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Die Hostess

OHSHC mal anders
von

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Losing my mind

„Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Du machst das schon recht gut, Akane. Den Walzer können wir gleich abhaken.“

„Danke, Kaoru, aber etwas unsicher fühle ich mich noch...“

Akane und Kaoru wirbelten durch den mit Kerzen beleuchteten Musikraum 3 wo der Hostclub für seinen alljährlichen Weihnachtsball übte.

„Wir sollten den Übergang von der Rechts- zur Linksdrehung noch mal wiederholen. Und rück, seit... Ah!“ Kaoru und Akane stießen beide plötzlich einen Schmerzensschrei aus und lagen kurz darauf aufeinander auf dem Boden. „Akane...“, hauchte Kaoru heraus sah ihr tief in ihre azurblauen Augen.

„Kaoru... ich...“, begann Akane und fing beim Anblick seines breiten Grinsens an zu Lachen. Doch von einem Moment auf den anderen wurde sie wieder hochgezogen und fand sich auf Moris Schulter wieder. „Takashi-senpai, was soll das?!“ Wie gewohnt antwortete Mori nicht und trug sie von Kaoru weg, dem von Kyoya aufgeholfen wurde.

„Deine Annährungsversuche gegenüber Akane scheinen Mori-senpai nicht zu gefallen...“

Kaorus Lächeln hatte sich wieder gelegt und er schnaubte verächtlich. „Mori ist wohl das kleinere Problem. Mama scheint die größeren Schwierigkeiten damit zu haben.“

„Wenn du schon so anfängst kann ich dir auch gleich sagen, dass das zwischen euch Inzest wäre.“

„Das Einzige, was ich als Inzest beschreiben würde, sind Hikaru und ich!“ Trotzig hockte sich Kaoru auf die Fensterbank und sah aus dem Fenster. Die Dunkelheit und der sternenlose Himmel deckten sich mit dem Ärger in ihm und er verlor jeglichen Respekt gegenüber Kyoya. „Doch ihr verknallten Trottel habt sie eh alle nicht mehr!“

„Sei still!“, schrie Kyoya ihn an und legte seine Hand um Kaorus Gurgel. „Pass lieber auf was du sagst.“

„Auseinander! Lass ihn los Kyoya! Bitte!“ Akane warf sich zwischen die beiden Streithähne mit dem Rücken zu Kaoru. „Wenn es wegen gerade eben ist, tut es mir Leid, denn es war meine Schuld, dass wir hingefallen sind. Beruhige dich, Kyoya!“ Innerlich vollkommen aufgewühlt warf sie sich ihm an den Hals und spürte wie sich seine Atmung verlangsamte, als er sie in die Arme schloss. „Würdest du mir den nächsten Tanz gewähren? Du darfst natürlich führen“, schlug sie vor und lächelte Kyoya wieder glücklich an.

„In Ordnung. Honey, legst du uns kurz eine Rumba auf?“ (Wie sagt ein Moderator mal so schön: Die Rumba ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens ^^)

Mehr als nur einverstanden folgte Akane ihrem Partner aufs Parkett und hinterließ einen deprimierten Kaoru, der wieder aus dem Fenster starrte bis sein Bruder hinter ihm auftauchte und ihn in den Arm nahm.

„Nicht schmollen, Kaoru. Das passt nicht zu dir. Normalerweise musst du doch mich trösten, weil ich den Seme zu sehr raushängen lasse.“

„Schwatz hier nicht rum. Du bist doch nur froh darüber, dass Tamaki schmollend in der Ecke sitzt und Haruhi mit einem Mädchen tanzt, weil sie hier im Club noch als Junge gehandelt wird.“

„Du bist wirklich der einfühlsamere von uns beiden...“, meinte der ältere Zwilling, bevor er dem anderen einen Kuss auf den Scheitel hauchte. „Aber wer von uns beiden hat wohl die besseren Chancen sein Ziel zu erreichen? Ich weiß auf jeden Fall, wie wir deine erhöhen können.“

„Und wie? Willst du Kyoya vergiften?“

„Nein. Das erklär ich dir heute Abend unter der Bettdecke.“
 

„Okay, Haruhi, wie war die Abfolge noch mal?“

„Ich führe dich durch die Tür, direkt danach kommt Tamaki...“, begann Haruhi, bevor sich vor ihr und Akane die großen Türen der Eingangshalle öffneten und sie auf den grellen Lichtschein zugingen.

