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Mit meinen Augen

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- Crawford 1

Disclaimer : Projekt Weiß und ein bisschen tough

Warnung : Borderliner aufgepasst!

Widmung : Elsteryn, weil ihre Lieblingsfarben dominieren.
 


 

Mit meinen Augen - Crawford 1
 

Nie zuvor habe ich dunkle Augen derart Feuer speien sehen. In einem unbewegten Gesicht. Selbstbeherrschung – dein Name ist Crawford.

Wäre irgendwo in mir ein Rest kindlicher Ängstlichkeit übrig, würde ich mich winselnd und um Gnade flehend vor Deinen Füßen krümmen.

So nicht. Lange vorbei. Vergessen.

So legt sich ein feines Lächeln auf mein Gesicht. Und ich weiß, dass meine Augen mit Eisblöcken werfen. Und ängstliche Menschen würden mich jetzt um Gnade anflehen.
 

Einmal nur habe ich bisher so gefühlt. Endkampfatmosphäre. Realwelt war verschwunden. Nur mein Gegner und ich. Zwei Titanen. Heiße Wut - eiskalte Entschlossenheit. Todgeweihte mit dem gleichen Ziel. Sieg. Unsere Blicke kreuzten sich. Hinterließen ein deutlich unhörbares Klirren in der Stille. Metall auf Metall.

Und dann lag er in einer Lache aus seinem und meinem Blut.

Damals wie heute, Auge in Auge mit dem Tod. Was Du nicht weißt, Crawford, damals habe ich meine Angst zu Grabe getragen. Kein großer Akt. Einfach eingehüllt und als unnötigen Ballast über Bord geworfen. Sie versank in den Tiefen des Ozeans. Unwiederbringlich.
 

Du könntest mich mit wuchtigen Schlägen auf die Knie sinken lassen, aber Du brauchst mich unversehrt. Voll einsatzfähig. Im Moment jedenfalls. Ich habe mir meinen Platz im Team hart erkämpft. Die Anderen verlassen sich auf mich. Der Pragmatiker Crawford lässt das gelten. Der Stratege auch. Aber der Kontrollfreak in Dir kocht vor Wut.

Du willst absoluten Gehorsam, Crawford? Und den hast Du bekommen, Also was willst Du noch von mir? Mich kontrolliert nur ein Mensch, und der bin ich.

Ich gebe freiwillig Alles. Einhundertprozent Einsatzwille. Für das Team und meine Ehre. Ich bin Perfektionist. Kein Zombie.
 

Deine Fäuste lockern sich wieder. Dein Kiefer mahlt noch einmal unwillig. Die dunklen Feuersteine intensivieren ihren Angriff noch einmal. Du willst unbedingt eine Antwort? Aber die Antwort ist nicht von allgemeinem Interesse. Also schweige ich weiter. Es geht Dich einfach nichts an, Crawford.

Du kannst über die Kämpferin Sai verfügen, im Einsatz. Aber was ich mit diesem Körper sonst anstelle, ist nicht Dein Ding. Nur meins.

Einen Scheißdreck musst Du wissen, wo die Wunde an meinem Arm her ist.

Und warum ich fasziniert zugesehen habe, wie sich der Stahl unter die Haut gegraben hat. Eine dunkle Spur zog, rote Abgrenzung zum Weiß der wulstigen alten Narbe. Das Ganze auf Bronzebraun, einfach ästhetisch. Lange völliges Ausbleiben von Schmerz. Gute Sache. Denn Schmerz ist die ideale Brutstätte der Angst.

Und ich biete ihr keine Nahrung.

Und Dir auch nicht. Geh Aya erschrecken. Oder dominiere Deine Verhandlungspartner. Dann hast Du meine Bewunderung. Aber lass mich in Ruhe.
 

Langsam werden die Flammen kleiner. Die Wut verraucht. Oberflächlich. Sinnlose Aktionen ziehst Du nicht durch. Glasklar ist Dein Blick jetzt. Abgekühlt auf unter Null. Deine Stimme rau vor Kälte. „Übertreibe es besser nicht, Sai. Ich vergesse nie.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  cu123
2007-09-12T15:14:09+00:00 12.09.2007 17:14
Deine Bildsprache in diesem Kapitel ist wirklich atemberaubend. Selbst wenn es nicht um Crawford gehen würde, wäre es allein deswegen ein Favorit für mich.
Crawford ist jemand, der Kontrolle benötigt - sich diese Kontrolle aber gleichzeitig auch selbst aufzwingt. Auf diese Weise ist er bewundernswert, auch wenn ich zu 'deinem' Crawford lieber etwas Abstand wahre.
Aber hier geht es nicht nur um Crawford. Auch über Sai gibt es wieder ein paar Informationen, reflektiert in ihren Reaktionen, ihren Gedanken. Ja, sie kann ihm widerstehen. Doch es lässt einen an den Preis denken, den sie dafür zahlen musste. Nicht beneidenswert, nicht auf den ersten Blick und erst recht nicht nach einiger Überlegung...

