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Die Ninjaprinzessin!!!

Fortsetzung zu "Die blinde Miko" ^^ Letztes Kap on!^^
von

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Sprung in die Vergangenheit!!!

Da bin ich wieder!!^^ Danke für eure Kommis!! *freuz* ^/////^ Diesmal heißt es für Chia und Sesshoumaru, ihre Neugier stillen und in die Vergangenheit des jeweils anderen zu sehen oder wie gesagt:
 


 

Sprung in die Vergangenheit!!!
 


 

Chia sah unsicher zu ihrem Gefährten und wusste nicht was sie antworten sollte. Natürlich war sie neugierig. Doch wie stand es mit ihrem Gefährten. Es ziemte sich nicht seine Neugier, gegenüber einem Dämonlords, offen zu zeigen. Sie entschied einfach zu warten, was ihr Gefährte wollen würde.

Dieser dachte gründlich über diese Möglichkeit nach. Dennoch wollte er sich nicht als Neugierig darstellen. Chias Vergangenheit könnte ihn ihr näher bringen und er könnte sie besser einschätzen. Doch sie würde dann ebenso seine Vergangenheit sehen und somit auch seine wirklich dunkle Seite. Er hielt in seinen Gedanken inne. Er machte sich tatsächlich Sorgen darum, wie seine Gefährtin danach über ihn denken könnte. Das war lächerlich, aber dummerweise wahr.

„Einige Informationen werden wichtig für die jeweils andere Person sein.“, ertönte die Miko ein weiteres Mal hilfreich. „Nur wer sich wirklich kennt, kann von Herzen sagen, man liebe alles an der Person.“, fügte sie sanft hinzu. Chia senkte nachdenklich den Kopf. Sie hatte Recht. Wieder suchte sie den Blickkontakt zu ihrem Gefährten. Dieser jedoch fixierte den Blick der Miko. „In Ordnung.“, ertönte plötzlich seine kühle Stimme. Die Miko lächelte wissend und sah auffordernd zur Ninja. „Und was ist mit Euch?“, fragte sie höflich. Chia sah überrascht auf und nickte letztendlich nur zustimmend. „Kommt.“, bat sie die beiden und stand auf. „Eure Freunde können hier warten.“, fügte sie noch hinzu. „Warum gehen wir dafür woanders hin?“, fragte Chia überfordert. Diese Miko raubte ihr allmählich wirklich die Nerven. „Diese Prozedur ist doch reichlich intim und ich befürchte Euer Gefährte wird nicht sehr angetan sein, wenn er es vor den Augen der anderen machen würde.“, gab die Miko zu bedenken. „Oh. Natürlich.“, entkam es Chia peinlich berührt. „Komm.“. Chia sah verblüfft auf den Rücken ihres Gefährten. Seine Stimme war zwar kühl, aber dennoch war ihr der sanfte Unterton nicht entgangen. „Hai.“, flüsterte sie gerührt und folgte ihm hastig.
 

Die Miko blieb an einem Wasserfall stehen und drehte sich zu dem Paar um. „Hier denke ich können wir bleiben.“, mutmaßte die Miko in Gedanken und rieb sich am Kinn. Sesshoumaru sah sich prüfend um. Doch nichts war zu wittern oder zu hören. Nur die Geräusche und die Gerüche der Natur, waren wahrzunehmen. Normalerweise müsste er zumindest seinen Bruder und seine Freunde hören und riechen müssen. Doch etwas Magisches lag in der Luft. „Ein Bannkreis.“, stellte Chia für beide fest. „Hai. Den habe ich erschaffen, um sicher zu gehen, dass uns keiner stört oder gar jemand an eure Erinnerung ran kommt. Das wäre fatal.“, erklärte die alte Miko höflich. Chia nickte zur Erwiderung und gab somit bekannt das sie verstanden hatte. Sesshoumaru rührte sich wie üblich kein bisschen.

„Lasst uns anfangen. Ihr müsst eure Hände ineinander verhaken, um äußerlich verbunden zu sein und Eure Gefühle zueinander, zumal wenn sie ehrlicher Natur sind, werden Euch auch innerlich verbinden. Natürlich habe ich keine Zweifel daran.“, fing sie lächelnd an. Chia sah unsicher zu ihrem Gefährten. Nun verstand sie die Unsicherheit der Miko, vor den anderen. Aber würde Sesshoumaru, auch wenn nur die Miko vorhanden war, mit ihr Händchen halten? Das bezweifelte Chia fast. Doch wider erwarten, spürte sie wenig später seine Hand und ihre Finger verhakten sich automatisch mit seinen. Mit einer leichten Röte starrte die Ninja nach unten. Es war ein angenehmes Gefühl seine Hand in ihrer zu haben. Sesshoumaru erging es insgeheim genauso. Sie hatte schon oft seine Hand gehalten. Doch dies war etwas anderes. Damals war sie noch blind gewesen und er hatte sich als Blindenführer bereit erklärt.

Die Stimme der Miko riss sie aus den Gedanken. „Dann lasst uns anfangen. Schließt die Augen und konzentriert euch.“. Chia tat wie ihr befohlen. Auch Sesshoumaru schloss seine Augen, nach wenigen Sekunden der Überlegung. Wenig später spürten beide, wie sich der Boden zu lösen schien. Es war als würden sie fliegen und kurz darauf bemerkten sie ebenso, wie sich ihr Bewusstsein selbstständig machte und auf Reisen ging. Sie verfielen in eine Art Trancezustand. Die alte Miko lächelte leicht. Es hatte also geklappt. Nun müsste sie darauf achten, dass ihre Erinnerungen unter Verschluss blieben und kein Fremder an diese heran kommen konnte. Auch sie schloss nun die Augen und achtete auf die Umgebung.
 

°°°
 

Chia fühlte sich benommen und fasste sich an den Kopf. Wo war sie? Sie sah sich leicht um. Nur gähnende Leere strahlte ihr entgegen. Was war denn das? Müsste sie nicht eigentlich Bilder vor sich sehen? Sie versuchte etwas zu sagen, doch nichts drang aus ihrem Mund. Langsam aber sicher bekam sie Panik. Wo, in Kamis Namen, war sie gelandet? Das zumindest schien nicht die Vergangenheit ihres Gefährten zu sein. Sie spürte allmählich wieder etwas Gefühl in ihren Beinen und stand gemächlich auf. Noch einmal ließ sie ihren Blick schweifen. Überall war es dunkel und grau. Nicht der kleinste Hinweis auf etwas Lebendiges. Doch im Moment verwirrte sie nur, dass sie überhaupt etwas fühlte. Wenn sie die Miko richtig verstanden hatte, war nur ihre Seele hier. Wie also konnte sie sich bewegen und etwas fühlen? Das ergab keinen Sinn.

Genauso, wie sie gerade feststellte, das kleine Licht das plötzlich vor ihr auftauchte. Ihre Augen wurden leicht geblendet und sie kniff reflexartig ein wenig die Augen zu. War es etwa nun soweit? War Sesshoumaru vielleicht nur noch nicht bereit gewesen? Doch dies wurde alles nebensächlich als sie einen kleinen Jungen, in schätzungsweisen 8 Jahren, vorbei laufen sah. Seine elegante und stolze Haltung, ließ sie sicher entscheiden, dass es sich dabei um den jungen Sesshoumaru handeln musste. Er ging direkt auf eine atemberaubende schöne Frau zu, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Älteren Version hatte. Also kam er tatsächlich mehr nach seiner Mutter. Chia glaubte zumindest gerade die Mutter zu sehen. Allein der gleiche Halbmond auf der Stirn deutete daraufhin. Auch die Gesichtszüge waren fast identisch. Aber was sollte sie daraus lernen oder gar erkennen?

Diese Antwort kam in Gestalt eines stattlichen Mannes, der mit harten Gesichtszügen auf die schöne Frau zukam. Sie schienen Meinungsverschiedenheiten zu haben. „Midori.“. Seine dunkle Stimme ließ Chia erschaudern. Sie hatte keine Zweifel, dass er einen sehr imposanten Eindruck bei den weiblichen Wesen hinterließ und sie mit Leichtigkeit um den Finger wickeln konnte. Zumindest wenn er wollte. Er schien nicht den Eindruck zu machen, als würden ihn irgendwelche Frauen interessieren. Doch seine Stimme verriet in Gewisserweise seine Wut und ließ sie leicht frösteln. Was war Geschehen? „Sesshoumaru, geh ins Schloss.“, wies er sanfter an. Dieser schien zuerst zu überlegen, bis er sich jedoch dazu entschloss, dem Befehl dieses Mannes folge zu leisten. „Hai, mein Herr und Vater.“. Sie war überrascht. Das war sein Vater? Ihre Augen huschten wieder zu dem kleinen Sesshoumaru, der sich zum Gehen wandte. Doch wie Chia bemerkte verschwand er nicht gänzlich im Schloss, sondern versteckte sich hinter einigen Rosenbüschen. War er etwa Neugierig? Dieser Gedanke amüsierte sie schon auf eine Art und Weise. Doch sie achtete auch schon wieder kurz darauf, was genau zwischen den beiden Wesen vor ihr genau vorgefallen war.

„Was kann ich für Euch tun?“, war die erste Frage seitens Midori. Chia atmete tief ein. Ihre Stimme war kalt und ein spöttisches Lächeln umschmeichelte ihre Lippen. Die Ninja spürte schon fast körperlich den Zorn des Inu No Taisho. Doch er schien sich zurückzuhalten. Verständlich wenn sie daran dachte, dass das vor ihm seine Gefährtin war und die Mutter ihres gemeinsamen Sohnes. Dennoch war es schon eine dreiste Art sich seinem Gefährten in diesem Ton entgegen zu stellen. Vor allem gegenüber dem großen Inu No Taisho. Chia hielt in ihren Gedanken inne, nachdem Sesshoumarus Vater sich zu Wort meldete. „Midori. Du solltest mit deinem Ton aufpassen.“, erwiderte er bemüht ruhig. Leichter Tadel war zu hören und Chia zuckte zusammen, als das Knurren von Midori erklang. „Das ich nicht lache. Unsere Beziehung hat schon lange keine solchen Bestand mehr, als das ich auf meinen Ton achte.“, spuckte sie ihm regelrecht entgegen. Chia hoffte inständig, dass Inu Taisho seine Wut unter Kontrolle halten konnte. Denn sie war schon greifbar und Chia wich aus einem Instinkt heraus ein wenig zurück.

