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Reise in eine glückliche Zukunft

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Die Wiederauferstehung der BO

Tag auch!!! Na, habt ihr mich schon vermisst? ^^

Um euch gleich die falschen Hoffnungen zu bewahren, möchte ich von Anfang an ehrlich zu euch sein. Sprich, diese Geschichte ist ziemlich alt. Ich habe sie am Sonntag den 03. Oktober 2004 geschrieben, aber nie online gestellt. Es handelt sich teilweise noch um meinen alten Schreibstil. Aber keine Angst, ich habe sie extra für euch etwas umgeschrieben, damit ihr euch meine damaligen Grammatik und Rechtschreibfehler nicht antun müsst. Ich habe Korrektur gelesen und an einigen Stellen auch etwas geändert. Ich hoffe, dass sie nun leserlich und für die Öffentlichkeit geeignet ist. *g*

Diese Geschichte hat nichts mit dem Versprechen zu tun, dass ich gegeben habe. Sprich meine RanxShinichi FF. Sie dient eher als eine Art Überbrückung der Wartezeit bis dahin. Ihr könnt es von mir aus auch als kleines Weihnachtsspezial betrachten. ^^

Trotzdem würde ich mich like everytime sehr freuen, wenn ihr sie lesen würdet und mir Kommis schreibt. ;)

HESL eure Sonja.
 


 

Reise in eine glückliche Zukunft
 

Die Wiederauferstehung der BO
 

„Tazuya! Komm runter! Essen ist fertig!”, rief Ran die Treppen des großen Hauses hinauf. Genau 18 Jahre war es nun her, das sie zu Shinichi in die große Villa gezogen war und auf den Tag genau 16 Jahre, seit sie ihren Sohn Tazuya bekommen hatten. Sprich: Heute war der 16. Geburtstag von Ran und Shinichis Sohn Tazuya Kudo!

In windes Eile kam der Junge die Treppen herab gesaust.

“Bin schon da! Was gibt es denn leckeres?”, fragte er zugleich. Tazuya sah seinem Vater sehr ähnlich. Er war in etwa 1,74 Meter groß, hatte dunkelblaue Augen, kurze braune Haare und eine gute Kombinationsgabe – wenn er wollte. Mit seiner Mutter hatte er nur eines Gemein: Karate. Diesen Sport betrieb er seit knapp 9 Jahren. Ran hatte ihn damals einfach mit ins Training genommen, da sie ihr eigenes Studio aufgemacht hatte und lehrte seit einigen Jahren selbst die Kunst des Karate.

“Was schon - dein Lieblingsessen natürlich. Okonomiaki mit Curryreis. Bestimmt kommt auch dein Vater gleich zurück”, just in dem Augenblick, in dem Ran das sagte, ging die Haustüre auf und Shinichi kam herein. Doch er war nicht allein gekommen. Im Schlepptau hatte er Heiji und Kazuha Hattori zusammen mit einem Bildhübschen jungen Mädchen in Tazuyas Alter. Bei der jungen Lady handelte es sich um Heijis und Kazuhas Tochter Masami, welche nur zwei Monate älter war als Tazuya, ihn damit allerdings gerne aufzog.

“Bin da! Wer noch?”, hallte Shinichis Stimme durchs Haus. Tazuya kam sofort angerannt. Doch viel mehr freute er sich über die Ankunft Masamis und ihrer Eltern, als über die seines Vaters. Ihn konnte er schließlich jeden Tag begutachten. Auch Ran kam hinzu und begrüßte ihre Freunde aus Osaka: “Hallo ihr Lieben! Ihr kommt genau richtig! Das Essen ist gerade fertig geworden und oh Masami, du wirst von Mal zu Mal hübscher, wenn ich dich sehe!”

Zur Begrüßung mussten sich die beiden Mütter natürlich umarmen und auch Masami kam nicht drumherum von Ran umarmt zu werden. Nachdem die Begrüßungsfloskeln beendet waren, überreichte Masami ihrem Altersgenossen ein Päcken, welches in blaues Papier mit gelben Sternen eingepackt war.

