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The Fast and The Furious ~ 3 ~

Halte dir die rasende Schnelligkeit der Zeit vor Augen
von

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Part I, Chapter Fourteen

Hallo Ihr Lieben!
 

Ziemlich perplex musste ich feststellen, dass schon wieder so viel Zeit seit dem letzten Update dieser Fanfiction vergangen ist!

Ausreden möchte ich Euch jedoch dieses Mal nun wirklich nicht präsentieren, denn obgleich es einige driftige Gründe für die Verzögerung gibt, entschuldigt dies dennoch nicht, dass Ihr solange auf ein neues Chapter warten musstet.

Ich kann auch sehr gut verstehen, dass mittlerweile viele LeserInnen kein Interesse mehr an dieser Fanfiction bzw. meinen Fanfictions generell haben.
 

Dennoch möchte ich an meinem Versprechen festhalten, dass zumindest noch die Geschichten von mir - in welcher Art und Weise auch immer - beendet werden, die ich hier auf Animexx begonnen habe, bevor ich mich endgültig von dieser Seite und aus dem Anime-Genre genrell zurück ziehen werde.

An dieser Stelle möchte ich allerdings vor allen Dingen all jenen danken, die immer noch geduldig, ob meines Versprechens, neuer Chapter und Storyfortführungen erwarten :)

All jenen sei dieses Kapitel gewidmet - auf das hoffentlich alsbald ein neues Chapter folgen wird!!!
 

Ich wünsche einer jeden Leserin und einem jedem Leser daher viel Spaß mit der Fortführung von The Fast & The Furious!

Ich hoffe, dieses (äußerst lange) Kapitel wird euch gefallen und ich würde mich natürlich sehr über ein Lebenszeichen Eurerseits und Eure Meinungen freuen :)
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Fourteen von ?

Music: Bon Jovi / Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame (ehemals)

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Fourteen
 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

Was zuletzt geschah...
 

Mit vor der Brust verschränkten Armen und einer etwas trotzigen Haltung, drehte sich Kai nach einiger Zeit doch wieder zu Yuri zurück.

„Wie hast du das denn hinbekommen?“, ermittelte er schließlich doch seiner Sorge nachgebend.

Nun war es Tala, der sich von ihm abwand. „Nichts Gravierendes... bin gestürzt“, antwortete der Rothaarige knapp und knüpfte sich dabei sein Hemd wieder zu.

Kai wollte dabei zu einer Erwiderung ansetzen, weil er das dem Anderen einfach nicht glauben konnte. Denn dann hätte der Rothaarige wirklich ziemlich hart fallen müssen und so etwas würde wohl kaum dem großen und vor allem vorsichtigen Yuri Ivanow passieren... Oder etwa doch?!

Ehe Kai jedoch nur seinen Mund zu öffnen vermochte, hatte Tala ihn schon bei der Hand gepackt und hinaus auf die Straße gezerrt.
 

„Komm jetzt, Schöner. Du kannst dich später um meinen bedürftigen Körper kümmern. Wir müssen einkaufen gehen“, grinste der Rothaarige ihm heiter zu und wand seinen Kopf mit einem Lächeln auf den Lippen nach hinten zu dem Verblüffen herum, der ihm perplex an der Hand folgte.

„Wozu das denn?!“, ermittelte Kai doch noch recht gefasst und überhörte den ersten Kommentar Yuris.

„Na, wir hatten doch ausgemacht, dass wir alle heute gemeinsam grillen, da brauchen wir Sachen!“, entgegnete Tala immer noch ziemlich unverfroren.

Jetzt fühlte sich Kai doch etwas hintergangen. Wiedermals hatte der Rothaarige irgendetwas hinter seinem Rücken geplant und jetzt konnte er wohl schlecht nein sagen...

Leise seufzte er. >Das ist mal wieder typisch Tala<

Dennoch breitete sich daraufhin ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen aus, wobei er zum Rothaarigen aufholte, dass dieser ihn nicht mehr hinter sich herziehen musste wie ein kleines Kind.
 

Hand in Hand liefen sie am helllichten Tag über die Straße und genossen die Sonne, die auf sie herabstrahlte. Kai kümmerte sich dabei wenig um die vorbeigehenden Passanten, die etwas verdutzt oder abgeneigt auf sie starrten, da selbst Tala sich nicht darum zu kümmern schien.

Es versprach noch ein schöner Tag zu werden...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Im Supermarkt um die Ecke jedoch bereute Kai seine „Zahmheit“ bereits schon wieder.

Kaum waren sie drinnen, so schien Tala schon wieder sein Bewusstsein neu ausgerichtet zu haben.

Bei der kleinsten Gelegenheit ließ es sich der Rothaarige nicht nehmen, irgendwelche Andeutungen in den Raum zu werfen und den Silbernhaarigen damit in ziemliche Verlegenheit zu bringen.

Kai kam sich zugleich wie in einer schlechten Komödie vor, die ganze Zeit unwissend, wann Yuris perverse Ader erneut die Oberhand gewinnen würde.
 

Kaum hatten die beiden mit Ach und Krach eine Sache gefunden, fing das „Spiel“ wieder von vorne an...

Kai, der erstaunlicherweise die bessere Orientierung im Laden zu haben schien, obgleich er vielleicht grad mal zum dritten Mal einen Lebensmittelladen von innen sah, wiegte sich beim Suchen nach der nächsten Sache in einer trügerischen Sicherheit.

Und immer dann, wenn das geschah, war Tala auch sofort entweder hinter ihm oder er hatte mal wieder eines seiner zweideutigen Kommentare parat. Dann war es sehr schwer für den Silbernhaarigen, sein Temperament zu zügeln und Tala nicht im dem nächsten Tiefkühlregal vereisen zu lassen. (Er musste sich wirklich stark zusammenreißen, um „human“ zu bleiben.)

Kai blieb wirklich nichts erspart und dabei hatte das ganze Desaster wohl erst angefangen...
 

Gerade waren sie an der Fleischtheke vorbeigekommen und beschlossen sich aufzuteilen, um schneller die gesuchten Steaks zu finden, da schien der Rotschopf gerade mal erst loszulegen.

Kai war gerade in Gedanken darüber vertieft, welche Fleischsorte die geeignetste wäre, wobei ihm eigentlich so ziemlich alles suspekt vorkam, da fing Yuri tatsächlich wieder an.

Gerade da der Silbernhaarige eine Verpackung hochhob und sich in Talas Richtung wand, um zu fragen, ob jenes in Ordnung wäre, erspähte er den Älteren, wie dieser ihm mit anderem verpackten Fleisch freudig zuwinkte.

Und als wäre das nicht schon peinlich genug, fing Tala im nächsten Augenblick an, quer durch die gesamte Abteilung zu rufen: „Hey Schöner, sieh nur! Wie findest du das?!“

Kai reagierte nicht darauf, hätte sich aber zugleich an den entlegensten Ort der Welt gewünscht. Weit, weit weg von Tala und seinen „Neigungen“...
 

„Das Fleisch ist so schön... ZART... und ziemlich, ziemlich SAFTIG!“, fuhr Yuri nebenbei fort und hatte dabei ein dreckiges Grinsen auf seinen Lippen, während er zugleich mit seinem Zeigefinger auf die Verpackungsfolie drückte, um dem Silbernhaarigen die Frische zu zeigen und das mit einer solchen eindeutig zweideutigen Stimmlage, dass sich wirklich jeder Herumstehende seinen Teil dazu denken konnte. – Und demnach fielen auch die Blicke der anderen Einkäufer auf die beiden aus, die natürlich GANZ unauffällig waren...
 

Kai wirbelte im nächsten Moment herum, schmiss das Fleisch, das er gehalten hatte, wieder zurück und versuchte stark, seine Röte zu unterdrücken.

Nebenbei bemühte er sich auch darum, die Blicke der anderen Leute dezent zu ignorieren, als Tala grinsend in seine Richtung ging und schließlich mit drei Fleischverpackungen an seine Seite trat.

Na wunderbar, jetzt weiß wohl jeder, was da läuft..., klagte Kai in seinen Gedanken.

Was da lief...?!

STOPP! – Da lief ja mal was ganz gehörig schief. Wie kam er denn jetzt auf den Mist?

Denn da dachten diese Notgeilen aber falsch, schließlich lief da ÜBERHAUPT NICHTS! Nichts und wieder nichts! – Nada, null... niente!

...Oder... etwa doch?

Der Silbernhaarige war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher. Gut, er hatte Tala keine Abfuhr erteilt, so wie es sonst für gewöhnlich seine Art war, aber er hatte dem Rothaarigen auch auf gar keinen Fall zugestimmt! Wo nahm sich also der Rotschopf das Recht heraus, solche Andeutungen in den Raum zu bringen, die noch nicht einmal korrekt waren...
 

Oder hatte Tala etwa den Kuss als „Ja“ verstanden? Zutrauen, das musste Kai zugeben, würde er es ihm schon. Tja, jetzt hatte er wohl den Salat...

Schwer seufzte der Silbernhaarige. Das wird noch was werden... Aber jetzt weiß ich wenigstens wieder, warum ich Emotionen hasse... weil sie noch kompliziert sind als ich!

„Hey, was ist denn auf einmal los mit dir, Sweetheart?“, ermittelte Yuri kurz darauf in einem unschuldigen Ton in der Stimme und störte sich nicht besonders an der Aufregung, die sie hervorriefen. Nein, er schien das ganze auf eine sadistische Weise wohl auch noch zu genießen, was Kai so gar nicht gefiel...

Aber er versuchte, sich davon abzulenken, indem er sich im nächsten Augenblick einfach damit beschäftigte, sich danach umzusehen, was sie als nächstes noch für den Grillabend bräuchten.

„Gut, was brauchen wir als nächstes, Schöner?“, fragte Tala ihn kurze Zeit später, als Kai nicht auf seine vorherige Frage eingegangen war.
 

Kurz dachte Kai nach, dann antwortete er durch einen spontanen Einfall darauf gebracht: „Die Gemüseabteilung ist gleich in der nächsten Reihe. Dort werden wir auch ein Dressing zum Salat auftreiben können – also brauchen wir wohl das.“ Tala stimmte dem Jüngeren mit einem fröhlichen Lächeln zu und ging voraus.

Doch statt sich auf die unterschiedlichen Dressings und Soßen zu konzentrieren, die tatsächlich feinsäuberlich in einem langen Regal auf der rechten Seite aufgestellt worden waren, schweifte sein Blick nach links zu den verschiedenen Obst- und Gemüsetischen ab, in denen in großen, grünen Körben eine Vielzahl des Grün- und Kaninchenfutters aufzufinden war.

So blieb die ganze Sucherei und Arbeit mal wieder an Kai hängen...
 

Schnell flog sein Blick über die zahlreichen Angebote, doch so Recht konnte der Silbernhaarige nicht das Passende finden.

