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Mein ist die ewige Nacht

von

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Albträume oder Realität?

Damien riss die Augen auf und setzte sich ruckartig kerzengerade ins Bett. Sofort zog er seine Beine an seinen schmalen Körper und versuchte das Zittern zu unterdrücken.
 

Er hatte schon wieder von seiner Vergangenheit geträumt.

Jede Nacht wachte er schweißgebadet auf und starrte in die Dunkelheit seines Zimmers.

Schwer atmend wandte er seinen Kopf zum Fenster und betrachtete den Vollmond.

Er wollte alles vergessen, sich beruhigen und wieder einschlafen, aber das würde wohl nie so werden…
 

Ein raschelndes Geräusch neben ihm ließ Damien zusammenzucken. Sein Zimmergenosse wälzte sich gerade auf die andere Seite und murrte, als er weiterschlief.

Damien griff schon routinemäßig nach der Tablettenschachtel auf seinem Nachtschrank und ließ zwei der betäubenden Schlafpillen in seine Hand fallen. Vielleicht sollte der die Dosis erhöhen?

Obwohl… keine Medizin der Welt konnte ihn eine Nacht mal durchschlafen lassen. Und das wollte er auch gar nicht. Damien liebte die Nacht, die Dunkelheit, die alles verschlang und die Wirklichkeit verbarg.
 

Mit einem Glas Wasser spülte er die beiden Pillen hinunter und stand leise auf. Jetzt würde es noch mindestens eine halbe Stunde dauern, ehe er ein taubes Gefühl bekommen würde und langsam einschlafen konnte. Der junge Mann seufzte, tapste barfuss den Lynoliumboden entlang und blieb am Fenster stehen.
 

Selbst um diese Uhrzeit war noch reger Betrieb in der Klinik, denn noch einige Lichter des gegenüberliegenden Gebäudes brannten. Damien seufzte über die Schönheit der Nacht, ließ ein letztes Mal den Blick über den sternklaren Himmel schweifen und wandte sich dann ab.

Seine Füße brachten ihn zur Tür, die zum Flur führte. Ein mulmiges Gefühl beschlich den jungen Mann, als er lautlos die Klinke hinunterdrückte und hinaustrat.
 

Der Flur war nur wage beleuchtet und doch musste Damien die ersten paar Sekunden blinzeln. Seine Augen waren ungewöhnlich lichtempfindlich und somit störte ihn schon so eine kleine Lampe an der gegenüberliegenden Wand. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Menschenseele in beide Richtungen des Klinikflurs zu sehen war, ging Damien schnellen Schrittes zu dem Aufenthaltsraum. Dort war die Chance, erwischt zu werden noch geringer als im Flur.

Obwohl… Hier ließ sich sowieso selten eine Krankenschwester oder ein Betreuer blicken. Dieser Teil der Klinik, in der Damien schon seit seinem 10. Lebensjahr wohnte, hatte eher tagsüber mehr Probleme. Nachts bekamen die Patienten genug Schlaf- und Beruhigungsmedikamente, sodass sie keinen Mux von sich gaben.
 

Damien setzte ein schiefes Grinsen auf. Es waren tatsächlich sehr starke und schnell wirkende Medikamente, doch für ihn war das anscheinend nicht der Fall. Im Aufenthaltsraum angekommen öffnete Damien die Balkontür und trat in die kalte Nacht. Trotz seiner dünnen Pyjamahose wurde ihm nicht sonderlich kalt.
 

Die sanfte Brise wehte ihm sein kurzes Haar in die Stirn und streifte erfrischend seinen Nacken. Begleitet von einer kleinen Gänsehaut atmete Damien langsam ein und ließ dann die nächtliche Luft aus seinen Lungen strömen.

Langsam lehnte er sich gegen die Brüstung und blickte in die Tiefe. Ein Fluchtversuch, wie damals, hatte ihn gelehrt, dass der zweite Stock einfach zu hoch war.
 

Leise seufzte der junge Mann.

Er sehnte sich nach der Freiheit.

Er verabscheute dieses Eingesperrtsein vor einer andauernden Gefahr, der man sowieso haltlos ausgeliefert war.
 

Okay, bis jetzt war es noch keinem Vampir gelungen, die Klinik anzugreifen, aber Ausnahmen würde es gewiss geben in diesen schweren Zeiten, in dem die Nahrungsvorräte dieser Geschöpfe zur Neige gingen.
 

Damien kniff die Augen zusammen und lächelte.

Er hatte vor diesen Wesen der Nacht keine Angst und empfand auch keine Furcht ihnen gegenüber. Wieso auch? Er konnte sich nicht erinnern, jemals einen leibhaftigen Vampir gesehen zu haben und das würde er wohl auch nie, wenn er hier bis zu seinem Tod in Sicherheit blieb.
 

Bei diesen Gedanken fühlte Damien einen kleinen und undeutbaren Stich in seinem Herzen. Irgendetwas in ihm sehnte sich nach genau solch einer bestimmten Kreatur.
 

Verwirrt über sich selbst schüttelte der junge Mann den Kopf und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Wie kam er nur auf so komische Gedanken und Gefühle?