“Danke!”, sagte das Geburtstagskind und nahm es grinsend entgegen.

“Was dagegen, wenn er es erst nach dem Essen öffnet? Sonst wird es nämlich kalt”, sagte seine Mutter und somit ging die Gruppe ins Esszimmer, wo bereits alles auf dem Tisch serviert war. Das beste Service der Familie Kudo stand auf dem Tisch und in der Mitte war ein Tischofen aufgestellt, auf dem köstliche Okonomiaki warm gehalten wurden.

Sie aßen und lachten um die Wette. Heiji und Shinichi berichteten sich gegenseitig von ihren neuesten Fällen, welche sie zu lösen geschafft hatten, Ran und Kazuha tauschten Kochrezepte aus und Tazuya und Masami redeten über Dies und Jenes.

Nach dem Hauptgericht kam der Nachtisch, welcher ein riesiger Geburtstagskuchen mit 16 Kerzen ward. Der Junge schaffte es gleich beim allerersten Versuch alle auszublasen, weshalb die anderen in lautes Klatschten einfielen.

Wie versprochen öffnete Tazuya nach dem Essen das Geschenk aus Osaka. Es beinhaltete eine neue Digitalkamera, mit SteadyShot.

„Toll, danke! So eine habe ich mir schon lange gewünscht! Vielen Dank!“, jubelte er und hielt die Kamera vor sein Auge um durch den Sucher zu sehen.

„Schön, dass sie dir gefällt. Masami erwähnte letztens, dass du eine haben wolltest, dir aber nie eine leisten konntest, weil du dein Taschengeld immer für andere Dinge ausgegeben hättest“, grinste Heiji verschmitzt und Tazuya wurde leicht rot um die Nasenspitze, was Masami zum lachen brachte.

„Was gibt es denn da zu lachen?“, empörte sich der Junge spielerisch gekonnt. „Aber mal was anderes, kommst du mit rauf in mein Zimmer?“, fragte er, um das Thema zu wechseln. Das Mädchen hörte mit dem lachen auf und folgte ihm die Treppen des Hauses hinauf in den ersten Stock.

Früher war es einmal das Zimmer von Shinichi gewesen. Doch dann hatte dieser Ran geheiratet und sie waren in das Schlafzimmer seiner Eltern umgezogen. Nun war es Tazuyas Reich, der sich auch sofort nach ihrer Ankunft in seinem Zimmer auf seinem Schreibtischstuhl niederließ und Masami den Sessel überließ, den sie auch sogleich in Beschlag nahm.

„Also ich bin doch immer wieder überrascht, wie ordentlich dein Zimmer ist. Immerhin bist du doch ein Junge!“

„Na und? Heißt das gleich, dass alle Jungs unordentlich sind? Um ehrlich zu sein, meine Mum macht mir die Hölle heiß, wenn es hier anders aussehen würde. Sie meint, in meinem Alter könnte sie schon so etwas wie Ordnung von mir erwarten“, während der Junge das sagte, verdrehte er genervt die Augen.

„Ich finde, sie hat recht. Ordnung hat noch niemandem geschadet!“

„Ach hör doch auf. Als ob du die ordentlichste wärest!“

„Stell dir vor! Meine Mutter braucht mich so gut wie nie deswegen zu tadeln! Jedoch habe ich keine Lust mich mit dir über Ordnung zu streiten. Sag mir lieber, was wir heute noch so machen, oder hast du noch nichts geplant?“

„Doch, ich habe mir gedacht, dass wir vielleicht ins Kino gehen könnten und danach einen Spaziergang durch den Park machen. Was hältst du davon?“

„Gute Idee! Wann gehen wir los?“, freute sich das Mädchen.