Von: abgemeldet
2007-01-10T20:41:00+00:00 10.01.2007 21:41
Crawford scheint nicht nur aus zwei seiten einer Medallie zu bestehen, sondern aus vier oder fünf. Unberechenbarer Charakter, aber dadurch mehr als interessant. Er dominiert andere, aber zeigt scheinbar Respekt vor Sai. Am Ende jedoch wird deutlich, dass er auch gegen seinen befehl sie dem Einsatz zu lassen verstoßen und sie eleminieren könnte. Irgendwie beängstigend, dass ich ihn nicht wirklich einschätzen kann. Stark scheint er auf alle Fälle zu sein, doch Sai weiß ihn zu kontrollieren. Nicht schlecht. Ich würde gern mehr zu ihm lesen.
Von:  Wave
2006-10-28T23:21:53+00:00 29.10.2006 01:21
so, komme auch ma dazu, das hier zu lesen :3

öhm... jo... anfangs hab ich net wirklich gewusst, wer crawford da beschreibt, bzw "vor ihm steht"... erst am ende schreibst du die antwort: sai.
es kommt... einem verdammt schnellen und riesigen stimmungsumschwung gleich, den ich glaube bei craw bemerkt zu haben.
anfangs sagst du, dass er... sagen wir mal "sauer" ist...
dann scheint es eine ruhephase zu geben, aber im nächsten absatz kommt dann diese eiseskühle von ihm wieder rüber.
wie ein feuer, das langsam zu asche herunterbrennt... immer noch gefährlich und sehr leicht wieder entzündbar...
dann "kühlt" er wieder ab, wie du schreibst... wie die glut, die mitlerweile schwarz ist...
aber es steckt mehr in ihm... diese "eiseskühle", die genannt wird... ist zwar kalt, aber nicht wirklich kalt, eher gefährlich. kohle ist auch dann noch warm, wenn sie von außen völlig schwarz aussieht...

vielleicht ist der vergleich etwas weit hergeholt, aber irgendwie fand ich ihn passend^^

aber hast du da nicht einen ansatz für oder von einer ff mit reingebracht? mit seinem letzten satz?
(auch auf die gefahr hin, dass ich es jetzt übertreibe... aber da musste ich an diesen elefanten ausm dschungelbuch denken "elefanten vergessen niemals"... hat dein craw auch gesagt^^)

ma sehn, ob ich noch zeit hab, um farf 2 zu lesen :3

so long~
Wave
Von: abgemeldet
2006-09-30T15:03:01+00:00 30.09.2006 17:03
oooooo super^^
*freu*
du glaubst gar nicht wie schlimm das ohne ffs in frankreich war^^
aber jetzt kann ich dafür so viele tolle auf einmal lesen^^
das hat auch was^^
und juckt in den fingern weil ich nich schnell genug kommis hinterlassen kann....auch dein kapi hier is wieder toll..gute freunde werden die beiden wohl nie oder?
aber sie respektieren sich...immerhin etwas...
ich würd gern wissen ob er weiss respektiert...oder sieht er sie nur als die ersatzspieler die er einsetzen kann wenn er seine lieblingsspieler ein bisschen schonen will und ihnen nich langweilige jobs andrehen will?
und was is dann mit ken?
...

ciao^^
Von: abgemeldet
2006-09-21T12:33:36+00:00 21.09.2006 14:33
Vielen Dank für die Farben *grins* ... ein wunderschönes Bild von dunkelstem Rot mit eisigblauem Schleier ...

Und mit dem Satz, dieser letzten Drohung, hat Crawford sie auf eine Stufe mit Schuldig und Farfarello gestellt, jemand, den er ebenso hoch einschätzt und den er nicht kontrollieren kann ... *feix* ... ganz im Gegenteil zu den beeinflußbareren Kätzchen ...
Das 'Übertreibe es besser nicht.' läßt in mir den Wunsch zu, dass sie es doch noch mal versucht und ich weiß (!) einfach, dass sie wieder gewinnt ... also war es eine leere Drohung (was man so von leeren Drohungen von Crawford bezeichnen kann - also ich würde keine von ihm hören wollen *öhem*). Was er nicht vergißt, ist meiner Meinung nach, dass sie es überhaupt gewagt hat, ihn herauszufordern und mit diesen Sätzen hat er sie und ihre Fähigkeiten gewürdigt, ohne sein Gesicht zu verlieren und ohne all zu viel Streicheleinheiten zu verteilen.
Nach meiner bescheidenen Einschätzung *grins* ...
Und außerdem: Crawford ist soooo genial!!!

... und das dunkle Rot hat gewonnen ...
Von:  abranka
2006-09-20T16:01:34+00:00 20.09.2006 18:01
Selbstbeherrschung - das ist auch, das Erste, das mir zu Crawford einfällt. Aber so langsam entdecke ich, dass da noch mehr hinter der Fassade steckt...

*g* Ich kann gut verstehen, warum Sai Crawford wütend macht. Sie lässt sich nicht kontrollieren, nicht steuern. Auch wenn sie freiwillig dabei ist und alles gibt, ist sie immer noch - irgendwie - ein Unsicherheitsfaktor. Vielleicht auch deshalb, weil er sich fragt, warum sie alles gibt und ob sie nicht ihre Ansichten ändern kann...

Dass er nicht vergisst - oh ja, das glaube ich sofort. Und ehrlich: Ich hasse es, wenn Leute nicht vergessen können. So etwas kann einen wirklich wahnsinnig machen.


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