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El Cautiverio

wenn es keinen Ausweg gibt...
von

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Ereignisse

So, des sunni meldet sich mal weider mit einer neuen FF zurück ^^

Ok, eher war es Tantei-kun, die das fabriziert hat. ^^ *insider*

Anyway, es ist eine Fanfic zum Thema Meitantei Conan / Majikku Kaitô und damit eine Shônen Ai.

Das Pairing sollte hiermit klar sein...

Ich hoffe jedenfalls, das sie euch gefällt...
 

Edit2: Nunja, ich habe immernoch kleiner Makel gefunden und außerdem jetzt auch mal die ß's eingefügt. Und dank Kaito habe ich jetzt auch das spezielle o für Yōko und Tokyō gefunden.
 

Disclaimer: All die Charaktere in dieser Fanfics gehören Gosho Aoyama und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfiction.
 

Ein dunkles Loch tat sich vor ihm auf...

Zwei kräftige Arme hielten ihn fest, ließen ihm keinen Raum sich zu wehren. Ohne, dass er es verhindern konnte, schleppten sie ihn in eine kleine Kammer.

Sehr einladend war sie nicht, es erinnerte ihn an ein modriges Kellerloch und der Geruch machte es nicht zu einem angenehmeren Ort.

Er versuchte sich zu wehren, doch gegen zwei Leute zugleich hatte er einfach keine Chance.

Eisern wurden seine Glieder umklammert.

Sie öffneten die Tür zu dem Loch und stießen ihn hinein. Er verlor das Gleichgewicht und bevor er reagieren konnte, war einer seiner Peiniger schon hinter ihm her und schnappte sich seine Handgelenke, sein Partner übernahm die Knöchel des Detektiven.

Sie waren zu stark, er konnte sich nicht rühren, er war vollkommen hilflos, selbst als Oberschüler. Seine Kondition war noch lange nicht wieder normal und auch seine Muskeln mussten sich erst wieder bilden.

Er hörte schweres Metall, was über den Boden gezogen wurde, und ein lautes Klacken ließ seine Vermutung die Wirklichkeit werden.

Angekettet. Sie hatten ihn angekettet, wie man es im Mittelalter mit den Geiseln und Verrätern gemacht hatte.

Er besah sie sich genauer, die Ketten waren sowohl and seinen Hand- als auch Fussgelenken und sie scheuerten wie verrückt.

Er sah noch ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht des Einen, dann fiel auch schon die schwere Tür ins Schloss und hüllte ihn und seine Umgebung in absolute Dunkelheit.

Er war allein. Er seufzte, zerrte probeweise an den Ketten, doch ihm war schon klar, dass das Vergebens war.

Seile hätte er wohl irgendwie loswerden können, auch wenn er kein Entfesslungskünstler war, doch bei Eisenketten musste er passen. Eine Haarnadel besass er auch nicht, also fiel es ebenfalls flach die Schlösser zu knacken.

Er war eben kein Dieb...

Seufzend nahm er seine erstmal auswegslose Situation hin.

Wieder war er in etwas hineingeraten. Kaum hatte er die Organisation zur Strecke gebracht, wurde er gekidnappt.

War er nur ein Pechvogel, oder hatte es einen wirklichen Grund?

Warum?

Wieder kam ihm diese Frage in den Sinn, hatte er schon früher darüber nachgedacht. Gut, er war Detektiv, aber das konnte nicht das Einzige sein. Heiji war schliesslich auch einer und dennoch passierte ihm so Etwas nicht.

Eine Weile saß er nur da, lauschte seinem eigenen Atem und dachte nach.
 

Sie schaute in ihr Spiegelbild. Zupfte noch einmal an ihrem weissen Faltenrock herum, perfekt. Ran strahlte. Der Gedanke an ihn beflügelte sie, doch die Aussicht auf einen ruhigen Nachmittag mit ihm, ohne irgendwelche Zwischenfälle ließ sie alles andere vergessen.

Sogar, dass sie eigentlich mit Sonoko im Haidokaufhaus verabredet gewesen war, um ein Geschenk für Makoto auszusuchen. Nun ja, ihre Freundin würde bestimmt Verständnis haben, immerhin hatte sie auch schon Einiges sausen lassen, nur um bei Makoto zu sein...

Sie würde ihr nachher eine SMS schicken und wenn sie ihre Freundin laß, das sie allein mit Shinichi war, dann...

Ran kicherte, Sonoko würde sie danach nach jedem Detail ausfragen.

Hoffentlich hatte sie auch was zu berichten...

„Ich bin dann weg, Paps!“ rief sie Kogoro noch zu, bevor sie auch schon aus der Türe verschwunden war.

Der selbsternannte Meisterdetektiv murmelte nur etwas Unverständliches, war doch gerade seine geliebte Okino Yōko life zu sehen.

Die ganzen Bierdosen, die die Hälfte des Fernsehers, der direkt vor seiner Nase stand, blokierten, wurden achtlos auf den Boden gefegt.

Da hatte er nunmal keine Zeit für seine Tochter. Die war ja eh wieder nur bei diesem Westentaschendetektiv....

Dann sah er auf. Sie war bei Kudô?

Er sah zur Tür, dann zu Yōko. Tür, Yōko. Tür...

Er seufzte, er sollte es nur wagen sich an sie ranzumachen. Dem würde er schon die Leviten lesen...

Doch immerhin war Yōko life und Ran konnte Karate...
 

Ran war unterdessen schon auf dem Weg zu Shinichi, welcher nicht sehr weit war. Immerhin wohnte sie im fünften Block in Beika und er im Zweiten.

Schon bog sie in die Straße ein und sah auch gleich das etwas merkwürdige Haus Agasa-Hakases, welcher eher nach einem Architekturwunder als nach einem Wohnhaus aussah.

Der Professor war schon ein komischer Kauz.... Aber sie mochte ihn, auch wenn seine Erfindungen meistens Nichts taugten. Zudem hatte er sich immer so lieb um Conan gekümmert...

Doch für ein Schwätzchen mit ihm und Ai hatte sie heute keine Zeit.

Also schritt sie daran vorbei und schon sah sie staunend auf die Villa Kudô, die sich sehr von den anderen Häusern abhob, immerhin war es ein europäischer Baustil.

Dennoch mochte sie das Haus. Die gemütlichen Wohnzimmermöbel waren eben bequemer als einfache Sitzkissen. Auch einen richtigen Esstisch hatten sie, der jedoch kaum benutzt wurde.

Dennoch würden sie ihn gleich in Beschlag nehmen und ihre Hausaufgaben machen.

Sie lächelte. Es war alles wie immer, als wäre er nie weg gewesen.

Eines Tages saß er plötzlich auf seinem Platz in der Klasse, wie üblich neben ihr.

Erklärt hatte er Nichts, sondern nur geheimnissvoll gelächelt. Allerdings war er rot geworden, als Sonoko ihn auf mögliche weibliche Bekanntschaften angesprochen hatte.

In der Hinsicht war er ziemlich schüchtern und schaltete, wie Sonoko es treffend formulierte ‚wie ein Nashorn’.

Das schmiedeeiserne Tor, welchen den westlichen Touch noch untermauerte, war angelehnt. Normalerweise war es geschlossen, doch vielleicht war der Herr Detektiv wieder so in Gedanken an einen Fall gewesen, dass er es vergessen hatte, wieder zu schliessen. In der Hinsicht war er einfach nur unberechenbar.

Sie ging langsam zum Haus, den Blick über den Garten schweifend. Der zeigte noch deutlich Spuren von seiner Abwesenheit. Der Rasen musste dringend gemäht werden und die einst so schönen Blumenbeete waren verdorrt.

Nun ja, er war gerade mal zwei Wochen wieder da und in der Zeit hatte er es geradeso geschafft, das Haus zu entstauben.

Sie klingelte.

Und wartete.

Klingelte noch mal. Keine Antwort. Was war denn da los?

Nach einem weiteren Mal Schellen zückte sie ihr Handy und wählte seine Nummer.

Der Anrufbeantworter antwortete ihr.

Sofort wollte sie es auf seinem Mobiltelefon versuchen, doch dann überlegte sie.

Er hatte es wieder getan. Wieder hatte er sie wegen eines Falles versetzt.

Ihre Hände ballten sich in ihren Jackentaschen zu Fäusten.

Nein, dieses Mal würde sie ihm nicht hinterher telefonieren und sich seine Entschuldigungen anhören.

Dabei hatte er ihr versprochen, heute Nichts dazwischenkommen zu lassen.

Enttäuscht drehte sie auf dem Absatz um und knallte das Tor hinter ihr zu.

Diesmal kam er nicht so einfach davon, das schwor sie sich.

Mit schlechtester Laune machte sie sich auf den Weg zurück in die Detektei, wo sie ihren Vater brutal aus seinem Vergnügen riss, indem sie den Fernseher ausschaltete.

Mit einem Türknallen lies sie ihren verwirrten und etwas ärgerlichen Vater in seinem Büro alleine.

Er seufzte nur, es hatte jetzt keinen Sinn mit ihr zu reden, dafür war sie viel zu sehr nach Eri gekommen.
 

Ein leises Tropfen ließ ihn hochschrecken. War er etwa eingeschlafen?

Mühsam setzte er sich auf. Der kalte Boden und die Ketten taten ihm nicht gerade gut.

Nun entdeckte er auch die Ursache des Geräuschs, welches ihn geweckt hatte.

Eine Stelle in der Decke war wohl undicht und es tropfte unaufhörlich hinunter.

Mit so Etwas konnte man Leute wahnsinnig machen, davon hatte er gelesen...

Er schob den Gedanken gleich wieder beiseite.

Wieviel Zeit war wohl vergangen? Es hatte sich Nichts an den Sichtverhältnissen geändert, worauf er schloss, wohl ziemlich bald weggenickt zu sein, nachdem man ihn hier eingesperrt hatte.

Dennoch kam ihm etwas komisch vor. Er war nun schon eine Weile hier, nach seiner Schätzung dürfte es so gegen 6 sein.

Sie hatten ihn kurz nach der Schule geschnappt.

Kaum hatte er sein Haus betreten und sich umgezogen, hörte er dann auch schon ein komisches Geräusch und gleich darauf die Türklingel.

Soblad er sie nur einen Spalt geöffnet hatte, stürmten sie sofort auf ihn zu und hatten zudem noch eine Pistole dabei.

Nicht einmal Schuhe hatte er angehabt...

Nachdem er gefesselt in einem Auto saß, konnte er noch lautes Klirren und andere Geräusche vernehmen, die ihn auf eine ziemliche Verwüstung seines Zuhauses schließen ließen.

In Gedanken dachte er wehmütig an seine Büchersammlung, die nun wahrscheinlich Opfer dieser sinnlosen Zerstörungswut geworden war. Kaum das er das Haus halbwegs wieder auf Vordermann gebracht hatte...

Vielleicht war es dazu verdammt leer zu stehen.

Was sie damit bezweckten wusste er selbst nicht.

Er konnte sich manchmal echt selber verfluchen, nach der Sache mit Conan hätte er doch vorsichtiger sein müssen.

Das musste ein Fall für das Buch der Rekorde sein. Erst geschrumpft und kaum wieder normal, gleich ins die nächste Schwierigkeit verwickelt.

Ai würde sich wieder über seine Dummheit lustig machen.

Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln, wie musste das für Fremde aussehen. Er, ein gefeierter Meisterdetektiv ließ sich von einer Grundschülerin, auch wenn sie keine war, etwas sagen.

In ihrer kindlichen Statur würde sie ihm dann eine Predigt halten und dabei empört die Hände in die Seite stemmen, eine untypische Geste für eine Grundschülerin.

Es hatte ihn schon erstaunt, dass sie nicht wieder Shiho werden wollte. Nunja, ganz unschuldig war er an dieser Entwicklung bestimmt nicht. Immerhin hatte sie gerade mal eine Woche, nachdem er ihr absolut klargemacht hatte, das er keinerlei Interesse an ihr hatte, entschieden ein Kind zu bleiben.

Dennoch hätte er ihr wirkliches Ich gerne mal gesehen...

Seitdem hatte er nicht wieder mit ihr gesprochen; wenn er beim Professor war, war sie entweder in ihrem Zimmer oder aber hatte die „Shonen Tantei“ im Schlepptau und spielte mit ihnen Videospiele.

Er hatte gleich zu Anfang gegen sie verloren sodass sie erst gar nicht mit ihm spielen wollten.

Doch er war sich sicher, würde sie von seiner neuesten Eskapade erfahren, verfiel sie wieder in ihr altes Ich.

Ihr Sarkasmus hatte schon was...

An was dachte er hier nur? Er sollte sich lieber überlegen, was nun zutun war. Doch soweit er die Lage einschätzte, konnte er absolut Nichts tun.

Wenn er etwas hasste, dann war es, hilflos zu sein. Doch es gab nur eine Wahrheit...

Und die war manchmal bitter.

Unter normalen Umständen würde er jetzt mit Ran in seiner Villa sitzen und sie hätten einen ruhigen Nachmittag vor sich.

Er würde ansatt seine Aufgaben zu machen, sie nur mit Holmes nerven, sie ihn daraufhin anschreien, dann würden sie beide darüber lachen und wahrscheinlich hätte sie ihnen sogar noch etwas gekocht.

Eine nette Reispfanne vielleicht...

Fälle hätten sie auch keine gestört, immerhin war er offiziell ja noch gar nicht wieder da. Nur Ran wollte er sich keinen Tag länger verbergen als nötig war, dennoch schwieg er über die Zeit, in der er verschwunden war. Wenn das FBI grünes Licht gab, wollte er ihr alles erklären, das war er ihr schuldig.

Jodie und Akai Shuichi hatten ihn eine Weile im Auge behalten, doch sich dann diskret zurückgezogen. Ihn hatte das genervt, und jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als das sie ihn weiter beschattet hätten.

Dennoch hatte er immer noch vor, es Ran zu sagen.