„Wie wäre es mit in zwei Stunden? Dann können wir vorher noch irgendein Brettspiel spielen oder etwas ähnliches machen.“
 

Währenddessen bei den Eltern der beiden:

„Was meinst du? Wie lange werden sie wohl noch brauchen, um sich gegenseitig ihre Liebe zu gestehen?“, fragte Shinichi grinsend in die Runde.

„Was weiß ich! Wenn sie so sind, wie wir, dann brauchen sie dafür noch eine halbe Ewigkeit!“, lachte Kazuha und die anderen stimmten mit ein.

„Tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, meinte Shinichi.

„Sollen wir vielleicht ein wenig nachhelfen?“, fragte Heiji und Ran protestierte sofort: „Lass das mal schön bleiben! Das sollen sie besser selber auf die Reihe bekommen! Hinterher vermasseln wir das noch und dann schaffen sie es nie! Lassen wir es einfach so, wie es ist. Wenn sie sich wirklich lieben, dann kommt alles wie von alleine und wir müssen da nichts tun.“

„Was wollen sie denn heute noch machen? Weißt du das zufällig?“, fragte Kazuha ihre Freundin.

„So weit ich weiß, hatte Tazuya vor, sie heute noch ins Kino einzuladen. Vielleicht klappt es dort? Wer weiß das schon.“
 

Nach zwei Stunden machten sich die Teenager schließlich auf den Weg. Vor dem Kino entschieden sie sich schließlich für einen Film und bekamen Plätze ganz hinten. Um ehrlich zu sein: Masami wollte unbedingt in „Plötzlich Prinzessin 2“ und Tazuya gab schließlich nach, immerhin wollte er ihr einen Gefallen tun. Begeistert war er zwar nicht, aber er musste zugeben, dass der Film irgend etwas hatte. Warum konnte es im wirklichen Leben nicht auch so laufen und er würde die drei Worte einfach so sagen können...

„Tazuya! Hallo, schläfst du? Der Film ist aus! Komm schon!“, riss Masami ihn aus seinen Gedanken.

„Wie? Ja, ich komme!“, hastig stand er auf und verließ mit ihr den Kinosaal und das dazugehörige Gebäude. Es dämmerte bereits und die Lampen leuchteten entlang der Straßen.

„Endlich hat sie ihre große Liebe gefunden! Ein Mensch, der zu ihr passt. Hach, fandest du das auch so romantisch, wie ich?“, schwärmte Masami vor sich hin.

„Es ging“, antwortete Tazuya mit den Händen in den Hosentaschen vergraben und den Blick gen Boden gerichtet. Ein Mensch, der zu einem passt? Ob Masami wohl schon einen solchen Menschen für sich gefunden hat? Hoffentlich nicht. Aber hätte sie mir nicht davon erzählt, wenn es so wäre?

„Vielen Dank, dass du mich eingeladen hast. Hätte echt nicht gedacht, dass du dir diesen Film tatsächlich mit mir anschauen würdest“, riss das Mädchen ihre Begleitung aus seinen Gedanken und holte ihn so auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Mmh.“ Tazuya wusste nicht recht, was er sagen sollte, also beließ er es dabei. Immerhin hatte er ihr nur mit einem Ohr zugehört. Zu sehr hing er seinen Gedanken nach, als dass er sich auf ein Gespräch konzentrieren konnte.

Während sie die Straßen entlang schlenderten, sprachen sie kaum miteinander. Nach einigen hundert Metern wurde es Masami zu bunt und sie durchbrach die unangenehme Stille.

„Wohin gehen wir eigentlich, wenn man fragen darf?“

„An einen schönen Ort.“

„Hey, willst du mich entführen oder was? Geht das vielleicht ein klein wenig genauer?“, hakte sie nach.

„Lass dich einfach überraschen!“, mehr sagte er nicht, um sie zu beschwichtigen, lächelte er sie jedoch an, was Masami innerlich zum schmelzen brachte und sie beließ es dabei.