„Kai, schau dir mal das Prachtstück an!“, hörte er unerwartet Tala rufen und wirbelte reflexartig herum.

Da stand Yuri, mit einer Gurke in der Hand und einem unschuldsengelgleichem Grinsen auf den Lippen. Nebenbei blieben einige Leute mit ihren Einkaufswägen einfach stehen und schauten belustigt, teils aber auch abgeneigt, diesem Geschehen zu.

Währenddessen schloss sich Talas zweite Hand um die grüne Gurke und rieb an ihr leicht auf und ab.
 

„Die ist so... LANG... und GROSS... Aber vor allem ist sie... schön dick und FEST...“, fuhr der Rotschopf ungeniert fort und ungeachtet der Zuschauer. „Gefällt sie dir nicht...?“, kam es zum Schluss des Kommentars ganz unschuldig.

Kai hätte seinem Gegenüber dadurch am liebsten ins Gesicht geschlagen. Seine Blicke schweiften zu den anderen Einkäufern ab, während er bemerkte, wie sich eine Wärme von seinen Wangen aus auf seinem Gesicht ausbreitete und wohl eine deutliche Röte verriet.

So versuchte er sich, ohne dass es irgendwie ungeschickt oder ertappt aussah, wieder dem Soßenregal zu zuwenden.
 

Nur wenige Sekunden später, spürte er Tala ganz nah bei sich, doch aus irgendeinem Grund stieß er diesen nicht weg oder machte sonst irgendwelche Anstalten, um dem Rothaarigen zu zeigen, dass ihm diese Nähe unangenehm war...

Irgendwie... Irgendwie konnte Kai das in diesem Augenblick einfach nicht. Denn es war für ihn gerade so, als wäre Yuri dafür geschaffen worden, DA zu sein. Es schien sein Platz zu sein. Der Platz, von dem er den Silbernhaarigen würde immer auffangen oder stützen können...

Kai war über diese Gedankengänge in den nächsten Sekunden selbst ziemlich überrascht und probierte angestrengt, seine Gedanken auf die Dressings, vor seiner Nase zu lenken.

Wie von selbst griff er nach einem Becher und wand sich dann leicht zu seinem Hintermann um.

„Wie findest du das...?“
 

Schlagartig legte sich eine warme Hand um die seine, welche die Dose locker festhielt. Yuri zog sie etwas näher an sich heran und flog über die Aufschrift. Dann beugte er sich tiefer zu Kai herab.

„Hhmm... Genau das Richtige, Hübscher. So ZÄHWEISSLICH und doch... SCHMACKHAFT...“, drang es an des Silbernhaarigen Ohr mit solch' einer Sinnlichkeit in der Stimme, dass jener für einen klitzekleinen Moment vergaß, was er hier machte und wer da überhaupt hinter ihm stand...

Doch Kai war sowieso heute so ziemlich durch den Wind. Zwar versuchte der Undercoveragent, das auf seinen Schlafmangel zu schieben, aber dass sein Körper und seine Gefühle unwiderruflich auf Talas Worte, seine Nähe... sein komplettes Wesen, reagieren zu schienen, konnte selbst Kai nicht mehr abstreiten.

War er etwa im Begriff, Stärke zu verlieren? Ja, tatsächlich schwach zu werden?! Legte er es nicht geradezu darauf an?
 

Diese Gedanken in seinem Unterbewusstsein ablegend, drehte er sich etwas zu Tala, der ihm mit einem sanften Druck den Becher aus der Hand nahm und auf die Fleischverpackungen, die er immer noch trug, legte.

Kais Blick fiel dabei eher zufällig auf das, was er da noch in seiner zweiten Hand hielt: Die Gurke.

„Tala, leg das Ding wieder weg!“, zischte er deswegen ziemlich aufgebracht, als sie sich auf den Weg zu ihrem Einkaufswagen begaben, um die Sachen abzulegen.

Tala erwiderte darauf nur: „Was denn, Süßer... Magst du etwa keinen Gurkensalat? Wenn die Gurke in die Salatblätter eintaucht und sich mit ihnen vermischt...“ Und damit ließ Kai auch schon das Ganze auf sich beruhen, eher Tala noch auf andere Erklärungen kommen würde...
 

„Schon gut, behalt doch deine blöde Gurke, wenn du damit glücklich wirst!“, unterbrach er seinen Gegenüber schroff, als sie am Wagen angelangt waren. Dieser lächelte darauf nur leicht und schüttelte etwas seinen Kopf.

„Aber, aber... Du solltest doch langsam mal in deinen Sturkopf kriegen, dass ich nur allein mit DIR glücklich werden kann“, säuselte er, wobei er zugleich blitzschnell Kais Kinn mit seinen Fingern ergriffen hatte und sich zu dem Kleineren herabbückte, um ihm besser in die Augen sehen zu können.

Mit Freuden registrierte Tala dabei die hauchzarte Röte, die sich wieder auf den Wagen des anderen bildete, ohne dass dieser es selbst zu bemerken schien. Doch in den rubinroten Augen konnte Tala lesen, dass er Kai durch diesen Satz in Verlegenheit gebracht hatte, was ihn insgeheim doch sehr freute, weil jener endlich emotional auf ihn zu reagieren schien...
 

Als Kai jedoch sah, dass Tala so erfreut darüber war, riss er sich mit leichter Gewalt los und versuchte, seine Unsicherheit mit einem Räuspern zu überspielen. Zu dem war es jedoch bereits zu spät. Tala hatte schließlich schon bekommen, was er hatte sehen wollen...

„Komm jetzt, mein Schöner. Wir brauchen noch einen Nachtisch und ein paar Getränke“, versuchte Tala so etwas diese Situation abklingen zu lassen. Kai folgte ihm ohne jegliche Erwiderung und blieb auch selbst noch still, als sie schließlich die Getränkeabteilung gefunden hatten und diese nach etwas Gutem absuchten...
 

Doch selbst, als sie zuletzt zur letzten Station, dem Nachtisch kamen, schien der Silbernhaarige weiterhin in seinen Gedanken versunken zu sein.

Da half selbst Talas weiterer Sticheleiversuch mit dem Wackelpudding: „Guck mal, Kai! Der ist zwar wackelig, steht aber trotzdem noch gut steil nach oben!“, auch nicht gerade viel, da sein Begleiter, ohne ihn weiter zu beachten, einfach an ihm vorbei in Richtung Kasse lief...

Erst als sie sich in die Schlange von wartenden Kunden einreihten, schien Kai wieder zu sich zu finden, nachdem Tala ihm einfach sein Portemonnaie aus der Hand genommen und ihn darum gebeten hatte, dass er doch lieber die Sachen in eine Tüte packen sollte und der Rotschopf selbst das Bezahlen übernehmen würde...

Widerwillig tat Kai schließlich, um was er gebeten worden ist, da er überhaupt keine Ambitionen dazu verspürte, dass Tala schon wieder auf irgendeine fiese Anspielung kam.
 

Da hatte der Silbernhaarige jedoch voreilige Schlüsse gezogen...

Gerade hatte er das Fleisch verstaut und wollte zum Dressing greifen, während nur noch die blöde Gurke übrig blieb, als Tala mitten im Bezahlen einhielt und seinen Kopf zu Kai wand.

Unerwartet trat er blitzschnell einen Schritt vor und holte mit seiner Rechten leicht aus.

Im nächsten Moment konnte man ein Geräusch vernehmen, dass von Talas Hand herrührte, die sich mit einem leichten Klaps auf Kais Hintern niedergelassen hatte...

Als Yuri dabei sprach, war seine Stimme mal wieder so „normal-laut“, dass es jeder im Umkreis verstehen konnte und auf ihr „Gespräch“ aufmerksam wurde (zu Kais Leidwesen): „Hey Schöner, vergiss meine Gurke nicht!“ Ein leichtes Lachen entfuhr ihm daraufhin, wobei er sich wieder zu Kassiererin umwand, die die beiden mit leicht geöffnetem Mund und geröteten Wangen anstarrte.
 

Völlig verdattert ließ sie sich das Geld von Tala in die Hand drücken, der auf ein Restgeld verzichtete, seine Geldbörse im nächsten Moment wegsteckte und nach seiner Gurke griff, die Kai demonstrativ einfach da zurückgelassen hatte...

Dann spurtete der Rothaarige dem Jüngeren hinterher. Als er diesen, kurz nachdem jener das Geschäft verlassen hatte, einholen konnte, hielt dieser seine Augen geschlossen.

Tala fand dieses schmollende Gesicht richtig niedlich und konnte sich ein Grinsen, auch schon allein wegen der Röte auf dem Gesicht des Silbernhaarigen und dessen Reaktionen vorhin im Supermarkt, einfach nicht verkneifen.

Je näher er den anderen kennen lernte, desto mehr schien es noch zu erkunden zu geben. Dieser Schöne war ein Buch mit sieben Siegeln und er wollte ihn besitzen, ihn lesen und erkunden... Er wollte ihn einfach haben!
 

Mit einer raschen Bewegung hatte er sich die Tasche geschnappt, die Kai zuvor getragen hatte und darin auch sogleich noch die Gurke verstaut.

Als Kai seine Augen wieder aufschlug und ihn leicht trotzig mit seinen rubinroten Augen anfunkelte, erwiderte Yuri dies mit einem sanften Lächeln. Und als kleine „Widergutmachung“ zog er den Kleineren mit sanfter Gewalt noch ein Stück zu sich heran und hauchte jenem einen zarten Kuss auf die Wange.

Zwar sah Tala in Kais Augen leichten Missmut, als er sich nur wenige Sekunden später wieder von ihm löste, doch der Jüngere protestierte auch nicht wie zu Anfang lauthals, was der Rotschopf als gutes Zeichen ansah.

Ja, vielleicht würde sich seine Geduld ja doch noch honorieren... Er erhoffte es sich...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Tala hatte es gerade nach einer halben Stunde Rumtesterei geschafft, den alten Grill seines Vaters zum Laufen zu bekommen, als der Rothaarige laute Motorengeräusche vernahm und sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich.

Da kamen seine Freunde...
 

Und tatsächlich fuhren drei unterschiedliche Wagen nur wenige Minuten später seine Auffahrt hoch und parkten nacheinander in einer Reihe.

Aus dem ersten, einem weißen, alten, jedoch sehr gut erhaltenen Mitsubishi, stieg Bryan mit zwei Taschen aus, gefolgt von Ray und Mariah, die ebenso gut bepackt, aus dem rot-rosanen Wagen der Frau stiegen.

Das Schlusslicht bildete Kane, der etwas länger mit dem Aussteigen aus seinem schwarzblauen Honda brauchte, da er noch die Getränke unter seinem Beifahrersitz hervorziehen musste...

Die anderen warteten noch auf ihn und gingen dann gemeinsam in Talas Richtung, der gerade noch ein paar Kohlen einwarf.
 