Immerhin war sie seine beste Freundin, und er wusste, sie würde Verständnis für ihn haben. Er musste wahrscheinlich einen Karatetritt einkassieren, weil er sie dreist angelogen hatte, aber damit konnte er leben.

Sie fragte sie jetzt bestimmt wo er bliebe.
 

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, aber endlich hörte er Schritte und gleich darauf öffnete sich auch schon die Tür. Shinichi setzte sich erwartungsvoll auf, Wahrscheinlich würden sie ihn gleich bedrohen und ihn das fragen, was auch immer sie wissen wollten. Er hatte keine Ahnung, was das sein könnte.

Zu seiner Überraschung jedoch wurde die Tür nur eine Handbreit geöffnet und ein Arm langte durch den Spalt. Mit einem Scheppern wurde ein Teller mit einigen Broten und einem Glas Wasser abgestellt, dann wurde es erneut dunkel.

Shinichi starrte dem Mann hinterher. Hatte der doch einfach wieder die Tür geschlossen, ohne etwas zu sagen. Dumpf hallten die Schritte von dannen.

„Hey, was soll das?“ rief er ihm hinterher.

Keine Antwort, auch Schritte, dass Jemand auf ihn reagierte, waren keine zu hören. Entweder hatte sein Gehör gelitten oder es war wirklich keiner mehr da.

Das war komisch. Warum fragten sie ihn denn nicht?

Er wurde hier wohl noch länger festsitzen. Dann schaute er sich das Essen an. Die Brote sahen lecker aus, keine trockende Kruste, sondern ein reichlich belegtes Sandwich. Er wollte es schon näher in Augenschein nehmen, ob es nicht vielleicht vergiftet war, als er etwas feststellte.

Er konnte das Essen nicht erreichen.
 

So, das Kap wäre geschafft ^^

Mann ich habe ewig und drei Tage für den Titel gebraucht, danke nochmals an Nocturn...

Erklärungen

So, hier meldet sich das Tantei-kun wieder zu Worte XD

Hier kommt also nun mein zweites Kapitel von El Cautiverio und ich hoffe, euch gefällt es.

Danke nochmal an alle Kommischreiber und damit für eure Kritik und Verbesserungsvorschläge.
 

des Tantei-kun xD
 

Seufzend lehnte er sich gegen die kalte Steinwand hinter ihm. Er hatte etwas anderes erwartet.

Noch einmal reckte er sich nach dem Essen, doch ihm fehlten gute 2 Meter um es zu erreichen. Wahrscheinlich war es deren Methode, ihn zu schwächen.

Nun, er war nicht mal einen Tag hier, und ein Mensch konnte es fast eine Woche ohne Essen aushalten. Mit Trinkwasser sah es da allerdings schon schlechter aus. Er hatte keine Wahl, sie würden ihn schon irgendwann verhören, und er würde erfahren, warum sie ihn festhielten.

Ein wenig verwundert war er schon, er hatte doch seit Langem keinen Fall mehr gelöst, zumindestens nicht offiziell. Das er wieder zurück war, wussten doch nur seine Lehrer und die Schüler der Teitan und natürlich die bereits Eingeweihten.

Die Schule hätte er gerne ignoriert, doch es war Zeit für die Prüfungen und so musste er notgedrungen dort erscheinen, wenn er nicht das Jahr wiederholen wollte.

Das er beim ersten Jahr keine Probleme hatte, lag zum einen an seiner Intelligenz und zum anderen an den guten Kontakten seiner Eltern.
 

Er gähnte einmal und versuchte sich zu strecken, was leider wegen der Ketten scheiterte. Wieso war er denn schon so müde?

Es konnte doch höchstens 8 Uhr sein und er blieb normalerweise immer ziemlich lange auf. Es stimmte wohl, dass Nichtstun mehr an den Nerven und der Energie zerrte, als wenn man sich mit etwas beschäftigte.

Nur was sollte er hier schon machen?

Fliehen kam nicht infrage, dafür hatten seine Kidnapper gesorgt. Überlegen, warum er entführt worden war?

Damit hatte er schon den ganzen Tag verbracht und war zu keinem Ergebnis gekommen. Sie gehörten offensichtlich nicht der Black Organisation an, denn sonst hätte man ihn längst befragt oder gleich getötet.

Was sie vorhatten? Ebenfalls unklar.

Er versuchte sich die Haare zu raufen, doch seine Bewegungsmöglichkeiten waren sehr eingeschränkt. Es waren einfach zu wenig Hinweise, er konnte keine Puzzleteile aneinanderfügen.

Wieder lehnte er sich an und schloss die Augen. Morgen würde er noch genug Zeit haben darüber nachzugrübeln.

Leider...
 

Schweigend legte Ran den Hörer auf.

Wo war er nur? So lange konnte kein Fall dauern, und er hätte sie doch angerufen, wenn er länger wegbleiben würde, oder?

Oder?

Wieder einmal fiel ihr die Verabredung im Tropical Land ein. Da war er auch einfach verschwunden, und hatte sich eine Woche später mit einer fadenscheinigen Ausrede gemeldet. Wollte er das nun schon wieder abziehen? Wollte er sie wieder solange im Unklaren lassen?

Noch immer hatte sie keinen Schimmer, was damals passiert war, aber sie hatte sich zu sehr über sein Auftauchen gefreut, dass sie es verdrängt hatte, ihm Fragen zu stellen.

Ihren Verdacht über ihn im Bezug auf Conan hatte sie noch nicht vergessen, doch es erschien ihr nicht wichtig.

Sie war sowieso sauer auf ihn, der sollte sich eine verdammt gute Ausrede parat halten. Vielleicht war sie doch zu nett zu ihm gewesen, und jetzt glaubte er, er könnte sich alles erlauben?

Sie stapfte die Treppe hinunter, öffnete die Haustür und ging zu den Briefkästen, die neben der Eingangstüre des Mehrfamilienhauses indem sie wohnten, angebracht waren. Schnell öffnete sie den der Detektei und überflog kurz die eingegangene Post. Rechnungen für Strom und Wasser, ein Auftragschreiben für ihren Vater; ihr fiel nur der Lippenstift an der Briefmarke auf, etwas was Kogoro wieder sehr freuen würde, und eine kleine Notiz.

Schnell brachte Ran die Post hinein und legte sie auf den Schreibtisch ihres Vaters, der ausnahmsweise sauber war.

Fast schon verwundert darüber entdeckte sie sie Dosen und Stummel dann allerdings auf dem Fussboden.

Also wirklich, dachte sie nur kopfschüttelnd, als sie die Dosen in eine Mülltüte packte, wenigstens den Aschenbecher konnte er doch benutzen.

Und wo war er überhaupt? Sie wunderte sich, war er etwa nicht zuhause?

Hatte sie das tatsächlich in ihrem Ärger über Shinichi übersehen?

Nun ja, sie war schliesslich nicht die Aufpasserin von ihrem Vater, auch wenn sie sich oft genug so vorkam.

Dann jedoch besah sie sich diese kleine Notiz noch einmal genauer.

Vielleicht war es ja ein Zettel von Shinichi?

Neugierig entfaltete sie sie. Das war doch....

Sie schmunzelte, dann war es klar, warum ihr Vater nicht da war. Sie las den kurzen Text noch einmal. Sie musste schon sagen, er hatte Humor, und die kleine freche grinsende Karrikatur seinerselbst zeigte ganz klar, was er wollte.

Sonoko hatte recht, dieser Kaitô KID war schon etwas.
 

„Diesesmal darf Nichts schiefgehen, habt ihr gehört?“ schrie Nakamôri nicht nur seine Leute an.

Auch Hakuba Saguru und Môri Kogoro hatten sich eine Predigt anzuhören.

Ginzô seufzte. Immer mussten ihm irgendwelche Leutchen ins Handwerk pfuschen.

Hakuba kannte er ja nun schon länger, aber dieser Môri...

Na, wenigstens hatte er nicht wieder dieses Balg mitgebracht, zwar aufgeweckt, aber nun mal eine kleine Nervensäge.

Es wurmte ihn sehr, dass ausgerechnet der Knirps es geschafft hatte, KID daran zu hindern, den Black Star zu stehlen.

Er sollte aufhören, an KID zu denken, das brachte sein Blut immer in Wallung. Wie gerne würde er sich jetzt gerne eine Zigarette holen... aber Aoko bestand ja darauf, dass er es bleiben ließe.

Die stand gerade in der Nähe von Hakuba, zusammen mit ihrem Jugendfreund Kaito.

Netter Junge, wenn auch ein wenig exzentrisch, dachte er sich.
 

„In einer Woche werde ich Kid endlich schnappen können.“ sagte Hakuba gerade und rieb sich zufrieden die Hände.

Kaito verdrehte nur die Augen. Als ob der jemals Hand an ihn legen könnte. Nein, bei Jemand anderem war das viel wahrscheinlicher... aber auch von ihm würde er sich nicht schnappen lassen.

Aoko protestierte. „Wenn einer KID fängt, dann ist es mein Vater.“

Nun ja, es war Nakamôris größter Wunsch, KID zu verhaften und zu desmakieren, doch so gern Kaito ihn auch hatte, den Gefallen konnte er ihm nicht tun.

Er hatte wieder alles genauestens geplant, die Warnung war geschickt und er war sich sicher, dass kaum einer die wahre Bedeutung verstanden hatte.

Aber damit es doch nicht zu einfach für ihn wurde, hatte er schliesslich auch ihm Eine zukommen lassen.

Vielleicht käme er ja sogar gemeinsam mit Hattori, das wäre noch lustiger.

Wo genau er jetzt war, wusste er zwar nicht, aber deswegen hatte er es ja auch an die Detektei gesendet, da ihm klar war, dass er sie da auf jeden Fall bekommen würde. Soweit er herausgefunden hatte, war der Professor mit den Kindern irgendwohin gefahren. Aber bis zu seinem Diebeszug würden sie lange wieder da sein.
 

Er gähnte, langsam wurde es doch etwas langweilig. Das, was sie für ihn planten, was zu einfach für ihn. Warum konnten diese Polizisten denn nicht mal ein wenig Kreativität entfalten, wenn es um ihn ging?

Immerhin verbrachte er geraume Zeit damit, eine passende Warnung zu schreiben und dann wollten sie ihn mit Allerweltsmethoden abspeisen.

Nein, er entschloss sich nach Hause zu gehen, es war spät genug und er konnte ein wenig Schlaf gebrauchen.

Immerhin standen bald die Prüfungen vor der Tür.

Er wollte sich gerade verabschieden, als Hakuba auf ihn zukam.

„Du gehst auch, Kuroba? Ich wollte auch gerade los.“

Innerlich verdrehte er die Augen. Das war mal wieder typisch Hakuba.

Er hatte nicht die geringste Lust mit ihm nach Hause zu gehen, aber er wollte sich auch nicht verdächtig machen. Er konnte das Gespräch, welches gleich folgen würde, schon praktisch auswendig.

„Und hast du schön hinter die Kulissen geschaut, damit auch ja nichts schiefgeht nächste Woche?“

Er hatte recht gehabt, Hakuba war einfach viel zu simpel.

„Nicht schon wieder, wann begreifst du endlich, dass ich nicht KID bin?“

„Pah, mir fehlt nur noch der Beweis, und wenn ich den habe, hilft dir auch deine Freundschaft mit Aoko nichts mehr.“

Konnte er nicht, wenn er ihn schon immer wieder , wenn auch zu Recht, auf’s Neue beschuldigte, sich etwas Neues ausdenken?

„Erstes lässt sich KID nicht so einfach schnappen und außerdem kannst du es nicht beweisen, weil es nicht stimmt.“

Hoffentlich reichte ihm das für heute.

In der Tat, Hakuba trennte sich ruckartig von ihm und schickte ihm noch ein „das werden wir ja noch sehen, wenn ich dich erst gefangen habe“ hinterher.

Der wurde auch jedes Mal hartnäckiger. So langsam musste er sich wirklich Etwas einfallen lassen, sonst konnte das ihn nochmal in arge Schwierigkeiten bringen.

Dennoch beschloss er, es für heute gut sein zu lassen und ging zufrieden mit sich nach Hause.
 

Er ahnte keineswegs, dass Hakuba schon mehr getan hatte , als er eigentlich wollte.

Eine Gestalt folgte ihm in einigen Abstand und verschmolz nach einer Weile mit der Dunkelheit der Nacht.
 

So, war zwar ein wenig kürzer als sonst, aber ich verspreche euch, das die nächsten wieder länger werden. Bitte hinterlasst mir wieder eure Verbesserungsvorschläge. Lob sowie Kritik sind beide gern gesehen...

de sunni

Erkenntnisse

Ja, nachdem ich ziemlich lange Pause hierbei gemacht habe, geht es nun endlich weiter ^^. War gar nicht so einfach, mich wieder zum Schreiben aufzuraffen, denn diesen Teil sowie drei weitere hatte ich bereits schon fertig, als mein Siebhirn vergesse hat, meine FFs aus dem Staaten wieder mit heim zu nehmen. ^^°

Aber gut, wenigstens den Plunnie konnte ich mir halbwegs merken, und mal sehen, ob die neue Version nicht noch ein wenig ausgefeilter sein wird, immerhin habe ich zwischendurch ja durchaus noch meine Erfahrungen gesammelt und meinen Stil weiter verbessert, auch wenn ich mir immer noch nicht wirklich sicher bin, ob ich überhaupt einen habe.

Mal ein langes Vorwort hier, aber es gibt ja auch einiges an Dingen zu sagen.

Wie gesagt, es kann durchaus sein, dass ich den Ablauf ein wenig ändern werde, denn genauso wie vorher werde ich das wohl nicht wieder hinbekommen, aber nun gut, ich lasse es auf einen Versuch ankommen.
 

Hiermit bedanke ich mich auch in aller Form bei den Kommentarschreibern und ich habe mir eure Kritik durchaus zu Herzen genommen und werde versuchen, die Punkte, die ihr angesprochen habt, in Zukunft anders zu gestalten, bzw. beizubehalten, denn Kritik ist ja nicht nur negativ ^^.

