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Angel´s Secret

Hunting for the Truth
von

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Everyday Life

Das nächste Kapitel ist fertig! *yippi*

Ich glaub, bei der Szene im Garten beim letzten Kapi wären wir alle gerne dabei gewesen *grins*

Dieses Mal versuche ich den armen Hyde nicht so zu quälen. Ob mit das tatsächlich gelungen ist? Ihr werdet sehen…

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
 

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8. Kapitel

Everyday Life
 

Die beiden Männer warfen lange Schatten auf die Tatami-Matten. Es war schon spät und nur noch wenig Sonnenlicht fiel in den Raum. Hyde sehnte sich danach endlich nach Hause zu kommen, wo Gackt sicherlich schon auf ihn warten würde. Doch zuerst musste er die Sache mit seinem Onkel ausstehen. Hinter dem niedrigen Schreibtisch kniete ihm Shinobu-san gegenüber. Sein Gesicht lag im Schatten und Hyde konnte den Ausdruck darauf nicht erkennen. Aber er musste seinen Onkel auch nicht sehen, um zu wissen, dass er ausdruckslos und gefühlskalt wie immer aussah.

„Gut gemacht“, war das Erste, das Shinobu-san zu ihm sagte. „Du hast wie immer hervorragende Arbeit geleistet. Die Warenlieferung ist schneller als ich dachte bei uns eingetroffen. Dass Chen und ein Teil seiner Männer im Gefängnis sitzen, war zwar nicht geplant, er besitzt aber keine Informationen, die uns gefährlich werden können.“ Er hätte es natürlich am liebsten gesehen, wenn die Chinesen bei der Sache mit drauf gegangen wären, dachte Hyde im Stillen, sagte aber nichts. So lange sein Onkel aber ohne Probleme seine Waffen bekommen hatte, war er fürs Erste zufrieden gestellt. Die möglichen Probleme hatte Hyde für ihn beseitigt.

Nachdem der Sänger aus seiner Ohnmacht erwacht war und es geschafft hatte sich aufzuraffen, war er zurück zu Chens verstecktem Hauptquartier gegangen. Die verbliebenen Mitglieder der Organisation waren erstaunt gewesen ihn alleine zu sehen, nicht alle wollten sich mit Worten überzeugen lassen und so hatte er mit Gewalt nachhelfen müssen. Nach einigen gezielt eingesetzten Schlägen und einer geladenen Pistole waren alle außer Gefecht gesetzt. Anschließend ging es darum die Waffen zusammenzuschaffen. Chen war nicht so leichtsinnig gewesen und hatte alle Waffen am selben Ort aufbewahrt, noch hatte er Hyde ihren Aufenthaltsort verraten. Seine Untergebenden waren in dem Fall allerdings nicht sehr wählerisch und hatten dem kleinen Japaner, der ihnen seine Pistole an die Schläfe hielt, bereitwillig die erwünschte Auskunft erteilt. Alleine hatte Hyde den letzten Teil seines Auftrags erfüllt und die Waffen an die verabredete Stelle gebracht, von der aus sie über weitere Hintermänner illegal nach Japan gelangten. Über eine öffentliche Telefonzelle ließ er ihnen eine verschlüsselte Botschaft zukommen. Nachdem er die Waffen weitergegeben hatte, war sein Auftrag erfüllt, um den Transport mussten sich andere kümmern. Zurück im Hotel hatte es ihn an die Bar verschlagen und es war zu der Begegnung mit Gackt gekommen. Sehnsuchtsvoll dachte Hyde an seinen blauäugigen Schatz, den er nur am Morgen gesehen hatte, denn beide mussten zu ihnen Bandproben erscheinen, die den ganzen Tag vereinnahmen.

Shinobu-san sprach weiter und riss den Sänger aus seinen Tagträumen. „Wir haben ein gutes Geschäft gemacht. Lass dir nur gesagt sein, dass beim nächsten Mal der Geheimdienst nicht ganz so viel von unseren Aktivitäten mitkriegen sollte.“ Hyde horchte auf, die letzte Bemerkung seines Onkels konnte er als Drohung auffassen, die seinem vorherigen Kompliment den Wind aus den Segeln nahm. Überraschend kam diese Zurechtweisung aber nicht, er hatte schon mit etwas Ähnlichem gerechnet, blieb nur zu hoffen, dass ihn jetzt keine Konsequenzen erwarteten.

