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Durch die Wildnis zum Ziel

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Der große Preis von Transylvanien

Der große Preis von Transylvanien

oder

Durch die Wildnis zum Ziel
 

"Herbert! Herbert! Wach auf!" Langsam schlug der junge Grafensohn die Augen auf. War das die Stimme seines Vaters gewesen, die er da vernahm? "Herbert, nun wach schon auf!", donnerte die Stimme weiter. Kein Zweifel, das war sein Vater, Graf von Krolock. "Was´n los?", fragte Herbert noch völlig verschlafen. "Hast du etwa das Rennen vergessen, mein Sohn?", empörte sich der Graf. Rennen? Schlagartig war Herbert hellwach.
 

Natürlich, das Rennen. Wie hatte er das nur vergessen können?! Er schmiss den Sargdeckel regelrecht zur Seite. Ein lauter Aufschrei ließ ihn erstarren. "Mensch Herbert, pass doch auf!" sagte der Graf und versuchte dabei seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen. Vorsichtig lugte der Sohn des Grafen über den Rand des Sarges. Er sah seinen Vater, der auf dem kalten Schlossboden saß und sich den schmerzenden Fuß rieb. Sein Gesicht war Wut verzerrt. "`tschuldigung!", stammelte Herbert betreten vor sich hin.
 

Unterdessen waren die restlichen Kandidaten für das Rennen im Ballsaal mit Aufwärmübungen beschäftigt. "Puh, ist das anstrengend!", keuchte der Professor. Chagal und Rebecca nickten zustimmend. Die anderen drei kicherten. "Wo ist eigentlich Koulkol?", wollte Sarah wissen. Sie hatte den Buckligen heute noch gar nicht gesehen. "Weiß nicht", antwortete Magda und musste ein Lachen unterdrücken. Es sah auch zu komisch aus, wie Rebecca und Chagal versuchten ihre Zehenspitzen zu erreichen. Der Professor stolperte mal wieder über seine eigenen Füße. "Huch", stieß er erschrocken hervor, während er vornüber kippte. Sein Assistent Alfred wollte ihn noch auffangen, wurde aber gleich mit zu Boden gerissen. Erschrocken keuchte der junge Lockenkopf auf. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der ältere Mann doch so schwer war. Jemand der erst jetzt dazu käme hätte die Haltung der beiden vermutlich missverstanden. "Ähm, Koukol ist einkaufen gegangen, er soll doch den Würstchenstand machen", versuchte der mittlerweile knallrot angelaufene junge Mann von der Situation abzulenken. Das Grinsen auf den Gesichtern der anderen war ihm nicht entgangen. Ein wenig forsch schob er den Professor von sich runter, dann stand er auf und half ihm hoch.
 

Eine halbe Stunde später hatten sich alle auf dem großen Schlosshof eingefunden. Das hieß, fast alle. Der Graf persönlich fehlte. "Wo ist er denn jetzt schon wieder hin?", stöhnte Herbert. "Hat wohl muffensausen gekriegt, was", lachte Chagal und erhielt dafür einen bösen Blick von Rebecca. Nervös schaute der Professor auf die Uhr. "So langsam sollte er aber mal auftauchen, das Rennen beginnt in zehn...", weiter kam er nicht, denn er wurde von Magda unterbrochen: "Hey, da kommt er doch schon! Aber was ist das?" "Sieht aus wie eine Torte!", stellte Alfred erstaunt fest. Alle starrten den Grafen mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht an. "Hallo, da bin ich!", grüßte der Graf seine Konkurrenten fröhlich. "Ja, das sehen wir. Aber was`n das da?", wollte Herbert wissen und deutete mit dem Zeigefinger auf die Torte. "Na mein Glücksbringer, eine Sachertorte. Ich hab sie Janine getauft, aber sie will nicht so genannt werden. Schade, dabei ist der Name doch so schön!", meinte der Graf. Von den anderen kam nur Gelächter und Herbert fragte sich ob sein Vater eigentlich noch alle Tassen im Schrank hatte. Just in diesem Moment stießen Aleks di Capri und Paul Walthaus zu der kleinen Gruppe hinzu. Alfred staunte nicht schlecht. Die beiden kannte er doch irgendwoher. Ihm fiel bloss nicht mehr ein wo, beziehungsweise wann er das Duo schon mal gesehen hatte. "Was macht ihr zwei denn hier?", wollte eine ausgesprochen neugierige Sarah wissen. "Die werden wohl den Startschuss geben", vermutete der Professor, sicher war er sich dabei aber nicht wirklich. "Wollt ihr nicht langsam mal an den Start gehen?", fragte Paul. Er musste ein Lachen unterdrücken, Aleks hatte ebenfalls Mühe nicht einfach los zulachen. Wenn der Professor wüsste, wie nahe er mit seiner Vermutung lag...
 