Ach ja, Meitantei Conan gehört nicht mir, sondern Gōshō Aoyama und dies ist eine unkommerzielle Fanfiction, also verdiene ich hiermit kein Geld und will es auch gar nicht erst versuchen ^^. Das überlasse ich lieber dem Meister selber xD
 

Edit: Ich habe die wesentlichen Kritikpunkte in diesem Kapitel ausgebessert, auf die restlichen sowie die jetzigen Änderungen gehe ich im nächsten Kapitel genauer ein ^^°
 

Kapitel 3 – Erkenntnisse
 

Steine, Steine, Steine …

Nichts als Steine, alle schön säuberlich aneinandergereiht, der Mörtel zwischen ihnen war sauber verspachtelt worden und nur der Dreck auf ihnen machte sie unansehnlich. Etwas Moos fand sich auf den äußeren Reihen, die Feuchtigkeit sammelte sich dort und auch auf dem Boden. Sogar einige Flechten konnte er in dem Dämmerlicht erkennen.

Was das menschliche Auge alles vollbrachte, wenn es nur millimetergroße Löcher als Lichtquelle nutzen konnte, war wirklich erstaunlich.

Auch wenn man Schrumpfungen mittlerweile zum Alltag zählen konnte, war die eigene Anatomie doch immer wieder bemerkenswert.

Und genau an die doch nicht enden wollenden Steinreihen lehnte er sich nun, noch immer zu dem Tablett schielend.

Was musste das Essen darauf aber auch nur so verführerisch aussehen, dachte sich der Oberschüler schon beinahe sehnsüchtig. Jetzt kam es noch so weit, dass er für ein bisschen Essen alles tat. Nein, dazu würde es nicht kommen, das konnte, wer immer ihn festhielt, wirklich vergessen.

Mit Trinken sah es da schon anders aus…

Er lauschte auf, kam da vielleicht Jemand? Nein, er hatte sich das wohl nur eingebildet.

Eigentlich war er nicht anfällig für Angst, im Gegenteil, dem Tod sah er von Angesicht zu Angesicht ins Auge, aber diese Stille…

Sie schien ihm unerträglich und er schloss die Augen und atmete tief durch…

Vor seinem inneren Auge erschien Ran, wie sie ihn anlächelte, ihr sanfter Blick schien ihn zu durchleuchten und wieder bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er sie im Unklaren gelassen hatte.

Was dachte sie nun von ihm? Wieder war er eine Woche lang verschwunden, wieder ohne Erklärung. Mit dem Unterschied, dass er diesmal wirklich verschwunden war. War es dieses Gefühl, was Ran verspürt hatte, als er angeblich bei diesem Fall war? Diese nagende Einsamkeit, die Ungewissheit, den anderen jemals wieder zu sehen…

Nein, so sollte er nicht denken.

Gut, er hatte nun erst zweimal etwas zu Essen bekommen in dieser Woche, aber das war doch noch lange kein Grund um aufzugeben oder? Noch hatte ihn niemand nach Informationen gefragt… Nicht, dass es ihnen was gebracht hätte, er würde schweigen und wenn man ihn umbrächte. Es war sowieso sehr unwahrscheinlich, dass Jemand seine Geisel überleben ließ, doch noch hatte er Hoffnung. Immerhin gab es noch genug andere Leute, denen ein wirkliches Verschwinden wohl auffallen sollte…

Siedend heiß fiel es ihm ein und er hätte sich sicher mit der Hand vor die Stirn geschlagen, wäre es möglich gewesen.

Der Professor war gar nicht da, er hatte einen Zeltausflug mit den Shonen Tantei-dan organisiert, bei dem natürlich auch Haibara anwesend war.

Shinichi fluchte im Stillen, wie hatte er das nur vergessen können? Kein Wunder, dass niemand nach ihm suchte, denn niemand wusste auch nur annähernd, dass er überhaupt verschwunden war.

Das konnte noch heiter werden…
 

Der Zeiger der großen Uhr im Wohnzimmer von Môri Kogorô rückte nur sehr langsam voran, jedenfalls erschien es Ran so, als sie wieder einmal dabei war, Ordnung zu schaffen. Die Wohnung war still, seit Conan-kun nicht mehr bei ihr wohnte, und sie hatte immer das Gefühl, als würde etwas fehlen.

Doch dieses beklemmende Gefühl verschwand sofort, wenn Shinichi sie dann grinsend vor ihrer Tür abholte um den Tag mit ihr zu verbringen.

Er gab ihr die Sicherheit und davor hatte es Conan getan. Irgendwie komisch, anscheinend fühlte sie sich nur bei Detektiven wirklich sicher, aber ihr Vater, der ebenso zu dieser Gattung gehörte und nicht gerade ein unbekanntes Exemplar dieser war, war wieder einmal „geschäftlich“ außer Haus.

Als ob ich nicht genau wüsste, dass er bei Towako-san* einen Trinken ist, dachte sich Ran erbost und schnürte den Müllbeutel zu um ihn anschließend nach draußen in den Container zu befördern. Nur noch die Küche aufräumen, dann hatte sie endlich einmal Zeit für sich. Normalerweise wäre sie ja mit Shinichi weggegangen, auf ein Date, auch wenn er jedes Mal rot anlief, wenn Sonoko das Wort auch nur erwähnte.

Ach ja, er war schon richtig niedlich… Aber wieso verschwand er dann schon wieder? Wieso tat er ihr das immer wieder an?

Erneut bildeten sich die Tränen, die sich schnell versuchte zu unterdrücken, doch schon rollten sie an ihren Wangen herab. Mit glasigem Blick sah sie zu dem Foto, wo Shinichi mit ihr posierte.

Damals war noch alles in Ordnung… Wirklich alles.

Er hatte sich verändert, das hatte sie sofort bemerkt. Auch wenn er es zu überspielen versuchte, mit Scherzen und seinem Holmes-Gequatsche, was er sich wohl niemals abgewöhnen konnte, seine Augen waren hart geblieben, als er sie anlächelte.

Es war nicht echt, nur eine Maske, die er verzweifelt versuchte, aufrechtzuerhalten. Aber wieso?

Man konnte beinahe meinen, dass er wollte, dass alles wie früher war. Aber das ging nicht, nicht nach so langer Zeit der Trennung…

Sie seufzte und sah hinaus zum Fenster, belebte Straßen, das typische Leben in einer Weltstadt wie Tôkyô spielte sich draußen ab. Menschenmassen drängten sich vor jedem Kaufhaus und Autos untermalten die Szenerie mit stetigem Motorgeräusch und einigen Hupkonzerten.

`Shinichi… Wo bist du nur?`

Wieder versuchten ihre Emotionen sie zu überwältigen, aber sie stemmte die Hände gegen den Fenstersims und sah entschlossen in den Nachthimmel. Wo auch immer er war, sie würde ihn finden. Noch mal ließ sie ihn nicht so einfach davonkommen, dass schwor sie sich.

Eilig griff sie nach ihrer Börse und streifte sich einen dicken Mantel über, es war immerhin schon Abend und daher recht frisch, und zog ihre Stiefel an, die sie sonst nur trug, wenn ihr Vater bei einem Klienten höherer Klasse eingeladen war.

Schnell hinterließ sie noch eine Notiz für ihren Vater, stellte ihm zwei Bierdosen kalt und holte ein Fertiggericht hervor, das würde er sich dann warm machen müssen.

Vor der Detektei war nicht viel los, sie lag in einer ruhigeren Straße, und dementsprechend wenige Menschen waren da. Doch kaum hatte sie einen Fuß in Richtung der nächsten Kreuzung gesetzt, kam von hinten schon ein kräftiges Rufen.

„Raaaan!“ Innerlich seufzte sie, dass konnte nur eine Person sein…

„Was machst du denn hier Ran? Sag bloß, du gehst auf ein Date?“ Suzuki Sonoko umarmte ihre beste Freundin stürmisch und besah sich sofort deren Outfit.

„Die Stiefel sind ja ganz nett, aber du hättest ruhig den eleganten Mantel nehmen können, so sieht es irgendwie unfertig aus… Aber wir können gerne shoppen...“

„Sonoko.“ Sie musste den Redefluss ihrer Freundin stoppen, immerhin war sie nicht mal zu einem Date verabredet.

Und schon gar nicht, wenn Shinichi sich sonst wo herumtreibt, fügte eine innere Stimme dreist hinzu.

„Ich gehe auf kein Date und ich habe den Mantel genommen, weil der Andere nicht warm genug ist. Und ich habe auch leider keine Zeit mit dir zu shoppen, denn ich muss Shinichi suchen…“ Es war ihr wichtig und Sonoko würde wohl Verständnis haben…

Das dachte sie eigentlich...

„Ehhhh? Du läufst ihm jetzt auch noch hinterher? Jetzt hat er dich zum zweiten Mal versetzt und du gibst nicht auf? Er hat dich gar nicht verdient, Ran.“ Kopfschüttelnd sprach Sonoko ihre Gedanken aus. Dieser Möchtegern-Detektiv dachte wohl, er könnte sich alles erlauben? Ihm würde sie zeigen, was es hieß, wenn man ihre Freundin sitzen ließ.

Eigentlich war auch sie mehr oder minder mit Kudô befreundet, aber in letzter Zeit konnte sie nicht mehr nachvollziehen, was in ihn gefahren war. Diese lange Zeit zu verschwinden… Dabei stand er auf Ran, das sah sie ihm an der Nasenspitze an. Und nun noch mal dieselbe Tour… Was wollte er bloß erreichen?

„Ich weiß, dass er mich nicht verdient hat, Sonoko.“ Antwortete Ran zum Erstaunen der Suzuki-Erbin. „Aber ich habe das Gefühl, dass er mich braucht… Und ich werde nicht eher aufgeben, bis ich ihn gefunden habe.“ Mit diesen Worten setzte sie sich erneut in Bewegung und ließ ihre Freundin einfach stehen.

„Aber Ran… Du weißt doch gar nicht, wo er ist…“ Sie wurde leiser, ihre beste Freundin hörte sie schon nicht mehr. Die hatte auch nur diesen Typen im Kopf, sie sollte mal mit wem anders ausgehen… Sonoko sah ihr noch nach, bis sie außer Sichtweite war und setzte dann ihren Weg fort.
 

Hektisch drängelte sie sich durch die vielen Menschen und endlich konnte sie der stickigen Luft im Inneren der „Touto Circular Railway**“ entfliehen. Aber so kam sie am Einfachsten zum Polizeirevier des ersten Dezernats. Und genau dort wollte sie hin.

Ehrfürchtig blieb sie vor dem großen Komplex stehen.

Sollte sie wirklich dort hineingehen und nach Shinichi fragen? Ein wenig scheute sie sich doch, auch wenn sie wirklich oft genug dort gewesen war, aber wenn, dann immer nur als Begleitperson ihres Vaters oder auch wahlweise Conan-kuns, aber niemals mit einem eigenen Anliegen. Aber Megure-keibu konnte ihr hoffentlich weiterhelfen, er war der Einzige, der ihr einfiel, wenn sie an Shinichi dachte, mit Ausnahme seiner Eltern und des Professors. Doch der Hakase war zusammen mit Ai-kun auf einem ausgiebigen Campingausflug, aber sie sollten wohl heute zurückkommen…

Dennoch wollte sie nicht immer den Wissenschaftler um Hilfe bitten, er hatte ihre Jammerei schon zu lange ertragen müssen und erst, wenn nichts anderes mehr helfen sollte, würde sie sich an ihn wenden.

Gerade, als sie sich entschlossen hatte, die Tür aufzudrücken, tat das schon Jemand anderes für sie.

„Nach Ihnen, S-Satô-san…“ versuchte Takagi Wataru seine Nervosität zu überbrücken, weshalb er nicht auf den Weg achtete und fast in Ran hineingerannt wäre.

„Sumimasen.“ Blitzschnell entschuldigte sich Ran und verbeugte sich tief. Was war sie auch nur so unkonzentriert?

„Nein, ist schon in Ordnung…“ Takagi-keiji lächelte sie freundlich an und Ran beruhigte sich. Der junge Inspektor war wirklich sympathisch… Woraufhin ihr etwas einfiel.

„Wo haben Sie denn Satô-keiji gelassen?“ Immerhin war es ein offenes Geheimnis, dass der junge Mann von ihr recht viel für seine "Vorgesetzte" übrig hatte.

„Hier bin ich.“ Zwinkernd erschien Satô Miwako in der Türe und verpasste dem rot angelaufenen Takagi einen aufmunternden Stoß.

„Jetzt sag nicht, du wirst nervös in der Gegenwart von hübschen Damen…“ Sie kicherte und wandte sich dann an Ran.

„Hallo Ran-kun. Was führt dich denn her?“ Sie fragte freundlich und Ran schluckte. Sollte sie sich wohl Satô-keiji anvertrauen, oder doch besser mit dem Keibu persönlich sprechen? Sie entschied sich für das Letztere.

„Ich wollte zu Megure-keibu. Ist er vielleicht zu sprechen?“ Sie hoffte, dass nicht irgendeine wichtige Besprechung anstand.

„Ich denke schon… Fahr einfach hoch, du kennst den Weg ja. Also, dann bis dann…“ Sie nickte ihr aufmunternd zu und zog Takagi dann an seiner Krawatte mit sich.

Ran sah ihnen nach… Was die wohl heute noch anstellen würden…

Im Aufzug nach oben legte sie sich die Worte für das Gespräch mit Megure zurecht.

Sie sah ihn sofort, sein auffälliger Mantel plus den Hut, den er niemals absetzte, war kaum zu übersehen.

„Ah, hallo Ran-kun. Was führt dich denn zu mir?“ Offensichtlich hatte er schon von ihrer Absicht, ihn aufzusuchen, gehört, was die Sache erleichterte.