Das Oberhaupt des Takarai-clans sagte lediglich: „Du kannst jetzt gehen“ und erhob sich. Hyde tat es ihm gleich und verneigte sich zum Abschied, wie es die Höflichkeit gebot. „Gute Nacht, Onkel“, sagte er, dann verließ er dass Zimmer. Lautlos ging er durch die Flure und erreichte den Eingangsbereich. Zwei Dienstmädchen öffneten ihm die Tür und er bedankte sich mit einem Lächeln. Schnell stieg er in seinen Wagen und fuhr zu seiner Wohnung.

Durch Zufall hatten er und Gackt den gleichen Flug zurück nach Tokyo gebucht gehabt. Während sie ihr Gepäck fertig auf Wagen verladen im heimatlichen Flughafen in Empfang nahmen und mehr oder weniger freiwillige Helfer es zu den Autos bugsierten, entschieden sie sich vorläufig in Hydes Wohnung zu ziehen, aus dem einfachen Grund, da Gackt Klamotten für einen ganzen Monat mithatte. Hyde fragte sich allerdings, wo er Gackts ganzen Krempel lassen sollte, seine Schränke waren schon voll genug.

Bevor sie allerdings den Abend gemeinsam genießen konnten und Hyde hatte recht genaue Vorstellungen, was ihm darunter vorschwebte, stand das übliche Gespräch mit seinem Onkel über den Auftrag an. Doch da er nun auch dieses hinter sich hatte, stand ihrem Abend nichts mehr im Wege, so glaubte er zumindest.

Hastig parkte der Schwarzhaarige seinen Wagen in der Tiefgarage und fuhr mit dem Aufzug nach oben. Unterwegs beschlich ihn das sonderbare Gefühl, dass Gackt noch nicht da war und als er die Wohnungstür aufschloss, bestätigte sich seine Vermutung. Alle Räume lagen wie ausgestorben im Dunkeln. Wo mochte Gackt bloß stecken? Um nicht untätig herumzusitzen oder vor Hunger zu krepieren, machte er sich eine Kleinigkeit zu essen und setzte sich dann auf die Couch. Mit einem leisen Klick stellte er den Fernseher an und starrte teilnahmslos auf den Bildschirm. Er konnte nichts anderes tun als warten und wirre Gedanken im Kopf herumzuwälzen.
 

„Da!“, sagte der braunhaarige Sänger und hielt Yoshimura seinen Hals vor die Brillengläser. „Schau dir das an!“ Gackt legte seinen Kopf mit einem triumphierenden Grinsen zur Seite, damit sein Kollege auch ja nicht die roten Flecken übersehen konnte. Hinter den dicken Gläsern sah ihn Yoshimura verwirrt an. „Was hast du denn schon wieder angestellt?“, fragte er, doch dann dämmerte es ihm. „Die stammen doch nicht etwa…“, er fing an zu lachen. „Genau so ist es: von Haido!“, beendete Gackt freudestrahlend den angefangenen Satz und versuchte ebenfalls einen Blick auf die Male von letzter Nacht zu werfen, ein Unterfangen das natürlich zum Scheitern verurteilt war. „Hast du ihn also endlich rumgekriegt?“, wollte Yoshimura zur Sicherheit wissen. „Yepp“, antwortete der Sänger unter heftigem Kopfnicken. „Na dann, herzlichen Glückwunsch!“, ließ sich sein Kollege vernehmen. Jetzt würde ihn Gackt endlich mit seinen Erzählungen über die fehlgeschlagenen Versuche an Hyde dranzukommen, verschonen. Hoffentlich ersetzte er sie nicht durch ihre Bettgeschichten, dachte Yoshimura bange. Doch Gackt hatte scheinbar ein Einsehen mit ihm und fing von nichts dergleichen an. Stattdessen warf er einen Blick in den Spiegel, der auf dem Weg zum Chef an der Wand hing. Der Sänger machte keineswegs den Anschein, dass die Knutschflecke seinem Aussehen schaden könnten, vielmehr schien er sie als Siegestrophäe zu betrachten.