Just in diesem Moment, als seine Freunde den Hinterhof erreicht hatten, kam Kai mit ein paar Sachen, die ihm Salima für das Tischdecken mitgegeben hatte, aus der Hintertür des Hauses in den Garten.

Kane blieb schlagartig bei dem Anblick des Silbernhaarigen stehen und warf jenem einen überaus finsteren Blick zu und das solange, dass wirklich jeder Beteiligte ihn bemerkte.

Tala sagte nichts dazu und wartete auf eine nächste Reaktion von einem der beiden.

Doch Kai tat wenige Sekunden später so, als hätte er Kanes Blick nicht gesehen und wand diesem die kalte Schulter zu, nachdem er sich nach einem Grüßen der anderen, wieder um den Tisch und dessen „Dekoration“ kümmerte.
 

Alle bis auf den Blauhaarigen gaben den Gruß freudig zurück, was Kane wohl zusätzlich auf die Palme brachte. So warf er Mariah, die bisher nichts hatte tragen müssen, da sie das Fahren und Ray das Schleppen der Esstüten übernommen hatte, die Taschen mit den Getränken zu und wirbelte schlagartig herum.

„Hey! Was soll denn der Scheiß, Kane?!“, schrie Mariah ihm wütend nach.

„Mann Kane, komm zurück!“, rief ihm Ray sogleich darauf nach und warf letztlich, da der Blauhaarige nicht auf ihn hörte, Tala einen bittend-genervten Blick zu.

Der Rothaarige verstand den Wink mit dem Zaunfahl und seufzte einmal schwer.
 

„Hey Kane, komm wieder her und hilf uns, Mann!“

Kane reagierte im ersten Moment nicht auf Talas Ruf. Erst als der Blauhaarige bei seinem Wagen stand und dessen Tür öffnete, schaute er zu Tala hoch und erwiderte: „Du hast doch schon genug Hilfe, mein Freund!“

Mit diesem Ausruf sprang er wütend ins Auto, legte den Rückwärtsgang ein und ließ sein Auto mit quietschenden Reifen davonpreschen...

Als Kane verschwunden war, trat Tala etwas geknickt zu Kai, nachdem er Ray den Grill überlassen hatte und half jenem beim Decken.

Kai sah ihm nicht in die Augen und tat verkrampft seine Aufgabe, bis sich plötzlich Talas Hand auf die seine legte und er doch aufsehen musste.
 

Auf Talas Gesicht lag ein schwaches Lächeln.

„Hey... Dich trifft keine Schuld. Kane war schon immer ziemlich eifersüchtig, vor allem wenn es um Salima geht. Aber mit Salima liegt er falsch.“

„Woher willst du das denn wissen?“, entgegnete Kai herausfordernd und entzog sich der Hand seines Gegenübers, da er ihm die Sache im Supermarkt immer noch nicht verziehen hatte...

Der Rothaarige lachte kurz und ergriff im nächsten Augenblick über den Tisch hinweg Kais Kinn und zog dessen Gesicht nahe zu sich.

„Woher ich das weiß? Aber Kai, du zeigst es mir doch ständig...“, säuselte er ganz leise.

Erneut befreite sich Kai aus Talas Fängen und blickte ihn etwas grimmig an, seine Röte verriet aber seine Verlegenheit, die sich durch seine blauen Wangenzeichen noch deutlicher von seinem Gesicht hervorhob.
 

Erst in diesem Moment fiel Tala auf, dass Kai jene wieder trug. Irgendwie setzte Kai diese seltsamen Dreiecke – zwei auf jeder Wange – nicht immer auf. Doch bisher hatte der Rotschopf auch nicht herausfinden können, wann ihr neustes Familienmitglied jene genau aufsetzte. Spontan, wenn er grad mal dazu Lust hatte diese aufzumalen, das konnte Tala sich bei dem Schönen einfach nicht vorstellen.

Bei Kai hatte alles immer irgendeinen Hintergrund. Dieser junge Mann war einfach nicht so simpel gestrickt wie jeder es auf den ersten Blick fälschlicherweise annehmen konnte.

Allein diesem näher zu kommen und ihn immer weiter und weiter zu ergründen war schon ein kleines, für Tala aber sehr schönes, Abenteuer...
 

Und die Röte auf Kais Wangen verriet ihm nur all zu deutlich, dass er die ersten Schalen seiner Seele geknackt hatte, was ihn unglaublich stolz machte...

„Ist doch gar nicht wahr“, erwiderte Kai recht plump, was seine Unsicherheit all zu deutlich zeigte. Den Dreh hatte Tala bereits raus und er tat es immer wieder gern, weil sein Gegenüber, wenn er unsicher oder eingeschüchtert war, einfach nur zuckersüß agierte.

Gelassen beugte Tala sich daher über den Tisch und stützte den Kopf auf seinen Händen ab, wobei er zugleich fröhlich zu seinem Gegenüber aufblickte.
 

„Und wie, mein Schöner. Gerde eben zeigst du es schon wieder. Du solltest nur mal in einen Spiegel schauen, um zu sehen wie süß du dabei wirkst“, feixte Tala.

Schlagartig wandte sich Kai von diesem ab und verschwand mit einem „Ich helfe Salima beim Salat“ wieder im Haus.

Tala erhob sich wieder und fuhr fort den Holztisch zu decken.

„Ach Kai, jeder scheint sich dessen bewusst, nur du sträubst dich, mein Schöner“, seufzte Tala schwer, unter den Blicken seiner grinsenden Freunde...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Nachdem Bryan, Ray und Mariah gekommen waren, konnte man die anstehenden Arbeiten viel schneller erledigen und so saßen schon bald alle gemeinsam am Tisch, bereit zum Essen.

Salima kam als letzte und brachte noch einige Saucen mit, die sie in die Mitte des Holztisches stellte. Danach gesellte sie sich an Kais Seite, der neben Bryan saß und sich gerade mit jenem über einige weitere Einzelheiten unterhielt, die der Silbernhaarige noch an dem Wagen einbringen wollte. Der Grauhaarige schien dabei hellauf begeistert von Kais Vorschlägen zu sein und stimmt fast allen Vorschlägen sogleich zu.
 

Als Salima jedoch neben Kai Platz genommen hatte, wand dieser sich für einen kurzen Moment an sie und lächelte ihr zu. Sie erwiderte dies sogleich und schaute dann nochmals über den Tisch, dass auch ja nichts fehlte, dabei merkte sie deutlich die Blicke ihres Bruders, die auf dem Silbernhaarigen und ihr lagen.

Tala selbst saß neben Mariah und Ray auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Obgleich man seinen leichten Unmut sah, sagte er nichts zu der Szene, sondern versuchte, sich sogleich mit seinem Getränk abzulenken.

„Okay, ich denke, dass wir alles haben. Wir können anfangen!“, meinte Salima bestimmend und wollte gerade fortfahren, als ihr Blick zur Auffahrt glitt.
 

Auch der Rest der Crew folgte schließlich ihrem Blick und erblickte Kane, der langsamen Schrittes und mit gesenktem Kopf auf sie zukam.

Während die anderen ihre Aufmerksamkeit daraufhin wieder dem Tisch zuwandten, blickte Kai weiterhin auf Kane, der mittlerweile bei ihnen angekommen war und sich mit seiner Hand durch sein Haar fuhr. Zugleich herrschte eine bedrückende Stille unter allen,

die jedoch just einen kleinen Augenblick später von dem früheren Weltmeister durchbrochen wurde. Ein kleines, aber aufrichtiges Lächeln lag auf Kais Lippen.

„Komm her, Kane! Genug Futter ist jedenfalls da.“
 

Nicht nur der Angesprochene war über diese Äußerung verwundert, auch der Rest des Teams blickte nicht schlecht drein, als Kai das Wort erhob.

Dieser ließ sich davon nicht sonderlich stören, gab Bryan nur einen kleinen Stoß, damit jener etwas weiter zur Seite rutschte und Kai diesen Abstand aufrutschen konnte, sodass zwischen ihm und Salima noch genügend Platz für eine weitere Person war.

Kane zögerte im ersten Moment, doch dann überwand er sich und setzte sich auf den angebotenen Raum. Knapp und sehr leise grüßte er dabei Salima und mied jedoch deren, aber vor allem den Blick des jungen Mannes direkt neben.

Kai wiederum schaute auf die gegenüberliegende Seite zu Tala, welcher ihm ein kleines Lächeln schenkte und ihm dankend zunickte.
 

„Und jetzt können wir Futter fassen!!!“, rief Bryan unerwartet ganz ungeduldig hervor und wollte schon nach einem Hühnchenschenkel greifen. Doch Tala war schnell und fing seine Hand, ehe sie das warme Essen berühren konnte, ab.

„Momentchen mal! Da du der Erste war, der sich ein Stück Huhn unter den Nagel gerissen hast, wirst du auch das Gebet sprechen!“.

Kai blickte schlagartig verwundert auf Tala und dachte zunächst, es sei ein übler Scherz des Rothaarigen, doch da hatte er sich – wie so oft – in der Person des anderen getäuscht. Denn dieser meinte es sogar sehr ernst und dementsprechend war auch sein Gesichtsausdruck, mit dem er Bryan taktierte.
 

Im nächsten Moment falteten alle ihre Hände zum Gebet und richteten ihre Aufmerksamkeit auf Bryan, der dementsprechend nervös zu sein schien.

„Ähm... also... gut“, begann er zögerlich und überlegte für eine kleine Weile.

„Okay... ähm... Lieber Gott...“. Wieder legte er eine Pause ein.

„...Im Himmel“, warf Kane unterstützend ein.

„Ähm... genau, danke“, bedankte sich der Hellhaarige sogleich bei seinem Freund und fuhr dann weiter fort: „Also... Lieber Gott... im Himmel, wir danken dir für... die Erfindung der direkten Lachgaseinspritzung, “ Kai warf einen recht verwunderten Blick zu Salima und Kane, die diesen mit einem Grinsen erwiderten, „des kugelgelagerten Turboladers und für die Ventilfedern aus Titan...“

„Amen!“, rief Ray und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Auch die anderen stimmten schnell mit ein.
 

„Das ist mal was Einfallsreiches. Ein Gebet an die Motorgötter!“, neckte Mariah den grauhaarigen Jugendlichen, der dies nur mit einem breiten Grinsen entgegennahm, während seine Wangen rötlich schimmerten.

„Und jetzt haut ordentlich rein!“, wies Salima an und gab daraufhin den Teller mit dem gerillten Fleisch weiter.

„Hey, aber hier gibt’s auch noch Salat!“, wand Yuri kurz darauf ein und konnte dessen Schüssel auch an die anderen bringen, wenn auch bei den Jungs eher widerwillig...
 

„Willst du etwas zu trinken, Kane?“, wandte sich Kai zugleich an seinen Sitznachbarn. Dieser sah ihn erst überrascht an – anscheinend hätte er nicht gedacht, dass Kai so schnell Gras über ihre Streitereien würde wachsen lassen – doch dann grinste er nur und nickte.

