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X destinys

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X destinys
 

Kapitel 9
 

Dunkel hing die kühle Nacht über Tokio und wehte den jungen Himmelsdrachen um die Nase.

“Ach, Fuma...“, wieder einmal seufzte er schwer.

Was er wollte?

Subarús Worte hatten ihn verunsichert, aber sie hatten ihm auch ein wenig Hoffnung geschenkt, Hoffnung das es doch ein gutes Ende nehmen würde.

“Was ich will...“, seine leise Stimme schnitt die Nacht und Kamui horchte Gedankenverloren in die Stille.

Er wollte Fuma wieder an seiner Seite wissen.

Er wollte ihm nicht mehr länger als Feind gegenüber stehen müssen.

Er wollte ihn wieder lachen sehen.

Von allen Menschen dieser Erde war Fuma der einzige der ihm noch etwas bedeutete.

Ja, selbst die Himmelsdrachen waren nicht so wichtig gewesen wie Fuma.

Fünf von sieben Siegeln waren erloschen, waren tot.

Wenn es wirklich sein Wunsch war das Fuma den Platz des Zwillingssterns einnahm, wenn er wollte das Fuma...

Kamui senkte den Kopf, die kälte der Nacht ließ ihn frieren, ohne das es ihm bewusst war.

Warum?

Warum war ihm Fuma nur so wichtig?

Er hatte ihm sogar verziehen das Kotori durch seine Hände gestorben war.

Egal was, egal warum, er schaffte es einfach nicht ihn zu hassen.

Er wollte ihn nicht hassen.

Weshalb nur?

Nach allem was geschehen war hätte er ihn mit ganzem Herzen hassen müssen.

Er konnte es einfach nicht, konnte es nicht weil...!!

Die braunen Augen des Himmelsdrachen weiteten sich vor, vor was?

Vor entsetzen?

Vor Angst?

Oder eher aus Erstaunen und Verblüffung?

Wenn das stimmte...

In Gedanken vertieft hob er die eine Hand und legte sie auf seine Brust, direkt über sein schlagendes Herz.

Fuma...
 

Der Kamui der Erddrachen stand am Fenster und schaute hinaus, das einfallende Licht der Großstadt warf Schatten auf sein Geschicht und ließ die Augen strahlen.

Viel Zeit wurde er ihm nicht mehr Gewehren.

Auch seine Geduld hatte Grenzen und Kamui war dabei diese zu überschreiten.

Das nächste Mal würde er ihn nicht so einfach davon kommen lassen.

Kamui hatte Zeit genug gehabt um zu begreifen.

Aber anscheinend war er dazu nicht im Stande.

So würde sich der Wunsch der Erde erfüllen, nur sein eigener Wunsch würde unerfüllt bleiben.

Sein Wunsch...

Ja, er wünschte sich Kamui, wünschte sich dessen Nähe und dessen Herz.

Er wollte das er junge Himmelsdrache sein Gefühle erwiederte, diese Gefühle die ihm erst als Erddrache so richtig bewusst geworden waren.

Erst nach dem Kotori gestorben war, erst nachdem er in dem Herzen der Menschen lesen konnte.

Sein Wunsch war einfach, er wollte Kamui, wollte ihn ganz und gar für sich.

Ein bittersüßes Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe er wieder mit der Dunkelheit verschmolz.
 

Kamui Shiro setzt von einem Hochhausdach auf́s nächste über.

Der Wind zerzauste sein dunkles Haar und ließ ihn ein wenig frösteln.

Dennoch, er musst zu ihm.

Jetzt!

Wenn er recht hatte kannte er nun eine Möglichkeit Fuma für sich zurück zu holen.

Er wollte so schnell wie möglich zu ihm.

Er hatte genug Zeit verloren.

Wohin er eigentlich genau Unterwegs war wusste er nicht.

Irgendwie schien es ihm als würde Fuma ihn rufen.

Irgendwann wurde er langsamer, sah sich um.

Wo war er hier?

Er hatte den Stadtkern verlassen, das hier musste einer der Vororte sein.

Es war völlig still, nicht einmal der Wind schien bei ihm zu sein.

Fuma...

Ob er sich geirrt hatte?

Hatte er sich das nur eingebildet?

