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New Potter

Changing of Heart and Soul
von

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Veränderung

Kapitel 1
 

Die Sommerferien waren zu Ende und am Bahngleis 9 ¾ in Kingcross tummelten sich schon einige Leute, die ihre Kinder zum Hogwartsexpress begeleiteten.

Nur ein Junge stand etwas abseits der Menge und musterte das Geschehen mit einem angewiderten Blick. Die schwarzen, ausgefransten, nun schon fast schulterlangen, verstrubbelten Haare sahen etwas ungepflegt aus und seine Kleidung wirkte auch zerschlissen und etwas zu groß für den schmächtigen Körper des Burschen. Das Gesicht wies einige Schrammen und Kratzer auf und hatte über die Ferien ernstere und schärfere Züge angenommen, von der Blässe ganz zu schweigen.
 

Er streichelte durch das samtene Gefieder der weißen Eule, die auf seiner Schulter saß und lächelte dabei kurz sanft. Doch so schnell dieses Lächeln auch gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder.

Warum die Schneeeule auf seiner Schulter saß? Ganz einfach. In der Eile, in der er das Haus seiner Verwandten verlassen hatte, hatte er dabei ganz den Käfig von seiner Hedwig vergessen. Ja, so schnell hat der die Flucht ergriffen.
 

Ein gequältes und gleichzeitig kaltes Lächeln huschte über Harrys Gesicht. Er war geflohen aus diesem Haus, weg aus dieser Straße, weg von seinen sogenannten ‚Verwandten’. Nie wieder würde er dorthin zurückkehren und wenn er zwischen Leben – was er bei seinen einzigen Verwandten verbringen müsste – und Tod – kurz: Voldemort – entscheiden müsste, so würde er den Tod wählen, denn nichts was er bisher bei Voldemort erlebt hatte, war je so schlimm und grausam gewesen, wie diese Sommerferien bei den Dursley’s. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken daran.
 

Die restlichen Ferien hatte er im ‚Tropfenden Kessel’ verbracht und war in der Winkelgasse einkaufen gegangen und hatte sich auch seine Sehschwäche korrigieren lassen, sodass er keine Brille mehr brauchte. Diesbezüglich hatten sie ihn in Hogwarts auch angelogen, denn dort sagte man ihm, dass es nur bis zu einem gewissen Grad möglich sei, so etwas zu korrigieren.
 

Wieder umspielte dieses kalte Lächeln seine Lippen. Ja, Dumbledore hatte das zu ihm gesagt. Wollte er ihn Voldemort blind wie ein Maulwurf, wie er ohne Brille war, gegenübertreten lassen?

„Tse!“, kam es schnaubend von Harry. Ja, für den Schulleiter war er nie etwas anderes gewesen als eine Person, der es vorbestimmt ist, Voldemort zu töten und dabei selbst draufzugehen.
 

Wieder musste er lächeln, aber diesmal hatte es einen gewissen wahnsinnigen, irren Touch. Der Schwarzhaarige hatte in den Ferien in den Phasen – nach den ‚Behandlungen’ seiner ‚Verwandten’ – wo er sich nicht bewegen konnte, viel Zeit zum Nachdenken gehabt und es wurde ihm nur zu deutlich klar, dass er in diesem kranken Spiel immer nur wie eine Schachfigur hin und her geschoben wurde.
 

Eine Marionette, die von Dumbledore oder Voldemort gesteuert wurde, doch dieses Jahr sollte es anders werden. Dieses Schuljahr würde er endlich zeigen, dass er nicht alles mit sich machen lassen würde und wird. Er wollte nicht mehr ‚der Junge der lebt’ sein, dass wollte er nie und auch würde er in diesem kranken, verfluchten Krieg nicht mehr mitmachen.
 

Seufzend blickte er sich noch einmal um und stieg dann in den Hogwartsexpress. Zügig ging er von Abteil zu Abteil, um sich ein eher abgeschiedenes und vor allem leeres zu suchen, da er einfach nur alleine sein wollte und keine Gesellschaft für notwendig befand. Als er endlich eines gefunden hatte, verschloss er sofort die Abteilungstür mit mehreren Zaubern und Flüchen, verstaute seinen aktenkoffergroßen Koffer – dank eines nicht ganz so legalen und schwarzmagischen Fluches geschrumpft – auf der Ablage und Hedwig ließ sich auf der gegenüberliegenden Bank nieder.
 

Harry seufzte abermals und ließ sich langsam auf die Bank fallen. Der Schwarzhaarige verfiel nun, da es so still war und nur das klattern der Gleise zu hören war, da der Hogwartsexpress bereits losgefahren war, abermals in tiefe Grübeleien. Nun fiel ihm etwas ein, was er schon fast verdrängt hatte, seine zwei ‚Freunde’ Hermine Granger und Ronald Weasly.
 

Wenn er nur an sie dachte, kam Wut und Trauer in ihm hoch und am liebsten hätte er geschrieen, stattdessen hörte man nur ein leises, wütendes Grummeln, was Hedwig erstaunt zu ihm blicken lies.

Brief um Brief hatte er ihnen geschrieben, doch nichts kam zurück. Gerade in diesen Ferien hätte er sie gebraucht und wenn es nur ein einziger Brief, eine kurze Nachricht oder sonstiges gewesen wäre, aber nichts kam. Er war schon gespannt auf ihre Ausreden, doch eigentlich war es ihm egal, seit den Ferien war ihm sowieso so ziemlich alles egal. Er wollte sie jetzt eh nicht sehen und es wäre besser für die beiden, wenn sie sich auch nicht bei ihm blicken lassen würden.

Diesmal war er Dumbledore sogar dankbar, dass er die beiden zu Vertrauensschülern gemacht hat und sie nun zu ihresgleichen gehen mussten.
 

Langsam ließ er sich auf die Bank sinken, immer darauf bedacht, keine falsche Bewegung zu machen – denn er spürte immer noch die Wirkung der Verwandtschaft – und zauberte sich zusätzlich ein Kissen herbei, um alsgleich seinen Kopf darauf zu betten. Alle Viere von sich streckend blickte er zur Decke hoch.
 

Plötzlich klopfte es an die Tür und er konnte eine vertraute Stimme wahrnehmen, bei der er sich aber am liebsten gleich irgendwohin gehext hätte.

„Harry? Bist du da drin?“, hörte er eine Mädchenstimme sagen und er drückte sich prompt das Kissen auf die Ohren.

„Harry, mach auf!“, sagte sie nun etwas energischer.

„Kein Interesse!“, gab Harry resigniert zurück und setzte sich langsam und vorsichtig, auf. Das Mädchen hatte diese Aussage jedoch nicht gehört.

„Was soll das Harry?! Mach endlich die Tür auf!“, schrie sie schon fast durch die immer noch geschlossene Tür. Der schwarzhaarige Bursche seufzte äußerst genervt und mit einem Wink seines Zauberstabes war die Tür offen und das Erste, was er sah, waren lockige braune Haare und das Gesicht einer aufgebrachten Hermine Granger.
 

„Was sollte das eben Harry? Warum sperrst du dich hier ein und…!“, sie stockte kurz.

„Wie siehst du denn aus?! Was ist passiert?!“, sagte sie schockiert, als sie die Schrammen in seinem Gesicht sah. Harry jedoch sah sie nur desinteressiert an und blickte anschließend aus dem Fenster. Nach einer kurzen Schweigeminute wollte er gerade zu einem Satz ansetzen, als plötzlich ein Rotschopf durch die Tür gestürmt kam und freudig grinste, als er Harry sah. Doch seine Miene änderte sich schlagartig, als er das Gesicht des Schwarzhaarigen näher betrachtete.
 

Doch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Harry das Wort.

„Bevor du jetzt auch noch fragst, warum ich so aussehe: Es geht euch nichts an!“, sagte er schnippisch und betonte dabei den letzten Teil besonders und sah nun in die geschockten Gesichtsausdrücke Ron und Hermine’s.

„Wie meinst du das? Was…“, stotterte sie, doch Harry unterbrach sie.

„Tja ganz einfach!“, sagte er und schaute sie nüchtern und ohne jede Gefühlsregung an.
 

„In den Ferien hat euch auch nicht interessiert, wie es mir ging oder ob alles OK sei!“, funkelte er sie nun mit einer Mischung aus Wut, Trauer und Enttäuschung an. Ein Moment verging, ohne das jemand etwas sagte, als schließlich Hermine wieder das Wort ergriff.

„Harry, weißt du… na ja… du hast uns auch nicht geschrieben und… na ja… da haben wir halt vergessen, dir zu schreiben…“, druckste sie herum und in Harry kochte nun die Wut hoch, die er schon halb verdrängt hatte.
 

„Ihr habt mich also vergessen, ja?“, knirschte er und ballte mit gesenktem Blick die Hände zu Fäusten.

„Ja Harry versteh doch wir…“, begann Ron.

„Raus!“, kam es leise von dem Schwarzhaarigen.

„Aber Harry versteh doch…“, versuchte Hermine wieder.

„RAUS!!“, schrie Harry sie wutentbrannt an und in seinen Augen war abgrundtiefe Trauer und großes Leid zu lesen, aber dennoch eine genauso gigantische Wut.
 

Die beiden Vertrauensschüler rannten schockiert aus dem Raum. Nun kehrte wieder Ruhe ein, doch nicht bei dem Burschen. Harry kochte und heiße Tränen brannten in seinen Augen, doch er ließ nicht zu, dass sie sich ihren Weg über seine geschundenen Wangen bahnten. Er hatte schon zu viel geweint und er wollte einfach nicht mehr heulen. Harry schluckte seine Tränen hinunter und verschloss abermals die Tür, jedoch mit etwas stärkeren Sprüchen.
 

Währenddessen im Raum der Vertrauensschüler bei einem blonden Burschen, der nervös im Zimmer auf und ab schritt.

„Wo bleiben Granger und das Wiesel schon wieder?! Müssen die aber auch immer zu spät kommen?!“, schnauzte er und blieb kurz stehen und schaute aus dem Fenster. Es dämmerte bereits und bald würden sie in Hogwarts sein.
 

Plötzlich ging die Tür auf und zwei keuchende Gryffindors kamen hereingestürmt.

„Da seid ihr ja endlich Granger! Wiesel! Immer muss man auf euch warten! Haben Gryffindors ja wohl so an sich, immer zu spät zu kommen! Schließlich…“, Draco stoppte in seinem Redefluss, als er die beiden genauer musterte. Hermine hatte verquollene Augen vom Weinen und Ron war leichenblass.

„Was’n mit denen los?“, dachte er und runzelte kaum merklich die Stirn.
 

Zur gänzlichen Verwunderung Dracos, fing Hermine wieder an zu weinen und Ron nahm sie sanft in den Arm.

„Was ist bloß los mit ihm? Warum ist er so sauer auf uns!“, schluchzte sie und Ron streichelt ihr tröstend über den Rücken.

„Ich weiß es nicht Schatz, aber hast du sein Gesicht gesehen? Etwas Schlimmes muss in den Ferien geschehen sein und erst dieser Blick!“, flüsterte der Rotschopf und ein Schauer jagte ihm den Rücken runter.

Malfoy verstand sie sehr wohl, auch wenn sie nur flüsterten, aber über wen um Merlins Willen redeten die da?
 

„Wir hätten ihn nicht vernachlässigen sollen! Was ist, wenn er Voldemort begegnet ist und er deshalb so aussieht?“, schluchzte sie herzzerreißend auf und vergrub ihr Gesicht in Rons Halsbeuge.

„Nein, das glaub ich nicht, denn dann wäre er sicher nicht mehr hier!“, wisperte Ron zurück.
 

„Reden die da etwa über Potter? Über den Retter-der-Zaubererwelt-und-der-Junge-mit-dem-größten-Heldenkomplex-Potter?“, fragte sich Draco und legte abermals die Stirn leicht in Falten.

„So hab ich ihn noch nie erlebt! So wütend und gleichzeitig so kalt! Schon fast wie Malfoy!“, das letzte Wort murmelte sie nur noch, doch Draco verstand sehr wohl.

„Moment! Wollen die mich allen ernstes mit Potter vergleichen? Das ist ja…!! Mit Ich-bin-der-Held-der-Zaubererwelt-und-ihr-nicht-Potter?! Mit dem Narbengesicht?! Das darf doch wohl nicht wahr sein!!“, dachte Draco und blanke Wut kam in ihm hoch.

„Was erlaubt sich dieses Schlammblut eigentlich! Was denkt die, wer ich bin?!“, knirschte er, doch keiner hörte ihn.
 

Plötzlich wurde der Zug immer langsamer und kündigte so ihr Ankommen in Hogwarts an.
 

Harry war inzwischen aufgestanden und hatte sich für Hogwarts umgezogen. Sein Koffer lag bereits neben Hedwig auf der Bank und er selbst stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Langsam drehte er sich um, ließ seine weiße Schneeeule auf seiner Schulter platz nehmen, nahm seinen Koffer und öffnete die Abteilungstür, wobei er aber erst noch die Zauber aufheben musste, die er darauf gelegt hatte.
 

Draußen war es eisig und der Wind pfiff ihm durchs strubbelige, ausgefranste Haar.

Ihn jedoch ließ dies alles völlig kalt und er ging langsam und mit Bedacht auf die Kutschen zu, ohne auch nur ansatzweise auf alle anderen Leute zu achten, die sich am Bahnsteig tummelten. Er hob seine Hand, um Hedwig, die sich darauf niedergelassen hatte, fliegen zu lassen, damit sie sich zu den anderen Eulen in der Eulerei gesellen konnte.
 

Ohne ruckartige Bewegungen zu machen, ging er anschließend auf die Kutschen zu, in denen sie von Hogsmade aus, nach Hogwarts fuhren, als ihm plötzlich schwindlig wurde. Er griff nach einem Zügel, der an dem Thestral befestigt war und hielt sich leicht keuchend und seinen Kopf haltend daran fest. Das Tier hielt ruhig und beobachtete ihn nur mit einem abwartenden Blick.
 

„Verdammt!“, fluchte er kurz und richtete sich wieder auf.

Der ‚Abschied’ von seinen ‚Verwandten’, war nicht spurlos an ihm vorübergegangen und das merkte er von Minute zu Minute mehr.
 

Als er endlich in der Kutsche saß, schloss er sofort die Tür, denn er wollte auf keinen Fall, dass sich noch jemand zu ihm setzte und ihn zulabert, wie schön die Ferien desjenigen doch gewesen waren. Ja, Ferien. Der Schwarzhaarige schnaubte verächtlich und sein Blick verfinsterte sich.
 

Mit einem Ruck, auf den er nicht vorbereitet gewesen war, fuhr die Kutsche los und so stieß er etwas zu heftig gegen die Kutschenwand hinter ihm und fing, nach einem scharfen Einatmen, alsgleich an zu husten. Kleine Blutspritzer tropften auf seine Hand, die er sich vor den Mund hielt und er fluchte abermals, als der Anfall vorbei war. Mit einer flüchtigen Handbewegung lies er die verräterischen Spuren verschwinden.
 

Nach einer Weile kamen sie in Hogwarts an. Er stieg aus und ging ohne Umschweife in die große Halle. Da er mit einer der ersten Kutschen gefahren war, saßen noch nicht viele Schüler in der Halle.

Erleichtert lies er sich am Gryffindortisch auf die Bank fallen und atmete einmal tief durch.
 

Langsam füllte sich die Halle und er spürte, als einige Gryffindors an den Tisch kamen, verstohlene Blicke auf sich ruhen, was ihn aber ziemlich egal war, denn er würde ihre Fragen sowieso nicht beantworten.

Als Hermine und Ron die Halle betraten, überlegten sie kurz und setzten sich dann mit ein bisschen Abstand neben den Schwarzhaarigen. Hermines Augen waren wieder soweit normal und Ron hatte auch wieder etwas Farbe im Gesicht.

Alle wunderten sich, dass ‚das goldene Trio von Gryffindor’, wie sie so schön hießen, Abstand voneinander hielt bzw. Abstand von Harry hielt. Waren sie doch so dicke Freunde gewesen.
 

Auch Malfoy war neugierig geworden und warf einen Blick auf den Goldjungen. Doch was er sah, schockte ihn doch etwas mehr, als er gedacht hatte. Der Liebling Dumbledore’s hatte ein völlig zerschundenes Gesicht und seine Haare waren lang und ungepflegt. Er war mager und blass wie ein Toter.

Als sich ihre Blicke trafen, lief Draco ein eisiger Schauer den Rücken runter, was ihn sogleich wegschauen lies. Oh ja, sein Blick war eisig und kalt geworden. Was war nur passiert?
 

Harry war nicht entgangen, dass Draco ihn gemustert hatte und er konnte den Schock in seinen Augen sehen. Sah er wirklich so schrecklich aus, dass sogar Draco Malfoy geschockt aussah? Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen und er blickte zum Lehrertisch hoch.
 

Was ihm als erstes auffiel war, dass Remus Lupin (wieder) neben Serverus Snape saß und lächelnd versuchte, diesen zu beruhigen, da, was Harry nur zu gut wusste, er wieder nicht ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste’ bekommen hatte.
 

Abermals erschien dieses kalte Lächeln auf seinen Zügen. Also machte es anscheinend niemanden mehr etwas aus, dass Remus ein Werwolf war und andere Leute damit gefährden könnte. Ja, Dumbledore hatte nun einmal ein Herz für Menschen oder es gab einfach keinen anderen, der dieses Fach haben wollte. Wieder musste er grinsen.
 

Was ihn allerdings wunderte war, dass noch keiner seiner ‚Freunde’ hergekommen war und ihm auf die Nerven ging, von wegen „Wie siehst du denn aus Harry“ oder ähnliches. Anscheinend hatten Hermine und Ron mit einigen über ihn gesprochen, auch mit seinen Zimmerkollegen. War ihm nur recht und er konnte in Ruhe seinen Gedanken nachgehen. Abermals blieb er an Remus und Serverus hängen. Ein diabolisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er an den Tränkemeister dachte. Er würde ihm beweisen, wie gut er in Zaubertränke wirklich war und er würde allen beweisen, dass er Hermine Granger um Längen schlagen konnte. Kurz lachte er auf, was ihm ein paar verwirrte Blicke von den anderen Gryffindors einbrachte.
 

Plötzlich tauchte ein Rotschopf neben ihm auf und innerlich seufzte er nur.

„Was ist denn mit dir passiert?!“, fragte ihn das sommersprossige Mädchen besorgt und aus dem Augenwinkel konnte Harry sehen, dass ihn alle verstohlen anschauten.

Er hingegen schaute Ginny, die dicht neben ihm saß, nur desinteressiert an, zuckte mit den Schultern und drehte sich von ihr weg.

Ginny, sichtlich verwirrt darüber, brauchte ein paar Sekunden um die Geste zu verdauen. Die kalte Schulter hatte der Schwarzhaarige ihr noch nie gezeigt.

„Was ist mit dir Harry?“, fragte sie vorsichtig, aber dennoch standhaft bleibend.

„Ich habe kein Interesse, mit dir oder sonst jemanden darüber zu reden, also verschwinde und lass mich in Ruhe!“, sagte er gleichgültig und wandte sich der nun beginnenden Auswahlzeremonie zu.
 

Die Rothaarige wurde blass im Gesicht und ihre Augen glitzerten verdächtig. Sie schluckte die aufkommenden Tränen jedoch hinunter und funkelte ihn wütend an.

„Arschloch!“, war das Einzige was sie zu ihm sagen konnte und verschwand anschließend an das andere Ende des Tisches, wo sie sich mit einer Freundin zusammensetzte. Hinter vorgehaltener Hand grinste er abermals diabolisch und musste ein Auflachen unterdrücken. Hermine und Ron schauten ihn nur schockiert und mit blassen Gesichtern an. Was ist mit ihrem Freund bloß passiert?
 

Die Auswahlzeremonie war nun zu Ende und nach Dumbledores Rede, die Harry als ziemlich überflüssig befand, wurden die Tische gedeckt und alle genossen die Köstlichkeiten, die Hogwarts jedes Jahr für sie bereit hielt. Der Schwarzhaarige jedoch aß mit Bedacht und nicht wirklich viel, da er das von seinen ‚Verwandten’ nun schon gewohnt war.
 

Draco war das mit Ginny natürlich nicht entgangen und er wunderte sich über Harrys Reaktion. Obwohl er sich selbstverständlich freute, dass der kleinen Weaslygöre mal die Meinung gesagt wurde, war das für Potter definitiv nicht normal. Granger und Weasly hatte er anscheinend auch ganz schön angefahren – oder was auch immer – und jetzt auch noch das. Irgendetwas stimmte definitiv nicht und das lag nicht nur daran, wie sich Harry momentan gab, nein, auch seine Ausstrahlung war anders und seltsamerweise kam sie Draco wage bekannt vor, nur wusste er beim besten Willen nicht woher.
 

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Nachwirkungen

Kapitel 2
 

Es waren nun schon ein paar Wochen vergangen und Harry redete mit keinem etwas und ignorierte alle, die ihn etwas fragten oder dergleichen.

Schlafen konnte er – wie immer – nur wenig, da ihn immer noch die Albträume von seinen tollen ‚Ferien’ plagten.

Stattdessen nahm er sich ein Buch und las fast die ganze restliche Nacht durch, da er schon seit einigen Monaten intensiv die schwarze Magie studierte, war es ihm nur recht, ein bisschen mehr Zeit dafür aufzubringen.
 

Es war ein Montag und sie hatten gleich als erstes eine Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherin, was Harry nur ein innerliches Grinsen entlockte. Bis jetzt hatte er noch nicht gezeigt, was er konnte, aber heute würde er das ändern.

Hermine ließ sich von seiner Reaktion im Hogwartsexpress nicht abschrecken und versuchte sich dauernd bei ihm zu entschuldigen und mit ihm zu reden, was Harry natürlich nur auf die Nerven ging und somit ablehnte.
 

Sie waren etwas spät dran, da Hermine noch immer versuchte, mit Harry ‚Kontakt’ aufzunehmen und ihn bis vor einige Minuten noch zugelabert hatte. Der Schwarzhaarige ging langsam den Gang entlang – ihm störte es wenig, dass er zu spät kommen könnte –,als Hermine angerannt kam.

„Harry wo bleibst du denn! Du kommst zu spät!“, schrie sie schon fast panisch und packte Harry an der Hand, um ihn mitzuziehen, was sie ja schließlich auch tat.

„Hermine warte!“, schrie er mehrmals, doch sie wollte nicht hören und zerrte ihn mit, bis in den Kerker nach unten.
 

Bis Harry schließlich aufschrie.

„Verdammt bleib stehen!!“, keifte er und sie blieb auch sofort stehen, als sie diesen Ton vernahm. Sie standen nun mitten in einem menschenleeren Gang.

Harry keuchte und hielt sich die Hand auf die Brust.

„Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen verdammt! Wenn ich jetzt…“, doch weiter kam er nicht, denn er begann sofort zu husten. Scharf atmete er dabei ein und der Husten wurde immer schlimmer, bis Hermine etwas sah, dass sie erblassen lies.

Von Harrys Hand tropfte Blut auf den Boden und das braunhaarige Mädchen stotterte.

„Harry d-du blutest!“, sagte sie mit zittriger Stimme.
 

Harry indessen hustete nun fast nicht mehr und sein Atem stockte dennoch bei jedem Zug.

„Wir gehen in den Krankenflügel!“, sagte Hermine nun wieder mit fester Stimme und packte Harry an der Hand.

„Fass mich nicht an!“, sagte dieser jedoch in einem kalten Ton, wobei er sich immer noch die Hand vor den Mund hielt, von der mittlerweile das Blut in einem kleinen Rinnsal nach unten lief.

„Tut mir Leid, aber diesmal lass ich dich nicht in Frieden!“, sagte sie streng und stützte Harry auf sich. Gemeinsam gingen sie langsam zum Krankenflügel, wobei der Atem des Schwarzhaarigen in einen komischen Klang überging, der nichts Gutes verheißen lies.
 

„Mister Potter! Was um Merlins Willen ist mit Ihnen passiert!“, quietschte die Krankenschwester schockiert auf. Sofort zauberte sie ihn in ein leeres Bett und ging sogleich zu ihm, um ihn zu untersuchen. Hermine wartete inzwischen bei der Tür und als Madam Pomfrey kreidebleich und mit zitternden Händen von dem Vorhang, den sie um Harrys Bett gezogen hatte, hervorkam, schluckte Hermine und begann ebenfalls zu zittern.
 

„Was ist mit ihm?“, fragte sie und ihre Stimme bebte.

Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Krankenschwester wieder gefangen hatte.

„Er hat drei gebrochene Rippen, wobei sich eine davon in seine Lunge gebohrt hat und ihn deswegen Blut husten lies…“, sagte sie langsam und zitterte noch immer.

Hermine wurde bleich und konnte nun das zittern nicht mehr unterdrücken.

„Und?“, wisperte sie.
 