Zusammen betraten sie das Chefbüro. Auch Naruse-san war hocherfreut über den Ausgang des Chinaeinsatzes, er machte ihnen unmissverständlich klar, wie sehr er glaubte, dass der chinesische Geheimdienst vom japanischen abhängig war. Sie besprachen noch einige Einzelheiten, dann wechselte der Chef das Thema.

„Inzwischen haben wie einige neue Erkenntnisse über einen Waffenschmugglerring erhalten, der ganz Asien scheinbar mit Waffen und Munition versorgt. Wie sie wissen, versuchen wir schon seit etlichen Jahren Näheres darüber herauszufinden“, begann Naruse-san. Gackt wusste über die Ermittlungen in diesem Fall Bescheid, hatte ihm aber noch nie wirkliche Aufmerksamkeit geschenkt. Er beschäftigte sich eher mit handfesteren Angaben und hatte seine Einsätze fast immer, wenn es zum Kontakt mit der Gegenseite kam. Nun ließen ihn die Worte des Chefs hellhörig werden.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ring seinen Sitz hier in Japan hat, ist in den letzten Tagen stark gestiegen.“ Naruse-san wandte sich direkt an Gackt. „Bei einem Einsatz auf japanischem Gebiet können Sie natürlich nur schwer in Aktion treten.“ Wieder einmal bedachte ihn der Chef mit einem bedeutungsschweren Blick wegen seiner hauptberuflichen Tätigkeit. Gackt setzte ein entschuldigendes Lächeln auf, das auch seinen Chef einigermaßen beschwichtigen konnte. „Sollten wir aber an Informationen kommen, die darauf schließen lassen, dass in nächster Zeit Waffenlieferungen aus dem Ausland geplant sind, werden Sie und Yoshimura-san sicherlich einen Auftrag erhalten.“ In seiner Brust schlug Gackts Herz merklich schneller, eine Reaktion, die sonst eigentlich nur Hyde auszulösen vermochte. War es Intuition oder etwas anderes, das ihn so neugierig auf den Fall machte?

Naruse-san entließ die beiden kurze Zeit später. Yoshimura wollte sich schon zum Gehen wenden, im Gegensatz zu Gackt hatte er den Tag damit verbracht verschiedensten Papierkram zu erledigen. Sorgfältig und ausführlich musste über jeden abgeschlossenen Fall Protokoll geführt werden. Weil man den Sänger damit nicht auch noch belasten konnte, blieb diese Arbeit an seinem Kollegen hängen. Gackt hingegen war neugierig auf die Ermittlungsergebnisse im Waffenschmugglerfall und machte sich zielstrebig auf den Weg zu den bearbeitenden Mitarbeitern. Die beiden Agenten verabschiedeten sich und Yoshimura fuhr nach Hause, wo ihn wohl anders als bei Gackt, niemand erwarten würde. Besser er dachte nicht daran, sonst wurde er nur eifersüchtig auf das Glück des Sängers und er gönnte es ihm ja schließlich nach allem was dieser schon wegen Hyde durchstehen musste. Der Agent konnte nicht wissen, vor wie vielen Problemen die beiden Sänger in Zukunft noch stehen würden.