Der Silbernhaarigen reichte ihm daraufhin eine kühle Bierflasche.

Nachdem Kane diese geöffnet und einen Schluck von ihr genommen hatte, schlug er Kai unerwartet in freundschaftlicher Art auf den Rücken, sodass nun jener verwundert zu seinem Nebenmann aufschaute.

Jener jedoch grinste nur und meinte: „Danke... Bruder!“

Auch wenn Kai nichts dazu sagte, sah man ihm doch an, dass er sich über ihre „Streitbegrabung“ freute.

Aber nicht nur jene beiden, auch Salima nahm diese positive Veränderung mit einem heiteren Lächeln auf...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

So verging der Tag mit seinen schönen und recht heiteren Stunden wie im Flug. Als der Abend bereits anbrach, verabschiedete Kai sich rasch von den anderen und mied es jedoch, dabei Yuri zu begegnen.

Denn der Silbernhaarige konnte sich schon denken, dass, wenn er dem Rothaar begegnete, sein Vorhaben zu gehen sich nicht in die Tat umsetzen lassen würde. Jener würde garantiert irgendetwas finden, um ihn zu halten.

Aber Kai konnte sich einen weiteren „freien“ Abend nicht leisten. Er hatte sich fest mit Hiro für den nächsten Tag verabredet, da eine neue und vor allem wichtige Besprechung anstand.

Das konnte er auf gar keinen Fall sausen lassen, denn sonst würde der FBI Agent schon wieder aus der Haut fahren. Und dieses Spektakel wollte er sich auch schon einmal ersparen.
 

Die Letzte, von der er sich verabschiedete, war Salima, die zuvor mit Kane in der Küche geredet hatte. Beide schienen sich auf einmal viel besser zu verstehen und als Kai in ihre Mitte hinzutrat, verabschiedete der Blauhaarige sich ebenso fröhlich wie Salima von ihm und versprach Kai sogar, Tala etwas hinzuhalten, sollte jener nach ihm fragen, sodass er verschwinden konnte.

Dankend nahm der Jugendliche das Angebot an und wurde dann noch von Salima bis zum Straßenrand begleitet.

Jene bedankte sich mit einer Umarmung für das, was er heute getan hatte und winkte ihm dann kurz nach, als er die Straße zu seinem Wagen herunter ging...
 

Etwas mehr als eine halbe Stunde später fuhr er seine Auffahrt herauf und ließ dieses Mal den Wagen vor der Garage stehen.

Mit einem leisen Seufzen schloss er seine Haustür auf.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe, klingelte Kais Wecker voller Umbarmherzigkeit und riss ihn aus seinem traumlosen, erholsamen Schlaf.

Kai war deswegen etwas schlecht gelaunt, denn eigentlich hatte er diese Zeitspanne, in der seine Alpträume plötzlich nicht mehr auftraten, vollstens auskosten wollen.

Nur so viel würde daraus nicht mehr werden...

Hiro, sein Partner, erwartete ihn Punkt sechs vor seinem Büro, damit die Besprechung beginnen konnte. Allein schon der Grund, über welchen später gemeinsam debattiert würde, vermieste Kai den Tag.

Heute wäre nämlich die erste Sitzung zum Thema „Verbrechungsbekämpfung“, was so viel hieß wie, dass Hiro und er den ersten Grundplan zur Vorgehensweise ausarbeiten, sowie die Zielperson für ihren ersten Einsatz wählen würden.
 

Während Kai, nachdem er sich geduscht hatte, rasch etwas Passendes fürs Büro anlegte, - damit Hiro auch ja nicht über etwas nörgeln konnte – kam dem Silbernhaarigen die Erinnerung an ihr letztes gemeinsames Telefongespräch in den Sinn und ein flaues Gefühl begann sich daraufhin in seinem Magen auszubreiten.

Schnell verdrängte der 20-Jährige dieses und versuchte sich davon abzulenken. Es würde schon alles gut gehen, meinte er zu sich selbst und begann zugleich, die letzten kleinen Fehler an dem Styling seiner Haare auszubessern.

Als er zum Schluss sein Spiegelbild anblickte, schauderte es ihn.

Die Person, die er dort sah, erkannte er kaum wieder und selbst, wenn der Silbernhaarige dies nicht zugegeben hätte, so begann er sich doch langsam darüber Gedanken zu machen...
 

Eine halbe Stunde später war es dann schließlich so weit. Genau um 6 Uhr in der Frühe kam er vor Hiros Büro an und warf, bevor er eintrat, noch einen letzten Blick auf seine Armbanduhr.

Als er nach einem kurzen Klopfen letztlich in den kleinen Büroraum eintrat, saß sein blauhaariger Partner bereits auf dem Sessel hinter seinem Schreibtisch. Ein süffisantes Lächeln lag auf Hiros Lippen, als jener den Jüngeren eintreten sah und ihm auch dessen leichte Unsicherheit dabei auffiel.

Für einen Moment schloss der FBI-Agent seine Augen, während Kai auf ihn zu kam und sich ihm gegenüber hinsetzte.
 

Dann fuhr die Hand des Blauhaarigen automatisch zu einem bestimmten Fach seines Schreibtisches, aus dem er eine kleinere Mappe zog. Mit dieser in den Händen, stand er von seinem Platz auf und öffnete auch somit seine Augen. In den nächsten Minuten ging er einfach um den Tisch herum und stellte sich dicht hinter Kai, dann warf er jene Mappe vor dessen Angesicht auf die dunkle Holzoberfläche.

Weder Kai noch er verloren in den nächsten Minuten ein Wort, während der Silbernhaarige die Akte an sich nahm und sie aufschlug, dann kurzzeitig überflog. Hiro blieb dabei hinter dem Jüngeren stehen und blickte von oben auf jenen herab als sei er ein Kontrolleur.
 

Kai ignorierte dies, konzentrierte sich stattdessen auf den Inhalt der Akte.

In einem ausführlichen Bericht wurden die Fakten des neusten Überfalls geschildert. Auch einige Bilder waren dabei, welche die Überfallstelle, Reifenspuren und Glasscherben zeigten.

Zu jeder Stelle des Textes blickte Kai sich die dazugehörigen Fotos an. Als er jedoch zu dem Absatz kam, in dem beschrieben wurde, dass der LKW Fahrer sich gewehrt und es geschafft hatte einen Wagen von der Seite zu rammen und ihn so von der Spur abzudrängen, stockte Kai einen Moment. Weiter stand im Text, dass die rechte Wagenseite dadurch schwer beschädigt sein müsste und selbst der Fahrer wohl einige Verletzungen davongetragen haben muss. Das Glas, das von einem der Lichter stammte und einige Lackreste, bestätigten diese Vermutung.
 

Kai schluckte, betrachtete nochmals die Bilder, schloss daraufhin die Akte und legte sie auf den Tisch zurück.

Zugleich versuchte er die aufkommende Ahnung, die in ihm hochstieg, zu unterdrücken und aus seinen Gedanken zu verbannen.
 

Es brauchte weitere Zeit, bis sie letztlich das unerträgliche Schweigen zwischen sich brachen. Kai hatte gerade die Mappe zurückgelegt, als Hiro sich ihm schräg gegenüber an seinen Schreibtisch lehnte und seinen Partner eine ganze Weile lang nur stumm musterte.

Dem Rotäugigen schien das überhaupt nicht zu gefallen, da er sogleich im nächsten Augenblick sein Gesicht dem Blauhaarigen zuwandte und jenem einen bedrohlichen Blick schenkte. Sein Gegenüber reagierte jedoch zum ersten Mal nicht darauf, blickte weiterhin stillschweigend auf den Sitzenden herab.
 

„Soll das jetzt ein stummes Verhör werden, Hiro?“, fragte Kai in einem Ton, der dem Angesprochenen deutlich zeigte, dass jener in seinem weiteren Vorgehen aufpassen müsse. Zugleich jedoch stahl sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen.

Schon im nächsten Augenblick schnellte Hiros Hand hervor und ergriff Kai schmerzlich am Kinn. Während Hiro sich zu dem Silbernhaarigen herabbeugte, zog er dessen Gesicht näher in seine Richtung und schaute ihn dabei weiterhin mit einem undefinierbaren Blick an. Kai zugleich konnte seine Verwunderung nicht unterdrücken und erwiderte so den Blick mit großen Augen.

>Was ist denn auf einmal in den gefahren?!<
 

„Mein Lieber, du bewegst dich gerade auf verdammt dünnem Eis, also spar dir deine Kommentare, schließlich kann ich immer noch ganz leicht die Zielperson ändern. Du weißt, ich finde immer ein gutes Argument dazu, meine Interessen durchzusetzen. Also fordere mich nicht heraus...“

Hiro zog sich wieder zurück, während Kai seinen Blick senkte und sich wütend auf seine Unterlippe biss.

Das Grinsen des FBI-Agenten wandelte sich in ein abfälliges ab, während er zugleich auf die Gestalt vor sich herabschaute. Diesen Kampf hatte er gewonnen und das wussten sie beide...
 

„Können wir jetzt endlich anfangen...“, erhob Kai wieder seine Stimme, jedoch viel leiser als zuvor und auch nicht mehr mit diesem unfreundlichen Unterton, den er sonst immer zu gebrauchen wusste, um Störenfriede und Nervensägen von sich fernzuhalten oder andere zu provozieren.

„Nun Kai, eigentlich...“

„... BITTE“, fügte der Silbernhaarige schlagartig hinzu und unterbrach damit schroff seinen im Moment überlegenen Partner.

Hiro zögerte einen Moment. >Was mache ich hier eigentlich? Ich nutze Kais Situation aus, das ist nicht recht...<, überlegte jener zugleich.

Aber die sogenannte Macht, die er dadurch über den Silbernhaarigen bekam, war einfach zu verlockend.
 

Sonst sah man immer andere vor Kai kriechen und sich diesem unterwerfen, jetzt jedoch hatte sich das Blatt gegen den Silbernhaarigen gewendet. Jetzt war er es einmal, der unterlegen war und sich nicht zu viel herausnehmen dürfte, weil dies sonst kein gutes Ende nehmen würde...

Er konnte ruhig einmal dieses Gefühl verspüren, der Nachgebende zu sein. Schlecht bekommen würde es dem Rotäugigen bestimmt nicht...

So verwarf Hiro seine letzten Zweifel darüber und schritt gemächlich an dem Stuhl, auf dem sein Partner saß, vorbei zur Tür. Dort angelangt griff er nach einem langen, weißen Seil, an dem er zog, wodurch sich der Fensterschutz um sein Büro so weit verdichtete, dass niemand mehr in den Innenraum schauen konnte. Danach schloss sich seine Hand um die Digitalcard an seiner Tür, mit welcher er für gewöhnlich, wenn er jene herauszog, sein Büro abschloss.
 

