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Angel´s Secret

Hunting for the Truth
von

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Welcome to Shanghai

3. Kapitel

Welcome to Shanghai
 

Mit einem dumpfen Aufprall landete Hyde auf dem Boden. Es dauerte eine Weile bis ihm bewusst wurde, wo er sich befand. Gerade noch konnte er sich davon abhalten, seinen Kopf an den Couchtisch zu semmeln und sich eine hübsche Beule zuzuziehen. Langsam kehrte die Erinnerung an den vergangenen Abend zurück und er wünschte sich, sie würde sich sofort wieder verziehen. Dieses Gefallen tat sie ihm natürlich nicht.

Hyde zog sich wieder auf die Couch und ließ sich zurücksinken in die weichen Kissen. Sein Blick glitt über die Wodkaflasche und er stellte erstaunt fest, dass ihr Inhalt nur noch aus wenige Schlucken bestand. Gestern hatte er gar nicht mehr mitbekommen, wie viel er eigentlich getrunken hatte. Nun wunderten ihn auch die stechenden Kopfschmerzen nicht mehr, die ihn seit seinem Erwachen gequält hatten. Irgendwie musste es ihm gelungen sein den Weg nach Hause ausfindig zu machen, nachdem er das Restaurant verlassen hatte. Der Wodka war ihm noch nie so attraktiv vorgekommen wie an diesem Abend. Normalerweise trank Hyde nicht besonders viel Alkohol, schon alleine aus dem Grund, weil er einfach nicht viel vertrug. Doch gestern war nichts mehr normal gewesen. Er hatte sich die Flasche geschnappt und sich auf die Couch fallen gelassen, wo er schließlich auch eingeschlafen war. Der Sänger hatte gar nicht erst versucht in sein Bett zu gehen, wo hätte er bei dem Klamottenhaufen auch schlafen sollen? Bei dem Gedanken daran, musste er, ob er wollte oder nicht, grinsen. Darüber brauchte er sich in nächster Zeit wenigstens keine Gedanken mehr zu machen. Doch sofort wurde seine Stimmung wieder ernst. Dass er bei Gackts Liebesgeständ-nis davon gerannt war, war wohl so ziemlich der größte Fehler seines bisherigen Lebens gewesen und Hyde war sich sicher, dass ihm schon so manch gravierender Fehler unterlaufen war. Ändern konnte er es jetzt auch nicht mehr. Nachdem er eine Nacht in Selbstmitleid zerflossen war, blieb ihm nur übrig sich auf etwas anderes zu konzentrieren und alle Gedan-ken an Gackt zu verdrängen. Und im Verdrängen war er doch eigentlich ein wahrer Meister, oder nicht?

Das Telefon läutete, bevor er sich überlegen konnte, mit was er sich ablenken sollte. Nach einem kurzen Telefonat brauchte er sich darum keine Sorgen mehr zu machen, nach allem was er gerade erfahren hatte, war in den nächsten Tagen für genug Ablenkung gesorgt. Jetzt hieß es sich mal wieder eine Ausrede einfallen zu lassen, weshalb er in den nächsten Tagen nicht zu den Bandproben erscheinen konnte. Hyde bewegte sich ins Schlafzimmer und begann mit einem Seufzen den Klamottenberg vom Vortag aufzuräumen. Das meiste pfefferte er zurück in den Schrank, doch einige Teile legte er auf einem Stapel zusammen, dann hatte er nachher weniger Arbeit. Währenddessen suchte er nach einer Entschuldigung für seine Abwesenheit. Darin hatte er dank gewisser Umstände Übung.
 

In der Wohnung von Gackt begann sich auch langsam etwas zu regen. Nicht das Gackt in dieser Nacht groß zum Schlafen gekommen war. Als er es endlich geschafft hatte seinen Kopf von den Klaviertasten zu entfernen, waren die anderen Gäste schon seit längerem gegangen. Niemand vom Personal hatte sich getraut ihn anzusprechen, nach der dramatischen Szene, die sich vor aller Augen abgespielt hatte. Also hatten sie Gackt einfach vorm Klavier sitzen gelassen und gehofft, dass er von alleine aus seiner Starre erwachen würde. Letztendlich hatte er das ja auch getan. Ohne einen Blick auf den Tisch zu werfen, auf dem immer noch die Rosenblätter verstreut lagen, die Kerzen waren vorsichtshalber ausgeblasen worden, verließ Gackt das Restaurant. Vorher hatte er noch bei einer vorsichtig um die Ecke guckenden Bedienung die Rechnung für das nicht angerührte Essen bezahlt.