Mit allen gewünschten Informationen ausgestattet, begab sich schließlich auch Gackt zu seinem Wagen. Er musste grinsen, denn wieder einmal hatten die Kollegen seinem Charme nicht widerstehen können und ihm auch Informationen über einen Fall erteilt, an dem er noch gar nicht arbeitete. Diese Eigenschaft hatte sich schon oft als sehr praktisch erwiesen. Nun fuhr er also zurück nach Hause, besser gesagt zu Hydes Wohnung. Ein schlechtes Gewissen machte sich in Gackt breit, als er daran dachte, dass sein Engel die ganze Zeit auf ihn gewartet haben musste. Sein Aufenthalt in der Einsatzzentrale hatte länger gedauert als er vorher annahm. Aber die neuen Erkenntnisse hatten ihm durchaus zu denken gegeben. Am Morgen hatte er Hyde nichts davon erzählt, dass er am Abend noch zu tun hatte, jetzt wäre es ihm lieber gewesen, er hätte sich irgendeine Ausrede einfallen lassen, damit Hyde jedenfalls wusste, dass er erst später kommen würde. Auch wenn es ihm gegen den Strich ging seinen Schatz belügen zu müssen.

Mit großen Schritten ging Gackt zu Hydes Wohnungstür und schloss sie mit dem Zweitschlüssel, den Hyde ihm bei ihrer Ankunft gestern in die Hand gedrückt hatte, auf. Drinnen war alles dunkel, doch Gackt machte kein Licht an. Er musste unbedingt dran denken, Hyde nach Kerzen zu fragen, dafür war es aber durchaus notwendig, dass er Hyde erst einmal fand. Aus dem Wohnzimmer hörte er Geräusche kommen, die sich nach einem vor sich hin dudelndem Fernseher anhörten. Mit seiner Vermutung lag er richtig, allerdings schenkte die Person auf der Couch dem Fernseher so wie es aussah schon seit längerer Zeit keine Beachtung mehr. Grinsend ging Gackt auf Hyde zu, der sich tief schlafend zusammengerollt hatte. „Hey, Haido, ich bin wieder da“, flüsterte der Braunhaarige leise und beugte sich zu der Kugel auf der Couch hinunter, von der er aber keinerlei Antwort erhielt. „Na gut, dann werde ich dich halt ins Bett bringen“, murmelte er vor sich hin und hob Hyde auf seine Arme, dieser zog es immer noch vor weiter zu schlafen.

Während Gackt zum Schlafzimmer marschierte, kam es ihm eher vor, als würde er ein Kind ins Bett bringen und nicht seinen Geliebten. Wie konnte ein erwachsener Mann aber auch so dermaßen süß sein? Beim Bett angekommen, legte Gackt Hyde vorsichtig hin und begann ihn nach kurzem Zögern auszuziehen, schließlich wollte er nicht, dass Hyde in seinen Sachen schlafen musste. Er beschränkte sich aber darauf den Kleineren lediglich von Hemd und Hose zu befreien und ihn nicht auch noch der Boxershorts zu berauben, um sich nicht dazu zubringen, auf falsche Gedanken zu kommen und sein Engelchen lieber in Ruhe schlafen zu lassen. Anschließend entkleidete er sich selber und schlüpfte zu Hyde unter die Decke. Dabei fiel sein Blick auf eine kleine Glasfigur, die er als den blauen Engel erkannte, den er selber Hyde bei jenem Restaurantbesuch vor etwa einer Woche geschenkt hatte. So viel war inzwischen passiert, doch er erinnerte sich noch gut an das Gefühl Hyde für immer verloren zu haben. Wie um sich davon zu überzeugen, dass es jetzt ganz und gar nicht mehr der Wahrheit entsprach, legte Gackt seine Arme um den Schwarzhaarigen und zog ihn an sich. Plötzlich konnte er ein leises „Ga-chan“ vernehmen und merkte wie Hyde immer noch schlafend seine Umarmung erwiderte. Glücklich fielen auch Gackt irgendwann die Augen zu.
 

„Aufstehen, Haido!“, weckte den Schwarzhaarigen am nächsten Morgen eine vertraute Stimme. Hyde drehte sich um und wollte weiter schlafen, doch Gackt war hartnäckig. „Hey, nicht wieder einschlafen, mein Schatz!“, setzte er hinzu und Hyde schlug ergeben die Augen auf. „Morgen, Ga-chan“, murmelte er verschlafen und blickte zu ihm hoch.