„Und er hat einen gebrochenen Knöchel, wobei der Knochen selbst in tausende Splitter zersprungen ist; ein geprelltes Schienbein mit einem kleinen Riss im Knochen am anderen Fuß; blaue Flecken und Prellungen am ganzen Körper und eine leichte Gehirnerschütterung!“, flüsterte sie nur mehr und der Schock übermannte sie abermals und ihr ganzer Körper zitterte.

Hermine war unfähig zu sprechen und wurde von Madame Pomfrey auch kurzerhand aus dem Krankenflügel geschmissen, da sie ihren Patienten dringen heilen musste.
 

Langsam ging sie in den Kerker und als sie dort angekommen war, öffnete sie die Tür zum Klassenzimmer für Zaubertränke, wo sie auch gleich die schnarrende Stimme des Professors vernahm.

„Miss Granger! Schön, dass Sie sich entschlossen haben, meinen Unterricht auch noch zu besuchen!“, sagte er kalt und man konnte ein Kichern aus den Reihen der Slytherins hören.

„Wo waren Sie?“, fragte er eisig und Hermine antwortete erst ein paar Sekunden später.

„Im Krankenflügel…“, flüsterte sie und die Blässe zeichnete sich noch immer in ihrem Gesicht ab.

„Sie sehen mir aber gar nicht krank aus Miss Granger und außerdem, wo ist eigentlich Mister Potter?“, schnarrte er. Abermals ein Kichern aus den Reihen der Slytherins.

„Er ist im Krankenflügel…“, wisperte sie und wurde noch blasser.

„So? Was hat unser geschätzter Mister Potter denn?“, fragte er und funkelte sie an.
 

Doch Hermine konnte nicht antworten, der Schock saß noch zu tief und Snape schien dies anscheinend zu bemerken und ließ sie mit einem kargen, eisigen Satz platz nehmen. Konzentrieren konnte sie sich die ganze Stunde nicht und ihr Trank wurde statt dunkelgrün nur hellgrün, was die Wirkung des Trankes schwächte und Snape so ein enttäuschten und bissigen Kommentar einbringen ließ.
 

Nach den beiden Zaubertrankstunden jedoch konnte sich Ron nicht mehr zurückhalten, da er vor Sorge schon fast platzte und nun endlich fragen konnte ohne von Snape mit einem Punkteabzug zu rechnen.

„Was ist denn los Schatz?“, fragte er besorgt, legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie leicht an sich. Sie standen in einem menschenleeren Gang, da die anderen schon vorgegangen waren.

„Es ist so schrecklich!“, wisperte sie und Tränen liefen aus ihren Augen.

„Wir hätten ihn zu uns holen sollen!“, schluchzte sie.

„Was? Von was redest du?, fragte Ron verwirrt und strich ihr behutsam über den Rücken.
 

Die beiden bemerkten die silbergrauen Augen nicht, die sie aufmerksam beobachteten.

„Na von Harry!“, sagte sie etwas lauter und schluchzte abermals.

„Was ist denn mit ihm?“, fragte Ron nun auch besorgt und zog Hermine noch enger zu sich. Hermine wollte gerade zu einem Satz ansetzen, als sie unterbrochen wurde.
 

„Was soll schon mit mir sein?“, hörten sie eine Stimme hinter sich und sie fuhren gleichzeitig herum. Dort stand Harry. Er hatte die Hände vor der Brust verschränkt und von den Verletzungen in seinem Gesicht war nichts mehr zu sehen. Seine Haut hatte einen blassen und leicht glänzenden Teint und seine Augen funkelten im Grün eines Smaragdes. Nur war in ihnen nicht mehr die Freundlichkeit und Ehrlichkeit zu sehen, sondern viel mehr Kälte und Verschlossenheit. Eine Maske, die bis vor den Ferien noch nicht existiert hatte.
 

„A-Aber du bist doch…“, stotterte Hermine und konnte nicht fassen, dass er schon aus dem Krankenflügel entlassen worden war.

„Ich bin was!? Verletzt?“, sagte er nun mit einem spöttischen Unterton und ein diabolisches Grinsen zierte sein Gesicht.

Erst jetzt fiel Hermine der schwarze, lange Umhang auf, den er trug und sein Gewand. Er hatte eine rabenschwarze, enge Hose und ein langes, elegantes, schwarzes Hemd an, welches bis knapp unters Schlüsselbein aufgeknöpft war. Absolut nicht Harrys Art und nun, da sie sein Gesicht betrachtete, viel ihr auf, dass er keine Brille mehr trug und wirklich nicht schlecht aussah, obwohl das bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt war, um über so etwas nachzudenken.
 

„Keiner kann so schnell solche Verletzungen heilen lassen! Nicht mal Madame Pomfrey!“, sagte Hermine nun laut und noch immer etwas schockiert.

„Tse! Hat das jemals einer behauptet?“, sagte der Schwarzhaarige nur gelangweilt und betrachtete immer noch das Paar vor ihm.

„Du bist abgehauen?!“, schrie Hermine nun fast und löste sich ungewollt aus Rons Umarmung.

„Wenn du es so nennen willst, ja!“, erwiderte er und grinste abermals.
 

Draco lief ein kalter Schauer den Rücken runter und er schloss kurz die Augen, um sich wieder zu beruhigen, denn ein bisschen gruselig war dieses Grinsen ja schon.

„Aber das kannst du doch nicht machen?!“, schrie sie ihn an.

„Und warum nicht?“, grinste Harry ihr entgegen.

„Du hast Blut gespuckt verdammt! Und…!“, doch sie wurde gestoppt. Schockiert schaute sie in Harrys Gesicht, aus dem das Grinsen gewichen war und einem ernsten und grausamen Ausdruck platz gemacht hatte. Ein Blick in seine Augen genügte, um Hermine zum Schweigen zu bringen.
 

„Pass auf was du sagst! Wenn auch nur ein Wort über das, was du vorher mitbekommen hast, aus deinem Mund kommt, dann werde ich dafür sorgen, dass du den nächsten Tag nicht mehr erlebst!“, sagte er und die Grausamkeit und Eisigkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören.

„Ein Wort über meine Verletzungen zu irgendjemanden und…!“, er machte eine eindeutige Geste und dem Paar wich jegliche Farbe aus dem Gesicht.

Auch Draco wurde kalkweiß und begann leicht zu zittern, doch ihm war ein kaum merkliches Blitzen an Harrys Finger nicht entgangen. Was das wohl war? Ein Ring vielleicht? Doch Draco wurde aus seinen Gedanken gerissen, bevor er überhaupt weiterdenken konnte.
 

„Du hörst dich schon an wie Voldemort!“, wisperte Hermine und erneut liefen Tränen aus ihren Augen.

„Wie Tom? Ach ja?“, sagte der Schwarzhaarige und lachte irre auf und fügte noch hinzu, bevor er an ihnen vorbei, Richtung Snapes Büro ging.

„Ihr kennt ihn doch gar nicht oder irre ich mich?“

Zurück blieben zwei verstörte Gryffindors und ein ängstlicher Slytherin namens Draco Malfoy. Draco war nun wieder eingefallen, welcher Aura Harrys glich und er erschauderte, wenn er nur an die roten Augen dachte. Oh ja, Harry war Voldemort jetzt wahrlich ähnlich gewesen. Diese grausame Art und dieser Ausdruck in den Augen. Noch eine ganze Weile standen die drei an ihrem Platz, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
 

Harry indessen war zu Snapes Büro gegangen, um den Tränkemeister noch einen kleinen Besuch abzustatten. Er klopfte an die Tür und als er ein kaltes „Herein“ vernahm, öffnete er sie und trat ein. Snape saß an seinem Schreibtisch und schien gerade ziemlich vertieft in eine Tränkezutatenliste zu sein. Doch als er aufsah, zog er verwundert eine Augenbraue nach oben.

„Mister Potter! Sie hätte ich nicht erwartet!“, sagte Snape kalt und musterte den Schwarzhaarigen kurz. Harry jedoch grinste nur.

„Ich bin hier, um mich zu entschuldigen, dass ich nicht in ihrem Unterricht war und vor allem, um zu fragen, welchen Trank wir am Mittwoch brauchen sollen bzw. welche Aufgaben sie uns gegeben haben!“, sagte der Gryffindor höflich und noch immer grinsend.
 

Snape war mehr als nur überrascht und antwortete deshalb nicht gleich, doch seine Stimmlage blieb wie immer, als er schließlich die Antwort gab.

„Wir werden ein leichtes Veritarserum brauen! Wie sie, so wie ich sie kenne, wahrscheinlich nicht wissen, gibt es mehrere Stärken dieses Serums und die Hausaufgabe besteht darin, die verschiedenen Veritarserums auf 3 Pergamentrollen, zu jedem Serum eine, zu beschreiben und für die Stunde die Zutatenliste durchzuarbeiten!“, sagte er eisig und Harry hörte ihm interessiert zu.
 

„Schon am Schulanfang ein Veritarserum zu brauen ist interessant und ja ich weiß, dass es verschiedene Stärken dieses Serums gibt! Drei um genau zu sein und ich danke Ihnen für die Information!“, sagte Harry höflich und verschwand anschließend aus dem Raum.
 

Snape schaute ihm verblüfft hinterher und wunderte sich noch immer über dessen Art und Weise und vor allem über sein nun vorhandenes Wissen in Zaubertränke. Was ist nur mit dem Jungen los?
 

Draco war inzwischen in den Slytheringemeinschaftsraum gegangen und saß dort in einem der schwarzen Ledersessel. Er war noch immer kalkweiß im Gesicht und den Schock hatte er immer noch nicht ganz überwunden.

„Draco was ist los?“, hörte er eine im sehr vertraute Stimme sagen und erst jetzt bemerkte er, dass ihm Blaise Zabini gegenüber saß und ihn besorgt musterte. Blaise war der Einzige, dem Draco vertraute und alles erzählte, na ja fast alles.
 

„Komm! Gehen wir in unser Zimmer! Wir müssen reden!“, sagte der schwarzhaarige Junge abrupt und zog Draco mit sich in ihr gemeinsames Zimmer. Slytherin hatte im Vergleich zu Gryffindor nur Zweibettzimmer.

Dort angekommen setzten sie sich gegenüber auf Dracos Bett und Blaise schaute seinen Freund noch immer besorgt an. Bevor er anfing zu reden, legte er noch einen Stillezauber über den Raum, denn hier hatten manchmal sogar die Wände Ohren.
 

„Was ist los? Ist etwas passiert?“, fragte Zabini ernst und Draco schaute ihn mit einem unidentifizierbaren Blick an.

„Na ja… Es ist wegen Potter…“, sagte er und man konnte noch immer den Schock heraushören, den er vor kurzem erlitten hatte. Blaise schwieg, er wusste, dass Draco ihm von alleine erzählen würde, was passiert war.
 

„Ich hab Granger und Weasly belauscht, als sie über ihn redeten! Granger hat geheult und sagte das etwas schreckliches passiert sei und dann stand plötzlich Potter hinter ihnen!“, er stoppte kurz und krallte seine Finger in den samtenen Stoff seines Umhanges. Blaise hatte seinen blonden Freund noch nie so gesehen, außer wenn er von seinem Vater erzählte. So schockiert und mit zitternden Händen.
 

„Du hättest ihn sehen müssen, so wie er da stand! Mit schwarzer, eleganter Kleidung, ohne Brille und diesem Grinsen! Dieses grausame, kalte, widerliche Grinsen!“, abermals stockte er und schluckte den Kloß im Hals hinunter, was ihm aber nicht so wirklich gelang.

„Granger sagte, dass er Blut gespuckt hat und dann…“, seine Hände begannen zu zittern und er schüttelte sich kurz.

„Er schaute sie mit einem Blick an, den ich bis jetzt nur bei meinem Vater und bei… beim dunklen Lord gesehen habe! Er sagte, wenn sie nicht gleich still wäre, würde er dafür sorgen, dass sie den nächsten Tag nicht mehr erlebt!“, flüsterte er nur mehr und Blaise wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. Das konnte doch unmöglich sein.
 

„Das hat er echt gesagt?“, wisperte Blaise und schaute schockiert zu seinem Freund.

Draco nickte nur und ein Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Blaise konnte es nicht glauben. Harry Potter, der Held der Zaubererwelt, droht einem seiner besten Freunde mit dem Tod? Das kann doch nicht wahr sein. Was war mit ihm passiert, dass er so grausame Dinge zu seinen Freunden sagte, jeden ignorierte und sich hinter einer Maske versteckte, die so gar nicht zu dem Gryffindor passte?
 

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Schock

Kapitel 3
 

Ein paar Tage vergingen, ohne das irgendetwas gravierendes passierte. Hermine und Ron hielten Abstand von Harry und man konnte noch immer die Angst in den Augen des Mädchens sehen, wenn er ihr entgegenkam. Dem Gryffindor war es nur recht, von niemandem angesprochen zu werden.
 

Nun war wieder Montag und sie hatten Zaubertränke. Die Gryffindors und Slytherins standen bereits vor dem Klassenraum und warteten auf den Tränkemeister.

Der Schwarzhaarige stand etwas abseits an die Wand gelehnt und hatte die Augen geschlossen.

„Habt ihr die drei Pergamentrollen voll gekriegt?“, hörte er ein Mädchen zittrig sagen, dass er als Lavender Brown identifizierte.
 

Er hörte keine Antwort und dennoch wusste er, dass sie sie nicht voll bekommen hatten, so wie die anderen ängstliche Laute von sich gaben. Ein Grinsen umspielte die Lippen des schwarzhaarigen Gryffindors und er spielte mit den zwei Phiolen in seiner Tasche, die er lässig über seine Schulter gehängt hatte. Oh ja Snape würde Augen machen. Nicht nur er, grinste Harry.
 

Plötzlich kam der Tränkemeister mit wehendem Umhang auf sie zu und befahl ihnen, einzutreten. Alle ließen sich auf ihre Stammplätze nieder und Snape begann alsgleich sie forsch um die Hausaufgaben zu bitten. Alle legten ihre Pergamentrollen auf den Tisch, ebenso Harry, der grinsend beobachtete, wie Snape sie mit einem Zauber einsammelte.
 

„Heute werden wir ein Veritarserum brauen, dass der ersten Stufe zugeteilt ist! Wer kann mir sagen, was der Unterschied zwischen den drei Serums ist?“, schnarrte er und blickte durch die Runde. Hermine Granger hatte die Hand schon erhoben und versuchte verzweifelt, Snapes Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch vergebens.

„Niemand?“, fragte er kalt, als er eine, für ihn in seinem Unterricht noch nie gehörte, Stimme vernahm.
 

„Der Unterschied besteht darin, dass das einstufige Serum leicht, das zweistufige schwerer und das drittstufige nicht abzuwehren ist. Gegen das Serum, das wir heute brauen, kann man ohne weiteres ankämpfen, wenn man sich nur ein bisschen anstrengt. Die Farbe des Serums ist leicht rötlich, wobei das zweitstufige eher gelblich und das drittstufige bereits durchsichtig ist.

Gegen das durchsichtige Serum kann man sich nicht wehren und man sagt die kalte und bedingungslose Wahrheit.

Das gelbliche Serum ist schon schwerer abzuwehren, als das rötliche. Hierbei kann man zwar noch kurz nachdenken was man sagt, doch es kommt schlussendlich doch nur die Wahrheit aus dem Mund desjenigen, der es getrunken hat. Hier muss man schon an etwas mehr magischer Kraft verfügen, um davon freizukommen.

Doch auch die Willensstärke eines Menschen ist ein bedeutender Punkt. Wer einen schwachen Willen hat, könnte sogar bei dem einstufigen Serum Probleme haben. Das durchsichtige Serum wird in Askaban benötigt, um aus Verbrechern die Wahrheit herauszuquetschen. Die anderen beiden werden nicht sehr oft verwendet.“, endete Harry und alle schauten ihn mit offenen Mündern an.
 

Snape war sprachlos und Hermine schaute Harry verblüfft an. Nicht einmal sie hätte es so genau aus dem Stegreif erklären können, als der schwarzhaarige Gryffindor.

„20 Punkte für Gryffindor!“, sagte Snape knapp und ging zur Tafel, um die Zutatenliste aufzuschreiben.
 

Draco schaute wie paralysiert auf den Schwarzhaarigen, der sich selbstzufrieden grinsend auf den Sessel zurückgelehnt hatte. Harry wusste etwas in Zaubertränke und sogar mehr als er selbst? Irgendetwas war hier gehörig faul und Draco schüttelte kurz den Kopf, um wieder zu Besinnung zu kommen. Nie hätte er gedacht, dass der Goldjunge Gryffindors besser war als er? Gerade in Zaubertränke!
 

Snapes Stimme holte alle wieder in die Realität zurück und sie standen auf, um sich die Zutaten aus dem Schrank zu holen. Harry tat es ihnen gleich, doch er holte sich alles erst als Letzter.
 

Draco konnte es nicht fassen, als er dem Gryffindor zusah, wie er das Veritarserum braute. Er blickte kein einziges Mal auf die Zutatenliste und mischte diesen Trank ohne Probleme auswendig zusammen. Zutat um Zutat tat er hinzu und während der kurzen Wartezeiten blickte er gelangweilt aus dem Fenster. Schlussendlich hatte sein Serum einen so klaren und hellen Rot-Ton, dass es perfekter hätte nicht sein können.
 

Selbst Snape war verwundert über die plötzlichen Zaubertrankkünste des jungen Gryffindors und musste ihm wohl oder übel nochmal 20 Punkte zuschreiben.

Dracos Trank hatte fast die selbe Farbe und trotzdem war der von Harry besser und das störte den blonden Slytherin gewaltig. In seinem Lieblingsfach wollte er der Beste sein und nicht dieser Möchtegernheld der Zaubererwelt.
 

Als die zweite Stunde schlussendlich zu Ende war, gaben alle eine Phiole von ihrem Trank auf dem Lehrertisch ab und verschwanden aus dem Kerker. Alle außer Harry, der gemütlich alle Sachen zusammenpackte und zu Snape an den Lehrertisch trat.

„Was wollen Sie Mister Potter?“, fragte Snape forsch und schaute Harry kalt an.

Dieser lächelte ihm nur höflich entgegen und holte zwei Phiolen aus seiner Tasche.

„Ich wollte sie nur fragen, ob sie die beiden auch noch gebrauchen könnten!“, sagte er und hielt Snape die beiden gläsernen Phiolen entgegen.
 

Dieser schaute desinteressiert von Harrys Gesicht runter zu dessen Hand. Als er sah, was der Junge da in seiner Hand hielt, weiteten sich seine Augen vor Ungläubigkeit und er schaute wieder in das Gesicht des Jungen.

„Wie haben Sie…“, sagte er und musterte verwirrt seinen Gegenüber, der ihn anlächelte.

„Die habe ich selber gebraut, falls sie das wissen wollen und nein, ich habe die nicht gestohlen oder sonstiges!“, antwortete er und grinste noch breiter, als er Snapes Gesicht sah.

„Hier!“, sagte Harry und stellte die beiden Phiolen, mit dem zwei- und dreistufigen Veritarserum, noch zu der seinigen dazu und verschwand ohne ein weiters Wort aus dem Klassenzimmer.
 

Snape saß da wie bestellt und nicht abgeholt und starrte auf die drei Phiolen vor ihm. Jeder der drei Tränke war einwandfrei gebraut und er musste zugeben, er selbst hätte sie nicht besser machen können, aber woher dieser plötzliche Umschwung? Was war passiert?
 

Harry indessen ging zufrieden grinsend durch die Kerkergänge und stoppte abrupt, als sich ihm plötzlich ein wütender Blondschopf namens Draco Malfoy in den Weg stellte. Diese Tatsache ließ Harry äußerlich verwundert wirken, doch innerlich grinste er nur.

„Potter!“, schnauzte Malfoy und schaute ihn hasserfüllt an.

„Guten Tag Malfoy! Was beschert mir die Ehre?“, grinste Harry nun und der Blonde wurde noch wütender.

„Halt die Fresse Narbengesicht! Was fällt dir ein mich so zu blamieren!“, fauchte er und blanke Wut kochte in ihm hoch.
 

„Dich blamiert? Wann denn wenn ich fragen darf?“, sagte er und setzte eine Unschuldsmiene auf.

„Das weißt du doch genau Potter! Seit wann interessierst du dich eigentlich für Zaubertränke? Du bist und bleibst ne Niete in diesem Fach! Mir kannst du nicht das Wasser reichen!“, fuhr er ihn an und ballte seine blassen Hände noch stärker zu Fäusten, sodass die Knöchel weiß hervortraten.

„Bist du dir da sicher oder willst du deine letzte Aussage vielleicht nicht doch noch mal überdenken?“, antwortete Harry mit einem diebischen Lächeln.
 

„Schnauze, sonst wisch ich dir dein blödes Grinsen aus deiner vernarbten Fresse du Bastard!“, zischte Malfoy und kochte fast schon über vor Wut.

„Welch harte Worte! Hast du die etwa von deinem Daddy gelernt? Also echt! Sowas sagt man doch nicht zu anderen Leuten! Böser Junge!“, grinste Harry und sah mit Genugtuung die Wirkung der Worte.

„Fresse du Arsch!“, fuhr in Malfoy an und rannte mit erhobener Faust auf ihn zu.
 

Harry entlockte dies jedoch nur ein amüsiertes Grinsen und er parierte den Angriff, indem er Malfoys Hand packte und ihn grob festhielt. Der Blonde und er standen sich nun gegenüber und schauten sich an. Draco funkelte ihn hasserfüllt an, was Harry beinahe auflachen ließ.

„Ein Malfoy, stolz und eitel was?“, fing Harry an und fuhr sogleich fort.

„Durch die Gänge zu stolzieren und so zu tun als ob man etwas besseres ist und alle niedermachen, die einem nicht passen! Oh ja! Das ist die Bestimmung eines Malfoy! Doch, bist du das nicht mal leid? So zu tun, als ob du der Größte und Unschlagbarste bist?“, sagte Harry und schaute in die sturmgrauen Augen, die vor Hass nur so glänzten.
 

„Da redet gerade der Richtige! Der Held der Zaubererwelt, der Voldemort überlebt hat! Du bist doch der, der von allen bewundert werden will, weil er die Welt retten wird! Du Pseudoheld hattest doch immer nur Glück! Alleine würdest du nicht eine Sekunde gegen den Dunklen Lord standhalten!“, fuhr er den Schwarzhaarigen an und wollte sich aus seinem Griff befreien, doch dieser hielt ihn an beiden Händen verbissen fest.

„Tja und du versteckst dich hinter deinem Papi und lässt ihm die ganze Drecksarbeit machen!“, erwiderte Harry kühl.

„Ich hab wenigstens noch einen Vater und eine Mutter im Gegensatz zu dir!“, knurrte er und bemerkte nicht, dass Harrys Griff noch fester wurde.

„Ja! Einen Vater der dich verprügelt und quält! Eine Mutter die nur zusieht und sagt es ist das Beste für dich!“, sagte Harry nun kalt und sprach gleich weiter.

„Oh ja! Sowas stell ich mir unter Eltern vor!“, meinte er und schaute in das schockierte Gesicht seines Gegenüber.
 

„Woher weißt du das?“, sagte Draco schockiert und schaute dabei unverwandt in die smaragdgrünen Augen seines Feindes, sich nicht über die gerade preisgegebene Privatsphäre bewusst seiend.

„Du gibst dich zwar als großer Macker, doch deine Augen und deine Seele sprechen Bände! Keiner durchschaut dich, doch ich habe es gesehen! Ich habe gesehen, was mit dir passiert ist!“, sagte er kühler, als er wollte.

„Aber du hast keine Ahnung was es bedeutet zu leiden! Keine Ahnung, was es bedeutet Leid und Qual zu empfinden! Keine Ahnung!“, sagte er leise, ließ den Blonden los, drehte sich um und blieb noch kurz stehen, um noch etwas zu sagen.

„Im Grunde genommen bist du doch genauso allein wie ich!“, fügte er noch hinzu und ging dann mit leicht wehendem Umhang davon.

Draco sank auf die Knie und starrte in die Richtung, in der der Gryffindor verschwunden war.
 

Der blonde Slytherin fehlte in den folgenden Stunden und Blaise machte sich bereits Sorgen, um seinen Freund. Als er nach dem Unterricht schlussendlich auf ihr Zimmer kam, sah er Draco in seinem Bett sitzen. Er hatte seine Beine angewinkelt, seine Arme darum geschlungen und schaute fast schon apathisch auf die weiche Samtdecke zu seinen Füßen. Seine Augen waren leer und ausdruckslos.
 

„Draco?“, Blaise näherte sich dem Blonden und legte sanft eine Hand auf dessen Schulter, doch dieser starrte nur weiter vor sich hin und bemerkte seinen Freund nicht.

„Draco!“, nun schüttelte der Schwarzhaarigen seinen Zimmerkollegen erst sanft und dann ein wenig fester.
 

Immer wieder sehe ich die Bilder vor mir. Wie mich mein Vater quält, mich schlägt, mich foltert auf grausamste Weise. Meine Mutter steht daneben und sieht auf mich hinab. ‚Dein Vater meint es nur gut mir dir’, war das Einzige, was sie sagte und dann wurde es dunkel. Tiefe Dunkelheit rund um mich herum und kein einziger Lichtfleck.