Plötzlich spürte Damien, wie seine eine Hand langsam taub zu werden begann. Mit geweiteten Augen starrte er auf seine Finger, die er nur noch schwer bewegen konnte. Wenn er also nicht hier oder auf dem Flur umkippen wollte, musste er sich schleunigst ins Bett begeben!
 

Gerade als sich der junge Mann umwandte und durch die Balkontür wieder ins Klinikinnere gelangen wollte, spürte er einen durchdringenden Blick, der sich in seinen Rücken bohrte. Blitzschnell drehte er sich um, stolperte zwei Schritte rückwärts und fiel auf den harten Balkonboden.
 

Damiens Augen weiteten sich erschrocken und er kroch noch ein weiteres Stück rückwärts bis er die Balkontür im Rücken spürte. Im gleichen Moment berührten die Füße der dunkelumhüllten Gestalt den Boden des Balkons. Die breiten Schultern wurden gestrafft und der wehende Umhang zur Seite gezogen, sodass Damien nun sein Gegenüber erkennen konnte.
 

Zum Vorschein kam ein reiner Vampir, der ihn mit seinem durchdringenden Blick interessiert zu mustern schien.

Nach ein paar Sekunden des Schweigens, indem Damien sich zur Ruhe bringen wollte, machte die dunkle Gestalt einen Schritt auf den am Boden kauernden zu und streckte jenem die Hand hin. Verwirrt und etwas ängstlich schaute der junge Mann auf die weißen, dünnen Finger.
 

Damien schallt sich in Gedanken einen Narren. Hatte er nicht vorhin noch gedacht, er habe keine Furcht vor Vampiren?! Und was war das hier? Hätte der Vampir ihn töten wollen, hätte jener dies wohl schon längst getan.

Die beginnende Taubheit in seinen Gliedern war wie weggeblasen, als er zögernd die Hand in die des anderen legte und sich hoch helfen ließ.

Ein undeutbares Lächeln zeichnete sich auf den dünnen und kalt wirkenden Lippen des Vampirs ab. Erkannte ihn sein Gegenüber vielleicht jetzt schon wieder oder war es nur dessen dumme Hoffnung, dass ihn dadurch nichts passieren würde?
 

Mit einer fließenden Bewegung kam Damien auf die Beine und fand sich kurz darauf in den Armen des Vampirs wieder. Diese Berührung… sie schien irgendwie vertraut, dachte der junge Mann und schmiegte sich reflexartig an den Größeren. Jener legte nun vollends die Arme um ihn und zog ihn näher zu sich. Sein Blick traf sich mit dem des Jüngeren und hielt dessen graue Augen gefangen.

Langsam senkte der Vampir seinen Kopf und legte seine kalten Lippen auf die warmen des anderen.

Damien erwachte augenblicklich aus seiner Starre und fuhr erschrocken zusammen. Dieser sanfte Kuss kam ihm bekannt vor. Er schien sich so sehr danach gesehnt zu haben! Aber wie war das möglich?
 

Als sich die Lippen des Vampirs wieder von den seinen lösten und ein erneutes Lächeln bildeten, weiteten sich Damiens Augen vor Entsetzen. Er kannte diesen Mann! Nur woher? Er dachte doch, er wäre noch nie einem Vampir begegnet?

Fragen über Fragen stürzten auf ihn ein und auf die darauffolgende Sekunde war das betäubende Gefühl der Medikamente umso stärker wieder da.
 

Damien wurde schwarz vor Augen und er sank in die Arme des Vampirs.

Das letzte, was er noch vernahm, bevor er in einen traumlosen Schlaf fiel, waren die leisen Worte einer ihm so vertrauten dunklen Stimme: „Gute Nacht, mein Damien. Gute Nacht.“
 

>>>kapi fertsch, hoffe es gefällt ~oO~ kommi's bitte!<<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alexiel-Chan
2007-04-13T15:27:11+00:00 13.04.2007 17:27
weter, bitte.....^^
Von:  Tat
2007-04-11T11:30:41+00:00 11.04.2007 13:30
Super Kapitel^_^
Bitte schrieb schnell weiter^^
Ich will wissen wie es weiter geht^^
Kannst du mir eine ENS schicken wenn das nächste KApitel on ist?

Tat
Von:  sanisa
2007-04-10T13:22:10+00:00 10.04.2007 15:22
na das ließt sich recht vielversprechend,

hoffe mal du schreibst schnell weiter echt gemeine stelle zum aufhören.

so nen Gruß lass ich dir schnell noch da und würd mich freuen wenn de bescheid geben kannst wenn es weiter geht by sanisa
Von:  Haberschnack
2007-04-09T23:20:13+00:00 10.04.2007 01:20
Wa...
Wieso muss gerade jetzt ein Kliffhänger kommen?
Da baut sich die Spannung so deutlich auf und es kommt nichts mehr!
Bitte schreib weiter, ja? "aufkniefällt"
Und ich gebe dir Recht!! "nick"
Thx Ev!!^^°
Von:  -hEtAnA-
2007-04-08T22:15:30+00:00 09.04.2007 00:15
Ich finde die Story schon sehr spannend und hoffe du machst weiter.^^

Gruß hetana


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