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Go!Go!America!!

von

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Chapter 3

„Ria, wach auf!!! Nun komm schon, wir treffen uns in einer viertel Stunde und du bist noch nicht einmal aufgestanden.“, Chris rüttelte eine Ewigkeit an mir herum, bis ich endlich die Augen öffnete. Ich gab ein Stöhnen von mir. „Wie spät ist es denn?“

„Viertel nach Acht. Jetzt komm schon. Wir müssen halb beim Frühstück sein.“

„Ach, ich hab eh keinen Hunger.“

„Hmm… Von mir aus. Aber willst du denn nicht wissen, wann wir heute Freizeit haben, damit du deinen Plan in die Tat umsetzen kannst? Also dass du so leicht aufgibst, hätte ich nicht gedacht.“

Ich setzte mich auf und pustete mir eine lockere Strähne von der Nase. Dann blickte ich sie vorwurfsvoll an und machte mich auf den Weg ins Bad.

Die Internatzimmer waren superschön eingerichtet. Und vor allem waren sie groß.

Es waren Zweimannzimmer, wobei jeder ein einzelnes Bett hatte. Ein Bad war im Zimmer vorhanden, welches mit großer Dusche, Wanne und einem Spiegel ausgestattet war. Es überraschte mich, dass, trotz der hohen Qualität, der Preis so normal war. Die Schüler hatten Ferien und da einer unserer Englischlehrer Kontakt zum Schulleiter des Internats hatte, hatte dieser erlaubt, dass unsere Schule es über die Ferien nutzen konnte. Nach dem Aussehen und dem Zustand der Schule, war diese wahrscheinlich sehr teuer und wir hatten einen billigeren Preis für die Zimmer bezahlen müssen.

Ich hatte es tatsächlich geschafft, mich in einer viertel Stunde halbwegs gut herzurichten und so standen wir pünktlich im Speiseraum des Internats. Sophie und Karmen warteten schon auf uns. „Morgen. Na, gut geschlafen?“, Karmen löffelte gerade einen Joghurt.

„Ja, super. Die Betten sind doch echt toll, oder? Sind die Lehrer schon da?“, fragte Chris. Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte sie mit großen Schritten auf das Buffet zu und ich zuckte, auf die fragenden Blicke meiner Schwester und Sophie hin, bloß mit den Schultern. Dann machte ich mich ebenfalls auf den Weg zum Buffet.

Das Essen schmeckte gut und wir aßen uns satt. Als alle Schüler ein munteres Gespräch führten, erwiesen uns die Lehrer die Ehre, uns über den heutigen Tagesplan aufzuklären.

„Also, guten Morgen erstmal. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Nacht. Heute werden wir erst einmal nicht so viel mit euch anstellen. Es steht jedem frei, was er macht. Ihr könntet zum Beispiel die Stadt unsicher machen. Einen Stadtplan bekommt ihr direkt neben dem Internat, dort ist ein kleiner Kiosk. Wichtig ist mir nur, dass ihr in Gruppen von mindestens vier Mann das Hotel verlasst und dass ihr alle euer Handy dabei habt. Eure Nummern habt ihr uns gegeben und keine Angst, wir werden euch sicher nicht belästigen. Aber bitte seid pünktlich zum Abendessen, das heißt um sechs, nicht um acht, wieder hier. Verstanden?“ Ein einstimmiges „Ja“, dann durften wir den Raum verlassen.

„Wenn ihr fertig seid, kommt ihr einfach rüber, ja?“, sagte ich zu Karmen und Sophie, bevor sie um die Ecke verschwanden.

Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich wieder aufs Bett. „Okay, wir brauchen einen Plan. Einen guten Plan.“

„Also hast du doch noch nicht aufgegeben!“

„Klar, was denkst du denn.“

„Gut, dann würde ich sagen, wir warten jetzt bis Karmen und Sophie kommen und dann besprechen wir alles. In der Zwischenzeit kannst du dich ja auch noch mal frisch machen. Ich warte solange.“
 

Wenig später klopften die beiden an unsere Tür.

„Und? Habt ihr einen Plan?“, fragte Karmen, bevor sie sich auf einen der großen Korbsessel pflanzte. „Na ja. Wir wollten noch warten bis ihr hier seid.“

„Aha, verstehe. Also habt ihr keinen.“ Wir nickten leicht geknickt.

„Aber ich habe einen.“ Sophie meldete sich zu Wort und kramte in ihrer Tasche herum. Sie holte einen Stadtplan heraus und breitete ihn auf dem kleinen Tisch vor sich aus.