„Draco!“

Ich höre meinen Namen. Wer ruft mich da? Ich kenne die Stimme, sie stammt jedoch nicht von meinen Eltern.

„Draco!“

Ein kleiner Lichtpunkt erschien am Horizont und wieder erklang mein Namen. Langsam wurde der Lichtpunkt größer und immer größer, bis ich schließlich vom Licht verschluckt wurde.
 

Langsam klärte sich der Blick seines Freundes und er schaute ihn an.

„Hey Draco!“, lächelte Blaise erleichtert, trotz des ausdruckslosen Blickes, mit dem ihn sein Freund noch immer bedachte.

„Blaise…“, wisperte er und die Realität holte ihn wieder ein. So schnell konnte Zabini gar nicht schauen, fiel ihm sein Freund um den Hals und drückte ihn an sich.

„Draco was…!“, stotterte er und war unfähig sich zu bewegen.
 

„Du lässt mich doch nie alleine oder?“, wisperte er und Blaise war nun, nach den ersten Schocksekunden, fähig zu reagieren. Er legte seine Arme um den schlanken Körper seines Freundes und drückte ihn etwas an sich.

„Keine Angst! Ich werde dich nie alleine lassen!“, lächelte Blaise nun und drückte ihn fester an sich.

„Danke!“, flüsterte der Blonde, bevor er in Blaises Armen zusammensank. Nun sah Zabini die leicht geröteten Augen seines Freundes.

Noch nie hatte er ihn weinen sehen und so strich er ihm noch einmal sanft durchs blonde Haar. Anschließend legte er ihn ins Bett und deckte ihn zu.
 

Was war nur passiert? Wer hatte seinen Freund so verletzt, dass dieser sogar weinte? Blaise blieb an dem Bett seines Freundes sitzen und beobachtete ihn schweigend. Des Öfteren drehte er den Kopf hin und her und wisperte dabei immer etwas. Es klang fast wie ein Name. Doch von wem?

Blaise stand auf und lehnte sich zu Draco vor, sodass er es mit ein wenig Glück hören konnte und als er es hörte, wurde er blass und seine Augen weiteten sich.
 

Nach ein paar Schocksekunden sprang er auf und rannte aus dem Zimmer. Wenn er Glück hatte, würde er IHM begegnen und er hatte Glück. Gerade konnte er noch sehen, wie er um die Ecke bog. Blaise stürmte hinterher und als er um die Ecke schlitterte, schrie er seinen Namen.

„Potter! Bleib stehen!“, schrie er und keuchte leicht.

Harry drehte sich um und schaute den Schwarzhaarigen verwundert an.

„Blaise Zabini? Was verschafft mir die Ehre?“, fragte er immer noch verwundert.

„Fresse Potter! Was hast du mit Draco gemacht?!“, keifte er ihn an und Harrys Miene wurde etwas ernster.

„Nichts! Wir haben uns nur etwas unterhalten!“, meinte er kühl und schaute dabei in die zornigen Augen von dem Slytherin.

„Nur unterhalten?! Willst du mich verarschen oder was?!“, schrie Zabini nun schon fast.
 

„Er bleibt den ganzen Tag verschwunden und als ich ins Zimmer komme sitzt er auf dem Bett, vollkommen weggetreten und wie in Trance starrt er ins Leere und da willst du mir allen ernstes weismachen, dass ihr nur geredet habt?!“, fuhr ihn Blaise an.

„Wenn er die Wahrheit nicht verträgt, kann ich ihm nicht helfen!“, sagte der Gryffindor jetzt kalt.
 

„Welche Wahrheit?“, fragte Blaise ebenfalls mit der selben eisigen Kälte in der Stimme.

„Dass er genauso alleine ist, wie ich es bin und seine Eltern nicht dazu beitragen, dass er sich wohler fühlt!“, erwiderte der Schwarzhaarige kühl und frostig.

„Was?! Weißt du eigentlich was du da gesagt hast?!“, schrie Blaise ihn an.

„Ja!“, antwortete Harry knapp.

„Draco musste so viel Qualen ertragen und musste all die Jahre soviel an Schmerzen durchstehen! Er hat so viel gelitten und du…!“, er stockte als plötzlich alles um sie herum dunkel wurde und sie sich nur noch gegenseitig sehen konnten.
 

„Was zum…!“, erschrak Blaise.

„Hier kann uns keiner mehr hören!“, flüsterte Harry und hielt seinen Blick gesenkt, sodass man seine Augen nicht sehen konnte.

„Du sagst, er hat gelitten, doch keiner von euch beiden hat auch nur den Hauch einer Ahnung, was es bedeutet zu leiden!“, sagte er leise und in Blaise kochte wieder die Wut hoch, die für kurze Zeit verschwunden war.

„Ausgerechnet du willst wissen was Leid bedeutet? Du wurdest immer und überall von Leuten beschützt und selbst beim dunklen Lord wurde dir immer geholfen! So große Schmerzen hattest du doch nie! Ok! Ein Cruciatus vom dunklen Lord, aber das war auch schon alles! Du willst wissen was Leid ist? Das ich nicht lache!“, schrie ihn Blaise an und Harry hatte währen des Redeflusses seine Hände zu Fäusten geballt.
 

„Halt doch die Klappe! Du weißt nichts über mich! Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle! Keine Ahnung was es bedeutet Harry Potter zu sein! Keine Ahnung, wie schrecklich es ist, immer im Mittelpunkt zu stehen, obwohl man das auf keinen Fall wollte!“, sagte nun der Gryffindor und wurde in seinem Tonfall immer lauter.
 

„Genauso wie du keine Ahnung hast, was es bedeutet, von seinen sogenannten ‚Verwandten’ geschlagen, verprügelt, misshandelt und vergewaltigt zu werden! Du hast keine Ahnung wie es sich anfühlt, wenn dein Cousin dich betatscht und seinen dreckigen Schw*** in deinen Ar*** steckt und dich durchf****, bist du nicht einmal mehr die Augen offen halten kannst! Wenn dich dein Onkel so verprügelt, dass du nicht mal mehr aufstehen kannst!“, schrie Harry ihn nun an und Blaise war bei jedem weiteren Wort mehr Farbe aus dem Gesicht gewichen.
 

„Du hast keine Ahnung wie es ist, wenn du als Abschiedsgeschenk eine solche Trachtprügel bekommst, dass du drei gebrochene Rippen und Wunden am ganzen Körper davonträgst! Oder du Blut hustest, weil sich eine der Rippen in deine Lunge gebohrt hat und du fast abkratzt!“, schrie er weiter.
 

„Jeden Tag habe ich gehofft, dass es aufhört! Ich habe gebetet und gebettelt, damit es aufhört! Doch nicht einmal Dumbledore kam, um mir zu helfen! Ich konnte mich nicht mehr wehren, nicht einmal einen Finger konnte ich mehr rühren! Jeden Tag! Jeden Tag haben sie das mit mir gemacht! Denkst du das war schön? Hä?! Antworte mir!“, schrie er seinen Gegenüber an, der keinen Ton mehr von sich gab.
 

Tränen liefen über das Gesicht von Harry und seine Seele schrie vor Verzweiflung.

Als er die salzige Flüssigkeit bemerkte, drehte er sich abrupt um und wischte sie mit dem Ärmel seines Hemdes weg.

Blaise war zu schockiert, um etwas zu sagen geschweige denn etwas zu tun, darum konnte er auch die gewisperten Worte von Harry nicht mehr hören.

„Ich darf nicht die Fassung verlieren! Ich darf nicht schwach werden!“, murmelte dieser apathisch vor sich hin.

Der Slytherin indessen stand nur regungslos da, starrte Harry gebannt an und als dieser wieder zu sprechen begann, erschrak er.
 

„Ja, ich bin einsam und ja, ich hasse es Harry Potter zu sein und ja ich habe mir meinen Tod gewünscht! Unzählige Male habe ich mir gewünscht zu sterben! Ich wäre froh gewesen, hätte mich Voldemort in den Ferien besucht und mich getötet, anstatt mir nur Visionen von seinen Gräueltaten zukommen zu lassen! Ja, auch er hat dazu beigetragen, dass ich nicht wieder aufstehen konnte! Nicht mehr auf vollem Herzen leben wollte! Lieber sterben wollte!“, sagte er nun wieder gefasst und ruhig, dennoch immer leiser werdend, drehte sich aber trotzdem nicht zu dem schwarzhaarigen Slytherin um.
 

„Ich habe Draco sehr weh getan und es tut mir auch Leid! Denn er ist nicht alleine, immerhin hat er doch dich! Ich hätte wohl mit mehr Gefühl an die Sache rangehen müssen, doch ich habe seit den Ferien keine Gefühle mehr! Ich wurde gebrochen! Meine Seele und mein Herz wurden gebrochen! Ich spüre nichts mehr außer Hass und abgrundtiefe Verzweiflung! Ich im Gegensatz zu Draco habe niemanden! Niemanden, der mich um meiner Selbst willen liebt oder mich einfach nur akzeptiert! Immer bin ich Harry Potter! Der Auserwählte, der Voldemort töten soll! Ich war nie etwas anderes und werde es nie sein! Aber ich werde ihn töten, nur um endlich in Frieden verschwinden zu können! Leben zu können! Sterben zu können!“, die letzten Worte hatte er nur geflüstert, dennoch hatte sie Blaise verstanden und schaute ihn nun wieder schockiert und dennoch mitleidig an.
 

„Blaise, sag Draco bitte, dass es mir Leid tut, ja? Ich bitte dich nicht als Harry Potter darum, sondern als Mensch, wie wir alle einer sind!“, sagte er leise und die Dunkelheit rundherum verschwand und sie standen wieder allein im Korridor.

Harry drehte sich zu Blaise und sah ihn mit einem unidentifizierbaren Blick an.

„Ich hoffe ich kann euch den Frieden bringen, den ihr verdient, wenn ich ihn töte!“, mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon.
 

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Gemeinsame Sache mit dem dunklen Lord?

Kapitel 4
 

Blaise stand noch kurz regungslos da, bevor er losstürmte und in Richtung Slytheringemeinschaftsraum lief. Dort angekommen rannte er sofort in Dracos und sein Schlafzimmer, schlug die Tür lautstark hinter sich zu und lehnte sich an sie.
 

Er keuchte leicht und blieb kurz schnaufend angelehnt stehen. Doch von einer Sekunde auf die andere sank er auf die Knie und Tränen liefen in Strömen aus seinen Augen und er schluchzte herzzerreißend auf.
 

„Blaise?“, hörte er eine noch leicht verschlafene Stimme. Draco war gerade durch das Krachen der Tür aufgewacht und schaute sich noch ein wenig verpeilt im Zimmer um, doch als er Zabini heulend und schluchzend auf dem Boden sah, erschrak er.

„Blaise was ist mit dir?“, fragte Draco, sprang aus dem Bett und kniete sich direkt vor seinen Freund. Dieser jedoch antwortete nicht und zog den Blonden einfach in seine Arme.

„Ist ja gut!“, wisperte ihm Draco immer wieder zu und strich ihm sanft durch die Haare und den Rücken entlang.
 

Als sich der Schwarzhaarige etwas beruhigt hatte, setzten sie sich gegenüber im Schneidersitz hin.

„Was ist denn los mit dir?“, fragte Draco besorgt und musterte seinen Freund aufmerksam. Seine Augen waren ganz rot vom Weinen und er schluchzte hie und da immer noch leise.

„Ist nichts schlimmes, aber ich soll dir etwas ausrichten!“, sagte er und schaute Draco in die sturmgrauen Augen.

„Von wem?“, fragte dieser nur verwirrt und ließ seinen Freund dabei nicht aus den Augen.
 

„Von Harry!“, flüsterte Blaise und Draco wurde von einer Sekunde auf die andere bleich und seine Augen eiskalt.

„Was will der von mir?“, knirschte er und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Er will, dass ich dir sage…“, sagte Blaise langsam.

„Was?!“, fauchte Draco, was Blaise zusammenzucken ließ.

„Er will, dass ich dir sage, dass es ihm leid tut!“, erwiderte er zaghaft und schaute dabei auf den Boden, wodurch ihm Dracos verwirrter und erstaunter Blick entging.
 

„Er will sich entschuldigen?“, sagte er immer noch in diesem eisigen Ton, der Blaise erschaudern ließ.

„Ja und er hat noch gesagt, dass… dass du nicht so alleine bist, wie er und er das somit zurücknimmt!“, stotterte der Schwarzhaarige leicht und Blickte dabei stur auf den Boden.

„Was soll dass denn heißen?“, fragte Draco kalt.

Blaise schluckte. Er wollte Draco nicht erzählen, was er vorher von Harry erfahren hatte. Doch wie sollte er es jetzt am besten erklären?
 

„Na dass du nicht einsam sein musst, weil du ja jemanden hast, dem du vertrauen kannst!“, stotterte Blaise weiter und schaute verbissen zu Boden.

„Ich? Einsam? Wer sagt das?“, keifte der Blonde und Blaise traten wieder Tränen in die Augen.

„Ach verdammt Draco! Er meinte damit, dass du nicht einsam sein brauchst, weil du ja mich hast! Weil du mich als deinen Freund hast und mit mir über alles reden kannst und mir vertrauen kannst!“, schrie ihn Blaise an und schaute ihm direkt in die Augen.
 

Alsgleich sprang er auf, riss die Tür auf und sagte noch mit erstickender Stimme, bevor er verschwand:

„Bin ich dir denn so wenig wert?“, und er schlug die Tür zu.

Draco saß da und starrte auf die Tür. Was hatte er nun schon wieder angerichtet?

„Blaise…“, wisperte er und schaute verbittert zu Boden.
 

Dieser lief derweilen Richtung Westturm, um sich dort zu verschanzen. Als er dort angekommen war, schlug er die Tür hinter sich zu, viel auf die Knie und schlug die zu Fäusten geballten Hände auf den Boden.

„Warum hast du mir das erzählt? Warum Harry! Sag es mir! H-A-R-R-Y!“, das letzte Wort schrie er aus voller Kraft und ließ sich dann schluchzend auf den Boden fallen.

„Warum?“, flüsterte er immer wieder, bis er schließlich vor Erschöpfung eingeschlafen war.
 

Zur gleichen Zeit auf einem Friedhof nähe London.

„Mailord!“, ein schwarz gekleideter Mann, dessen Gesicht mit einer Maske verhüllt war, kniete auf dem Boden vor einem Steinthron, auf dem eine bleiche Gestalt saß.

„Ich habe Neuigkeiten für euch!“, sagte der Todesser unterwürfig.

„Sprich!“, erklang die kalte, tiefe, raue Stimme von Voldemort.

„Jemand will euch sprechen! Jemand sehr wichtiges sogar, Mailord!“, verkündete der Todesser und verbeugte sich noch tiefer.

„Wer?“, fragte er eisig zurück.

„Es ist…“, doch er der Todesser wurde unterbrochen.
 

„Das bin ich!“, hörte er von weiter hinten hervorhallen.

Voldemort blickte auf und konnte eine Gestalt mit schwarzem Umhang erkennen, deren Gesicht jedoch von einer Kapuze fast zur Gänze verdeckt wurde.

Die Person trat bis auf fünf Meter an den Thron heran und blieb anschließend stehen.

„Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten!“, sagte der Unbekannte höflich.

„Und der wäre?“, fragte Voldemort nun interessiert, da ihm das Grinsen auf dem Gesicht des Fremden nicht entgangen war. Vor allem wollte er wissen, wer da so dreist war und sich nicht einmal vor ihm verbeugte.
 

„Ich möchte in die Reihen Ihrer Todesser eintreten! Im Gegenzug überreiche ich Ihnen ein kleines Geschenk!“, sagte der Fremde und grinste diabolisch.

„Welch eine Ehre! Ich hätte nicht gedacht, dass gerade DU zu mir gehören möchtest! Du weißt, dass nur ein Wort von mir reichen würde, um dich zu töten!“, grinste nun Voldemort teuflisch, mit einem höhnischen und wahnsinnigen Beigeschmack.

„Dessen bin ich mir bewusst, doch würden Sie sich dann nicht selbst vernichten?“, erwiderte der Fremde und grinste abermals.
 

„Mich und damit den letzten Horkrux?“, fragte er und wusste, dass er bereits gewonnen hatte, denn den zweiten Vorschlag, würde er gewiss auch nicht abschlagen.

„Du weißt davon?“, sagte der dunkle Lord nun etwas erschüttert von der Tatsache, dass sein Todfeind, von den Seelenstücken wusste.

„Ja! Ich habe sie alle hier und das lässt mich gleich zu meinem zweiten Vorschlag kommen!“, grinste er immer noch diebisch.

„Der wäre?“, sage Voldemort nun wieder kalt.
 

„Sie verbinden sich wieder mit all Ihren noch übrig gebliebenen Horkruxen und werden mit meiner Hilfe wieder zu einem jung aussehenden, mächtigen Herrscher! Ich habe die Macht, Ihnen alles wiederzugeben, was sie in all den Jahren an Macht verloren haben! Dafür machen Sie mich zu einem von Ihnen!“, endete der Fremde und grinste dabei siegessicher.
 

„Du willst die Macht haben, mich wieder so stark zu machen wie früher?“, nun musste der Lord laut auflachen.

„Ja, die habe ich! Soll ich es Ihnen beweisen ehrenwerter Lord?“, der Fremde hob die rechte Hand in die Höhe, an der ein silberner Ring aufblitzte und mit einem Mal begann die Erde zu beben und ein Wind wehte über den Friedhof.

Er wirbelte rund um den Fremden die Blätter hoch und der Ring fing an zu leuchten.

„Was zum…!“, Voldemort war mehr als nur überrascht. Woher hatte der Junge nur solch eine gigantische Macht?
 

Der ganze Friedhof wurde von einem hellen Licht erleuchtet und alle mussten die Hände vor die Augen nehmen. Als es sich wieder legte, sah man den Jungen wieder, der mit waagrecht ausgestreckter Hand und einem diabolischen Grinsen vor dem Thron stand. Über seiner Handfläche schwebte eine Phiole, dessen Inhalt man jedoch nicht erkennen konnte. Ein paar entsetzte Aufschreie waren unter den Reihen der Todesser zu hören, als sie sahen, wer der fremde Bursche war, der sich erdreistete, ihren Meister so zu behandeln. Der Wind hatte seine Kapuze heruntergeweht und so konnte man nun sein Gesicht eindeutig sehen.

„Nehmen Sie meinen Vorschlag an?“, fragte Harry, der mit einem breiten, frechen Grinsen vor seinem Feind stand.
 

Voldemort musste erst kurz nachdenken, um dann schließlich zu antworten.

„Gut! Ich nehme an! Aber wo ist der Hacken, bei der ganzen Geschichte?“, sagte er und ein eisiger Unterton schwang in seinen ebenso kalten Stimme mit.

„Tja das einzige was Sie vielleicht als Hacken bezeichnen würden ist, dass ich ‚meinen’ Horkrux behalten habe und ich mich nicht von Ihnen rumkommandieren lassen werde! Ich werde in Hogwarts bleiben und von dort aus können sie mich jederzeit zu sich rufen Meister!“, sagte der Schwarzhaarige und grinste.
 

Voldemort knurrte nur.

„Gut! Wenn wir alles geklärt haben, dann möchte ich bitten, dass Sie jetzt Ihren Teil der Abmachung einlösen! Bin ich ein Todesser, kriegen Sie dass hier!“, er hielt die Phiole hoch, die mittlerweile in seiner Hand gelandet war und grinste dem Lord entgegen.

„Nun gut!“, sagte er und schloss die Augen. Ein Murmel konnte man von ihm hören und Harrys Arm begann höllisch zu brennen, doch Schmerzen spürte er schon lange nicht mehr. Er stand nur da und lächelte, währen das dunkle Mal auf seinen Unterarm gebrannt wurde. Blut tropfte auf den Boden, doch dass störte ihn herzlich wenig.
 

Voldemort öffnete die Augen wieder und schaute den neu geborenen Todesser kalt an.

„Ich habe meinen Teil eingelöst, nun bist du dran!“, sagte er eisig und begutachtete den jungen Burschen vor sich.

„Gut, hier!“, er schmiss Voldemort die Phiole zu, die dieser mit einer eleganten Handbewegung auffing.

„Da drin sind alle Stücke ihrer Seele + die dazugehörige Macht, die sie mit den Stücken abgelegt haben! Trinken Sie sie und Sie werden so stark sein, wie damals!“, sagte der Schwarzhaarige und strickte sich sein langes schwarzes Hemd auf, um das Werk seines Meisters zu begutachten.

Voldemort öffnete das Glasgefäß, setzte es an die Lippen und trank es in einem Zug aus. Von einer Sekunde auf die andere hallte ein Schrei über den Friedhof und er wurde abermals von einem hellen Licht erleuchtet.
 

Blaise schrak hoch und hatte sich so schnell aufgesetzt, sodass ihm etwas schwindlig wurde und er drohte wieder umzukippen. Er fing sich jedoch schnell wieder und schaute sich verwirrt um. Schweißperlen liefen ihm über die Stirn und er atmete schnell und ein wenig stockend. Er hatte etwas schreckliches geträumt, wahrlich schreckliches. Harry wurde ein Todesser und hat Voldemort wieder die Macht gegeben, die er vor 16 Jahren gehabt hatte. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter. Wahrhaft schrecklich.
 

Er stand nach einer Weile auf und verließ den Westturm, um noch rechtzeitig zum Abendessen zu kommen, denn er war schon ziemlich spät dran. In der großen Halle angekommen setzte er sich an den Slytherintisch und begann auch sogleich sich etwas Essen aufs Teller zu tun, obwohl er nicht wirklich Lust hatte, etwas zu sich zu nehmen. Langsam und unbemerkt ließ er seinen Blick zum Gryffindortisch rüberschweifen und merkte, das sich der Goldjunge nicht an seinem gewohnten Platz am Ende des Tisches, wo nie einer neben ihm saß, befand. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit und ihm verging der Hunger gänzlich. Was wäre, wenn sein Traum kein Traum gewesen war, sondern eine Vision und Potter dem Dunklen Lord wirklich seine gesamte Macht zurückgegeben hatte? Wäre er wirklich zu so etwas fähig? Würde er wirklich die ganze Welt ins Unglück stürzen? Er als Gryffindor? Er, der so ein großes Herz hat und sich nicht davon abbringen hat lassen, den Dunklen Lord zu töten? Oder war es vielleicht seit den Ferien anders? Hatte er wirklich alles verloren? Sich wirklich gänzlich aufgegeben? Hatten sie ihn wirklich gebrochen? Blaise fand auf diese Fragen keine Antwort.
 

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Blaise' Trauma

Kapitel 5
 

Es war mittlerweile schon nach Mitternacht, doch ein gewisser blonder Slytherin wälzte sich im Bett hin und her und scheiterte an jedem kläglichen Versuch, den er startete, ins Reich der Träume abzudriften. Er dachte immer wieder an die Worte des schwarzhaarigen Gryffindor und umso länger er darüber nachdachte, desto eher kam er zu dem Schluss, dass dieser vielleicht gar nicht so unrecht mit seiner Behauptung hatte. Er war wirklich, außer Blaise natürlich, alleine auf der Welt und keiner wollte ihn haben. Seine Eltern misshandelten, quälten und folterten ihn. Also wirklich nicht das, was sich der junge Slytherin unter Liebe vorstellte.
 

Er seufzte lautlos in sein Kissen hinein und gab es schlussendlich auf zu versuchen einzuschlafen. Seine blonden Haare fielen ihm wirr ins Gesicht, als er sich auf den Rücken rollte und seinen Kopf Richtung Fenster wand. Der Mond schien herein und beleuchtete seinen Schreibtisch, der unterm Fenster stand, mit seinem silbernen Licht.
 

Seine Gedanken glitten wieder zu diesem einen Wort zurück. Liebe. Ja, mit diesem Wort konnte Draco nicht wirklich etwas anfangen. Er hatte noch nie geliebt und er wurde es auch nicht. Dieses kribbeln im Bauch, die rosarote Brille, dass alles waren nur Dinge, die er aus Beschreibungen seiner Mitschüler – eigentlich nur von Pansy Parkinsons typischen Weiberschwärmereien – kannte und zu denen er sich keine Emotionen bilden konnte. Schade eigentlich, dachte der Blonde ironisch und seufzte abermals lautlos. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, würde er schon gerne jemanden haben, den er blindlings vertrauen und lieben konnte und dieses genauso zurückbekommen würde.
 

Ein anderes Thema in seinem Kopf war das sehr merkwürdige Verhalten eines gewissen schwarzhaarigen Gryffindors. Wie er jetzt von Liebe zu Potter kommen konnte, war ihm schleierhaft. Aber Harry verhielt sich im Moment äußerst komisch und er musste, obwohl er das nie offen zugeben würde, Granger recht geben. Irgendwie erinnerte Potter wirklich an ihn oder mehr an seinen Vater, doch den kannte das neunmalkluge Schlammblut ja nicht. Schon, aber nicht privat.
 