Natürlich wusste sie, dass sie nicht verletzt werden konnte und dass man sie ebenso wenig sehen konnte. Doch das Youki spürte sie dennoch was von ihm ausging und es war kurz davor auszubrechen. Sie hörte gespannt auf die Worte des Dämonenfürsten. „Reiz mich nicht. Ich kann deine Erbitterung verstehen. Doch du kannst mich nicht für meine Gefühle verantwortlich machen.“, entgegnete er nun doch leicht wütend. „Ich habe nun mal keine Interesse mehr an diesem Zusammenleben und du weißt selber genau genug, dass ich dich auch auf anderen Wege hin, verlassen hätte können.“, fügte er bebend hinzu. „Hai. Du hast ja die Macht dazu. Aber du solltest nie vergessen, dass auch Dämonen zu Gefühlen fähig sind und wir haben einen Sohn. Vergiss das nicht.“, zischte sie und auch ihr Youki schien erhöht. „Du kannst mir nicht verbieten meine Gefühle offen zu zeigen. Dazu hast du nicht mehr das Recht.“, fügte sie zynisch hinzu. Sie waren nach diesem Streit, urplötzlich vom Suffix abgekommen. Inu Taisho schien plötzlich zu erstarren und langsam schien Chia wirklich zu verstehen. Hier ging es also um Gefühle. Etwas womit Chia nicht gerechnet hatte. Zumindest nicht in hohem Rang und so offen. Kein Wunder, sie zeigten es anscheinend nur, wenn sie alleine waren. Doch diesmal schien diese Midori ihn tatsächlich verärgert zu haben. Ob sie in Gegenwart von politischen Geschäftspartnern, einen Aufstand gemacht hatte? Oder in etwa, was dem Gleich kam? Noch immer war sie verwirrt.

„Da magst du Recht haben, Midori. Nur steht es dir nicht zu, mich vor meinen politischen Partnern zu blamieren. Dafür könnte ich dich sofort töten lassen.“. Seine Stimme klang nun mehr nicht so energisch wie vorher. Chia meinte etwas wie Ironie in dem Gesicht von Midori aufblitzen zu sehen. „Nur zu. Töte mich, es wäre egal.“, erwiderte sie kühl. Nun war keinerlei Regung mehr zu entziffern und sie hatte mehr Ähnlichkeit den je mit ihrem erwachsenen Sohn. Inu Taisho schien ehrlich erschüttert über ihre Aussage. „Du weißt genau, dass ich das nicht kann und nicht machen werde. Allein um Sesshoumarus Willen.“. Seine Stimme klang ernst. Midori sah ruckartig in seine Augen und sie schienen ihn aufspießen zu wollen. „Natürlich. Ich vergas. Sesshoumaru ist der Grund warum du mich nicht sofort verlässt und für alles andere. Aber eines sage ich dir. Ich werde mich nicht demütigen lassen, nur weil unser Sohn noch jung ist. Er wird damit fertig werden und wenn nötig, werde ich das Schloss verlassen.“, drohte sie offensichtlich und ließ ihren ehemaligen Gefährten stehen.

Chia war geschockt. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass eine Dämonin gegenüber ihrem Gefährten eine solche Szene ablieferte. Ihre Augen lagen mitfühlend, auf beiden Seiten. Inu Taisho schien tatsächlich gekränkt über ihre Worte zu sein und doch war Verständnis in seinen Augen. Chia verstand, dass der Fürst des Westens seine Gefährtin geliebt hatte und ebenso schien er auch noch immer Zuneigung zu ihr empfunden zu haben. Doch diese Beziehung war dem Untergang hauch nahe und es war nur noch eine Frage der Zeit bis sie zerbrach. Das und anderes verstand Chia in dem Moment.

Ihr Blick lag nun wieder auf den kleinen Sesshoumaru, der seine Augen traurig verdeckt hatte. Er war noch klein und schien den Streit seiner Eltern nicht zu verstehen. Nein, nicht ganz. Chia sah noch etwas anderes, was sie mehr als verblüffte. Schuld. Er schien sich tatsächlich Verantwortlich für die Differenzen zwischen seinen Eltern zu fühlen. Oh Sesshoumaru, dachte sie unwillkürlich. Seine Kindheit schien nicht sehr erfreulich gewesen zu sein. Nicht das sie etwas anderes erwartet hatte, doch nicht in diesem Ausmaß.
 

°°°
 

Szenenwechsel Sesshoumaru.
 

***
 

Sesshoumaru sah sich prüfend um. Doch selbst seine guten Augen, konnten vorerst nichts erkennen. Was genau hier vorging vermochte er nicht zu sagen. Es konnte gut sein, dass er durch ihre Sicht sah, was erklären würde warum es dunkel war. Doch er verwarf diesen Gedanken auch sofort wieder, nachdem er plötzlich im hellen Sonnenschein stand. Seine Augen huschten sofort nach vorne, wo ihm Ozeanblaue Augen entgegen sahen. Doch das war nicht möglich, man konnte ihn nicht sehen. Ein sehr kleines Mädchen mit kurzen Schwarz-lila Haaren schien ihn regelrecht anzustarren. Er hatte sofort seine Gefährtin erkannt. Sie schien noch ziemlich jung zu sein. Doch warum konnte sie ihn sehen?

Plötzlich strahlte sie übers ganze Gesicht und lief direkt auf ihn zu. Sesshoumaru musste zugeben, dass er leicht irritiert war. Sie war durch ihn hindurch gelaufen. Gemächlich drehte er sich um und erblickte die wahren Personen, die sie angesehen haben musste. „Vater, Mutter. Ihr seid wieder da.“, rief die kleine Chia und sprang freudig in den Arm ihres Vaters. Tao lachte seiner Tochter entgegen. Er war noch relativ jung. Etwas rührte sich in Sesshoumaru, als er das fröhliche Gesicht des kleinen Mädchens sah. Sie schien in etwa 4 Jahre alt zu sein. Das bedeutete für ihn, dass noch vor dem erblinden etwas wichtiges in ihrem Leben passiert sein musste. Die Erläuterung ließ nicht lange auf sich warten. Das Bild wechselte urplötzlich und er konnte die kleine Chia entdecken, die alleine dort saß, auf ihrem Stein. In seinem anderen Augenwinkel erblickte er weitere Kinder. Sie schienen sie zu ignorieren. Leichte Wut kam in dem Dämon auf, als er den traurigen Blick von Chia bemerkte.

Sie sprang auf und rannte sofort nach Hause. Kleine Tränen spiegelten sich beim laufen in ihren Augen. Sesshoumaru brauchte sich die Mühe nicht zumachen hinterher zu laufen. Das Bild schien für ihn zu wandern. Sie kam verweint Zuhause an. Sayuri eilte sofort zu ihrer Tochter. „Was ist los mein Schatz?“, fragte sie fürsorglich. „Sie werden mich nie respektieren.“, schluchzte sie leise. Sesshoumaru bemerkte den leicht wütenden Blick ihrer Mutter. „Sie sind nur eifersüchtig auf deine Stellung in diesem Clan. Nur weil du Jünger bist.“, versuchte sie ihre Tochter zu besänftigen. „Nein.“, rief Chia überzeugt und wischte sich die Tränen weg. „Sie haben doch Recht. Ich werde als Nachfolgerin angesehen, weil ich eure Tochter bin. Dabei muss ich mir den Stand erst verdienen und das werde ich.“, schwor das kleine Mädchen, mit heißer Entschlossenheit in den Augen. Sesshoumaru war sichtlich überrascht, dass Chia schon in jungen Jahren ihre Schwäche erkannte und daran arbeiten wollte. Schließlich war sie eigentlich für einen Menschen noch viel zu jung um hart zu trainieren.

Das Bild wechselte ein weiteres Mal und er konnte sehen wie die kleine Chia hustend in der Hocke saß. Sie hielt sich mit schmerz verzerrten Gesicht den Bauch und sah zu ihrem damaligen Lehrer auf. Doch zwischen all den Schmerz in ihren Augen, loderte noch immer Willenskraft und Entschlossenheit. Sesshoumaru kam nicht drum herum, sie in diesem Moment zu bewundern. Sie rappelte sich keuchend wieder auf und blickte ihrem Sensei direkt in die Augen. „Weiter.“, verlangte sie mit schwacher Stimme. Doch der ältere Mann schüttelte leicht den Kopf. „Nein, Chia-sama.“, erwiderte er ruhig. „Ich verstehe Euer streben, nach Kraft und Ausdauer. Doch müsst Ihr ebenso lernen, wann es genug ist.“, fügte er belehrend hinzu. Sesshoumaru bemerkte amüsiert, wie die kleine Chia einen Schmollmund zog und sich trotzig von ihrem Lehrer abwandte. Ihr Sensei lächelte sanft und legte von hinten eine Hand auf ihre Haare und strich darüber. „Ihr seid noch sehr jung. Genießt diese Zeit lieber, als sie mit Kämpfen zu vergeuden und spielt mit anderen Kindern.“, schlug er vor und drehte sich zum Gehen.

Sesshoumaru erblickte ihren gesenkten Kopf und sah etwas aufblitzen. Tränen fielen zu Boden und vertrockneten auch schon gleich wieder. Chia ließ ihrem Schmerz freien Lauf und sackte zu Boden. Das leichte Training forderte ihren Tribut von dem kleinen Menschenkörper und sie fiel in eine Bewusstlosigkeit. Wenn er gekonnt hätte, hätte Sesshoumaru sie in diesem Moment aufgefangen und schlimmeres verhindert. Doch hier konnte er sich nicht in die Geschichte einmischen. Es waren Erinnerungen und somit Vergangenheit. Tatsachen die man nicht mehr ändern konnte.

Noch viele solcher harten Tage, zeigten sich dem Dämonenlord. Ebenso wie sich das Ansehen, des kleinen schwachen Mädchens mit jedem Training veränderte. Sie wurde immer mehr respektiert und ragte schon nach einigen Monaten über die anderen Kinder hinaus. Doch auch durch diese Bilder wurde ihm bewusst, dass ihr Clan sie nicht durch ihre Kraft als würdig einstuften. Sondern der Einsatz, schindete bei den meisten Eindruck und ihre Willensstärke. Sie hat sich den Respekt ihres Dorfes hart erarbeitet und sie hatte schon früh entschlossen sie nicht zu enttäuschen. Ebenso fiel ihm das zweite Mädchen auf, das immer öfter bei Chia stand und sie unterstützte. Chia trainierte auch ihre Mikokräfte, wie ihm auffiel.

Eines wurde im Bewusst. Auch wenn viele Menschen schwach waren, gab es einige die versuchten es zu ändern. Sesshoumaru musste zugeben, dass seine Meinung über die Menschen sich leicht verändert hatte. Er hielt noch immer nicht viel von ihnen, wenn man Chia und Rin außen vor ließ. Doch er würde nun nicht mehr zu voreilig handeln und sich eines Menschen entledigen.
 

***
 

Szenenwechsel Chia.
 