„Haha, sehr witzig. Ich meinte eigentlich nicht so einen Plan.“

„Schwachkopf. Weiß ich doch. Schau doch erstmal hin, bevor du schon wieder meckerst.“

Wir beugten uns auf den Stadtplan und erkannten, dass Sophie ein paar Ecken rot markiert hatte.

„Hier ist unser Internat. Und hier sind die Sprachschulen von LA. Er ist doch auf keiner Uni, oder etwa doch? Nein, für so dumm halte ich ihn dann doch nicht… Du sagtest doch, dass er hier ganz in der Nähe ist, also hab ich nur die im Umkreis von fünfundzwanzig Kilometern genommen. Wenn er sich nicht dort befindet, sehen wir weiter.“

Sie warf ihre blonden Haare zurück und lächelte mich an. Ich war ihr sehr dankbar.

„Super! Dann fangen wir am besten mit der hier an. Die ist nur drei Straßen weiter. Auf geht’s Mädels.“

Ich richtete mich auf und zog meine Jacke an. Trotz Sonne war es in den Morgenstunden noch recht kühl. Ich rechnete nicht wirklich mit Erfolg, aber ein wenig Hoffnung hatte ich schon.

Wir verließen das Hotel unter den Argusaugen unserer Jungs, die ziemlich neugierig blickten. Aber wir ließen sie mit ihrer Neugier allein und klärten sie nicht auf.
 

Als wir vor dem riesigen Gebäude standen, schlug mir mein Herz bis zum Kopf. Ich schluckte. „Und nun? Wollen wir einfach auf Englisch nach seinem Namen rumfragen, oder wie?“

„Na klar. Anders wird’s nicht machbar sein.“

„Okay, dann mal los.“ Zitternd bewegte ich meine Hand gen Tür und öffnete diese vorsichtig. Die Eingangshalle war riesig. Man hörte aus allen Ecken Stimmen und mindestens fünfhundert Studenten liefen kreuz und quer durch die Halle ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Unsicher was ich tun sollte, lief ich erstmal Richtung ‚schwarzes Brett’. Die anderen folgten mir. „Es sieht nicht so aus, als ob das hier die Nobel-Schule schlechthin ist. Aber das sagt gar nichts aus. Wir sollten uns einen Computer suchen und im Studentenarchiv nachstöbern denn einen Infostand kann ich hier nirgends entdecken.“, bemerkte Karmen und wir nickten. Nachdem wir einen netten Studenten nach einer Bibliothek gefragt hatten, war dieser so freundlich und führte uns zu einem Computer. Er zeigte uns, wie wir mit ein paar einfachen Mausklicken das Verzeichnis der Schule ansehen konnten. Wir bedankten uns bei ihm und er lächelte Chris an, weil sie es ihm wahrscheinlich angetan hatte.

„Schau mal nach, ob man den Studentenzulauf nach Monaten geordnet hat. Dann könnten wir den Monat eingeben und schauen, ob sein Name dabei steht.“

Gesagt, getan. Es klappte tatsächlich, doch sein Name stand nicht dabei. Ich war erleichtert und gleichzeitig enttäuscht.

„Macht ja nichts. Also auf zur nächsten Schule. Wir haben noch viel vor uns.“

Wir machten uns auf dem Weg und waren überrascht über uns selbst, wie problemlos wir den U-Bahn Plan verstanden, der uns zum nächsten Ziel führen sollte. Doch auch dort hatten wir Pech. Genauso wie bei der Nächsten. Es war kurz nach vier, als wir aus der zehnten Sprachschule herauskamen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es so viele von denen gab. Wir waren mit denen, die wir uns vorgenommen hatten, noch lange nicht fertig. Höchstwahrscheinlich lag unser Internat in einer Gegend, die fast nur aus Schulen bestand. Sehr verwirrend, wie ich fand.

„Sorry, Ria. Ich will dir jetzt nicht den Mut nehmen, aber entweder ist das ganze ein PR-Gag oder er ist unter falschem Namen angemeldet.“

„Oder er ist ganz woanders, hier, in LA.“, beendete ich den Gedanken von Chris.

