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Behind Brown Eyes

von

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Turbolente Autofahrt

@Sweet-Akane: Naja... sie konnten die arme Anzu ja nicht einfach so in Indien aussetzen XD Irgendwer muss dohc noch für Probleme sorgen XD"""" Wobei.. Probleme haben sie meist auch so wahrlich genug o,o" Nya.... egal XD
 

@TyKa: *lach* *Auszeichnungen anstrahl* Dankööööööö~ *strahl* Hach ihr schreibt uns immer so süße Kommis *__* Ich liebe euch!!! XDDD *lach*
 

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

Auf dass es euch allen wie immer gefällt XD
 


 

Kapitel 26 - Turbolente Autofahrt
 

Die Sterne bildeten viele kleine sowie große Symbole am Himmel, bildeten das Sternenzelt, aus dem schon viele Menschen gelesen und gedeutet und sich schließlich orientiert hatten. Auch der Mond bildete einen hellen Grund an dem sonst so dunklen Himmelszelt, schien, so wie die Sterne, auf die Erde herab und spendete Licht, wachte über die Menschen. Ein frischer und dennoch angenehmer Wind wehte über das Land, nahm einige der vielen Sandkörner mit sich, wirbelte den Staub auf und trug ihn mit sich, nur um diesen dann wenige Meter später wieder fallen zu lassen. Die Sträucher am Wegesrande raschelten in dem leichten Wind, schienen das mit einzige in der Einöde zu sein, was Geräusche von sich gab. Jedenfalls fast.

"Verdammt! Wenn das so weiter geht und hier keine Tankstelle kommt, sitzen wir bald auf dem Trockenen und können das Auto schieben. Und auf dieser Karte steht auch kein einziger Hinweis, wo eine sein könnte, wobei ich bezweifle, dass es hier überhaupt so etwas wie Leben gibt auf dieser dummen Landstraße." Der blonde Junge ließ sich weiter in den Autositz sinken, grummelte vor sich hin und warf die Karte auf das Armaturenbrett, zog seine dicke Decke, die eine Menge an Wärme spendete, wieder etwas höher und seufzte leise.

"Wir werden schon eine finden", Seto war die Ruhe selbst, angesichts des Spritmangels, den beide Autos aufwiesen. Sie waren schließlich auch den ganzen Tag gefahren, Honda durchgehend, Kim und Seto abwechselnd, da Seto sich geweigert hatte, seinen Freund zu verlassen und Kim sich geweigert hatte, mit Anzu in einem Auto zu sein, weil dann die Unfallgefahr doch zu groß war.

"Eben. Irgendwo muss hier ja eine sein, immerhin werden hier ja mal mehrere Autos entlang fahren", meinte nun auch Sabrina optimistisch, ehe Mokuba eine Karte auf ihr Spielfeld legte, nun breit grinste und schließlich kicherte.

"Jetzt musst du 2 Karten aufnehmen!" Das Mädchen seufzte leise, nahm die Karten auf und spielte weiter mit dem Kleinen Mau Mau, denn die Kleineren hatten fast den ganzen Tag über geschlafen gehabt, waren somit nun putzmunter. Katsuya sank nur weiter in den Sitz und grummelte weiter vor sich hin. Auch wenn er ein noch so positiv denkender Mensch war und normalerweise Glück besaß, schien er im Moment einfach schlechte Laune zu haben und konnte nicht mehr an solch ein Wunder glauben.

"Sicher. Hier fährt wahrscheinlich einmal im Jahr ein Auto lang", kam es nur weiter pessimistisch, ließ die schlechte Laune heraus. Dies war im Angesicht der Tatsachen kein Wunder, denn wer war schon gerne krank, litt somit unter Fieber und Schüttelfrost, fühlte sich nur manchmal durch Medikamente gut und fuhr Stunden über Stunden so gut wie nur gerade aus und sah somit auch nichts als Einöde und Leere. Da konnte einem schon einmal die gute Laune abhanden kommen, egal wie hyperaktiv und gut gelaunt man sonst normalerweise war.

"Hey Schatz, jetzt sei doch nicht so schlecht drauf", erwiderte Seto sanft, obwohl er ja eigentlich selbst von der Situation genervt war, den Jüngeren aber nicht anfahren wollte. Eine Hand vom Lenkrad nehmend strich er seinem Freund leicht über die Wange.

"Aber wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier auf eine Tankstelle treffen?", kam es noch immer recht schlecht gelaunt, auch wenn er den anderen damit eigentlich nicht zur Last fallen wollte. Doch wenn man Stunden lang in einem Auto saß und auf einander hockte, war so etwas wohl normal. Trotzdem lehnte sich der Blondschopf leicht der angenehm kühlen Hand entgegen, glühten seine Wangen doch schon wieder und schienen einer Ampel gleichkommen zu wollen.

"Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir genauso wenig dafür können?", gereizt zog Seto seine Hand zurück, konzentrierte sich wieder mehr aufs Fahren. "Mit anderen Worten, du keinen Grund dazu hast, deine schlechte Laune an uns auszulassen?" Vielleicht klang dies sehr böse, aber es entsprach nur Setos eigener Verfassung. Er hatte genug davon, hier zu fahren und mit vier weiteren Personen die ganze Zeit im Auto zu sitzen.

"Ich habe keine schlechte Laune, ich glaube nur nicht, dass wir diese blöde Tankstelle jemals erreichen werden und dann hängen wir hier irgendwo im Nirgendwo fest!" Dies war nun ebenso gereizt von dem Blonden zurückgekommen. Auch wenn er sich natürlich nicht streiten wollte und ihm die barsche Antwort im Nachhinein auch irgendwie leid taten, immerhin konnten die anderen wirklich nichts dafür und er musste sie alle nicht noch durch schlechte Laune verärgern, schien er dies aber nicht ändern zu können. Er war nun einmal ein temperamentvoller Junge und manchmal kamen seine Aussagen schneller, als er dachte.

"Dann können wir immer noch nichts dafür, wenn wir keine Tankstelle finden", langsam wurde es auch dem sonst doch sehr geduldigen Firmenchef zu bunt und diese Aussage kam einfach nur gereizt und kalt über seine Lippen.

"Schön!", folgte es somit nur patzig auf die kalte Aussage hin, wobei der Jüngere seinen Blick nun nach draußen wand und keine Lust mehr hatte seinen Freund länger zu mustern. Seine Arme verschränkten sich und eine abwehrende Haltung entstand, wodurch die Decke nun wieder hinunter rutschte. Dies war dem Jungen allerdings egal. Durch das ständige hin und her und dadurch, dass er nur noch gereizter war durch das lange Fahren, schien er nun noch angespannter und handelte wohl etwas übereilig. Doch der Kleinere hatte nun einmal einen Hitzkopf.

"Ob das so schön wäre, weiß ich nicht", kam es ironisch und kalt von dem Älteren, dessen blaue Augen stur auf die Straße vor ihnen starrten und momentan nur Zorn und Kälte ausstrahlen, nichts mehr von der einstigen Liebe, die früher darin zu lesen gewesen war, widerspiegelten.

"Tja. Dafür können wir dann ja, wie du schon gesagt hast, nichts! Also müssten wir wohl damit leben. Wie sagt man doch so schön?.... Pech gehabt!!" Allmählich wurde es auch dem Blondschopf zu blöd. Zuerst machte Seto ihn dafür an, dass er es zu negativ sah und nun war es selbst zu viel verlangt, wenn man es schön fand. Die Bernsteine blickten stur nach draußen, musterten die wenigen Sträucher und die kahle Gegend, die er nun schon seit ewigen Stunden sehen musste, was seine Laune nur weiter in den Keller trieb. Plötzlich bremste Seto scharf ab, hielt auf dem Seitenstreifen an.

"Tja, Pech gehabt, richte dich schon mal darauf ein, dass du die Nacht über im Auto schlafen darfst", fauchte Seto und stieg aus dem Wagen, umrundete diesen und öffnete schließlich die Beifahrertür.

"Steig aus!" Setos Augen verrieten, dass er diese Aufforderung nur einmal in diesem noch halbwegs ruhigen Tonfall von sich geben würde, bevor es noch schlimmer werden würde. Und wer den jungen Unternehmer kannte, wusste, dass man lieber tun sollte, was er sagte. Zudem strahlten die sonst so warmen Augen nun einen Zorn und eine Kälte aus, bei der jeder Angestellte sofort um Gnade bettelnd vor Seto auf die Knie gegangen wäre. Alle Mitfahrer in dem Auto hatten sich durch die plötzliche Bremsung erschrocken, starrten den Fahrer verwirrt an, zuckten nur noch mehr zusammen, als dieser plötzlich ausstiegt und seinem Freund so kalt und barsch kommandierte. Auch der Blondschopf hatte sich etwas durch die unerwartete Reaktion des Firmenchefs erschrocken, jedoch auch schnell wieder gefangen. So funkelten die Augen den Größeren nun ebenso an, schienen keine wirkliche Einsicht in sich zu tragen. Es dauerte eine Weile, bis er der Aufforderung nachkam, tat jedoch alles langsam und schien den Braunhaarigen dadurch nur weiter reizen zu wollen, immerhin hatte niemand das Recht ihn so herum zu scheuchen. Dennoch wusste er, dass er den Worten lieber nachkam, wollte er die Nacht noch heil überstehen. Etwas wackelig stand der Jüngere nun ohne die wärmende Decke draußen, fröstelte ein wenig, blitzte seinen Freund dennoch ein.