Nach kurzer Zeit – die sie brauchten um zum Baika Park zu gelangen – waren sie da. Mitten im Park befand sich eine Stelle, die ein wenig erhöht war. Damit man nicht hinunter fallen konnte, war ein Zaun angebracht, an den man sich gegebenenfalls anlehnen konnte, um bessere Sicht zu haben. Wenn man den Hügel hinunter sah, wurde einem der Blick auf die Innenstadt Tokios gewährt und im Hintergrund ging gerade die Sonne unter. Masami war begeistert.

„Wow! So etwas schönes, hab ich ja noch nie gesehen! Tokio im Licht der untergehenden Sonne!“

„Gefällt es dir?“, fragte der Junge nach.

Masami konnte nur nicken, so verzückt war sie von dem, was sie sah. Tazuya genoss diesen Augenblick auch für kurze Zeit, dann sagte er in ruhigem Tonfall:

„Das hier ist genau der Platz, an dem mein Vater meiner Mutter einen Heiratsantrag gemacht hat.“

Das Mädchen schaute ihn an. Warum sagte er ihr so etwas?

„Tazuya?“

„Masami, ich... ich muss dir unbedingt etwas sagen...“, er hielt inne, „es fällt mir nicht leicht, aber ich muss es dir sagen und ich hoffe, dass es nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzt... Masami... Ich...“, noch bevor Tazuya seinen Satz vollenden konnte, kamen zwei finstere Gestalten direkt auf sie zu und einer von ihnen hielt eine Waffe auf sie gerichtet.

„Wen haben wir denn da? Bist du nicht Tazuya Kudo, der Sohn von Shinichi Kudo, dem Meisterdetektiv?“, fragte der Kerl mit der Waffe.

„Wer möchte das wissen?“, fragte Tazuya kess, mit beharrlichem Blick auf den Revolver. Wer waren denn jetzt diese beiden und vor allem, was wollten sie von ihnen? Ein Fall seines Vaters? Oder handelte es sich um etwas ganz anderes? Diese Typen waren ihm nicht geheuer und irgendetwas an ihnen machte ihn stutzig.

„Oh Verzeihung! Hab ich uns noch gar nicht vorgestellt?“, der Mann ohne Waffe grinste hämisch, „Wie unhöflich von mir! Mein Name ist Martini und das hier ist Bier! Und ihr beide kommt jetzt schön mit uns mit und keinen Mucks! Versucht erst gar nicht zu fliehen oder um Hilfe zu schreien! Ich garantiere euch, dass würdet ihr bitter bereuen!“, der Mann wies sie in eine Richtung und die beiden gehorchten. Schließlich hatte der Kerl eine Waffe bei sich. Immer noch nicht war ihm eingefallen, warum ihm diese Typen in irgendeiner Weise vertraut waren. Doch am meisten wunderte Tazuya sich darüber, dass der Typ ihn zu kennen schien. Bloß woher? Dass einer seinen Vater kannte, war ja nun wirklich nichts Neues, aber ihn? Hatte er schließlich noch nie in der Öffentlichkeit einen Fall gelöst und hatte auch nicht vor, dies jemals zu tun. Und in Karate hatte er zwar einen schwarzen Gürtel, aber auch ein Turnier hatte er noch nie gewonnen, weil er an keinem teilgenommen hatte. Seine Mutter hatte ihm solches zwar angeboten, aber er lehnte grundsätzlich ab. Woher kannte dieser Mann ihn also? Normalerweise könnte er kurzen Prozess mit ihm machen. Einfach umdrehen, einen Ushiro-Mawashi-Geri hinlegen (für die, die kein Karate machen: einen Halbkreisfußtritt nach hinten!) und dem einen die Pistole aus der Hand schlagen. Gebe es da nicht ein kleines Problem: Der andere hatte mittlerweile auch eine Knarre gezückt und hielt diese Masami direkt in den Rücken. Selbst wenn er es schaffen sollte, dem Mann, der sich Bier nannte das Schießeisen aus der Hand zu kicken, so hatte der andere, Martini, dann die Oberhand und würde entweder ihn oder gar Masami „umlegen“. Das konnte er auf keinen Fall riskieren, weshalb er es ließ. Um diese Uhrzeit waren kaum Menschen auf der Straße und wie es aussah benutzten sie Schalldämpfer; es würde also nicht im geringsten auffallen, wenn sie einen hier im Park umlegen würden. Noch dazu konnten sie sich gut in der mittlerweile eingetretenen Dunkelheit versteckt halten. Ihre Kleidung würde ihnen dabei behilflich sein, denn sie waren ganz in Schwarz gekleidet. Schwarz gekleidete Männer? Das kam ihm jetzt wieder bekannt vor. Hatten seine Eltern ihm da nicht mal von einem Fall erzählt, der schon Jahre zurück lag und bei dem sein Vater in ein kleines Kind zurückverwandelt wurde, wie durch Zauberei?