Akane konnte sich kaum an die übermäßige Beleuchtung gewöhnen, da kniete auch schon Tamaki vor ihr und gab ihr einen kaum spürbaren Handkuss. Kurz darauf zog Mori sie sich in die Arme und ließ sie einige Pirouetten drehen, die Honey mit ihr fortsetzte und sie somit zu Hikaru und Kaoru beförderte. Angespannt und mit geschlossenen Augen wartete Akane auf den geplanten Doppelkuss, den sich die Twins schließlich gegenseitig gaben, da Kyoya Akane schon an sich gezogen hatte.

Der Spießrutenlauf durch den Hostclub hatte für sie also endlich einen Abschluss gefunden und um sie herum brachen Jubelschreie der Kundinnen aus. Vor allem die Kunden der Zwillinge waren von dem Kuss so begeistert, dass sie nicht merkten, dass dieser nicht eingeplant war und die beiden sich schworen so etwas nie wieder zu tun.

„Puh, geschafft...“, stöhnte Akane erleichtert und stützte sich bei Kyoya auf.

„Ja, du schienst auf deinem Weg die Treppe herunter nicht gerade sehr standfest gewesen zu sein. Deswegen habe ich das Ganze auch früher abgebrochen.“

„Mir fällt da noch ein anderer Grund ein... Yakimochi?“, fragte sie frech und schielte zu Kaoru.

„Eifersüchtig? Ich? Und wovon träumst du nachts?“

„Das willst du in diesem Fall lieber nicht wissen... Nein, Spaß beiseite, du wirst sicherlich eifersüchtig, wenn ich dir erzähle, wo ich diesen Traum von einem Kleid herhabe.“ Stolz auf ihr Aussehen drehte sie sich einmal um sich selbst, sodass ihr weißes, langes Kleid sich leicht aufbauschte. Und auch Kyoya musste sich eingestehen, dass sie besser aussah, als er es sich jemals hätte erträumen können.

„Wenn mir das erklärt, wieso du gestern Nachmittag nicht erreichbar warst und Mori und ich uns die Finger wund telefoniert haben, dann würde ich es trotzdem gerne wissen.“

„Ups, da haben die beiden doch glatt mein Handy ausgestellt...“

„Die BEIDEN? Meinst du damit etwa...?!“

„Ich hab ja gesagt du bist eifersüchtig. Hikaru und Kaoru haben mich gestern überfallen und ich habe die gesamte Abendkleidkollektion ihrer Mutter durchprobiert. Nett von ihnen, nicht?“

„Ja, sehr nett von ihnen dem Rest des Clubs nichts zu sagen. Mori und ich wollten auch mit dir einkaufen gehen, aber wir waren wohl zu spät dran. Du schuldest mir also mindestens den Eröffnungstanz.“ Besitz ergreifend nahm er sich ihre Hand und zog sie sich in Tanzhaltung.

„Das ist der Kyoya, den ich kenne. Nichts im Leben ist kostenlos, solange man daraus noch Geld machen kann. Seh ich das richtig? Dann müsste ich mich jetzt allerdings um meine Kunden kümmern...“

„Das kann warten. Außerdem können nur 25% deiner Kunden wirklich tanzen und die müssen sich einen Moment lang gedulden. Erstmal bin ich dran.“ Vorsichtig senkte er den Kopf seitlich zu ihrer Schulter und war kurz davor die so zart wirkende Haut ihres Halses mit seinen Lippen zu berühren, als sie ihn an den Haaren zurückhielt.

„Kyoya, Öffentlichkeit! Renge...“

„Auf 12 Uhr...“, flüsterte er kaum hörbar, als er wieder aufblickte und sah, wie sich seine Pseudo-Verlobte durch die Menge auf die beiden zudrängte.