Satô musste ihm das wohl per Funkgerät mitgeteilt haben…

„Ano… Ich suche Jemanden. Wissen Sie vielleicht, wo Shinichi ist?“ Verlegen sah sie zu Boden. Wie konnte sie es wagen, einen Mordinspektor mit so einer Bagatelle zu belästigen?

„Kudô-kun? Ich weiß es nicht, er hat sich ja schon seit geraumer Zeit nicht mehr gemeldet… Aber ich denke, er wird wohl irgendwo einen Fall lösen.“ Leider konnte er dem Mädchen auch nicht weiterhelfen.

Ran sah ihn geschockt an.

„Aber… Shinichi ist doch seit zwei Wochen wieder da. Er hat den Fall doch abgeschlossen…“ Nun war sie ehrlich verwundert. Wieso wusste der Keibu denn nichts davon?

„Wirklich? Also, das ist ja wirklich neu. Sag ihm, er soll sich bald mal bei mir melden, ich könnte seine Unterstützung gebrauchen… Aber du sagst, er ist verschwunden?“

„…Nicht so wichtig, Keibu. Er wird wohl wieder auftauchen…“ Sie hoffte es zumindest, denn schon wieder hatte sie einen Grund mehr gefunden, ihm alle Knochen zu brechen.

Wenn der Keibu nichts von seiner Rückkehr wusste, wie konnte er dann bitte Fälle gelöst haben? Zumindest war das sein Grund gewesen, einige Treffen mit ihr abzusagen.

Sie ballte die Hände zur Faust und verließ das Gebäude, trat in den kalten Wind hinaus.

Wieder liefen Tränen über ihre Wangen und sie ließ sie laufen.

Schon wieder hatte er gelogen…

War denn wirklich alles, was dieser Kerl von sich gab, gelogen?

Vergessen war ihr edler Gedanke, ihn zu suchen und ihm gegebenenfalls zu helfen, zu tief saß der Schmerz, den er ihr erneut zugefügt hatte.
 

So, hier ist erstmal Schluss.

Eigentlich war die Kapitelaufteilung ursprünglich anders, aber ich habe schon wieder so viel geschrieben, dass es wohl doch ein Kapitel mehr werden wird.

Im nächsten kommt dann endlich der Rest des Tages, sprich: der KID-heist und noch so einige Überraschungen werden folgen.

Kritik ist immer willkommen, und ich wäre sehr dankbar für diese, denn nur so kann ich mich verbessern, was ich definitiv nötig habe.

Also, bis zum nächsten Kapitel und ich hoffe, dass diejenigen, die Kapitel 1 und 2 gelesen haben, überhaupt noch Interesse an der Story haben.

De sunni
 

*Ach ja Towako-san ist eine Bekannte Kogorôs und arbeitet in einer Art Bar, bzw. exklusivem Nachtclub, sie wird in Movie 2, „Meitantei Conan- the 14th Target“ erwähnt, hat aber nicht wirkliches mit dem Fall zutun.
 

**Die „Touto Circular Railway“ hingegen ist ein Gegenstand aus Movie 1, und es ist einfach nur eine S-Bahn-Linie in Tôkyô, die in einem Ring verläuft, sprich, man theoretisch immer wieder in die Runde fahren könnte.

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Sodele, nun meldet sich de sunni mit dem 4ten Kapitel zu El Cautiverio zurück.

An dieser Stelle ein großes Danke an die Kommischreiber und ich werde nun einmal ein bisschen näher auf eure Kritiken eingehen…
 

Zuerst einmal wurde der Wunsch nach einer Liste der japanischen Begriffe laut und ihr werdet sie nun am Ende des Kapitels finden und ich hoffe mal, dass es allen verständlich wird. Weitere Assoziationen werden mit einem Sterchen gekennzeichnet und sind ebenfalls am Ende eines Kapitels zu finden.
 

Danke auch an _laurana, dass du dich überwunden hast und mir einen Kommentar hinterlässt, und Sumeragi_chan, dass du meinst, ich hätte einen Schreibstil xD
 

Die Sache mit dem Trinken stimmt wohl, ich hätte es erwähnen können, doch wollte es nun nicht mehr nachträglich einbauen, aber in den weiteren Kapiteln werde ich auch darauf näher eingehen. (Ach ja, gleich noch etwas: Wer denkt, ich weiß nicht, dass der Mensch auch mal verdaut und somit ein stilles Örtchen benötigt, dass aber dank der Ketten nun mal nicht möglich ist… Nun ja, bitte denkt euch euren Teil dabei, denn auch wenn es unauthentisch wird dadurch, ich schreibe das _nicht_ genauer.)
 

Die Sachen mit den Gedanken wurden verbessert, werde wir wohl auch in Zukunft angewöhnen, da die Anführungszeichen hinzusetzten. Danke nochmals fürs Aufmerksame Lesen.

Der „Bremsklotzsatz“ wurde ebenfalls verbessert, allerdings wollte ich ihn nicht ganz weglassen. Wie gesagt, ich wollte, dass er heraus sticht, aber nicht ganz so negativ ^^°
 

Argh, ja, die Sache mit der Straße… Ich glaube, ich muss mich klarer ausdrücken. Ich meinte mit den vielen Menschenmassen einfach Tôkyô generell und wenn man seinen Blick so aus einem Fenster schweifen lässt, sieht man doch einige, direkt vor der Detektei waren aber keine oder kaum welche ^^°
 

Gut, die „Seniorin“ wird auch im Manga genannt, aber ich habe es mal in „Vorgesetzte“ umgeändert, obwohl mir dieses Wort nicht so recht gefallen will.
 

Bei der Sache mit Ran war ich mit meinen Gedanken schon wieder zu schnell ^^

Und in der älteren Version war dieser Punkt wohl deutlicher, aber ich werde dann einfach in diesem Kapitel noch einmal darauf eingehen. Im Prinzip geht es nur darum, dass Shinichi sie schon wieder angelogen hat, wozu er allerdings auch einen Grund hatte. Nur war seine Ausrede wohl nicht die beste…
 

So, und nun genug der Vorrede, hier ist Kapitel 4.

de sunni
 

Edit: Habe die Verwirrungen bezüglich des Taubenschlages abgeändert ^^
 

Disclaimer:Alle Figuren, die ich hier verwende sind Eigentum von Gōshō Aoyama und allen Beteiligten von Meitantei Conan. Ich schreibe aus reinem Spaß an der Freude und verdiene hiermit auch kein Geld.
 

Erweiterungen
 

Erleichtert ließ er die Tür hinter sich zufallen und lehnte sich gegen das schützende Holz.

Langsam gingen ihm seine Klassenkameraden aber tüchtig auf die Nerven.

Nicht nur das Aoko ihn den gesamten Tag mit ihren Anti-KID-Kampagneplänen in den Ohren lag und ihn noch dazu aufforderte, dabei mitzumachen, obwohl er doch wirklich ein bekennender Fan des Diebes war, nein auch Akako und Hakuba trugen ihren Teil dazu bei, dass er noch nie so froh über eine solche Stille war.

Seine Mutter war ebenfalls nicht anwesend, sie war vermutlich noch für das Mittagessen einkaufen und er schätzte, dass es heute mal wieder Fisch geben würde.

‚Vielleicht hätte ich die Kissen doch nicht als Versuchsobjekte für Jii-chans Rauchbomben missbrauchen sollen…’

Aber na gut, dann würde er sich eben mal wieder mit Fast-Food durchschlagen, denn er musste für heute Abend fit sein, auch wenn der heist wohl nur halb so aufregend sein würde wie gedacht.

Immerhin fehlte eine wichtige Person, aber was sollte man schon gegen eine Reifenpanne des Professors unternehmen?

Zumal er seinen speziellen Bekannten gut einschätzen konnte und der würde es nicht schaffen, nicht in einen mysteriösen Fall verwickelt zu werden, das wusste er.

‚Zu schade…’

Wieder einigermaßen gesammelt stieg Kuroba Kaito die Treppe hinauf zu seinem Zimmer und ging noch mal alle Einzelheiten für heute Abend durch.

Die „Blue-Prints“ des Museums lagen bereits auf seinem Schreibtisch und auch seine Fluchtroute hatte er sorgfältig ausgesucht und dementsprechend farbig gekennzeichnet.

Nun musste er nur noch Hakuba in Schach halten und das Ganze würde ein absolutes Kinderspiel werden.

Und mit einem Anruf in einer bestimmten Detektei hatte er das auch erreicht, denn Môri Kogorô würde niemals zulassen, dass so ein Jungspund wie Hakuba Saguru, wenn auch er ein renommierter Schülerdetektiv war, irgendetwas allein durchzog.

Also brauchte er sich im Großen und Ganzen keine Wirklichen Sorgen machen, denn Tantei-kun war ja verhindert.

Und wie, doch das ahnte der Meisterdieb, der sich sonst bestens über alles informierte, leider nicht…
 

Shinichi seufzte. Langsam wurde es ihm echt zu langweilig und wäre er sich nicht des Ernstes der Lage bewusst gewesen, wäre er doch wirklich beinahe so dreist gewesen und hätte nach einer Spielkonsole gefragt.

Und das, obwohl er wirklich kein Talent für Videospiele hatte.

Doch der Hunger ließ ihn wirres Zeug denken und auch seine Lippen hatte er nur einmal kurz benetzen können in der Zwischenzeit.

Ob sie ihn damit mürbe machen wollten oder sonst etwas der Sinn des Ganzen war, wusste er nicht und es gab auch keinen, den er hätte fragen können.

Niemand sprach mit ihm und anscheinend wurde ihn das Essen nur hereingereicht, wenn er schlief und somit kaum etwas mitbekam. Eigentlich hütete er sich ja, in der Gegenwart von seinen Kidnappern zu schlafen, aber sein Körper forderte diesen nun ein, denn er war nun fast schon eine Woche ununterbrochen wach gewesen.

Was zum einen an der Situation lag und zum anderen an seinen Gedanken.

Er machte sich richtiggehende Vorwürfe und bereute es, dass er Ran nichts erzählt hatte, denn sonst würde sie vermutlich einen Suchtrupp losschicken und das war trotz der geringen Erfolgschance doch immerhin besser als die Gewissheit, dass einen niemand vermisste.

Und bevor sich Ran an Ai und Agasa wandte, musste schon noch mehr passieren, denn er kannte seine Jugendfreundin und sie mochte es nicht, wenn sie andere mit ihren Problemen belasten musste und zudem war ihr Verhältnis mit Ai nicht gerade das Beste.

Was auch sein vorwiegender Grund gewesen war, seine Untersuchungen bezüglich des APTX und die damit verbundenen Besuche beim Professor vor Ran geheim zu halten.

Und so gesehen stimmte es ja: Er löste einen Fall, wenn auch den eigenen…
 

Er seufze kurz und nach zur Decke. Der Wassertropfen, der ihn schon seit Anbeginn der Woche so beschäftigte, war noch immer präsent, stetig tropfte er auf die nassen Steine unter sich nieder.

Shinichi war erleichtert, dass er nicht direkt darunter saß, denn das Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den Stein“ hatte durchaus Wahres an sich. Wenn man dem längere Zeit ausgesetzt war, fühlte sich die Wassermenge, die die Haut berührte, an wie Säure.

Manchmal war es schon erschreckend, so viel zu wissen…

Doch was brachte ihm seine Intelligenz in diesem Moment?

Gar nichts und so konnte er auch nichts weiter tun, außer zu warten…
 

Die Uhr des großen Turmes, mit dem Kaito ohnehin eine ganz besondere Erinnerung verband, schlug fünf Mal. Also hatte er noch gut 2 Stunden Zeit bis zu seinem Raubzug und er konnte nun in aller Ruhe anfangen, die restlichen Vorbereitungen zu treffen und außerdem hatte er endlich einmal genug Zeit, seinen Täubchen im hauseigenen Schlag einen Besuch abzustatten.

Was lobte er sich doch für seine Umsicht, es konnte also nie schaden, mit einem Meisterdetektiv zu rechnen… Das der dann doch nicht kommen würde, war immerhin nicht seine Schuld, also konnte er die verbliebene Zeit doch sinnvoll nutzen.

Zumal sich seine Mutter wirklich über diese Haushaltsentlastung freuen würde, denn der umgebaute Dachboden war schon zu den Zeiten, als sein Vater noch als legendärer Meisterdieb 1412 aktiv gewesen war, zu einem Taubenschlag umfunktioniert worden, denn immerhin brauchte ein Zauberkünstler schließlich Tauben.

Allerdings wusste nicht mal seine Mutter, dass seine weißen Freunde keineswegs nur aus Nostalgie gehaltene Haustiere waren, sondern durchaus nützliche Werkzeuge zur Überwachung und Spionage darstellten.

Er betrat den Raum, dessen Boden von einigen Feder sowie Extremitäten seiner Tiere geziert wurde und wie auf Kommando stoben alle Tauben von ihren Stangen und flatterten wie wild umher.

„Ganz ruhig…“ sprach er leise zu ihnen und mit einem kleinen Pfiff landete sein Lieblingstier auf seiner Schulter.

Behutsam nahm er den Vogel in die Hände und nestelte an ihrem Bein, und begutachtete die winzige Kamera.

„Die brauchen wir heute nicht…“ So vertieft in seine Täubchen, bemerkte der sonst so aufmerksame Dieb nicht, dass das Fenster im Wohnzimmer einen Spalt geöffnet wurde und eine schwarz behandschuhte Hand ihren Weg ins Innere des Hauses fand.
 

„So ihr Lieben, nun muss ich aber leider wieder weg…“ Er schüttete ihnen noch ein paar Körner in die bereitgestellten Fressbehälter und verschloss dann die Tür zum Schlag wieder sorgfältig.

Morgen würden sie wieder fliegen dürfen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sein Lieblingstier noch immer auf seiner Schulter hockte und es schien ihn auch nicht zu stören.