Wieder seufzte er lautlos und drehte sich auf die Seite, schaute aber weiterhin aus dem Fenster in den mit Sternen fast schon überfüllten Himmel. Was um Merlins Willen war mit ihm passiert? Er konnte doch nicht von einer Sekunde auf die andere zu einem grausamen Monster mutieren? Oder doch?

Draco strich eine nervige Haarsträhne aus dem Gesicht und schnaubte leise, da diese ihm abermals ins Gesicht fiel und er sie wieder wegstreichen musste.
 

War etwas schlimmes in den Ferien passiert? Irgendetwas mit Voldemort? Nein, dass wüsste er, da sein Vater ihn da sicher informiert hätte. Nein, dass konnte man also ausschließen. Hat ihn der Tod von diesem Flohbeutel, diesem Black, so fertig gemacht? Bestimmt, aber das ist sicher nicht der Grund, warum er so kalt und grausam ist, oder doch?
 

Draco kam zu keinem grünen Zweig und raufte sich aufgebracht die Haare.

Das konnte doch nicht so schwer sein, den Grund zu erfahren, warum Potter so anders ist. Moment mal! Draco hielt in seinem Tun, sich die Haare wie wild zu zerstrubbeln inne und verengte seine Augen zu Schlitzen. Wieso interessierte ihn das überhaupt so? Warum machte er sich Sorgen um Potter? Den Ich-bin-der-Held-der-Zaubererwelt-und-Dumbledores-Liebling-Potter? Das war doch eine viel wichtigere Frage!
 

Der Blonde dachte angestrengt nach. Weil es keinen Spaß mehr machte, ihn zu verarschen und vor allen zu blamieren? Der Blonde nickte unbewusst und noch immer denkend. Das war ein Teil der Antwort, aber der andere, war schon etwas schwieriger zu erklären. Potter war zwar sein Feind, doch er war immer da, wenn man mal seine Wut an jemandem auslassen musste und irgendwie war es beruhigend zu wissen, dass jemand da war, egal in welchem Verhältnis man zu dieser Person stand.
 

Irgendwie fand Draco es schon schade, dass der Schwarzhaarige damals in ihrem 1. Jahr seine Hand abgewiesen und seine Freundschaft ausgeschlagen hat. Nur zu gerne hätte er mit ihm an seiner Seite die Gryffindors geärgert und ihnen das Fürchten gelehrt. Sie wären ein gutes Team gewesen.
 

Wieder wunderte er sich über seine Gedanken. Potter an seiner Seite haben? Wie lächerlich! Verächtlich schnaubte er in seinen nicht vorhandenen Bart hinein und verschränkte die Arme vor der Brust. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Jetzt dachte er schon über was-wäre-wenn Situationen nach, die es sowieso nie geben wird und überhaupt! Ausgerechnet mit Potter! Wie kam er bloß auf sowas?
 

Grummelnd schlug er hart und dennoch kaum hörbar auf die Matratze, die, Gott sei Dank, keinen Laut von sich gab. Seine Gedanken verwirrten ihn und machten ihn wütend. Er krallte sich in seinem Kissen fest und knirschte mit den Zähnen. Dieser vermaledeite Potter! Was um Merlins Willen brachte ihn dazu, immer wieder über diesen Pseudohelden nachzudenken. Immer beherrschte dieser Trottel mit den tiefgrünen Augen seine Gedanken. Wunderschöne tiefgrüne Augen.
 

Draco fuhr hoch und saß nun kerzengerade im Bett. Das hatte er jetzt nicht wirklich gedacht oder? Eine Weile starrte er vor sich hin und vor seinem geistigen Auge erschien das Bild des Gryffindors. Nein, nein, nein! Der Blonde schüttelte seinen Kopf wild hin und her. Dieses verdammte Bild soll endlich verschwinden! Doch das tat es nicht. Immer wieder sah er Harrys Bild vor Augen und schön langsam stieg leichte Panik gemischt mit Wut in ihm hoch. Warum Potter? Warum dieser verdammte scheiß Gryffindor-Heldenverschnitt? Warum ausgerechnet Sankt Potter?
 

„Verdammt!“, knurrte Draco und schlug mit beiden Händen in sein Kissen, doch bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, erregte ein leises Wimmern seine Aufmerksamkeit. Was war das denn? Er blickte zum benachbarten Bett und erkannte die schemenhafte Gestalt von Blaise, der seinen Kopf immer wieder hin und her drehte. Der Blonde runzelte die Stirn. Blaise war eigentlich ein Typ, der immer ruhig schlief und nie Albträume oder dergleichen hatte.
 

Seine Zorn hatte sich gelegt und der schwarzhaarige Gryffindor wurde aus seinen Gedanken entfernt, nur Blaise war jetzt wichtig.

Leise erhob sich Draco und schlich auf Zehenspitzen zu Blaise’ Bett hinüber, dabei keuchte er kurz auf, als er den eiskalten Steinboden berührte. Langsam und zärtlich strich er über die Wange des Schwarzhaarigen.
 

„Blaise?“, wisperte er, aber als sein Freund nicht aufwachte, wiederholte er dessen Namen etwas lauter und rüttelte ihn leicht. Blaise fuhr mit einem gequälten Schrei aus seinem Traum hoch direkt in Dracos Arme, die sich warm um ihn schlossen.

„Sch… Alles wird wieder gut! Jetzt kann dir nichts mehr passieren! Ich bin bei dir mein Freund! Ich lass dich nicht alleine!“, flüsterte Draco seinem Freund wie ein sich wiederholendes Mantra ins Ohr und die Worte zeigten Wirkung. Blaise entspannte sich und seine Atmung ging wieder langsamer und gleichmäßiger.
 

„Draco?“, wisperte Blaise und der Blonde drückte ihn noch ein bisschen an sich, um ihn dann schlussendlich soweit loszulassen, dass sie sich in die Augen sehen konnten, doch Blaise stoppte sein Vorhaben, indem er ihn an sich drückte und sein Gesicht in Dracos Halsbeuge vergrub. Etwas erstaunt schaute der Slytherin-Prinz auf seinen besten Freund hinunter, doch dann legte er abermals seine Hände um den leicht zitternden Körper von Blaise und strich sanft am Rücken auf und ab.

„Sch… beruhige dich doch! Ich bin ja da!“, flüsterte ihm Draco ins Ohr, doch Zabini begann stärker zu zittern und der Blonde spürte etwas nasses auf seiner Haut.

„Blaise, bitte, nicht weinen!“, murmelte der Malfoy-Erbe und streichelte ihm weiter über den Rücken, um seinen Freund zu beruhigen.
 

„Warum hat er mir das erzählt?“, wisperte Blaise und krallte sich in Dracos Pyjamaoberteil fest.

„Wer hat dir was erzählt?“, flüsterte Draco in einem beruhigenden Ton zurück.

„Warum hat er das getan?“, wisperte er abermals und schien den Blonden gar nicht richtig wahrzunehmen.

„Wollte er mich quälen? Warum? Warum hat er das getan?“, wimmerte er nun fast schon mit erstickender Stimme und schien dabei ein Schluchzen zu unterdrücken. Draco fragte sich, worüber der Schwarzhaarige eigentlich redete. Anscheinend hat ihm jemand etwas erzählt, was seinem Freund Albträume bescherte. Aber was? Und wer?
 

Der blonde Slytherin versuchte immer wieder, seinen Freund zu beruhigen und dazu zu bringen, mit ihm zu reden oder ihn einfach nur anzusehen, doch vergebens. Wie in Trance flüsterte Blaise immer nur ‚Warum’ oder ‚Warum hat er mir das gesagt’ vor sich hin und reagierte auf keines von Dracos Worten. Langsam reichte es dem Blondschopf und er ließ das Reden, er musste handeln und das tat er auch und verpasste dem Schwarzhaarigen eine kräftige Ohrfeige.
 

Blaise kam langsam wieder aus seinem Trancezustand zurück und schaute Draco verwirrt und mit immer noch verweinten Augen an. Seine Hand lag auf seiner Wange und er bedachte seinen Freund mit einem schockierten Ausdruck in den Augen.

„Sorry, aber ich wusste nicht, was ich sonst noch hätte machen sollen!“, sagte der Malfoysprössling entschuldigend und ihm tat es leid, dass er seinem Freund eine gescheuert hatte.

„Was war los?“, fragte Blaise leise und seine Stimme wirkte heißer und brüchig.

„Du hattest einen Albtraum und ich hab dich geweckt“, kurz pausierte Draco, „dann hast du angefangen zu weinen und vor dich hinzureden von wegen ‚Warum hat er mir das gesagt’ und so etwas ähnliches. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen, weil gehört hast du mich ja nicht und deswegen habe ich dir dann eine verpasst. Nochmal sorry.“, sagte Draco am Schluss reumütig und starrte auf seine Hände, die er leicht zu Fäusten geballt hatte.
 

Kurz herrschte Stille zwischen den beiden, bis sie von Blaise unterbrochen wurde.

„Macht ja nichts. Ich danke dir sogar dafür.“, lächelte Zabini ihn nun leicht an und Draco sah auf. Ein leichtes Lächeln schlich sich ebenfalls auf seine Züge und er war froh, dass ihm der Schwarzhaarige die Ohrfeige nicht übel nahm.

„Was hast du eigentlich geträumt?“, platzte es Draco heraus und im selben Moment hätte er sich selbst gerne eine verpasst. Blaise’ Miene verfinsterte sich und er schwieg.
 

Draco hätte am liebsten laut aufgeschrieen. Wie blöd war er eigentlich? Sein Freund hatte sich wieder einigermaßen gefangen und er? Er musste ihn natürlich wieder daran erinnern, was er geträumt hatte.

„Es ist nichts schlimmes.“, sagte Blaise ruhig und Draco schaute ihn verwundert an.

„Danach hat es mir aber nicht ausgesehen! Du hast schließlich geweint und das tust du normalerweise nie!“, meinte nun der Blonde etwas energischer als er es wollte und schaute den Schwarzhaarigen ernst an.
 

Dieser rang indessen mit sich selbst. Sollte er es Draco erzählen? Das was Harry ihm gesagt hatte und das mit seiner Vision von Voldemort und ihm? Klar, Draco war sein Freund, aber er wollte ihn nicht noch mehr beunruhigen, denn Blaise wusste sehr wohl, dass sein blonder Zimmerkollege immer öfter über den schwarzhaarigen Gryffindor nachdachte und ihn beobachtete. Wenn dieser jetzt auch noch zu Voldemort übergewechselt war, dann würde der Blonde keine einzige Nacht mehr richtig durchschlafen können, da war sich Blaise sicher.
 

Nur er wusste, dass Draco nicht zu Voldemort gehören wollte, kein Todesser werden wollte. Wenn jetzt auch noch sein Erzfeind und nun heimliche Liebe – glaubte er zumindest bzw. war er sich da ziemlich sicher – einer von Voldemorts mordlustigen Bastarden wurde, dann würde er daran zerbrechen. Das sein Vater ein Todesser war, machte ihm schon zu schaffen und dann erst das. Blaise wusste, dass in den Ferien in Malfoy Manor immer irgendetwas passierte, denn wenn sie sich im Hogwartsexpress das erste Mal trafen, sah der Blonde immer schlecht und kränklich aus. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass Dracos Vater ihn misshandelte und folterte. Da war er sich, wenn er ganz ehrlich war, sogar ziemlich sicher. Mr. Malfoy war ein Monster ohne jede Skrupel und ein Mann von außergewöhnlicher Grausamkeit.
 

Resigniert seufzte der Blonde, als ihm sein Freund keine Antwort gab. War ja klar, dass er nicht mit mir darüber redet, dachte er sich und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust.

„Tut mir Leid Draco, aber das kann ich dir nicht sagen. Das ist etwas, was nicht für deine Ohren bestimmt ist.“, sagte Blaise nach einer kurzen Schweigeminute ruhig und schaute dem Blonden dabei fest in die Augen.

„Aber…“ versuchte dieser zu protestieren, doch Blaise hob abwehrend die Hand.

„Sorry, aber es ist besser so.“, meinte er noch und nun schwiegen sie wieder kurz.
 

„Von mir aus, aber nächstes Mal weck ich dich nicht mehr!“, sagte er kühl und verschwand wieder in seinem eigenen Bett. Dort drehte er sich auf die Seite, wodurch er Blaise nicht mehr sehen konnte und zog seine Decke bis zum Kinn hoch.

„Scheiße!“, dachte Blaise noch und legte sich dann ebenfalls hin, um noch einmal einen Versuch zu starten, einzuschlafen.
 

Was sollte das denn? Warum will er mir nichts erzählen? ‚Sorry, aber es ist besser so’, pah! Von wegen! Er sah so aufgelöst und ängstlich aus… Ich wollte ihm doch nur helfen und er? Er sagt mir nicht einmal warum!
 

Draco grummelte kurz und schloss die Augen, die er bis jetzt noch offen gehabt hatte. Eine Weile lag er noch wach und brütete über Blaise’ merkwürdiges Verhalten nach, doch irgendwann in den frühen Morgenstunden schlief er schließlich ein.
 

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Gespräch mit dem Alten

Kapitel 6
 

Die ersten Strahlen der Sonne erschienen am Horizont und tauchte die Landschaft in ein gelbes Licht.
 

Im Gryffindorschlafsaal blickte ein smaragdgrünes Augenpaar aus dem Fenster und betrachtete das Schauspiel des Sonnenaufganges.

Das Buch, dass er bis jetzt gelesen hatte, lag geschlossen auf seinem Schoß.

Die Wiese glitzerte im Sonnenlicht und auf Harrys Gesicht erschien ein Lächeln. Wenn er doch ewig hier so sitzen könnte, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Doch das Lächeln verschwand wieder und wich einem traurigen Ausdruck. Leider würde er das nicht mehr oft zu sehen bekommen.
 

Langsam erhob er sich, ließ das Buch mit einer flüchtigen Handbewegung verschwinden und streckte sich ausgiebig. Entschlossenheit trat in seine Augen. Bald würde er allem ein Ende machen und seinen Plan würde er ohne zu zögern durchführen. Der erste Schritt war schon getan und der nächste und letzte war schon in greifbare Nähe gerückt. Er strich sanft über seinen linken Arm. Oh ja, das Ende war wirklich schon zum Greifen nahe.
 

Wieder nur durch eine Handbewegung zog er sich nach einem kurzen Badaufenthalt an und verschwand aus dem Raum. Er hatte keine Lust, seine Zimmergenossen aufwachen zu sehen, vor allem da einige von ihnen ziemliche Morgenmuffel waren.
 

*.*.*.*...
 

Mittlerweile war es schon Frühstückszeit und alle saßen in der großen Halle, ebenso Blaise und Draco.

Der Blonde war immer noch eingeschnappt und redete kein Wort mit seinem Zimmergenossen, dem das immer unangenehmer wurde. Zabini wollte es ihm doch sagen, aber er konnte nicht. Er wollte Draco nicht verletzten. Ein leises Seufzen war von dem Schwarzhaarigen zu hören und er blickte traurig durch die Halle.
 

Sein Blick wanderte über den Gryffindortisch und blieb an einem schwarzhaarigen Burschen hängen. Zabini musterte Harry, wobei sein Blick auf der linken Hand hängen blieb und was er da sah, ließ ihn jegliche Farbe aus dem Gesicht verlieren. Unter dem Umhang, zwar nur einen Zentimeter aber dennoch für ein geschultes Auge sichtbar, schaute ein weißer Verband hervor.
 

Konnte es denn wirklich sein, dass es eine Vision und kein Traum gewesen war? Hatte sich Harry allen Ernstes mit dem dunklen Lord verbündet?

Er wusste von seinem Vater, wo er es selbst gesehen hatte, dass, wenn das dunkle Mal eingebrannt wurde, die ‚Wunde’ blutete und da hatte seine Mutter seinen Vater auch mit einem Zauber geheilt.

Warum trägt der Gryffindor also einen Verband? Sicher nur deswegen! Er hatte tatsächlich eine Vision gehabt!! Wenn das wahr war, dann stünde der Weltuntergang kurz bevor. Der dunkle Lord so stark wie eh und je und an seiner Seite Harry Potter, von dem er seit ihrer letzten Begegnung wusste, dass er ebenso stark war, wie dieser.

Als schließlich die smaragdgrünen Augen die seinigen trafen, schaute er weg.
 

Draco hatte seinen Freund aus den Augenwinkelen beobachtet und ihm war nicht entgangen, dass er auf einmal ganz blass geworden ist. Was war mit ihm? Was hat er gesehen, dass er so geschockt aussah? Er wollte seinem Blick folgen, doch da drehte sich Zabini schon von seinem eigentlichen Ziel weg. Der Malfoyerbe zog elegant eine Braue hoch und musterte seinen Freund. Was war los?
 

Harry war nicht entgangen, dass Blaise ihn beobachtete. Als er ihn jedoch direkt in die Augen blickte, schaute dieser weg. Der Gryffindor konzentrierte sich kurz, was er aber dann erfuhr, ließ ihm die Spucke wegbleiben. Zabini hatte doch tatsächlich eine Vision von seinem gestrigen Trip zu Voldi gehabt. Na wenn das nicht wieder ungewollte Fragen geben würde. Denn da war sich der neugeborene Todesser sicher, sowas würde Blaise nicht auf sich sitzen lassen. Sah er doch schon den kommenden Weltuntergang auf sie zukommen. Bei Merlin war der dumm. Dachte der wirklich, er, Harry Potter, würde an der Seite des dunklen Lords Zauberer umbringen? Also das war lächerlich! Er ließ sich von so einem dahergelaufenen Pseudolord nichts vorschreiben! Wirklich lächerlich!
 

Er wandte seinen Blick ab, als er einen anderen auf sich spürte. Ohne zu sehen, wer es war, wusste er es. Was wollte denn der Alte von ihm?

Nach kurzer Konzentration wusste er es. Der alte Knacker wollte mit ihm in seinem Büro über sein ‚merkwürdiges Verhalten’, wie es der Alte in seinen Gedanken nannte, reden.
 

Harry seufzte. Konnte Dumbi nicht mal seinen eigenen Dingen nachgehen und sich nicht immer in das Leben anderer einmischen?

Er hob seinen Blick und schaute Dumbledore fest in die Augen. Dieser schien erstaunt, nein, sogar erschrocken darüber zu sein. Sie sahen sich lange in die Augen und Harry bedeutete ihm, mit einer kaum erkennbaren Kopfbewegung, dass er gleich aus der Halle gehen würde und wenn er sich mit ihm unterhalten wolle, dann solle er ihm folgen.
 

Gähnend erhob sich Harry und ging, mit resigniertem Ausdruck, aus der Halle. Kurz darauf erhob sich der Schulleiter und ging ebenfalls durch eine Seitentür am Lehrertisch, Richtung Büro.
 

Als er in seinem Büro ankam, schloss er die Tür hinter sich und wollte gerade zu seinem Schreibtisch, als er eine Stimme vernahm, die ihn erschrocken die Augen weiten ließ.

„Sie haben lange gebraucht Professor!“, hörte er vom Sessel, der vor seinem Schreibtisch stand, kommen.

Wieder einigermaßen beruhigt ging er auf den Tisch zu und setzte sich.

„Schön das du schon da bist Harry! Wobei ich dich allerdings fragen muss, wie du ohne Passwort hier hoch gekommen bist!“, sagte Dumbledore mit seinem, für ihn typischen, sanften Lächeln und schaute Harry an, welcher resigniert blickend im Sessel saß.
 

„Für Sie bin ich immer noch Mr. Potter und wie ich hier hoch komme, muss Sie nicht interessieren Professor!“, antwortete dieser in neutralem und dennoch etwas unterkühltem Ton.

„Viel wichtiger ist die Fragen, was sie von mir wollen?“, fragte er und fixierte seinen Gegenüber.

Etwas überrumpelt von der Sprechweiße des Jungen, schaute er ihn kurz an, doch innerlich den Kopf schüttelnd, lächelte er wieder.

„Nun Mr. Potter, ich möchte mich über Ihr Wohlbefinden erkundigen!“, antwortete er und beobachtete den Jungen mit Adleraugen.
 

„So so! Mein Wohlbefinden also!“, sagte der Schwarzhaarige, stützte dabei die Hände auf den Knien ab, legte die Fingerkuppen aneinander und fixierte den Schulleiter über diese hinweg.

„Ich würde eher sagen, Sie wollen sich über mein, wie nennen Sie es noch gleich, ‚merkwürdiges Verhalten’ mit mir unterhalten!“, fügte er noch hinzu und seine Augen blitzten gefährlich. Dumbledore war überrascht, woher wusste der Gryffindor das schon wieder? Merkwürdig.
 

„Na ja Sie haben schon recht Mr. Potter! Wollen Sie mir da vielleicht etwas weiterhelfen?“, sagte er nun in neutralem, aber dennoch freundlich bleibendem Ton.

„Oh dieser verlogene alte Sack!“, dachte sich Harry und sein Blick spießte den Mann gegenüber, regelrecht auf.

„In wie fern soll ich Ihnen da weiterhelfen Professor!“, erwiderte er kalt.

„Sie könnten ja erläutern, Mr. Potter, warum Sie Ihren langjährigen Freunden aus dem Weg gehen und mit sonst keinem ein Wort sprechen!“, sagte er und fügte in Gedanken hinzu:

„Und woher Sie so viel Wissen in allen bis jetzt von Ihnen gehassten Fächern erworben haben!“, doch aussprechen tat er es nicht.
 

„Wissen Sie was Professor? Ich habe keine Lust, mich mit IHNEN über meine Vorlieben zu Büchern, woher bekanntlich Wissen stammt und meine Freundeskreis, zu unterhalten!“, sagte Harry nun kalt, erhob sich elegant aus dem Sessel und schritt zur Tür.

„Wiedersehen Professor und ich wünsche von Ihnen nicht mehr in Ihr Büro geholt zu werden, vor allem, wenn es um solche Nichtigkeiten geht, die SIE sowieso nichts angehen! Schönen Tag noch!“, waren die letzten Worte, bevor die Holztür hinter dem Schwarzhaarigen geschlossen wurde.

„Was ist in den Ferien nur mit dir passiert, Harry…“, dachte Dumbledore und lehnte sich in seinen Sessel zurück.
 

Harry indessen ging die Gänge zurück, Richtung Kerker, wo sie gleich Zaubertränke hatten. Seine Unterlagen hatte er sich ja vorsichtshalber schon mitgenommen.

„Oh dieser alte verstaubte Greis! Was bildet sich der Typ überhaupt ein!“, zischte Harry wütend vor sich hin. Ihm war nicht entgangen, dass Dumbledore versucht hat, seine Gedanken zu lesen und das regte ihn auf.

„Wenn er das früher auch schon gemacht hat…War ich wirklich so dumm gewesen? Oh wie ich den doch hasse!“, dachte er knirschte mit den Zähnen.
 

Er war gerade in den Kerkergang getreten, als er die Präsenz einer Person spürte.

„Potter!“, hörte er auch gleich seinen Namen und er seufzte. Der hatte ihm ja grade noch gefehlt. Langsam drehte er sich um und blickte seinen Gegenüber resigniert an.

Zabini stand hinter ihm und schaute ihm in die Augen.

„Blaise Zabini! Jetzt ist wahrlich nicht der Augenblick, um mit mir zu reden! Es könnte nämlich sein, dass ich dir wehtue!“, sagte er kalt und wollte sich schon wieder umdrehen, als er am linken Arm gepackt wurde.
 

Scharf sog Harry die Luft ein und fixierte anschließend den Auslöser dieser Schmerzen mit wütendem Blick.

„Was - soll - das?“, fragte er betont langsam und mit bedrohlichem Unterton.

„Es ist also wahr!“, wisperte Blaise, als die Erkenntnis durchsickerte.

Doch so schnell konnte Harry gar nicht schauen, hatte Blaise ihm eine geknallt.

Eine Minute verging, ohne das einer der beiden sprach. Blaise allerdings begann zu zittern, als ihm klar wurde, was er da gerade getan hatte. Harry allerdings hatte den Blick gesenkt und versuchte sich im Zaum zu halten, um diesen kleinen Bastard nicht sofort in die Hölle zu schicken.
 

„Es ist also wirklich wahr!“, murmelte Blaise und in seinen Augen stiegen Tränen auf, diese wurden jedoch von der unbändigen Wut zurückgedrängt.

„Verdammt wieso schließt du dich ihm an?! Wieso hast du ihm seine ganze Macht zurückgegeben und dich zu einem Todesser machen lassen?!! Ich hätte gedacht, du willst ihn töten?!“, schrie Blaise und Tränen liefen über seine Wangen.

„Was geht es dich an, was ich tue und was nicht!“, sagte der Gryffindor bedrohlich leise und schaute dem Slytherin in die Augen. Dieser wich augenblicklich zurück. Rote Augen blickten in die seinigen und Angst stieg in ihm auf.
 

„Ich habe meine eigenen Methoden, um das zu bekommen was ich will und um mein Ziel zu erreichen!“, flüsterte er abermals bedrohlich.