Kai, der immer noch still auf seinem Platz verweilt war, zuckte kaum merklich zusammen, als er den kurzen Ton vernahm, der ankündigte, dass nun das Büro abgeschlossen war.

Obgleich ihn nun ein leichtes Unbehagen überfiel, stand Kai weder auf noch blickte er sich zu Hiro um. Sich zur Ruhe zwingend, blieb er auf dem Stuhl sitzen und wartete ab...

Zu lange hielt diese Wartezeit jedoch nicht an, da bereits wenige Minuten später das Klacken von Hiros Schuhen sein Kommen ankündigte.

Kurz darauf legten sich zwei Hände auf Kais Schultern und krallten sich fest in diesen.

Zugleich beugte sich Hiro zum rechten Ohr des Silbernhaarigen herunter.

„Jetzt sind wir... ungestört“. Heißer Atem streifte dieses, als ihm jene Worte zugeraunt wurden.
 

Kai fühlte sich mit jeder Minute unwohler. So kannte er Hiro einfach nicht. Was war nur in ihn gefahren?

Schlagartig verschwanden die Hände von seinen Schultern und der Agent selbst zog sich von dem Silbernhaarige zurück.

„Also sag mir Kai... Was hat dir dieser Ivanow geboten, dass du alles verrätst?“, kam urplötzlich eine Frage, die bei dem Silbernhaarigen einschlug wie ein Blitz.

Dessen Augen weiteten sich und mit einem ungewohnten Blick taktierte er daraufhin Hiro, der ganz lässig wieder an seinem Schreibtisch lehnte, während sein Grinsen immer noch nicht von seinem Gesicht verschwunden war...
 

„Wie... Wie bitte?“.

„Ach Kai... Du brauchst dich wirklich nicht zu verstellen. Wir sind doch... Partner.“

Hiro sprach sehr ruhig, jedoch mit einer verachtenden Stimme, sodass Kai ganz schön gereizt wurde. Der Silbernhaarige wusste jedoch, dass er sich so einen Ausbruch bei dem Blauhaarigen würde nicht leisten können, dadurch würde er vielleicht viel zu viel seiner Emotionen preisgeben und das könnte schrecklich ausgehen...

„Ich...“, kurz besann sich Kai, „ich weiß nicht, was du meinst, Hiro“, sprach er schließlich wieder beruhigt fertig. Seine Aussage hatte ein langes, unecht klingendes Lachen seines Gegenübers zur Folge.

„Du kannst es mir ruhig sagen, Kai... Was hat er dir geboten? Geld... einen Wagen... oder vielleicht sogar einen netten... Abend?“
 

Kai spürte augenblicklich Wut in sich aufsteigen, unterdrückte sie jedoch so gut er es nur vermochte. Darauf wollte der Blauhaarige also hinaus. Er wollte ihm Untreue vorwerfen, bitte, dann sollte er es tun, aber Gefühle und jegliche Andeutungen darauf, sollte er doch gefälligst unterlassen... Das ging ihn überhaupt nichts an!

So schloss der Jüngere seine Augen und gab einen abfälligen Ton von sich.

„Ich muss dich leider enttäuschen Hiro, aber damit wirst du nicht weit kommen... Deinen Verrat kannst du dir sonst wohin stecken... Ich habe Ivanow nichts erzählt. Rein gar nichts...“

Kais Stimme war kalt und schneidend wie eine Messerklinge und verfehlte auch ihr Ziel nicht, da er im nächsten Moment Zweifel in Hiros Augen lesen konnte. Zwar nur für eine bestimmte Zeit, aber es waren Zweifel. Dieses Mal hatte er gewonnen, so dachte er jedenfalls...
 

„Ha! Ich rede doch nicht von Verrat...“, fuhr Hiro ihn schlagartig an, der seine Hände vor Wut zu Fäusten geballt hatte. Seine Augen blitzten zugleich bedrohlich auf den jungen Mann nieder.

„Ich spreche dich auf deine kleine Romanze an, mein Guter...“ Sogleich läuteten bei Kai alle Alarmglocken und mit einem gewaltigen Satz war er von seiner Sitzgelegenheit aufgesprungen und hatte Hiro am Kragen gepackt.

„Rede keinen Mist über etwas, das du nicht verstehst!“, zischte er im nächsten Moment sehr gefährlich und verstärkt seinen Griff. Doch Hiro wirkte kein Stück eingeschüchtert.

Nur wenige Sekunden später hatte er Kais Hände ergriffen und ihn mit seiner Kraft von sich geschoben und das mit solch einer Wucht, dass Kai schmerzlich mit seinem Rücken auf der Schreibtischplatte aufkam.
 

Ein kurzer, gequälter Laut entwich seiner Kehle, während der blauhaarige Mann sich über ihn beugte und ihn an den Armen ergriff, ihn mit Gewalt auf den Tisch zurückdrückte, als Kai aufstehen wollte.

„Fass mich nicht an!“, fauchte der Silbernhaarige ihn im nächsten Moment an und blickte ihn voller Hass ins Gesicht. Doch es ließ ihn kalt. Statt sich zurückzuziehen, ergriff er Kais Arme an den Handgelenken und drückte sich über dessen Kopf zusammen und hielt diese anschließend mit seiner einen Hand fest.

Mit der anderen ergriff er fest Kais Kinn und zwang diesen ihn weiterhin anzusehen, wobei er sich zugleich mit seinem Oberkörper über diesen lehnte und diesem somit den Freiraum nahm, sich weiterhin zu wehren, um loszukommen.
 

Dass Kai vor Wut tobte, war ihm bei seinem momentanen Vorgehen kaum ein Hindernis. Durch seine Größe und antrainierte Stärke kam er ohne ersichtliche Probleme gegen die kläglichen Befreiungsversuche des Silbernhaarigen an, bis dieser durch das Gewicht, das auf ihm lag, kaum noch richtig atmen konnte und so das Winden einstellte.

So lag der Silbernhaarige nach einigen Minuten schließlich schwer atmend auf der Tischplatte und taktierte seinen Partner mit einem trotzig-finsteren Blick.

„Na, sag schon... Wann ist der große, stolze Hiwatari unter die Schwulen gegangen, hm? Hast du auch schon unten gelegen und schmerzerfüllt gestöhnt, als er dich genommen hat?!“ Hiros Stimme war eiskalt, erzielte jedoch nicht den Effekt, den der Blauhaarige gedacht hatte.
 

Statt dass Kai seine trotzige Art ablegte und sich bedrängt fühlte und sich dadurch zurückzog, wurden neue Kampfeskräfte in dem Körper unter ihm wach. Kai entfuhr ein lauter Wutschrei, als er seine Hände losreißen konnte und mit diesen gegen Hiros Oberkörper schlug, sodass jener sich von diesem Stoß zurückziehen musste. Doch der Silbernhaarige war nun richtig wütend und hob sein eines Bein hoch, sodass sich sein Knie in Hiros Magengrube vertiefte und diesem ein kurzes Stöhnen entwich, ehe er zu Boden sackte und seine Hände auf die schmerzende Stelle hielt.

Kai zugleich erhob sich von der Tischplatte und stellte sich, noch etwas wackelig auf den Beinen, neben den Schreibtisch. Dadurch, dass er zuvor für eine ganze Weile hatte nicht richtig atmen können, war ihm jetzt ziemlich schlecht, sodass er sich abstützen musste.
 

Doch sein ungebändigter Hass war immer noch nicht abgeklungen.

„Lass dir das eine Lehre sein... Mistkerl!“, brachte er immer noch schweratmend hervor und blickte voller Ekel auf den Blauhaarigen herab. Dieser blickte im nächsten Augenblick zu dem Jüngeren empor und auch seine Augen spiegelten Wut wider.

„Das wird Folgen haben... Hiwatari...“, brachte er mühsam hervor und rappelte sich langsam wieder auf.

Schlagartig wurde dies auch Kai bewusst, dem sofort Yuri und seine Freunde in den Sinn kamen. Da hatte er Mist gebaut, den er wohl würde nicht mehr wirklich ausbaden können...
 

Plötzlich ließ Kai seine Schultern hängen und auch sein wütender Ausdruck verschwand von seinem Gesicht. Gebrochen senkte er seinen Blick und ergab sich in sein Schicksal.

Nur seine Hand, die auf dem Schreibtisch lag und somit den geschwächten Körper zu stützen versuchte, zeugte von seinem restlichen Unmut, da jene sich weiter in die Platte krallte, dass die Fingerknöchel weiß hervorstachen.

Angeschlagen, jedoch mit einem siegesgewissen Lächeln, schritt Hiro ganz langsam zu Kai herüber. Zugleich entwich dem Kleineren ein leises Seufzen.

„Hiro... Ich habe nichts preisgegeben. Und was Tala angeht... So hat er mich nicht angerührt... schon eine ganze Weile nicht...“ Eine kurze Stille trat ein. Hiro sah, wie der Silbernhaarige mit sich kämpfte.
 

„Aber... in einem Punkt magst du Recht haben: ich habe einen Verrat begangen... und der Verrat liegt darin, dass ich mich... geöffnet und... verändert habe. Dass ich mich... mit Tala... angefreundet habe...“

Stille brach ein weiteres Mal über ihnen herein, wie ein bedrohlicher Sturm, der sich einen Weg durch ihre Gemüter bahnte... gefährlich, lauernd... nichts aus dem Weg gehend.

Hiro stand nun direkt vor Kai und blickte eine ganze Zeit lang nur auf diesen herab.

Er selbst erkannte den Silbernhaarigen kaum wieder. Das sollte der stolze, kühle Hiwatari sein, den er vor einigen Monaten noch geglaubt hatte zu kennen?!

An dieser Veränderung... Dass Kai litt, daran war nur dieser Ivanow schuld, diese miese Wanze, die ausradiert gehörte!
 

„Sieh mich an, Hiwatari“, befahl der blauhaarige Agent schroff. Kurz zögerte Kai, doch dann gehorchte er und hob sein Kopf, um den Blauhaarigen ansehen zu können. Es war besser, wenn er sich nun fügte, er hatte Hiro genug verärgert und würde jener austicken, würde er garantiert befehlen, dass Tala als erstes durchsucht werden würde – das musste er um jeden Preis verhindern, selbst wenn dies hieße, dass er seine eigene Würde wegschmeißen müsste...

Denn er brauchte diese Zeit. Ja, er brauchte noch die eigene Gewissheit...
 

Augenblicklich vernahm man ein dumpfes Knallen, dessen Echo von den Wänden des Büroraumes wiedergegeben wurde. Zugleich hatte sich Kais Wange gefährlich rot gefärbt, während sein Gesicht zur Seite geglitten war.

„Das ist erbärmlich...“

Hiros Stimmte zitterte und wurde unterstützt von einer Prise Verbitterung in ihr. Zugleich ließ der Agent seine Hand langsam wieder sinken.