Ich seufzte. „Danke Leute, für eure Unterstützung. Ich glaube, wir sollten uns auf den Rückweg machen. Sonst packen wir’s nicht mehr rechtzeitig.“

„Ja du hast Recht.“ Wir stiegen wieder in eine der viel zu warmen U-Bahnen und waren froh, dass wir nicht wieder umsteigen mussten. Sogar einen Sitzplatz hatten wir abbekommen. Allerdings saßen wir getrennt. Ich saß neben einem jungen Mann, der ein Basekap trug und eine Sonnenbrille aufhatte. Er erinnerte mich ein wenig an Jin, wenn auch nur ein wenig. Seine Haare waren zu einem Zopf gebunden und er trug eine weite Jeans. Der Look war lässig und doch dachte ich mir, dass er ziemlich schwitzen musste. Doch ich wollte nicht, dass er sich belästigt fühlte von meinen Blicken, also steckte ich meine Ohrstöpsel in die Ohren und hörte Musik. Ich schloss die Augen.

„Hey. Hey, wake up! Your friends want to get off.“ Es war das schlechteste Englisch, das ich je gehört hatte und ich war mir fast sicher, dass nur Jin es so schlecht sprechen konnte. „It’s okay. Thank you.“ Erst jetzt bekam ich mit, dass mich der junge Mann neben mir aufgeweckt hatte. Er half mir hoch und wir verließen zusammen die U-Bahn. Die anderen warteten schon auf mich. „Ria, man, du pennst echt überall ein, was?“ Karmen blickte mich vorwurfsvoll an. „Sorry, ich war halt müde.“

„Wartet mal kurz, ich muss mich noch bei dem Mann da bedanken.“

„Geht klar.“ Ich drehte mich um und setzte dem Unbekannten nach. „Hey, wait a minute, please.“ Der Unbekannte blieb stehen und drehte sich zu mir um. Ich lächelte verlegen. Ich fragte mich, was ich hier eigentlich tat und warum ich ausgerechnet diesem Unbekannten hinterher stiefelte. Doch irgendetwas gefiel mir an ihm. Er hob die Brauen und nahm seine Brille ab. In diesen Moment glaubte ich, alles um mich herum verschwand.

Das konnte unmöglich wahr sein. „What’s wrong, girl?“ Er klang genervt, doch mir blieb nur der Mund offen stehen. Ich schluckte, als ich merkte, dass er gehen wollte. Dann riss ich mich zusammen. „Akanishi-san. Wait please!“ Überrascht blickte er wieder zu mir. Unsere Blicke trafen sich.

Er fluchte irgendetwas auf Japanisch dann fragte er mich auf Englisch: „Woher weißt du das? Du bist doch keine Japanerin, das sieht man. Was willst du?“

Ich war völlig perplex, dass er trotz seines schlechten Englisch so böse klang. Ich wunderte mich ein wenig und beschloss, genauso zu sein, wie er. Also gab ich mir alle Mühe mit meinem Englisch und giftete zurück: „Oh, Verzeihung der Herr. Ich wollte mich nur bedanken. Wusste nicht, dass das in Japan als unhöflich gilt. Und entschuldige bitte, aber ich kann auch nichts dafür, dass du ein Star bist. Ist nicht mein Problem, wenn du von jedem erkannt wirst.“

Ich drehte mich um, obwohl ich hoffte, dass er noch irgendetwas zu mir sagte. Ich kam mir vor, wie in einem Traum. Ganz langsam entfernte ich mich und hielt dabei den Atem an. Dann hörte ich wieder diese vertraute Stimme, die wieder irgendetwas auf Japanisch fluchte. „Sorry. Es war nicht so gemeint. Hab einfach nur schlechte Laune. Hätte ja auch sein können, dass du irgend so ein hysterischer Fan bist. Davon hatte ich schon genug hier.“ Ich lächelte. Was für ein Glück. Erneut drehte ich mich um und setzte wieder meinen üblichen Blick auf. Er sollte auf keinen Fall merken, dass ich mich freute. „Hmm… Okay. Kann ich ja auch verstehen. Das mit dem Fan ist übrigens gar nicht so abwegig. Bloß das mit dem hysterisch, passt nicht so ganz auf mich.“ Damit grinste ich breit. Verlegen grinste er zurück.

„Kann ich dich noch zu deinem Hotel bringen? Oder wo wohnst du? Als Entschuldigung, sozusagen.“

„Ich wohne in einem Internat. Und klar kannst du mich begleiten. Wenn du nichts gegen meine Freunde hast?!“

„Was sollte ich denn gegen deine Freunde haben?“ Er kam auf mich zugelaufen und gemeinsam gingen wir zu den anderen hinüber. „Ria, was zum Teufel...? Oh mein Gott!“ Karmen starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und stupste Sophie und Chris an. „Das ist jetzt aber nicht wahr, oder?“

„Doch, das ist wahr. Darf ich vorstellen, Akanishi-san, mein U-Bahn-Nachbar.“

Ich lachte. Die anderen starrten ihn argwöhnisch an. „Akanishi-san, das sind meine Freundinnen Sophie und Christina, kurz Chris. Und das ist meine Zwillingsschwester Karmen.“

„Nice to see you.“ , entgegnete er wieder in seinem unverwechselbaren Englisch. „Gut, also los, wir müssen zurück zum Internat. Ich habe keine Lust, noch Ärger zu bekommen.“

Er nickte, nachdem ich ihm den Namen unseres Internats genannt hatte und lief voran. Wir hatten Mühe mit ihm Schritt zu halten.

