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Gedichte

von

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Die Welle

Eine klitzekleine Woge

aus gar bitterkalter See

und ein Mann in dunkler Robe

steht am Strand und malt im Schnee.
 

Niemand wird die Woge scheuen,

doch schleicht sie sich elegant,

während sie sich des Lebens freuen,

wachsend auf ihr Land.
 

Doch der Mann in dunkler Robe,

hebt die Arme und er ruft:

"Nimm dir Gestalt und wachse - tobe!"

Lautes Grollen zürnt die Luft.
 

Der Wind wird nun zum Sturme,

und die Woge bäumt sich auf.

Wird immer höher, wird zum Turme.

Immer schneller wird ihr Lauf.
 

Nun eine Welle, groß und nasser;

größer als der Schaffer rief.

Doch besteht sie nicht aus Wasser.

Der Ozean den sie verzehrt unendlich tief.
 

Fangen Menschen an zu bangen

um ihr Leben, Hab und Gut.

Warum sah man nicht vor Langem

schon diese aufbrausende Wut?
 

Hat man die Wog' gesehen,

dacht' sie ist nicht an Stärke reich.

Lies man sie einfach gehen,

doch kam's dem Akt der Schöpfung gleich.
 

Wie Wissenschaft, die Wissen schafft,

schafft nicht zu Wissen, was das Wissen schafft.

Das hätt' doch Jemand kommen sehen,

bevor wir an ihr untergehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Desty_Nova
2018-01-27T00:31:40+00:00 27.01.2018 01:31
Dein Gedicht weckt bei mir die Erinnerungen an die Fukushima-Katastrophe...Vielleicht irre ich mich aber möglicherweise war dieses Ereignis deine Inspiration.
Aus meiner Sicht behandelt das Gedicht die Machtlosigkeit des allzu intelligenten und überlegenen Menschen gegenüber der Natur. Und die letzte Strophe mal wieder. Das Wort "Wissen" wurde durch das gekonnt verwendete Wortspiel sehr gut banalisiert. Denn schließlich sind Wissen und Weisheit relativ unterschiedliche Begriffe...

PS: Erst heute habe ich gesehen, dass ich in der Vergangenheit einige deiner Gedichte kommentiert habe. Entschuldige, dass ich zu lange Zeit nicht vorbeigeschaut habe.

Antwort von:  FroZnShiva
27.01.2018 10:19
> Dein Gedicht weckt bei mir die Erinnerungen an die Fukushima-Katastrophe...Vielleicht irre ich mich aber möglicherweise war dieses Ereignis deine Inspiration.

Zeitlich passt das zumindest, vielleicht hat es unterbewusst eine Rolle gespielt. Die eigentliche Inspiration kommt von Goethes Zauberlehrling.
Von:  Ehleanora
2011-11-08T21:24:17+00:00 08.11.2011 22:24
Ich lese deine Gedichte heimlich schon eine ganze Weile. Leider immer und immer wieder. Was mir das bringt? Ich habe aufgehört zu schteiben, weil mir die Zeit fehlt, sehne mich aber danach. Und da ich deine Texte sehr stimmhaft finde, erhoffe ich mir somit Inspiration. Weiß Gott, ich bin kein Fan von Reimen. Aber wenn ich es lese, laut lese, klingt es anders als bei gewöhnlichen Gedichten. Es gefällt mir, passt zum Inhalt, der sehr tiefgründig ist - auch wenn oft wiederholt lesen muss, um den Inhalt genau interpretieren zu können. Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Im Großen und Ganzen endlich mal ein Lob meinerseits und an dieser Stelle den Wunsch nach mehr.

Liebe Grüße,

die Lady alias Lx


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