschönen Augen, die er nie wieder sehen sollte.

Uruha drehte sich um, oder wurde vielmehr von den Forschern neben sich mitgerissen. Wie in Trance bewegte er sich auf das Flugzeug zu, das ihn von hier wegbringen würde- ohne Aoi.

Mit jedem Schritt, den Uruha tat, schien er sich Lichtjahre vom Schwarzhaarigen zu entfernen. Sein Herz wurde schwer, pochte schrecklich hart gegen seinen Brustkorb. Seine Augen fühlten sich unangenehm trocken an, dabei hatte er das Gefühl, jeden Moment losheulen zu müssen.

Uruha war keine zehn Meter mehr von der Maschine entfernt.

Die Augen von Aoi schienen sich durch Uruhas Herz zu bohren.

Neun Meter waren es noch.

Wörter, Sätze, die er mit ihm getauscht hatte summten plötzlich in seinen Ohren und Gedanken.

»Kann ich ihnen helfen, Uruha-san?«

Damals hatte er ihn noch gesiezt, doch seine Stimme war immer warm gewesen. Unabhängig von der Art und Weise, wie er ihn angesprochen hatte.

»Uruha? Brauchst du etwas?«

Uruha mochte es doch lieber geduzt zu werden. Zumindest von Aoi. Sie waren sich doch so nahe.

»Du siehst müde aus, Uruha. Leg dich ruhig schlafen. Ich erledige das hier schon.«

Gab es eigentlich auch Situationen, in denen Aoi sich nicht um ihn gekümmert hatte? Dabei sollte es doch eigentlich genau andersrum sein.

Das Flugzeug war so nahe. Vier Meter vielleicht noch?

»Uruha, bitte…gib mich nicht weg...behalt mich bei dir…hol mich zurück!«

Diese Worte hatte Aoi nie ausgesprochen, doch Uruha spürte sie in seinem Bewusstsein. Ob es an den Blicken lag, die Aoi ihm zuwarf?

»Uruha…ich will nicht hier bleiben…nicht hier…und ohne dich…«

Die Treppe des Flugzeugs wurde heruntergefahren und die ersten stiegen schon ein.

»Uruha, ich hab Angst.«

Keinen Meter war Uruha mehr entfernt. Bald würde auch er einsteigen.

»Uruha, ich liebe dich!«

Uruha blieb stehen. Genau vor der Treppe blieb er stehen und hielt somit den ganzen Verkehr auf. Er hatte den Blick gesenkt, die Hände zu Fäusten geballt, doch niemand schien seinen inneren Konflikt wirklich zu bemerken. Uruha hörte, wie die Leute hinter ihm ihn drängten, sogar anfauchten, doch er bekam es nicht richtig mit. Es interessierte ihn auch nicht.
 

When my time comes

Forget the wrong that I’ve done

Help me leave behind some

Reasons to be missed

Don’t resent me!

When you feeling empty

Keep me in your memory

Leave out all the rest, leave out all the rest
 

Uruha drehte sich um, zwängte sich durch die protestierende Menge von weiß gekleideten Leuten und rannte genau auf Aoi zu.

Er wusste nicht, was für Konsequenzen das haben konnte, wollte sich auch keine Gedanken drüber machen.

Aber das konnte er eh nicht. Sein Kopf war wie leer. Er sah nur noch Aoi vor sich, bremste auch nicht ab als er ihm immer näher kam und ihm schließlich in die Arme sprang.

Aois Augen blickten verwirrt drein, doch er schlang die Arme um den Blonden, stolperte kurz, aber konnte verhindern, dass sie beide unsanft zu Boden fielen.

Und noch ehe irgendjemand was sagen konnte legte Uruha seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen und küsste ihn so innig wie er nur konnte.

Aoi war zuerst perplex, doch dann erwiderte er den Kuss des anderen ebenso innig und die beiden wollten sich gar nicht mehr voneinander lösen, hatten die Arme fest um den anderen geschlungen. Schützend und liebend zugleich.

Für diesen Moment, für diesen wunderbaren Moment vergaßen sie ihre Sorgen und konnten nur die Liebe und die Wärme des anderen spüren. Es tat so gut, und es war so schön, dass sie sich wünschten, es hätte ewig angehalten.

Uruha wusste nicht, wie lange sie sich geküsst hatten, doch es musste lange gewesen sein, denn als er sich doch von Aoi löste, waren seine Lippen ganz rot geküsst.

Aoi schaute ihm in Augen, als ob er ihm seinen größten Wunsch erfüllt hatte. Vielleicht war diese Deutung auch gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

Plötzlich räusperte sich jemand und allein durch diesen Laut wurden Uruha und Aoi zurück in die Realität gezogen.

Die Stille, die sich um sie gelegte hatte, stach mit einem mal furchtbar schmerzhaft auf sie ein und Aoi krallte sich fester an Uruhas Oberarme. Der Schwarzhaarige schien nicht zu wissen, was er sagen oder tun sollte.

Uruha jedoch umschlang sein Gegenüber ohne Scheu und sogar noch viel fester als vorher.

Normalerweise hätte ihn diese Stille und die stechenden Blicke der Anderen ihn verunsichert, doch nun endlich war sein Beschützterinstinkt, und der Wille, Aoi bei sich zu behalten, stärker geworden.

„Ihr werdet mir Aoi nicht wegnehmen! Er gehört nur mir! Mir alleine!“ brüllte Uruha so laut er konnte und seine Stimme hallte über den ganzen Platz.
 