°°°
 

Chia fragte sich gerade, wo sie nun gelandet war. Das Bild hatte sich urplötzlich verändert und nun stand sie inmitten dieses imposanten Schlosses, dass ihr dennoch vertraut war. Zwar schien es sich noch verändert zu haben, doch man sah die Gemeinsamkeiten. Zumindest schien sie im Garten zu sein. Ihr Blick zur Seite, zeigte ihr das riesige Tor des Schlosses. Ein eisiger Schauer ließ sie sich im nächsten Moment erschrocken umdrehen. Midori stürmte an ihr vorbei und wies die Wachen mit unterdrückter Wut an, dass Tor aufzumachen. Die Wachen wagten nicht den Befehl von ihr zu ignorieren und das Tor öffnete sich mit lautem Knirschen.

Im nächsten Moment zischte etwas an ihr vorbei, was sie zusammenfahren ließ. Erst als es vor Midori zum stehen kam, erkannte Chia ihren Gefährten. Er war nun um einiges größer, was sie zu der Erkenntnis brachte, dass sie einen gewaltigen Zeitsprung gemacht haben musste. Sesshoumaru hatte ein jugendliches Aussehen und verlieh ihm nun schon einen großen Teil von Attraktivität. Seine Züge schienen in dieser Zeit noch weicher gewesen zu sein und auch offener. Doch sein ernster Ausdruck im Gesicht, ließ in Chia etwas zusammen ziehen. Nun war es also soweit. Midori würde ihren Mann und ihren Sohn verlassen.

Sesshoumaru schien es jedoch noch verhindern zu wollen. Nur verständlich, schließlich gab es auch unter Dämonen so etwas wie Verbundenheit, zwischen Mutter und Sohn. „Wo wollt ihr hin, Mutter?“, fragte er gezwungen ruhig. Seine Stimme hatte diesen rauen Unterton noch nicht angenommen. Auch die Kühle blieb im größten Teil verschwunden. Chia sah weiterhin auf das ungleiche Paar. „Frag deinen Ehrenwerten Vater.“, erwiderte sie monoton. Nicht ein Gefühl war diesmal hinaus zu hören. Chia fragte sich unwillkürlich wie eine Mutter so gefühllos gegenüber seinem eigenen Kind sein konnte. Sesshoumaru hingegen schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen und richtete seinen Blick nach oben. Er fixierte etwas über ihren Kopf. In einer wagen Ahnung drehte sie sich um und wie sie sich gedacht hatte, da stand der große Inu No Taisho.

Doch er stand auf einer Art Balkon und sah nun leicht traurig auf seinen Sohn herab. „Lass sie gehen, Sesshoumaru. Es ist ihr Wunsch und ihr Wille.“, sagte er fest. Man hörte seine Trauer nicht hinaus. Seine Haltung straffte sich. „Wir können sie nicht zwingen hier zu bleiben. Sie hat einen freien Willen.“, fügte er hinzu und wandte ihnen den Rücken zu. Er verschwand wieder im Schloss. Sesshoumaru sah ihm kurze Zeit nach. Somit bemerkte er die zusammen gepressten Lippen seiner Mutter nicht. Chia hingegen bemerkte es sehr wohl. Midori litt unter ihrer eigenen Entscheidung. Doch sie würde sie nicht widerlegen. Chia war bewusst, dass Midori gehen würde, egal was Sesshoumaru sagen oder tun würde. Die Ninja hätte gern verhindert, dass es so endet. Doch auch wenn sie könnte, sie durfte sich hier nicht einmischen.

Midori senkte den Blick und ging an Sesshoumaru vorbei. „Sayonara, Sesshoumaru.“. Ihre Stimme war ruhig und kühl. Der junge Erbe stand mit dem Rücken zu ihr und Chia seitlich vor den beiden. Sie sah wie sich Wörter auf ihren Lippen formten, aber dennoch nicht zu Tage kamen. Chia jedoch wusste genau was sie für Wörter geformt hatte. Kurz darauf sprang ein edler weißer Hund über den Westen und verschwand wenig später am Himmel. Chia sah zu ihrem Gefährten und wieder las sie die Schuld in seinen Augen. Auch bemerkte sie die Gestalt in ihren Augenwinkeln, die leicht wehmütig in den Himmel sah. Der Anblick schmerzte sie in gewisser Hinsicht.

Es war nicht schön eine Familie, auch wenn sie dämonischen Ursprungs war, zerbrechen zu sehen. Schon gar nicht auf diese Weise. Midori, als auch Inu Taisho hatten einen leichten, dennoch schweren, Fehler begannen. Sie hatten ihren Sohn in den Grund des Streits nicht eingeweiht und haben somit seine Kälte geschürt. Er war nicht nur aufgrund seines Halbbruders oder gar wegen des Lieben eines Menschen so kalt. Er gab sich für etwas die Schuld, dass dem Anschein nach noch immer an ihm nagte. Plötzlich fiel ihr der Blick Sesshoumarus auf. Er sah schuldig zu seinem Vater und sie schien etwas wie Reue in seine Augen aufblitzen zu sehen. Er würde doch nicht wirklich…

Chia hatte keine Gelegenheit mehr, sich weiter mit dem absurden Gedanken zu beschäftigen. Das Bild hatte sich wieder verändert und sie sah eine Gestalt auf einer vom Mond beleuchteten Lichtung stehen. Als sie näher ran trat, erkannte sie erneut ihren Gefährten. Es konnte nicht lange her sein vom letzten geschehen. Er trug einen hohen Zopf, wie einst sein Vater. Chia spürte wie ihr unwillkürlich die Röte in den Kopf schoss. Er sah aber auch wirklich gut aus. Sie dankte Kami dafür, dass er sie nicht sehen konnte. Dennoch fiel ihr sein verbissener Gesichtsausdruck auf. Sie war ehrlich überrascht. Seine Selbstbeherrschung, war noch nicht allzu stark aufgebaut. Wieder sah sie in seine schuldigen Augen und Chia kam ein wenig näher auf ihn zu. Sie war versucht sein Gesicht in die Hände zu nehmen. Doch sie schüttelte kurz den Kopf über ihre eigene Naivität. Sie wollte ihn trösten und das in dieser Vision. Selbst wenn, er würde es nicht merken geschweige denn ihn trösten.

Im nächsten Moment wich sie erschrocken zurück. Seine Augen verhärteten sich und schienen keinerlei Gefühl mehr zu zeigen. Die Ninja schlug sich die Hand vor den Mund. Nun eröffnete sich ihr der Grund warum Sesshoumaru keine Art von Gefühlen mehr zuließ. Der Streit zwischen dem Herrscherpaar, hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war. Ein eiskalter Dämon.
 

°°°
 

Szenenwechsel Sesshoumaru.
 

***
 

Er stand an einer Schlucht und sah sich kurz um. Auf einen Stein nicht weit von ihm entfernt, saß Chia im Alter von 7 Jahren. Sie schien den Sonnenuntergang zu beobachten. Schon im nächsten Moment ertönte ein Schrei und das kleine Mädchen sprang panisch auf. Sesshoumaru hob die Augenbraue und bekam einen Verdacht. Die Hexe.

Seine Vermutung bestätigte sich nachdem sich das Bild veränderte und er Tao kämpfen sah. Ebenso Sayuri. Chia stand vor ihnen und hatte die Augen angstvoll geweitet. Er erkannte das Stück Dreck, als es auf Chia zu preschte. Er war versucht sein Schwert zu ziehen, hielt jedoch inne. Er konnte sowieso nichts machen. Ihr Schrei hallte plötzlich über den Platz und er sah noch wie ihre Eltern auf sie zu rannten. Dann wurde es kurze Zeit schwarz. Sesshoumaru fragte sich nun noch immer, wie es diese Hexe geschafft hatte, aus dem Tode zu entfliehen? Diese Antwort würde diese Miststück ihm wohl immer verwehren.

Plötzlich stand er in einem Zimmer und Chia fuhr aus dem Schlaf. Er sah nun in ihre trüben Augen und sie schrie nach ihren Eltern. Etwas zog sich in ihm zusammen. Er konnte nur erahnen wie erschreckend es war, ohne Sicht zu erwachen und das in dem zarten Alter. Tao und Sayuri stürmten auch schon ins Zimmer. Eine Frage stellte sich ihm dennoch. Wie konnte er ihre Vergangenheit sehen, obwohl Chia zu dem Zeitpunkt blind war? Doch er war sich sicher, dass es etwas mit der Miko zu tun hatte. Wie ihm wenig später auffiel hatte sich Chia relativ schnell beruhigt und saß still in den Armen ihrer Eltern.

Das Bild wechselte erneut und er erkannte erschütterte Gesichter die um Chia versammelt waren. Die Kinder in ihrem Alter traten auf sie zu und bemitleideten sie. Besonders ein bestimmtes Mädchen. Sie war ihm schon mal aufgefallen. Wer war sie? Damals schien sie eine große Rolle in Chias Leben gespielt zu haben. Sie fasste nach der Hand seiner Gefährtin und drückte sie tröstend. Chia hatte den Kopf gesenkt, lächelte jedoch leicht. Sesshoumaru hörte wie ein junger Mann seine Stimme erhob. „Tao-sama, Eure Tochter ist erblindet. Wie gedenkt Ihr, dass sie diesen Clan weiterführen soll?“. Tao sah ruckartig auf. „Wer wagt es…“, zischte das junge Oberhaupt und fixierte den Mann. Chias Lächeln verschwand und ebenso verlor sie ihre Farbe. Sesshoumaru erwischte sich überrascht dabei, dass er unwillkürlich Knurren wollte. Doch nichts drang aus seinem Mund. „Ich wollte euch nicht zu nahe treten, Tao-sama. Jedoch kann Eure Tochter nicht mehr sehen und eine Ninja ohne ihre Augen, könnte eine Gefahr darstellen.“. Tao schnaubte verächtlich. Doch Sesshoumaru bemerkte seine Unsicherheit. Verständlich in dieser Situation.

Chia sah auf und ihre Pupillen huschten unkoordiniert hin und her. „Ich werde härter trainieren.“, rief sie entschlossen. „Ich werde beweisen, dass ich trotz meiner Blindheit dieses Dorf schützen kann.“. Tao strich ihr liebevoll durch die Haare und sah dem Ninja bewusst entgegen. „Meinetwegen. Sollte meine Tochter ihr versprechen nicht halten können, werde ich dafür sorgen, dass ein anderer Ninja, der die Größe und Macht dazu hat, zu meinem Nachfolger zu machen.“, schwor Tao. Chia nickte ausdrucksvoll. Das kleine Mädchen neben seiner Gefährtin stellte sich stolz neben sie und drückte weiterhin die Hand der kleinen Chia. Das schien ihr Kraft und Mut zu geben.