Fertig angezogen setzte sich Gackt zu ihm aufs Bett und fragte grinsend: „Wie hast du es bloß fertig gebracht aufzustehen bevor wir zusammen waren?“ „Eiserne Selbstbeherrschung“, antwortete Hyde gähnend und erst jetzt fiel ihm auf, dass Gackt etwas hinter seinem Rücken verborgen hielt. Neugierig richtete er sich auf und lugte hinter den Rücken des Braunhaarigen. Der Geruch von frischem Kaffee schlug ihm entgegen. Lächelnd zog Gackt ein Tablett hervor und platzierte es vor Hyde aufs Bett. Dieser starrte überrascht auf zwei Tassen Kaffee, Croissants und Marmelade. Bevor Hyde fragen konnte, was Gackt dazu brachte ihm Frühstück ans Bett zu bringen, meldete sich der Jüngere wieder zu Wort. „Als Entschuldigung für gestern, weil ich doch erst so spät gekommen bin und du so lange warte musstest.“ Auf seinem Gesicht spiegelte sich das schlechte Gewissen wider und seine Augen schienen förmlich um Verzeihung zu betteln. „Halb so schlimm“, meinte Hyde. „Hauptsache du bist überhaupt gekommen. Ich hab mir halt einen schönen Abend vorm Fernseher gemacht.“ Dass der letzte Satz eine Lüge war, konnte sich Gackt denken, er war aber erleichtert, dass Hyde ihm nichts nachtrug.

„Du willst mir wahrscheinlich nicht sagen, wo du dich gestern Abend herumgetrieben hast, oder?“, fragte Hyde und wie er vermutet hatte, schüttelte Gackt den Kopf. Auch gut, dachte er, ich kann mir schon denken, weshalb du es mir nicht sagen willst; was ich gemacht habe, bevor ich nach Hause kam, werde ich dir mit Sicherheit auch nicht anvertrauen. In den letzten Tagen war ihm immer deutlicher bewusst geworden, dass er Gackt aus allem was seine Familie anging auf jeden Fall heraushalten musste. Denn es war klar, sie würden nicht auf einer Seite stehen, sollten sie jemals bei einem Auftrag Hydes aufeinander treffen. Hyde wollte auch nicht wissen, was es genau mit Gackts zweiter Identität auf sich hatte, zu groß war die Gefahr seinen Geliebten mit ins Verderben zu ziehen.

Um von dem pikanten Thema wegzukommen, sah der Schwarzhaarige an sich herunter. „Sag mal, Ga-chan, nur in Boxershorts bin ich aber nicht nach Hause gekommen.“ Gackt zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich hätte sie dir auch noch ausziehen sollen, was?“ Beide mussten lachen.

Als sie sich beruhigt hatte, wollte Gackt wissen, ob Hyde etwas dagegen hatte, wenn er ihn nach der Arbeit abholen würde. Froh ihn so schnell wie möglich wieder zu sehen, stimme Hyde dem Vorschlag zu. „Jetzt hab ich mir aber eine kleine Belohnung verdient, meinst du nicht auch?“, fragte Gackt und rückte näher zu Hyde. Lächeln ließ sich dieser von seinem Schatz in die Arme nehmen. Während sie sich küssten, erreichte der Kaffee langsam Zimmertemperatur.
 

Nervös trat Hyde von einem Bein aufs andere. Er kam sich vor wie ein Schuljunge, der etwas ausgefressen hatte und es nicht zugeben wollte. Reiß dich zusammen, reif er sich selber zur Ordnung, so schwer kann es doch nicht werden. Leider wollte sein Verstand diese Tatsache nicht wirklich akzeptieren.

L`Arc en Ciel befand sich in ihrem Tonstudio und war mit einigen Aufnahmen beschäftigt. Krampfhaft musste sich Hyde zusammenreißen, damit er sich aufs Singen konzentrieren konnte, während seine Gedanken immer wieder zu seinem gefassten Entschluss schweiften. Inzwischen legten sie eine Erholungspause ein und der Sänger ließ sich in einen Stuhl fallen.