Masami hingegen hatte schreckliche Angst. Sie selbst konnte nicht sehr gut Kampfsport. Zwar hatte sie vor langer Zeit mal einen Judokurs belegt, ihn aber wieder aufgegeben, weil es ihr nicht wirklich Spaß gemacht hatte. Dann hatte sie ihre Leidenschaft fürs Klavierspielen entdeckt und damit angefangen. Sie konnte sich also nicht im Geringsten zur Wehr setzen. Sie wusste zwar von Tazuyas schwarzem Gürtel, aber der machte keine Anstalten auch nur einen Finger zu rühren. Auf eine Art war sie auch ganz froh darüber, denn sie merkte, dass ihr der Mann mit dem „Namen“ Martini eine Pistole in den Rücken hielt.

Nach etwa 200 Metern, stiegen sie in einen schwarzen Audi ein, dessen Türen sich automatisch verschlossen sobald sie losfuhren. Sie fuhren aus Tokio heraus und durch viele kleine Nebenstraßen. Der Weg führte sie auf eine Landstraße, welche wiederum in einen Wald führte. Nach knapp 45 Minuten waren sie am Ziel angekommen. Ein altes Haus allein auf einer Wiese, um es herum standen einige Ginkobäume.

Martini wies sie an, auszusteigen und mit ins Haus zu kommen. Nachdem sie die Eingangshalle passiert hatten, kamen sie in einen Raum, in dem lauter Computer in Reih und Glied standen. An jedem von ihnen – es waren etwa 20 PCs – saß ein in Schwarz gekleideter Mann oder eine in Schwarz gekleidete Frau. Diese blickten kurz auf und wandten sich dann wieder ihrer Arbeit zu. Die vier gelangten in einen weiteren Raum, von dem aus eine Wendeltreppe aus Marmor in den Keller hinab führte. Dort machte Bier Licht und sie schritten einen langen Gang entlang. Schließlich kamen sie vor einer Türe zum Stehen. Bier sperrte sie auf und er schubste die Teenager hindurch. Die ganze Zeit über wurde kein Wort gewechselt. Alles lief im tiefsten Schweigen ab.

„Hier werdet ihr erst einmal eine Weile bleiben! Dann sehen wir weiter. Aber zuvor werde ich deinem Herrn Vater ein Telegramm zukommen lassen. Er soll schließlich wissen, wo sich sein Sohn herumtreibt und die Eltern von dir meine Kleine“, Martine grinste Masami lüstern an, „sollen sich ja auch keine Sorgen machen, nicht war?!“, lachend ließ er die Türe ins Schloss fallen. Nun waren sie alleine im Dunkeln. Kein einziger Lichtstrahl durchbrach die Dunkelheit. Totale Finsternis umgab sie.

„Tazuya? Was machen wir jetzt?“, vernahm man die ängstliche Stimme Masamis.