„Akane, darf ich abklatschen?“

„Klar, Renge-chan. Ich wollte sowieso mal zum Buffet und gucken, ob Tamaki auch den Kaviar für Haruhi besorgt hat. Vielleicht treffe ich ja auf dem Weg dorthin einen charmanten jungen Mann, der mit mir tanzen möchte. Wir sehen uns später, Kyoya.“ Selbstbewusst lächelnd überließ Akane Kyoya Renge und bahnte sich den Weg zum Buffet, um auf den anstrengenden Auftakt erstmal ein Gläschen Punsch zu trinken.
 

„Alles in Ordnung, Akane?“, das war die Frage, die sie dazu veranlasste sich vom Buffet wegzudrehen und gut 40 Zentimeter in die Höhe zu sehen.

„Mori, du kannst sprechen? Ich glaub ich hab ein Glas Punsch zu viel getrunken...“

„Darf ich bitten?“, fragte der sonst so schweigsame Riese und hielt Akane die Hand hin, die sie nur zögerlich ergriff.

„Vielleicht hast auch du schon zu viel intus... Egal... Ich nehme an.“ Noch etwas verwundert ließ sie sich von ihrem Senpai durch den Raum wirbeln. An ihrem Auge flogen hunderte von teuren und bunten Kleider vorbei, die Akane immer mehr den Glauben vermittelten, dass sie doch ein Glas zu viel getrunken hatte. Erst als sie wieder gestoppt wurde und Kyoya vor sich sah, der Renge scheinbar abgeschüttelt hatte und nun Akane übernehmen wollte, fand sie sich wieder von der Realität eingeholt.

„Du bist doch einverstanden, Mori, wenn ich...“ Doch bevor Kyoya ausgesprochen hatte, war Mori schon in der Menge verschwunden und hinterließ eine immer noch konstatierte Akane.

„Wie bist du Renge so schnell losgeworden?“

„Wie schlecht ist dein Zeitgefühl? Ich habe mich gerade eine halbe Stunde lang mit ihr auseinandersetzen müssen. Aber ich glaube, dass sie langsam versteht, dass ich nicht der bin, den sie zu kennen glaubt. Dürfte ich jetzt bitte endlich mit meiner Lieblingshostess tanzen?“

„Ja... Tut mir Leid, dass ich dich vorhin mit Renge allein gelassen habe, aber ich musste einfach mal weg von dir. Ich hatte einfach genug...“

„Schon in Ordnung, ich verstehe dich. So war es bei mir und Tamaki am Anfang auch... Nach drei Wochen war ich schon kurz davor ihm den Kopf abzureißen! So weit wird es bei uns doch hoffentlich nicht kommen...“

Skeptisch sah Akane Kyoya an und strich ihm mit der Hand über die Wange. „Ich glaube nicht... Aber eine kleine Entschädigung wäre schon schön...“

„Ich glaube da könnte man was machen. Ein kleines Geschenk des Clubs zu Weihnachten. Komm mal mit...“ Kyoya zog Akane mit sich hinter eine abgelegene Marmorsäule und holte ein kleines, silbernes Collier aus seiner Hemdtasche. Akane fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als er es ihr umlegte und schon beim ersten Versuch den Kettenverschluss schloss.

„Sind wir hier unbeobachtet?“, fragte sie, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.

„Hätte ich dich hierher geführt, wenn es nicht so wäre?“ Kyoya hatte ihr kaum geantwortet, da fiel sie ihm schon um den Hals und wollte ihn gerade küssen, als...
 

„Mir stinkt’s, Kaoru...“

„Das kannst du laut sagen, Hikaru...“, sagten die Zwillinge zueinander, die am oberen Ende der Freitreppe standen. Allerdings beugte sich Kaoru über die Brüstung und blickte zu der Säule hinter der Kyoya mit Akane verschwunden war, während Hikaru Haruhi und Tamaki nachstarrte, die am Buffet miteinander redeten.