„Sag mal, Hyde, was ist denn heute mit dir los? Du wirkst so abwesend“, fragte Tetsu unvermittelt und sah ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck an. Jetzt oder nie, sagte sich der Angesprochene und erhob die Stimme. „Ähm, ich wollte euch schon die ganze Zeit etwas sagen.“ Nun hoben auch Ken und Yuki neugierig die Köpfe. Alle Blicke auf sich gerichtet, fühlte Hyde wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, noch bevor er die Worte ausgesprochen hatte. „Ich bin nämlich mit Gackt zusammen.“

Stille. Für einige Sekunden herrschte im Raum totale Stille, bis sich der Bassist wieder zu Wort meldete. „Ist das ein Scherz?“ Deutlich konnte Hyde die Überraschung sehen, die Tetsu und den anderen ins Gesicht geschrieben stand. „Glaubst du ich scherze?“, antwortete Hyde mit einer Gegenfrage und musste über die Mienen seiner Bandmitglieder unwillkürlich grinsen. Tetsu schüttelte langsam den Kopf. „Nein, eigentlich nicht“, gab er zu. Auch die beiden anderen schienen den ersten Schock überwunden zu haben, denn Ken legte den Kopf schief und meinte: „So verwunderlich ist das gar nicht. Habt ihr nicht gesehen, wie Gackt um unseren Sänger herumscharwenzelt ist? Dass er in Hyde verschossen ist, war ja nicht zu übersehen.“ Auf diese Worte erhielt er zustimmendes Nicken. Dieses Mal war es Hyde, der überrascht aus der Röhre guckte. Waren Gackts Gefühle ihm gegenüber wirklich für seine gesamte Umwelt so offensichtlich gewesen? Anscheinend war er selber der einzige, der sie immer wieder in Zweifel gezogen hatte.

„Irgendwann gibt auch der größte Sturkopf nach“, warf Yuki weise ein. Kurze Zeit später waren Bassist, Gitarrist und Drummer in eine angeregte Plauderei über Hydes Beziehung mit Gackt vertieft und schenkten der Hauptperson ihrer Ausführungen keine Beachtung mehr. Hyde blieb nichts anderes übrig, als ihnen zuzuhören. Ein ums andere Mal konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen, besonders als es darum ging, auf welche Art und Weise sie zusammengekommen waren. Kens Theorie, Gackt hätte Hyde entführt, gefesselt und in ein abgelegenes Haus verschleppt, in dem er ihn so lange festgehalten hatte, bis Hyde endlich nachgab, war bei Weitem noch nicht das Abwegigste und Abartigste, das sie sich ausdachten.

„Hört schon auf!“, versuchte sich Hyde Gehör zu verschaffen. „Sonst bereue ich noch es euch überhaupt gesagt zu haben.“ Tetsu stand auf und legte einen Arm um die Schultern des Sängers. „Ach komm schon, Hyde. Wir meinen es doch gar nicht so. Lass uns doch den Spaß.“ „Schöne Freunde seid ihr“, maulte der Schwarzhaarige, obwohl ihm selber nach lachen zumute war. Ein bisschen den Beleidigten zu spielen, konnte aber nichts schaden.

„Ist er nicht niedlich?“, fragte Tetsu grinsend in die Runde und wuschelte durch Hydes Haare. „Kein Wunder, dass sich Gackt in ihn verliebt hat.“ „Du solltest das lieber lassen Tetsu, sonst wird noch jemand eifersüchtig“, rief ihm Ken lachend zu.

Eine Weile ging es noch so weiter, dann machten sie sich wieder an die vernachlässigte Arbeit. „Übrigens“, fiel Hyde noch ein. „Er holt mich nachher ab, dann könnt ihr euch ja selbst von unserer Beziehung überzeugen.“ Die anderen fielen nur wieder in ihr Gelächter ein, doch Hyde störte es nicht. Sollten sie doch Witze reißen, das war ihm weitaus lieber, als wenn sie einen Aufstand machten, weil er plötzlich schwul war. Kam es für seine Freunde auch noch so überraschend, so konnte er das von sich selber eigentlich kaum behaupten. Das ist Vergangenheit, zwang sich Hyde zu denken. Nur in seinen Albträumen verfolgte ihn die eigene Vergangenheit weiterhin noch hartnäckig, ansonsten versuchte er sie mit aller Kraft zu verdrängen, was ihm auch immer gut gelungen war. Bis jetzt.