„Und ich werde mir von einem kleinen dummen Slytherin nicht vorschreiben lassen, was ich zu tun habe und was nicht!“, sagte Harry nun etwas lauter und schaute Blaise mit einem Blick an, bei dem er hätte Tod umfallen müssen.

„VERSTANDEN?!!“, schrie er Blaise an, welcher zusammenzuckte und ihm mit einem Nicken antwortete.

„Gut!“, sagte Harry wieder bedrohlich ruhig, wobei sich seine Augen normalisierten, drehte sich um und ging mit wehendem Umhang davon.
 

Blaise sank auf die Knie und Tränen liefen über seine Wangen. Harry war wahrlich ein Monster. Wenn er es so recht bedachte, hatte er Glück, dass er ihn nicht auf der Stelle getötet hatte. Mit zitternden Beinen erhob er sich und ging langsam den Gang Richtung Zaubertränkeklassenzimmer entlang. Dort angekommen ließ er mit einem Zauber die Spuren der Tränen verschwinden und lehnte sich an eine Steinwand. Es würde noch Schreckliches auf sie zukommen, davon ging er aus. Ihm fiel allerdings nicht auf, dass Harry nicht da war.
 

Der schwarzhaarige Gryffindor schritt kochend vor Wut durch einen Geheimgang, welcher sich ganz in der Nähe des Kerkers befand. Wie konnte es dieser kleine, mickrige Slytherin nur wagen, ihn zu schlagen. Wenn er sich nicht geschworen hätte, keinen der Schüler als Versuchskaninchen für seine neu gewonnene Magie zu verwenden, dann hätte er Blaise jetzt einen mehr als nur grausamen Fluch auf den Hals gehetzt.

„Wenn ich mich nicht irgendwo abrege, dann leg ich ganz Hogwarts in Schutt und Asche!“, knirschte er und verschwand im Nichts.
 

Weit entfernt von Hogwarts tauchte er wieder auf. Kurz schaute er sich um, ob hier irgendwo jemand war, der ihn hätte sehen können, doch Fehlanzeige. Seine Augen blitzten noch kurz in grüner Farbe, bevor sie von einem stechenden feuerrot ersetzt wurden. Laut schrie er auf und rund um ihn herum erschien ein wirbelsturmähnliches Gebilde aus Magie. Ein silbernes Leuchten kam von seinem Ringfinger und der Wall aus Energie verstärkte sich zusehends..
 

In Hogwarts erschrak ein alter Zauberer, welcher auch gleich aufstand und zum Fenster schritt. Was war das für eine gigantische Magie?

Alsgleich begann die Erde zu beben und die Schüler in Hogwarts kreischten auf. Was war das bloß oder besser gesagt, wer war das?
 

Als sich Harry wieder beruhigt hatte, verschwand er wieder und erschien in einem menschenleeren Gang in der Nähe des Kerkers. Schnellen Schrittes ging er Richtung Zaubertränkeklassenzimmer. Dort angekommen riss er die Tür auf und ging zu seinem Platz, ohne sich auch nur ansatzweise umzusehen.

Genau in dem Moment, an dem Harry sich gesetzt hatte, kam Snape herein.

„Sie hatten es aber ziemlich eilig Mr. Potter!“, sagte er kalt und schaute den schwarzhaarigen Gryffindor an.

„Aber ich war pünktlich!“, sagte er mit einer Stimme, die in die Minusgrade ging, schaute aber nicht auf.

Von Snape konnte man nur ein verächtliches Schnauben hören.
 

Die nächsten Stunde war Geschichte der Zauberei und das war mit Abstand das langweiligste Fach, dass diese Schule zu bieten hatte.
 

Harry saß in der letzten Reihe in einer dunklen Ecke und langweilte sich zu Tode. Als sein Blick auf seinen verbundenen Arm fiel, kam ihm eine Idee. Bedächtig strich er über den Verband, der an manchen Stellen rot gefärbt war. Wenn er sich richtig erinnerte, war er doch mit dem dunklen Lord verbunden, 1. durch dieses Mal und 2. durch seine Narbe. Da konnte er den kleinen Voldi ja mal ein bisschen ärgern.
 

Ein dämonisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht und sicherheitshalber legte er noch einen Illusionszauber über sich. Musste ja nicht jeder wissen, was er da tat. Mit einem Wink seiner Hand ließ er den Verband verschwinden. Kurz musterte er den Totenkopf samt Schlange. Oh ja, er würde sich köstlich amüsieren, da er sein Opfer ja beobachten konnte. Harry konzentrierte sich auf das Objekt seiner Begierde und als er dieses im Visier hatte, begann er sein kleines Spielchen, dass ihm diesen langweiligen Unterricht versüßen sollte.

Langsam und hauchzart strich er über den Totenkopf hinunter.
 

> Zur gleichen Zeit, südlich von London in einer abgelegenen Gegend.

Der dunkle Lord saß in seinem Büro und begutachtete einige Dokumente, die verstreut auf seinem Schreibtisch lagen, als es auf seiner Brust merkwürdig zu kribbeln begann und ein Schauer seinen Rücken runterjagte. Was war das gewesen? <
 

Harry allerdings strich abermals über den Totenkopf und ging diesmal etwas tiefer, Richtung Schlange.
 

> Ein Keuchen entkam der Kehle des Lords und ein komisches Gefühl kroch in ihm hoch. <
 

Abermals fuhr Harry über den Körper Schlange und zog kleine Kreise, die er immer tiefer wandern ließ.
 

> Tom keuchte abermals auf und ihm wurde heiß. Was geschah hier mit ihm? Sollte es das sein, was er dachte das es sei? Doch er kam nicht dazu, seine Gedanken zu vollenden, denn er spürte wieder diese sanfte Berührung auf seinem Bauch und zwischen seinen Beinen. Das Blut schoss in seine Lenden und er musst ein aufstöhnen unterdrücken. <
 

Der schwarzhaarige Gryffindor grinste übers ganze Gesicht. Oh wie er solche Spielchen liebte. Wieder strich er über den Schwanz der Schlange und spürte, wie der dunkle Lord erwachte. Abermals musste er grinsen.
 

> Er krallte sich in die Armlehnen des bequemen Ledersessels und stöhnte laut auf. Leicht keuchend öffnete er die Augen, die er gerade geschlossen hatte, als wieder diese intensive Berührung zwischen seinen Beinen erfolgt war. <
 

Harry allerdings hatte eine noch bessere Idee und hob seinen Arm an. Langsam leckte er über das Mal und zog kleine feuchte Kreise mit seiner Zunge auf seiner Haut.
 

> Laut stöhnte Tom auf, als er etwas feuchtes und heißes an seiner stark erregten Männlichkeit fühlte. Bei Merlin, war das ein geiles Gefühl. Noch einmal aufstöhnend, krallte er sich fester in den Armlehnen fest und warf den Kopf hin und her. <
 

Der junge Potter grinste und leckte genüsslich über die gleiche Stelle. Bald würde der Lord sich nicht mehr zurückhalten können.
 

> Keuchend und aufstöhnend warf er den Kopf zurück in den Nacken. Immer wieder spürte er die sanften Berührungen an seiner Erektion und das machte ihn ganz Wirr. Er gab sich diesem geilen Gefühl voll und ganz hin, ohne auch nur ansatzweise daran zu denken, wer dieses verursachte. Er spürte, dass er sich nicht mehr halten konnte und mit einem lauten Stöhnen ergoss er sich in seine Hose. <
 

Harrys Geduld hatte sich gelohnt. Langsam lief Blut aus dem Schwanz der Schlange und er wusste, dass er sein Ziel erreicht hatte. Genüsslich leckte er die rote Flüssigkeit von seinem Arm.
 

> Noch immer keuchend saß der dunkle Lord da und hatte gerade seinen ersten Höhepunkt seit Jahren hinter sich gebracht. Merlin war das geil gewesen. Liebend gerne würde er die Person, die dies verursacht hatte mal so richtig… Moment!!! Von einer auf die andere Sekunde saß er senkrecht im Sessel und starrte auf seinen Schreibtisch. Wut stieg in ihm hoch und er schrie aus Leibeskräften: POTTER!!!!! <
 

Dieser allerdings grinste nur diabolisch, doch als ein brennender Schmerz durch seine Hand fuhr, wich das Grinsen für einen Moment von seinem Gesicht.
 

Da es mittlerweile bereits Mittag war, konnte er sich getrost aus dem Staub machen und zu seinem Meister gehen. Also ging er anstatt in die große Halle, in einen Geheimgang und verschwand vom Fleck weck im Nichts.
 

Er erschien in dem Büro seines Meisters wieder, der ihn mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht empfing, darauf folgte ein weiterer in die Magengrube, wodurch er keuchend in die Knie gehen musste.

„Was fällt dir ein Potter!!!“, das letzte Wort spie der dunkle Lord verachtend und wutentbrannt aus, wobei er sich vor dem am Boden Knienden aufbaute.

„Was bildest du dir ein?! Du denkst wohl, du kannst alles mit mir machen und ungestraft davonkommen! Oh nein mein Lieber!“, schrie er und hob seine Hand in Richtung Harry.
 

Ein weißgelblicher Blitz kam aus ihr hervor und traf Harry, dessen Körper sich augenblicklich verkrampfte. Alle Zellen seines Körpers zogen sich zusammen und er versuchte krampfhaft, weiterzuatmen. Stockendes Keuchen drang aus dem Mund des Schwarzhaarigen und er hatte die Augen schmerzverzerrt geschlossen. Doch kein Mucks verließ seine Lippen, kein Schrei, nichts.
 

Der dunkle Lord nahm den Zauber wieder von dem Jungen und funkelte ihn wütend an.

„Mach sowas nochmal und ich werde ich ohne zu zögern töten!“, fauchte der Lord bedrohlich und seine roten Augen blitzen wütend auf. Doch Harry begann kaum merklich zu kichern, was schlussendlich in ein irres Lachen ausartete.

„Sie wollen mich töten Meister? Wenn Sie wollen gerne, doch dann werde ich Sie mit mir in die Hölle nehmen!“, erwidert Harry in einem provozierend irren Tonfall und der dunkle Lord stockte. Das hatte doch tatsächlich vergessen, der Junge war ja Besitzer seines letzten Seelenstückes, dem letzten Horkrux.
 

Tief atmete der Lord durch, bevor er seinen Gegenüber noch immer wütend, doch gelassen wirkend, musterte.

„Wenn du schon mal hier bist, kannst du auch die Aufgabe übernehmen, die ich eigentlich für Snape geplant hatte, doch du wirst mir nach dieser Aktion einen Vertrauensbeweis liefern!“, sagte er kalt und setzte sich in den Sessel seines Schreibtisches.

„Setz dich!“, befahl er und Harry kam dem augenblicklich nach.

„Und zwar folgendes…“

Auftrag

Kapitel 7
 

Harry hatte den Auftrag er halten, ein Auge auf Draco zu werfen, da sein Vater vermutet, der Blonde hege den Wunsch, kein Todesser zu werden und somit frei in all seinen Entscheidungen zu bleiben.
 

Nun beobachtete er den jungen Malfoy schon seit ein paar Tagen unauffällig, doch so würde er sowieso nichts herausfinden können. Ist ja schließlich nicht so, dass er auf seinem Rücken ein Schild mit: „Ich will kein Todesser werden, bitte bestraft mich!“ trug. Daher blickte er jetzt den Slytherin-Prinz unverwandt an, irgendwann musste es ihm doch auffallen, dass ihn jemand ansah und sein Plan ging auch kurz darauf auf. Der Blonde schaute sich in der Halle um, bis schlussendlich sein Blick auf ihn fiel. Verwunderung spiegelte sich in den sturmgrauen Augen wieder.
 

Draco hatte sich gerade mit Blaise unterhalten, als es in seinem Nacken merkwürdig zu kribbeln begann. Langsam ließ er seinen Blick durch die Halle schweifen um zu sehen, wer ihn da beobachtete. Bis sein Blick zum Gryffindortisch und auf einen schwarzhaarigen Burschen fiel. Verwundert schaute er zu Harry, der ihn ununterbrochen mit einem unidentifizierbaren Blick ansah, ja, schon fast anstarrte. Was sollte das werden?

Jetzt fängt er auch noch an zu grinsen!
 

Draco wurde es langsam unangenehm, so von IHM angestarrt und angelächelt zu werden, als plötzlich Harrys Lippen begannen sich stumm zu bewegen.

Sie formten die Worte: „So so, du willst also kein Todesser mehr werden? Wie nett, dass du mir das sagst!“
 

Der Blonde starrte ihn an, ließ sogar die Gabel fallen, die er bis eben noch gehalten hatte. Blaise schaute zu ihm und verstand nicht, was mit seinem Zimmergenossen los ist. Das Gesicht des blonden Slytherin hatte eine unnatürliche Blässe angenommen, seine Augen hatten sich geweitet und er begann kaum merklich zu zittern.

„Woher weißt du das?!“, formten nun ebenfalls seine Lippen stumme Worte.

Dies entlockte dem Schwarzhaarigen nur ein diabolisches Grinsen und er griff mit seiner Hand langsam an seine Schläfe. Draco’s Augen weiteten sich noch mehr und er krallte seine zitternden Hände in seinen Umhang. Dieser Bastard beherrscht Legilimentik?
 

„Draco was hast du?“, fragte Blaise, der sorgenvoll seinen Kollegen musterte. Doch dieser reagierte nicht und starrte nur in eine Richtung. Sanft berührte Zabini seinen Freund an der Schulter, was diesen zusammenzucken ließ. Perplex schaute Draco Blaise an, doch von einer Sekunde auf die andere sprang der Blonde auf und rannte schon regelrecht aus der großen Halle, sodass ihm viele Blicke folgten.

Auf Harrys Gesicht erschien ein dämonisches, gerade zu barbarisches Grinsen und er erhob sich ebenfalls und ging gemächlich Richtung Tür, die sich auch kurz darauf hinter ihm schloss.
 

Snape hatte dies mit Adleraugen beobachtet. Das schlechte Gefühl, dass er schon einige Zeit gegenüber Potter hegte, verstärkte sich zusehends, so beschloss er, nach seinem Patenkind zu sehen und verließ ebenfalls die Halle.
 

Draco inzwischen war stehen geblieben und schaute sich um. Wo war er hier?

Auch nach einigen Schritten und einem weiteren Rundblick wusste er genauso viel wie vorher. In seiner Aufgekratztheit hatte er sich doch tatsächlich verlaufen.

ER, Draco Malfoy, hatte sich in Hogwarts verlaufen. Ein leises Fluchen entkam seiner Kehle. Was sollte er jetzt machen? Einfach weitergehen? War wohl das Beste, denn auf Hilfe konnte er hier sowieso nicht hoffen, schließlich war das Schloss ja viel zu groß und da würde es schon eine Weile dauern, bis er gefunden werden würde.
 

Langsam ging er den Gang entlang, an dem links und rechts alte verstaubte Bilder von irgendwelchen Landschaften und Leuten hingen, die er nicht kannte. Doch plötzlich packte ihn jemand von hinten, hielt ihm den Mund zu und drängte ihn unsanft an eine Wand neben einer Rüstung.

„Hallo Draco!“, hauchte ihm jemand von hinten ins Ohr und er fuhr herum.

„Harry?!“, wisperte er, als er den Schwarzhaarigen vor sich erkannte. Zwar hatte er gerade diesen nicht erwartet, aber das ER hier war, bedeutete nichts Gutes.

Grausame Absichten

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Dracos Glück

Kapitel 9
 

Der Zauber verflog und Draco sank zusammen. Ungeschickt zog er sich noch die Hose hoch, bevor er sich auf dem Boden zusammenkauerte. Sich der weißen Flüssigkeit auf seinem Bauch und Hose nicht bewusst werdend. Tränen liefen wie in Sturzbächen seine Wangen hinunter und er schluchzte herzzerreißend, hörte daher die Person nicht, die sich ihm näherte.
 

„Draco?“, hörte er eine ihm sehr vertraute Stimme fragen. Er öffnete die Augen einen Spalt weit und erkannte rabenschwarze, schulterlange Haare und ein Augenpaar, dass ihn mehr als nur besorgt musterte.

„Onkel Sev?“, schluchzte er und warf sich seinem Patenonkel in die Arme, wo er auch gleich lautstark zu weinen begann.

„Es ist alles gut! Ich bin ja jetzt hier! Alles wird gut!“, flüsterte ihm Serverus Snape beruhigend ins Ohr und streichelte sanft über den Rücken seines Patenkindes. Nach schier endloser Zeit hatte sich Draco beruhigt und war in Snapes Armen vor Erschöpfung eingeschlafen. Dieser hob den Jungen hoch und trug ihn langsam zurück in den Slytheringemeinschaftsraum und in sein Zimmer.
 

*…*…*…*…….
 

Inzwischen ging Harry in der Dämmerung über die Ländereien Hogwarts’.

„Danke Serverus!“, diese Worte waren nur gehaucht, aber ernst gemeint.

„Ich werde es bald zu Ende bringen, dann seid ihr mich und ihn los!“, wisperte er erneut und blickte zum Schloss hoch. Es waren schon einige Fenster hell erleuchtet und er genoss diesen Anblick, denn er würde nie mehr die Gelegenheit bekommen, Hogwarts in aller Ruhe so sehen zu können.
 

Doch da war noch ein Problem, das sich anscheinend nicht von selbst lösen wollte. Langsam ließ er eine Hand zwischen seine Beine gleiten.

„Bei Merlin! Hat mich Draco wirklich so angetörnt?“, fragte er sich und nahm seine Hand wieder weg, dass würde er anders lösen und er wusste auch schon genau wie.
 

Von einer Sekunde auf die andere hatte er wieder seine grausame Maske aufgesetzt.

Er legte seine Hand auf den Unterarm, dort, wo sich das dunkle Mal befand und fixierte seine Gedanken auf Tom.

>Verzeiht ehrenwerter Meister, wenn ich störe!<

>Du störst nicht, aber gibt es etwas Wichtiges?<

>Na ja, nicht in dem Sinn…<

>Schon gut, rede!<

>Ich weiß, es ist eine Unverfrorenheit und sehr direkt, aber werter Meister, würden sie sich vielleicht dazu herablassen, mit mir zu schlafen?<

>…<

>Meister?<

>Da hast du Recht! Eine bodenlose Frechheit und mehr als nur direkt, aber… nun gut, komm zu mir! Du weißt, wo du mich findest!<

Harry nahm die Hand von seinem Arm.
 

Er musste Voldemorts Vertrauen gewinnen, egal wie und so verschwand er.
 

Dieser war mehr als nur überrascht von dieser Bitte gewesen, doch da ihm der Junge in gewisser Weise sympathisch war, nutzte er die Gelegenheit, die sich ihm bot. Er wusste ja noch nicht, dass er bei dieser (einen) (Bett-) Geschichte der Unterlegene sein würde. Dieser Junge hatte ihn schon einmal in Wallungen gebracht und er wusste, dass das sicherlich nicht langweilig werden würde.

Nenn mich Tom

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schock und ein Geständnis

Kapitel 11
 

Inzwischen hatte Snape Draco in seinem und Blaise’ Zimmer aufs Bett gelegt. Er selbst hatte derweilen auf einem der beiden Sessel am Kamin platz genommen und diesen auch entzündet.

Was hatte dieser verdammte Potter nur mit seinem Patenkind gemacht? Er hoffte, dass es nicht das war, was er dachte, denn sonst würde er den Gryffindor sicherlich umbringen und zwar höchstpersönlich. Ihm waren nämlich weder die Spuren an Bauch und Hose, noch die nur provisorisch hochgezogene Hose von seinem Schützling entgangen und so aufgelöst wie der Kleine gewesen war.

Oh, er würde Potter leiden lassen und das auf grausamste Weise!
 

Plötzlich ging die Tür auf und ein schnaufender, aufgelöster Blaise erschien, stutzte aber über den fremden Anblick, der sich ihm bot.

„Professor?“, fragte er erstaunt und zog eine Braue hoch, als er Snape am Kamin sitzen sah.

„Was…?!“, doch weiter kam er nicht, denn der Tränkemeister bedeutete ihm ruhig zu sein, indem er einen Finger an seine Lippen legte. Ebenfalls zeigte er mit der Hand auf den noch freien Sessel neben ihm Blaise nickte und folgte der stummen Anweisung.
 

„Was ist passiert Professor?“, flüsterte Zabini besorgt.

„Draco ist aus der Halle gerannt und als ich ihn gesucht habe, war er nirgendwo zu finden!“, fügte er noch hinzu.

„Ich habe ihn in einem verborgenen Gang im Westflügel gefunden, ich nähme an er hat sich verlaufen!“, erläuterte Snape neutral und blickte dabei ins Feuer.

„Aber was ich gefunden habe, war nicht mehr Draco Malfoy, sondern ein Häufchen Elend!“, erklärte er weiter und seine Miene verfinsterte sich.

„Wie meinen Sie das?“, fragte der schwarzhaarige Slytherin besorgt und ein bisschen verwirrt.
 

„Draco saß da am Boden, zusammengekauert, zitternd und weinend! Seine Hose saß schief, sein Hemd samt Umhang gingen an seinen Unterarmen und dann waren da noch diese weißen Flecken an seiner Hose und am Bauch!“, erklärte der Tränkemeister bitter und seine Züge zeigten Besorgnis und Angst um sein Patenkind. Blaise’ Augen hatten sich vor Schreck geweitet und seine Hände zitterten.

„Sie glauben doch nicht, dass er…?!“, setzte dieser an, konnte den Satz aber nicht beenden.

„Ich weiß es nicht Zabini, ich weiß es nicht…“, sagte er, wobei seine Worte in einem Flüsterton endeten, bettete dabei seinen Kopf auf den Händen, die er auf den Knien abgestützt hatte.
 

„Und wer würde so etwas tun? Ich meine…“, abermals brach Blaise ab und in Snape kochte wieder die Wut hoch, die er kurz aus Sorge verdrängt hatte, erwiderte aber nichts. Doch das musste er auch nicht, denn dem Schwarzhaarigen ging plötzlich ein Licht auf.

„Sie glauben doch nicht etwa…?!“, sagte er mit vor Entsetzen schriller Stimme.

„Doch!“, war die knappe Antwort des Professors.

„Sie denken wirklich, dass es Harry gewesen sein könnte?!“, wisperte Blaise nun wieder, da ihm sein Professor bedeutete, ruhiger zu sein.

„Genau das denke ich! 1. weil Potter nach ihm aus der Halle gegangen war und 2. habe ich dort an diesem Ort noch seine Aura spüren können!“, sagte Snape kalt und voller Verachtung. Zabini war sprachlos.
 

„Seit den Ferien ist Potter anders! Er strahlt eine so dunkle und unbeschreiblich mächtige Magie aus, dass es sogar mich fröstelt! Er ist grausam und unberechenbar geworden!“, flüsterte der Professor nachdenklich und Blaise musste hart schlucken, schließlich wusste er ja, was in den Ferien mit ihm passiert war, aber sollte er es Snape sagen? Dieser allerdings fixierte den Schwarzhaarigen mit misstrauischem Blick.
 

„Weißt du etwas Zabini, das ich nicht weiß?“, fragte er bedrohlich und Blaise zuckte zusammen und senkte den Blick.

„Das…“, doch weiter konnte er nicht sprechen, da etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erregte, nämlich Draco, der ein leises Stöhnen von sich gab. Augenblicklich waren beide aufgestanden und ihm ans Bett getreten und musterten ihn.
 

„Ah…“, kam es erneut von dem Blonden und er blinzelte.

„Draco!“, gleichzeitig hatten sie es erleichtert ausgesprochen.

„Wo bin ich?“, wisperte der im Bett Liegende.

„In unserem Zimmer!“, flüsterte Blaise glücklich zurück.

„Hm?“, auf einmal riss Draco die Augen auf und saß ebenso schnell kerzengerade im Bett.

„Onkel Sev, was machst du denn hier?“, fragte der Blonde sichtlich verwirrt über den Anblick seines Paten.

„Ich hab dich vorher hergebracht!“, antwortete dieser wahrheitsgemäß und mit neutralem Ton.

„Vorher?“, Draco zog eine Braue hoch. Snape wurde skeptisch, war das möglich, dass sich sein Patenkind nicht and das mit Potter erinnern konnte?
 

Doch zu früh gefreut, denn von einer Sekunde auf die andere weiteten sich seine Augen und er begann alsgleich zu zittern. Erkenntnis spiegelte sich in den sturmgrauen Augen wieder und er schlang die Arme um seine Brust, wobei die ersten Tränen über seine unnatürlich blassen Wangen kullerten.

„Draco!“, Blaise war reichlich überfordert mit der Situation und somit Bewegungsunfähig. Snape jedoch packte den Jungen an den Schultern, sodass dieser erschrocken aufschaute.

„Draco! Hör mir zu!“, sagte der Tränkemeister aufgebracht und schüttelte den Jungen sanft.

„Was hat Potter mit dir gemacht?!“, fragte Snape und schaute dem Blonden tief in die Augen.
 