Sesshoumaru drehte sich einmal um die eigene Achse, nachdem das Bild sich wieder veränderte. Plötzlich sah er eine um einiges gealterte Chia. Sie war kein Kind mehr, zumindest im Mittelalterlichen Stand. Sie war in etwa vierzehn Jahre alt. Ihr Schwert lag schon in diesen jungen Jahren geschmeidig in ihrer Hand und sie hatte ihre Augen geschlossen. Sesshoumaru bemerkte ebenso die zahlreichen Ninja um sie herum. Erkannte auch den Mann, der an den Fähigkeiten seiner Gefährtin zweifelte. Chia schien keinerlei Zeichen auf Nervosität zu zeigen und ihr griff um das Schwert wurde fester. In hoher Geschwindigkeit rannten die gelernten Ninja auf das junge Mädchen zu. Doch bevor sie auch nur einer erreichen konnte, hatte sie ihr Schwert herum gerissen und wehrte die ersten Angreifer präzise ab. Nun näherten sich von der anderen Seite weitere Ninja und Chia machte keine Anstalten etwas dagegen zu unternehmen. Erst im letzten Moment, ging ihr Körper runter und sie vollzog in der Bewegung eine Drehung. Durch den Schwung und diesem Manöver entzog sie zwei Ninja den Boden unter den Füßen. Sesshoumaru war wieder mal angenehm überrascht. Sein Blick huschte wieder auf den speziellen Ninja, der nun ebenso auf Chia zuschoss. Sesshoumaru hörte wie er etwas sagte. Doch auch diesmal konnten seine empfindliche Ohren nicht heraus hören, was genau er sagte. Chias geschlossene Augen zuckten kurz und im nächsten Moment hatte sie ihr Schwert fester umschlossen. Sesshoumaru stellte Sekunden später fest, dass Chia den Mann erkannt haben musste. Denn dieser Ninja landete besonders schmerzhaft auf dem Boden. Beinahe hätte Sesshoumaru geschmunzelt, doch trotz dessen das ihn niemand sehen konnte, wahrte er sein Gesicht.

Chia stand nun stolz inmitten des Raumes und verstaute ihr Schwert elegant. „Gibt es noch Zweifel?“, fragte ihre junge Stimme, leicht arrogant. „Nein, Chia-sama.“, keuchte einer nachgiebig. Sie verließ erhobenen Hauptes den Trainingsraum. Das Bild lief wie sonst auch einfach mit und Sesshoumaru sah im nächsten Moment, wie seine Gefährtin ihrem Vater um den Hals fiel.
 

***
 

Szenenwechsel Chia.
 

°°°
 

Chia fragte sich noch immer was genau hier gerade abging. Ihr Gefährte stand von niederen Dämonen umringt, in einem Waldteil. Noch bevor ihre Augen überhaupt etwas aufnehmen konnten, lagen die feindlichen Dämonen schon zerteilt auf dem Boden. Unheimliche Bewunderung lag in ihren Augen und sie folgte seiner Gestalt wie von Geisterhand aus dem dunklen Wald. Wenig später erkannte sie das imposante Schloss des westlichen Herrschers. Doch eines fiel ihr sofort auf, wirklich älter als beim letzten Mal konnte er nicht sein. Noch immer trug er den Zopf. Doch seine Augen zeigten nun mehr nur noch Kälte und Desinteresse. Die Wut die in ihm brodelte spürte die Ninja dennoch. Doch die verschiedenen Wesen im Schloss übermittelten ihr, dass anscheinend doch einige Zeit vergangen sein musste. Schließlich alterten Dämonen um einiges langsamer, als die Menschen. Das wurde ihr im gewissen Sinne auch wieder schmerzlich bewusst. Er würde sie überleben. Doch sie schüttelte den Gedanken auch sofort wieder ab und konzentrierte sich wieder auf ihren relativ jungen Gefährten.

Dieser lief mit eiligen Schritten auf eine große Tür zu, die Chia durch einige durchdringende Merkmale, als den Audienzraum erkannte. Ihr Gefährte würde doch nicht in eine Konferenz platzen. Zu ihrer Beruhigung blieb er kurz davor stehen und klopfte höflich vorher an, bevor er eintrat. Als nächstes fand sie sich inmitten hochrangigen Dämonen wieder, von denen sie einige sogar flüchtig kannte. Manche waren noch in ihrer Zeit in den politischen Angelegenheiten verwickelt und diskutierten heute mit ihrem Gefährten. Doch ihre Augen huschten wieder zu ihrem Gefährten und seinem Vater. Sesshoumaru schien seinem Vater um ein Gespräch unter vier Augen zu bitten und kurz darauf stand sie auch schon in einem anderen Raum. Sesshoumaru musste sich zusammenreißen um ruhig zu bleiben. Inu Taisho lächelte wissend.

Chia zog verwirrt die Augen zusammen. Worum ging es hier? „Ehrenwerter Vater. Sie folgt mir überall hin.“, machte Sesshoumaru seinen Ärger Luft. Chia hielt urplötzlich inne. Sie? Inu Taisho besah sich seinen Sohn äußerst amüsiert. „Nun. Sie scheint Interesse an dir zu haben, mein Sohn.“, erwiderte er gelassen. „Es ist nichts Schlimmes dabei, wenn du deiner Natur nachgehst.“, fügte er noch hinzu und klopfte seinem Sohn auf die Schulter. Inu Taisho verließ den Raum und Sesshoumaru sah ihm kurz nach. Er schien über die Worte seines Vaters nachzugrübeln. Chia drehte sich blitzschnell um, als die Tür plötzlich aufging und eine junge Dämonin den Raum betrat. Chia wurde unwillkürlich blass. Langsam schlich sich ein Verdacht in ihre Gedanken und schüttelte leicht den Kopf.

Das war nicht ihr Ernst?! Diese Miko hatte sie doch nicht mehr alle, stellte Chia gedanklich fest. Wenn diese Frau dachte, dass sie sich intime Bereiche der Vergangenheit, ihres Gefährten freiwillig ansah, hatte sie sich gewaltig geschnitten. Es war so schon schwer für sie damit zu leben, Sesshoumaru nicht das Aussehen einer Dämonin bieten zu können. Doch das war zuviel für ihr Selbstbewusstsein, das so schon nicht sehr ausgeprägt war. Natürlich sie war nicht schwach und ebenso nicht unansehnlich. Doch gegen die Reize einer vollwertigen Dämonin, hatte sie nun mal keine Chance. Peinlich berührt bekam sie mit, wie sich die Frau an Sesshoumarus Hals warf. Ein Knurren seinerseits ließ sie ein wenig Hoffnung schöpfen. Sie drehte sich vollends um und war in Versuchung sich sofort auf die Dämonin zu stürzen. Sie wagte es doch tatsächlich sich eng und aufreizend an ihren Gefährten zu schmiegen. So etwas kam für sie nicht mal im Traum vor. Obwohl sie selbst die Gefährtin des Mannes vor ihr werden würde. Plötzlich hielt sie inne. Chia schüttelte den Kopf. Was machte sie so ein Aufsehen davon? Schließlich war es seine Vergangenheit und sie selbst wusste wohl sehr genau, dass er sich bestimmt nicht für eine spätere Gefährtin aufgehoben hätte. Warum also machte sie sich sorgen?

Dennoch versuchte Chia aus dieser misslichen Lage zu kommen. Unangenehm war es trotzdem und sie würde bestimmt nicht dumm rum stehen, wenn er sich in den nächsten Minuten einer Frau intim nähert. Soweit kommt’s noch, schoss es Chia peinlich berührt durch den Kopf. Sie könnte Sesshoumaru dann nicht mehr wirklich in die Augen sehen, ohne rot zu werden. Eine überaus peinliche Lage in der sie hier hineingeraten war. Doch zu ihrem Glück bekam sie nur noch mit, wie Sesshoumaru die Hand der Dämonin packte und sie mitriss. Chia schüttelte sich bei dem Gedanken, was genau sie nun machen würden und verdrängte die Sache so gut es ging. Kami sei Dank, es war vorbei.

Das Bild wechselte schließlich wieder und Chia fand sich wohl in einem Privatraum vor. Zumindest ging sie davon aus. Ein Futon und einzelne Schränke standen ordentlich im Raum. Die Ninja schätzte, dass es sich hier um einen hohen privaten Raum handelte. Die Schränke waren aus gutem Holz verarbeitet worden und der Futon schien ebenso teuer gewesen zu sein. Dennoch wusste Chia, dass es kein Dämonengemach sein konnte. Der Futon würde nie einem Dämon dargeboten werden. Sie schliefen schließlich selten und wenn es denn doch mal vorkommen sollte, schliefen sie an einer Wand gelehnt. Im nächsten Moment hörte sie eilige Schritte und eine junge Frau kam ins Zimmer gerannt. Chia erkannte Sesshoumaru dahinter und seine Augen wirkten noch kühler wie zuvor. Die Frau war offensichtlich ein Mensch. Plötzlich tauchte auch Inu Taisho auf. Die Frau war nicht Älter als sechzehn. Schon fast ehrwürdig verneigte sie sich vor beiden. Wobei Chia bei dem Inu Taisho einen interessierten Blick entdecken konnten. Chia stoppte mit ihren Überlegungen nachdem die junge Frau anfing zu sprechen.

„Mein ehrenwerter Vater, schickt mich.“, fing sie an und ihre Stimme war eine Wohltat für Chias Ohren. Sie klang aufgeschlossen und äußerst sanft. Chia erkannte das es Inu Taisho nicht anders erging. Er schien auf eine Art und Weise von ihr eingenommen zu werden. Sie schien ihn zu faszinieren. Chia ahnte um wen es sich bei dieser Frau handelte. Chia sah wieder auf die kniende Frau. „Mein zukünftiger Gemahl, wird mit Euch alles besprechen.“, fügte sie hinzu. Kurz darauf erschien ein weiterer Mann, in Rüstung. Er nahm seine Kopfbedeckung ab und fuhr sich, nach einer tiefen Verbeugung, durch die Haare. Chia war reichlich überrascht, was man ihr auch angesehen hätte. Der Mann sah nicht schlecht aus, dass musste Chia zugeben. Doch die junge Frau schien Verlobt worden zu sein. Denn sie senkte kurz den Kopf, als er kurz zu ihr sah. Chia wusste, dass ihm sonst das heimliche Starren zum Dämonenlord aufgefallen wäre und das ziemte sich nicht für eine Verlobte junge Frau. Doch Inu Taisho entging dies nicht, es schien ihn auch nicht zu stören. Chias Blick huschte wieder zu Sesshoumaru und bemerkte nun leicht besorgt, dass ihm die heimlichen Blicke auch nicht entgangen waren. Es musste schwer für ihn sein, dass sein Vater Interesse an einer Menschenfrau zu haben schien.