„Habt ihr immer noch ein Problem damit, dass die vier sich zu gut verstehen?“, fragte Honey, der plötzlich hinter den beiden auftauchte. Kurz darauf erschien Mori, der hinzufügte: „Ihr solltet lieber akzeptieren, dass Haruhi sich grundsätzlich nicht für Jungs interessiert und Akane nur Älteren zugeneigt ist.“

„Ältere? Dem einzigen, den sie zugeneigt scheint, ist doch wohl Kyoya und das nur, weil sie sich ihm gegenüber schuldig fühlt...“

„Ihr seid echt kindisch...“, murmelte Honey ernst, doch Hikaru erwiderte: „Honey, du wirst müde... Und du auch Mori.“ (Fans wissen was ich meine ^^)

Honey und Mori sahen sich fragen an, bis der Kleinere verwundert aus dem Fenster sah und anfing breit zu Grinsen. „Es schneit!“

Eben dieser Freudenschrei schallte durch den Festsaal und Akane ließ ihre Pläne Kyoya gegenüber sofort fallen. „Es schneit?! Oh, mein Gott, ich liebe Schnee!“ Freudig drängte sich Akane durch die Menge, die zu den Türen nach draußen strömte, und ließ Kyoya zurück, der ihr stumm hinterher sah.

„Mori-senpai, nehm mich mal auf deine Schultern! Hier ist ja gar kein Durchkommen...“, beschwerte sich Akane, bevor Mori sie hochhob, sodass sie über die Masse in das Schneetreiben sehen konnte. „Danke... Das ist wunderschön.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf den Kopf und Mori sah lächelnd zu ihr hoch. „Gern geschehen...“
 

Kurz darauf, als der größte Teil der Ballgäste im Schnee stand, schaffte es auch der Hostclub endlich ins Freie. Die Schneeflocken rieselten auf Akanes nackte Schultern und ihr lief es kalt den Rücken herunter. „Huh... Ich hätte nicht gedacht, dass es so kalt sein würde...“

Immer noch zitternd drehte sie sich verwundert um, als ihr von hinten eine Jacke umgelegt wurde. „Hier. Du erkältest dich sonst noch.“ Der Inhalt der Aussage hätte zwar eher zu Kyoya gepasst, doch neben Akane trat Kaoru, der sie anlächelte.

„Danke... Kaoru...“ Er sah in ihren Augen neben der Verwunderung etwas schimmern, was er noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Doch dieser magische Moment zwischen ihnen wurde von Tamakis Stimme unterbrochen.

„Wir kommen jetzt schon zur Kürung unserer Ballkönigin. Zwar ist es noch etwas früh, aber das Ergebnis ist für uns schon eindeutig“

„Unsere Ballkönigin ist... Kanako Kasugasaki. Außerdem haben wir unsere Pläne geändert, sodass der Kuss für die Gewinnerin von Haruhi kommt und nicht von Tamaki.“

Die fanatischen Kundinnen begannen zu kreischen und auch Tamaki und Haruhi schrieen, allerdings vor Entsetzen.

„Kyoya, was hast du dir dabei gedacht?!“, beschwerte sich Tamaki, doch da war Haruhi schon dabei von den anderen Mädchen zu Kanako gestoßen zu werden.

„Kanako ist Haruhis Kundin und nicht deine...“

„Denkst du das ist Haruhis erster Kuss?“, fragte Honey Mori und weckte damit auch das Interesse der anderen Hosts.

„Natürlich ist das Haruhis erster Kuss“, meinten die Twins, doch Akane war dar anderer Meinung. „Wieso sollte das Haruhis erster Kuss sein? Wir Mädchen sind weiter entwickelt als Jungen in unserem Alter. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir früher unseren ersten Freund haben als ihr.“

„Heißt das etwa du hast das schon durch? Wer war den der Glückliche?“ Kaoru sah sie fragend an und bekam einen trotzigen Blick zurück.