Während sie ihr Material verstauten, öffnete sich plötzlich die Tür und Gackts Gesicht erschien im Türrahmen. „Hallo, Leute!“, grüßte er fröhlich in die Runde und wandte sich augenblicklich suchend nach Hyde um, der damit beschäftigt war, die Instrumente zu verstauen. Hyde ließ seine Arbeit links liegen und kam dem Neuankömmling entgegen. Die zwei Sänger umarmten sich, sobald sie sich in Reichweite befanden und küssten sich stürmisch, die Blicke der anderen außer Acht lassend. Nachdem sich ihre Lippen und Zungen wieder getrennt hatten, fragte Gackt, als wäre nicht gewesen: „Seid ihr fertig, Haido?“ „So gut wie“, antwortete dieser immer noch ein bisschen außer Atem wegen der stürmischen Begrüßung. „Denn Rest schafft ihr doch auch alleine?“, wollte er von den restlichen Laruku-Mitgliedern wissen, ließ seine Arme aber weiterhin auf Gackts Rücken ruhen. Da keine Widerworte zu vernehmen waren, nahm er Gackt bei der Hand und ging mit ihm auf die Tür zu. Unterwegs drehte sich Hyde noch einmal um und rief den drei geschockten Musikern ein „Bis Morgen“ zu. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, konnten sie deutlich Kens Stimme vernehmen, „Ich brauch ne Zigarette!“ Woraufhin Yuki ihm zustimmend beipflichtete. Hyde und Gackt tauschten einen Blick aus und grinsten sich an. „Die werden sich schon wieder erholen“, meinte der Schwarzhaarige lachend, als sie das Gebäude verließen.
 

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Und ein weiterer Auftritt von Hydes fiesem Onkel!

Bin mal gespannt, wie viel ihr aus meinen ominösen Andeutungen herauslesen könnt, aber bald kommt ein bisschen mehr Klarheit in die Sache hinein.

Bis zum nächsten Mal

eure himachan



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Percival_Graves
2006-09-04T20:45:46+00:00 04.09.2006 22:45
*.*
Also, ich kann diesen Onkel auf den Tod nicht ausstehen.
hab da so eine oberböse Vorahnung, dass der irgendwas Gemeines mit unserem kleinen Haido angestellt hat...
Mal sehen, ob sich das bestätigt.
Auf jeden Fall find ich die Story bisher total toll und megsapannend.
Will unbedingt wissen, wies weitergeht.
Also schreib!! 8D
Susichan ^^
*knuff*
PS: Und? Weißt du schon das zweite Zitat? ^^
Von:  Ailill
2006-09-04T06:53:07+00:00 04.09.2006 08:53
CooooooL!!!!!!!!
Schreib bitte schnell weiter. Da hält man es ja vor Spannung kaum noch aus.
Und dieser kleine Einwurf aus dem 'Alltäglichen' Leben der zwei ist einfach genial. Besonders das mit Laruku.
Da kann ich noch so einiges lernen. ^^
Bitte mach schnell weiter, ja??
Von:  Mentha-Chan
2006-09-01T14:04:18+00:00 01.09.2006 16:04
Zur Abwechslung mal ein bisschen ,,Normalität'' (wenn man das bei der Geschichte so nennen kann) für die beiden Turteltauben....ja das ist doch auch ganz schön (obwohl ich ja ein Herz für so richtig verwirrende Kapis habe XD).
Beim lesen deiner göttlichen Geschichte ist mir aufgefallen, dass doch nichts über einen richtig, miesen, fiesen, korrupten, unsympatischen, egoistischen und kaltherzigen Oberbösewicht geht *ganz unauffällig auf Shinobu-chan zeig*.
Ich mein, wenn schon kein durchgeknallter Taxifahrer die Gesundheit der beiden Schuffis gefährdet, ist es doch schön, einen fiesen Onkel als ,,Ersatz zu haben''.