Sein Gegenüber hob nicht seinen Kopf, sondern beließ ihn weiterhin dort, wo ihn die harte Ohrfeige hingeführt hatte. Das silbrige Haar fiel ihm als einige Strähnen ins Gesicht und verbarg seinen Ausdruck und die Augen.

Aber der Mund seines Partners war deutlich zu erkennen und ebenso das kleine, abfällige Lächeln, welches sich nun über diesen gelegt hatte.
 

Hiro stutzte durch diese Reaktion und trat verwirrt einige Schritte von Kai zurück, während ein leichter Schauer seinen Körper durchzog und sich zugleich eine eisige Kälte in ihm ausbreitete, die anfing ihn gänzlich einzunehmen.

Ungeduldig begann er seine Hände zu kneten, wobei er zugleich auf ein Lebenszeichen seines Gegenübers wartete. Denn eigentlich dachte der Blauhaarige, dass Kai ihn nun anschreien, eine Szene hinlegen und vielleicht sogar zurückschlagen würde. Doch nichts dergleichen geschah in seinem Büro.

Wie versteinert stand sein jüngerer Partner einfach vor ihm da und lächelte schweigsam und schon fast gefährlich zugleich.
 

Plötzlich stieß er ein kleines Schnauben aus, in Form des Hiro wohlbekannten Wortlauts, „Hn!“, das der Silbernhaarige nur zu gern in seinem Alltag zu verwenden schien.

Und in diesem kurzen Laut lag wohl alle Verachtung, alle Abneigung und Desinteresse, die Kai ihm gegenüber nur aufbringen konnte und die wohl kaum in Worten besser auszudrücken gewesen wäre. Schließlich war Kai schon immer mehr ein Mann der Taten als Worte gewesen...

Rasch hob der Silbernhaarige daraufhin ganz langsam seinen Kopf. Seine gefährlich-funkelnden, rubinroten Augen stachen förmlich zwischen dem silbernen Pony hervor.

Und sein Blick war erneut voll von Hohn und Verachtung, wie er diesem Blick jedem präsentierte, der im Namen des Silbernhaarigen nicht würdig war, sich in dessen Nähe länger aufzuhalten.
 

Nur durch diesen Anblick allein fühlte Hiro sich bereits wieder dem Silbernhaarigen unterlegen. Der Erfolgsaugenblick Hiros verflog mit dem Sekundenzeiger an der Uhr, die in seinem Büro hing und allein die seltsame Ruhe in diesem Raum durchbrach.

Zugleich zierte immer noch das gleiche, geheimnisvolle Grinsen Kais Lippen, während er sich ruhig durch seine Haare fuhr und die gerötete Wange komplett zu ignorieren schien, als sei zuvor nichts geschehen.

„Ja... Das ist es wirklich“, äußerte er sich ganz plötzlich und sah Hiro dabei voller Trotz fest in die Augen.

Jener brauchte eine kurze Weile, um diese Aussauge etwas zuordnen zu können, doch als ihm langsam die Erkenntnis kam, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck gefährlich.
 

Kai hatte nämlich damit seine eigene, letzte Äußerung gekontert. Hiro konnte seine Wut nicht mehr unterdrücken und verlor ganz unerwartet seine Beherrschung. Auf einmal verschwamm die Welt vor seinem Angesicht und die klaren Züge verloren sich in einem tiefen Schwarz.

Genau in diesem Moment, da er nicht mehr Herr seiner Sinne war, packte er seinen Gegenüber so schnell, dass jener nicht mehr rechtzeitig reagierten konnte und stieß diesen so heftig, dass er gegen die Bürowand prallte.
 

Ehe der Silbernhaarige sich versah, stand auch schon sein Partner vor ihm und hielt ihn an den Oberarmen fest, drückte ihn gegen die Wand, sodass er leise aufschrie.

Doch noch bevor der 20-jährige dazu ansetzen konnte, sich in irgendeiner Weise zu wehren, wurde jeglicher Aufstand im Keim erstickt, als der Silbernhaarige schlagartig fremde Lippen auf den seinen spürte.

In den ersten Sekunden zu perplex, um etwas dagegen zu unternehmen, verweilte Kai in diesem Kuss mit Hiro, bis sich schlagartig das Gesicht Talas vor seinem geistigen Auge auftauchte, sodass wieder Leben in seinen Körper einkehrte und er so seine Hände befreien konnte.
 

Diese schlug er mit voller Wucht gegen des Blauhaarigen Brust, als jener gerade ihren Kuss vertiefen wollte und sich bereits mit seinen Händen an seinem Hemd zu schaffen machte.

Sogleich ließ Hiro daraufhin von Kai ab und stolperte durch die Wucht des Schlages einige Schritte zurück. Dabei stellte er keinen sehr guten Anblick dar, mit seinem vor schmerzverzogenem Gesicht.

Als der blauhaarige Mann aufsah, lehnte sein Partner ihm gegenüber immer noch an der Bürowand und atmete schwer. Seine Augen waren jedoch genau auf ihn gerichtet, sodass Hiro den Ekel, aber zugleich auch die Verwunderung in den roten Opalen Kais sehen konnte.
 

>Eigentlich... Eigentlich ist es ja nicht fair<, schoss es Hiro unerwartet durch den Kopf, während er sich am liebsten von Kai abgewandt hätte, nur um nicht mehr dessen hilflosen Anblick ertragen zu müssen, der ihn selbst sehr schmerzte.

So schloss er für einen Moment seine Augen und fuhr sich mit einer Hand durch sein Vorderhaar, seufzte dabei leicht und versuchte die Schmerzen zu verdrängen, die Kais Schlag ausgelöst hatte.

Im nächsten Moment lag seine Aufmerksamkeit jedoch wieder bei dem Silbernhaarigen, der sich mittlerweile von der Wand gelöst hatte.
 

Langsam und sehr bedacht trat Hiro einige Schritte auf ihn zu. Kai machte dabei keine Anstalten sich zu wehren oder vor ihm zurück zu weichen. Er verweilte immer noch auf der Stelle. Schwer atmend.

Hiro konnte durch das geöffnete Hemd einen Blick auf den athletischen Oberkörper seines geliebten Partners werfen und dabei ebenso das stetige Heben und Senken dessen sehen.

Wieder wurde er in Versuchung geführt, einfach auf den Silbernhaarigen zuzutreten und sich das zu nehmen, nach dem er sich sehnte.

Doch noch behielt sein Verstand die Oberhand über seine Gelüste und Vorstellungen und versuchte, sie in einen tiefen Winkel seines Unterbewusstseins zu verdrängen.
 

Schließlich standen sie sich so nahe, dass Hiro das Atmen Kais vernehmen konnte und dieser wärmend seine Wangen streifte, als er sich zu dem Jüngeren herabbeugte, jedoch nichts weiter tat oder sprach.

Auch Kai hob nun seinen Blick dem Hiros entgegen. Doch was er dachte oder fühlte, das vermochte sein Partner nicht mehr durch seine Augen zu erblicken. Dieses Mal hatte der Silbernhaarige sich wieder unter Kontrolle und hatte alle Emotionen zurückgestellt.

Doch Hiro ließ sich nicht davon beirren.

Sehr langsam, fast schon zögerlich, hob er seine beiden Hände an und legte sie leicht auf Kais Schultern ab. Jener blieb weiterhin ruhig und verteidigte sich nicht.
 

Im Stillen fragte der blauhaarige FBI-Agent sich so natürlich, ob sein Gegenüber das nur für diesen Ivanow tat oder doch anderes ihn zurückhielt, einfach davon zu laufen.

„Du musst mich jetzt hassen... Nicht wahr?“, ermittelte er, um endlich wieder auf ein Gespräch ausweichen zu können.

Doch die Überlegung wurde mit einem Schuss nach hinten belohnt. Da Kai statt eine Antwort zu geben, sogar einfach den Blick von Hiro abwandte und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen schien.

Hiro seufzte ein weiteres Mal. >Gut. Keine Antwort, ist auch eine Antwort...<
 

Doch als er daraufhin wieder auf den Jüngeren herabsah und ihn so in Ruhe betrachten konnte, überfiel ihn wieder dieses verlangende Prickeln. Dieses Gefühl, das ihm sagte, er solle es auskosten. Er solle sich nehmen, was ihm zustünde. Er solle sich den Silbernhaarigen gefügig machen und ihm andere Sphären zeigen. Ihn in die Arme schließen, ihn küssen, liebkosen, verwöhnen, streicheln... entführen in eine andere Welt.

Und ihn niemals von sich gehen lassen.
 

Ihn an sich binden mit der Zeit, bis jener nicht mehr ohne ihn leben konnte.

Allein diesen göttlichen Körper einmal zu spüren, über die weiche Haut fahren zu dürfen und sie zu bedecken mit seinen Lippen, ein Zeichen zu hinterlassen. Und diese unglaublichen Augen einmal strahlen zu sehen, während diese vollen Lippen seinen Namen – seinen und keinen anderen – von sich gaben, während er seinen Besitz verwöhnte.
 

Wie gut konnte Hiroshi sich das nur vorstellen. Allein bei den Gedanken wurde ihm schon ganz heiß und seine Hormone gerieten völlig außer Kontrolle.

Anfangs war dies noch nicht so stark gewesen. Zwar hatte Hiro schon seit dem Ende seines Teenageralters gewusst, dass er nicht nur auf Frauen, sondern ab und zu auch auf Männer stand, jedoch war es ihm nie so deutlich bewusst geworden wie bei Kai.

Als sie gerade Partner geworden waren, hatte er diese Gefühle dem Silbernhaarigen gegenüber natürlich noch nicht wirklich empfunden.
 

Zuerst waren es einfach nur kleinere Tagträumerein und Gelüste gewesen, nichts Besonderes, wenn man sich Kai schließlich mal näher betrachtete, so konnte wohl jeder mit der Zeit schwach werden.

Doch dann hatte es sich in ihm immer mehr ausgebreitet und ihn bestimmt, bis er es selbst nur all zu deutlich gemerkt hatte. Denn egal, ob er sich nach Dienstschluss einen One-Night-Stand bei einem Clubbesuch gestattete oder sich selbst einmal befriedigte, so waren seine Gedanken dabei immer wieder und wieder zu seinem jüngeren Partner abgeschweift, bis sie ihn geradezu verfolgt hatten.

Sogar bei Gesprächen miteinander hatten sich seine Gedanken plötzlich selbstständig gemacht, während er bei jedem Wort des anderen förmlich an dessen Lippen gehangen hatte.
 

Natürlich wäre Hiroshi nicht ein guter Agent, wenn er nicht auch ein verdammt guter Schauspieler sein würde. Denn nicht nur Kai war jemand, der seine Emotionen gut vor anderen verbergen konnte... Auch Hiro war so jemand.

Doch er setzte diese Fähigkeit nur gezielt bei jenen Gefühlen ein, die man wirklich überhaupt nicht vernehmen sollte und so war dies dann auch bei Kai gewesen.