„Das wüsstest du wohl gerne.“ Aus irgendeinem Grund spürte sie, dass auch Kyoya sich brennend dafür interessierte, sodass sie fortfuhr: „Derjenige weiß es. Ich wüsste nur gerne ob es auch sein erster Kuss war...“
 

Währendessen hatte Haruhi es zu Kanako geschafft und Tamaki war hinter seinem Schützling hergelaufen. „Haruhi! Nein!“, rief er, streckte seine Hand nach ihr aus und rutschte auf einer gefrorenen Pfütze aus. Zu seiner Rettung hielt er sich an Haruhis Krawatte fest und zog sie mit sich zu Boden. Erstaunt starrten sich die beiden an, während sich ihre Lippen berührten. Der ungewollte Kuss endete dadurch, dass Haruhi Tamaki einen nebenher geballten Schneeball ins Gesicht drückte und aufstand. Wie geplant bekam auch Kanako ihren Kuss auf die Wange und durch Haruhis gutes Vorbild begannen die Zwillinge eine wilde Schneeballschlacht mit ihren Kundinnen.

Akane hielt sich zwar aus der Schlacht heraus, aber in einem unachtsamen Moment flog ein Schneeball den Hikaru geworfen hatte auf sie zu und traf sie an der Stirn. Sie konnte nicht einmal mehr aufschreien, bevor sie bewusstlos im kalten Schnee lag.
 

„Akane, wach auf! Komm wieder zu dir!“, sagte Kyoya zu ihr, als er sich über ihren leblosen Körper beugte. Vorsichtig tätschelte er ihre Wangen bis sie wieder zu sich kam und sie ihn mit glasigen Augen ansah.

„Gott sei dank...“ Freudig nahm er sie in die Arme und wurde sofort wieder von ihr weggestoßen.

„Mori, nimm diesen Kerl von mir weg!“ Gesagt, getan und schon hielt Mori Kyoya fest im Griff.

„Lass mich los!“, schrie Kyoya Mori an und wandte sich an das Mädchen vor ihm auf dem Boden. „Akane, bist du jetzt komplett durchgedreht?!“

„Wer soll hier verrückt sein? Ich lasse mich doch nicht von einem Wildfremden begrapschen! Wer denkst du eigentlich wer du bist?“

Kyoyas Gesichtsausdruck wechselte von wütend zu vollkommen aufgelöst, als ihm bewusst wurde, dass sie ihn vergessen hatte. Doch wieso konnte sie sich an Mori erinnern?

„Kaoru, bringst du mich auf mein Zimmer? Mein Kopf tut so weh...“

Zufrieden nickend half Kaoru Akane hoch und ließ sie sich auf ihn stützen. „Keine Angst, ich pass auf dich auf. Du solltest schnell in dein Bett. Um den Rest kümmern sich die Anderen.“

„Danke... Kao-chan...“

Mit einem triumphalen Lächeln auf den Lippen drehte sich Kaoru noch einmal um, blickte Kyoya ernst in die Augen und streckte ihm die Zunge raus.
 

„Danke noch mal, Kaoru... Für alles“, bedankte sich Akane bei ihrer Stütze, als sie vor ihrem Zimmer angekommen waren.

„Das ist doch selbstverständlich. Dein Kopf muss einiges abbekommen haben. Du solltest morgen früh unbedingt zur Schulschwester gehen, solange sie noch da ist.“

„Es geht schon. Ich scheine mich ja noch an alles zu erinnern.“

„Nicht an alles. Der Junge vorhin, Kyoya wird ziemlich sauer sein, wenn er erfährt, dass du nur ihn vergessen hast. Er wird Hikaru den Kopf abreißen...“ Bei diesem Gedanken blickte Kaoru etwas wehmütig zurück in Richtung des Ballsaales. Hatte er wirklich seinen geliebten Zwillingsbruder wegen eines Mädchens alleingelassen?

„Er kann nicht wichtig gewesen sein, wenn ich ihn so leicht vergesse. Oder?“

„Scheinbar...“ Wieso redete er, wo er endlich mal mit ihr allein war, über Kyoya?!