"Und jetzt? Willst du hier jetzt einfach so stehen bleiben? Ich glaube nicht, dass das viel bringt. Die Tankstelle wird sicher nicht so einfach vom Himmel fallen!" Immer mehr steigerte sich Katsuya in dieses Wortgefecht hinein, strapazierte so auch seine eigene Verfassung nur weiterhin, was ihn im Moment allerdings recht wenig störte. Er besaß einen Hitzkopf und wenn man ihn erst einmal gereizt hatte, gab er auch nicht so leicht nach, das sollte besonders sein Freund zur genüge wissen. Doch kaum war Katsuya aus dem Wagen gestiegen, ging der Firmenchef auch schon weiter in die Einöde hinein, erwartete ganz automatisch, dass der Jüngere ihm folgen würde. Er wollte diesen Streit nicht vor den Mädchen und vor seinem kleinen Bruder austragen. Mit verschränkten Armen, einerseits da er so noch immer seine Abwehrhaltung einhalten und andererseits da er sich somit selbst wärmen konnte, folgte der Jüngere dem Firmenchef, grummelte leise vor sich hin. Er war noch immer ziemlich gereizt und nicht in der Verfassung etwas einsehen zu können, was durch seine Krankheit nur noch gesteigert wurde, trug diese immerhin nicht gerade zu seiner guten Laune bei. So blieben die beiden schließlich irgendwann stehen, waren nun ein ganzes Stück von den Wagen entfernt und konnten von keinem mehr wirklich gehört werden.

"Was soll der Scheiß, Katsuya?", fragte Seto seinen Freund schließlich ganz offen. "Glaubst du, es wird für uns alle besser, wenn du uns unsere Situation, die wahrlich bescheiden ist, immer wieder vor Augen führst?" Wütend funkelten die blauen Seen zu dem Kleineren herab und die ganze Haltung, die Seto hatte, war schon ein wenig furchterregend, da er in seiner Wut doch noch ein gutes Stück größer wirkte, als er doch war, und durch die verschränkten Arme wurde sein Zorn noch deutlicher. Doch von dieser Haltung ließ sich der Blondschopf schon lange nicht einschüchtern. Schließlich kannte er den Firmenchef nun schon eine ganze Weile und man konnte nicht sagen, dass sie sich von Anfang an gut verstanden hatten. So war dies alles für ihn nichts neues und er hatte sich noch nie davon einschüchtern lassen, kannte er doch weitaus schmerzlichere Situationen.

"Tja, vielleicht wird sie das ja. Vielleicht hört mich diese gottverlassene Gegend, in der wir nun schon seit Stunden rumeiern ja und lässt doch noch so eine dumme Tankstelle vom Himmel fallen, ehe wir hier verrecken! Kann man doch nie wissen!" Auch die Bernsteine hatten alles an Freundlichkeit verloren, funkelten den Größeren wütend an und schienen ebenso viel Schuld auf ihn zu richten. Immerhin hatte er den Jungen nicht von Anfang an zornig angefahren, sondern war nur selbst an seiner Situation verzweifelt und es hatte den Firmenchef niemand darum gebeten sich darum zu kümmern. "Natürlich, überall auf der Welt fällt jeden Tag eine Tankstelle vom Himmel, besonders in Pakistan und genau vor unsere Nase", der ironische Tonfall wurde noch kälter. "Dir scheint es ja wirklich nicht mehr gut zu gehen. Ist dir bewusst, dass wir einen 10-jährigen im Auto haben, der das alles mitbekommt? Und es kommt sicher ganz toll an, wenn eine Person, die ihm sehr wichtig ist, so einen Mist von sich gibt und Weltuntergangsstimmung verbreitet! Auch, wenn Mokuba manchmal älter wirkt, ist er in solchen Situationen immer noch ein Kind, das Angst bekommt, wenn jemand sagt, dass man im Nirgendwo stecken bleibt!" Katsuya stemmte seine Arme in die Hüften, verzichtete auf die Wärme, auch wenn er dadurch nur noch mehr zitterte, versuchte seine unangenehme Erkältung einfach etwas zu verdrängen.

"Ach. Und du glaubst wirklich, dass es da sehr viel besser ist, wenn man es einfach von der positiven Seite sieht und man dann plötzlich mitten auf der Straße verreckt. Glaubst du der Kleine ist dann sehr viel glücklicher? Oder willst du dann immer noch sagen, dass dann alles gut wird und wir sicher noch eine Tankstelle finden werden, obwohl wir sowieso nicht mehr mit dem Auto voran kommen. Auf der Karte war übrigens auch keine verzeichnet und normalerweise steht dort alles. Oder hast du dir noch nie die Mühe gemacht und dir solch eine Karte angeguckt?!" Allmählich wurde es Katsuya zu blöd, hatte keine Lust sich alles mögliche an den Kopf werfen zu lassen, als wäre er an ihrer ganzen Situation schuld.

"Solange wir nicht stehen bleiben, weil wir kein Benzin mehr haben, hätten wir Mokuba nichts davon sagen müssen", langsam wurde die bisher wütend, leise Stimme doch etwas lauter, schließlich wollte Seto sich nicht von dem Kleineren anschreien lassen. Bestimmt ruhten nun die Arme ineinander, wurden von ihrem Besitzer in dieser Position gehalten, damit ihm nicht versehentlich eine Hand ausrutschte.

"Mokuba macht sich viel zu schnell um alles Sorgen und wird dann erst Recht unruhig. Und nein, ich habe mir NICHT die Karte, die DU auf dem Schoß hattest, angeguckt, weil diese verdammte Straße eh nur geradeaus führt und es keine Abzweigung gibt!" Die braunen Augen funkelten den Jungunternehmer nur weiterhin wütend an, verloren jedoch immer mehr an ihrem zornigen Ausdruck, da sie durch die aufkommenden Tränen an Glanz gewannen und den wütenden Blick so etwas milderten. Eigentlich hatte der Blondschopf das ja alles nicht einmal gewollt, hatte sich nicht so sehr in die Sache hineinsteigern wollen. Doch die ganze Situation schien auch den Kleineren allmählich zu überfordern, raubte ihm den letzten Nerv und ließ ihn überreagieren. So tat es ihm mittlerweile doch irgendwie leid, was er gesagt hatte, hatte die Worte viel zu schnell von sich gegeben, als er manchmal gewollt hatte. Doch auch Setos Worte hatten ihn verletzt, weshalb er sich nur immer weiter hineingesteigert hatte. So fing der Körper nun nur noch mehr an zu zittern, versuchte weiterhin standhaft zu bleiben.

"Warum bist du dann überhaupt auf diese dummen Bemerkungen eingegangen?! Und auf dieser verdammten Karte war nun einmal keine VERMALLEDEITE TANKESTELLE ZU SEHEN!" Die Tränen rannen über das glühende Gesicht des Jungen, ließen die Wut verrinnen und spiegelten die eigentlichen Gefühle des Jüngeren wieder, die, die er durch seinen Zorn überspielt hatte. Seto hatte ja Recht gehabt. Nur sein Gemütszustand hatte ihn immer weiter in die Sache hineinsteigern lassen. Und dies tat ihm leid. So drehte sich der zitternde Körper schließlich um und tapste langsam wieder in Richtung Auto, wollte nicht länger dieser unsinnigen und schmerzlichen Diskussion ausgesetzt sein und wollte vor allem nichts Dummes mehr von sich geben.

"Katsuya, warte", wurde dem Jüngeren hinterhergerufen. Bis zum Zeitpunkt, an dem Seto die Tränen realisiert hatte, war die Entgegnung, die er Katsuya entgegenschleudern wollte, noch eine ganz andere gewesen, aber nun wurde Seto erst klar, wen er da eigentlich angeschrieen und so kalt behandelt hatte. Seinen Freund, die Person, die er liebte. Eine Person, der er nie weh tun wollte, die doch auch nichts für ihre verquere Situation konnte. Vielleicht hatte der Blonde falsch gehandelt, indem er Seto provoziert hatte, aber wenn nicht Katsuya es gewesen wäre, hätte jemand anderes eine falsche Bemerkung gemacht, und so hatten sowohl Katsuya als auch Seto ihren Stress abbauen, sich Luft machen können. Und so hoffte Seto, dass sein Freund anhalten würde und sie über diesen Streit kurz sprechen konnten, damit er nicht weiterhin - und auch noch während der Fahrt - zwischen ihnen stehen würde.