„Erst mal sollten wir Helligkeit in die Sache bringen!“, sagte der Junge und drehte an seiner Uhr herum. Plötzlich durchbrach ein greller Lichtstrahl die Dunkelheit. „Die hat mir mein Vater vor einer Ewigkeit geschenkt. Er sagte, in manchen Situationen kann sie ganz nützlich sein. Damals, als er Conan gewesen ist, hatte sie ihm gehört. Prof. Agasa hat ihm eine Neue gebaut und mir ebenfalls ein größeres Armband daran gemacht. Hätte nie gedacht, dass ich sie wirklich irgendwann mal brauchen würde!“ Tazuya war sich nun vollkommen sicher, dass diese Kerle zu jener schwarzen Organisation gehörten, die sein Vater einst gejagt und überführt hatte. Doch wie war es möglich, dass einige von ihnen noch immer in Freiheit existierten? Er wollte seine Freundin nicht noch mehr ängstigen, weshalb er ihr lieber verschwieg, was er wusste.

Masami war verblüfft, aber maßlos erleichtert darüber, dass sie nun sehen konnte, wo sie waren. Es war ein normaler Kellerraum, in dem es jedoch weder eine Deckenlampe, noch einen dazugehörigen Schalter gab. Auch ein Fenster war nicht vorhanden. In einer Ecke standen ein Tisch und ein Stuhl. Das war die einzige Einrichtung. Doch auf dem Tisch stand noch etwas: Eine Petroleumlampe und daneben lagen Streichhölzer. Tazuya eilte hin und zündete die Lampe an. Schlagartig wurde es heller in dem Raum und er löschte das Licht, seiner als Uhr getarnten Taschenlampe. „Man kann nie wissen, wofür wir sie noch brauchen könnten und ich hab keine Ahnung, wie lange die Batterien halten! Masami? Was hast du?“

Das Mädchen hatte sich auf dem Boden niedergelassen, lehnte an der Wand und hatte angefangen zu weinen. Der Junge schritt auf sie zu und legte sanft einen Arm um sie.

„W-wo sind... sind wir hier nur... nur gelandet?“, schluchzte sie. „Ich will wieder nach... nach Hause!“, nun waren die Tränen nicht mehr zu stoppen und sie liefen hemmungslos ihre Wangen hinab. Tazuya wusste nicht, was er in so einer Situation hätte groß ausrichten können, also streichelte er ihr beruhigend über den Rücken.

„Keine Angst! Es wird alles wieder gut! Ich bin ja bei dir! Und wenn unsere Väter von unserer Entführung erfahren, werden sie alles erdenkliche in die Wege leiten, um uns hier raus zu holen. Immerhin sind sie die größten Detektive in der Weltgeschichte! Jetzt können sie beweisen, was sie wirklich drauf haben! Sieh es Positiv! Wir sind noch am Leben und wir haben Licht! Es könnte schlimmer sein!“

Sie nickte. „Mir ist kalt!“

„Warte.“ Tazuya entledigte sich seiner Jacke und hängte ihr diese über. „Besser?“

Abermals nickte Masami, dann sagte sie mit zitternder Stimme: „Aber so wird dir doch kalt! Nimm du sie lieber wieder!“

„Auf gar keinen Fall! Mir ist nicht kalt. So schnell nicht. Außerdem will ich nicht, dass du frierst!“

Nanu? Warum war er denn so unglaublich nett zu ihr? Den ganzen Tag kümmerte er sich schon so rührend um sie. Masami wusste keine Antwort und zu fragen traute sie sich nicht. Als sie ihn ansah, bemerkte sie, dass er sie nicht ansah und stattdessen mit gesenktem Blick gen Boden starrte. War es ihm etwa peinlich, dass er hier so nah bei ihr saß? Nein, dass konnte es nicht sein, schließlich hatte er sich zu ihr gesetzt und nicht umgekehrt.

Die Zeit verging ohne, dass sich irgend etwas tat und schließlich schlief Masami an Tazuyas Schulter gelehnt ein. So bekam sie auch nicht mit, wie die Türe einen Spalt breit geöffnet wurde und ein Krug mit Wasser hindurch geschoben wurde und die Türe sich wieder schloss. Tazuya hatte einen Blick auf die Person erhaschen können. Sie war klein und zierlich gewesen. Ganz in Schwarz gekleidet und über ihre Schulter fielen lange blonde Rastazöpfe. ´Was war denn das für eine?`, er sich und bekam bei ihrem Anblick eine Gänsehaut. Diese Organisation bestand anscheinend nur aus komischen, irren Vögeln.
 