Zuhause angekommen, ließ er sich nicht, wie Hyde es getan hatte, voll laufen, sondern setzte sich an seinen Schreibtisch. Er zog einen Stapel Papierbögen aus einem Schubfach hervor und nahm einen Stift zur Hand. Im Schein der vielen Kerzen begann er zu schreiben. Ohne groß zu überlegen was er schrieb, ließ er seinen Gedanken einfach freien Lauf. Das meiste wurde so traurig und schmerzhaft, dass er es gleich wieder im Papierkorb versengte, um nicht beim erneuten Lesen in Depressionsanfällen zu versinken. Aus dem ein oder anderem Gedanken konnte er aber mit Sicherheit einen vernünftigen Liedtext basteln. Dieser würde wahrschein-lich auch nicht gerade vor Fröhlichkeit strotzen, zumindest würde der Text seine Fans nicht glauben lassen, Gackt wäre selbstmordgefährdet. Ob aber etwas Brauchbares dabei heraus-kam oder nicht, es half ihm zumindest etwas seine Gedanken zu ordnen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. An Schlaf war in dieser Nacht aber nicht zu denken gewesen.

Die Sonnenstrahlen schienen schließlich mit verstärkter Kraft in den Raum und bewegten Gackt dazu die Blätter, die nicht im Müll hatten landen müssen, zurück in die Schublade zu befördern. In der Küche machte er sich erst mal einen starken Kaffee, um nach der schlaflosen Nacht wieder etwas munterer zu werden. Dann genehmigte er sich eine ausgiebige Dusche und sah, nachdem er sich frische Klamotten angezogen hatte, wieder fast wie neu aus. Äußerlich gesehen zumindest. Innerlich war er immer noch zerrüttet von dem Geschehenen. Wiedergutzumachen war im Augenblick nichts mehr. Er sollte Hyde in nächster Zeit besser aus dem Weg gehen. Da kam ihm sein Auftrag in China natürlich genau richtig. Vor zwei Tagen war er noch ganz anderer Ansicht gewesen, wie schnell sich die Zeit doch ändern konnte. Aber eines war sicher: Aufgeben würde Gackt nicht, nein niemals. Er würde es immer und immer wieder versuchen, bis er Hyde endlich da hatte, wo er seiner Meinung nach hingehörte, in seinen Armen.
 

Die Ansagen wiederholten sich am laufenden Band. Immer neue Flüge wurden aufgerufen, Verspätungen verkündet und so manch eine Trantüte wurde aufgefordert sich endlich in den Boardingbereich zu begeben. Genervt fuhr sich Gackt durch die braunen Haare. Manchmal hatte er das Gefühl sein zweites Zuhause wäre der Flughafen. Aber was sollte er auch anderes erwarten, er war nun mal aufs Reisen angewiesen. Gottseidank musste er nicht zwei Stunden früher hier antanzen, es reichte meist eine halbe Stunde aus, bevor der Flug los ging. Sein Taschenberg wurde vom Personal abtransportiert, das sich mindestens genauso genervte Blicke zuwarf, wie von Gackt ausgingen, als sie den großen Haufen erblickten. Der Sänger hatte nicht darauf verzichten können seinen halben Kleiderschrank mitzunehmen. Auch wenn der Auftrag nicht mehr als ein paar Tage in Anspruch nehmen würde, war er doch nicht in der Lage gewesen sich auf das Nötigste zu beschränken. Ein Fotoshooting hatte mal wieder als Erklärung für seine Reise herhalten müssen. Die anderen von GacktJOB waren über den kurzen Sonderurlaub nicht böse gewesen, da natürlich wegen Gackts Abwesenheit die Proben ins Wasser fielen.

Endlich wurde Gackt aufgefordert sich aus dem VIP-Bereich zum Flugzeug zu begeben. Auf-atmend befolgte er mit zwei seiner Kollegen, die als Mitarbeiter beim Geheimdienst dafür eingesetzt wurden, Gackt bei seinen Einsätzen zu begleiten, die Aufforderung und ließ sich schließlich erleichtert auf seinem gemütlichen Sitz nieder. Es hatte schon etwas für sich berühmt zu sein und nicht auf die engen Sitze in der Touristenklasse angewiesen sein zu müssen. Der Flug würde bei guten Bedingungen auch nur etwa drei Stunden dauern, denn als Treffpunkt mit dem chinesischen Geheimdienst war Shanghai geplant. Von dort aus konnten die weiteren Etappen entschieden werden. Im Großen und Ganzen würde es also ein ange-nehmer Flug werden. Gackts Kollege Yoshimura, der zusammen mit ihm den Fall bearbeiten sollte, reiste ein paar Stunden später aus taktischen Gründen in einem anderen Flugzeug nach.