"Komm wieder her..." Der Gerufene tat noch ein paar Schritte ehe er der Aufforderung dann doch Folge leistete, stehen blieb und darauf wartete, dass Seto nachkam, was nicht lange dauern würde, immerhin konnte der Kranke sowieso nicht mehr schnell gehen, hatte schon reichlich Energie verbraucht durch das Streiten und in der Kälte stehen. Kurz hoben sich die Arme des Jungen, wischten die Tränen auf seinen Gesicht mit dem Pulloverärmel ab, ließen die salzigen Perlen darin auffangen. Doch viel brachte dies nicht, rann die salzige Flüssigkeit doch nur weiter über seine Wangen, ließ ihn kurz aufschluchzen. Als er hörte, wie sein Freund schließlich hinter ihm stand schien sein Herz einen Moment auszusetzen, wusste er doch nicht einmal mehr wie er sich nun zu verhalten hatte. So stand er einfach weiterhin mit dem Rücken zu Seto, konnte diesem nicht so einfach wieder in die kalten Augen blicken und hielt diese Position daher für besser.

"Tut mir... leid", kam es dann aber doch leise über die Lippen Katsuyas, war dieser sich doch der Lage bewusst und fing allmählich wieder an sich zu beruhigen, nach und nach wieder klare Gedanken zu fassen. Währenddessen bebte der Körper durch den für ihn kühlen Wind und das leise Schluchzen nur weiter. Während er zu seinem Freund gegangen war, hatte Seto seinen Mantel von den Schultern gleiten lassen. Zum Einen war ihm durch die hitzige Diskussion heiß geworden und zum anderen musste seinem Freund ohne die ihn sonst wärmende Decke doch sehr kalt sein. Und so legte er den Stoff um die Schultern des Kleineren, ließ seine Hände dort erst einmal ruhen.

"Mir tut es auch leid", erwiderte er leise. Katsuya war durch die Berührung kurz zusammengezuckt, hatte diese nicht kommen gesehen und fühlte sich im Moment auch nicht danach. Trotzdem ließ er es zu, bekam so wieder etwas mehr Wärme, fühlte sich auch etwas besser, was er, wenn es nach ihm ging, gar nicht verdient hatte, immerhin hatte er durch sein Temperament und den Dickschädel die Situation nur immer weiter entfacht. So schluchzte der Junge erneut, rieb sich mit dem Ärmel über die Augen.

"Das muss es nicht. Immerhin hab ich dich provoziert und mich immer weiter hineingesteigert", kam es nun schuldbewusst über die zitternden Lippen, ließ die Sicht zu dem Gefühlschaos in dem Kleineren frei.

"Ich hab mich aber auch provozieren lassen", widersprach Seto, versuchte vorsichtig seinen Freund zu sich umzudrehen, damit er ihm in die Augen sehen konnte, sollte dieser doch sehen, dass Seto sich beruhigt hatte und keineswegs noch sauer war. Doch auch nachdem Seto den Jüngeren umgedreht hatte, starrte dieser nur weiter hinauf den Boden, schluchze leise vor sich hin und hatte seinen zitternden Körper nicht mehr unter Kontrolle.

"Trotzdem....", kam es nur leise von dem Jungen, der sich immer mehr versteifte. Zwar hatte er bis vor kurzem noch gemeint, er sei nicht alleine daran schuld, doch wenn man es genau betrachtete, war er derjenige, der seinem Frust freien Lauf gelassen und seinen Freund somit nur gereizt hatte. So blickten die mit Tränen erfüllten Bernsteine bald scheu in die seines Freundes, wobei sich der Körper durch die Erleichterung wieder etwas entspannte, immerhin hatte er damit gerechnet, dass die Saphire auch weiterhin die Kälte von zuvor ausstrahlten. Die Kälte, die er doch schon längst überwunden und durchbrochen hatte und eigentlich nicht wiedersehen wollte.

"Aber... ich... ich hab mich in den ganzen Frust wegen dieser blöden Grippe hineingesteigert... und... und Mokuba Angst gemacht... und dich mit hineingezogen und verletzt.... und....", immer leiser wurde Katsuya bei seiner Aussage, wurden seine Worte doch immer mehr von den Schluchzer unterbrochen, wobei seine Hände doch wieder zögernd zu seinem Freund gefunden hatten, sich bei ihm ihren Halt und die Nähe suchten. Er hatte nie wieder so sehr mit dem Firmenchef streiten wollen und nun hatte er dies ausgelöst gehabt. Sanft legte Seto einen Finger auf die bebenden Lippen des Kleineren.

"Scht", flüsterte er leise. "Sprich nicht mehr davon. Es war wahrscheinlich gut so, wir konnten uns wenigstens Luft machen. Wir sind alle genervt von der langen Fahrt und wollen nur mal unsere Ruhe und nicht mehr im Auto rumsitzen." Ein kurzes Nicken war die Reaktion auf dieses Tun, wobei die Tränen immer weiter über die sowieso schon glühenden Wangen lief. Wahrscheinlich hatte der Brünette recht, war es sicherlich ganz gut gewesen mal ein bisschen Dampf abzulassen, auch wenn es Katsuya lieber gewesen wäre, wenn dies vielleicht auf eine andere Art und Weise geschehen wäre. Trotzdem tat er nun noch einen Schritt, befand sich näher an seinem Freund und schlang zögernd seine Arme um diesen, wollte die Distanz zwischen ihnen etwas aufheben. Die Geste wurde sofort von Seto erwidert, der den Kleineren in seine Arme zog, ihn fest an sich drückte, hatte dieser Streit doch auch an seinen Nerven gezerrt und ihn verletzt. Deswegen war der Blauäugige nun um so froher, dass der Streit beigelegt und vorbei war, sie sich jetzt wieder im Arm halten konnten.

Seufzend lehnte sich der Blondschopf an den Älteren, ließ sich nur zu gerne von den schützenden Armen halten und vergrub sein Gesicht in dem Oberteil, in dem sich nun noch die restlichen Tränen verfingen, davon aufgesogen wurden. Auch er war froh, dass sie sich relativ schnell wieder vertragen hatten, hätte es sicher nicht ausgehalten, wäre dies noch so weiter gegangen. Dazu war ihm der Ältere viel zu wichtig. So schaffte er es nun auch wieder ein kleines Lächeln aufzubringen, drückte sich nur weiterhin an seinen Freund und genoss die Nähe, wollte sich nie wieder mit Seto so auseinandersetzen müssen. Am Liebsten hätte Seto die ganze Nacht hier herumgestanden, um den Anderen zu entgehen und einfach ein paar stille Momente mit seinem Freund verbringen zu können, aber dieser war noch immer krank, zitterte durch das Fieber immer stärker in den Armen des Braunhaarigen.

"Wir sollten langsam zurück", murmelte Seto schließlich. "Du solltest dich ausruhen..."