„Wie heißt du eigentlich?“ , fragte er mich, als ich es geschafft hatte ihn einzuholen.

„Ria. Ich heiße Ria.“

„Ahhh…. Ria-chan. Schöner Name. Aber nicht Japanisch.“

Ich lachte. „Nein, das sicher nicht. Aber du müsstest andere Namen ja schon gewöhnt sein.“

„Stimmt. Und wo kommst du her? Aus Amerika?“

„Um Gottes Willen, nein. Ich bin Europäerin. Ich komme aus Deutschland.“

„Wow, eine Deutsche?! Dafür ist dein Englisch aber ziemlich gut.“

„Ach, das täuscht. Das liegt nur daran, dass du so schlecht Englisch sprichst.“

Er schaute mich überrascht an und ich zwinkerte ihm herausfordernd zu. „Oh Mann, da macht man euch Weibern einmal n’ Kompliment…“ Ich lachte wieder.

„Und? Macht dir das Studieren Spaß? Oder willst du lieber wieder zurück zu Kamenashi-san und den anderen?“

„Ach weißt du, es ist schon was anderes, wenn du hier bist und dich so richtig ausleben kannst, als wenn du in Japan bist, jeden Tag kreischende Mädchen um dich hast und immer wieder die selben Lieder singst…“

Ich schaute betreten zu Boden.

„Hey, what’s wrong? Das soll jetzt nicht heißen, dass es mir keinen Spaß macht. Es hat schon was, dieser tägliche Ablauf. Und wenn man so super Kollegen, beziehungsweise Freunde, hat, wie ich...“

„Hm… Hört sich ein wenig an wie Schule. Mich stresst die Schule auch total, aber irgendwie wäre es auch langweilig ohne Schule. Und ohne meine Freundinnen könnte ich auch nicht leben.“ Ich drehte mich um und sah, dass die drei Akanishis Rücken musterten. Nun bemerkten sie meinen Blick und hielten den Daumen nach oben. Ich grinste sie an, dann wand ich meine Aufmerksamkeit wieder Jin zu. „Und? Wollen wir heute Abend in einen Club gehen?“

„Wollen, würde ich schon gern, aber erstens bin ich minderjährig, sprich vierzehn Jahre, und zweitens habe ich keine Ahnung, wann und ob wir überhaupt heute Abend noch raus dürfen.“

„Oh, schade… Na gut, dann werde ich noch ein wenig Englisch pauken, damit ich dir auch mal irgendwann Konkurrenz machen kann.“

„Ich bin gespannt. Sag mal, auf welcher Schule bist du eigentlich? Kommt jetzt vielleicht etwas stalkerhaft rüber, aber wir haben heute alle Sprachschulen nach dir abgeklappert.“

Erstaunt blickte er mich an und er schien zu bemerken, wie ich rot anlief. Dann begann er zu lachen.

„Meine Sprachschule ist nur drei Straßen weiter von eurem Internat. Aber ihr werdet mich wahrscheinlich nicht gefunden haben, da die Schule gut versteck ist und man sie nur findet, wenn man wirklich genau weiß, wo sie ist.

„Wow, dann hab ich ja ganz schön Glück gehabt... Ich wollte schon immer wissen wie du bist und jetzt lern’ ich dich kennen. Das ist irgendwie sehr, sehr unreal…“

„Und wie bin ich wirklich?“

„Ich weiß nicht… Anders als ich gedacht hätte. Ernster irgendwie. Du kommst im Fernsehen kindlicher rüber. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht.“

Er blickte auf seine Uhr und seufzte. Es sah irgendwie so aus, als wäre völlig in seine Gedanken vertieft und führte dieses Gespräch nur nebenbei. Ich hätte gern nachgehakt doch aus irgendeinem Grund traute ich mich nicht.

„Ria, ich würde unser Gespräch gerne fortsetzen. Ich gebe dir meine Nummer, ja? Dann kannst du mir ja mal schreiben und wir könnten uns treffen… Vorausgesetzt, du möchtest?“ , sagte er nun.