Alle saßen auf ihrem Bobbycar und warteten auf den Startschuss. Graf von Krolock hatte es irgendwie geschafft die Torte hinter sich zu befestigen (sprich er fuhr mit Anhänger). Mittlerweile hatten auch sämtliche Ewigkeitsvampire ihre Plätze eingenommen. Nun betraten Aleks und Paul den Platz und Aleks erklärte zunächst mal die Strecke: "Also von hier aus geht es ein bisschen bergab. Dort drüben..." er deutete auf ein paar Bäume. "geht es in den Wald hinein, dort den Weg entlang und dann über den Marktplatz, durch die Gasse dort..." allgemeines Aufstöhnen bei den Rennbeteiligten. Musste es denn über Kopfsteinpflaster gehen? "Dann durch die Nebengasse zurück auf den Marktplatz. Durch den Slalompacour und den Berg wieder hinauf. Hier oben ist dann das Ziel! Alles klar?", schloss Aleks seine Erklärung. Er bekam ein einstimmiges Nicken von den Fahrern zur Antwort. "Gut,dann kann es ja los gehen!", meinte Paul bevor sie sich an den Rand stellten und gemeinsam zu singen begangen:
 

"Über Gräber und Ruinen werden wir Autos fahren seh`n!
 

Und der Staub wirbelt hinauf und alle Torten müssen geh`n!"
 

"Hey, nix da, meine Torte bleibt schön hier", rief der Graf empört dazwischen. Aleks und Paul verdrehten bloss die Augen. Das Publikum lachte. Unbeirrt sangen die beiden weiter:
 

"Wir sind hungrig auf die Torte,
 

wir sehnen uns nach Guss!"
 

Dafür ernteten sie einen bösen Blick vom Grafen. Das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr raus.
 

"Wir leben nur für uns`re Autos und nähr`n mit Treibstoff unser`n Bus.
 

Die Welt im Tageslicht, hat keinen jemals glücklich gemacht.
 

Drum startet die Motoren, man erwartet euch am Ziel.
 

Und wenn ihr von der Vorfreude betrunken seid,
 

dann fahrt, fahrt das Rennen,
 

fahrt das Rennen!
 

--Kleine Pause--
 

Fühlt das Rennen! Und lasst es nie vorübergeh`n.
 

Fühlt das Rennen! Kommt schließt eure Augen um zu seh`n.
 

Fühlt das Rennen! Was euch bestimmt ist muss gescheh`n.
 

Fühlt das Rennen! Fühlt das Rennen!
 

Fühlt das Rennen! Fahrt los!"
 

Da war er der Startschrei. Mehr oder weniger eifrig strampelten die Fahrer voran.
 

Alfred konnte sich nicht wirklich konzentrieren. Ihm war eingefallen wo er die beiden schon Mal gesehen hatte. Diese beiden Gestalten waren einst in seinen Alpträumen aufgetaucht. Hatten sie da nicht etwas ähnliches gesungen? Er versuchte den Gedanken daran zu verdrängen und seine Konzentration wieder auf das Rennen zu lenken. Es galt den Vorsprung, den der Professor mittlerweile hatte wieder einzuholen.
 

Den Professor quälten gerade ganz andere Gedanken: "Oh Gott, ist das steil!" Wie gerne hätte er jetzt zu seinem Assistenten gesagt: "Wir fahren jetzt da runter! Schnurstracks! Du zuerst..." Aber das ging ja leider nicht und so versuchte er den Vorsprung noch weiter auszubauen.
 

Chagal, Magda und Rebecca hatten derweil so ihre Mühe, die Bobbycars unter Kontrolle zu halten. Plötzlich schwenkte Chagal´s kleines Gefährt zur Seite und stieß gegen das von Rebecca. Diese wiederum krachte mit Magda zusammen. Und man sah nur noch ein großes Menschen, Vampire und Bobbycar Knäuel den Berg hinunter kullern. Unten angekommen schrie Rebecca aufgebracht: "Bist du verrückt alter Ziegenbock!" Magda hingegen stand ein wenig trostlos neben ihrem kleinen roten Auto und flüsterte: "Kaputt zu sein ist komisch!" Mit den drei nicht mehr funktionstüchtigen Bobbycars konnten sie natürlich nicht weiter fahren. So mussten sie den Berg wieder hoch laufen.
 

Sarah hatte nur eins im Sinn, sie wollte gewinnen. Noch lag der Graf hinter ihr, aber wenn sie nicht aufpasste konnte sich das sehr schnell ändern. Herbert führte das Feld an. "Der Typ hat doch einen klaren Vorteil mit seinen langen Beinen!", murrte sie. Ob Herbert wohl auch so dachte?
 

Nein, wohl eher nicht. Besagte Person verfluchte seine Größe nämlich gerade eher, als das er sie gut hieß. Er wusste nicht wirklich wohin mit den langen Dingern, also schlang er sie erst mal ums Lenkrad. Das sah natürlich etwas seltsam aus und bremsen konnte man so auch nicht wirklich. Aber immerhin störten die Beine so auch nicht unbedingt.
 