"Ja", murmelte der Angesprochene nur leise, kuschelte sich trotzdem noch weiter an Seto und machte keine wirklichen Anstallten zu gehen, obwohl er dem Vorschlag zugestimmt hatte. Doch im Moment fühlte er sich viel zu wohl, wollte sich nicht von Seto lösen und die Nähe noch weiterhin genießen können, immerhin ging dies im Auto nicht mehr wirklich. Auch Seto blieb stehen, löste sich nach einer Weile von seinem Freund, blickte ihm eine Weile in die Augen, bevor er die kurze Distanz überwand und seine Lippen sanft auf die des Anderen legte. Genüsslich seufzte der Blondschopf in den Kuss hinein, schloss seine Augen und genoss es noch mehr, schmiegte sich weiter an den Körper seines Freundes. Man konnte es wohl nicht in Worte fassen, wie sehr er diese Verbindung zwischen ihnen nun schon vermisst hatte, sich dem Älteren so nur immer viel näher und verbundener fühlte. Dabei legten sich die schlanken Arme sachte um den Nacken des Braunhaarigen, zogen sich selbst noch etwas näher heran, genossen die wenigen Minuten der Verbindung bis in jede Faser seines Körpers. Diesmal war Seto aber eindeutig der Aktivere, bat sanft mit seiner Zunge um Einlass. Auch er genoss dieses Zusammensein über alles, erlebten sie doch nur abseits der Gruppe so schöne Augenblicke. Und dieser Einlass wurde dem Älteren nach einiger Zeit gewährt, war der Blondschopf doch genauso gespannt auf das Kommende. Sein ganzer Körper wurde von einem angenehmen Kribbeln durchzogen, erfüllte den Junge mit Glücksgefühlen und hüllte ihn in unendliche Freude. So schmiegte sich der Jüngere nur noch mehr an seinen Freund, ließ dessen Zunge seine Mundhöhle erkunden. Es war ein angenehmes Gefühl, wie Seto jede noch so kleine Stelle sanft mit seinem Körperteil betastete und entlang strich. Es fühlte sich für Katsuya so an, als würden lauter Schmetterlinge durch seinen Bauch flattern, weckten lauter neue Emotionen, die ihm unbekannt waren, ließen diese durch seinen Körper wandern und verursachten nur weiterhin ein Kribbeln in seinem Körper und Bauch. Währenddessen blieb seine Zunge recht schüchtern und zurückhaltend, bewegte sich kaum und stupste die von Seto nur ab und zu mal an. Auch Seto genoss den Kuss in vollen Zügen, erkundete den Mund des Anderen zärtlich, bis er schließlich mit seiner Zunge die des Jüngeren immer wieder anstupste, sie zum Spielen aufforderte. Während all dieser Zeit blieben auch die Hände des Jungen nicht untätig, strichen zärtlich über den Rücken nach unten, bis sie schließlich am Hintern ankamen. Katsuya schmiegte sich während des Kusses und der Berührungen nur noch mehr an seinen Freund, genoss es ungemein und wollte nie wieder damit aufhören, auch wenn sein Herz dabei in Gefahr kam sich zu überfordern durch das in Rekordzeit schnelle Schlagen. Am Anfang war seine Zunge noch etwas schüchterner, ließ sich immer wieder mal anstupsen, ehe sie auf das Spiel einging, mit dem Älteren einen Kampf austrug und er dabei nur genüsslich in den Kuss hinein seufzen konnte. Auf den Kampf ging der Größere nur zu gerne ein, hatte nicht vor in diesem Falle zu verlieren. Seine Hände wanderten noch immer über Katsuyas Hintern, streichelten diesen sanft. Durch die Berührung kam es nur zu einem weiteren Seufzen, fühlte sich dies für Katsuya inzwischen doch einfach nur angenehm an. Zwar waren am Anfang noch einige Bedenken in dem Jüngeren gewesen, doch nach den sanften und zärtlichen Berührungen der schlanken Finger waren diese schnell vergangen und hatten sich von den angenehmen Gefühlen verdrängen lassen. Währenddessen kämpften die Zungen weiterhin ihr Gefecht, versuchten sich gegenseitig zu besiegen, als Katsuya auch schon seinem Freund unterlag und somit den Kampf verloren hatte, sich unbewusst noch mehr an den Jungen klammerte. Seto drängte somit die Zunge des Jüngeren in ihren Bereich zurück, beendete dann den Kuss und grinste seinen Freund lieb an. Währenddessen blickten die braunen, warmen Weiten nur verträumt und liebevoll zu dem Jungen hinauf, schimmerten in einem warmen Ton und weisten auf die wundervollen Gefühle, die er für Seto hegte, hin. Die kleineren Hände hatten sich in dem Hemd vergraben, schienen dieses nicht mehr hergeben zu wollen. Schließlich erschien allerdings ein kleiner Schmollmund, der mehr gespielt als echt war.

"Unfair. Selbst dabei besiegst du mich", murmelte Katsuya nun leise, musste jedoch schnell wieder grinsen, wobei sein Gesicht inzwischen nicht mehr nur aufgrund der Grippe eine Röte angenommen hatte. Auch Seto grinste nur, zog seinen Freund näher an sich, so dass sie nun ganz nah beieinander standen. Dadurch verwandelte sich Katsuyas Grinsen in ein verliebtes Lächeln und die Bernsteine glitzerten vor Freude, versanken immer mehr in den blauen Ozeanen und schienen dadurch immer mehr an Halt zu verlieren, den sich der Junge durch das Halten an dem Hemd und Setos starke Arme wieder holte. Doch plötzlich ging Seto ein Stück in den Knie, schlang seine Arme ganz um Katsuyas Hüften und hob ihn vorsichtig in die Luft.

"Jetzt bist du auch mal größer als ich", grinste er nur, sah seinen Freund von unten her an. Erschrocken hatte der Blondschopf aufgequietscht und sich nur noch mehr an dem Firmenchef festgehalten, war auf diese Aktion nicht gefasst gewesen und hatte sich daher etwas erschreckt, die Augen zugekniffen. Doch nach dieser Aussage öffneten sich die großen und warmen Augen wieder, blickten etwas verwirrt hinunter auf seinen Freund. Ein kleines Grinsen erschien und die Arme legte sich um Setos Nacken, strichen ihm liebevoll durch die Haare.

"Das ist toll...", kam es nur vergnügt, ehe ein amüsiertes Grinsen auf seinem Gesicht entstand, eine Hand schließlich vom Nacken weiter hinauf wanderte und dem Größeren nun durch den braunen Schopf wuschelten, sie in ein völliges Chaos und den Jüngeren zum Lachen brachte. Das Lächeln auf Setos Lippen vertiefte sich ein wenig, war er doch froh, dass der Junge wieder so frei und glücklich lachen konnte und sich nicht gezwungen fühlte zu lachen, damit sich seine Freund keine Sorgen machten. Und so begann er sich jetzt langsam im Kreis zu drehen, sah es zwar schon kommen, dass ihm im Endeffekt schwindelig werden würde, aber es war einfach schön, wenn er seinen Freund lachen hören konnte. Das Lachen schien dadurch nur noch lauter zu werden und die Hände hielten sich nun wieder ganz an Seto fest, während die Augen geschlossen waren und der Freude nur noch mehr Ausdruck verliehen. Vergnügt ließ der Blondschopf das Lachen aus seinem Mund heraus und die Töne kamen tief aus seinem Herzen, klangen daher umso schöner. Es war ein tolles Gefühl so hochgehoben zu werden, den frischen Wind durch die Haare geweht zu bekommen und zwischendurch seinen Freund zu sehen, dessen Gesicht von einem wundervollen Lächeln geziert war und das Herz des Getragenen nur noch höher schlagen ließ. Nach einer Weile begann auch Seto zu lachen, war Katsuyas Lachen doch irgendwie ansteckend und er erhöhte die Geschwindigkeit noch ein wenig. Selbst, wenn er die Gefahr lief, irgendwann mit einem Drehwurm einfach umzukippen. Wenn er davor seinen Freund hatte glücklich machen können, war es das wert. So genoss auch der Jüngere dieses Drehen, blickte mit Augen, die nur so vor Glück trotzten, in die seines Freundes, schenkte ihm weiterhin ein fröhliches Lachen. Noch nie zuvor hatte es ihm so viel Spaß gemacht sich zu drehen und auch wenn ihm selbst dadurch sicher schwindelig werden würde, wollte er damit nicht so schnell aufhören, fand es viel zu schön. So hielten sich beide aneinander fest, als das Drehen wieder vorbei war und beide festen Boden unter den Füßen hatten, damit sie nicht umkippten, lachten noch immer und genossen den Augenblick zusammen. Zufrieden vergrub der Jüngere dabei sein Gesicht in dem Oberteil seines Freundes, versuchte sich wieder etwas zu beruhigen, sog den atemberaubenden Duft des Firmenchefs in sich ein. Dies war für ihn schon etwas ganz Besonderes und er hätte ihn wahrscheinlich unter all den anderen wieder erkannt. So klammerten sich die Hände in Setos Hemd, verschafften sich so Halt, während der Blondschopf sich nach und nach wieder beruhigte, nur noch vor sich hin kicherte und noch immer eine Menge Spaß und Freude verspürte. Auch Seto beruhigte sich langsam wieder und schließlich hörte der große Wagen auch auf Rekordzeiten um das Firmament zu fahren, so dass Seto wirklich wieder sicher stand und den Halt für seinen Freund darstellen konnten, diesen zärtlich in seinen Armen hielt und einfach glücklich war, dass sie sich hatten und sie eigentlich auch nichts trennen konnte, nicht mal ein so schlimmer Streit wie eben, wo sie sich doch extrem angefaucht hatten. Währenddessen fiel dem Jüngeren das Stehen eher schwerer, immerhin hatte er noch immer Fieber, war damit in die, für ihn, Kälte gegangen und stand nun auch schon seit mindestens einer halben Stunde in dieser herum, hatte sich aufgeregt, Kraft aufgewendet und nun auch noch herumgetollt. Dies alles war anstrengend und zerrte an den Kräften des Jüngeren, weshalb dieser nun auch schwerer atmete, sich trotz dieser Situation nicht vom Kichern abhalten ließ, sich mehr an Seto klammerte und bei diesem den nötigen Halt fand, sich einfach nur wohl fühlte und genüsslich die Augen geschlossen halten konnte, ohne, dass er befürchten musste, dass ihm etwas geschah. Der Ältere lächelte leicht, hielt seinen Freund fest, merkte aber langsam doch, dass dieser nur noch durch ihn gehalten wurde. "Du solltest zurück ins Auto und schlafen oder dich zumindest ausruhen", murmelte Seto deswegen, fand sich selbst verantwortungslos, dass er nicht besser auf seinen Freund aufgepasst hatte, schließlich war dieser krank und Seto hatte ihm doch oft genug gesagt, dass er sich nicht überanstrengen durfte und nun trug er selbst dazu bei. Deswegen wurde der Blondschopf im nächsten Moment auch schon hochgehoben, damit er nicht noch mehr Kraft durch das Laufen verschwenden musste. Dieser strampelte jedoch leicht mit den Beinen, wollte selbst gehen. So schön es auch war von seinem Freund getragen zu werden, er wollte nicht mehr krank sein und zu nichts mehr im Stande sein.