„Na dann... Gute Nacht, Kaoru...“

Sie wollte schon die Tür hinter sich schließen, als Kaoru sie am Arm zurückhielt. „Akane...“

„Was ist denn noch?“

„Ich weiß nicht wie... Würdest du... mit mir...“ Er sah immer mehr auf den Boden und ihr wurde klar, was er sie fragen wollte. Nach einem tiefen Seufzer antwortete sie auf seine ungestellte Frage: „Tut mir Leid, aber ich kann nicht... Ich weiß nicht wieso, aber in meinem Herzen scheint schon jemand zu sein... Wer bloß?“ Unter Schmerzen fasste sie sich an den Kopf und Kaoru verstand, wen sie meinte.

„Schon in Ordnung... Ich hab ja Hikaru. Und zu dem sollte ich lieber, sonst geschieht noch etwas Schlimmes. Geh jetzt lieber ins Bett.“ Ohne auf eine Reaktion zu warten, lief er los, um die Tränen, die sich in seine Augen drängten, zu vertreiben.
 

Gegen halb elf klopfte es bei Akane an der Tür. Sie war schon fast eingeschlafen gewesen und griff sich nun ihren Bademantel, den sie notdürftig umband. Sie öffnete die Tür und sah Kyoya mit verschlafenem Blick an. „Du?“

„Ja, tut mir Leid, falls ich dich geweckt habe, aber ich wollte das noch vorbeibringen...“ Er deutete vor sich auf den Boden, auf dem eine große mit Geschenkpapier verpackte Kiste stand. „Als Weihnachtsgeschenk. Diesmal allerdings nur von mir und nicht vom Club. Soll ich es dir herein tragen?“

Zwar etwas verwundert, aber trotzdem mit einem gewissen Glücksgefühl, nickte sie und ließ ihn in ihre Wohnung.

„Ich stell es dir vor den Schreibtisch. Aber erst morgen aufmachen.“

„Danke,... Kyoya, richtig?“

Er sah ihr die Schmerzen in ihrem Kopf geradezu an, während an ihrer Wange eine Träne herunter lief. „Ja. Komm mal her“, sagte er mitfühlend und nahm sie in den Arm. Normalerweise hätte sie den kurzen Kuss auf ihre Stirn kaum gespürt, aber ihr Kopf pochte so stark, dass sie jede Berührung tausendfach intensiver wahrnahm. Ihre Gedanken waren so verwirrt und vernebelt, dass sie nicht bemerkte, wie er ging und sie rückwärts in ihr Bett fiel.
 

Am Weihnachtsmorgen wachte Akane erst gegen elf Uhr auf. Ihr Kopf fühlte sich an wie ein Stein, doch nach einem Früchtetee ging es wieder besser. Doch die Entdeckung, dass sie ihre Weihnachtsgeschenke für die Hosts nicht losgeworden war zog sie wieder soweit runter, dass sie sich zur Aufheiterung Kyoyas Geschenk zuwandte.

Schon als sie das Papier entfernt hatte, klappte ihr der Kinnladen herunter. Vor ihr stand ein nagelneuer Acer Aspire 3000 Laptop mit DVD-Laufwerk und W-LAN-Anschluss.

„Ich glaub das nicht... Wieso schenkt er mir so etwas?“

Verwundert packe sie ihr Geschenk weiter aus und fand auf dem Laptop selbst einen handgeschriebenen Zettel: „Der Akku ist aufgeladen und er dürfte auch einige Stunden durchhalten. Du kannst also gleich einschalten.“

„Da hat’s aber jemand eilig...“, murmelte sie und klappte das Gerät in ihrer Hand auf. Ein Druck auf den Startknopf rechts oben in der Ecke und schon war Windows in Windeseile hochgefahren, jedenfalls bis zur Passwortabfrage.

„Passwort? Vielleicht Akane...“

„Eingabe falsch“, ertönte eine Stimme und Akane schreckte zurück.