“Nein, Kamui.“

Der Himmelsdrachen führ herum als er Fumas Stimme hörte.

Der Kamui der Erddrachen stand einige Meter von ihm entfernt, das heilige Schwert in der Hand.

Kamui war also gekommen, wie ein Lamm zur Schlachtbank.

“Eh...?“, Kamui sah ihn verwirrt an und senkte dann traurig den Blick.

Wie naiv von ihm.

Hatte er wirklich geglaubt das Fuma gekommen war um...

Ja um was?

Wie idiotisch.

Aber so oder so, er konnte nicht ewig davon laufen und nun war es allemal zu spät.

Tief atmete er durch ehe er langsam auf Fuma zuging, der ihn nur ausdruckslos ansah.

Er würde nicht noch einmal einen Blick in das Herz des Himmelsdrachen werfen, würde sich diese Pein nicht noch einmal antun.

Er wollte ihn hier töten, nicht auf dem Tokio-Tower.

Er wollte nicht das Kamui ihm 'zusah' wenn er die Menschen auslöschte, wenn er den letzten Bannkreis zerstören würde.

Wie töricht von ihm ohne sein Schwert zu kommen.

Was für ein Narr.

Nur wenige Schritte vor ihm blieb Kamui stehen, sah ihn aus seinen ausdruckstarken Augen entschlossen an.

Er wollte es wenigstens versuchen.

Wenn er den Erddrachen nicht vernichten konnte ohne Fuma zu verlieren, dann musste er eben mit beiden klar kommen.

Er weigterte sich Fuma verloren zu geben und er hatte sich ja schließlich auch nicht in eine andere Person verwandelt als er sich für eine Seite entschieden hatte.

Warum also Fuma?

Weil er der Zwillingsstern war?

Nein.

Was war wenn er recht hatte und auch der Kamui der Erddrachen irgendwie Fuuma war?

Dann konnte er ihn noch viel weniger töten.

So oder so.

Er hatte nur eine Chance, denn Fuma würde sicher keine Nachsicht zeigen.

“Warum bist du gekommen, wenn du nicht kämpfen willst, Kamui? Ich hatte einen stärkeren Willen von dir erwartet.“, er sah ihn verächtlich an.

“Darum bin ich hier. Ich bin gekommen wie ich es wollte.“

“Du willst also sterben?“, ein höhnischen Grinsen legte sich auf die Lippen des Erddrachen.

“Nein. Fuma, ich werde nicht sterben, denn mein Wunsch ist noch nicht erfüllt.“

Wie sicher er wirkte.

So viel vertrauen in, ja in was?

Egal.

Es war bedeutungslos.

Er wollte 'Fuma' zurück, hatte also nicht begriffen worum es ging.

Er braute nicht mehr länger zu warten, er wollte auch nicht mehr warten.

Kotori hatte sie beide geliebt, aber er hatte nur Kamui geliebt.

Irgendwann hatte es begonnen.

Wann?

Ja richtig, damals als er den zerrissenen Körper seiner Mutter gefunden hatte.

Damals als er ein erstes, flüchtiges Mal zum Zwillingsstern geworden war.

Von da an hatte er nur für ihn gelebt.

“Kamui, dein Wunsch, ist der Wunsch eines Narren.“, er schien schon fast auf ihn herab zu sehen.

Dem Erddrachen gefror das blutende Herz, ließ ihn beenden was Kamui begonnen hatte.

Fuma veränderte die Haltung seines Schwertes, nun bereit Kamui zu töten.

“Nein...“, ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.

Was sollte das?

Noch näher trat der Himmelsdrache, sah ihm entschlossen in die Augen.

“Töte mich, Fuma.“

Das Grinsen des Erddrachen wuchs in die breite.

“Ganz wie du willst, Kamui.“

Ein Hieb, nur ein Hieb und die Zukunft würde mit dem Blut von Kamui geschrieben werden.

“Aber, bevor du das tust, Fuma...“, er ging noch zwei letzte Schritte auf ihn zu, konnte den ruhigen Atem seines Gegenübers in seinem Gesicht spüren.

“Was?“, fragte er abschätzig.