Doch der Professor merkte schnell, dass er mehr als nur die falsche Frage gestellt hatte, denn Draco verkrampfte sich augenblicklich und begann, sich gegen Snapes Hände zu wehren. Dieser ließ erschrocken den Jungen los.
 

„Professor!“, fauchte Blaise, stieg zu Draco ins Bett und nahm ihn sanft in den Arm, wodurch sich der blonde Slytherin sofort entspannte und sich an ihn drückte.

„Wie können Sie es wagen, ihn auch gleich wieder damit zu konfrontierten, wenn Sie doch sehen, dass es ihm damit schlechter geht!“, fügte er noch knurrend hinzu und funkelte seinen Tränkeprofessor wütend an.

„Haben Sie überhaupt kein Feingefühl?!“, wisperte er noch und widmete sich wieder Draco, dem er behutsam über den Rücken strich und beruhigende Worte ins Ohr flüsterte.
 

Snape stand da wie bestellt und nicht abgeholt, Blaise’ Worte hatten gesessen und so beschloss er zu gehen und die beiden allein zu lassen. Er stand schon in der Tür, als er noch sagte: „Blaise?“

„Ja?“

„Bitte kümmere dich gut um ihn, hörst du?“

„Werd ich machen! Keine Sorge Professor!“

„Ich werde ihnen beiden morgen frei geben, damit sich Draco erholen kann!“

„Ist gut!“

„Danke!“, war das letzte geflüsterte Wort, bevor er den Raum verließ, nun waren die beiden alleine.
 

Eine Weile war es still, nur Blaise’ beruhigendes Geflüster war zu hören, bis Draco die Stille durchbrach.

„Er wollte mich bestrafen!“, murmelte er und Zabini horchte auf.

„Was?“, wisperte er zurück und behielt aber Draco im Arm.

„Er wollte mich bestrafen, weil ich kein Todesser mehr werden will!“, murmelte der Blonde weiter.

„Bestrafen?“, flüsterte Blaise und er ahnte schlimmes.
 

„Aber woher weiß er denn, dass du kein Todesser mehr werden willst?“, fragte er den Slytherin-Prinzen, dem er weiterhin langsam über den Rücken strich.

„Er beherrscht Legilimentik!“, kam es fast gehaucht von Draco und Blaise sah die kommende Gefahr. Wenn sein Freund herausfinden würde, dass Harry ein Todesser war, dann…. Der Schwarzhaarige löste die Umarmung, packte Draco sanft, aber mit festen Griff an den Schultern und schaute ihm tief in die Augen.
 

„Draco, ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber was hat er gemacht! Hat er dich… vergewaltigt?“, das letzte Wort war nur gehaucht, doch der Blonde verstand es ganz gut und schüttelte den Kopf. Blaise fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen.

„Er hat mich geküsst und… und mich DA angefasst, er wollte mich… na ja… du weißt schon, aber bevor er überhaupt angefangen hat, hat er gestoppt… ich denke, weil Onkel Sev kam, sonst hätte er mich…“, der Blonde schluckte und begann wieder leicht zu zittern.
 

Auch wenn das nicht gerade positiv war, war Blaise trotzdem erleichtert. Er ließ Dracos Schultern los und zog ihn abermals in eine Umarmung.

„Keine Angst Kleiner! Jetzt und hier kann dir nichts passieren! Ich bin ja da und pass auf ich auf!“, flüsterte er lächelnd in Dracos Ohr und ließ sich langsam mit ihm in seiner Umarmung aufs Bett sinken. Nun lagen sie halb aufeinander und der Blonde legte seinen Kopf auf die Brust seines Freundens, welcher ihm sanft den Kopf streichelte.
 

Draco wurde immer ruhiger und lauschte dem Herzklopfen seines Freundes, schlussendlich erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht und er hob den Kopf, um Blaise anzuschauen.

„Weißt du was Zabini?“, lächelte ihn der Slytherin-Prinz an.

„Nein, was?“, fragte dieser und lächelte glücklich zurück.

„Ich glaub, ich hab mich in dich verliebt!“, sagte er und ein verführerischer Ton schwang in seiner Stimme mit.

„Bitte?!“, war Blaise’ Antwort und ein gesunder Rot-Ton hatte sich auf seinem Gesicht abgezeichnet. Draco hingegen brach in lautes Gelächter aus.
 

„War doch nur ein Witz!“, lachte er und grinste seinen Freund an, der eine Schnute zog.

„Mit sowas macht man keine Witze!“, sagte dieser eingeschnappt und drehte sich von Draco weg, doch dieser dachte gar nicht daran, sein Opfer laufen zu lassen.

„Ach komm schon Zabini! Nimm dir das nicht so zu herzen!“, kicherte der Blonde immer noch und begann, sachte Blaise’ Seiten zu kitzeln. Dieser konnte sich nicht lange halten und begann zu lachen.
 

„Hör auf! Nein nicht!“, lachte er und wusste nicht, wie er sich gegen diese Kitzelattacke wehren sollte.

„Ich werde so lange nicht aufhören, bis du nicht mehr sauer bist!“, lächelte er und kitzelte seinen Freund von oben bis unten durch.

„Bitte! Aufhören!“, seine Augen tränten schon vor lachen und Draco ließ langsam nach, bis er schließlich ganz aufhörte.
 

„Ich hab’s doch nicht so gemeint Blaise! Also sei nicht böse! Bitte!“, sagte er mit einer Unschuldsmiene und zog mit seinem Zeigefinger kleine Kreise auf Blaise’ Brust.

„Und was ist wenn ich es ernst gemeint hätte?“, sagte der Schwarzhaarige, sich seiner Worte nicht ganz bewusst und fuhr sich durch die Haare.

„Was hast du gesagt?“, wisperte der Blonde und schaute seinen Freund schockiert an.
 

„Na wenn ich es ernst gemeint…“, und er schlug sich die Hand auf den Mund. Was hatte er da nur gesagt?!

Lange schauten sie sich einfach nur an. Blaise allerdings schlug seinen Kopf gedanklich gegen eine Steinwand, wie konnte er so dämlich sein! Jetzt wusste Draco, dass er etwas für ihn empfand und das das mehr war, als nur Freundschaft! Gedanklich verprügelte er sich selbst, doch schlussendlich kam er zu dem Entschluss, dass er ja sowieso nichts mehr daran ändern konnte.
 

Ein Seufzen entkam seiner Kehle und er blickte Draco tief in die Augen.

„Hach… Jetzt weißt du’s, aber bitte hasse mich nicht deswegen! Denn ich will dich als Freund nicht verlieren! Schließlich kennen wir uns ja schon von klein auf und…“, doch weiter kam er nicht, denn Draco hatte ihm einen Finger auf die Lippen gelegt und ihn so zum Schweigen gebracht.

„Sei still!“, langsam nahm er den Finger weg und ersetzte diesen durch sanfte Lippen. Blaise’ Augen weiteten sich, als er Dracos Lippen auf den seinen spürte. Sie waren so weich und warm, dass er keinen anderen Ausweg mehr fand, als den Kuss zu erwidern. Er legte eine Hand in den Nacken des Blonden und zog ihn näher zu sich.
 

Schüchtern hatte der Kuss begonnen, doch schon nach kürzester Zeit wurde er intensiver und leidenschaftlicher. Wegen Sauerstoffmangel lösten sie sich und schauten sich tief in die Augen.

„Meinst du das ernst Kleiner?“, fragte Blaise nach Luft ringend und streichelte dabei sanft durch die blonden Haare.

„Ich denke schon, ja!“, wisperte der Blonde zurück und schaute dem unter ihm Liegenden tief in die Augen.

Sanfte Liebe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Erklärung zu den Adults + kleinere Ausschnitte

Erklärung zu den Adults
 

Adult - Kapitel 8
 

Harry überrascht Malfoy und drängt ihn zurück an eine Wand. Dieser wehrt sich natürlich dagegen, doch der schwarzhaarige Gryffindor hält ihn davon ab zu fliehen. Stattdessen brachte er den blonden Slytherin mit lasziven Worten wie
 

„Ich dachte, du sehnst dich immer nach mir und meinen Berührungen!“
 

und verführerischen Gesten zum Aufkeuchen, doch auch gleichzeitig zum Erzittern.

Draco hat Angst vor Harry, da dieser einen eisigen Ton und ein mörderisches Grinsen aufgesetzt hatte.

Doch schließlich küsst der Goldjunge den Eisprinzen. Doch Harry behandelt den Blonden nicht gerade sanft und dieser begann schlussendlich zu weinen und zu zittern.

Er riss dem Blonden brutal die Kleider vom Leib und dieser hatte fürchterliche Angst vor seinem Gegenüber, der ihn nun auch noch mit einem Zauber an die Wand „nagelte“, damit er nicht fliehen konnte.

Harry begann den blonden unsittlich zu berühren und dieser begann immer mehr zu zittern. Doch nun verwöhnte Harry den Körper des Slytherins mit sanften Berührungen, die allerdings, als Draco sich wieder zu wehren begann wieder grober wurden.

Der Schwarzhaarige entlockte dem Blonden einige Laute, die sicher nicht unter die Kategorie Schmerz oder Angst fielen, doch die damit verbundenen Berührungen endeten rasch.
 

Mit dem Satz

„Jetzt werd ich dir zeigen was es heißt, den ehrenwerten, dunklen Lord und seinen eigenen Vater zu verraten!“

hob Harry das Bein des Blonden an, welcher sich nicht wehren konnte und hemmungslos zitterte, doch er wurde in seinem Vorhaben unterbrochen, bevor er es überhaupt beginnen konnte.
 

» „Glück gehabt, Kleiner!“, sagte Harry in einem sanften, reuevollen Ton, welcher Draco die Augen aufreisen ließ, doch da war er schon verschwunden. Hauchzart und voller Liebe, die Draco deutlich gespürt hatte, hatte er ihn noch an der Wange berührt bevor er verschwunden war. «
 


 

Adult - Kapitel 10
 

Harry taucht bei Tom Riddle im Schlafzimmer auf und sie mustern sich gegenseitig.
 

Das ist der Anfang des Kapis: ^^
 

» Als Harry dann vor ihm auftauchte, mit halb geöffnetem, weißem Hemd, leicht zerstrubbelten Haaren, der engen schwarzen Lederhose und diesem eisigen Blick, wurde ihm schon ganz heiß.
 

Der dunkle Lord saß vor ihm in einem der Ledersessel seines Schlafzimmers und musterte ihn mit lüsternem Blick. Das Zimmer selbst wurde nur vom Licht des Mondes, das durchs Fenster schien erhellt, was wiederum den dunklen Lord verführerisch aussehen ließ. Die rotvioletten Haare, die im Mondlicht schimmerten, die rot blitzenden Augen, das junge, schöne Gesicht, die schlanken überkreuzten Beine, der muskulöse Körper des nun gerade mal wie knapp über 20 aussehenden dunklen Lords, waren schon zum Anbeißen.
 

Als die gegenseitige Musterung und die damit verbundene Steigerung der Lust beendet war, erhob sich Tom aus seinem Sessel und ging langsam auf den Schwarzhaarigen zu, bis er knapp vor ihm zum Stehen kam. Schier englose Zeit, obwohl es nur ein paar Sekunden waren, schauten sie sich in die Augen, bis der Schwarzhaarige die Initiative ergriff.

Blitzschnell packte er seinen Gegenüber an den Oberarmen, drehte sich mit ihm herum, da hinter ihm gleich benötigtes Möbelstück war und schmiss Tom aufs Bett. Dieser wusste nicht wie ihm geschah, doch als er Harry vor dem Bett stehen sah und sich selbst darin liegend vorfand, wusste er, was passiert war. «
 

*für Fortsetzung mich fragen* ^^
 

Tom und Harry trieben es ungezähmt, wild und ohne jegliche Hemmungen im Bett, doch Tom hatte da wohl noch etwas mehr im Sinn.
 

Mit dem Satz:
 

» Harry horchte auf, dass hört sich alles andere als gut an.

„Was?“, hauchte er erschrocken, doch da war es schon zu spät. «
 

Endet das Kapi.
 

^.^ *mehr gibt’s ned zu sagen*
 


 

Adult - Kapitel 12
 

Draco und Blaise küssten sich abermals und sie begannen sich gegenseitig auszuziehen.
 

Zabini fragte Draco
 

» „Darf ich denn…?“, fragte er vorsichtig und strich mit beiden Händen über Dracos Rücken.

„Was?“, fragte dieser zurück und widmete sich dem Ohrläppchen, an dem er kurz saugte und knabberte, was Blaise ein leises Seufzten entlockte.

„Na mit dir schlafen…“, wisperte eben Gefragter und der Blonde hielt in seinem Tun inne, sah dem Schwarzhaarigen tief in die Augen.

„Ja!“, war die verführerisch gehauchte Antwort des jungen Malfoy, der sich wieder dem Hals von Blaise zuwendete. «
 

und sie wendeten sich wieder einander zu, bevor die nächste Frage kam
 

» „Draco?“, fragte er leise und den Rücken des Blonden streichelnd.

„Hm?“, erwiderte dieser zwischen den Küssen hindurch, die er auf der Brust des Schwarzhaarigen verteilte.

„Darf ich dich verwöhnen?“, wisperte Blaise und schaute seinem Liebling tief in die Augen. Dieser antwortete mit einem zaghaften Nicken und das war das Stichwort. Er zog den Blonden an sich, küsste ihn sanft und leidenschaftlich auf die Lippen. «
 

und Blaise Draco schließlich versprach, besonders sanft zu sein.
 

Sanft und zärtlich liebten sie sich.
 

Schließlich endete es so:
 

» „Das war wundervoll Blaise!“, hauchte er und streichelte durch die schwarze Mähne.

„Schön, dass es dir gefallen hat mein Süßer!“, lächelte er und gab seinem Schatz ein Küsschen auf die Nase.

Noch lange lagen sie nebeneinander und sahen sich nur an, streichelten sich gegenseitig sanft durch die Haare, bis sie schließlich irgendwann einschliefen. «
 


 

So, dass war’s auch schon wieder von meiner Seite! ^^

Rehabilitation

Kapitel 13
 

Es war bereits Morgen und alle saßen in der großen Halle und frühstückten, ebenso Draco und Blaise. Der Blonde hatte gerade seine Freude daran, den Schwarzhaarigen zu füttern und ihm das Marmeladebrötchen vor den Mund zu halten. Zabini fand das allerdings nicht so lustig wie Draco, der ausgelassen kicherte und dem Schwarzhaarigen das Brötchen ohne Vorwarnung in den Mund steckte. Dieser hatte nun die größte Mühe, sein Essen zu kauen und es kam was kommen musste, Blaise begann zu husten, da er sich verschluckt hatte. Noch immer kichernd klopfte ihm sein blonder Schatz auf den Rücken, was nach geraumer Zeit auch half.
 

Snape hatte diese Szene schon von Anfang an beobachtet und hatte während der Beobachtung elegant eine Augenbraue gehoben. Na wenn das nicht kindisch war, dann würde er in Zukunft mit Muggelkleidung durch die Gegend laufen. Doch er war Blaise auch dankbar, da dieser sich um seinen Schützling kümmerte und ihn aufheiterte, denn man hatte Draco schon lange lange Zeit nicht mehr so ausgelassen lachen sehen.
 

Ein Seufzer entfloh der Kehle des Professors und schlagartig wurde er wieder ernst. Es gab da noch eine bestimmte Person, die er zur Rechenschaft ziehen musste, doch zu seinem Bedauern war diese noch nicht anwesend und so beobachtete er weiter sein Patenkind und dessen Freund.
 

Doch schon nach ein paar Minuten öffnete sich die Flügeltür und von Snape gesuchte Person trat ein.
 

Harry war erst spät nachts wieder nach Hogwarts zurückgekehrt. Er hatte sich noch geduscht und war todmüde ins Bett gefallen, doch schlafen konnte er nicht. Sein Körper tat weh und die Schmerzen fuhren in kleinen Abständen wie das Höllenfeuer durch jede einzelne Zelle seines Körpers und das verdankte er alleine IHM.

Merlin, Tom war ein Monster! Er hatte sehr wohl gewusst, dass Riddle eine sadistische Ader hatte, aber das gestern war nicht mehr normal gewesen.
 

Langsam ging er zum Gryffindortisch und wenn man genau hinsah, merkte man, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Alle Blicke waren verhalten auf ihn gerichtet und einige zogen scharf die Luft ein.

Stimmt schon, dass er ziemlich fertig aussah, aber nicht nur das. Sein Gesicht zierten nämlich einige, tiefe, blutige Kratzer und auch seine Unterlippe war verkrustet.
 

Wie in Zeitlupe setzte er sich auf seinen Platz, alsgleich sog er scharf und gepeinigt stöhnend die Luft ein, als sein Körper mit dem Holz der Bank in Berührung kam. Eine Hand legte er am Tisch ab, die andere krallte er in seinen Umhang und sein Gesicht ließ er mit schmerzverzerrtem Ausdruck in seiner Armbeuge verschwinden. Kaum hörbares Keuchen war zu vernehmen und die Hand, die den Umhang im Griff hatte, zitterte verdächtig.
 

Doch schon nach kurzer Gewöhnungsphase richtete er sich auf und begann, sich etwas Essen aufs Teller zu tun. Wenn man ihn jetzt ansah, würde man nicht einmal ansatzweise daran denken, dass dieser junge Bursche gerade Höllenqualen durchlitt.
 

Harry blickte kurz zum Slytherintisch, wo er einen gewissen Blondschopf musterte. Dieser war gerade dabei, freudig mit seinem Liebling zu diskutieren. Innerlich begann der Schwarzhaarige zu grinsen. So war das also. Draco hatte sich für Blaise entschieden, ihm seine Unschuld geschenkt. Gute Entscheidung, würde er meinen.
 

Als Dracos Blick schließlich auf den Goldjungen Gryffindors fiel, schaute der Blonde erschrocken in das smaragdene Augenpaar und sein Gesicht wurde blass.
 

Die Augen des Slytherin-Prinzen weiteten sich jedoch, als Harry ein sanftes und liebenswürdiges Lächeln aufsetzte. Dieses Lächeln war atemberaubend und hätte sogar einen Eisberg zum Schmelzen gebracht. Dieses Lächeln war so voller Güte, Freundlichkeit, Liebenswürdigkeit, dass Draco ein wohliger Schauer den Rücken runterjagte. Ja, das war der Harry Potter, der vor den Ferien noch existiert hatte.
 

„Ich wünsche dir alles Gute Drache! Ich freue mich, dass du jemanden gefunden hast, der deiner würdig ist!“, sandte Harry gedanklich an Draco weiter und wandte den Blick ab. Augenblicklich setzte er wieder die eisige Maske auf, die seit den Ferien auf seinen Zügen ruhte.
 

Plötzlich wanderte sein Blick zu der Person, die sich ihm mit wehendem Umhang, hasserfülltem und todbringendem Blick näherte.

Snape kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.
 

„Mr. Potter!“, zischte er bedrohlich und Harry lächelte bitter.

„Nein Professor ich hab ihn nicht vergewaltigt und ich habe ihm auch sonst keine Verletzungen beigebracht!“, sagte er und blickte dem Tränkemeister fest in die Augen. Dann lachte er belustigt auf, bevor er Snape mit einem leicht spöttischen Ausdruck ansah.

„Sie müssen mich nicht umbringen! Ich bin mir keiner Schuld bewusst! Ich habe ihn nur erschreckt, sonst nichts!“, fuhr er fort und schloss dann kurz die Augen. Ein bitterer Gesichtsausdruck erschien auf seinem Gesicht und er fuhr fort, bevor der Professor für Zaubertränke etwas sagen konnte.
 

„Glauben Sie mir Professor, ich bin die vergangene Nacht tausend Tode gestorben und wenn ich es nicht gewöhnt wäre, würde ich jetzt sicher irgendwo in einer Ecke liegen und heulen!“, fügte er hinzu und lächelte gequält. Er stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab und versuchte sich krampfhaft von der Bank zu erheben, doch er scheiterte. Belustigt lachte er auf.

„Sehen Sie? Ich kann nicht einmal mehr aufstehen!“
 

Sie hatten das Gespräch in einem Flüsterton geführt und so hatte keiner der Umstehenden mitbekommen, um was es ging, bzw. hatte Harry auch durch einen kleinen Zauber dafür gesorgt, dass sie ungestört blieben.
 

Snape schaute den Jungen an, der auf der Bank saß und lachte. Was war wohl in der Nacht passiert? Er sah ja schon ziemlich fertig und zerschunden aus, aber was war der Grund für dieses Auftreten und Verhalten?
 

„Nun Professor…“, begann der Gryffondor den Satz und stützte sich auf dem Tisch mit der einen und auf der Bank mit der anderen Hand ab. Langsam stand er auf, benötigte dazu aber eine Menge Magie, was Snape nicht verborgen blieb. Kurz hatte er gesehen, wie etwas am Finger des Schwarzhaarigen blitzte und er hatte auch die Magie gespürt, die er Junge für eine Millisekunde ausgestrahlt hatte. Gewaltige Magie!!
 

„Ich empfehle mich!“, sagte der Schwarzhaarige lächelnd und riss seinen Zaubertränkelehrer damit gewaltsam aus den Gedanken. Stolz wie ein Krieger schritt er aus der Halle und hinterließ einen verwirrten und verwundeten Professor.

Potter war so schwach, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und doch schritt er wie ein König aus der Halle. Snape wurde nicht schlau aus diesem Jungen. Was war nur passiert und warum um Merlins Willen war der Junge so mächtig?
 


 

Als der Schwarzhaarige die Flügeltüren hinter sich geschlossen hatte, begannen seine Knie heftig zu zittern. Wenn er nicht bald etwas dagegen unternahm, würde er schneller das Bewusstsein verlieren, als ihm lieb war.
 

Langsam ging er aus dem Schloss und seine Knie knickten immer wieder unter der Last, seinen Körper zu tragen, ein, doch er ging aufrecht weiter, bis er am See angelangt war, der in der Morgendämmerung und der aufgehenden Sonne glänzte und blitzte. Ja, hier war der perfekte Ort für seine Rehabilitation. Schritt für Schritt ging er in das kalte Wasser hinein, bis er ganz und gar von dem kalten Nass verschlungen wurde.
 


 

Draco war erstaunt über dieses liebevolle Lächeln und die Worte, die er in seinen Gedanken gehört hatte, gewesen. Doch dies war der endgültige Beweis für ihn, dass dieses Verhalten, was Potter jetzt an den Tag legte, nur gespielt war. Wahrscheinlich, um alle von sich fern zu halten, aber zu welchem Zweck? Na ja gut, bei den beiden nervigen ‚Freunden’ die immer mit ihm herumwuselten, war das kein Wunder. Aber dennoch, dass konnte doch nicht der ganze Grund gewesen sein. Warum also macht er das?
 

Draco kam auf keinen grünen Zweig und runzelte die Stirn, was Blaise alsgleich auf der Bildfläche erscheinen ließ.

„Was hast du denn Süßer?“, fragte dieser geflüstert, doch Draco antwortete nur mit einem „Langweilig“, was ja nicht gelogen, sondern nur eine Ausrede war.

Momentan hatten sie nämlich Geschichte der Zauberei und sein Schatz saß neben ihm und kritzelte sein Pergament voll mit kleinen Herzchen oder Figuren.

„Aber du hast gerade wirklich sehr… nun ja… nachdenklich gewirkt und dass sicher nicht wegen Binns!“, murmelte Blaise weiter, doch der Blonde zuckte nur mit den Schultern.

„Hab nur gerade nachgedacht… nichts wichtiges…“, erwiderte Draco und Zabini gab es auf, die Wahrheit aus seinem Freund herauszukitzeln.
 

Harry Potter blieb den ganzen Tag über verschwunden und das bereitete einigen bereits große Sorgen. Zwei davon waren Hermine und Ron, die schon in ganz Hogwarts nach ihm gesucht hatten, ohne Erfolg.
 

Es war draußen bereits dunkel und das Abendessen wurde gerade serviert. Seufzend schloss das braunhaarige Mädchen die Augen.

„Was machen wir nur Ron? Wenn ihm etwas passiert ist und er gerade gequält oder sonstiges wird! Ich will mir gar nicht vorstellen…“, doch ihr rothaariger Sitznachbar unterbrach sie.

„Mione bitte! Ihm wird schon nichts passiert sein!“, seufzte Ronald Weasly resigniert, doch auch er machte sich Sorgen um seinen Freund, wenn auch nicht so viele wie Hermine.
 

Währendessen draußen am See.

Das Wasser war bereits schwarz, durch die hereingebrochene Nacht, gefärbt und vollkommen mit seiner Umgebung verschmolzen. Doch, halt! In der Mitte des Sees war ein weißer Lichtpunkt zu sehen. Kaum größer als ein Quaffel, doch er strahlte unter der Wasseroberfläche deutlich hervor. Er kam immer näher an die Oberfläche heran und als er diese durchbrach, breitete sich das Licht aus, zog einen Kreis und es formten sich merkwürdige Zeichen am Rande dieses Kreises aus Licht zusammen.
 