Das Bild wechselte schließlich erneut und als erstes fiel ihr Sesshoumaru ins Auge. Er stand im Schatten eines Baumes und fixierte etwas vor ihm. Chia folgte seinem Blick und erkannte nicht weit von ihm seinen Vater. Die junge Frau stand neben ihm und schien sich angeregt mit ihm zu unterhalten. Chia ahnte, dass es Sesshoumaru bestimmt nicht passte das sie sich so gut verstanden. Chia ging näher auf die beiden zu, um zumindest einen Teil von ihrem Gespräch zu verstehen. Sie war sicher, dass Sesshoumaru auch von seinem Standpunkt jedes Wort hören würde. Schließlich blieb Chia kurz vor den beiden stehen und der Ninja fiel gerührt auf, dass die Frau ein überwältigendes Leuchten in den Augen hatte. Chia war sich sicher, das es wegen Inu Taisho war. Er war aber auch ein atemberaubender Mann. Er hatte zwar stets ernste und distanzierte Augen, dennoch konnte man die Freundlichkeit spüren. Sie hielt in ihren Gedanken inne und spitzte die Ohren.

„Izayoi-hime. Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, doch wie alt seid Ihr eigentlich.“. Chia horchte überrascht auf. Izayoi? Das war doch der Name von Inuyashas Mutter. Diese hübsche junge Frau war also wirklich die zweite Gefährtin des Taishos. Zumindest würde sie es voraussichtlich werden, wenn sie sich nicht täuschte. Chia fiel ebenso auf, dass Izayoi leicht rot wurde. „Natürlich, Ihr seid nicht unhöflich. Bald sind es Siebzehn Sommer, Inu Taisho-sama.“, erwiderte sie verlegen. Ein leichtes Lächeln huschte über seine ernsten Züge. Chia sah wieder zu ihrem Gefährten und bemerkte noch wie er sich wegdrehte. Ein trauriges Lächeln zierte nun ihr Gesicht und sah ihm wehmütig nach. Sie fragte sich wie des Öfteren, warum Sesshoumaru gerade sie gewählt hatte? Sie schüttelte den Gedanken jedoch sofort wieder ab. Ihr Blick ging kurzfristig wieder zu dem niedlichen Paar. Trotz dessen, dass sie Mitleid mit ihrem Gefährten hatte, passten die beiden Wesen einfach zusammen und schienen sich auch schon verliebt zu haben.
 

°°°
 

Szenenwechsel Sesshoumaru.
 

***
 

Sesshoumaru fixierte einen jungen Mann äußerst argwöhnisch. Er erkannte ihn trotz der jungen Jahre sofort als Takeshi. Dieser stand vor Tao und Sayuri und schien soeben um die Hand von Chia zu bitten. Diese stand höflich etwas weiter vom Gespräch entfernt, hörte dennoch jedes Wort. Zumindest wies ihre Hautfarbe daraufhin. Sie war leicht blass und krallte ihre Hände in ihren vornehmen Kimono. Tao nickte kurz und gab dem jungen Takeshi die Hand. Sesshoumaru interessierte herzlich wenig, was genau gesprochen wurde. Nur seine Gefährtin behielt er im Auge. Sie schien wirklich nicht erfreut gewesen zu sein. Doch sie erhob ihre Stimme nicht. Erst nachdem Takeshi den Raum verlassen hatte, trat Chia rasch zu ihren Eltern.

„Vater, ich bitte dich inständig. Ich möchte Takeshi-san nicht heiraten. Ich möchte einen Mann, der mich liebt und den ich liebe.“, bat Chia. Tao begutachtete seine Tochter nachdenklich. „Chia. Takeshi ist eine gute Wahl. Er scheint dich zu mögen, wirklich zu mögen, wenn er über deine Blindheit hinweg sieht.“, entgegnete Tao. „Das mag sein, Vater. Dennoch liebe ich ihn nicht und es wäre Takeshi-san gegenüber nicht fair.“. Sayuri hielt sich vorerst zurück. Wobei Sesshoumaru bemerkte, dass sie anscheinend der Meinung ihres Mannes war. Doch ebenso schien sie ihre Tochter zu verstehen. „Chia. Handel nicht zu voreilig. Vielleicht kommen deine Gefühle nach einiger Zeit.“, beendete Tao vorerst das Gespräch. „Bitte, gib mir Zeit Vater.“, ertönte erneut ihre Stimme. Tao hielt inne. „Ich möchte zumindest bis zu meinem 18. Lebensjahr warten, wenn ich bis dahin, noch immer blind bin und ich meine Liebe nicht gefunden habe, werde ich Takeshi-san heiraten.“, stellte Chia ihre Bedingung.

Sesshoumarus Augen weiteten sich minimal. Sie hatte im Prinzip ihr Leben unwissend von ihm abhängig gemacht. Er hatte diese Tatsache nicht gewusst. Warum auch? Chia war schließlich verliebt gewesen und das vor ihrem 18. Lebensjahr. Somit war diese Tatsache irrelevant. Doch Sesshoumaru musste zugeben, dass es ihm trotzdem missfiel. Was wäre passiert, wäre er ihr damals nicht über den Weg gelaufen? Daran wollte er seltsamerweise gar nicht denken. Es war egal. Schließlich war er nun ihr Gefährte und nur das zählte. Sesshoumaru bemerkte das Tao schon vor seiner Tochter stand und zärtlich eine Hand auf ihre Wange gelegt hatte. „Ist es dir so wichtig, Liebes?“, fragte er leise und Verständnisvoll. Chia sah mit ihren trüben Augen auf und Sesshoumaru sah Tao an, dass es ihm nun noch schwerer fiel seiner Tochter diese Bitte abzuschlagen. „Hai.“, erwiderte sie ebenso leise. Tao lächelte. „Dann sei dir diese Bedingung gestattet.“. Chia schmiss sich erfreut in die Arme ihres Vaters und bedankte sich ausgiebig bei ihm. „Ich kann mir keinen besseren Vater vorstellen.“, flüsterte sie und drückte sie noch enger an Tao. „Und ich könnte nicht stolzer auf meine Tochter sein.“, erwiderte er liebevoll. Sayuri lächelte nun wieder selig und freute sich doch für ihre Tochter.

Das Bild wechselte wieder und Sesshoumaru sah Chia vor einer jungen Frau stehen. Das schien ihre Kindheitsfreundin zu sein und sie strahlte vor Glück. „Chia-chan, stell dir vor. Ich werde heiraten. Einen Fürsten.“, jauchzte sie fröhlich. Chias Lächeln schwand für kurze Zeit. Doch sie schien sich für sie zu freuen. „Wann?“, fragte sie ernst. „In wenigen Tagen.“, erwiderte die junge Frau glücklich. Nun zierte Chias Gesicht doch ein leichtes Lächeln. „Ich freue mich für dich, Ling“. Sesshoumaru betrachtete die junge Frau, deren Name offensichtlich Ling war. Diese schien Chia durchschaut zu haben und sah leicht wehmütig auf ihre Augen. „Ich werde zwar nicht mehr, her kommen können. Doch ich hoffe du wirst mich mal besuchen kommen.“, sagte Ling bedauernd. Chia lächelte leicht. „Irgendwann bestimmt.“, erwiderte sie. „Aber sag mir, liebst du ihn denn?“, fragte die Ninja prüfend. „Chia-chan.“, entkam es Ling vorwurfsvoll. „Du weißt, ich bin nur eine einfache Frau dieses Dorfes und ich muss diese Chance nutzen. Er wird gut für mich sorgen und er versprach mir, sich keine Zweitfrauen zu nehmen. Was will ich mehr?“. Ling gluckste nun wieder fröhlich. „Du magst Recht haben. Ich hoffe du wirst glücklich bei ihm.“, erwiderte Chia ehrlich. Ling legte vertrauensvoll eine Hand auf ihren Arm. „Das werde ich bestimmt.“, erwiderte sie zuversichtlich.

Im nächsten Moment fand sich Sesshoumaru vor dem Haupthaus wieder und Chia stand weiter vorne vor Ling. Neben ihr stand ein junger Mann und hielt ihre Hand. Ling schien tatsächlich glücklich zu sein. Sie nahm die Hände von Chia in ihre. „Sayonara, Chia-chan. Ich werde dich und das Dorf vermissen.“, sagte sie nun leicht weinerlich. Sesshoumaru spürte aus einem unerfindlichen Grund, dass Chia ebenso zum Weinen zumute war. Doch sie konnte es nicht. „Pass auf dich auf.“, schluchzte Chia. Doch keine Träne drang aus ihren Augen. Ling jedoch lächelte unter Tränen. „Das werde ich.“. „Und ich.“, ertönte plötzlich die dunkle Stimme des Mannes. Ling ließ sich willenlos sanft in seine Arme ziehen. Chia spürte seine warme Hand an ihrer und lächelte plötzlich freundlich. „Ich verlasse mich auf Euer Wort.“, vermittelte sie. „Ihr könnt Euch auf mich verlassen.“, lachte er leicht. Ling schenkte ihrem zukünftigen Mann ein bezauberndes Lächeln und ihre braunen Haare schwangen im Wind. Ihre ebenso braunen Augen leuchteten bei seinen Worten und sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Sesshoumaru war sich bewusst, dass Ling wohl einer der wichtigsten Personen in Chias Leben war. Und von diesem hatte sie sich nun verabschiedet.
 

***
 

Szenenwechsel Chia.
 

°°°
 

Chia sah sich um. Es war dunkel und sie konnte nicht alles richtig erkennen. Sie schritt behutsam weiter und folgte dem leuchtenden Mond, der den kurzen Pfad vor ihr beleuchtete. Sie blieb überrascht stehen, als ihr zwei Gestalten ins Auge fielen. Sie standen an einem Art Abhang. Chia erkannte ihren Gefährten und den Inu No Taisho. Sesshoumaru sah auf den Rücken seines Vaters. Inu Taisho schien verletzt, wie Chia besorgt feststellte. Dennoch stand Sesshoumaru regungslos seinem Rücken zugewandt und schien auf etwas zu warten.

„Sag mir, mein Sohn, hast du etwas, dass du mit deinem Leben beschützen möchtest?“, fragte der Taisho ernst. „Etwas das du liebst?“, fügte er nach einer Weile hinzu. Sesshoumaru zeigte keine Regung. „Nein. So etwas macht unnötig schwach.“, erwiderte er kalt. Chia weitete die Augen. War das etwa sein Ernst? Inu Taisho rührte sich nicht und erwiderte auch vorerst nichts. Nur das Blut was von seinem Arm perlte war zu hören, als es auf den Boden tropfte. „Das ist schade. Im Gegensatz zu dir, habe ich so etwas und ich werde es wenn nötig mit meinem Leben schützen.“, sagte er schließlich todernst und ein grelles Licht erhellte die Umgebung. Chia sah fasziniert, wie ein gigantischer weißer Hund, über den Abhang sprang und mit schnellen Schritten schließlich in der Dunkelheit verschwand. Ihr Blick schweifte zu ihrem Gefährten und beobachtete wie er seinem Vater kurz nachsah, ehe er ebenso in entgegensetzter Richtung verschwand.