Es waren nun schon zwei Tage seit dem Debakel mit Hyde vergangen und Gackt hatte keine Anstallten gemacht, ihn zu treffen. So gut es ging versuchte er die Gedanken an den Älteren beiseite zu schieben, auch wenn ihm das nicht ganz gelingen wollte. Wenn er erst wieder zurück in Tokyo wäre, würde ihm schon eine Idee kommen, wie er die ganze Sache bereinigen konnte. Jetzt brauchte er einen freien Kopf, damit in China möglichst alles glatt lief.
 

„Hideto!“ Die Stimme seines Onkels riss Hyde aus seinen Tagträumen. Gedankenverloren war er durch den großen Garten auf dem Anwesen seines Onkels gelaufen. Der Schwarz-haarige liebte den Geruch der blühenden Obstbäume und den des frischen Grases. Hier, wenn ihm eine leichte Brise seine langen Haare ins Gesicht wehte, fühlte er sich glücklich und entspannt. Ja, wenn die Umstände anders lägen, würde er sich hier wohlfühlen. Doch dazu würde es wohl nie kommen.

Er drehte sich um und sah die ehrfurchteinflössende Gestalt seines Onkels auf ihn zukommen. „Hier treibst du dich wieder rum“, sagte dieser und Hyde verdrehte die Augen. Er behandelte ihn wie fast jedes Mal als wäre er immer noch ein kleines Kind. Längst hatte der Sänger aufgegeben sich dagegen zu wehren. Seinen Onkel zu kritisieren konnte auch in seiner Position Probleme heraufbeschwören. Darauf legte Hyde keinen Wert. Komplizierter musste er sich sein Leben wirklich nicht machen, das war es ohnehin schon. Sich gegen das Familien-oberhaupt der Takarai aufzulehnen, bedeutete in jedem Fall Gefahr. Jeder, der das jemals gewagt hatte, hatte diese Entscheidung hinterher aufs Bitterste bereut, gegebenenfalls er war noch in der Lage dazu gewesen. Und das waren, wie Hyde sehr genau wusste nicht gerade viele Menschen.

Freundschaftlich legte Takarai Shinobu seinen Arm um den Kleineren und ging mit ihm wieder ins Haus. Trotz der Freundlichkeit blieb Hyde wachsam. „Für deine Abreise ist schon alles vorbereitet worden. Das Hausmädchen hat deine Sachen bereits im Wagen verstaut.“ Er blickte Hyde an und entfernte seinen Arm wieder. „Du darfst mich nicht enttäuschen, Hideto. Ich zähle auf dich. Von dieser Zusammenarbeit hängt das ganze Geschäft ab, in das wir bereits viel Geld investiert haben, wie du weist.“ Hyde wusste genau wie groß der Anforde-rungsdruck war, der auf seinen Schultern lastete. Dass Shinobu-san extra noch einmal den finanziellen Aspekt betonte, machte die Sache nicht leichter. Er beugte leicht den Kopf zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Ich werde mein Möglichstes tun, Onkel“, sagte er mit klarer Stimme. „Das rate ich dir auch, Neffe.“ Ein Lächeln zeigte sich auf dem abgehärteten Gesicht, doch keine Freundlichkeit war darin zu finden. Es lag nur kalte Berechnung in dem Blick, den er ihm zuwarf. „Du bist der Beste den wir haben, Hideto.“ Was wie ein Kompli-ment klang, war in Wirklichkeit nichts weiter als die gleiche kalte Berechnung, die sich schon in seinem Lächeln fand.

Hyde wusste, er war nur das Mittel zum Zweck, er war das Werkzeug für die Arbeit seines Onkels und damit des Familienclans der Takarai.

Sie gingen schweigend durch den langen Flur der herrschaftlichen japanischen Villa. Es war alles besprochen, Hyde wusste, was er zu tun hatte, darum sah sein Onkel keinen weiteren Sinn in einer Unterhaltung. Er hatte noch nie etwas getan, aus dem kein Profit für ihn heraus-sprang. Endlich gelangten sie ins Eingangsportal. Zwei eingeschüchtert aussehende Dienst-mädchen öffneten die Türen und Hyde setzte sich in den schwarzen Wagen. Während die dunkelgetönten Fenster nach oben fuhren, beugte sich der Onkel noch einmal zu ihm. „Viel Erfolg in China“, reif er ihm zu, bevor Hyde in dem Auto eingeschlossen wurde.