Das Licht bekam einen silbernen Glanz und inmitten des Kreises erschien ein Haarschopf, der im Licht des Mondes glitzerte. Weiters erschien nun der Kopf, der von nassen, schwarzen Haaren umspielt wurde und so erschien langsam eine Gestalt in der Mitte des Kreises. Sie schwebte ein paar Zentimeter über der Wasseroberfläche und die nasse Haut glänzte im Mondlicht.
 

Plötzlich riss die Gestalt die Augen auf und das Licht des Kreises wuchs in den Himmel hoch. Ließ den Himmel kurz leuchten, doch die Umgebung blieb schwarz, nachtschwarz. Nur der Kreis und der Himmel leuchteten, bis das Licht verblasste und verschwand.
 

Nun war alles wieder tiefschwarz und nichts war mehr von der Person zu sehen, außer ein kleines Licht an der Wasseroberfläche, welches den Standort der Gestalt angab. Langsam kam Leben in den Unbekannten und er trat einen Schritt nach vor, welcher wieder durch ein Licht signalisiert wurde. Schritt für Schritt ging die Gestalt Richtung Ufer. Nur zu sehen durch das Leuchten beim Auftreffen der Füße auf der Wasseroberfläche. Die Person blieb einen Schritt vorm Ufer stehen.
 

Langsam ließ die Gestalt die Hände sinken und dunkelgrüne Smaragde blitzten im Mondlicht. Der letzte Schritt wurde nun überwunden und es kam Wind auf. Dieser Wind umwirbelte die Gestalt und es erschien ein tiefschwarzer Umhang, der sich der Brise hingab und leicht schwang. Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen und er ging Richtung Schloss davon. So schwarz wie die Nacht und verschlungen von der Dunkelheit.
 

Das Abendessen war fast schon zu Ende, als die Flügeltür aufschwang und ein schwarzhaariger Bursche eintrat. Seine dunkelgrünen Augen blitzen auf, seine schwarzen Haare glänzten, da sie noch immer nass waren, im Licht und nach einem kurzen Rundblick ging er mit wehendem Umhang Richtung Gryffindortisch.
 

Harry hatte ein kaltes Grinsen aufgesetzt und blickte nun zu seinem Lehrer für Zaubertränke. Dieser schaute ihn in seiner gewohnten, hasserfüllten Art an, doch der Gryffindor merkte, dass dieser mehr als nur erstaunt war. Natürlich war er das, schließlich hatte er als einziger gewusst, wie es ihm wirklich ging, doch jetzt…

Alle seine Verletzungen waren verschwunden und er hatte wieder seine gesamte Energie zur Verfügung, die er in der letzten Nacht und diesen Tag verpulvert hatte.
 

Er setzte sich hin, tat sich einiges aufs Teller und begann seelenruhig zu essen. Ihm entging natürlich nicht, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren, schließlich war er den ganzen Tag verschwunden gewesen und nun aus dem Nichts wieder aufgetaucht.
 

Dies galt aber nicht für eine gewisse Professorin, die jetzt mit einem wütenden Blick auf ihn zukam und hinter ihm stehen blieb.

„Mr Potter!“, sagte sie barsch und man konnte die Wut regelrecht spüren, die sie dem jungen Potter entgegenbrachte. Dieser allerdings ignorierte sie und aß seelenruhig weiter, was die Wut natürlich noch mehr anheizte. Alle rundherum waren still geworden, noch nie hatte jemand McGonagall ignoriert.
 

„Mr Potter!! Wo waren Sie den ganzen Tag über?!!“, knurrte sie beherrscht ruhig. Langsam erhob sich Harry, nahm noch einen Apfel in die Hand und drehte sich zu seiner Professorin für Verwandlung um und fixierte sie mit den Augen.

„Das brauchen Sie nicht zu wissen Professor!“, antwortete er ihr kalt, drehte sich um und ging Richtung Flügeltür.

„Mr Potter!!“, schrie sie nun, doch Harry ließ sich nicht davon beirren und verließ die Halle. Das letzte Wort was er hörte war irgendetwas mit Strafarbeit, doch diese würde er wohl nie absitzen müssen, dachte er und der Gedanke troff regelrecht vor Ironie.

Konfrontation

Kapitel 14
 

Der nächste Tag brach viel zu schnell an und es dämmerte bereits, als ein schwarzer Haarschopf am Fenster des Gryffindorturmes auftauchte.

Harry war früh wach, eigentlich wie immer, doch etwas war anders.

Er betrachtete den Sonnenaufgang, wusste er doch, dass es der letzte sein würde, den er je sah .
 

Langsam ließ er sich auf das Fensterbrett sinken und beobachtete das Spiel der Farben, das langsame Aufgehen der Sonne am Horizont, das Glitzern des Sees, als die ersten Sonnenstrahlen auf ihn fielen, die Landschaft, all dies sog er in sich auf, verstaute es tief in seinem Herzen und Geist. Nie mehr würde er dieses Spektakel sehen können. Nie wieder.
 

Er verschwand, ins Nichts, erschien am See wieder und ging am Ufer entlang spazieren. Eine kühle Brise brachte die Blätter zum Rauschen, seinen Umhang zum Wehen. Der Schwarzhaarige blieb stehen, drehte sich einmal um die eigene Achse und betrachtete die Landschaft. Innerlich verabschiedete er sich von ihr, von Hogwarts, von seinem eigenen Leben, dass ihm mindestens genauso viel wert war, wie Dumbledore, nämlich gar nichts.
 

Langsam ging er Richtung Hogwarts davon und verschwand hinter den Gemäuern des gewaltigen Schlosses.
 

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Es war Morgen und die Schüler waren gerade dabei, zu frühstücken. Eine merkwürdig düstere Stimmung hing über der ganzen Halle und einige waren unruhig oder nervös. Keiner wusste genau, was sie so nervös machte, doch in einem waren sich alle einig: irgendetwas würde passieren.
 

Harry war schon wieder verschwunden und keiner hatte ihn an diesem Morgen gesehen. Ron hatte bemerkt, dass sein Bett nicht benutzt gewesen war und gemeinsam mit Hermine saß er nun am Tisch und wippte nervös mit der Gabel.

„Er hat nicht in seinem Bett geschlafen und er ist nicht aufzufinden! Was ist mit ihm? Er ist gestern aus dem Nichts aufgetaucht und genauso wieder ins Nichts verschwunden!“, sagte der Rothaarige und biss von seinem Brötchen ab, welches merkwürdigerweise heute nicht richtig schmecken wollte.
 

„Ich weiß es nicht Ron, aber ich mach mir auch Sorgen um ihn! Seit den Ferien ist er sowieso so komisch! Er redet mit niemandem, weißt alle ab und verbreitet Angst und Schrecken, wenn auch nicht aktiv! Was ist nur mit ihm passiert und wo ist er jetzt?“, erwiderte das Mädchen fragend und einen besorgten Blick aufsetzend. Ihr Freund war verschwunden und dass konnte nichts Gutes bedeuten.
 

Snape war ebenfalls aufgefallen, das Potter nicht zum Frühstück erschienen war. Gestern tauchte er auf einmal auf und verschwand auch gleich wieder spurlos. Wo war er? Ihm war nicht entgangen, dass der Junge gestern mit nassen Haaren hier aufgetaucht war. Hat er im See gebadet oder was war da sonst gewesen? Was war nur mit dem Jungen los?
 

Draco suchte mit einem besorgten Blick die Halle ab. Harry war wieder nicht da. Gestern hatte er noch mit Blaise über das komische Verhalten des Goldjungen diskutiert und sie waren zu dem selben Schluss gekommen. Er gaukelte allen etwas vor, um sie von etwas fernzuhalten. Entweder vor sich selbst oder etwas gefährlicherem. Er war nicht so grausam, wie er sich gab, dass war nur eine Maske, doch zu welchen Zweck er diese trug, wussten sie nicht.
 


 

Das Frühstück war zu Ende und alle machten sich auf den Weg in die betreffenden Klassen, um ihren kommenden Unterricht zu erwarten.
 

Dumbledore war die Unruhe und diese merkwürdige Stimmung nicht entgangen, er selbst spürte diese unerklärliche Nervosität und Anspannung ebenfalls. Seine Kollegen waren da nicht anderer Meinung gewesen, als er sagte, dass etwas unerklärlich düsteres und merkwürdiges sich hier tat. Das ganze Schloss war unruhig. Die Bilder liefen in ihren Portraits hin und her, die Geiser schwebten von einem Ende des Schlosses ins andere und die Eulen klapperten nervös mit den Schnäbeln.

Irgendetwas kam auf sie zu, doch was, konnte der Direktor sich nicht erklären.
 

Der Schulleiter war gerade auf dem Weg in sein Büro, da er Nachforschungen über die Ereignisse in der Umgebung anstellen wollte, doch dazu kam es nicht.
 

Plötzlich kam Professor Trelawney angerannt.

„ER KOMMT!!! ER KOMMT!!“, hörte man sie schon von weitem hysterisch kreischen.

Als sie bei Dumbledore angelangt war, schrie sie wild gestikulierend immer wieder diese zwei Worte.

Der Schulleiter packte die Professorin an den Schultern, wodurch sie ihm in die Augen schauen musste.

„Wer kommt?! Sagen Sie es mir meine Liebe!!“, sagte er beschwichtigend, aber dennoch ungeduldig und nervös.
 

„Der Unnennbare! Er kommt hierher! Er ist auf dem Weg nach Hogwarts mit einer ganzen Arme von Ungeheuern!“, quietschte sie hysterisch und Dumbledore wich jegliche Farbe aus dem Gesicht.

„Aber wie ist das möglich?! Er kann unsere Schutzzauber nicht durchbrechen!“, sagte er ernst und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.

„Wie konnte das nur passieren?“
 

Schnell waren alle Lehrer alarmiert und beförderten die Schüler in große Halle, wo sie Dumbledore über die auf sie zukommende Gefahr aufklärte.

„Liebe Schüler! Ich muss ihnen etwas schreckliches mitteilen! Wir haben erfahren, dass der dunkle Lord auf dem Weg nach Hogwarts ist und auch bald hier eintreffen wird!“, sagte Dumbledore so ernst, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hatte.

Unter den Schülern brach ein Tumult aus. Einige Slytherins lachten irre, Mädchen kreischten und viele zitterten vor Angst, doch bevor die Situation eskalieren konnte, wurde dem Treiben ein Ende bereitet.
 

„RUHE!!“, schrie Snape durch die Halle und die Menge wurde still.

„Jedes der Häuser wird sich jetzt in die Gemeinschaftsräume zurückziehen, dort wiederum werden mit den jeweiligen Hauslehrern noch verschiedenste Abwehr- und Angriffszauber geübt, also los!“, endete der Tränkeprofessor und ging zu seinem Haus, um sie in den Gemeinschaftsraum zu begleiten.
 

Inzwischen arbeitete Dumbledore mit den übrig gebliebenen Lehrern einen Schlachtplan aus. Sie würden Voldemort bis zum Eingang des Schlosses kommen lassen, doch da würden sie ihn gebührend empfangen und vernichten.

Der Notfallsplan war ein Portal, das erscheinen würde, wenn die dunkle Seite überhand gewinnt, doch daran wollten die Professoren erst gar nicht denken.
 

Doch es ging schneller, als jeder angenommen hatte. Nur eine halbe Stunde später hatte Voldemort den Verbotenen Wald und somit auch die äußersten Grenzen des Schlosses hinter sich gebracht und marschierte mit seiner Armee direkt auf das Schloss zu.
 

Die Insassen Hogwarts’ standen bereits auf ihren Posten in der Eingangshalle. Lehrer mit Schulleiter ganz vorne, darauf folgten die Siebt-, Sechst- und Fünftklässler, der Rest stand hinter diesen und warteten.
 

Das Eingangsportal öffnete sich.
 

Das schwere Holz schwang auf und als Erstes betrat Tom Vorlost Riddle, auch genannt Lord Voldemort, die Halle, gefolgt von seinen treuen Todessern.

Der dunkle Lord blieb 50 m vor der weißen Armee stehen und musterte diese kalt grinsend.

„So so! Habt ihr also erfahren, dass wir kommen! Eigentlich hätte ich gedacht, dass es nur eine Person gibt, die das wissen kann, doch anscheinend habe ich mich geirrt!“, lächelte er eisig und die Schüler erschauderten.
 

Dumbledore musterte den dunklen Lord und ihm fiel mit größtem Entsetzen, was man ihm allerdings nicht anmerkte, auf, dass er wieder genauso aussah wie früher und er ebenso stark war, wie in seinen besten Jahren. Wie konnte das sein?
 

Plötzlich ertönte eine Stimme in der Halle.

„Du bist spät, Tom!“

Alle ließen den Blick durch die Halle schweifen, doch keiner konnte etwas entdecken.

Voldemort schloss kurz die Augen, senkte seinen Kopf ein Stück und lächelte mysteriös.

„Wie nennst du den Meister! Du unwürdiger, kleiner…!!“, brüllte einer der Todesser plötzlich, doch dem wurde vom Meister höchst persönlich Einhalt geboten.

„Schon gut!“, lächelte der dunkle Lord kalt und blickt nach vorn.
 

Von einer Sekunde auf die andere erschien ein helles Licht 10 m vor der weißen Armee und eine Gestalt erschien.

Alle Weißen sogen bei dem Anblick des Jungen scharf die Luft ein.

„Was zum…!!“, entwich es einem, doch keiner brachte mehr hervor.
 

Ein tiefschwarzer, langer, edler Umhang; eine enge, schwarze Lederhose; ein edles schwarzes, mit Silber- und Gold-Mustern verziertes Satinhemd; pechschwarzem Mantel mit weißen Ornamenten und schwarze Handschuhe… pechschwarze, schulterlange, glatte, seiden glänzende Haare und smaragdgrüne, dunkle Augen…

Ja, dort stand Harry James Potter…
 

Langsam ließ sich der Schwarzhaarige in die Hocke sinken, wobei er ein Knie am Boden aufsetzte und die rechte Hand auf sein Herz legte.

„Willkommen in Hogwarts ehrenwerter Lord!“, sagte er in einem unterwürfigen Tonfall, welcher Voldemort dämonisch grinsen ließ.
 

Dumbledore war geschockt. Harry Potter war auf der dunklen Seite? Warum hatte er das nicht bemerkt? Das konnte doch nicht sein?!!
 

Der dunkle Lord grinste über des Schulleiters Schockiertheit, doch sein Grinsen nahm einen unerkennbaren Zug an.
 

„Aber ich denke, Sie wissen bereits, dass ich Sie nicht weiter gehen lassen werde!“, sagte der am Boden Kniende ernst und kalt, doch der dunkle Lord lächelte nur.

Harry schob den Mantel samt Hemd an seinem linken Arm hoch, wodurch das dunkle Mal zum Vorschein kam.
 

Alle Weißen sogen abermals scharf die Luft ein.

„Das ist nicht möglich!!“, war das einzige Kommentar, was man von ihrer Seite her hören konnte.
 

Der Schwarzhaarige legte seine rechte Hand auf den Totenkopf, fuhr langsam seinen Arm entlang und das Mal verschwand. Langsam streifte er das Hemd und den Mantel wieder nach unten, bevor er langsam aufstand.

„Ich hab es mir fast gedacht!“, erwiderte der dunkle Meister und lächelte mysteriös.
 

Dumbledore traute seinen Augen nicht. War der Junge jetzt doch auf seiner Seite?
 

Voldemort ging einige Schritte nach vor.

„Aber du, Harry, weißt hoffentlich, dass ich nicht zulassen werde, dass du mich vernichtest!“, sagte Tom und blieb 10 m entfernt von dem Schwarzhaarigen stehen.

„Natürlich!“, erwiderte dieser nur und lächelte dämonisch.
 

Lange standen sie nur da und schauten sich an. Beide hatten ein mysteriöses und doch eisiges Grinsen aufgesetzt, welches die Temperatur der ganzen Halle in die Minusgrade gehen ließ.

Bis schließlich eine verhüllte Person der schwarzen Armee das Wort ergriff.

„Wenn Sie nichts tun Meister, dann werde ich etwas tun!! CRUCIO!!“, hallte eine eisige Frauenstimme durch die Halle und ein roter Lichtblitz löste sich von ihrem Zauberstab, welcher auf den Helden der Zaubererwelt zuflog.

Harry rührte sich nicht, sondern grinste einfach nur in die Richtung der Todesserin.
 

Der Fluch, zu Bellatrix’ missfallen und gleichzeitig Schockiertheit, prallte an dem jungen schwarzhaarigen Burschen ab, ohne ihn auch nur ansatzweise zu berühren.

„WAS?!“, kreischte sie und schoss abermals einige Flüche auf den Goldjungen, doch abermals stießen sie gegen eine unsichtbare Barriere und wurden zurückgeschleudert.
 

Um dem andauernden Fluchangriff ein Ende zu setzen, hob Harry langsam, wie in Zeitlupe eine Hand, streckte Bellatrix die behandschuhte Handfläche entgegen und sie erstarrte in ihrem Tun.

„Was soll das?!! Nimm den Zauber von mir, Potter!!“, das letzte Wort spie sie voller Abscheu aus und versuchte sich gegen den Zauber zu wehren, jedoch ohne Erfolg.

„Tz Tz Tz! Bella Bella Bella! Also wirklich! Hat dir eigentlich nie jemand beigebracht, dein Temperament zu zügeln? Vor allem wenn es in so unangebrachten Situationen überhand nimmt?“, sagte der Schwarzhaarige ruhig und lächelte sie an, doch seine Augen zeigten Hass und Abscheu gegenüber der Lestrange.
 

Er verengte die Augen zu Schlitzen und seine Hand zuckte kurz.

„Also sei besser still!“, wisperte er drohend, wobei die Temperatur um sie herum noch um einige Grade ins Minus zu wandern schien.

Von einer Sekunde auf die andere begann Bellatrix zu schreien und sie ging zu Boden. Sie wand sich wie eine Schlange unter dem Fluch und als Harry den Zauber von ihr nahm, blieb sie unnatürlich gekrümmt und bewusstlos liegen.

„Das hast du davon!!“, zischte er und fügte in Parsel noch hinzu:

°Das war ein Vorgeschmack auf das, was dich noch erwartet! Da du ja meinen Paten im Ministerium zum Tode verurteilt hast, wirst du meinen Groll gegen dich kennenlernen und meine Rache wird schlimmer sein, als alles, was du dir in deinen kühnsten Träumen vorstellen kannst!°.
 

Der dunkle Lord schmunzelte, als er das hörte, doch sogleich setzte er wieder das kalte Lächeln auf, welches bis gerade eben noch auf seinen Zügen geruht hatte.

Harry wendete sich wieder dem Anführer der schwarzen Armee zu und lächelte diesen dämonisch und herausfordernd an.

„Nun zu dir Tom! Oder soll ich dich bei deinem wahren Namen nennen?“, grinste der Goldjunge Gryffindors.
 

„Was meinst du damit Harry?“, fragte Dumbledore, der geschockt dem Geschehen beigewohnt hatte und den regungslosen Körper am Boden auf der Seite des schwarzen Ordens noch angestarrt hatte, bevor er sich Harry zuwendete.

„Nun, da werde ich wohl eine kleine Erläuterung der Fakten hinzufügen müssen! Allerdings nur mit dem Einverständnis meines Feindes!“, er nickte Tom zu, welcher zurückgrinste und galant nickte.

„Nun gut!“, sagte der Gryffindor und wendete sich der weißen Seite zu.
 

„Vor einigen Jahrhunderten, als Godric Gryffindor, Salazar Slytherin und deren Väter noch lebten, tauchte eines Tages eine dunkle, unheilvoll böse Macht auf, welche alle Lebewesen in Angst und Schrecken versetze! Alle vier gemeinsam, genauso wie deren Lebenspartner, verbannten dieses Böse in eine andere Welt, Dimension, was auch immer! Doch dieses Böse hat es geschafft, zu entkommen und vor über 18 Jahren einen jungen Mann zu besetzen und ihn zum mächtigsten und grausamsten Herrscher der Geschichte zu machen! Weltherrschaft und Unterdrückung aller Lebewesen war sein Ziel und das ist es heute noch!“, beendete er die Geschichte, öffnete die Augen, welche er bei der Erzählung geschlossen hatte, und blickte in Richtung schwarze Armee und zu deren Anführer.
 

„Nicht wahr, Höllendämon Dareios?!“, sagte er kalt und es erschien ein mörderisches Grinsen auf dem Gesicht des dunklen Lords.

„So so! Du hast also herausgefunden, wer ich bin, aber beantworte mir eine Frage: Woher wusstest du das? Niemand wusste davon, außer dieser Bastarde, die mich damals eingesperrt haben! Also! Woher weißt du das?“, grinste der Meister und setzte eine gespielt fragende Miene auf. Auf Harrys Gesicht erschien ein dämonisch, eiskaltes Grinsen.
 

„Tja! Mein Vater ist genauso wenig James Potter, wie du Tom Riddle bist!“, sagte der Schwarzhaarige und kassierte ein verwundertes Murmeln und ein Stirnrunzeln des dunklen Lords.
 

„Was hat das zu bedeuten Harry?!“, rief McGonagall aus, bevor der Direktor die selbe Frage stellen konnte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Junge einen anderen Vater haben sollte, denn schließlich war sie dabei gewesen, als sie ihn von seinem Zuhause weggebracht und bei den Dursleys gelassen hatten. Doch halt!

Die Verwandlungsprofessorin runzelte die Stirn. Wenn sie sich genau erinnerte, hat man die Leichen der Eltern nie gefunden. Sie waren verschwunden, spurlos. Allerdings wurde sie sogleich aus ihren tiefsinnigen Gedanken gerissen, als Harry sprach.
 

„Ich sagte doch, dass James Potter nicht mein Vater ist!“, sagte er und grinste.

Alle hielten den Atem an, dass war eine Neuigkeit, die erst verdaut werden musste, auch wenn sie es schon gehört hatten.

„Und mein Name…“, er ließ eine kurze Pause, um die vollkommene Stille zu genießen.

„…ist ein Geheimnis!“, fügte er geflüstert, fast schon gehaucht hinzu.

Alle atmeten aus, da sie die Luft angehalten hatten.
 

„Nun zu dir Dareios! Ich werde dich dorthin zurückschicken, wo du hingehörst!“, sagte er nun wieder laut und kalt.

„So wie ich das sehe, bist du also mit diesen verdammten Bastarden verwandt! Nun gut! Versuche, mich zu besiegen! Zu sechst haben sie es nur schwer geschafft, doch du bist alleine! Ich bin gespannt! Los! Zeig was du drauf hast!“, antwortete der Höllendämon angriffslustig.
 

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AUFRUF:
 

HILFE! HILFE! HILFE!
 

Ich brauche Ideen, wie es ab hier weitergehen könnte!! Ich weiß wie es zu Ende geht, aber ich hab keine Ahnung, wie es bis dahin aussehen soll!

Soll auch schwarz gegen weiß Kämpfen? Wer beginnt den Kampf zwischen den Beiden? Weiß oder Schwarz? Oder soll sonst irgendetwas gravierendes passieren??
 

Wer Ideen hat, kann mir diese gerne schreiben! Übersichtsmäßig oder detailiert (was mir persönlich fast lieber wäre) liegt an euch!
 

Ich werde dann versuchen, diese Ideen zusammenzufügen und einzubauen! Es soll schließlich ein angemessenes Endchapter sein!!
 

BITTE BITTE!! Sendet mir eure Ideen, um die Story gebührend enden zu lassen!!
 

Danke, Manu-chi

Das Ende der Feindschaft

Kapitel 15
 

Innerhalb einer Millisekunde hob Harry seine Hand und ein Zauber flog in Richtung Dareios, welcher diesen aber parierte und einen gleichstarken zurück schoss.

„So wirst du mich nicht kriegen Kleiner!“, rief er dem Schwarzhaarigen belustigt entgegen und schleuderte abermals einen Zauber auf den Jungen-der-lebt.

„Du mich aber auch nicht!“, erwiderte dieser und duckte sich mit Leichtigkeit unter dem Fluch weg und schoss einen mächtigeren Zauber ab, welcher weit über den normalen Zaubererstand hinausragte.
 

„So ist das also!“, grinste Dareios und wich dem Zauber aus.

„Du bist ein Magier und ein sehr starker noch dazu! Wie nett! Vielleicht wird es doch interessanter als ich dachte!“, spottete der Höllendämon grinsend und errichtete ein Schild gegen den zweiten Spruch, der dem ersten gefolgt war, welcher aber das Schild in tausend Splitter zerbersten ließ.

„Bist du überrascht darüber Dareios?“, erwiderte Potter kühn und feuerte erneut einen Spruch ab.

„Nicht wirklich!“, grinste ihm dieser entgegen.
 

Die weiße Armee hingegen beobachtete das Schauspiel mit weit aufgerissenen Augen und schockierten Gesichtszügen. Potter war ein Magier?

Diese Tatsache hatte sogar Dumbledore einen Schlag versetzt, da er absolut keine Ahnung davon gehabt hatte, dass Harry auch nur ansatzweise das Potential eines normalen Zauberers hätte überschreiten können.
 