Chia wäre zu gern dem Taisho gefolgt. Doch dies war Sesshoumarus Vergangenheit und er schien nicht zu wissen, wie sein Vater gestorben war. Betrübt blickte sie noch einmal Richtung Inu Taisho und fragte sich, ob es ihm ebenso leid tat seinen Sohn hier und so das letzte Mal gesehen und gesprochen zu haben. Denn ihr tat es leid. Es war bestimmt nicht schön, wenn man seinen Sohn auf diese Weise das letzte Mal in seinem langwährigen Leben gesehen hatte. Ebenso drängte sich ihr die Frage auf, warum Inu Taisho verletzt war? Doch schon wechselte sich die Umgebung und sie stand ihrem Gefährten gegenüber.

Chia war leicht zusammen gezuckt und ging einen Schritt zur Seite. Sein Blick war eiskalt und schien jemanden zu fixieren. Sie drehte sich zur Seite und sah nun einen jüngeren Mann, dem Anschein nach menschlich. Er zitterte und entschuldigte sich pausenlos bei Sesshoumaru und flehte ihn an, Gnade walten zu lassen. Chia fragte sich noch was genau vorgefallen war, als sie auch schon seine Giftpeitsche aufleuchten sah. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und sah würgend weg. Der Mann war zur Hälfte in sich zusammen gefallen und hatte mit leeren und trüben Augen gen Himmel gestarrt. Chia fand es wirklich grausam. Der arme Mann, hatte wahrscheinlich einen verheerenden Fehler gemacht und das bei dem falschen Wesen. Chia bekam mit, wie sich Sesshoumaru ungerührt wegdrehte und ruhig weiter ging. Chia wurde wieder bewusst, mit wem sie es hier überhaupt zu tun hatte. Doch sie rief sich Rin ins Gedächtnis. Es muss etwas vorgefallen sein, was ihn leicht verändert hatte.
 

°°°
 

Zwischenspiel.
 

Kagome sah leicht besorgt in die Richtung, in der Chia und Sesshoumaru vor einer Weile mit der Miko verschwunden waren. „Das dauert aber lange.“, ließ Shippo verlauten. Kagome strich ihm liebevoll über den Kopf. „Eine Vergangenheit hat eine lange Geschichte, vor allem wenn es sich bei dieser, um die eines Dämons handelt.“, erklärte sie sanft. Doch auch sie machte sich langsam Sorgen. Sie warteten nun schon seit über drei Stunden auf deren Rückkehr. Inuyasha beobachtete sie eingehend und schritt nun gemächlich auf sie zu. „Mach dir keine Sorgen, Kagome. Sesshoumaru würde sich sicherlich nicht verarschen lassen.“, versuchte er sie zu beruhigen. Kagome lächelten ihn dankbar an. „Du hast Recht.“, erwiderte sie leise.

Ihr Blick fiel auf die kleine Fee, die geduldig auf ihrer Schulter saß. Noch immer fragte sie sich, was sie sich wünschen könnte. Doch ihr wollte einfach nichts einfallen. Kagome sah wieder auf und ihr fiel plötzlich etwas ein, als sie an Chia dachte. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit ihr zu helfen und sie hätte endlich einen Wunsch den sie Preisgeben konnte.
 

***
 

Sesshoumaru kam dieser Ort bekannt vor und sah sich leicht um. Er war sicher hier schon mal gewesen zu sein. Im nächsten Moment schoss seine Gefährtin an ihm vorbei und hatte schon ihr Ninjaschwert in den Händen. Wieder folgte er ihr und bemerkte wieder Mal leicht fasziniert, dass sie trotz ihrer Blindheit damals, jedem Ast und Stein gezielt auswich. Wenig später wurden ihre Schritte wieder langsamer und sie steuerte eine Lichtung an. Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch und langsam dämmerte ihm diese Szene und er hatte eine wage Ahnung was nun geschehen würde.

Kurz darauf bestätigte sich seine Vermutung, als ein Dämon in sein Blickfeld kam. Diesen Dämon wollte er damals erledigen, weil er in seinen Ländern jagen wollte. Was ihm jedoch missfiel. Doch da war seine Gefährtin auch schon aufgetaucht und legte sich mit dieser niederen Kreatur an. Tatsächlich bemerkte er sich selbst, wie er beobachtend auf einer Anhöhe stand. Ihr Treffen war also ein wichtiges Ereignis in ihrem Leben. Verständlich wenn man bedachte, dass sie nun Gefährten waren.

Er sah ein weiteres Mal wie Chia den Dämon ansprach. Doch zum ersten Mal hörte er genau, was sie damals gesprochen hatten. „Was suchst du hier?“, fragte sie. Sesshoumaru sah nun das seltsame Grinsen, des Dämons. Wut stieg in ihm hoch, wunderte sich jedoch schließlich über sich selbst. Warum wurde er wütend? Das lag einige Zeit zurück und der Dämon weilte schließlich schon lange, wegen seiner Gefährtin, nicht mehr auf dieser Erde. Er achtete weiter auf das ihm bekannte Spektakel. Er bemerkte wie sich der Dämon langsam zu ihr umdrehte und er für kurze Zeit die Augen weitete. Sesshoumaru wusste, dass er kurzzeitig irritiert über ihre Augen war. Doch er schien erkannt zu haben, dass sie nicht sehen konnte. Denn sein seltsames Grinsen wurde breiter. „Du bist…“. Mehr hörte Sesshoumaru nicht, da Chia ihn schon zum Schweigen gebracht hatte. „Das heißt gar nichts Dämon.“, sagte sie noch verächtlich und ließ sich etwas weiter hinten auf der Wiese nieder.

Er sah sich schließlich selbst auf sie zukommen und sie drehte sich wie damals auch sofort zu ihm. Den Rest kannte er sehr gut und achtete daher auch nicht weiter darauf. Plötzlich wurde wieder alles Schwarz um ihn herum und er ahnte, dass er sich bald wieder in seinem Körper befand. Ihm wurde leicht schwummrig, wie er selbst überrascht feststellte und das sich seine Augen automatisch schlossen.
 

***
 

Seine irdischen Augen öffneten sich und er blickte direkt in das lächelnde Gesicht der alten Miko. „Willkommen zurück.“, begrüßte sie ihn freundlich und höflich. Er sah kurz seitwärts, ohne auf die Worte der Miko zu reagieren und besah sich seine Gefährtin. Sie lag friedlich neben ihm und sah aus als würde sie schlafen. Leicht auffordernd sah er zur Miko. „Eure Vergangenheit, hat ein weiteres Ausmaß, wie die ihre. Ihr seid schließlich ein Dämon und werdet um einiges Älter wie die Menschen.“, erklärte sie auch sofort, auf seinen Blick. Sesshoumaru wandte diesen wieder auf Chia und vermittelte somit, das er verstanden hatte. „Habt Ihr Eure Fragen stillen können?“, fragte sie behutsam. Sesshoumaru sah wieder kurz zu ihr und entschloss darauf nicht zu antworten. Die alte Frau nahm es so hin.

Sesshoumaru bemerkte, dass ihre Finger noch immer miteinander verhakt waren und war in Versuchung sie zu lockern. „Nicht.“, entkam es der alten Miko panisch. „Wenn ihr die Berührung unterbrechen würdet, dann könnte es passieren, dass Eure Gefährtin nicht mehr aufwacht und dazu verdammt ist in Eurer Vergangenheit zu leben, bis ihr irdischer Körper den Nahrungsmangel und dem Wassermangel nicht mehr übersteht.“, sagte sie hysterisch. Sesshoumaru hielt in seiner Bewegung inne und sah zu seiner Gefährtin. Seine Finger festigten sich nun sogar noch ein wenig. „Wie lange wird sie noch in diesem Zustand bleiben?“, fragte er kühl. „Das kann ich nicht genau sagen, es kommt darauf an wo sie sich nun in Eurer Vergangenheit befindet.“, erwiderte sie entschuldigend. Sesshoumaru ging nicht weiter darauf ein und beobachtete seine Gefährtin. Er zog sie, ohne ihre Finger zu lösen, auf seinen Schoß und setzte sich mit ihr aufrecht hin. Die Miko schmunzelte leicht und beobachtete die friedliche Stimmung.
 

°°°
 

Chia fand sich an einem seltsamen Ort wieder und bemerkte überall wo sie hinsah nur Knochen. Merkwürdige Vögel flogen über sie hinweg und sie erkannte etwas Rotes auf ihnen hocken. Erschrocken erkannte sie Inuyasha und Kagome schien ebenso bei ihm zu sein. Sie musste einen gewaltigen Zeitsprung hingelegt haben. Kurz vor ihnen entdeckte sie schließlich ihren Gefährten und bemerkte den gigantischen Totenkopf eines Hundes, indem sie nun verschwanden. Dann war das, wenn sie sich an die Erzählung Kagomes erinnerte, also das Grab des großen Inu No Taisho und das Hundeskelett, seine irdischen Überreste. Welch ungehobelte Art, seine Ruhe zu stören, wie sie säuerlich feststellte. Erwies man so den Respekt vor dem verblichenen Vater? Bestimmt nicht, dachte sie leicht zornig. So sehr sie, ihren Gefährten auch liebte. Aber das war eine reinste Respektlosigkeit, gegenüber dem Taisho.

Chia wusste nicht wie lange sie hier nun schon stand. Irgendwann jedoch erhellte wieder ein grelles Licht und ein weißer Hund stand inmitten der Knochen. Chia sah fasziniert auf ihren Gefährten. Sie ging zumindest davon aus, dass es sich um diesen handeln musste. Er machte einen noch imposanteren Eindruck. Im nächsten Moment, sprang auch Inuyasha aus dem Totenkopf und hielt ein breites Schwert in den Händen. Das Chia kurz darauf als Tessaiga identifizierte. Auch Kagome stand etwas abseits der beiden, im Geschehen. Sesshoumaru schien wütend und sein lautes Grollen, zollte auch nicht von Freundlichkeit. Er hob die Pranke, um nach seinen Halbbruder zu schlagen. Doch Inuyasha schien nur kurz zu Kagome zu sehen und plötzlich kam ein heftiger Windzug auf. Chia stellte fest das er soeben zum ersten Mal, dass Kaze No Kizu benutzt und entdeckt hatte.

Sesshoumarus Jaulen drang bis in ihre Knochen und ließ sie zusammenfahren. Erschrocken sah sie wie Blut sich über den Boden verteilte und sein Arm sich von seinem Körper trennte. Ein mulmiges Gefühl kam in ihr hoch und sie verspürte die Lust, Inuyasha dafür eines auszuwischen. Doch sie schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Lass dich nicht täuschen, dachte sie tadelnd. Er hatte sich damals nur gegen seinen Bruder verteidigt. Wenn man Kagome glauben schenken konnte. Doch sie zweifelte nicht daran, vor allem da Sesshoumaru keinen Hehl daraus gemacht hatte, wie sehr er seinen Halbbruder einst verachtete. Sie bekam mit, wie sich Sesshoumaru plötzlich in eine helle Kugel materialisierte und verschwand. Leicht verblüfft stand sie noch immer an Ort und Stelle. Was war das?