Er wollte sich gerade wieder eine Etage tiefer begeben und im Geheimzimmer seines Vaters in KID verwandeln, aber plötzlich hörte er ein Geräusch aus der Küche. War seine Mutter etwa doch heimgekommen. Bevor er diese jedoch erreichte, hinderten ihn zwei Hände, die ihn plötzlich und lautlos von hinten packten und ihm die Arme hinter dem Rücken verdrehten, daran, den Treppenflur zu verlassen.

‚Verflucht…’ Innerlich fluchte Kaito, wie hatte er nur diesen Einbrecher übersehen können?

Und so was schimpfte sich Meisterdieb…

Doch ihm brachte dieser innere Monolog gar nichts, denn der Schmerz ließ ihn gepresst aufstöhnen und es fühlte sich keinesfalls gesund an, was dieser Kerl da mit seinen Armen veranstaltete.

„Uhh…“ Er verkrampfte sich und versuchte dennoch, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er musste es doch schaffen, sich von diesem Typen loszureißen, doch der hatte anscheinend bemerkt, dass sein Opfer nicht die geringste Lust hatte, ihm Gesellschaft zu leisten.

Allerdings hatte er nur seine Schüleruniform an, das hieß er musste auf jegliches „Spielzeug“ KIDs, was ihn eventuell gerettet hätte, verzichten. Schließlich konnte er es nicht riskieren, dass Hakuba etwa eine Blendgranate bei ihm finden würde, denn dann konnte er gleich einpacken.

Doch so?

„Na, Kleiner, tut das weh?“ Er verdrehte die Arme noch etwas stärker und Kaito biss die Zähne zusammen um nicht laut aufzuschreien.

Anscheinend war dem Einbrecher das Risiko nun doch zu groß, denn er angelte kurzerhand aus seiner Jackentasche mehrere Kabelbinder.

„Argh…“ keuchte Kaito voller Schmerz und er fühlte deutlich, wie sehr ihm die Kabelbinder in die Handgelenke schnitten. Auch das Blut, welches in seinen Adern floss, schien dadurch abgeklemmt zu werden und in Windeseile fühlte sich seine Arme merkwürdig taub an.

Während er noch mit seiner Fassung rang, zertrümmerte der Einbrecher um ihn herum die gesamte Wohnzimmereinrichtung. Ein leises Gurren machte ihn auf seine Taube aufmerksam, die noch immer auf seiner Schulter verweilte.

Mit einem Ruck seines Oberkörpers schüttelte er sie von sich und sie flog etwas verwirrt, aber dennoch gehorsam aus dem Fenster.

Er seufzte, hoffentlich würde sie auch dorthin fliegen, wo sie die letzten Tage war…

Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken.

Bevor der Zauberer reagieren konnte, hatte ihm sein Peiniger schon einen Lappen zwischen die Zähne gesteckt und knebelte ihn gründlich.

‚Was hat der bloß vor?’ fragte sich der Dieb innerlich.

Es gab doch nichts zu holen bei ihnen…

Doch er kam gar nicht soweit, denn schon wurde er erneut grob an der Schulter gerissen und mit einem Ruck aus dem ausgehebelten Wohnzimmerfenster befördert.

Unsanft landete er im Gras davor und er war heilfroh, dass das Zimmer Parterre lag.

Wieder wurde er auf die Füße gerissen und grob in Richtung der Straße gestoßen.

Er erblickte einen dunkel lackierten Lieferwagen und fand sich wenige Augenblicke auch in diesem wieder.

Augenscheinlich hatte der Kerl einen Komplizen, denn der Motor startete bereits, bevor sein Peiniger wieder eingestiegen war.

Ohne ein Wort brauste der Wagen davon.
 

Ein lautes Schnarren, welches den nächtlichen Himmel über dem vollständig beleuchteten Museum durchzog, war zu hören und die kreisenden Hubschrauber filmten den gesamten Ort mit aufmerksamen Kameras.

Unmengen von Polizeifahrzeugen und Einsatzkräften waren mobilisiert worden um den gefürchteten Meisterdieb 1412, genannt auch Kaitô KID, zu fassen.

Inmitten dieser Armee stand Inspektor Nakamori und brüllte unablässig Befehle, die auch prompt erledigt würden.

Diesmal würde absolut nichts schief gehen können, dafür hatte er schließlich gesorgt und er hatte diesmal sogar die volle Unterstützung von Hauptkommissar Matsumoto bekommen.

Allerdings hieß das auch, dass er in Kooperation mit Môri-tantei arbeiten musste.

Nicht, dass der ihn nicht ohnehin genervt hätte, immerhin erdreistete sich dieser Dieb ja auch, jedem Detektiv eine Warnung zukommen zu lassen, aber so von offizieller Seite?

‚Aber wenn ich dafür endlich KID schnappen kann, ist mir das nur Recht.’ Triumphierte er innerlich über den weißgekleideten Magier.
 

Hakuba gähnte auffällig, für ihn war dieses gesamte Spektakel bis zum Moment von KIDs Auftauchen uninteressant und die Tatsache, dass er zusammen mit Môri-san auf das Schmuckstück Acht geben sollte, besserte seine Laune keineswegs.

Er hielt den Älteren für einen inkompetenten Vollidioten, doch seine englische Ader erlaubte es ihm nicht, diesen Missstand tatsächlich zu äußern, zumal er es offensichtlich geschafft hatte, die örtliche Polizei Tôkyôs von seinem Können zu überzeugen…

‚Dann werden wir ja sehen, ob Sie in der Lage sind, mir das Wasser zu reichen… Oder KID, for that matter.’

Ein Blick auf seine altmodische Taschenuhr bestätigte ihm seine Vermutung, dass es nur noch wenige Minuten bis zum heist waren und es war allgemein bekannt, dass KID sich niemals erlaubte zu spät zu kommen und wenn, dann hatte er einen äußerst triftigen Grund.

Irgendetwas sagte Saguru, und wenn es nicht die ewig unkende Koizumi Akako, die zugleich Kaitos und seine Klassenkameradin und eine wirkliche Hexe war, dass diesen Abend etwas Außergewöhnliches stattfinden würde und wenn schon Akako ihm das sagte, dann konnte er Gift darauf nehmen, dass das etwas mit KID zutun haben musste.
 

„Drei, Zwei, Eins…“ Er klappte seine Uhr zu und wartete auf das Kommende. Gleich würde der Strom ausfallen oder sich irgendein vermeidlicher Polizist der Kette, auf die es KID abgesehen hatte, nähern und damit den Startschuss für die Jagd auf KID geben.

Noch immer ratterten die Hubschrauber über ihnen und der Wind blies ihnen kräftig durch die Haare.

Kogorô schlug sein dünnes Jackett enger um sich- Was mussten diese exzentrischen Museenleute auch immer die wertvollen Schätze in einem unüberdachten Innenhof aufbewahren? Das war doch eine willkommene Einladung für Diebe.

Hakuba wurde unruhig. Warum passierte da denn nichts?

Nakamori und seine Mannschaft hatten noch nichts bemerkt, sie waren noch immer völlig vertieft in ihre Schachzüge, doch es regte sich nichts.

Eine arme Katze, die sich in ein Gebüsch nahe der Kette verirrt hatte, fand sich von 30 Polizisten umzingelt wieder, und stieß ein klägliches Miauen aus.

Hakuba erbarmte sich und befreite das Tier aus den Fängen der Männer und ging mit ihm vor das Museum.

Nachdenklich starrte er hinauf in den Nachthimmel und seufzte. Die Katze hatte ihre Scheu mittlerweile verloren und kuschelte sich behaglich an die Brust des Schülerdetektivs.

Noch die halbe Nacht warteten die Anwesenden auf KID, doch niemand erschien. Es kamen Zweifel an der Lösung der Warnung auf, doch gerade an dem Zeitpunkt war nichts unklar gewesen, und auch der Ort war kaum verschlüsselt. Eine Fälschung kam allerdings genauso wenig in Betracht.

‚Wo bist du nur, KID?’ fragte sich Hakuba nachdenklich, als er von seinem Butler abgeholt wurde und nach Hause fuhr. Die Katze hatte er gedankenverloren noch immer bei sich, und sie würde sich wohl auch in seinem Anwesen wohl fühlen…
 

Jaaa, ich hab es endlich geschafft. Wurde auch mal Zeit, dass ich hier endlich einmal weiterkomme, denn immerhin bin ich ja noch nicht einmal wirklich angefangen mit der Geschichte.

Aber immerhin habe ich jetzt wieder meine Planung im Griff, es ist einfach nur ein Kapitel mehr geworden als zuvor.
 

Achja, bevor ich es vergesse: „heist“ ist ein englisches Wort und bedeutet Diebstahl. Ich habe es in Amerika aufgeschnappt und finde das Wort einfach toll, und darum verwende ich es. Also, nicht dass sich Jemand wundert.
 

Und nun noch schnell die Liste der Japanischen Ausdrücke:

Hinweis: Ich verwende die Japanische Schreibweise aller Namen, also zuerst den Nachnamen und dann den Vornamen.
 

-hakase: bedeutet soviel wie Professor

Shounen Tantei dan: der japanische Ausdruck für die Detective Boys

-kun: eine Anrede, die meist für Kleinere Jungen gebraucht wird

-san: bedeutet Herr/Frau, wird als höfliche Anrede verwendet

-keibu: Soviel wie Inspektor

-sumimasen: bedeutet soviel wie „Entschuldigung“

-keiji: ein etwas rangniedriger Polizeibeamter

-Ano: so was wie „Ähm…“ (jedenfalls würd ich das so übersetzen ^^°)

-chan: verniedlichende Anrede, ähnlich wie unser „chen“
 

Tantei-kun ist ein spezieller Spitzname, den Kid Shinichi verpasst hat, er nennt ihn immer in den Movies so. Der Hauptkommissar kommt in Band 8 vor, er ist der Vater von Rans und Shinichis Mittelschullehrerin.
 

Also, falls noch irgendwelcher Klärungsbedarf besteht, oder ihr mir gar sagen wollt, wie ihr mein Kapitel so fandet, schreibt mir doch einfach eure Meinung.

De sunni
 

PS: Ich habe keine Ahnung, wann das nächste Kapitel kommt, da ich noch einige andere Projekte im Angriff habe.

Einführung

So, hier ist nun Kapitel 5 und ich weiß jetzt schon, dass einigen Leuten der Schluss hiervon nicht gefallen wird ^^

Ja, ich läute die neue Phase dieser FF ein.

Also, nicht viel gequatscht, sondern viel Spaß mit diesem Kapitel ^^
 

Das laute Motorengeräusch dröhnte ihm in den Ohren, es kam ihm vor, dass er schon seit Stunden in derselben Position lag und alles tat ihm weh. Die Kabelbinder schnitten sich unangenehm in seine Gelenke und der Knebel machte es nicht einfacher, Luft zu schnappen.

Nach einer Weile hatte der Lieferwagen angehalten und der zweite Kidnapper war wieder zugestiegen. Innerlich fragte sich Kaito, wofür der Andere so lange gebraucht hatte, doch eigentlich konnte er es sich bereits denken.

Er war froh über die Angewohnheit seiner Mutter, nicht zuhause zu bleiben, wenn ein Heist anstand. Auch heute war sie mit einer Freundin unterwegs und würde dort bis morgen früh bleiben, denn zuhause konnte sie niemals ein Auge zubekommen.

‚Reicht dann schon, wenn sie morgen die Verwüstung sieht…’ Seufzte der Dieb nur und kniff die Augen zusammen.

Seine Entführer blieben schweigsam, und nur das Radio dudelte leise und ungehört vor sich hin. Irgendwie wunderte ihn dies ein wenig.

Warum entführten diese Typen ihn, Lösegeld gab es wohl kaum bei ihnen…

‚Oder aber…’ fiel ihm ein anderer, siedend heißer Grund ein.

‚Aber das würde ja heißen…’ Erschrocken riss er die Augen auf und schüttelte dann entschieden den Kopf. Nein, das konnte nicht sein, sie konnten einfach nicht wissen, dass er Kaitô KID war.

Dazu müssten sie schon der Mafia angehören um solche Informationen zu bekommen, oder…

‚…Den Typen, die meinen Vater auf dem Gewissen haben…’ dachte er bitter, denn das war eine realistische Möglichkeit, doch sie gefiel ihm nicht.

‚Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben…’ Doch ihm wollte nichts einfallen. Sonst half Jii-chan ihm stets aus der Klemme, doch der wusste nur von dem geplanten Diebstahl und dachte garantiert nicht daran, noch mal zuhause bei ihm vorbeizuschauen…

Er versuchte verzweifelt einen Blick aus den getönten Fenstern zu erhaschen, doch die Tatsache, dass er flach auf dem Bauch und an allen Vieren gefesselt war, ließ diesen Plan sehr bald scheitern, außerdem wollte er nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen, denn auf weitere Handgreiflichkeiten konnte er dankend verzichten.

Nach einer Weile jedoch tat sich etwas, das Radio verkündete die typische Anfangsmelodie der Nachrichten, und die Uhrzeit.

‚Schon kurz vor Elf…’ bemerkte der Dieb in Gedanken.

Meine Damen und Herren, hier soeben eine Sondermeldung. Der für heute angekündigte Raubzug des bekannten und gefürchteten Meisterdiebes Kaitô KID fand heute aus unerklärlichen Gründen nicht statt. Experten vermuten einen unerwarteten Zwischenfall. Muss man sich Sorgen machen?

Hier nun ein Exklusivinterview mit Nakamori-keibu, dem Verantwortlichen…

An dieser Stelle wurde die Sprecherin brutal abgewürgt. Zum ersten Mal seit seiner Gefangennahme wandte sich einer der Kerle an ihn.

„Armer Dieb, ist ihm wohl etwas dazwischengekommen, wie?“

Kaito riss die Augen vor Schreck weit auf. Nun verstand er. Verstand den Grund seiner Entführung und warum sie noch immer durch die Straßen irrten.

‚Aber wie…’

Er konnte es nicht glauben, sein so wohl behütetes Geheimnis war aufgeflogen. Wie einen Anfänger hatten sie ihn übertölpelt und er war auch noch darauf reingefallen. Die beiden bemerkten seine Reaktion und lachten, drehten danach das Radio erneut auf und ließen einen rockigen Sound durch das Fahrzeug schallen.