Während der Fahrt dachte er nach. Es war ihm wieder nicht gelungen seine Mutter zu sehen. Wie lange war es nun schon her, seit er sie das letzte Mal zu Gesicht bekommen hatte? Es mussten mindestens schon zwei Jahre sein. Würde er nicht noch regelmäßig Briefe von ihr erhalten, wüsste er nicht einmal, ob sie überhaupt noch am Leben war. Immer wenn er versuchte mit ihr zu reden, ließen ihn die Hausmädchen auf Anweisung von Shinobu-san nicht zu ihr durch. Wie oft er es auch schon versucht hatte. Er konnte den Mädchen keinen Vorwurf machen, sich gegen die Anweisungen des Familienoberhaupts zu stellen, bedeutete für sie den sicheren Tod. Und mit Gewalt zu seiner Mutter zu gelangen, war sein sicherer Tod. Hyde seufzte. Wäre seine Mutter nicht in der Villa seines Onkels gefangen, wie viel besser würden die Dinge aussehen? Dann hätte er sich schon längst von seinem Onkel und dessen Handlangern befreit, denn um sein eigenen Leben machte er sich in dem Fall nicht halb so viele Sorgen wie um das Leben seiner Mutter. So blieb ihm nichts anderes übrig, als wann immer Shinobu-san nach ihm verlangte zur Stelle zu sein und seine Anweisungen zu befolgen.
 

Nach einem wirklich angenehmen Flug ohne Komplikationen landete Gackt zur Mittagszeit auf dem Flughafen von Shanghai. Er und seine Mitarbeiter wurden von Gesandten des chinesischen Geheimdienstes empfangen, die sich als Angehörige des Fotostudios ausgaben, in dem Gackt offiziell seine Aufnahmen machen sollte. In abgedunkelten Wagen fuhren sie zur Einsatzzentrale, während Gackts Koffer und Taschen in einem zugegebenermaßen sehr großen Fahrzeug in sein Hotel gebracht wurden.

Da der Braunhaarige fließend chinesisch sprach taten sich keine Kommunikationsprobleme auf. Das Quartier des Geheimdienstes in Shanghai, sah fast so aus wie das zu Hause in Tokyo, nur war es etwas kleiner, da die Hauptzentrale in Peking lag. Weil sich die Aktivitäten des Bombenattentäters nach bisherigen Ermittlungen auf den Bereich um Shanghai beschränkten, war diese Stadt auch als einstweiliger Einsatzort ausgewählt worden.

Dass Gackt nie in den Fotostudios eintraf, fiel niemandem groß auf, die ganze Aktion war akribisch geplant. Schon oft in der Vergangenheit hatte Gackt in China gearbeitet und ebenso oft war er in Shanghai gewesen. Ihm gefiel die Stadt mit ihrem Charme, der ihn ein bisschen an Tokyo erinnerte, aber trotzdem fremdländisch war. Vielleicht fuhr er ja einmal mit Hyde in den Flitterwochen nach Shanghai. Bei dem Gedanken musste er unwillkürlich grinsen.

In dem großen Gebäude angekommen, war es mal wieder das Selbe wie überall wo Gackt hinkam. Reihenweise drehten sich die weiblichen Anwesenden nach ihm um und konnten ihr Glück kaum fassen, den berühmten japanischen Sänger wieder zu sehen. Gackts Laune besserte sich schlagartig weiter auf. Nichts war so aufbauend wie die bewundernden Blicke in seinem Rücken zu spüren.

Der Chef der Zentrale in Shanghai schüttelte ihm mit einem Lächeln die Hand. „Wie schön, dass Sie kommen konnten, Gackt-san“, begrüßte er ihn auf japanisch, wechselte dann aber, weil es für ihn einfacher war, ins Chinesische. „Ich hoffe Ihr Flug war angenehm?“ Gackt bejahte und nachdem weitere Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht worden waren, kamen sie auf den Grund für die Anwesenheit des japanischen Agenten zu sprechen.

„Gerade heute morgen erst haben unsere Mitarbeiter neue Informationen erhalten. Ich muss mit Bedauern sagen, dass sich die Lage langsam zu spitzt. Die Organisation hinter Chen Fou, unserem Bombenleger, scheint schon ein konkretes Ziel vor Augen zu haben. An verschiede-nen Orten in der Stadt wurden bereits seine Gefolgsleute gesichtet“, klärte der Chef der Zentrale Gackt auf. „Ist es nicht seltsam, dass sich die Organisation in der Öffentlichkeit zeigt?“, fragte Gackt sein Gegenüber. „Eigentlich schon“, antwortete dieser. „Wir wissen auch noch nicht, ob das eine Nachlässigkeit oder taktische Kalkulation ist. Aber nach den Anschlägen vor einigen Jahren, die allesamt bis ins Kleinste durchgeplant waren, scheint Nachlässigkeit als Grund eigentlich auszuscheiden.“