"Mir geht es schon viel besser...", nörgelte der Jüngere daher, schaffte es jedoch nicht wirklich sich großartig zu wehren, fehlten ihm dazu doch wirklich die Kräfte und je länger er sich in den warmen Armen seines Freundes befand, desto angenehmer empfand er es. So sank der blonde Junge immer mehr in diese, kuschelte sich schließlich doch an seinen Freund und ließ sich bis zum Auto tragen, atmete noch immer schwerer und schien wirklich keine Reserven an Kraft mehr zu besitzen, wurde sein Körper doch immer schwerer, machte ihn nach dem fröhlichen Herumtollen nun darauf aufmerksam, wie krank er wirklich war. Und so wurde er kurze Zeit später in den Beifahrersitz gelegt und in die dicke Decke eingewickelt, ihm noch einmal liebevoll über die Wange gestrichen und auch ein kurzer Kuss auf die Stirn fehlte nicht, bevor Seto sich wieder erhob, Honda, der mit Kim draußen am Auto gewesen war, ein kurzes "wir können weiter" zugerufen hatte, sich wieder auf dem Fahrersitz befand, diesen aber nicht lange beanspruchen durfte.

"Ich fahre", kam es nur resolut von der Rothaarigen. Der Blondschopf kuschelte sich nun wieder in die Decke, nahm die Wärme in sich auf und musste feststellen, dass der Jungunternehmer wohl Recht gehabt hatte und es wirklich besser war jetzt wieder ins Auto zu gehen. Zwar war er noch nicht so erschöpft, dass er schlafen musste, doch er hätte es sicher nicht mehr geschafft noch sehr viel länger zu stehen. So lächelte er nur leicht, verfolgte die Gesten der anderen und schenkte allen ein kleines Lächeln, immerhin hatten sich die Freunde auch Sorgen um sie gemacht.

"Willst du wieder fahren?", kam es nur interessiert von der Blonden in dem Auto, während der kleine Schwarzhaarige Junge nur zwischen seinem Bruder und Katsuya hin und her sah, schon wieder etwas erleichterter wirkte als einige Zeit zuvor, immerhin hatte er beide lieb und machte sich Sorgen, wenn diese aneinander gerieten.

"Habt ihr euch wieder vertragen?", kam es daher auch prompt von diesen.

"Klar will ich wieder fahren, vielleicht sieht der Herr hier, die Tankstellen auch nur nicht", zwinkerte die Gefragte ihrer Freundin zu. Wozu ein Laptop doch gut war... Derweil grummelte der Braunhaarige nur vor sich hin, seine Augen waren sicher besser als die Kims und er hatte sicher keine Tankstelle übersehen, aber wenn er nicht fahren musste, konnte er sich wenigstens besser auf seinen Freund konzentrieren, also war es doch ganz praktisch, wenn die Rothaarige sich hinters Steuer klemmte. Und so tauschten sie die Plätze und Seto saß nun hinter Katsuya und somit auch neben seinem kleinen Bruder, wuschelt diesem durch die Haare.

"Natürlich haben wir uns wieder vertragen, wir hatten ja noch nicht mal richtig Streit." Sabrina kicherte durch die Bemerkung nur, lehnte sich wieder zurück und sah zu, wie die beiden Personen die Plätze tauschten, schenkte dem Firmenchef ein kleines Lächeln. Währenddessen atmete Mokuba nun wieder erleichtert auf, war froh, dass sich die beiden wieder versöhnt hatten. Dennoch musterte er seinen Bruder etwas skeptisch, piekste ihn schließlich in die Seite.

"Von wegen. Man hat gesehen, dass ihr euch gestritten habt. Es kommt immerhin nicht oft vor, dass du lauter wirst, Onii-chan, da hast du immer eine ganz bestimme Körperhaltung." Und somit war der Versuch den Streit etwas herunter zu spielen ins Wasser gefallen, wobei der Beifahrer sich nun auch nach hinten umdrehte, dem Kleinen ein kleines Lächeln schenkte, dabei jedoch nur wieder furchtbar krank und schlapp aussah. "Du kennst deinen Bruder eben auch gut."

"Trotzdem war es kein schlimmer Streit", beendete Seto kurzerhand die Diskussion, warf seinem Bruder einen warnenden Blick zu, dass es jetzt genug war und das Thema nicht mehr zu erwähnen wäre. Auch, wenn das vielleicht gelogen war - schließlich wäre Seto beinahe die Hand ausgerutscht - so war es doch ein Schlusspunkt und der Braunhaarige lehnte sich wieder nach vorne, begann seinen Freund sanft zu streicheln. "Ruh dich aus." Mokuba seufzte leise, beließ es dennoch dabei und wand sich schließlich wieder an das blonde Mädchen, immerhin war sein Bruder nun ja wieder mit seinem Freund beschäftigt. Und erneut begann eine Partie Mau Mau - wie praktisch Karten doch sein konnten! Währenddessen lehnte sich der Blondschopf auf dem Beifahrersitz weiter in den Sitz, kuschelte sich in die Decke und genoss Setos Berührungen so wie die Wärme, die in dem Auto herrschte. Und so fuhr Kim schließlich los, hatte ihre Autos darauf programmiert solange zu laufen, bis sie endlich eine Tankstelle erreicht hatten. Diese schien allerdings vorerst nicht vom Himmel fallen zu wollen, denn sie fuhren und fuhren, ohne eine zu sehen. So war es irgendwann so weit, dass einige der Personen in dem Wagen einschliefen, sich nach all der langen Zeit nicht mehr wachhalten konnten und sich somit nun den nötigen Schlaf und in Katsuyas Fall noch die nötige Kraft holten.
 

Auch im anderen Auto schien nur noch der Fahrer wach zu sein, wobei diesem es nach all der Zeit des Fahrens auch das allmählich schwerer fiel. Kim fuhr weiter, hatte keine Ahnung, was hinter ihr wirklich loswar, hatte noch genügend Reserven um einige Zeit durchzuhalten, da sie erst vorhin geschlafen hatte, während sie gefahren waren. Der Braunhaarige, der in dem roten Auto fuhr, hatte derweil immer mehr Schwierigkeiten sich wach zu halten, versuchte seine Augen krampfhaft offen zu halten, bis er sich nicht mehr gegen die höhere Macht wehren konnte, seine Augen zuschlug und immer mehr einschlief. Somit begannen auch die Körperteile nun immer weiter zu sinken, wobei der Fuß mehr auf das Gaspedal sank, somit auch die Geschwindigkeit des Autos anstieg. Diese Beschleunigung wurde auch bald von Kim festgestellt, als das rote Auto ihr doch bedenklich auf die Pelle rückte und auch sie Gas geben musste, wenn sie eine Kollision vermeiden wollte. "Was macht Honda da?", murmelte sie. Doch Honda bemerkte dies gar nicht mehr, war schon zu sehr in den Schlaf gesunken und schaffte es nun auch nicht mehr aufzuwachen. Auch die Mitfahrenden schliefen schon lange tief und fest, konnten den Jungen somit nicht aufwecken und Schlimmeres verhindern. So beschleunigte das Auto von Mal zu Mal mehr, schlenkerte manchmal und ließ den Vorfahrenden keine andere Wahl als sich anzupassen. Und so trieb Kim das Auto zu immer mehr Geschwindigkeit, hatte bald selbst Schwierigkeiten, es auf einer geordneten Bahn zu halten, fluchte immer wieder vor sich hin, was der Scheiß von Honda jetzt wollte und dass er sich schon mal ein Grab buddeln konnte, wenn sie wieder angehalten waren. Sie hatten eh kaum Benzin - genug, um zur Tankstelle zu kommen, aber auch keinen Meter weiter - und bei diesem Tempo verbrauchten sie nur noch mehr davon, würden so sicher nicht weit kommen. Doch erneut schaltete die Rothaarige über die Automatik einen Gang höher, war jetzt im höchsten Gang und sah die Lichter des anderen Autos trotzdem noch näher kommen. Allmählich wachte auch der Blondschopf auf, der bis vor kurzem noch in einem leichten Schlaf hing. Fest hatte er nicht schlafen können, fühlte sich durch die Anstrengungen zuvor müde und schlapp und das Fieber hatte es geschafft ihn wieder anzugreifen, schwächte seinen Körper. Als er nun allerdings die Landschaft so schnell an ihnen vorbeirasen sah, einen kurzen Blick in den Rückspiegel warf und bemerkte, wie das andere Auto ihnen immer näher kam, musterte er zunächst Kim und schließlich wieder den Rückspiegel schockiert.

"Verdammt! Ist Honda eingepennt?!", kam es mit heiseren Worten und dennoch laut aus dem Mund des Blonden hervor, war es ihm doch grade egal, ob die anderen davon aufwachten, immerhin hatten sie im Moment ein größeres Problem. Wenn der Wagen mit solch einer Geschwindigkeit auf sie treffen sollte, konnten sie jetzt schon einmal ihr Testament schreiben.