‚Pokerface, Pokerface…’ murmelte er, doch es ließ ihm gnadenlos im Stich.

Betrübt sank sein Kopf zurück auf die Rückbank, er wollte nichts mehr sehen und schon gar nicht diese Scham ertragen müssen.
 

Eine ruckartige Bewegung ließ ihn aufschrecken und er bemerkte, wie das monotone Fahrtgeräusch erstarb. Sie hielten an. Gut so, hatten sie nun endlich genug davon sinnlos durch die Gegend zu kurven und wollten ihn nun loswerden?

Gut, er war bereit. So einfach würde er es ihnen nun auch nicht machen.

Sie hatten ihn zwar geschnappt und wussten nun auch wer er war, aber immerhin brauchte er sich dann auch nicht zurückhalten. Er war schon aus Schlimmerem wieder heile herausgekommen und die paar Fesseln würden ihn ebenfalls nicht aufhalten.

Die Schiebetür an einer Seite ging auf und Jemand packte ihn an den Beinen.

„Los, raus mit dir.“

Unsanft wurde er herausgezogen und stieß sich den Kopf an der Autortür. Den stechenden Schmerz ignorierend konzentrierte sich der Dieb darauf, seine Hände aus den Kabelbindern zu winden.

Mit viel Selbstüberwindung schaffte er es schließlich sie hindurchzuzwängen und als er auf die Beine gezogen wurde, verpasste er dem Kerl einen saftigen Kinnhaken.

Seine Hände bluteten, doch er hatte dafür jetzt keine Zeit. Er musste es so schnell wie möglich schaffen wieder auf die Füße zu kommen und Land gewinnen.

Er sah aus den Augenwinkeln, wie der Zweite nun eine Pistole zückte, doch er machte in Windeseile einen Handstand und schlug diesem seine noch immer zusammengebundenen Beine ins Gesicht.

Bevor er es jedoch ganz schaffte, sich endgültig loszumachen, spürte er einen Fuß in seiner Magengegend und er ächzte nach Luft. Keuchend fiel er zu Boden, wurde grob von dem Anderen gepackt und unbarmherzig über den Boden geschleift.

„Ich muss schon sagen, du bist weit zäher als der Andere... mit dem hatte ich nicht so viele Schwierigkeiten...“ Aber sie werden beide schon noch nachgeben, wenn sie erstmal in den wahren Genuss kommen...“ kommentierte sein Peiniger den gescheiterten Fluchtversuch.

Bevor Kaito noch irgendetwas anderes versuchen konnte, hatten sie schon einen finsteren Gang erreicht und seine Gelenke brannten wie Feuer, er hatte keinerlei Kraft mehr zur Gegenwehr.

Dennoch machte ihn eines stutzig.

‚Was meint er mit anderer? Hat er etwa noch Jemanden… Doch nicht Jii oder Hakuba?’ Immerhin wären die Beiden am Wahrscheinlichsten, wenn es um KID ging…

Es zog ihm die Eingeweide zusammen, dass noch Jemand wegen ihm leiden sollte, doch er hatte keine Zeit mehr für derlei Schuldgefühle. Schon tat sich eine weitere sehr massive Tür auf und hinter ihr befand sich ein düsteres Loch.

Kaito konnte nur ein Tablett mit Essen beladen vor sich ausmachen, bevor er auch schon an die Wand geschleift und mit Ketten fixiert wurde.

Leise schloss sich das schwere Tor und Kaito blieb allein in der Dunkelheit zurück.
 

Doch war er wirklich allein?

Der Junge lauschte, hatte er da nicht etwas gehört? Doch, er war sich sicher, das waren Atemgeräusche, wenn auch leise und nicht sehr gesund klingend.

Innerlich fluchte Kaito, er war dafür verantwortlich, dass es Jemand anderem schlecht erging.

Doch dann hörte er ein weiteres Geräusch.

„Ran…“ kam es leise aus der anderen Ecke und dieser Name löste bei ihm einen Schauer aus. Er kannte diesen Namen, und er kannte auch diese Stimme, aber das konnte doch nicht…
 

Nachdem sie ihm Essen gebracht hatten und wie üblich ohne weitere Worte verschwunden waren, hatte er vor sich hin gedöst, das Essen möglichst ignorierend. Immerhin stand es zu weit weg, also blendete er jeden Gedanken daran aus, er wollte sich davor bewahren, danach zu zehren.

Doch woran sollte er sonst denken? Ran? Nein, das war zu schmerzhaft, er malte sich dann nur wieder aus, wie sie mit Tränen in den Augen in ihrem Bett lag und auf ihn schimpfte, oder aber mit Sonoko in der Schule saß und träumerisch auf seinen Platz starrte, den er nach nur zwei Wochen Schule wieder verwaist zurückgelassen hatte.

Was für eine Uhrzeit war es überhaupt? In der ewigen Finsternis hatte er jegliches Zeitgefühl verloren und die Uhr hatten sie ihm nicht gelassen.

Er döste also weiter, dachte an alles Mögliche, an vergangene Fälle, an seine Eltern, Heiji, die Schule und sogar die Detective Boys. Doch immer schaffte es Ran, sich mit einzuschleichen…

„Ran…“ murmelte er leise, er war wohl eingeschlafen… Leicht gähnend öffnete er schläfrig die Augen, setzte sich auf. Sein Rücken scheuerte.

Irgendwann würden sich diese unbequemen Schlafpositionen rächen.

Doch dann bemerkte er, dass er nicht allein war. Alarmiert fuhr sein Blick gleich zur Tür, doch diese war wie immer fest verschlossen und auch keine Schritte waren auf dem Gang zu hören.

Also musste mit ihm Jemand in der Zelle sein, doch warum?

Wohl kaum, um ihn im Schlaf zu überfallen…

„Mist…“ fluchte er leise und rieb sich die Schultern, die sich schon ganz taub anfühlten.
 

Doch, er war es, daran gab es keinen Zweifel, diese Stimme kannte Kaito einfach. Doch was machte er ausgerechnet hier? War er der Andere, von dem die Männer gesprochen hatten? Doch er hatte nichts weiter mit KID zutun und wieso zum Teufel war er eigentlich hier?

Es half nichts, er musste es wissen. Wissen, ob er nicht einem Hirngespinst erlag.

„Tantei-kun?“ fragte Kaito vorsichtig in die plötzliche Stille hinein, anscheinend hatte sein Kompagnon seine Präsenz bemerkt.

Er hörte, wie sich der Andere rasch bewegte, ganz so, als wäre er überrascht, eine Stimme und besonders diesen Namen zu hören.
 

Shinichi glaubte zu halluzinieren.

‚Wie kann das sein?’ fragte er sich, denn diesen Namen kannte er nur zu gut und er wusste ebenso, dass nur einer ihn so nannte.

„KID?“ fragte er mehr als ungläubig, denn eigentlich war es ausgeschlossen, was sollte der Meisterdieb auch grade hier verloren haben?

‚Es sei denn…’ Nein, daran wollte er nicht denken. Vielleicht hatte er ihn ja durch irgendeinen merkwürdigen Zufall gefunden, wollte ihn retten.

Es hörte sich schon allein in Gedanken utopisch an.

„Der und kein Anderer, Tantei-kun.“ Erwiderte der Dieb mit selbstbewusst klingender Stimme. Dennoch bemerkte er sofort, dass der Dieb keineswegs so überlegen war, wie er zu wirken vermochte.

Das konnte nur eines bedeuten.

„Was zum Teufel machst du hier?“ wollte der Detektiv wissen, sparte sich jegliche Höflichkeitsfloskeln, wusste er doch, dass der Andere noch nie wirklichen Wert darauf gelegt hatte, jedenfalls nicht bei ihm.

„Dasselbe wie du?“ schoss Kaito zurück, fuhr sich durch die Haare. „Hier rumzuhängen ist grade extrem in, solltest du auch mal versuchen…“ kam als sarkastischer Kommentar.

„Wie du vielleicht nicht siehst, bin ich ebenfalls angekettet…“ bemerkte Shinichi in gespielt beiläufigen Tonfall, spielte auf die Finsternis an und seufzte nur.

Das führte doch zu nichts und vielleicht konnte ihm der Dieb doch helfen.

„Wenn wir uns jetzt genug mit ironischen Kommentaren eingedeckt haben, sollten wir vielleicht mal überlegen, wie wir hier wieder rauskommen…“ schlug der Dieb versöhnend vor, doch Shinichi schnaubte nur wütend.

„Glaubst du, dass ich noch hier wäre, wenn es einen Weg hier raus gäbe? Selbst wenn wir nicht angekettet und in einem Dreckloch festsitzen würden, ich habe keine Ahnung, wo wir eigentlich sind und zu essen gibt es auch nur selten…“ Er brach ab, es war zu schmerzhaft, die Situation aufzurollen, es ließ ihn mutlos werden.

Kaito schwieg nur und dachte nach.

Wie lange bist du schon hier?“ fragte er schließlich, denn so wie Shinichi es schilderte, war es schon mehr als ein zwei Tage her, dass ihm die Freiheit genommen wurde.

„Ich weiß es nicht genau. Eine Woche schätze ich… Welcher Tag ist heute?“

„Freitag…“ antwortete der Dieb zögerlich, ihm war nicht ganz geheuer bei der Vorstellung, dass der Andere schon so lange hier festsaß.

„Dann scheint meine innere Uhr ja noch intakt zu sein.“ Bemerkte der Detektiv leise. „Genau vor einer Woche…“

Kaito beschloss, darauf nicht zu antworten und versuchte den Anderen ein wenig abzulenken.

„Wie kommt es eigentlich, dass du wieder… ich meine du bist. Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, warst du noch ein Grundschüler. Oder hat das hier…“ er machte einen ausschweifende Geste, „…mit deinem Zustand zutun?“ Wenn ja, dann hatten er und Kudô doch denselben Feind, denn es war nicht anders möglich, als das sie von der Organisation, zu der auch Snake, der Mörder seines Vaters gehörte, entführt wurden.

Doch zu seiner Überraschung schüttelte Shinichi den Kopf.

„Nein, mithilfe des FBIs haben wir die Organisation vor zwei… jetzt drei Wochen hochgenommen und Haibara konnte das Gegengift erstellen…“ Er kümmerte sich nicht darum, dass er gerade einem Rivalen seine intimsten Geheimnisse, die er nicht mal seiner großen Liebe offenbaren konnte, erzählte, doch dies war im Moment unwichtig.

KID hätte ihm schon viel früher mit diesem Wissen schaden können, doch die Tatsache, dass er es bis dato nicht getan hatte, machte ihn in dieser Situation eher zu einem Verbündeten als einem Gegner, auch wenn er ein Dieb war und somit auf der gegenüberliegenden Seite des Gesetztes stand.

„Ich frage mich wirklich, was sie eigentlich von uns wollen…“ begann Shinichi erneut das Gespräch, es tat gut, endlich wieder mit Jemandem reden zu können, zu spüren, nicht komplett allein zu sein.

In den letzten Tagen hatte er keine positiven Gedanken gehabt und nun würde ihn zumindest die Gesellschaft allein vorm Aufgeben bewahren.

Falls er den Mut verlieren würde, wäre der Dieb da um ihm neue Hoffnung zu machen und andersherum.

Eine kleine Stimme in seinem Kopf fragte sich, warum er dem Zauberer soviel Vertrauen entgegenbrachte, dabei waren sie Rivalen und nur weil KID ihn nicht tot sehen wollte, hieß das noch lange nicht, dass er ihm auch helfen würde.

Shinichi wollte erneut zu einer Frage, diesmal jedoch direkt über den Dieb, ansetzen, doch bevor er auch nur den Mund geöffnet hatte, rüttelte Jemand heftig an der Tür und mit einem Ruck schwang diese auf. Gleißendes, grelles, weißes Licht von außen strahlte auf sie herab und beide Jungen kniffen sich reflexartig die Augen zu, so blendend war diese plötzliche Helligkeit für sie.

Durch die veränderten Lichtverhältnisse, bewegten sich zwei Männer auf sie zu, wandten sich um zu Shinichi.

Mit einem Ruck wurde er auf die Füße gezogen. Die Ketten ächzten und ein Schmerzensschrei entwich seiner Kehle. Atemlos keuchte er, kämpfte den starken Zug der Eisenketten gegen seine Gelenke an.

Sein Peiniger bemerkte den Widerstand, packte den Detektiv am schon sehr zerrütteten Hemdkragen und stieß ihn mit voller Wucht gegen die Wand.

Kaito sprang erschrocken auf die Füße, ebenfalls die Ketten ignorierend.

„Tantei-kun!“ rief er aufgebracht und versuchte, ihm zur Hilfe zu eilen.

Doch bevor er auch nur irgendetwas unternehmen konnte, hatte der Mann Shinichi von seinen eisernen Fesseln befreit und machte ihn mit einem saftigen Tritt zwischen die Rippen gefügig.

Der Schülerdetektiv ging vor Schmerz in die Knie und stöhnte schmerzvoll auf. Ohne weitere Gegenwehr wurde er nach draußen auf den Gang geschleift und mit einem Ruck knallte sein Gehilfe die Tür wieder zu, und rief etwas zu seinem Kollegen.

„Hey Toshiro. Halt dich gefälligst zurück, du weißt doch, dass wir nicht mit ihm spielen sollen…“ Grausam klangen diese Worte in den Ohren des Diebes und er ließ sich zurück auf den Boden fallen. Er saß fest und konnte nichts für seinen Freund, oder Mitgefangenen tun…
 

Der Mann, der offenbar Toshiro hieß, schleppte Shinichi weiter durch den Gang und blieb schließlich vor einer Tür stehen.

Er ließ dem Detektiv Zeit wieder zu Atem zu kommen und sicher auf den Beinen zu stehen, dann schloss er auf, ließ Shinichi hineingehen und knallte auch gleich die Tür wieder zu.