Kamui streckte langsam die Hand nach Fumás Wange aus, strich leicht über die warme Haut, im Gegensatz zu ihm schien er nicht zu fieren und schlang die Arme um den perplexen Erddrachen.

Was beim Henker...?

“Bevor du mich tötest, Fuma muss ich dir sagen warum ich mich von dir töten lassen werde.“

Die Lippen des Himmelsdrachen berührten fast das Ohr des Boten als er fortführ. “Ich will nicht gegen dich Kämpfen und kann dich nicht töten, das könnte ich nie. Ich kann den Menschen den ich liebe nicht verletzen.“Was?!

Was hatte Kamui da gerade gesagt??

Das konnte doch nicht sein!

Das war völlig absurd!

Ach ja, richtig...für Kamui war er ja so etwas wie ein Bruder.

“Kamui,... ich bin dein Zwillingsstern, ich bin der andere Kamui. Ich war nie dein Bruder und werde es auch nie sein.“, seine Stimme war emotionslos und kalt wärend er antwortete.

Bruder...

Lächerlich!

Er wollte kein großer Bruder für ihn sein.

“Du sagtest das du mit antwortest, Fuma. Ich habe dich gerufen und du sagtest mir wo ich dich finden würde.“, er ließ ihn langsam wieder los und sah ihm direkt in die Augen.

“Ich bin hier und ich sage dir das ich dich liebe, ein letztes Mal...was wirst du antorten?“, damit legte er seine Lippen auf die Fumás, der ihn fassungslos anstarrte.

Er sollte antorten?

Wie der Himmelsdrache wollte.

Nur, Kamui jetzt töten oder nicht?

Ihm die Klinge in den Leib rammen oder nicht?

Verdammt!!

Warum musste er so lange darüber nachdenken?

Er hatte die Wahl, konnte entscheiden über sein Zukunft.

Jetzt.

In diesem Augenblick.

Noch wärend er unschlüssig nach einer Antwort suchte trennten sich unbewusst seine Lippen, begann er den Kuss zu erwidern. Langsam, behutsam, zärtlich und dann immer gieriger, fast so als wollte er ihn verschlingen. Mit der freien Hand drückte er ihn an sich, schien völlig automatisch zu handeln.

Nach Atem ringend trennten sich ihre Lippen wieder.

Verdammt!

Warum hatte er sich so gehen lassen?

Kamuís Blick schien unwirklich als er sein Gegenüber ansah.

Er hatte eben jene Antwort erhalten auf die er so sehr gehofft hatte.

Und nun?

Nun konnte er auch sterben.

Wenigstens fühlte Fuma noch immer etwas für ihn, wenigstens konnte er in dem Wissen sterben von der Person getötet worden zu sein die er liebte und die seine Gefühle zu erwiedern schien.

So war es gut.

Nur was war jetzt mit Fuma?

War er wieder der alte, oder...?

Angst und Hoffnung legten sich in den Blick des Himmelsdrachen wärend der den Blick seines Gegenübers einfing, der irgendwo ins Nichts gestarrt hatte.

“Fuma...“, mehr als ein Hauchen kam nicht über seine Lippen.

Seine Augen weiteten sich als er den Blick des Erddrachen erkannte.

“Fuma!“

Wieder schlang er die Arme um ihn, drückte sich an ihn.

Wie glücklich er war.

Diesen Ausdruck in Fumás Augen hatte er noch nie gesehen, aber er war sich sicher das es nicht der Erddrache war der ihn da ansah.

Aber ob es Fuma war?

Langsam erwiederte der Zwillingsstern die Umarmung, ließ das heilige Schwert los und schlang seine Arme um Kamui.

Er drückte ihn an sich, wollte ihn nicht wieder gehen lassen.

Kamui Shiro gehörte ihm.

Wie lange hatte er sich dam nach gesehnt?

Wie oft hatte er sich gewünscht den jungen Himmelsdrachen fest in seinen Armen halten zu können?

So lange schon...

Wenn er ehrlich mit sich selbst war wusste er das er verloren hatte.

Die Erddrachen waren besiegt worden.

Jetzt würde er es nicht mehr vertig bringen Kamui zu töten.

“Eh...?“, er schaute verwirrt zu ihn runter.

Warum schien er zu zittern?