„Soll das ein Witz sein? Klar will ich. Aber wag es dir nicht, mir eine falsche Nummer zu geben.“ Ich hob die Brauen.

„No! So etwas würde ich nicht machen.“

„Hmm… Heißt das, die Ladys aus dem Nachtclub haben deine Nummer auch?“

„No! Gott sei Dank. Ich war zu betrunken, um sie ihnen zu geben.“

„Da haben sie im Internet aber was ganz anderes geschrieben…“

„Es wird viel erzählt… Zu viel, meiner Meinung nach. Aber wenn du nicht möchtest, brauch’ ich dir die Nummer auch nicht zu geben. War nur ein Angebot.“

Er schaute mich belustigt an. Er wusste genau, dass ich die Nummer um alles auf der Welt gewollt hätte. Er holte einen Kugelschreiber heraus und griff in seine Hosentasche. Aus dieser holte er einen Fetzen Papier heraus. Er schrieb ein paar Zahlen darauf und reichte ihn mir. „DoCoMo…“, entfuhr es mir. „What? Hast du ‚DoCoMo’ gesagt?“

Ich spielte mit einer Locke und nickte. Wieder lachte er. Ich wusste es. Es klang angenehm, wenn er lachte. Ich schaute ihn an. Ich wollte mir sein Gesicht einprägen.

„Ria, ich unterbreche wirklich nur äußerst ungern dein Gespräch mit deinem Jinni-Schatz, aber wir müssen langsam los.“ Sophie stupste mich in die Seite und ich schreckte zusammen. Schnell, bevor ihn irgendjemand sonst nehmen konnte, nahm ich den Zettel, den Jin mir immer noch entgegenstreckte. „Geht schon mal vor, ich komme sofort.“

„Geht klar. Bye-cyle Akanishi-kun!“ Karmen machte ihre typische Geste und Akanishi hob die Hand. Dann zog sie Chris und Sophie in den Eingang des Internats. Ich blickte zu Boden. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, aber irgendwie wollte ich mich noch nicht verabschieden, weil ich das Gefühl hatte, er würde nicht wiederkommen. „Was bedeutet ‚Jinni-Schatz’?“ , fragte er mich nun und ich lief puterrot an. Ich hätte dahin schmelzen können, wie er mit seinem süßen japanischen Akzent versuchte, Deutsch zu sprechen. Oh Gott, ich hatte ganz vergessen, dass Sophie das gesagt hatte.

„Ist… egal… Du, ich glaube ich sollte jetzt wirklich gehen. Mach’s gut.“ Ich drehte mich um und wollte gehen.

„Warte. Sag es mir, bitte.“

Wieder spielte ich mit einer Locke. „Ein andermal, ja? Du würdest es nicht verstehen. Es ist nichts Böses… Im Gegenteil…“

„Okay, ich hör auf dein Wort. Mach’s gut, Ria.“ Er hauchte mir einen Kuss auf die Wange und meine Knie wurden weich. Ganz langsam, wie in Zeitlupe machte ich mich auf den Weg ins Hotel.

Ein Traum… Das ist alles nur ein Traum… Und gleich klingelt der Wecker und ich würde aufwachen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-02-08T00:05:47+00:00 08.02.2009 01:05
wahahaha, muss bei dem Chap so lachen. Ist ja so SÜSS, wenn man es emotional betrachtet. *hahaha* Aber hier drüber steht ja "konstruktive" Kritik und ich möchte nicht keine falsches Lob verteilen. :D
Aber Lob verdienst du auf jeden Fall, die Dialoge sind so witzig, und gerade wenn es an der Grenze zu typisch wird (man kann ziemlich gut abschätzen, was als nächstes kommt, was teils auch Spaß macht *g*), brichst du wieder die Lesererwartung und bringst einen zum Lachen.
Also, ich hatte irgendwie keine Ahnung Anfangs, von wo die Mädels sind und wer "Chris" ist - das ist so missverständlich, kann ja als Junge auch gelten. Nähere Charakterbeschreibung würde helfen. Die Beschreibung von Jins Akzent war super, richtig bildlich, so könnte es an vielen Stellen noch viel mehr sein, um die FF mitreißend zu gestalten.^^
Sie ist erst 14? Hm...

Von: abgemeldet
2007-06-11T18:07:36+00:00 11.06.2007 20:07
Ja, ja deine Knie wurden weich und meine auch bei dem Geschriebenen! Ich find sie ja toll, aber das weisst du ja!! Also weiter schreiben und nicht mehr einschüchtern lassen!
HDL Tee~



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