Plötzlich stand sie in einem Wald. Sie sah sich aufmerksam um, konnte jedoch nichts Auffälliges entdecken. Doch ein Knacken ließ sie sich umdrehen und direkt auf ein kleines Mädchen starren. Rin, dachte Chia überrascht. Doch sie schien jünger. Nun gut, Rin hatte erzählt, dass sie schon einige Zeit bei ihm gewesen war, bis sie dazu gestoßen war. Neugierig folgte sie Rin und lugte durch die Bäume. Rin schien kein bestimmtes Ziel zu haben und lief ruhig den Weg entlang. Chia sah zur Seite und blieb plötzlich stehen. Da lag doch jemand. Rin schien es erst nicht zu bemerken. Doch die Ninja bemerkte wie sie etwas vom Boden hob und es eingehend betrachtete. Chia erkannte ein Stück weißen Stoff und Rin schien irritiert. Sie sah sich leicht um und in Chia kam Hoffnung hoch.

Schließlich huschte sie durch die Büsche und bemerkte ebenso die Gestalt, die regungslos auf dem Waldboden lag. Diese schien auf eine Art Fell zu liegen und Chia erkannte wenig später erschrocken, um wen es sich dort handelte. Sesshoumaru, schoss es ihr besorgt durch den Kopf. Auch Rin schien überrascht und näherte sich ihm vorsichtig. War etwa Tod? Das fragte sich auch Rin. Doch Chia schüttelte wieder mal den Gedanken ab. Sie ging nicht wirklich davon aus, dass ausgerechnet Rin ihn zurück zu den Lebenden geholt hatte. Sie hatte mal gehört, dass Dämonen in einen Koma ähnlichen Zustand versetzten, wenn sie schwer verletzt waren, um sich schneller zu erholen. Ebenso fiel Chia auf, dass seine Streifen nur noch in einer Linie breit auf seinen Wangen schimmerten.

Rin, als auch Chia zuckten erschrocken zusammen, als Sesshoumaru urplötzlich hoch schoss. Er knurrte Rin auch sofort bedrohlich an, woraufhin diese verschreckt nach hinten wich. Doch nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, kam sie auch sofort wieder besorgt näher. Diesmal ließ sie sich nicht von seinem Knurren abschrecken. Chia musste einfach Lächeln. Sie war nun mal ein zutrauliches Mädchen. Zumindest wenn sie der Meinung war, dass sie einem vertrauen konnte. Ebenso fiel ihr leicht amüsiert auf, dass Sesshoumaru sich in seinem Zustand, selbst gegen dieses kleine Mädchen nicht wehren konnte. Er war einfach noch zu schwach, auch wenn es ihm selber nicht passte. Sein Bruder hatte gute Arbeit geleistet. Dennoch ging Rin nach einer Weile und kam auch schon wenig später wieder.

So ging es jeden Tag und Chia bemerkte ebenso, dass Rin immer wieder mit neuen Blessuren wieder kam. Sie kannte solche Verletzung. Doch sie wollte nicht glauben, dass dies auch nur möglich war. Rin hatte jedes Mal frischen Frisch auf einigen Blättern serviert und sie schienen tatsächlich gegrillt worden zu sein. Sie brachte ihm auch immer wieder von neuem frisches Wasser. Sesshoumaru jedoch lehnte beides immer ab. Kein Wunder, er aß und trank auch nichts, was Menschen zu sich nahmen. Anfangs schien er noch genervt von ihr. Doch Chia bemerkte sein erwachtes Interesse, an ihr. Schließlich sprach er sie sogar an. „Warum bist du verletzt?“, fragte er kühl. Chia stand leicht hinter ihm und beobachtete, wie Rin plötzlich breit lächelte. Ein Zahn fehlte ihr. Er schien ausgeschlagen worden zu sein. Entweder sie war gefallen oder…

Daran wollte Chia gar nicht erst denken. Wer wollte auch schon so grausam sein und ein Kind schlagen? Doch ebenso fiel ihr auf, dass Rin ebenso kein Wort sagte. Sie bewegte sich nur dementsprechend, wenn sie etwas zeigen wollte oder sie vermittelte es per Gesten. Wollte oder konnte sie nicht sprechen? Sie ging von Ersteres aus. Ihre Augen spiegelten eine gewisse Trauer wieder. Das schien auch Sesshoumaru aufgefallen zu sein. Doch in ihm schien sich etwas gerührt zu haben, nachdem sie ihn angelächelt hatte. Chia ahnte was genau ihr Lächeln verursacht hatte. Sie schien davon ausgegangen zu sein, dass er sich um sie sorgte. Bei Kami, was war Rin widerfahren, dass ihr diese einfache Frage so viel bedeutete.

Chia sah kurze Zeit nur Dunkelheit, ehe es wieder hell wurde. Doch der Platz an dem Sesshoumaru gelegen hatte, war leer. Plötzlich fand sie sich in einem Dorf vor. Kreischende Menschen liefen panisch hin und her. Chia erkannte einige Wölfe, die sie zu jagen schienen. Doch keine normalen Wölfe, dass waren Dämonenwölfe. Ein Wirbelwind zog auf und Chia zog automatisch den Kopf ein. Was ein solcher Vorfall nicht anrichten konnte. Sie blinzelte und stellte verblüfft fest, dass ein Wolfsdämon diesen Wirbel verursacht hatte. Seine blauen Augen stachen hervor und sein schwarzer Zopf erinnerte sie an etwas. War dieser Dämon nicht der Nebenbuhler, von dem Kagome erzählt hatte und von dem Inuyasha nicht gerade viel hielt. Wie war sein Name? Kouga, fiel ihr wenig später ein. Doch was hatte ihm dieses Dorf angetan, dass er es überfiel. Sie hörte noch die Worte die er sagte und bemerkte wie etwas hinter ihr raschelte.

Sie sah wie Rin davon lief und schien sich retten zu wollen. Sie lief ebenso in die Richtung, in der vor kurzem noch Sesshoumaru gelegen hatte. Chia weitete die Augen. Bei Kami, was würde passieren, wenn sie ihn nicht finden würde? Sie wurde automatisch mit gerissen und bemerkte ebenso die Wölfe nicht weit von Rin entfernt waren. Sie sah das Dilemma näher kommen und wollte es nicht glauben. Genauso wenig wie sie es sehen wollte. Ihre kleinen Beine, würden ihr nicht das Leben retten. Die Wölfe waren zu schnell und holten auf. Panik erfasste beide und Rin schien nach etwas zu greifen. Ungewollt stiegen Chia Tränen in die Augen. Es gefiel ihr nicht, hilflos dabei zu zusehen, wie die Wölfe aufholten und das Schicksal zuschlagen wollte. Wo blieb Sesshoumaru?

Chia krampfte sich an und schlug die Hände auf den Mund. Ein Wolf hatte sie schon am Bein erwischt und Rin fiel zu Boden. Chia sah unwillkürlich weg und ihr reichte der Schrei, der aus ihrem Mund kam. Chia weinte, doch kein Ton drang aus ihrem Mund. Selbst das Schluchzen wurde von dieser unbekannten Kraft verschluckt. Sie presste die Hände auf die Ohren, um nicht hören zu müssen, was dort passierte. Langsam öffnete sie die Augen und sah Sesshoumaru plötzlich neben sich. Jaken war ebenso dabei und schien ihn gerade anzuhimmeln. Ebenso schien er erleichtert, ihn gefunden zu haben. Chia hatte noch immer Tränen in den Augen und sie wusste nicht was sie machen sollte. Die arme Rin wurde gerade von Wölfen überfallen und sie konnte nichts machen. Er würde sie nicht sehen, geschweige denn hören.

Doch Hoffnung keimte in ihr auf, als sie bemerkte wie Sesshoumaru angespannt den Kopf hob. Endlich, dachte Chia erleichtert. Er hatte anscheinend ihr Blut gerochen. Wenig später lief er los und Chia folgte ihm wie immer automatisch. Die Ninja schlug sich wieder die Hand vor den Mund, als sie an den Ort kam an dem Rin lag. Ihre Augen starrten ins Leere und ihre Haut war blass. Wieder rollten Tränen über ihr Gesicht. Wie konnte das sein? Rin lebte doch noch. Chia bemerkte wie Sesshoumaru eine zeitlang auf das Mädchen sah. Er zog sein Schwert. Doch es war nicht Toukejin, sondern das Erbe seines Vaters. Was sollte das und was könnte ein Schwert schon bezwecken? Er stellte sich direkt vor die kleine Rin und hob das Schwert. Chia fiel auf das er etwas zu fixieren schien. Doch sie konnte nichts sehen. Sein Schwert schien etwas zu durchschneiden, als er es schwang.

Chia sah gerührt auf die Szene vor ihr. Sesshoumaru hob sie auf seinen Arm und schien sie zu beobachten. Chia sah fasziniert wie Rin langsam ihre Augen öffnete und direkt in seine sah. Ihre Hautfarbe war wieder zart rot und schien Gesund. Chia war mehr als überrascht. Sie war erleichtert und überglücklich. Sie konnte nicht sagen warum. Doch es war einfach so. Sie ging näher auf die beiden zu und hockte sich vor sie. Sie gab ihrem Gefühl nach und wollte über seine Wange streichen. Ihre Hand fasste nach dieser und sie konnte ihn tatsächlich anfassen. Er schien davon nichts mitzubekommen und achtete nur auf die kleine Rin. Doch das war irrelevant. Chia lächelte ergriffen und konnte nun von sich selbst behaupten, dass sie mehr über ihren Gefährten wusste, wie sonst einer. Ebenso wusste sie nun, wie genau Sesshoumaru zu dem kleinen Menschenmädchen gekommen war.

Chia spürte wie sich die Umgebung veränderte und sah ihren Gefährten einen Waldweg entlang gehen. Sie kannte diesen Wald und sie bekam eine Vermutung. Sie folgte ihm und er blieb an einer leichten Anhöhe stehen. Chia sah diesen Dämon, von damals, den sie vernichtet hatte. Sesshoumaru schien gerade auf ihn zugehen zu wollen, als er inne hielt. Chia sah sich schließlich selbst und wie sie sich mit diesem mickrigen Wesen auseinandersetzte. Schließlich holte sie mit ihrem Schwert aus und machte kurzen Prozess. Sie sah sich selber, wie sie sich auf die Wiese setzte. Ihr Blick hing nun wieder auf ihrem Gefährten und bemerkte überrascht, das komische Blitzen in seinen Augen. Hier schien er schon Interesse an ihr gezeigt zu haben. Sie war selbstredend mehr als nur geschmeichelt darüber. Es schien für ihn ebenso eine wichtige Erinnerung gewesen zu sein, wie sie es für sie selbst war. Sie sah noch wie er langsam auf sie zuging und plötzlich wurde es schwarz um sie herum. Sie fand sich wie am Anfang einer gähnenden Leere gegenüber. Ihr wurde schwindelig und sie spürte leichte Übelkeit. Was war nun los? War es vorbei? Ihre Augen schlossen automatisch und sie spürte plötzlich rein gar nichts mehr.
 