Draco hingegen beobachtete schockiert den Fluchwechsel der beiden Kontrahenten.

Als er gehört hatte, dass Harry ein Magier war, wäre er in Ohnmacht gefallen, wenn ihn sein Malfoy-Stolz daran nicht gehindert hätte. Er hatte zwar gewusst, dass der Schwarzhaarige extrem mächtig war, doch ein Magier? Dass hätte selbst er nicht für möglich gehalten, doch in einem Punkt war sich der Blonde sicher: Niemals hätte Harry ohne Hilfe je so stark werden können.
 

Draco war sich fast sicher, dass die große Menge an Macht und Können sicher nicht erlernt worden waren, sondern eine Quelle hatten und er hatte auch schon eine Idee, worum es sich bei dieser Quelle handeln könnte.

Allerdings wollte er noch abwarten, ob sich seine Vermutung noch bestätigen würde, bevor er es jemanden andere sagte.
 

Snape schloss die Augen und rieb sich mit den Fingern über seinen Nasenrücken. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Potter war ein Magier und ihm war es nicht aufgefallen! Zweitens war da noch sein Meister, der sich gerade als Höllendämon Dareios herausgestellt hatte. War die Welt denn jetzt total verrückt geworden?!
 

Der Zaubertränkeprofessor öffnete die Augen und beobachtete interessiert den Kampf der beiden Magier, denn das Dareios einer war, stand für ihn außer Zweifel.

Aber in einer Sache war er sich sicher, Potter war nie alleine so mächtig geworden. Irgendetwas musste der Ursprung dieser unendlichen Magie sein, doch was es war, wusste er nicht.
 

Die Todesser wurden langsam unruhig, aber nicht nur sie, sondern auch die Slytherins, die auf der Seite der weißen Armee standen. Immer wieder blickten sich einige von ihnen nervös um und haderten mit sich selbst. Sollten sie nun zu ihren Eltern gehen oder lieber abwarten?

Doch diese Entscheidung wurde ihnen schneller abgenommen, als sie dachten, denn eine kleine Gruppe Slytherins kämpften sich – bzw. wichen die meisten ihnen aus – durch die Schülermenge und gingen zu ihren Eltern auf die andere Seite.
 

Immer mehr der Schlangen gingen zu ihren Eltern und die weiße Seite konnte nichts dagegen unternehmen.

Draco und Blaise hingegen wurde übel. Sie hatten sich beide noch nicht vom Fleck bewegt, obwohl ihre beider Väter die ranghöchsten Todesser waren und zum engsten oder auch inneren Kreis, wie sie es gerne nannten, gehörten. Beide wollten von Anfang an keine Todesser werden und das war wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum sie so eng befreundet gewesen – jetzt zusammen – waren und sich gegenseitig mehr vertrauten, als allen anderen. Alle Slytherins, bis auf ein paar Ausnahmen, hatten die Seite gewechselt und das Pärchen musste schlucken. Sie würden nicht ungeschoren davonkommen und das wussten sie.
 

Plötzlich hörten sie eine dunkle, laute Stimme von der dunklen Seite herüberhallen und beide wurden blass.

„Draco! Komm sofort hier rüber!“, war die wütende und kalte Stimme von Lucius Malfoy zu hören und der Blonde schluckte. Er nahm allen Mut zusammen, trat vor um seinen Vater besser sehen zu können und fixierte diesen mit kaltem Blick.

„Nein!“, war die deutlich ausgesprochene und klar zu hörende Antwort. Für kurze Zeit war, außer den Flüchen von Dareios und Harry nichts mehr zu hören, es war totenstill. Niemand wagte es auch nur einen Mucks von sich zu geben.
 

„Was hast du gesagt?“, wisperte Lucius und alle schluckten bei dieser Stimmlage, sogar die Todesser der inneren Reihen.

„Ich habe gesagt, dass ich nicht zu dir kommen werde! Ich wollte noch nie Todesser werden und ich habe nicht vor, dass zu ändern!“, erwiderte Draco fest und mit einer Kälte in der Stimme, die der des dunklen Lords beinahe Konkurrenz gemacht hätte.
 

Lucius bebte. Er hatte den Kopf gesenkt und seine Hände krampfhaft zu Fäusten geballt. Noch nie wurde er so erniedrigt und das auch noch von seinem eigenen Fleisch und Blut.

„Dann Junge, wirst du deine gerechte Strafe bekommen!“, presste er hervor und zog blitzschnell seinen Zauberstab hervor.
 

Dracos Reaktion war nicht schnell genug und er konnte sich, den auf sich zurasenden Fluches, nicht erwehren. Er schloss die Augen, doch der erwartete Schmerz blieb aus. Der Blonde riss die Augen auf und entdeckte Blaise, der vor ihm stand und ein Schutzschild um sie beide gebildet hatte.

„Ich werde dich beschützen mein Süßer! Auch wenn ich dabei sterben sollte!“, flüsterte er und Draco wurde blass, doch bevor er etwas erwidern konnte, begann der Schwarzhaarige zu sprechen.
 

„Ich werde es nicht zulassen, dass man mir Draco wegnimmt! Ich werde ihn beschützen, koste es was es wolle!“, sagte er kalt und blickte Lucius mit funkelnden Augen an, die ein Feuer zeigten, bei welchem sogar das Höllenfeuer selbst erblasst wäre.

„Ihr wagt es, euch gegen uns zu stellen? Gegen eure eigenen Väter?!“, war nun eine weitere wütende Stimme zu hören, welche von den beiden als die von Devon Zabini identifiziert wurde.

„Ja!“, antwortete Blaise und streckte seine Hände zur Seite aus.

„Ich bin bereit, diesen Jungen mit meinem eigenen Leben zu verteidigen! Los! Fangt an! Ich habe keine Angst vor dem Tod!“, fügte Blaise noch hinzu und seine Augen blitzten. Nun stellte sich auch Draco neben ihm, gab ihm die Hand und sprach ebenfalls mit wildem, ungezähmten Blick.

„Wir beide haben keine Angst vor dem Tod!“, sagte er und drückte die Hand seines Liebsten, welcher ihn nun anblickte und anlächelte.
 

„Nun gut! So sei es!“, riefen die beiden Todesser und feuerten einen Fluch auf ihre Söhne ab, die ihnen nun selbstsicher entgegenlächelten, doch die Zauber kamen nicht bei ihrem Ziel an, denn ein schwarzhaariger Mann hatte sich vor die beiden gestellt und ein Schutzschild um sie drei erschaffen, welches sogar die stärksten Flüche abprallen ließ.

„Du auch noch Severus?“, wisperte Malfoy. Seine Stimme klang schwach und gekränkt.

„Ich werde nicht zulassen Lucius, Devon, dass ihr die beiden tötet! Ihr solltet euch schämen, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden euer eigen Fleisch und Blut zu töten!“, erwiderte Snape kalt und fixierte die beiden Todesser.
 

Abermals kehrte Stille ein. Schlussendlich jedoch nickten die beiden Todesser.

„Du hast ja Recht, Sev! Jeder sollte selbst wählen, auf welcher Seite er kämpfen will und wir wären die Letzen, die das nicht verstehen würden!“, murmelte Lucius, doch alle konnten ihn hören.

„Lucius hat Recht! Wir sollten ihre Entscheidung respektieren und nicht verurteilen, schließlich sind wir ja ihre Väter!“, fügte Devon hinzu und lächelte schwach in Richtung seines Sohnes.
 

Plötzlich wurden beide grob an den Armen gepackt und herumgerissen.

„Dann verschwindet doch ihr Verräter!“, keifte einer der Maskierten und stieß Lucius brutal zu Boden.

„Genau! Verpisst euch! Wer unseren Meister verrät, der verrät auch uns!“, knurrte ein anderer. Zauberstäbe wurden gegen sie gerichtet und die beiden Männer kniffen die Augen zusammen, doch ihre Gegner kamen nicht weit.
 

Alle um Lucius und Devon stehenden Todesser wurden von den Füßen gerissen und blieben für einen Moment regungslos liegen. Die beiden Männer öffneten die Augen und schauten sich verwirrt um, bis ihre Blicke auf einen schwarzhaarigen Burschen namens Harry James Potter fielen, dessen Handfläche in ihre Richtung schaute.

„Geht zu euren Söhnen, bevor sie wieder aufstehen!“, lächelte er die beiden an und diese folgten sogleich seinem Rat, rafften sich auf und liefen zu ihren Söhnen auf die andere Seite. Die beiden Jungs umarmten ihre Väter und lächelten diese herzlich an. Severus Snape stand daneben und belächelte die Situation. Na Gott sei Dank hatten sie es begriffen.
 

Die Todesser allerdings hatten sich bereits wieder aufgerappelt und starteten einen Angriff auf die nun wieder vereinten Familien. Doch keiner hätte geahnt, was danach passierte. Einige der weißen Armee stellten sich vor die Gruppe und bildeten einen Schutzschild um sie herum. Einige waren Lehrer, andere Schüler, von diesen wiederum einige aus Slytherin.
 

So begann nun der Kampf zwischen den beiden Seiten und keiner achtete mehr auf die Anführer, die ihren kleinen Zweikrieg weiterführten.
 

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Inzwischen hatten Dareios sowie Harry schon einige kleinere Verletzungen abbekommen und beide keuchten leicht, grinsten sich aber immer noch gegenseitig an.
 

„Dareios, lass uns endlich mit den Aufwärmspielchen aufhören! Langsam wird es langweilig!“, sagte der Bursche grinsend und streckte sich ausgiebig, wobei einige Knack-Geräusche von seinen Gliedern zu hören waren. Dem ehemaligen dunklen Lord allerdings war das nur recht und er stimmte dem grinsend zu.

„Natürlich, du hast Recht! Wir wollen uns ja schließlich nicht langweilen!“, erwiderte er und verschränkte lässig die Hände vor der Brust.
 

„Nun gut! Lass uns kämpfen!“, sagte Harry dunkel und eine hell glänzende Aura umgab ihn. Dareios beobachtete das Geschehen mit einem kalten Grinsen auf den Lippen.

Mit einem grellen Lichtblitz erschien ein Schwert in der Hand des Burschen, was dem dunklen Lord eine Augenbraue heben ließ.

„Was hast du denn da für ein schönes Spielzeug?“, grinste der Lord und lachte dunkel auf.

„Mit diesem Zahnstocher kannst du mich nicht besiegen!“, fügte er noch hinzu und ein kaltes Grinsen zierte sein junges Gesicht.

„Wir werden sehen!“, erwiderte Potter und ließ das Schwert kurz durch die Luft sausen.
 

Dumbledore, der das beobachtet hatte, zog nun ebenfalls galant eine Augenbaue nach oben.

„Aber was ist das für ein Schwert? Das Gryffindorschwert ist es nicht!“, dachte der Schulleiter sich und begutachtete das edle Stück.

Es hatte eine silberne, glänzende Klinge, einen schwarzen Griff mit Lederumwickelung und das Ende war mit einem, von seinem Standpunkt aus, nicht identifizierbarem Tier verziert. Dort, wo Klinge in Griff überging, waren zwei flügelähnliche Metallgebilde, ebenfalls mit diesem Tier verziert, zu erkennen. Ein wundervolles Stück, aber leider – wie Dumbledore fand – von zu tiefschwarzer Magie umgeben.
 

„Nun das Schwert wirft, wie ich sehe, einige Fragen auf!“, er blickte zu Dareios, durch die Reihen der Todesser, von welchen auch einige interessiert lauschten und schlussendlich zum Schulleiter selbst.

„Dann werde ich das kurz erläutern!“, sagte er kalt und schloss für eine Moment die Augen.
 

„Dieses Schwert gehörte meinem Vater! Dieser hat es als Hochzeitsgeschenk von seinem besten Freund bekommen!“, erklärte er, seinen Blick unaufhörlich auf Tom, nun genannt Dareios, gerichtet.

„Aber James Potter hätte nie einen Freund gehabt, der ein so bösartiges Schwert hätte herstellen können!“, fiel ihm Dumbledore ins Wort.

„Wer redet denn hier von James Potter?“, erwiderte Harry giftig und schloss resigniert die Augen. Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen, da nur noch wenige Leute kämpften und somit alle ihrer Unterhaltung zuhörten.
 

„James Potter war nie mein biologischer Vater! Er war nur ein treuer Freund meines richtigen Vaters, doch wer dieser ist, werde ich euch nicht verraten!“, endete er in einem Flüsterton und fixierte nun wieder Dareios.

„Und mit dir…“, er machte eine kurze Pause, „…hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen, denn du hast meine Eltern von mir getrennt!“, fügte er noch hinzu und bedachte den Höllendämon mit einem Todesblick.
 

Plötzlich wurde es dunkel um sie herum. Dareios blickte verwirrt zu dem Burschen. Was hat dieser gemacht?

„Ich habe hier eine kleine Welt nur für uns zwei erschaffen! Hier wird uns keiner stören!“, murmelte Harry dunkelt und Dareios lief ein Schauer über den Rücken.

„Nun können wir beginnen!“, fügte der Schwarzhaarige noch hinzu und mit einer schroffen Bewegung seiner Hand vollführte er den ersten Zauber.

Der Höllendämon war verblüfft, als sich der Bursche vor ihm verdoppelte und das so lange, bis seine Duplikate ihn in einem großen Kreis eingeschlossen hatten.
 

„Was zum…!“, entkam es seiner Kehle und er drehte sich im Kreis. Überall wurde er stumm von dem Jungen mit einem kalten Blick betrachtet, bis er wieder dessen geflüsterte Stimme hörte, die im ganzen Raum (?) widerhallte.

„Na, wie ist es so wie ein Tier in die Enge getrieben zu werden? Nicht gerade angenehm oder?“, hörte er die gewisperte Stimme des Jungen und im nächsten Moment kam ein Zauber auf ihn zugerast, denn er gerade noch so abwehren konnte. Schnell bildete er ein Universalschild, doch dieses wurde mit dem nächsten Zauber zerstört.
 

Immer und immer wieder flogen von allen Seiten Flüche auf ihn zu, die er meist im letzten Moment abwehren konnte. Leise keuchend blickte er mit Argusaugen durch die Reihe der Duplikate, gefasst, den nächsten Zauber abwehren zu können.

Er spürte einen Lufthauch hinter sich, schnell reagierte er, als er sich blitzschnell umdrehte und den Schwerthieb, mit einem eigens heraufbeschworenen Schwert, abwehrte.

„Das war sehr knapp, Dareios!“, hörte er die Stimme des Burschen, den er jetzt in die goldenen Augen schaute. Der Höllendämon erkannte nun, wen er da vor sich hatte und es traf ihn härter, als er erwartet hätte.
 

„Du bist…!!“, begann er, doch zu mehr war er nicht imstande.

„Richtig! Ich bin der Sohn deines größten Gegners und der Halbschwester von Tom, dessen Körper du vereinnahmt hast!“, grinste Harry dreckig und Dareios musste schlucken. Oh ja, dieser Junge war gefährlicher und mächtiger, als er je gedacht hatte.

„Doch lass uns die Zeit nicht mit unnötigem Geschwätz vertrödeln!“, sagte Harry und holte abermals mit dem Schwert aus. Ein Zweikampf entbrannte, doch keiner der beiden konnte dem jeweils anderen Verletzungen zufügen.
 

Nun standen sie sich wieder gegenüber, die Klingen gekreuzt. Dareios blickte in goldene Augen und Harry in blutrote.
 

„Mein Vater, dessen Freund, beider Väter und Lebenspartner haben dir ganz schön zugesetzt nicht wahr?“, flüsterte Harry und Dareios zuckte.
 

„Sie haben dich in die Enge getrieben, wie eine Horde Wölfe deren Opfer, doch du hast es ihnen bei weitem nicht leicht gemacht!“, fuhr er fort und Dareios zuckte abermals.
 

„Doch bei einem Mann hast du besonders Rücksicht genommen, dass du ihn nicht verletzt…“, erzählte er weiter in verschwörerischem Flüsterton und Dareios begann zu zittern.
 

„Hör auf…“, wisperte dieser, doch davon ließ sich der Schwarzhaarige nicht beirren.

„…denn du, der Höllendämon persönlich, hast dich in ihn…“, sagte er, wurde jedoch unterbrochen.
 

„Hör auf!“, schrei Dareios und schlug wie ein Berserker auf den Schwarzhaarigen ein, der diese Schläge allerdings mit Leichtigkeit abwehrte.
 

„…verliebt…“, sprach Harry das letzte Wort aus und etwas im Inneren des anderen zerbrach.
 

„NEIN!“, schrie dieser, hob das Schwert mit geschlossenen Augen und einem verzweifelten Gesichtsausdruck.
 

„Zu spät!“, hauchte Harry Dareios ins Ohr und dessen Augen weiteten sich.
 

Blut spritzte auf den Boden und Dareios’ Schwert fiel klirrend zu Boden. Die Klinge bohrte sich tief in das Fleisch des Höllendämons und ließ dessen Hände kraftlos nach unten sinken. Was jedoch das Bild auf groteske Art und Weise trübte, war das sanfte Lächeln, dass Dareios’ Lippen umspielte.
 

„Du hast Recht! Ich habe ihn geliebt! Ich habe ihn aus tiefstem Herzen geliebt, doch er war es, der mich verbannt hat und mich zu einem noch grausameren Barbaren werden ließ! Ja…ich habe deinen Vater geliebt!“, wisperte er und Dareios löste sich langsam auf. Immer noch hatte er dieses liebevolle Lächeln auf den Lippen, dass auch nicht mehr verschwand.

„Ja… ich habe dich geliebt…Godric…“, wisperte er, bevor er in einem gleißenden Licht verschwand.
 

Die Welt, die Harry erschaffen hatte, verschwand und zurück blieben Harry und…

Tom Riddle.

Dieser stand, angelehnt an den Schwarzhaarigen, mit dem Schwert in der Brust. Über dessen Kinn lief bereits ein kleines Rinnsal Blut, doch der junge Riddle lächelte. Harry lächelte ebenfalls, denn bei ihm war es nicht anders. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, doch auch bei ihm lag ein sanftes Lächeln auf den Lippen.
 

So standen sie nun beide lächelnd vor einer sie anstarrenden Menge. Für sie jedoch schien die Welt still zu stehen.

„Danke Kleiner, dass du mich vor diesem Bastard gerettet hast!“, wisperte Tom und drehte seinen Kopf so, dass er ihn ansehen konnte.

„Hab ich doch gern gemacht Süßer!“, erwiderte dieser und lächelte sanft. Nun lächelte Riddle ebenfalls.
 

„Es ist schön, dich zu haben Kleiner, obwohl du manchmal ganz schön wild sein kannst! Wild wie eine Raubkatze!“, grinste Tom und kicherte, was aber von einem Husten begleitet wurde.

„Wie der Vater und Großvater, so auch der Sohn oder Enkel!“, grinste Harry und schloss die Augen.

Ein helles Licht erschien über den beiden.

„Meinst du jetzt Godric oder Salazar?“, fragte Tom leise kichernd und schloss nun ebenfalls die Augen.

„Beide!“, war die leise Antwort und Riddle wusste, dass sein Kleiner ein fieses Grinsen auf dem Gesicht hatte.

„Verdammter Gryffindor!“, waren die letzten Worte von Tom, bevor er mit Harry im gleißenden Licht verschwand.
 

Alle waren schockiert über das, was hier gerade vor ihren Augen passiert war. Viele brachen in Tränen aus oder waren einfach zu geschockt, um zu regieren.

Keiner konnte fassen, was gerade passiert war, waren doch Harry Potter und Tom Riddle scheinbar ein Paar gewesen. Und was hatte das alles mit den Gründern zu tun?
 

Einige Zeit später wurde in den Sachen des jungen Potter ein Brief gefunden, der alle ungelösten Fragen auf einfache Art und Weise erklärte und alle in höchstes Erstaunen versetzte.
 

Godric Gryffindor war mit Liliane Slytherin verheiratet und Harry ist/ war deren Sohn. Der silberne Ring, den Harry trug, war ihm von seinem Vater Godric zum 18. Geburtstag vererbt worden und das Zentrum der unglaublichen Macht des Gryffindors.

Außerdem wurde noch bekannt das Salazar Slytherin Lilianes Halbbruder war und dieser einen Sohn mit dem Namen Tom Riddle hatte, dessen Name von seiner Mutter Clarissa Riddle angenommen hatte.

Der Brief beinhaltete auch die Geschichte, wie Tom Riddle und Harry Potter zueinander gefunden hatten und in Liebe erwacht waren. Niemand hätte das zuvor für möglich gehalten, da Dareios ja die Kontrolle über den Körper gehabt hatte, doch scheinbar war es Tom gelungen, diese für kurze Zeit zu durchbrechen und das Band zwischen ihm und Harry zu festigen.
 

Alle waren überrascht und gleichermaßen schockiert über diese Neuigkeiten, doch auch dieser Brief ging in die Geschichte ein, genauso wie die Meldung, dass Tom Riddle wohl nicht der gewesen war, wofür ihn alle Wesen all die Jahre gehalten hatten...
 

-FIN-
 


 


 


 

……………………………………………………………………………………………….......
 

Anmerkung der Autorin:
 

Hi ihr Lieben! Endlich ist meine Erste FF von Harry Potter zu Ende! ^.^
 

Ich möchte mich entschuldigen, da es wieder so lange gedauert hat! Gomen! Aber ich hatte 1. eine kleine Schreibblockade und 2. habe ich stress in der Schule! Ist alles nicht so einfach! SORRY!! TT.TT
 

Danke für eure Kommis und bis zur nächsten FF! (hoffentlich) ^.^



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Kommentare zu dieser Fanfic (52)
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Von:  DarkAngel7
2017-06-11T02:14:56+00:00 11.06.2017 04:14
Tolle FF, interessante Handlung undein schönes unerwartetes Ende.
Von:  kokuchou
2011-10-23T10:47:51+00:00 23.10.2011 12:47
wow
tolle ff ^^
schönes ende
war sehr spannend zu lesen **

lg ruha
Von:  Icy-Chan
2009-10-16T17:31:03+00:00 16.10.2009 19:31
ha! Jetzt kann ichs auch so lesen ;D
Ich hatte deine ENS voll übersehen *drop* Weil dann so viele antanzten...tut mir leid^^''
Ich find das Kapitel echt cool...Auch wenn einen ein sooo böser Harry natürlich ein wenig schockt...Allerdings mag ich böse Harrys ja...Also sollte ich mich nicht beschweren x)
glg
Icy
Von:  Icy-Chan
2009-09-08T21:33:52+00:00 08.09.2009 23:33
...
...
*schnüpf* Das ist ja richtig traurig und tiefsinnig...und traurig...und...naja, tiefsinnig ;_;
Wähä! Obwohl ich zugegeben etwas verwirrt war, bis die Aufklärung in Form von Harrys Brief kam x)
Wunderbar fand ich die Idee *_* Also, dass Tom nur besessen war...*gg* Suuuper süß die zwei^^
Obwohl ich ja so gar nicht auf DracoXBlaise stehe *seufz* aber naja^^''
Etwas zu kurz gekommen sind mir Hermine und Ron...Aber ich mag die beiden ohnehin nicht, also kanns mir auch egal sein xxD
Hast du da noch mehr von? *neugierde*
hihi
glg
Icy
Von: abgemeldet
2007-06-19T08:46:15+00:00 19.06.2007 10:46
*kicher*
Das war ja richtig niedlich! XD
Aber warum Harry sterben musste, wenn Tom stirbt, hab ich noch nicht so ganz verstanden… das kann doch nicht an dem Horkrux liegen, oder? ._.


mfg, Blütchen

Von: abgemeldet
2007-03-04T13:57:41+00:00 04.03.2007 14:57
puh.
Hey, erstmal.
Ein schönes, wenn auch etwas verwirrendes Ende. Ohne deine Erklärung am Ende hätte ich den ganzen dialog zwischen Tom und Harry nicht verstanden.
Eine sehr schöne Schlachtszene. Sehr gefühlvoll *lol*karies* seitens Lucius und Devon gegenüber ihrer Söhne.
Ein guter Schluss, wirklich großartig.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen weiteren FF´s.
Gruß, Katzi :-)
Von:  sabrina15
2007-03-03T18:46:27+00:00 03.03.2007 19:46
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye
Von:  -Black-Pearl-
2007-03-03T18:20:33+00:00 03.03.2007 19:20
Interessant,interessant!! Überaschendes dennoch schönes Ende, finde ich, nur, dass es trotzdem etwas unklar ist, wer jetzt wie in welcher Beziehung steht und wieso Harry Tom `Süßer` nennt. Hat Spaß gemacht die FF zu lesen!! ^^
glG
-Pearl-
Von:  InaBau
2007-03-02T23:08:27+00:00 03.03.2007 00:08
Och menno! Ich habe mich so auf eine Fortsetzung gefreut!
Danke für dieses Ende. Es ist wirklich sehr gut geworden.
Von: abgemeldet
2007-03-02T22:22:35+00:00 02.03.2007 23:22
Das war chön. seuftz.


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