„Warte hier.“ wurde er noch angewiesen. Irritiert sah sich Shinichi um, er befand sich in einer Art Büro, welches recht gemütlich eingerichtet war. Ein ledernes Sofa und ein größerer Tisch befanden sich darin, sowie ein Schreibtisch und einige Dekorationsgegenstände.

Es sah mehr nach einem gemütlichen Apartment aus, als nach einem Büro eines Kidnappers.

„Gefällt es dir, Kudô-kun?“ wurde er plötzlich gefragt. Erschrocken fuhr er herum, das gedämmte Licht fiel auf eine Person, die gerade die Tür geschlossen hatte und ihn nun unverwandt ansah.

Wütend sah Shinichi zu ihr, er würde sich das nicht gefallen lassen.

Er wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als er ein vertrautes Klicken hörte.

Der Lauf der Waffe war auf ihn gerichtet.

Es beeindruckte ihn nicht, zu oft schon hatte er einer Pistole ins Auge geblickt. Selbst seine Eltern hatten ihm schon damit gedroht.

Er wusste, was darauf immer folgte und war bereit.

Doch das, was nun folgen sollte, darauf hatte der Detektiv sich wahrlich nicht vorbereitet.

„Ausziehen.“ Kam der Befehl.
 

So, ich hoffe, es war lang genug und das neue Kapitel braucht auch nicht so lange wie sonst, da ich die Rohversion davon schon fertig habe ^^

de sunni

Erfahrungen

Nach langer, langer Wartezeit ist dieses Kapitel endlich fertig. Ich entschuldige mich hiermit noch einmal dafür, dass es so lange gedauert hat, allerdings gab es verschiedene Gründe.

In den nachfolgenden Kapiteln wird ein Umstand beschrieben, der keinesfalls leicht zu verdauen ist, und angesichts der Tatsache, dass einige User auf Animexx doch eine sehr geteilte Auffassung über dieses Thema haben, habe ich meine ursprüngliche Fassung abgeändert.

Ich bin mit meiner gefundenen Lösung sehr zufrieden, dennoch habe ich eine Weile gebraucht, diese zu finden.

Ich hoffe dennoch, dass ihr meine FF weiterhin verfolgen werdet.

Eure Sunni
 

PS: Disclaimer ist im ersten Kapitel zu finden, ansonsten ist außer der Idee nichts meins und ich verdiene auch kein Geld o.ä. damit.

Wie immer folgt am Kapitelende eine Erklärung evtl. japanischer Begriffe, die ich verwendet habe.
 

Kapitel 6 - Erfahrungen
 

Kaito wusste nicht wie lange er in die plötzliche Stille der Zelle, denn anders konnte man dieses Loch, in das man ihn und Shinichi verbannt hatte, nicht nennen, hinein lauschte.

Doch die Tür erwies sich als Schalldicht, jedenfalls drangen keinerlei Geräusche von Außerhalb hinein und er war sich sicher, dass auch diese Handlanger da draußen nichts von ihm vernehmen konnten.

Er seufzte, er saß hier hilflos fest und die stellten da wer weiß was mit Shinichi an. So wie sie ihn behandelt und zum Mitgehen gezwungen hatten, waren sie gewiss nicht zimperlich und ein paar gebrochene Rippen waren wohl das Harmloseste, mit denen der Detektiv der Situation entkommen würde.

Innerlich wunderte er sich, warum er glaubte, dass Shinichi wieder kommen würde. Er konnte genauso gut hinaus geschleift worden sein, damit sie ihn erledigen konnten.

'Das hätten sie dann aber auch schon vor einer Woche schaffen können, wozu also warten?' Nein, er war sich sicher, irgendetwas hatten die mit ihnen beiden vor.

Aber warum bitte er und Tantei-kun?

Ihm fielen auf Anhieb mehr als genug Leute ein, die einen Grund hatten, KID aus dem Weg zu räumen, allen voran Snake und seine finstere Organisation, und sicherlich hatte auch der Detektiv einige Leute, die ihn auf der Abschussliste hatten, aber sie beide zusammen?

Das musste einen Grund haben, denn nur, wenn es einen Grund hatte, dass sie beide hier saßen, dann würde ihn das davon abhalten, vollkommen durchzudrehen.

Kaito seufzte abermals, wie hatte Shinichi das bitte länger als einen Tag ausgehalten? Und noch dazu völlig allein?

Aber gut, der Detektiv hatte auch schon zwei Jahre unfreiwilliger Kindheit überstanden, aber so langsam musste dessen Pechsträhne doch auch mal abreißen, oder?

Der Dieb sah sich um. Shinichi hatte Recht, so auf Anhieb sah er auch keinerlei Möglichkeiten, hier abzuhauen, von den Ketten mal ganz abgesehen. Doch die wären nur ein lästiges, wenn auch überwindbares Hindernis, doch diesen Trumpf wollte er erst ausspielen, wenn es absolut von Nöten war.

Dann entdeckte er das Essen. Fast automatisch versuchte er, nach dem Tablett zu greifen, bevor er überhaupt realisierte, dass es außerhalb seiner Reichweite lag.

'Gemeinheit...' schmollte er gedanklich und lehnte sich wieder gegen die schon recht bekannte Steinwand hinter ihm.

Leichte Feuchtigkeit drang durch sein Shirt und er schüttelte sich angewidert.

'Na super, modrig ist es hier auch noch...'

Leicht wehmütig dachte Kaito an seinen Heist, der nicht stattgefunden hatte und seine damit beschädigte Reputation. Außerdem würde es Hakuba wieder mal einen Grund mehr geben, ihn als KID zu verdächtigen, denn es gab wohl keinen Weg, wie Kuroba Kaito an Montag rechtzeitig in der Schule sein konnte. Und seine Mutter.

Sie würde sich tierische Sorgen machen, doch so Leid ihm dies auch tat, diesmal konnte er nichts dagegen unternehmen.
 

„Ran, kommst du mit mir in die Stadt? Im Haidoviertel hat eine tolle neue Boutique aufgemacht, die haben sogar Sachen von Fusae, die magst du doch so gern...“ hörte Ran ihre beste Freundin neben sich sagen, ohne jedoch wirklich zuzuhören.

Natürlich mochte sie die die Designerstücke mit dem goldenen Ginkoblatt, doch heute war sie nicht in der Stimmung, ihr Gespartes für eine Tasche oder ein Outfit auszugeben.

„Ran? Was ist nun?“ Wiederholte Suzuki Sonoko ihre Frage.

„Nein, heute nicht, ich hab noch Karatetraining.“ entschuldigte sich Ran lächelnd, schnappte sich hastig ihre Handtasche und lief in Richtung Schultor.

„Aber du hast doch immer Donnerstags Karatetraining...“ Verwundert sah Sonoko ihrer Freundin nach. Irgendwie war sie komisch und dabei waren sie heute extra wegen dem Training der Baseballmannschaft zur Schule gekommen, nun gut, eigentlich war Sonoko wegen der Mannschaft hergekommen, genauer gesagt wegen eines Jungen, den sie als extrem gut aussehend betitelt hatte, doch nun seilte sich Ran einfach ab.

Noch dazu mit einer, wie Sonoko fand, schlechten Lüge.

'Bestimmt ist sie wieder das Haus von Kudô-kun putzen...' Innerlich ärgerte sich die Suzuki-Erbin über das Verhalten ihres Mitschülers. Er konnte doch nicht immer verschwinden und Ran alles überlassen. Und überhaupt, glaubte er etwa, man mache sich keine Sorgen um ihn?

Sonoko würde sich als alles andere als Shinichis Freundin bezeichnen, eigentlich verkehrte sie nur mit ihm, weil er so gut mit Ran befreundet war und zudem gehörte er wie auch sie zur gehobeneren Klasse und man traf sich auf zahlreichen Events, die der High-Society vorbehalten waren.

Jedenfalls früher, denn Shinichi hatte sich schon seit Jahren nicht mehr auf solchen Veranstaltungen blicken lassen, was wohl auch daran lag, dass seine Eltern, denen er diesen Status verdankte, nicht mehr in Japan lebten.

Dennoch machte auch sie sich Gedanken über den allzu neugierigen Jungdetektiv. Aus eigener Erfahrung wusste sie schließlich, wie gefährlich manche solcher Fälle werden konnten.

Seltsamerweise schien Ran keine dieser Bedenken zu teilen. Auf ihre Nachfrage hin, was denn mit Shinichi sei, kam nur eine kurz angebundene Antwort.

Er sei beschäftigt, irgend etwas Wichtiges vermutlich und allein der Tonfall hatte verraten, wie gern Ran sich Shinichi selber vorgenommen hätte.

'Was soll's...' seufzte sie in Gedanken und mache sich sogleich daran, sich an Mariko zu hängen, die darüber geklagt hatte, dass ihr Freund heute keine Zeit für sie hatte und sie sich deshalb schrecklich langweile.

Bestimmt würde sie die brünette Mitschülerin mit den lustig gefärbten Strähnen überreden können, mit ihr die Läden von Tôkyô unsicher zu machen.
 

Ran hatte den Laufschritt schon ein paar Straßen weiter eingestellt und sah jetzt nachdenklich auf eine Schaufensterauslage, doch sie hätte nicht sagen können, was sich denn überhaupt darin befand.

Sie starrte ins Leere, tief in Gedanken versunken. Gedanken an eine gewisse Person und sie konnte noch so wütend auf ihn sein, sie musste immer wieder an ihn denken.

Bis jetzt hatte sich nur das wiederholt, was vor gut zwei Jahren schon einmal passiert war. Shinichi verschwand plötzlich spurlos und erst Tage später hatte er den Anstand, sich bei ihr zu melden und ihr eine mehr als fadenscheinige Ausrede aufzutischen. Doch dieses Mal würde sie ihn nicht damit durchkommen lassen, auf keinen Fall.

'Es hilft ja doch nichts...' schalt sie sich selbst und schlug wieder den Weg in Richtung Detektei ein.

'Ich sollte ja noch was zu essen einkaufen... Und wenn schon, der Convenience Store hat ja auch später noch geöffnet.' Ein Vibrieren erklang aus ihrer Einkaufstasche, die sie sich um die Schulter gehängt hatte.

Sie holte ihr Handy hervor und meldete sich.

„Moshi Moshi? Kazuha-chan!“

Ein Lachen fand den Weg in ihr Gesicht und sie lauschte eifrig den Worten ihrer redseligen Freundin aus Osaka.

„Ihr wollt herkommen? Meinetwegen, allerdings ist Otô-san nicht da, ich kann ihn also nicht fragen... Hm, Kazuha-chan?“

Verwundert lauschte Ran dem Rauschen im Hörer. Hatte ihre Freundin nun aufgelegt oder was war passiert? Dann jedoch vernahm die ganz deutlich die fluchende Stimme von Kazuha, die laut „Ahô“ rief.

Aha, also war Monsieur Heiji wieder einmal in der Nähe und konnte es nicht lassen, seinen Senf zu der Unterhaltung beizutragen.

„Is' doch egal, wir bleib'n ja nich' lang...“ hörte sie ihn gerade im Hintergrund protestieren, bevor sie auch schon wieder mit Kazuha sprechen konnte.

„Entschuldige, aber dieser Ahô dahinten kann nicht einmal die Klappe halten. Ich sollte ihn hier lassen...“, fluchte sie unterdrückt.

„Ist schon in Ordnung.“, versicherte ihr Ran.

Unterdessen rieb sich Heiji die Wange, denn Kazuha war wieder einmal rabiat geworden und hatte es an ihm ausgelassen.

'Und wenn schon, ich kann auch bei Kudô penn'...' Wenn er ehrlich war, hatte er sowieso nicht die Absicht, mit den Mädchen Tôkyô zu besichtigen und vermutlich dann noch ihre Einkaufstüten zu tragen. Nein, dieses Mal würde er das nicht mehr mitmachen, denn jetzt konnten Kudô und er ja endlich mal wieder was alleine unternehmen, ohne, dass ihm gleich eine Kindesentführung angelastet wurde.

Heiji grinste, er freute sich wirklich, seinen besten Kumpel wieder auf Augenhöhe zu haben. Endlich konnten sie sich ausgiebig über Fälle unterhalten, ohne dass sie aufpassten mussten, belauscht zu werden, aber vor allem konnten sie nun einfach Freunde sein.

So ungern Heiji es auch zugab, aber ohne Kazuha wäre er wohl ziemlich einsam und er vermutete, dass es Shinichi nicht viel anders ging. Also hatten beide einen männlichen besten Freund nötig und mit einem Jungen ließ es sich doch viel leichter Krimis anschauen als mit den Mädchen. Entweder klammerten sie sich wie die Kleinkinder an einem fest, oder aber sie verlangten, dass man gefälligst die Klappe über den Fall halten sollte, damit die Spannung erhalten bleibt.

'Ich frag' mich, was an 'nem Krimi, dessen Lösung man schon in fünf Minuten 'raus hat, spannend is'...'

Aber er hatte es aufgegeben das weibliche Geschlecht verstehen zu wollen, das überließ er gerne anderen.

„Sach mal Heiji, willste hier Wurzeln schlagen, oder was?“ fauchte ihn Kazuha an, denn sie war anscheinend schon längst fertig mit telefonieren und wartete nun äußerst ungeduldig auf ihn.

Er seufzte tief und fügte sich in sein Schicksal. Ihr widersprechen konnte er ja dennoch nicht, also war es besser, jeglichen Widerstand aufzugeben und auf ein mildes Urteil zu hoffen....

'Hoffentlich ergeht es Kudô besser bei Ran...'
 

„Na los du Pisser, beweg' deinen lahmen Arsch ein wenig schneller...“ Wieder einmal schleifte Toshiro ihn durch den Gang und sein Kumpane, Himmel, er wusste noch immer nicht, wie dieser hieß, schien das Ganze äußerst amüsant zu finden.