Nie hatte er etwas in jene Richtung vor dem Jüngeren von sich gegeben, nicht einmal eine Andeutung gemacht. Er hatte den Silbernhaarigen so gesehen, völlig im Dunkeln tappen lassen. Und nun erlebte er dieser eine böse Überraschung: Den echten Hiro.

Mit den Gefühlen, die jener ihm gegenüber besaß – ohne jegliche Ausnahme.

Und Hiro konnte nur zu gut verstehen, dass das richtig aufzufassen und sich damit abzufinden, dass fast alles, was Kai bisher über ihn herausgefunden hatte, nicht wirklich der Wahrheit entsprach, sehr schwierig und fast unmöglich war.
 

Dennoch wurde seine Selbstbeherrschung gerade wiedermals ziemlich hart auf die Probe gestellt, bis er schließlich nicht mehr an sich halten konnte.

Ein weiteres Mal, jetzt jedoch viel vorsichtiger als zuvor, näherte er sich mit seinem Kopf dem Gesicht des anderen.

Immer näher und näher kam Hiroshi diesen verführerischen Lippen, nach denen er solch großes Verlangen hatte.

Vorhin, als er Kai hatte berühren können, war ein glühendes Feuer in ihm entfacht worden, das sich nun in ihm ausbreitete und danach schrie, mehr verzehren zu dürfen.

Nur zu gern kam Hiro diesem Ruf nach und senkte langsam seine Lider, bereit zu einem weiteren Kuss.
 

Doch als sie nur noch wenige Zenitmeter voneinander trennten und Kai sich immer noch nicht wehren wollte, kehrte plötzlich Hiros Verstand wieder zurück und ein mitleidvoller Ausdruck legte sich auf seine Gesichtszüge.

Was hatte er da nur getan? Vielleicht hatte er mit dieser Aktion und jener, die er hatte darauf folgen lassen wollen, alles zunichte gemacht, was er sich in den vielen Monaten ihrer gemeinsamen Partnerschaft erarbeitet und erkämpft hatte...

So zögerte der Blauhaarige nun zu Recht und hielt inne. Überlegte.

Im selben Augenblick schien jedoch auch Kai aus seiner Starre zu erwachen. Dieser zögerte nicht lange...
 

Als er sein Gesicht erhob und daraufhin Hiro erblickte, zuckte er kurz zusammen. Doch dann kehrten seine Lebensgeister wieder zurück und neue Kräfte schienen seinen Körper zu durchstreifen.

Blitzschnell, sodass Hiro es hatte nicht einmal kommen sehen, holte Kai leicht aus und rammte seine zur Faust geballte Hand direkt in Hiros Magen.

Dieser kippte leicht nach vorne und keuchte laut. Durch den Schlag verlor er auch etwas die Kontrolle über sein Gleichgewicht, wodurch er darauf einige Schritte zur Seite und nach hinten stolperte und sich erst einmal fangen musste.

Kai nutzte diese Chance natürlich sogleich aus und ging rasch zur Tür. Jedoch hatte er vergessen, dass Hiro sie mit seiner Karte abgeschlossen hatte.
 

Eine Hand auf die Tür legend, seufzte er schwer und wollte sich letztlich zu Hiro umdrehen, als dieser bereits wieder an seiner Seite stand.

Für einen Moment streiften sich ihre Blicke und schienen sich ineinander zu vertiefen. Dieser Augenblick war trotz seiner Merkwürdigkeit bedrückend und befreiend zugleich. Hiro atmete schwer, noch ziemlich angeschlagen von Kais heftigen Schlag. Der Agent machte jedoch keine Anstalten dazu, sich zu rächen und auch keine Spur von Wut war auf seinem Gesicht zu erkennen...

Nur ein kleines entschuldigendes Lächeln zierte Hiros Lippen, als er mit einer Hand schließlich in seine Tasche griff und die Karte hervorzog, sie in den Schlitz neben der Tür stecke und sie durchzog, sodass die Tür wieder entriegelt wurde.
 

Während er dies tat, behielt er weiterhin Kai im Auge und jener erwiderte seinen Blick. So standen sie sich letztlich gegenüber und sprachen kein weiteres Wort miteinander, bis Kai sich schließlich trotz allem dazu durchrang, sich von seinem Partner abzuwenden und die Tür zu öffnen.

Bevor er jedoch ganz aus Hiroshis Büro verschwand, hielt er nochmals kurz inne und schien zögerlich etwas zu überlegen, während er mit dem Rücken zu dem älteren Agenten stand.

Jäh wirbelte er zu diesem herum und streifte ihn mit einem kalten Blick.
 

„Ruf mich an, wenn alles bereit und ausgeplant ist. Ich will dabei sein...“, wies er seinen Kollegen an, dann wandte er sich wieder ab und verschwand schließlich fast schon überstürzt und mit halb geöffneten Hemd, aus dem Büro.

Hiroshi blieb mit einem Orkan an Gefühlen zurück. Als ob er erschöpft sei, lehnte er sich an den Rahmen der Tür und seufzte schwer, während er Kai hinterher sah, wie dieser in einem der Aufzüge verschwand.

„Du hast wirklich Mist gebaut... Granger“, murmelte er geistesabwesend und schritt nach einiger Zeit wieder zurück ins Büro, schließlich wartete noch die Erstellung einer Durchsuchung auf ihn, die man sorgfältig würde ausarbeiten müssen...
 

Und das würde garantiert nicht leicht werden.

Besonders nicht, wenn einem der eigene Partner in den Gedanken herumspukt!

Dieser gedanklichen Feststellung folgte ein weiteres, jedoch viel lauteres Seufzen Hiroshis...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es war bereits früh am Morgen. Die Sonne war erst vor einiger Zeit aufgegangen.

Doch Yuri hatte bereits wachgelegen. Schon die Nacht zuvor hatte er nur quälend mit einem unruhigen Schlaf überstanden.

Dementsprechend stand er auch letztlich zur frühen Morgenstunde auf – was ihm so gar nicht ähnlich war.

Aber wenn man laufend von verschiedenen Gedanken heimgesucht wurde, erschien ein unruhiger Schlaf noch als leichte Bürde...
 

Im Haus lag fast alles noch still da.

Seine Crew schlief meistens bis in die späte Mittagsstunde hinein, weil sie die Nacht zuvor in verschiedenen Nachtclubs verbracht und dort so richtig gefeiert hatte. Normalerweise schloss ihn diese Verhaltensweise mit ein, doch seit neustem war dem nicht so...

So war er neben seiner Schwester Salima, die schon immer zu den Frühaufstehern gezählt hatte und gerade unten beim Frühstücken war, der Einzige, der bereits wach war. Doch umso besser.

Denn nun konnte er einmal den Vorzug genießen, ein freies und vor allem ruhiges Bad für sich allein zu haben, wo er sich ungestört fertig machen konnte.
 

Dementsprechend ließ er sich natürlich auch genügend Zeit, um diese Errungenschaft in vollen Zügen auszukosten...

Das heiße Wasser schoss ihm durch den Duschstrahl geradewegs ins Gesicht und bahnte sich anschließend einen Weg seinen Körper herab. Seine langen Haare, die er sonst immer zur Seite hochfrisiert trug, hingen matt über seine Schultern. Wohliger Duschgelgeruch vermischte sich mit dem Wasserdampf, der die Glastüren der Duschkabine beschlug und ihn gänzlich zu umfangen schien.
 

Erschöpft lehnte er sich an die Kachelwand und ließ weiterhin wohltuend das Wasser auf sich herabfließen, das die letzten Reste der Duschlotion mit sich hinfort trug und seinen Körper aufleben ließ.

Ein leises, entspanntes Seufzen rann über seine Lippen, während er sich durch seine kirschroten Haare fuhr und sie damit etwas zurückwarf.

Für einen Moment schloss er genüsslich seine Augen. Ungewollt drifteten dabei seine Gedanken ab...

Als er seine eisblauen Augen wieder aufschlug, stand er vor ihm.

In seiner vollen und absoluten Schönheit. Wie Yuri es sich hätte nicht besser vorstellen können...
 

Tala überließ sich ganz diesem faszinierenden Ausblick. Fest schloss sich seine Hand um das Fleisch, wonach er seiner Phantasie freien Lauf ließ.

Die feurigen Augen seines Gegenübers blickten ihn stumm und durchdringend an, doch in ihnen lag so viel Verlangen und Stolz, dass der Rothaarige kaum zu atmen vormochte, so eingenommen war er von ihnen.

Doch nicht nur die Augen waren verzaubernd, schon allein das schöne, bronzegebräunte Gesicht mit seinen ineinander überfließenden Zügen und hervorstechenden Einzelheiten, die es unverkennbar machten, zum Beispiel die verführerischen Lippen, welche sich zu einem hauchzarten Lächeln verwandelt hatten und sich so einladend vor ihm befanden, in ihren Bann zogen.
 

Die leicht zerzausten, silbernschwarzen Haare, die das Gesicht geschmeidig umfingen und dabei die rubinroten Opale darunter hervorstechen ließen, verschönerten den Anblick umso mehr und ließen seine Vorstellungen ins Unermessliche steigen...

Schließlich ließ er seinen Blick weiter herab gleiten, den ihn reizenden Hals entlang zu den recht zierlichen Schultern, an denen das schwarze T-Shirt ansetzte, dass der Jüngere trug. Doch sein Blick schien dem Anderen anscheinend alles zu sagen.

Denn schlagartig, ohne jegliche Aufforderung oder Bitte, griff der Silbernhaarige nach jenem und zog es sich über den Kopf, gab seinen durchtrainierten Oberkörper frei, während er das Shirt einfach zu Boden fallen ließ und einige Schritte auf Yuri zutrat, seine Hände an den Duschkabineneingang legte und zu dem Älteren hereinspähte.

Das Lächeln war dabei immer noch nicht von seinem Mund gewichen...
 

Doch nun betrachtete Yuri es in einem anderen Licht... Geheimnisvoller und lasziver als zuvor. Deutlich spürte der Rothaarige, wie ein gewaltiges Kribbeln seinen Körper durchzog, von dem er gänzlich eingenommen wurde. Tala konnte diese Empfindungen nicht mehr stoppen, sie überkamen ihn einfach...

Immer noch stand der Silbernhaarige unberührt vor ihm da. Kein Wort war über seine Lippen gekommen. Er blickte mit seinem undurchdringlichen Blick weiterhin zu dem Älteren und schien abzuwarten...

Yuris Aufmerksamkeit haftete dabei nur auf ihm allein und vor allem auf dem athletischen Körper, den er so freizügig präsentiert bekam.
 

Nur noch eine dunkle Boxershorts hielt den Rothaarigen davon ab, den Silbernhaarigen in dem Maß zu sehen, in welchem er von Gott geschaffen worden war. Stark spürte er dabei seine Erregung immer weiter und weiter in sich aufsteigen.