°°°
 

Langsam öffnete sie ihre Augen wieder und sah endlich wieder bewusst in die ihres Gefährten. „Sesshoumaru-sama.“, flüsterte sie noch leicht benommen. Ein kurzer Seitenblick. Die Miko lächelte beruhigend. „Sie ist noch leicht neben sich, dass legt sich in wenigen Minuten.“, erklärte sie höflich. Chia war leicht verwirrt und doch erleichtert wieder in ihrem Körper zu sein. Erst jetzt bemerkte sie verlegen, dass sie in seinen Armen lag. Sie fasste sich kurz über die Wange und bemerkte überrascht, dass sie leicht feucht waren. „Habe ich geweint?“, fragte sie verwirrt. „Hai, vor wenigen Minuten noch.“, erwiderte die Miko für den Dämonenlord. „Das passiert, wenn deine Seele zum weinen zumute ist. Dein Körper reagiert nichts desto trotz darauf und führt diesen Befehl auch aus.“.

Chia dachte kurz nach. Hieß das etwa, als sie weinen wollte nachdem das mit Rin passiert war, dass ihr irdischer Körper für sie tatsächlich geweint hatte?! Die Hand ihres Gefährten ließ sie wieder zu ihm sehen. „Was hast du gesehen?“, fragte er kühl. Doch ihr war vergönnt den besorgten Unterton zu bemerken. „Ich sah Rin sterben.“, schluckte Chia und sah zu Boden. Sesshoumaru weitete die Augen unmerklich und hob ihr Kinn wieder an. Chia sah ihm überrascht in die Augen. Er hatte sie einfach so geküsst, ohne ersichtlichen Grund und vor der Miko. Sie lächelte ihm beruhigend zu. Die Miko erhob ihre Stimme nochmals. „Das musste sein. Es tut mir leid, wenn es Euch missfiel. Aber es war eine wichtige Tatsche die aufgeklärt werden musste.“. Chia sah ihr kurz in die Augen und schüttelte leicht lächelnd das Gesicht. „Ich verstehe.“. „Lasst uns aufbrechen.“, sagte die Miko höflich. „Eure Begleiter warten bestimmt schon ungeduldig. Es sind schon einige Minuten, wenn nicht Stunden vergangen.“, fügte sie lächelnd hinzu. Sesshoumaru reichte seiner Gefährtin die Hand und half ihr hoch. Chia bedankte sich höflich und ging wenige Schritte hinter ihm. Die Miko sah beiden an, dass sie innerlich noch immer in der Vergangenheit des jeweils anderen waren.
 


 

Hier ist es nun vorbei und es ist doch relativ lang geworden. Ich bitte die lange Wartezeit zu entschuldigen, da es erstens doch recht schwierig war ohne Internet die genauen Worte und Geschehnisse von Sesshoumarus Vergangenheit darzustellen. Besonders wagemutig war ich bei der Szene zwischen Sesshoumaru und seinem Vater. Verzeiht wenn die Sätze nicht ganz über die wirklich gesprochenen Worte übereinstimmen. Im Großen und Ganzen hoffe ich, dass es gefallen hat und ihr fleißig Kommis hinterlasst. ^^
 

Nun wissen beide einiges über den jeweils anderen. Aber ob das nun gut oder schlecht ist, stellt sich im nächsten Kapitel heraus.
 

Das nächste Kapitel lautet:
 

Die Ruhe vor dem Sturm!!!
 

*knuddel*

die Ani!^^



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Von:  chaska
2007-10-14T19:14:46+00:00 14.10.2007 21:14
Ein wirklich megalanges Kapitel. Da hat sich das Warten doch gelohnt. Mir hat es zudem auch sehr gut gefallen. Du hast die Vergangenheit der beiden super beschrieben. Für das kühle Verhalten Sesshomaru's eine gute Erklärung gefunden. Und du hast irgendwie den Kreis geschlossen mit den Erlebnissen aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart.
Es war ein gewagtes Unterfangen von beiden, einen Blick in die Seele des jeweils anderen werfen zu lassen. Besonders von Sesshomaru. Dinge sind aufgedeckt worden, die gerade auch Chia erschrecken konnten. Denn eines ist sicher: er ist ein Dämon und dazu noch ein verdammt gefährlicher.
Chia's vertrauen in ihn muß sehr groß sein. Ich hoffe, die beiden können damit leben. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße
chaska
Von: lunalinn
2007-10-14T13:45:23+00:00 14.10.2007 15:45
hey ^^
das war mal wieder ein megageiles kapi >_<
du hast die vergangenheit so toll hinbekommen...so schön formuliert...gut in die geschichte mit einbezogen...wahhh, ich weiß nich was ich noch sagen soll XD
ich hab richtig am bildschirm geklebt ^^
besonders bei der sache mit der schuld...armes sesshi ;__;
ich hoffe es geht bald weiter...will doch wissen, wie chia ihren liebsten trösten will ^^
cucu
lg
Pia
Von: abgemeldet
2007-10-14T13:15:29+00:00 14.10.2007 15:15
hey!
das kapi ist echt super geworden!
aber ich hätte nicht von sesshoumaru gedacht,dass er chia vor der miko küssen würde^^
ich bin schonmal gespannt,ob der blick in die vergangenheit etwas an dem verhalten von chia und sesshoumaru ändern wird...
schreib bitte ganz ganz schnell weiter!
lg
Von: abgemeldet
2007-10-10T19:34:53+00:00 10.10.2007 21:34
schade das es jetzt hier schon
vorbei ist
das kapitel war richtig interessant und aufschlussreich
du hast sehr viele informationen reingebracht und
alles wirklich gut beschrieben und
dein schreibstil nach wie vor einfach klasse
mach bitte schnell weiter ich bin
richtig gespannt was das nächste kapitel
alles bringen wird
lg
Angel-of-War
Von:  angel-sama
2007-10-09T16:31:59+00:00 09.10.2007 18:31
Wow, das war ein super Kapitel. Die lange Wartezeit sei dir verziehen. *verbeug* Du hast die Vergangenheit so super beschrieben, das ich erst gerade aus der Geschichte erwacht bin. *grins*

Wenn ich an Chias Stelle wäre, fänd ichs auch komisch, zu wissen, dass der Gefährte wohl noch fast gleich alt aussehen wird, wenn man mich schon für seine Oma halten könnte.

Was Kagome sich wohl wünscht?

Bin gespannt wie es weiter geht.

*knuddel* angel-sama
Von:  Sakuna
2007-10-09T10:30:29+00:00 09.10.2007 12:30
wow super
zwar spat, aber lang^^
Mir gefallen die Erinnerung, wie du sie beschrieben hast. Jetzt wissen sie, die Erinnerung ihres Patners.
Auf jedenfall freue mich mich schon auf die nachste Kapitel.

Sakuna
Von: abgemeldet
2007-10-08T15:00:54+00:00 08.10.2007 17:00
mädl du hast dich selbst übatroffen !
das war ja hammergeil!
du hast das super geschriebn und beschriebn
*nochimmerschwärm*
einfach traumhaft!
weiter soooooooooo
bussale dat katüüü
Von: abgemeldet
2007-10-08T11:47:27+00:00 08.10.2007 13:47
Hallo Kiri^^

Hui das war ergreifend schön und sehr Interesant^^Die Vergangenheit version hat mir sehr sehr gut gefallen^^Toll gemacht^^
Warum Sesshoumaru so kalt wurde und wie Chia eine so Gute Kämpferin wurde^^
Wie hart sie für ihren Stand gekämpft hat für sich und Ihre Familie^^
Wie Sesshoumaru durch die Vergangenheit von Chia ein besseres Bild von den Menschen bekam, und als Chia aufwachte und im sagte warum sie geweint hat und er sie deswegen küsste das fand ich Hammer Supi schön^^
Ich bin schon sehr gespannt was sich Kagome überlegt hat wegen ihrem Wunsch?
Freu mich schon Suppi auf dein nächstes Kapitel^^
Mach weiter so bin schon Supi Dupi gespannt^^NICK NICK^^
Die Länge war Supi erste sahne MICH MEGA GEFREUT^^NICK NICK^^
DANKE KNUDDEL^^

Hab noch was für Dich hoffe es gefällt Dir hat Supi schöne Bilder von Charmink Junkie dabei^^und weitere Supi Mangas^^
http://www.youtube.com/watch?v=sITLmT8mxBQ
Beautiful Moments

Dein Tigerlein^^
Von:  Sarai-san
2007-10-08T11:17:54+00:00 08.10.2007 13:17
Da hast du dich mal wieder selbst übertroffen bei der Länge des Kapitels und nätürlich der Qualität, aber es war wohl notwendig und ich habe auch nichts dagegen so viel zu lesen ;-)
Die Beiden haben wirklich Schlüsselszenen aus dem Leben des anderen gesehen, wie sie sich entwickelten. Ich bin ja gespannt, ob sich an ihrem Verhalten zueinander jetzt etwas ändert. Obwohl ich schätze, dass sie sich jetzt wirklich besser verstehen und nichts Nachteiliges übereinander denken, wenn ich die Reaktionen richtig verstanden habe.
Das nächste Mal kommt wohl auch Kagomes Wunsch dran, oder? Ich habe keine Ahnung, was sie sich ausgedacht haben könnte.

Bye
Sarai
Von:  SUCy
2007-10-08T09:52:39+00:00 08.10.2007 11:52
hey^^
joa XD du hast dir wirklich zeit gelassen aber dafür is es ja auch mega lang geworden OO
aber trotz der länge war es nicht langatmig oder gar langweilig ich fands genial^o^
vor dir sollte man hier mal echt den hut ziehen ^^ *hut zieh Xd* ich find sess vergangenheit hast du echt toll hinbekommen b^.^b
das kann nich jeder von sich behaupten ihn so charackter nah darzustellen ^o^
ich an chias stelle h#tte auch geheult wenn ich rin sterben sehen hätte v.v is ja alles andere als ein schöner anblick
ich glaub ich weis schon was klagome sich für chia wünscht.. bestimmt das sie länger lebt ^-^ na hab ich recht? XDD
schreib bitte gaaaaaaaaant schnell weiter bis hoffentlich bald -^-^-


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