Währenddessen bei den Eltern:

„Wo bleiben sie denn? So langsam mach ich mir doch Sorgen um sie! Wir haben nach zehn Uhr!“, sagte Kazuha und blickte mit verstörtem Blick zu ihrem Mann.

„Ach, da mach dir mal keine Sorgen, die werden sicher jeden Augenblick hier eintrudeln!“, versuchte dieser sie zu beruhigen.

Als die Kinder jedoch nach einer weiteren Stunde noch immer nicht zu Hause waren, machten sich auch die anderen Sorgen. Dann klingelte es an der Türe. Ran eilte hin und öffnete diese. Doch vor ihr standen nicht, wie vermutet Tazuya und Masami, nein, es stand überhaupt keiner davor! Ein Klingelstreich? Sie wollte die Türe gerade wieder schließen, als ihr Blick auf die Fußmatte fiel. Auf dieser lag ein ockerfarbener Briefumschlag, adressiert an Shinichi Kudo. Ran hob ihn auf und nahm ihn mit ins Wohnzimmer, wo sie ihn ihrem Mann übergab. Dieser öffnete den Brief skeptisch und riss die Augen weit auf, als er den Inhalt las. Seine Gesichtsfarbe wurde in Sekunden zu Aschfahl und er hatte das Gefühl, als müsse er sich jeden Augenblick übergeben.

„Hey, Shinichi, ist was nicht in Ordnung?“, fragte Heiji seinen Freund besorgt, nachdem er ihn eine Weile beobachtet hatte.

„Sie... Sie haben die Kinder!“, war das Einzige, was Shinichi jedoch herausbrachte, dann übergab er den Brief Heiji. Dieser sah, nachdem er besagten Brief gelesen hatte, genauso geschockt aus, wie Shinichi. Da Kazuha und Ran auch wissen wollten, was Sache war, las Heiji den Inhalt laut vor:
 

„An Shinichi Kudo, den Meisterdetektiv!

Vielleicht erinnerst du dich noch an uns? Mein Name ist Martini und ich gehöre der Schwarzen Organisation an. Sicher wirst du jetzt denken: ´Was soll das? Ich habe doch mit eigenen Augen verfolgt, wie alle Mitglieder der BO gefangengenommen worden sind und wie sie zerfallen sind!` Tja mein Lieber, das ist falsch, denn ein paar von uns sind noch übrig geblieben und haben unser Werk weiter geführt und nun sollst du dafür büßen, was du uns angetan hast. Ich lasse dir die Wahl: Entweder, du kommst morgen Früh um 8 Uhr in den Baika Park zur „Schönen Aussicht“ und holst dir deine gerechte Strafe ab, oder dein Sohn und seine hübsche Freundin ereilt das Schicksal, was für dich bestimmt ist. Überlege es dir!

Sollten wir übrigens feststellen, dass du die Polizei eingeschaltet hast, oder dass dein neunmalkluger Freund aus Osaka mit von der Partie sind, dann seht ihr die Kinder nie wieder!

Martini.“
 

Die beiden Frauen waren nicht minder geschockt, wie ihre Männer zuvor.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Heiji, der Kazuha in die Arme genommen hatte, nachdem diese beinahe einen Zusammenbruch erlitten hätte und auch Ran weinte an Shinichis Schulter.

„Was wohl! Ich werde morgen um acht Uhr im Baika Park an besagtem Ort sein!“, sagte Shinichi und streichelte Ran dabei beruhigend über den Rücken.

„Spinnst du? Das ist viel zu gefährlich!“, rief Ran und drückte sich leicht von ihrem Ehemann weg.