Der Himmelsdrache krallte sich in den Mantel seines Gegenübers, vergrub sein schönes Gesicht an dessen Brust und schluchzte auf als der Erddrache ihm zärtlich durch das seidige Haar strich.

“Kamui...?“, die warme Stimme Fumás ließ ihn innehalten.

Er konnte ihn nicht ansehen, hatte zu viel Angst und senkte den Blick als sein Kinn sanft angehoben wurde. Die Tränen die ihm brennend über die Wangen liefen spürte er nicht und Fuma entgingen sie nicht.

Zärtlich strich ihm der Zwillingsstern die salzigen Tränen von den Wangen und sah ihn kummervoll an.

Warum weinte Kamui?

Was hatte er jetzt getan das ihn zum weinen brachte?

Er wusste keine Antwort.

Noch immer wich Kamui seinem Blick aus.

Er konnte ihn nicht ansehen.

Was hatte er getan?

Aus einem Gefühl heraus hatte er ihn geküsst, aus Sehnsucht war er her gekommen und warum?

Warum hatte er das getan?

Ja, er wusste das er Fuma liebte, hatte so sehr gehofft das er ihn nicht abweisen würde und nun?

Was sollte er jetzt tun?

Sicher, so machte es ihm nichts aus zu sterben, aber... eigentlich wollte er viel lieber bei Fuma bleiben.

Was er wollte war klar.

Er wollte das Fuma seine Gefühle erwiederte, wollte von ihm geliebt werden.

Wenn es das war was er sich von ganzen Herzen geschwünscht hatte, hatte er sich dann nur eingeredet den alten Fuma wieder haben zu wollen?

Was es ihm egal welcher Fuma ihn liebte?

Nein, er wollte nur von einem Fuma geliebt werden, von dem Fuma den er selbst liebte.

So sehr...

Er musste es wissen.

Jetzt.

Welcher Fuma hatte ihm geantwortet?

Zaghaft hob er den Blick, schaute aus unter Tränen schimmernden Augen in das Gesicht seines Gegenübers.

Rote Augen!

Nein!

Er schien in ein Meer der Enttäuschung zu fallen, tiefer, immer tiefer.

Fuma...

Eh?!

Was...?

Konnte das sein?

Diese Augen waren rot, aber...er hätte schwören können das es Fuma war der ihn so betrübt ansah.

War das möglich?

Die ganze Zeit über hatte er Erddrache geschwiegen und sich in diesen so schönen, so traurigen Augen verloren.

Die Gefühle die sich in seinen eigenen Augen spiegelten schien er wenn überhaupt nur am Rande wahr zu nehmen.

“...Fuma...“, rau und gebrochen holte ihn die Stimme Kamuís in die Gegenwart zurück.

Verwirrt und unsicher schaute das Siegel zu ihm auf. “...welcher Fuma bist du?“

“Eh?“

Was sollte diese Frage?

Welcher Fuma?

Es gab doch nur einen!

“Es gibt nur einen Fuma.“

“Aber,... der Kamui der Erddrachen, dass bist doch nicht du.“

“Doch. Kamui... der Kamui der Erddrachen und Fuma sind eine Person.“

“Was...?“, Kamui sah ihn entgeistert an und riss die Augen auf als Fuma ihm zärtlich über die Wange strich und seinen Kopf zu sich zog.

Dieser Blick...

Diese roten Augen und doch, doch war es Fuma.

Er wusste noch immer nicht genau wie er die Worte seines Gegenüber zu verstehen hatte, aber er konnte sich sicher in diesen Augen verlieren.

Wenn sie ihn nicht schon lange gefangen genommen hatten.

Immer näher kamen sich die Kopfe der beiden, immer mehr versanken sie in den Augen des anderen.

Wieder berührten sich ihre Lippen.

Kamui schmiegte sich an seinen Zwillingsstern der die Arme um ihn schlang und ihn an sich drückte.

So eng umschlungen schienen die beiden mit der Dunkelheit der Nacht zu verschmelzen.

Zärtlich begannen ihre Zungen das Spiel, sanft, liebevoll und immer intensiver.

Kamuís Puls rast, ließ das Blut in seinen Ohren rauschen.

Nur Fuma, alles verschwand aus seiner Welt, machte Platz für seinen Zwillingsstern.



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