"Sieht danach aus", kam es nur angespannt von der Fahrerin, die das Gaspedal inzwischen ganz durchgetreten hatte, was sie aber trotzdem noch langsamer machte. "Verdammt, Seto, warum ist diese Karre langsamer als Hondas?" Noch immer schockiert blickte das Paar Bernsteine unruhig hin und her, versuchten einen Ausweg zu finden, was in seinem Zustand allerdings nicht gerade einfach war. Was konnten sie nur tun?! Schließlich ließ er die Decke los, schnappte sich die Karte und übersah seinen kranken Zustand, hatte keine Lust aufgrund eines Unfalls nicht mehr dazu zu kommen, überhaupt wieder gesund zu werden. Schnell und unruhig blätterte der Blondschopf darin herum, wollte wissen, wie lang die Straße noch weiter gerade aus ging.

"Wie viel Spritt haben die Autos noch?"

"Wäre ich pessimistisch würde ich sagen, genug bis zur nächsten Tankstelle, optimistisch hoffe ich eher, dass Honda bald der Treibstoff ausgeht", nur leider war Kim Pessimistin in den meisten Fällen und in diesem Fall musste sie es erst recht sein, hatte doch die Autos so programmiert, dass es so sein würde.

"Die Karte wird dir wenig bringen, wir fahren seit Stunden auf einer geraden Straße und wenn diese nicht straight nach Griechenland führt, könnte die nächste Kurve in 5 Minuten oder 5 Tagen kommen... Hast du irgendeine andere Idee, wie wir Honda wieder wach bekommen?" Seufzend legte der Jüngere die Karte nun wieder zurück, hatte es ja nun einmal wirklich keinen Sinn nach einem Anhaltspunkt zu suchen. Denn auf der Karte war nun einmal nicht vermerkt, dass man sich nun am Strauch Nummer 12.645 befand und nach dem Bäumchen Nummer 867 dann bald eine Kurve kommen würde. Doch irgendwie machte es den Beifahrer nur noch nervöser, wenn er nichts tun konnte. So versuchte er eine weitere Lösung zu finden, blickte ab und zu nach hinten, nur um die Bestätigung zu bekommen, dass das rote Auto dem Blauen immer näher kam, als ihm doch noch eine Idee kam. Schneller als man hätte fragen können, was er vorhatte, beugte sich der Blondschopf nach unten, kramte in seinem Rucksack herum, fluchte immer wieder und konnte in der Dunkelheit einfach nichts sehen.

"Kuso!!!" Wütend richtete sich der Junge wieder auf, drehte sich schließlich einfach auf dem Sitz um, um so nach hinten auf die Rückbank setzen zu können.

"SETO!!!!" Nicht gerade die netteste Art seinen Freund zu wecken, aber im Moment fehlten Katsuya einfach die Nerven, um freundlich und liebevoll darum zu bitten, dass sich der Firmenchef nun bitte von seinem wohlverdienten Schlaf verabschiedete. Und laut waren diese schon eher verzweifelten Worte sowieso nicht gewesen, verließ den Kranken doch auch die Stimme. Doch dieses leise Wort reichte schon, um den Schlafenden zu wecken, dessen ganzes Bewusstsein im Schlaf darauf fixiert war, auf seinen Freund aufzupassen und wach zu werden, wenn dieser ihn brauchte und so öffneten sich die blauen Meere langsam, sahen verwirrt nach draußen.

"Spinnst du, Kim?", fauchte der Firmenchef fast augenblicklich. "Wir haben kaum noch Benzin!" Doch der Blondschopf hatte erst gar nicht vor dem Jungunternehmer nun alles genau zu erklären, konnte dies immerhin auch Kim tun oder er erfuhr es später. Im Moment schien jede Minute zu zählen, immerhin war Honda nur noch weniger Meter von ihnen entfernt und der Wagen beschleunigte nur noch weiter.

"Dein Handy!!! Schnell!!" Kam es daher auch bittend und zugleich aufgebracht von dem Blondschopf, der sich gänzlich auf dem Sitz umgedreht hatte, so besser die Situation und auch Honda im Blick hatte, auch wenn er so weniger Schutz besaß.

"Und dann?", kam es nur fragend von dem Braunhaarigen.

"Dann rufst du einen von den Leuten aus dem anderen Auto an, dass sie Honda verdammt noch mal aufwecken sollen!", schrie Kim den eben erst Erwachten nun an, verlor langsam die Nerven, wurde ihr Tempo doch von Moment zu Moment schneller und die Hände des Mädchens hielten das Lenkrad schon krampfhaft fest und versuchten es auf einer geraden Bahn zu halten, was gar nicht mal so leicht war. Kaum hatte Seto die Worte vernommen, wurde er auch schon blass.

"Ich habe von keinem die Nummer", wurde nur erwidert.

"Dann gib es mir! Ich kenn die Nummern auswendig!!" Sofort war die Hand des Blonden nach vorne geschnellt, hatte er doch gesehen, wie Honda ihr eigens Auto nun beinahe rammte und dies führte nicht gerade dazu bei, dass in ihm wieder Ruhe einkehrte. Zwar fiel es dem Jungen von Minute zu Minute schwerer noch so viel Kraft aufzuwenden, doch irgendwie mussten sie aus diesem Schlamassel kommen. Und dies schnell, bevor noch etwas geschah. Zudem wäre ein Unfall für ihn in seiner Sitzposition, wenn man dies überhaupt noch sitzen nennen konnte, denn er kniete mehr oder minder auf dem Beifahrersitz, lehnte daran, sein Rücken zur Frontscheibe und eine perfekte Sicht auf Hondas Auto, nicht gerade angenehm gewesen. Doch in diesem Moment rammte das Rote wirklich das blaue Auto, so dass dem Blonden das Handy im hohen Bogen aus der Hand flog, sich irgendwo unter dem Fahrersitz verstecken konnte. Aber das verlorene Handy war nun wirklich das kleinere Problem. Kim kämpfte um die Kontrolle des Wagens, der durch den Aufprall und die hohe Geschwindigkeit beträchtlich ins Schlingern geraten war, sich kaum noch lenken ließ, einen Moment sogar drohte in den Graben zu fahren und sich dort zu überschlagen, den nächsten Moment aber wieder auf der Gegenfahrbahn sich befand.

"Fahr auf die Gegenfahrbahn und lass diesen Idioten vorbei", kam nun von Seto der Befehl, der ohne groß zu überlegen auch ausgeführt wurde, hatte Kim doch, als sie weniger Tempo machten, die Kontrolle wieder erlangt, konnte den Schlafenden vorbeilassen und gab dann wieder Gas, um hinter ihm herzufahren. Der Blondschopf hatte sich derweil nur noch gerade noch an seinem Sitz festhalten können, wäre sonst wahrscheinlich nach hinten gefallen und hätte sich irgendwo den Kopf aufgeschlagen. So war er froh, dass die Kräfte durch den ständigen Adrenalinschub, der sich dafür sicher wieder später auf ihn ausüben würde, noch zum festhalten gereicht hatten, klammerte sich selbst nachdem sie es nun waren, die hinter Honda her fuhren daran fest.

"Kannst du das Handy finden?"

"Vergiss das Handy", Kim hatte eine andere Idee gehabt und drückte im nächsten Moment auch schon auf die Hupe und der laute Ton zerriss die Nacht, musste wohl alle im Umkreis von 100km aufgeweckt - und wahrscheinlich durch einen Herzinfarkt zu Tode gestreckt - haben. Und tatsächlich. Honda, der allein durch den leichten Stoß mit dem anderen Auto nur noch im Halbschlaf gewesen war, wachte nun wieder auf, blinzelte kurz etwas verwirrt, ehe er die Augen auch schon geschockt weitete, sich besann, wo er eigentlich war und allmählich wieder eine normale Geschwindigkeit annahm, immer langsamer fuhr und schließlich anhielt. Doch nicht nur er war durch das laute Geräusch erwacht. Während sich Katsuya verschreckt an seinen Sitz klammerte, nicht mehr sehen konnte, was überhaupt vorne geschah, da er noch immer mit dem Rücken zur Scheibe kniete, waren auch die anderen Personen in den Autos aufgeschreckt, rieben sich müde über die Augen, gähnten und musterten die Fahrer verwirrt.

"Warum halten wir?", erfüllte die sonstige Stille nun eine müde Kinderstimme. Auch Kim hatte hinter Honda angehalten, ließ sich einfach aus dem Auto fallen, hockte so zitternd auf der Straße und suchte ihre Zigaretten. Das war dann wohl doch etwas sehr viel gewesen für die eigentlich unerfahrene Autofahrerin. Mokuba musterte die anderen im Auto noch immer fragend, schien deren zerstörte Nerven gar nicht verstehen zu können, immerhin hatte er ruhig geschlafen und hatte nichts von dem beinahe erfolgten Unfall bemerkt. Sabrina war derweil aus dem Auto gehüpft, hockte sich neben ihre Freundin und versuchte sie wieder zu beruhigen und Katsuya klammerte sich noch immer zitternd an den Sitz, schien diesen nicht so schnell wieder loslassen zu wollen. Schließlich kamen auch Honda und der Rest aus dem blauen Auto angestiefelt, wobei Yuugi sich über die müden Augen rieb, seine Hand in Yamis Shirt geklammert hatte und diesem mehr oder weniger folgte, sonst wohl selbst auf dem Weg wieder eingeschlafen wäre. Noch immer müde, lächelte Honda schließlich etwas verlegen, kratzte sich am Hinterkopf.