Plötzlich konnte er nicht mehr an sich halten und griff nach dem Jüngeren, zog ihn willkürlich zu sich unter den heißen Strahl, der seine Sinne noch weiter zu vernebeln schien...

Immer noch sprach der Silbernhaarige nichts, ließ es jedoch geschehen, ohne dass er sich zu wehren begann.

Er gab sich ihm tatsächlich hin...
 


 

to be continued...
 

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Bis zum nächsten Mal ;)
 

P.S: Ich würde gerne wieder die Option anbieten, dass ich ENS versende, wenn ein neues Chapter online kommt/ist. Allerdings wollte ich vorher Eure Meinung dazu einholen.

Würdet Ihr gerne wieder ENS von mir erhalten? Wenn ja, dann schreibt es doch einfach bitte in Euren Kommentar dazu, dann werde ich für das nächste Mal eine neue ENS-Liste erstellen können! Habt vielen Dank!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2011-07-15T18:30:26+00:00 15.07.2011 20:30
Hey,

endlich geht es weiter und endlich komme ich mal dazu es zu lesen. *letzte Zeit viel um die Ohren hatte*

Mir gefällt das Kapi sehr sehr gut, vorallem wie Yuri und Kai mit einander umgehen.

Hiro ist echt ein mistkerl, ich glaube ich an Kais stelle hätte den grün und blau geschlagen...
Aber na ja.

Ich freue mich auf das nächste Kapi und hoffe, dass es bald kommt und würde mich sehr über eine ENS freuen, damit ich es auch ja nicht vergesse zu lesen.

glg Xen
Von:  Alex_Dryden
2011-06-26T12:31:25+00:00 26.06.2011 14:31
OH Mein Gott...das Ende ist sooooo gemein....
ich will wissen wies weiter geht...und vor allem ob Kai da wirklich bei ihm ist oder ob das nur ein Traum ist...

Das Kapitel ist so super geschrieben ich war total fasziniert vor allem die Szenen im Büro...man die taten einem glatt beide Leid.

das warten hat sich auf jeden fall gelohnt und ich würde mich freuen eine ENS von dir zu bekommen, wenn es weiter geht XD
Bitte schreib schnell weiter
*knuddel
*Kuchen da lass*

Bye Guave_Lexi
Von:  Alexia31
2011-06-23T19:27:46+00:00 23.06.2011 21:27
Oh mein Gott endlich geht es weiter und dann auch noch gleich so geil.
Das Kapitel ist einfach WOW – ich liebe es, ist meiner Meinung nach das „bisher“ beste.

Ich freue mich das Kai endlich anfängt sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen und einsieht dass er etwas für Tala empfindet und tala ist irgendwie einfach total süß geworden!!!!!

Ich freue mich wahnsinnig dass du weiterschreibst, hatte beinah die Hoffnung auf eine Fortsetzung aufgegeben.

ist übrigens ziemlich gemein an so einer stelle einfach aufzuhören.

Also bitte bitte bitte ganz schnell weiter, ok?

super liebe Grüße
Alexia31

Von:  Phoenix-of-Darkness
2011-06-18T19:54:28+00:00 18.06.2011 21:54
ENDLICH!!
Endlich geht die geile Story weiter und ich war sehr angetan von diesem Kapitel,
auch wenn zwischenzeitlich doch einige unerwartete Wendungen drin waren.
Ich würde mich freuen,
eine ENS zu erhalten sobald es weiter geht und ich hoffe,
dass dies schneller geht.

MfG Kai Teruki Hikari
Von:  Angelheard
2011-06-18T13:09:54+00:00 18.06.2011 15:09
Endlich geht es weiter *freu*
Das Pitel ist einfach der Hammer geworden.
lg Angel
Von:  Lira-chan
2011-06-17T08:42:33+00:00 17.06.2011 10:42
Wow :3
Schön endlich weiterlesen zu können :)
Allerdings frage ich mich op Kai nun wirklich da im Bad steht oder ob es nur Talas Fantasie ist, die da mit ihm durchgeht xD ?
Ich würde gern so ne Ens kriegen wenn es hoffentlich bald weitergeht :3

Lg Lira
Von:  MikaChan88
2011-06-16T18:26:17+00:00 16.06.2011 20:26
total super kapi
hoffe du machst bald weiter ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2011-06-16T14:50:04+00:00 16.06.2011 16:50
Toll! <3
Es geht weiter - wahnsinn, nach so langer Zeit! Ich hatte die Hoffnung eigentlich aufgegeben. Aber hey, das Comeback ist dir absolut gelungen. Das Kapitel ist genauso großartig wie die vorherigen!
Ich würde mich übrigens sehr über eine ENS freuen wenn es weitergeht.
Ganz viele Grüße!
Von:  Tokiogirl06
2011-06-16T12:26:53+00:00 16.06.2011 14:26
Ich freu mich das endlich ein neues Kappi on is. Ich find die story klasse. Ich kenn zwar den Film dazu nich (hab Teil 1+2 noch nicht gesehen)aber is ja egal. XD Bin gespann wie sich die ganze Story, besonders die Beziehung/en von Kai, Tala und Hiro entwickeln. Schreib schnell weiter. lg
Von: abgemeldet
2011-06-16T10:50:45+00:00 16.06.2011 12:50
*Augen reib*
*blinzel*
*Augen nochmal reib*
Oh. Mein. Gott.
Es geht tatsächlich weiter!!! *___* *Leuchteaugen krieg*
So, jetzt muss ich nur mal meine Denkmaschine anschmeißen nund überlegen, was im letzten Kapitel passiert ist =O

An dem Autorenkommentar hab ich diesmal eher nichts auszusetzen, immerhin ist das schon irgendwo angebracht nach dieser langen zeit :D

Ich verstehe nur nicht ganz, wieso du das hier

>Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~
Part: I
Chapter: Fourteen von ?
Music: Bon Jovi / Album: Bounce
Autorin: Marlene
Coautorin / Betaleserin: Neo-Flame (ehemals)
Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction
Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima
Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung
Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon (später), Action, Dramatik

In jedes Kapitel hineinschreibst. Man könnte meinen, du hältst deine Leser für doof, dass sie das nicht checken, wenn sie aufgrund der Beschreibung und der FF Angaben diese FF anfangen zu lesen =O
Ich empfinde das als etwas stören und überflüssig vor allem, da es wie gesagt schon in der FF-Beschreibung steht, es ist sowas von unnötig, das in JEDEM Kapitel stehen zu haben ^^;
Das gilt auch für den Kapiteltitel, der steht doch schon groß und fett obendrüber ;)

Aber egal. genug davon, jetzt stürze ich mich voller Vorfreude auf dieses Kapitel (Das zu meiner Freude auch wunderschön lang ist x3)

Könntest du mir btw vll nochmal erklären, warum Tala manchmal Tala und manchmal Yuri(y) <-? Ich hab das irgendwie vergessen xD"

Zum dritten Mal einen Lebensmittelladen von innen gesehen xD? Wow, das ist wirklich eine Meisterleistung xD

Hm, so als Anregung würde ich Gedanken lieber kursiv setzen oder 'diese' Striche dafür nehmen, ich finde es etwas irritierend mit diesen Pfeilen ...

Aber er versuchte, sich davon abzulenken, indem er einfach diese Fleischsache damit zu verdrängen probierte, dass er an die nächste Sache dachte, die sie besorgen mussten, nun da Tala das „perfekte“ Fleisch gefunden zu haben schien.

Der Satz ist irgendwie seltsam und ich steige auch nach dem dritten Mal lesen nicht wirklich durch, was damit gemeint ist ... vielleicht überlegst du dir mal, ob du ihn irgendwie umstellen kannst?

Silberhaariger Jugendlicher? Irre ich mich jetzt in der FF, oder ist Kai nicht sowas, wie ein verdeckter Ermittler @@?
Ehrlich gesagt finde ich Yuris Verhalten da im Supermarkt mehr als postpubertär und einfach nur peinlich, ich kann mir das ehrlich gesagt nicht soo bei ihm vorstellen ...

Ich würde dir gerne noch einen Tipp geben: Verwende ruhig öfter mal die Vornamen der Charaktere, anstatt dauernd der Silberhaarige etc. zu schreiben. Das ist im ersten Moment seltsam und kommt einem zuviel vor, aber irgendwann merkt man, dass es so einfach professioneller wirkt und schöner klingt.
Genauso, wie der Kleinere und der Größere. Der Kleinere vor allem, das wirkt immer ein wenig diffamierend, wie ich finde; Klein=Schwach/Niedlich/Hilflos, das sind die Assoziationen, die einem dabei als erstes in den Sinn kommen und als so etwas empfinde ich Kai eigentlich nicht.
Auch, dass Kai dauernd rot wird, halte ich für etwas seltsam ._.

Hm, ja, also das mit den Dreiecken interessiert mich jetzt aber auch ... und was bitte war nochmal mit Kane los? Aaah, du bist schuld, weil du so lang mit dem Update gebraucht hast ToT
Also, so langsam wird das mit den Haarfarben echt verwirrend xD
Du solltest wirklich mal den Tipp anwenden, den ich dir gegeben habe, dann kommt man auch nicht so leicht durcheinander, außerdem wirkt es so, als hätten die Charas keine Vornamen mehr, da du das ja schon sehr häufig so schreibst ;)
Lol, na das nenn ich mal ein Tischgebet xD
Hm, irgendwie seltsam, dass Kai so freundlich zu Kane ist. Irgendwie passt so eine offene Art nicht zu ihm find ich, aber mal gut, schauen wir mal, wie sich das noch entwickelt :3

>dass der LKW Fahrer sich gewährt
gewehrt

Naja, was heißt Größe ... Wenn Kai ein FBI Agent ist, wird er körperlich ebenso durchtrainiert sein, wie Hiro, will ich meinen, die haben immerhin sehr hohe Anforderungen, an ihre Mitarbeiter ...

>und neue Kräften
-n

>Besonders nicht, wenn einem der silbernhaariger Partner
-r bei Silberhaariger. Wobei ich die Erwähnung der Haarfarbe in diesem Moment eher als trivial und disharmonisch empfinde ...

Die Duschszene mochte ich sehr gerne, sehr sinnlich beschrieben *~*

Eine ENS brauch ich keine, ich seh das immer auf meiner Startseite und schreibe auch so fleißig Kommis ^^
Ich glaube nur, ich muss die FF nochmal irgendwann von vorne lesen, weil ich echt totale Schwierigkeiten hatte, nach dieser langen Zeit wieder reinzukommen ...
Ansonsten fänd ich es sehr schön, wenn du dir meine Tipps zu Herzen nehmen würdest =)

Liebe Grüße, Katze

(Und bitte keine eineinhalb Jahre mehr bis zum nächsten Upload T___T Sonst verlier ich auch irgendwann noch die Leselust ...)


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