„Und was sollen wir sonst machen? Wie ich die kenne, wird unser Telefon bereits überwacht und die Polizei dürfen wir auch nicht verständigen. Sonst gibt es doch keine Alternative! Ich werde morgen dahin gehen!“, sagte Shinichi entschlossen.

„Und wenn du stirbst? Wer garantiert uns denn, dass ihnen und dir nichts passieren wird?“

„Ran beruhige dich! Ich bezweifle, dass sie mich im Park umlegen werden. Viel zu viele Passanten. Selbst um acht in der Früh sind dort schon viele Leute unterwegs zur Arbeit. Das Risiko gehen selbst die nicht ein. Eher bringen sie mich zu ihrem Hauptquartier oder an einen anderen menschenleeren Ort. Sollte Ersteres sein, dann werden sie ihr blaues Wunder erleben. Ich werde mein Narkosechronometer, mit genügend Munition dabei haben. Mach dir also keine Sorgen um mich. Ich bin zäh. Sollte ich morgen Abend immer noch nicht zu Hause sein, dann rufst du die Polizei an, einverstanden?!“

Heiji sah seinen Freund von der Seite an, während dieser dies zu Ran sagte.

„Meinst du, ich sollte dich begleiten?“

„Lieber nicht. In dem Brief stand doch auch, dass du dich ebenfalls nicht blicken lassen sollst!“

„Es geht hier aber nicht nur um Tazuya, falls du es vergessen hast! Masami ist meine Tochter und da soll ich hier gemütlich zu Hause darauf warten, dass du sie mir zurück bringst und allein den Helden spielst? Kommt gar nicht in die Tüte, ich komme mit! Basta!“, damit war für Heiji das Thema beendet.

Lange saßen die vier Freunde im Wohnzimmer beisammen und schwiegen vor sich hin. Der Tag hatte so gut angefangen, warum musste er jetzt so enden? Erst in den frühen Morgenstunden gingen sie die Treppe zum Schlaf- und Gästezimmer hinauf und versuchten die restliche Nacht zu schlafen, denn es würde eine kurze Nacht von weniger als sechs Stunden werden.
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Mae-ashi
2006-12-29T14:56:05+00:00 29.12.2006 15:56
Ich finde die Idee echt super gut. Die Decknamen von der schwarzen Organisation sind echt orginell (Martini und Bier). Ist echt spannend geschrieben. Unbedingt schnell weiterschreiben
Grüße Mae-ashi =^.^=
Von:  madal
2006-12-23T20:20:57+00:00 23.12.2006 21:20
Also ich finde wie die anderen, dass die story mal wieder sehr gelungen ist. ^^
Und mal wieder hast du an der spannenden stelle aufgehört, Mann...
Sag mir auf jeden Fall Bescheid wenns weiter geht^^
Kann die fortsetzung kaum abwarten:)
*bussi*
Von:  MissImpression
2006-12-19T15:32:16+00:00 19.12.2006 16:32
huhu^^
also deine FF war eigentlich ganz toll =D
am besten fand ich ja diese Stelle:
"Mein Name ist Martini und das hier ist Bier!"
Bier XDD geil *lach*
mach weiter so^^
und sag mir pls bescheid wenns weitergeht, ja?^^

Cu
Tanja
Von: abgemeldet
2006-12-18T17:29:37+00:00 18.12.2006 18:29
hi!
also ich find das keineswegs grausam!
eigentlich find ichs sogar richtig gut!!!
lg aresu
Von:  Crazy1412
2006-12-18T16:30:57+00:00 18.12.2006 17:30
Also:
Die Idee find ich schon mal gut und so schlimm ist es jetzt vom grammatikalischen her auch nicht...auch Rechtschreibfehler hab ich kaum welche gesehen.
Wie shcon gesagt, die Idee find ich klasse, und ich find auch deinen damaligen Erzählstil nicht so schlimm.
Auf jeden Fall freu ich mich, wenn es weitergeht...
Hdl
Crazy

P.s.: ERSTE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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