"Tut mir echt leid, Leute."

"Honda.... fahr noch einmal... so schnell.. und.... du landest im Krankenhaus, aber nicht wegen eines Unfalls", gab der Blondschopf nur zitternd und noch immer etwas aufgebracht, auch wenn er und der Freund wussten, dass er dies nicht ernst meinte. So lächelte Honda nur noch einmal etwas verlegen, aber auch entschuldigend, immerhin wirkte Katsuya, wie er sich noch immer so zitternd an den Sitz klammerte, nicht gerade in bester Verfassung. Aber wer konnte das auch von ihm erwarten? Wer konnte schon voller Freude aus einem Auto springen, wenn man sowieso schon an hohem Fieber, Schüttelfrost und Heiserkeit litt, nicht einmal richtig schlafen konnte und nun auch noch beinahe von einem Auto angefahren wurde, und das Ende des Lebens somit doch in solchen Moment recht nahe lag. Der Blondschopf jedenfalls nicht. Zudem schien sich seine Grippe noch weiter wundervolle Aktivitäten einfallen zu lassen, wirkte nun allmählich auf seinen Kopf ein und deutete schon einmal an, dass er bald mit Kopfschmerzen zu rechnen hatte. Wenn das kein gut genutzter Abend war. Währenddessen hatte sich Mokuba nur an seinen Bruder gelehnt, war durch das viele Fahren noch viel zu müde und war wieder eingeschlafen, hatte ja nicht einmal viel mitbekommen von dem Unglück. Anzu sah recht wütend aus, da sie bei ihrem Schlaf unterbrochen wurde und nicht wirklich einsehen konnte, weshalb sie nun hier halten mussten und der kleine Seestern, hielt sich nur weiterhin am Oberteil des größeren Abbildes fest, schien sonst wirklich noch vor Müdigkeit umzufallen, versuchte dabei noch etwas von der Situation mitzubekommen und musterte etwas irritiert Kim und Sabrina, die neben dem Auto auf dem Boden hockten. Während Seto inzwischen seinen schlafenden Bruder auf dem Schoß hatte, versuchte er seinen Freund zu beruhigen, streichelte ihn und forderte ihn immer und immer wieder auf, dass er sich wieder ordentlich hinsetzen sollte. Bei den beiden Mädchen ergab sich ein ähnliches Bild, Sabrina versuchte Kim zu beruhigen, die es schließlich geschafft hatte, sich mit zitternden Händen eine Zigarette anzuzünden und nur immer vor sich hinmurmelte, dass sie Honda umbringen würde. Doch so einfach war es gar nicht sich wieder zu beruhigen, sah man dem Tod immerhin nicht täglich ins Gesicht. So wurden die beiden weiterhin versucht zu beruhigen, während Anzu inzwischen ungeduldig mit ihrem Fuß auf dem Boden tippte, anscheinend nicht einsehen konnte, weshalb Kim und Katsuya mit den Nerven so am Ende waren.

"Fahren wir dann endlich mal weiter?!", meinte das Mädchen daher nun ungerührt, blickte in die Runde.

"Weiterfahren?", kam es nur zitternd von der Rothaarigen, die sich langsam auf ihre Füße erhob. "Weiterfahren? SEHEN WIR IRGENDWIE SO AUS, ALS WÄREN WIR IN DER LAGE WEITERZUFAHREN??? HONDA IST GERADE EINGESCHLAFEN UND WIR HÄTTEN BEINAHE EINEN UNFALL GEHABT. WIR WERDEN DEN TEUFEL TUN!" Irgendwie musste man den Schock ja verarbeiten und schreien hatte einen durchaus positiven Effekt gehabt, zumal jetzt die Mordlust des Mädchens eher auf Anzu als auf Honda lag, da sie Honda ja auch noch brauchten. Die umliegenden Personen waren durch das Gebrüll nur leicht zusammengezuckt, wodurch Katsuya vor Schreck nach hinten gekippt war und sich gerade eben noch abfangen konnte, ehe er irgendwo unten oder am Armaturenbrett gelandet wäre. War beides jedenfalls keine glückliche Aussicht. Sabrina funkelte die Braunhaarige derweil nur böse an, konnte nicht verstehen, wie man so taktlos sein konnte, strich der Freundin nun auch beruhigend über den Rücken. Anzu jedoch schien auch weiterhin von alledem nicht sehr angetan, verschränkte ihre Arme und musterte die Bagage im und um das Auto herum nur wütend.

"Was kann ich denn dafür, dass Honda sich nicht wach halten kann? Deshalb können wir jetzt aber auch nicht einfach nur blöd hier rumstehen und gar nichts tun, immerhin wollen wir ja irgendwo ankommen. Und du und Seto könnt doch fahren, während Honda sich ausruht!"

"Sicher... ist klar... ich fahr weiter...", erneut stieg die Wut in dem älteren Mädchen. "Und bau den nächsten Unfall, weil meine Hände nicht aufhören wollen zu zittern..."

"Meine Güte, nun stell dich doch nicht so an. Immerhin ist doch nichts passiert. Wie du siehst leben wir noch alle. Also... ist doch nichts dabei." Anzu schien es im Moment wirklich zu gut zu gehen, zeigte keine Art von Mitgefühl, immerhin konnte sie diese Mädchen schon von Anfang an nicht leiden.

"Anzu-", kam es nur etwas unsicher von Yuugi, der noch immer neben Yami stand, nun aber auch schon etwas wacher wirkte, jedoch nicht weitersprach, da das Mädchen dem Jungen einen vernichtenden Blick zugeworfen hatte. Er seufzte leise, verstand die Freundin langsam nicht mehr. Irgendwie hatte sie sich seit ihrer Reise ziemlich verändert und dies nicht unbedingt zum Guten.

"Wenn wir hier weiter blöd rumstehen kommen wir nie an unser Ziel und das willst du doch sicher auch nicht. Also mach nicht solche Anstallten!" Auch von Katsuya. der sich mittlerweile wieder richtig auf den Sitz begeben und sich in die Decke gekuschelt hatte, folgten auf diese Aussage hin böse und unmissverständliche Blicke, die sie aufforderten endlich aufzuhören. Entweder sie hatte ihr Herz und die darin befindlichen Gefühle irgendwo auf dem Weg verloren oder dem Blonden war nur noch nie aufgefallen, dass sie gar keines besaß.

"Halt die Klappe, Mazaki", kam es schließlich von Seto, der mit Mokuba auf dem Arm aus dem Auto gestiegen war. "Wenn Kim jetzt nicht fahren will, dann will sie nicht fahren und dann wird sie nicht fahren. Punkt!" Er hatte genug von der Diskussion und wenn er die Wahl zwischen Kim und Mazaki hatte, fiel diese doch eher auf Kim, zumal Seto die Situation eben doch auch Nerven gekostet hatte und er verstehen konnte, dass ihre Fahrerin jetzt sich nicht wieder hinters Steuer setzen wollte. "Ohne Kims Idee wärst du jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben gewesen, wenn das Auto irgendwann von der Straße abgekommen wäre." Mehr sagte er nicht, denn sonst wäre er unter die Gürtellinie geraten und das wollte er nicht. Die Angesprochene funkelte nun die drei Fahrer und auch die beiden Blondschöpfe böse an, ehe sie sich mit einem beleidigtem Ton umdrehte und mit einem "dann werde ich jetzt eben wieder schlafen gehen" zurück zu dem Auto verschwand. Sabrina grummelte vor sich hin, strich Kim weiter über den Rücken, Mokuba schlief noch immer, Yuugi seufzte leise und Katsuya schnaufte wütend, ließ die Decke von seinen Beinen rutschen, da er die Arme verschränkte und grummelte ebenfalls vor sich hin.

"Seit wann ist Anzu so komisch drauf? Kann mir das mal bitte einer sagen?", kam es schließlich mit seiner heiseren Stimme nur leise, aber wütend hervor, konnte das alles einfach nicht verstehen.

"Schon immer, erste Steigerung, als wir ankamen, zweite Steigerung, als Katsuya und Seto bekannt gaben, dass sie ein Paar sind, dritte Steigerung, als ihr klar wurde, dass Yami sich eher für Yuugi interessiert, vierte Steigerung kommt, wenn Yami und Yuugi zusammen sind", flüsterte die Rothaarige ihrer Freundin zu, hätte die Braunhaarige gerne erhängt, gevierteilt oder sonst etwas tödliches mit ihr angestellt. Sabrina musste bei dieser Aussage leicht schmunzeln, wuschelte der Rothaarigen nun durch die Haare und schenkte ihr ein Lächeln, wollte sie irgendwie wieder aufmuntern können. "Und wann ist die Fünfte? Wenn die Jungs uns lieber mögen als sie?" Erneut ein Schmunzeln von Seiten der Blonden.