Der Graf hatte gerade ganz andere Probleme. Er hatte dummerweise ein Schlagloch erwischt. Und nun flog seine Torte in hohem Bogen durch die Luft. Schnell wendete er sein Bobbycar und versuchte seinen Glücksbringer wieder aufzufangen. Seltsamerweise gelang ihm das auch. Behutsam legte er sie wieder zurück in den Anhänger. Das Publikum, welches die Aktion natürlich gesehen hatte klatschte und johlte was das Zeug hielt. Graf von Krolock setzte sein Rennen fort, darauf bedacht nicht schon wieder die Torte fallen zu lassen. Er dachte sich im Stillen: "Wir wollen ja nicht vor der Zeit die Torte verlier´n!"
 

Das Waldstück wurde ohne große Probleme gemeistert. Wenn man mal von Sarah und Herbert absah, die sich über zerstörte Frisuren und dreckige Kleidung aufregten.
 

Auf dem Markt begann der große Kampf. Noch führte Herbert das Feld an, dich gefolgt von seinem Vater und Sarah. Alfred hatte den Professor mittlerweile überholt.
 

Abronsius war schon reichlich erschöpft und kämpfte sich nur noch mühsam voran. Irgendwann gab er auf und verließ das Feld. Bei Koukol am Würstchenstand bestellte er sich eine Currywurst und was zu trinken. Er versuchte eine kleine Unterhaltung mit dem buckligen Diener anzufangen, doch es war so gut wie unmöglich, da er das Gebrumme des Würstchenverkäufers nicht wirklich verstehen konnte.
 

Die anderen waren mittlerweile in der Gasse mit dem Kopfsteinpflaster angekommen. Irgendwie schafften es alle ohne große Probleme durchzukommen. Für kurze Zeit errang Sarah die Spitzenposition, aber Herbert schaffte es sich den ersten Platz wieder zurück zu erkämpfen. Der Graf folgte immer dicht auf den Hinterrädern. Der junge Assistenz-Wissenschaftler hakte ab und zu mal zwischen den Steinen fest, schaffte es aber immer wieder sich zu lösen.
 

Die Nebengasse war zum Glück asphaltiert und so gab es auch hier keine Probleme. Graf von Krolock hatte es mittlerweile geschafft Sarah zu überholen, an seinen Sohn kam er jedoch noch nicht heran. Sogar Alfred hatte schon recht dicht aufgeschlossen.
 

Schon waren sie beim Slalompacour angekommen. Herbert hatte ein paar kleine Schwierigkeiten die Hütchen stehen zu lassen. Da die Biester ein wenig eng beieinander standen stieß er des Öfteren mit den Beinen dagegen. Die anderen hatten dieses Problem natürlich nicht. Sie freuten sich schon alle darauf das Ziel zu erreichen. Niemand hatte damit gerechnet, dass es so anstrengend werden würde. Sicher, anstrengend schon, aber nicht so.
 

Nun ging es den Berg wieder hinauf. Alfred gab schon nach den ersten paar Metern auf und gesellte sich zum Professor. Es waren also nur noch drei Fahrer und eine Begleiterin (die Sachertorte) im Rennen. Vater und Sohn lagen im Moment gleichauf, Sarah hinkte ein wenig hinterher. Plötzlich schwenkte Graf von Krolock´s Bobbycar und rammte das von Herbert, dieser verlor die Kontrolle über sein kleines Wägelchen und legte einen hübschen Walzer den Berg wieder runter hin. Zumindest hatte es diverse Ähnlichkeiten mit dem Tanz von Alfred und Herbert damals im Badezimmer (sprich, das Bobbycar bewegte sich ebenso unbeholfen wie Alfred). Dann landete er auch noch direkt in Koukols Würstchenstand. Der Bucklige schimpfte was das Zeug hielt. Wobei man jedoch kein Wort verstand.
 

Zwischen dem Grafen und Sarah gab es einen harten Endspurt, den der Graf letzten Endes gewann und wohlbehalten mit einer ein wenig ramponierten Torte das Ziel erreichte. Von allen Seiten wurde er beglückwünscht und sogar sein zwar ein etwas beleidigter und mit dem Ketchup im Haar recht lustig aussehender Sohn freute sich für seinen Vater.
 

Nachher gab es noch eine riesige Siegesfeier, bei der Herbert zwar mit Alfred flirtete, jedoch immer wieder abgewiesen wurde (wenigstens musste er diesmal keine Bücher schmecken). Der Graf mit seiner Sarah tanzte, Professor Abronsius mit ein paar Gästen über Logik redete und Chagal, Rebecca und Magda sich über den Unfall stritten. Kurz vor Sonnenaufgang verschwanden alle Vampire in ihren Särgen. Nur eines schienen sie alle vergessen zu haben. Die Sachertorte. Die lag noch immer in dem Anhänger und freute sich des Lebens...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Dead_Star-
2007-09-10T13:55:42+00:00 10.09.2007 15:55
*loool*
die story is einfach nur geil^^
das is sau lustig mit der torte und wie die die lieder umgedichtet ham einfach zu geil^^
lg
darkie


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