Der Chef beugte sich über einen großen Stadtplan, der sich auf dem Konferenztisch befand. Verschiedene Stellen waren mit roten Stecknadelnköpfen gekennzeichnet. Ein Lächeln schlich sich auf Gackts Gesicht, als er diese altmodische Methode erblickte. Er sagte aber nichts, schließlich war er hier, um zu helfen und nicht um die Arbeitsweise der Chinesen zu kritisieren. „An den markierten Orten sind bis jetzt verdächtige Personen gesichtet worden. Wenn Ihr Kollege eingetroffen ist, sollten Sie sich zusammen mit unseren Agenten an die Überprüfung der Orte machen. Sie haben freie Hand was die Ausrüstung betrifft.“ Der Chef ließ Gackt alleine und widmete sich wieder anderen Aufgaben.

Bei einem leichten Mittagessen, bestehend aus japanischen Spezialitäten, die Chinesen glaubten wohl Gackt wäre nicht in der Lage etwas zu sich zu nehmen, das nicht aus seinem Heimatland stammte, besah sich der Sänger mit Nebenjob Geheimagent die Karte genauer. Er grübelte immer noch weshalb sich die Organisation plötzlich in der Öffentlichkeit zeigte. Jahrelang hatte sie sich nicht blicken lassen und mit einem Mal wimmelte es in der ganzen Stadt von ihren Mitarbeitern. Gackt konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es sich um eine Form der Nachlässigkeit handeln könnte. Es musste etwas anderes dahinter stecken. Die Frage blieb was!

Während er sich die Markierungen besah, fiel ihm plötzlich auf in welchem Muster sie auf dem Stadtplan angeordnet waren. Sie schienen auf einen bestimmten Punkt am Rande der Stadt zuzulaufen. Damit wurde die Sache nur noch verwirrender. Weshalb um alles in der Welt sollten die Attentäter mit erhobenem Zeigefinger auf den möglichen Punkt des Anschla-ges deuten? Glaubten sie Polizei und Geheimdienst würden nicht darauf kommen? Das konnte nicht sein, wo doch Gackt selber nicht mehr als fünf Minuten gebraucht hatte, um die Stelle, an der die Punkte zusammenliefen, ausfindig zu machen. Also war auch der chinesi-sche Geheimdienst dazu in der Lage. Nein, es musste einen anderen Grund geben. Viel wahrscheinlicher war ein Ablenkungsmanöver. Alle Aufmerksamkeit auf einen Punkt lenken und dann an ganz anderer Stelle losschlagen. Doch auch diese Theorie besaß Schwachstellen. Schon allein die Frage, weshalb solch ein Aufwand getrieben wurde, um die Stecknadelköpfe auf die Karte vor Gackt zu bekommen, wenn die Organisation sich einfach im Untergrund halten und dann unerwartet zuschlagen könnte, konnte sich der Sänger nicht beantworten.

Gackt beendete seine Mahlzeit und begab sich zu den chinesischen Geheimdienstlern. Bis Yoshimura eintraf, konnte er erst mal nichts unternehmen, also beschloss er sich etwas zu amüsieren. Er musste auch nicht lange warten, da wurde er von keiner kleinen Chinesin mit hochgesteckten Haaren angesprochen. Zögernd bat sie ihn um ein Autogramm und Gackt schrieb ihr bereitwillig noch eine persönliche Widmung unter das Foto, welches er von sonst woher zauberte. Die Frau lächelte ihm dankbar zu und verschwand mit dem Bild in der Hand. Für einen kurzen Moment erinnerte sie ihn an seinen schwarzhaarigen Engel, der sich jetzt wohl irgendwo in Tokyo befinden musste. Hyde ist aber trotzdem viel niedlicher als die Frau eben, dachte Gackt mit einem traurigen Lächeln und versuchte die Gedanken an ihn wieder beiseite zu schieben, wenigstens für die Dauer seines Chinaaufenthalts. Mit dem Glauben, Hyde würde sich noch in Tokyo befinden lag Gackt aber völlig daneben. Wie sehr er sich irrte, sollte er bald zu merken bekommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jonglicious
2006-07-10T11:55:21+00:00 10.07.2006 13:55
die story fasziniert mich immer mehr *_*
*schon angst vorm letzten hochgeladenen kapi hat* x'D~
auf jeden fall..
cool *_*
ich mag die idee~ ^___^
*klatsch*


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