„Das ist aber nicht serienmäßig... Dann... Ouran.“

„Eingabe falsch.“

„Hostclub!“

„Eingabe richtig!“

Das Eingabefeld erlosch, aber anstatt des üblichen Desktops erschien eine Worddatei:
 

„Liebe Akane,

Scheinbar hast du dein Geschenk schon ausgepackt. Ich dachte es wäre eine gute Abwechslung, bevor du in den Ferien unsere Schulbibliothek auseinander nimmst. Ich habe dir auch ein paar Programme installiert, die dir auch während der Schulzeit recht nützlich sein sollten. Die Standartprogramme wie Word, Internet Explorer und Paint habe ich dir natürlich auch gelassen, die Festplatte sollte es ohne Probleme aushalten.

Ach, und noch etwas: Unter „Eigene Bilder“ sind um die 2000 Bilder von unseren letzten Hostclubunternehmungen. Die von gestern Abend schick ich dir natürlich noch per E-Mail zu. Du kannst den W-LAN-Zugang der Schule benutzen, das ist schon so mit Tamakis Vater abgesprochen. Schließlich wollen wir einer unserer Elite-Schülerinnen auch etwas bieten können.

Hoffentlich hast du schöne Ferien,
 

dein Kyoya.
 

P.S.: Du solltest dir den Bildschirmhintergrund anschauen. Frag nicht woher ich das Foto habe, ich habe meine Quellen. Tausch es aber aus, falls jemand zu Besuch kommen sollte.“
 

Voller Spannung schloss Akane das Fenster und erstarrte beim Blick auf ihren Desktophintergrund. Sie sah sich selbst mit rosigen Wangen und geschlossenen Augen; über ihr Kyoya mit leidenschaftlichem Ausdruck, kurz davor ihre Lippen in Beschlag zu nehmen.

Tränen schossen in ihre Augen und ehe sie sich versah heulte sie wie ein Schlosshund. „Was hab ich nur getan?! Wie konnte ich ihn vergessen?! Oh, mein Gott... Kyoya! Ich muss mich entschuldigen... Ich muss ihn anrufen!“

Mit zwei Griffen hatte sie ihr Handy aus einer Schublade geholt und Kyoyas Nummer aus dem Kurzwahlspeicher gewählt. Am anderen Ende wurde abgehoben und Akane hörte eine krätzige Stimme sagen: „Ja...?“

„Kyoya? Ich bin’s: Akane. Es tut mir so Leid. Ich hab mich so idiotisch verhalten. Kannst du mir noch mal verzeihen?“

„Akane... Schon in Ordnung... Lass mich weiterschlafen...“

„Weiterschlafen? Und ich dachte ich wäre spät aufgestanden...“

„Ich bin erst um 5 Uhr ins Bett gekommen... Aber du scheinst wieder die Alte zu sein... Der Unterton in der Stimme ist wieder da... Gute Nacht...“

„Nacht, Schätzchen.“

Lächelnd lege Kyoya auf und kuschelte sich in seine Bettdecke ein. Hätte er ihr sagen sollen, dass sie der Grund für seine schlaflose Nacht gewesen war? „Lieber nicht... Sie bildet sich noch etwas darauf ein...“, sagte er zu sich selbst, bevor er wieder einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Galax
2008-04-02T16:42:07+00:00 02.04.2008 18:42
Oh tolles kapitel nur was war das für ein Schneeball? ò.ó
wenn die schon bei sowas in unmachtfällt
hat da Hikaru einen Stein mit eingearbeitet? o.o
zutrauen könnte man es ihm ob wohl die Zwielinge sind fise aber nicht gemein in dieser Hinsicht^^

Von:  Nessi-chan
2007-03-02T21:53:34+00:00 02.03.2007 22:53
Zuerst war ich extremst schockiert, aber es ist ja doch nochmal gut gegangen. d(^,^)b
Könntest du mir eine ENS schreiben, wenn's weitergeht?

Nessi-chan
Von: abgemeldet
2007-01-28T13:31:10+00:00 28.01.2007 14:31
wie süß ^o^
was haben die zwillinge ihr nur gegeben?
mori wird müde.... ohoho XDDDDD (extrakapi mori und honey willz Q.Q)
wie gehts weita? xD
chu
yd <^=3


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