Ich hoffe, dass du trotz der Folteran.... ähhhh... Lehranstalt..( ups, kleiner Versprecher hehehe)... wieder ein bisschen Zeit zum weiterschreiben findest.

GO GO GO !!!!

Wir sehn uns ja bald (muhahaha)!
Von:  Spade
2006-08-31T21:38:22+00:00 31.08.2006 23:38
ooooh oooooh Ö____Ö
ich hoffe doch mal, dass die sache mit dem onkel, und der geheimdienst nich aneinander geraten, und das auch keine negativen auswirkungen auf die beziehung von gaku und haido hat ;_;
ich fand das ja jetz so genial xD mit laruku... als gaku uzur tür reinkam... xD
ok Ö___Ö
schreib gaaaaaanz schnell weiter!!!
bin schon ganz aufgeregt ^^ also beeilung Ö____Ö
*mal n bissl drängel* xD
nun gut xD
*winku*
tschaaaau~ dat gaku-junkielein ^^
Von:  Mon-Marshy
2006-08-31T20:30:50+00:00 31.08.2006 22:30
ui, der anfang den werd ich mir gleich nochmal durchlesen, aber das mit den beiden (GakuHai) is ja nu ma sowas von waii x3
*anluvz*

Dewa mata
Aiko
Von: abgemeldet
2006-08-31T18:42:09+00:00 31.08.2006 20:42
So endlich geschafft..*lach*....hab das mit einem mal durchgelesen xDDD
es hat mir halt soo richtig gut gefallen, wirklich...bei einigen sachen dachte ich echt nur wow...das war echt richtig gut beschrieben worden und auch die atmosphäre passte richtig dazu..*nick nick*
boha weiß garnicht was ich schreiben soll...wie fasse ich das alles am besten zusammen...hab so viele neue eindrücke..hmm..öhmm..O.ö
es war einfach nur Spitzenklasse, mag deine ff...da hat die Ayu recht..*lach*
bin schon voll hibbelig, freu mich auf das nächste Kapitel..
=)
*lieb grüßt dat Gakulein ^__~
Von:  -Niji-
2006-08-31T14:00:26+00:00 31.08.2006 16:00
Ach jaaaa~~~*seufz*
ich will auch so stürmisch begrüßt werden..*lach*
und so süüüüüß kann der gaku sein, kümmert sich gut um den kleinen.bringt ihm frühstück ans bettchen...so eine Mann muss man haben *breit grins*
Ach und wie der Libee Gaku mit den Knutschflecken Angegeben hatte...*kaputtlach*...der war ja richtig stolz drauf^^
*höhö*
Und ich glaube das die bandmitglieder von Hyde es nicht so richtig geglaubt haben das er mit Gackt zusammen ist, nicht wahr?..Ö__ö...ich wäre aber auch geschockt gewesen, wenn vor meiner Nase ein guter Freund plötzlich von einem Kerl abgeknutscht wird..=)
Biiiiiiiiiiiiitte schreib schnell weiter und lass uns nicht damit zu lange waten!!

der Onkel von Haido..könnte ich in den A**** trehten!!
da wird noch irgendetwas grauenvolles passieren...*das im gefühl hab*
-_- aber lass die beiden schnuffies am leben, ja? ;__;
*knuddel-wuschel-flausch* ^^
Ayuchen^^
Von:  jonglicious
2006-08-31T10:42:41+00:00 31.08.2006 12:42
cooles kapi *___*~
ich mag die stürmische begrüßung mal sehen *videokamera zück* noch mal bitte *hände reib* XDDD~
ich mag seinen onkel nich ö__Ö~ glaub ich XD obwohl er irgendwie cool is o_o *ihn doch mag*
*nick*
bin schon voll gespannt wies da weitergeht *_* lass uns nich allzu lang warten, ja?? *höhö*
und bring die beiden nich mehr auseinander ;^;
*irgendwie so was ahn*
*nick*
alsoo~ bis zum nächsten kapi *__*
*sich drauf freu*
babaaa ^-^
Alex


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