"Das tun sie doch jetzt schon", entgegnete Kim. "Die Fünfte ist, wenn Honda mit Otogi zusammen ist, dann sind nämlich alle möglichen Jungs in ihrer Umgebung schwul. Aber lass sie dann bitte nicht lesbisch werden... dann werde ich sofort hetero..."

"Hast du auch wieder Recht!" Vielleicht findet sie einen anderen. Obwohl..... neeeee~!" Und schon fiel das blonde Mädchen nach hinten, hatte sich nicht mehr wirklich halten können und lachte nun lauthals, was für die anderen der Gruppe nicht unbedingt verständlich war, doch das konnte einen Lachanfall nun einmal auch nicht unbedingt stoppen. Auch Kim brach nun in Gelächter auf, was schließlich ihre Beine einknicken ließ und sie sich neben Sabrina auf dem Boden wiederfand, noch immer lachend.

"Jetzt sind sie wirklich durchgedreht", kam es verwirrt von Seto, der den Grund für diesen Lachflash nicht kannte und deswegen sich auch keinen Reim daraus machen konnte. Doch der Blonde auf dem Beifahrersitz musste durch diesen Anblick kichern, sah es doch einfach zu lustig aus, wie die beiden Mädchen nach hinten kippten und sich vor Lachen nicht mehr halten konnten. So dauerte es nicht lange bis auch er anfing zu lachen, dies irgendwie befreiend nach der bedrückten Stimmung empfand und sich bald den schmerzenden Bauch hielt, der von dem Lachen allmählich Aufmerksamkeit auf sich zog. Und auch Yami und Yuugi mussten durch die Situation schmunzeln, wobei der Kleinere schließlich kichernd an den Älteren lehnte, den Freunden dabei zusah, wie sie vergnügt lachten und die Sorgen, die sie bis vor Kurzem noch in sich trugen, von ihren Schultern werfen konnten. Es dauerte eine ganze Weile, bis alle Beteiligten es geschafft hatten, sich wieder zu einzukriegen, denn kaum war einer ruhig, wurde er auch schon von einer Bemerkung oder nur vom Lachen des Anderen wieder angesteckt und lachte erneut los, konnte sich nicht mehr beruhigen.

"Wollen wir weiterfahren?", kam es schließlich von Kim und sie sah fragend zu Seto, war sogar bereit, mit Anzu in einem Auto zu sitzen und dieses zu fahren, da sie soeben Setos besorgten Blick in Katsuyas Richtung bemerkt hatte und sich sicher war, dass er seinen Freund nicht gerne hier draußen schlafen lassen wollte und so sicher auch froh wäre, wenn sie eine Tankstelle und das sich dort befindliche Hotel finden würden. Nun war die ganze Aufmerksamkeit der Freunde auf das rothaarige Mädchen gerichtet, blickten dieses auf verschiedene Weise an. Während Katsuya sie nur etwas irritiert musterte, strahlte Sabrinas Blick eher etwas zwischen "das ist nicht dein Ernst" und "Willst du dich umbringen?!" aus. Doch hier stehen zu bleiben wäre sicher nicht gut gewesen, immerhin ging es dem Kranken von Mal zu Mal schlechter und die vielen Zwischenfälle trugen nicht unbedingt dazu bei, dass er sich wirklich erholen konnte. Selbst die Decke befand sich nicht mehr auf seinem Körper, denn nachdem diese hinunter gerutscht war, hatte er sich nicht mehr die Mühe gemacht diese wieder auf zu heben, war schließlich mit Lachen beschäftigt gewesen. So hatte sich das Zittern nur noch etwas verstärkt und auch der Atem des Jüngeren schien einige Probleme zu machen. Die Stimme hatte er sowieso schon verloren und der Kopf begann allmählich auch Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch diesen Wirkungen schien der Blondschopf nicht wirklich zu beachten, musterte nur weiterhin Kim, die von ihrer Aussage wirklich überzeugt schien.

"Wenn du dich dafür bereit fühlst und dir Mazaki antun möchtest, können wir gerne weiter", erwiderte Seto nach einem kurzen Moment, in dem er das Mädchen kritisch gemustert hatte. Diese nickte aber, hatte den Schock überwunden und war bereit, sich wieder hinter das Steuer zu setzen.

"Dann komm ich aber mit!!", war noch rasch von Sabrina dazu gekommen, die geradezu im Tatendrang aufgesprungen war und ihre Freundin musterte. Wenn diese sich Anzu stellen musste dann wenigstens nicht alleine. Auch wenn es für die beiden sicher nicht sehr angenehm wurde, wenn sie sich zu dem Mädchen gesellte. Anzu hasste sie, sie hassten Anzu.

"Und was ist mit Mokuba?", fragte Kim leise, schließlich hatte sich die Blonde bisher um den Kleinen gekümmert und da Seto nun fahren musste, würde der kleine Wuschelkopf dann ganz alleine sein.

"Yami und Yuugi können doch solange bei mir mitfahren", schlug daraufhin Seto vor, der in den beiden Seesternen eine bessere Versorgung seines kleinen Bruders sah, als wenn Honda oder gar Mazaki zu ihnen kommen würden. "Und Yami würde es doch auch gefallen, nicht ständig von Mazaki belagert zu werden, oder?" Ein Grinsen des Firmenchefs begleitete diese Bemerkung, war es doch offensichtlich, dass sich das größere Abbild Yuugis von Mazaki regelrecht belästigt fühlte. Dieser murmelte nur etwas Unverständliches, nahm Kaiba einfach den kleinen Jungen ab und setzte sich mit Yuugi ins Heck des blauen Autos, in das nun auch Seto stieg, seinem Freund wieder zärtlich die Decke überlegte, ihn in diese einwickelte und ihn zärtlich streichelte, schließlich mussten auch Kim und Sabrina ins Auto und Anzu auf die Rückbank komplimentieren, was nicht ohne Bemerkungen und fiese Blicke ablief. Nur gab es auf der Rückbank das Problemchen, dass Honda auf dieser lag und tief und fest vor sich hinschnarchte und erst mal durch einen unfreundlichen Tritt Anzus zum Aufwachen und Platz machen aufgefordert werden musste. So dauerte es noch eine Weile, bis alle startklar waren, ehe sich das blaue Auto nun wieder in vorderste Front in Bewegung setzte, somit wieder die Führung hatte, denn Katsuya hielt ja auch noch immer die Karte, die durch seinen Wurf vorhin in seiner Hektik, nun auch einige Panikspuren aufwies, und ohne diese wäre es vielleicht doch schlecht gewesen zu fahren, jedenfalls, wenn sie einmal von dieser endlosen Straße herunterkommen sollten. Mokuba schlief somit nun ruhig und zufrieden, sank dabei immer mehr in seinen Sitz und lächelte leicht. Auch Yuugi hatte sich nicht mehr lange wach halten können, war immer mehr eingenickt und schließlich an Yamis Schulter gerutscht und Katsuya musterte nun weiter die Karte, versuchte wenigstens irgendeinen Anhaltspunkt zu erhalten. Warum hatte sich der wichtigste Firmenchef Japans auch kein Auto mit Navigationssystem kaufen können?! Das rote Auto tuckerte gemütlich hinter dem blauen her und Kim hatte momentan auch keinen Bedarf wieder schneller zu fahren, konnte schließlich jeder Zeit mit Seto wieder aufholen, seufzte nur ab und zu und hoffte, dass endlich die Tankstelle kommen würde. Doch diese schien noch eine ganze Weile auf sich warten zu wollen.
 

~ Ende Kapitel 26 ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TyKa
2008-05-19T14:01:27+00:00 19.05.2008 16:01
puhh
ihc kann mich den anderen anschließen
das neue kapitel ist der hammer
*grins*
toll geschrieben
wie immer
ich weiß gar nicht mehr
was ich noch als lob alles schreiben soll
^^"
macht weiter so

lg
TyKa
Von:  Sweet-Akane
2008-05-19T09:54:43+00:00 19.05.2008 11:54
Halleluja das Kappi war ja spannend!!! O.O

Bloß gut, dass sie Honda noch aufwecken konnten!
Der Streit zwischen Seto und Kats musste wohl sein um die Gemüter abzukühlen... ging ja gut aus ^.-

Arme Kim, mit Anzu in einem Auto na nee danke... aber besser als noch ein Unfall.

Apropos dieses Stufensystem von den beiden Mädels war ja die Härte XDDD.
Ich glaub man kann Anzu niemandem antun ^^°, der Ärmste XDDD.

>"Aber lass sie dann bitte nicht lesbisch werden... dann werde ich
sofort hetero..." <

Der Satz war genial XDDDDDD.

Können die Anzu wenn sie schläft nicht einfach so ganz still und heimlich aussetzen? ^^°

Hoffentlich kommt bald mal ne Tankstelle... *DäumchenDrück*
Tolles Kappi!!!
GLG eure Akane-chan ^.-


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