I'm strong on the surface

not all the way through

I've never been perfect

but neither have you~
 


 


 


 

soooooooooo... das war's dann mal wieder XD

diese englischen Phrasen sind Textausschnitte von Linkin Park's Song "Leave out all the rest" ein sehr schönes lied wie ich finde^^

ich bin ja eigentlich nicht der Typ, der Songtexte in seine eigenen Texte einbaut, aber irgednwie..hat es hier gepasst find ich ><

noch einmal vielen dank an all meine leser und besonders meine komi-schreiber!!! ihr seid die Größten >/////<



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Von:  -Ronald_Knox-
2008-07-10T18:17:38+00:00 10.07.2008 20:17
ich sitz heulend vorm pc ja...das is so schlimm *tränen wegwisch*...
die ff kommt aufjedenfall zu meinen fovos auch wenn sie noch nichtzuende is...
Von: abgemeldet
2007-09-23T15:56:15+00:00 23.09.2007 17:56
*heul* ;.;
Das war so toll in Worte gefasst, das ich jetzt hier heulend vor dem PC sitze..
*snief*
Was wird jetzt nur aus den beiden werden?
Ich halte das vor Spannung kaum aus...

Lieben Gruß
Aya-chan60 ^__^
Von: abgemeldet
2007-09-02T09:22:01+00:00 02.09.2007 11:22
Bitte immer schnell weiterschreiben, ich schaue regelmäßig nach, ob ein neues Chapter ongestellt wurde. xD *lachs*

Nee im Ernst, ich finde sie wunderschön und es ist gut, dass Uruha dem blöden Kisaki mal die Meinung gegeigt hat und dem Rest der ganzen
Spinner! >-< Aoi und Uruha dürfen nicht getrennt werden! *schnüff*

Gott ist das dramatisch... ich LIEBE diese FF!
Von:  ambrosia
2007-09-01T13:44:13+00:00 01.09.2007 15:44
Na LOL xDDD
wie tollst <3
auf das hab ich die ganze zeit gewartet, glaub mir

jetzt landen uru und aoi bestimmt im gefähngnis wegen anregung
sexueller phantasien in der öffentlichkeit

rofl
XD
Von: abgemeldet
2007-08-30T15:47:13+00:00 30.08.2007 17:47
ich wollt grad fragen, ob der songtext von lp kommt XD
*das lied liebZ* *hust*

awwn~ wieso mussu jetzt aufhören zu schreiben ;__;?
mau~~der teil wo uru zu aoi gerannt is und ihn geküsst hat **~ das war so toll~~
ich liebe diese ff ^^~ und deinen schreibstil
schön weiter tippseln ^^~
Von:  Yuj
2007-08-30T14:30:23+00:00 30.08.2007 16:30
Ja JA!!!
Endlich! Das wurde aber wirklich mal Zeit das Uruha das rausbekommt!
.. der macht es gerne spannend XD
Und wie kommen die nun von der Inseln? Oo.. ich wette die Typen lassen sie nicht einfach gehen
Bin gespannt wie es weiter geht ^^~
Von: abgemeldet
2007-08-30T12:57:54+00:00 30.08.2007 14:57
*linkin park lied sing*
hast recht,passt gut,isn tolles lied <3
endlich macht uru mal was >_< wurde ja mal zeit *nod*
kurzes,aber trotzdem sehr tolles kapitel <3
Von:  Melenas
2007-08-29T16:58:54+00:00 29.08.2007 18:58
endlich.... das wurde aber auch Zeit, Uruha.
Jetzt bin ich den Tränen nahe...
Von:  Gongji
2007-08-28T18:20:14+00:00 28.08.2007 20:20
;___________;
wääh...zum heulen!!!
aber richtig sooo XD
wurde auch mal zeit das uruha endlich sagt was er will!!!
*uru fähnchen schwenk*
°___° oh my gackt....aber allein bei dem gedanken was jetzt kommt läuft einem es ja eiskalt den rücken runter ~____~..
aber ich find deinen schreibstil ja auch wirklich klasse ....*beneid*
sooou tollooooo ^^
Von:  Blue_XD
2007-08-28T09:26:30+00:00 28.08.2007 11:26
WOOOOOOOOOW *____________*
Habe endlich mal wieder Zeit gefunden zum FF lesen und was sehe ich da..?
Du hast in diesem Monat ganz schön viel geschafft und hast du super hinbekommen *Q* *deine FF anluv*
Und dieses Pairing *quitsch*
Und endlich haben sie sich mal gesagt, was sie denken udn ebinahe hätten sie es getan *_______* *schon gespannt darauf wartet*
Wäre genial wenn das noch kommen würde.
*Yaoi-Fähnchen schwenk*
Ihc verstehe nicht, wie man seine erste FF soooooo geil schreiben kann. *das mir ein Rätsel ist*
Denn du hast einen wirklich genialen Schreibstil.
Du hättest mich heute Morgen um drei(!) mal sehen müssen, wie ich an dem PC geklebt und das gelesen habe.
*FREU*
Es hat sich gelohnt!!! Ich hoffe, die beiden können zusammenbleiben und werden glücklich.
Weg von diesen Herzlosen Marionetten der Wissenschaft...muharhar
*ein bissl aufgedreht ist*
*sich mit Kaffee zudröhnt*
Also schön weiterschreiben *__*


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