Doch anstatt sich zu wehren, ihnen wenigstens einen dummen Spruch um die Ohren zu knallen, ließ er sich wortlos und aphatisch mitschleifen.

Ihm konnte es doch im Grunde ziemlich egal sein, wie sie ihn nannten, für ihn hatte das sämtliche Bedeutung verloren.

Nur am Rande nahm er war, wie die Männer die wohl bekannte Tür erneut aufschlossen und ihn hineinstießen. Wie schon bei seiner Gefangennahme hatte er nichts von den wenigen Sekunden ohne ultimativen Körperkontakt. Dieses Mal jedoch zuckte er schmerzlich zusammen, als sie ihn erneut packten, zu den Ketten schleiften und schließlich dort zurückließen.

Erst als er die feucht-nasse Wand im Rücken spürte, sackte er merklich in sich zusammen. Er kauerte sich so gut es ging, gegen die Wand und ließ den Kopf hängen.

Wieso?

Wieso in Gottes Namen passierten immer ihm solche Dinge? Was bitte hatte er denn den Gottheiten getan? Selbst wenn er kein sehr religiöser Mensch war, er hatte dennoch immer stets die Shinto-Schreine in seiner Umgebung an den wichtigen Festtagen gepriesen. Dennoch schien ihn irgendwo da oben Jemand mächtig zu hassen.

Ein unterdrücktes Schluchzen drang aus seiner Kehle und dieses weckte Kaito aus seinem Halbschlaf, in den er angesichts der langen Warterei verfallen war.

Doch jetzt gähnte und streckte er sich.

„Shinichi.“ rief er freudig. Ein Glück war der Andere wieder da und er lebte noch. Doch was war dieses komische Geräusch gewesen, welches ihn geweckt hatte?

Bei der Stimme des Diebes zuckte der Angesprochene merklich zusammen und drückte sich noch näher an die Wand, auch wenn ihn jetzt ein besonders hervorstehender Stein in den Rücken piekste. Er merkte es nicht.

Als er keine Antwort erhielt, war Kaito alarmiert. Offensichtlich musste etwas mit seinem Freund oder kurzzeitigem Weggefährten oder wie man es auch immer nennen wollte (KID verbat es sich, das Wort Feind in diesem Kontext zu benutzen) passiert sein. Etwas gravierendes.

„Shinichi?“ fragte er noch einmal in die Dunkelheit hinein, nur war er dieses Mal vorsichtiger. Er wollte ihn nicht noch einmal erschrecken. Ob der Detektiv überhaupt gemerkt hatte, dass er da war?

'Verdammt Shinichi, was haben sie mit dir angestellt?'

Als noch immer keinerlei Reaktion abzusehen war und sich das Wimmern, als welches Kaito das Geräusch nun identifiziert hatte, nur verstärkte, schlug der eigentliche Dieb alle Vorsicht in den Wind.

Behutsam bearbeitete er seine Ketten so lange, bis er die Schlösser öffnen konnte. Leicht grinsend beglückwünschte er sich erneut zu der Tatsache, dass er damals von Jii-chan das Schlossknacken beigebracht bekommen hatte und nun selbst bei diesen schweren Eisenketten kein größeres Problem hatte.

Da die Ketten lang genug gewesen waren, um sie mit der jeweils anderen Hand zu erreichen, war es ein Leichtes gewesen.

Hastig lauschte er nach Außen hin, ob nicht irgendetwas Ungewöhnliches, das sogar durch eine schalldichte Wand dringen würde, zu hören war. Jedoch schien die Luft rein zu sein und so hastete er schnell hinüber zu Shinichi, näherte sich diesem jedoch behutsam und leise.

Dennoch schien der Schülerdetektiv seine Anwesenheit zu spüren. Je näher er ihm kam, desto weiter entzog sich ihm Shinichi.

Erst jetzt sah der Hobbyzauberer die missliche Lage des Anderen. Im Gegensatz zu seinen waren Shinichis Ketten um einiges kürzer, er konnte sich kaum bewegen und auch seine Gesundheitliche Verfassung schien um einiges schlechter als er angenommen hatte. Und nun auch noch dieses Wimmern...

„Hey Shinichi?“ Langsam tastete Kaito nach dessen Körper, wollte ihm dadurch Sicherheit vermitteln, doch Shinichi zuckte urplötzlich auf und riss an den unnachgiebigen Ketten, die sich daraufhin in sein Fleisch bohrten.

„Hey, ich bin's doch nur...“ versuchte Kaito ihn weiterhin zu beruhigen, doch Shinichi schien ihn nicht zu hören, schlug immer nur verzweifelt um sich.

„Lass mich in Ruhe... Hör auf...“ wimmerte er verzweifelt und machte sich noch kleiner als ohnehin.

Der Dieb verstand die Welt nicht mehr. Was bitte konnte seinen Rivalen so zu Tode verängstigt haben, dass er nicht mehr wusste, wer Freund oder Feind war?

'Es hilft nichts...' Shinichi wollte ihn nicht an sich heran lassen, also hatte er nur noch eine Möglichkeit.

Ohne auf Shinichis Proteste zu achten näherte er sich ihm weiter und umarmte den geschockten Jungen schließlich, drückte an an sich.

„Alles gut...“ flüsterte er leise, doch stattdessen das sich Shinichi beruhigte versuchte er sich panisch aus Kaitos Umarmung zu befreien, welches der Dieb aber nicht zuließ. Erst als Shinichi aufgegeben hatte, sich nicht mehr rührte, warf er einen genaueren Blick auf ihn.

In dem schummrigen Licht konnte er keine äußerlichen Wunden erkennen und bis auf ein Paar Prellungen und Vitaminmangel schien Shinichi keine körperlichen Schäden davongetragen zu haben.

Dann fiel sein Blick auf Shinichis Hose und den offenen Reißverschluss.

Er verstand.

„Verfluchte Scheiße...“ flüsterte er unterdrückt und presste den weinenden Jungen in seinen Armen noch fester an sich.
 

tbc.
 

Ich hoffe doch, dass auch ohne genauere Beschreibung klar geworden ist, was Shinichi zugestoßen ist, wenn nicht, im nächsten Kapitel werde ich näher darauf eingehen, aber es wird kein Zusatzkapitel oder ähnliches geben, denn ich will das keinesfalls verherrlichen oder sonstwie positiv darstellen.
 

Begrifflichkeiten:

Moshi Moshi - Melden am Telefon in Japan

Otô-san - Vater (als Ersatz für das deutsche Wort Paps, welches Ran in unserer

Fassung benutzt)

Ahô - Idiot, Blödmann
 

Bis zum nächsten Kapitel,

dat Sunni

Entdeckungen

Aufgrund der großen Nachfrage veröffentliche ich jetzt schon das neue Kapitel. Es ist eher ein Kürzeres, da ursprünglich noch etwas mehr geplant war, doch meine Muse wollte nicht so recht mitmachen bei diesem Plan.

Hier nun also Kapitel 7.

Ich hoffe, es gefällt euch und viel Spaß beim Lesen.

Eure Sunni


 

Entdeckungen
 

Verzweifelt blickte Kaito zur Decke, hielt den Jungen noch immer fest umklammert, wagte nicht, ihn loszulassen. Aber er konnte auch nicht einfach weiter dessen Bewegungen einschränken. Mittlerweile hatte Shinichi anscheinend gemerkt, dass er nicht vorhatte ihm irgendetwas anzutun und krallte sich in sein Hemd, riss krampfhaft an dem dünnen Stoff.

Kaito ließ es geschehen, protestierte nicht, als der erste Knopf abriss. Es war doch vollkommen egal. Noch immer konnte er nicht glauben, wollte nicht wahrhaben, was man seinem Freund angetan hatte. Es war schrecklicher, als Kaito sich vorstellen wollte und es trieb ihm die Tränen in die Augen.

Langsam löste er Shinichis Hand von seinem Hemd, sprach dabei beruhigende Worte.

„Ganz ruhig... Es passiert dir nichts...“ Er flüsterte es wieder und wieder, bis der krampfhafte Griff sich löste. Kaito nutzte den Zeitpunkt um Shinichi von seinen Ketten zu befreien. Er rutschte ein Stück von ihm weg, wollte ihn nicht bedrängen, doch sofort fand seine Hand wieder den Weg zu Kaitos Shirt, vergrub sich darin.

„Shinichi...“ Der Dieb strich ihm langsam über das Haar, und umarmte ihn fürsorglich. Unaufhörlich hallten die unterdrückten Schluchzer Shinichis durch ihr Verlies.

Zitternd lag er in Kaitos Armen. Er konnte noch immer nicht verstehen, was ihm passiert war und warum es passiert war, doch ohne Kaito fühlte er sich entblößt, hilflos. Auch wenn ihn körperliche Nähe erneut das Geschehene durchleben ließ, so brauchte er doch irgendeinen Halt, sonst würde er kaputt gehen.

Er hatte Angst, fürchterliche Angst.

Angst, das es erneut passieren konnte, Angst allein zu sein und Angst, dass es Kaito ebenso ergehen könnte.

Angst vor dem Tod hatte er nicht, im Gegenteil, er schien ihm momentan eine willkommene Option, anstatt noch einmal so etwas erleben zu müssen.

Bisher hatte ihm Gin die meiste Angst eingejagt, da er nicht nur ein Killer, sondern ein Verbrecher ohne Skrupel war, der ohne mit der Wimper zu zucken tötete, doch das hier übertraf alles.

Ihm war kalt, sein Körper fühlte sich an, als wäre er durch den Fleischwolf gedreht worden.

Er drückte sich noch näher an Kaito heran, wollte nicht mehr daran denken, wollte einfach vergessen, was geschehen war. Doch schon jetzt war ihm klar, dass ihn das niemals mehr loslassen würde...

Vor lauter Erschöpfung war er eingeschlafen, so stellte Kaito fest und ein tief schürender Hass, wie er ihn sonst nur für die Mörder seines Vaters hegte, erfüllte ihn.

Wie konnte Jemand so grausam sein und einem Menschen das antun? Sicherlich hatte er von Fällen gehört und es passierte nicht einmal allzu selten, aber meistens waren die Opfer junge Frauen, die irgendeinem sexgeilen Triebtäter zum Opfer fielen.

Dies hier jedoch war etwas anderes. Dies war pure Folter.

'Dafür wird er bezahlen...' Und wenn er ihn umbringen musste, das würde dieser Kerl büßen...
 

Hektisches Treiben herrschte am Bahnhof, während Heiji und Kazuha gerade samt Reisetaschen aus dem Zug stiegen und Ran freudig begrüßten. Vielmehr begrüßte Kazuha, während Heiji sämtliches Gepäck aufgeladen bekam und sich laut murrend über den Klamottenwahn von Frauen beschwerte.

Kazuha ignorierte ihn gekonnt und umarmte Ran stürmisch. Diese lächelte zwar, doch ein trauriger Schimmer lag in ihren Augen.

Ihre Freundin aus Osaka seufzte, wieder mal er.

Wenn Ran so drauf war, lag es immer an Kudô, und meistens hatte er sich dann ohne Erklärung abgeseilt. Sie verstand nicht, warum Ran noch immer auf ihn wartete, so oft, wie er sie sitzen ließ.

'Arrogantes Arschloch...'

Heiji war zwar so feinfühlig wie ein Rhinozeros, wenn es um Gefühle ging, aber wenigstens war er immer da, wenn sie ihn brauchte.

Heiji sah sich unterdessen am Bahnhof um, spähte unauffällig zwischen die Leute, suchte der Gewohnheit halber nach einem kleinen Kind, welches meistens gelangweilt oder extrem frustriert dreinsah.

Wenn er ehrlich war, so hatte er Kudô noch nie wirklich glücklich gesehen. Immer musste er bedenken, nicht zu viel von sich preiszugeben und wenn er dann doch mal entspannen konnte, kam ein Mordfall oder sonstwas dazwischen.

'In Osaka musst' er KID jagen, der das Fabergé-Ei gestohlen hatte, danach wurden wir in Kyoto verfolgt...'

Er hatte wahrlich genug Beweise, dass Kudô und er noch niemals Ferien hatten.

Umso mehr freute er sich auf diese Woche, wo er ihn hoffentlich mal entspannt erleben konnte und vielleicht nicht nur Mordfälle lösen würde.

Zwar liebte er es, knifflige Mordkonstruktionen aufzudecken und den Täter dingfest zu machen, doch leider bedeutete dies auch immer, dass Jemand sein Leben lassen musste und das war ihm als Preis entschieden zu hoch. Dann lieber einen fiktiven Krimi lesen...
 

Nachdem er jedoch realisiert hatte, dass sich Kudô keinesfalls am Bahnhof befand, bemühte er sich doch einmal, Ran danach zu fragen.

„Hey Ran, weißte, wo Kudô is'?“ Dumme Frage, natürlich wusste sie, wo er war. Sie würde ihn vermutlich keine Minute mehr aus den Augen lassen.

'Kann man ihr nich' verdenken. In ihren Augen war er 'nen Jahr weg...'

Umso erstaunter war er dann, als Ran nur mit den Achseln zuckte.

„Keine Ahnung, wieder mal irgend so ein Fall...“

Heiji war zutiefst verwundert, doch er fragte nicht weiter nach, nachdem Kazuha ihm deutlich machte, dass sie ihn sonst in Stücke hacken würde.

Also bot er sich ganz der Gentlemen an, ihr Gepäck zu tragen und ließ die Mädchen tratschen. Vielleicht könnte er einfach den Professor fragen oder dieses kleine Mädchen, die würden garantiert gesprächiger sein.

Doch so lange brauchte er gar nicht zu warten. Schon in der Detektei kam erneut das Thema Shinichi auf. Kogorô passte es nicht, dass Ran ihre häuslichen Pflichten vernachlässigte, weil sie mit diesem Typ rumhing.

„Ich weiß doch gar nicht, wo er ist!“ machte Ran ihrem Vater wütend klar und deutete auf ihre Gäste woraufhin ihr Vater freiwillig das Feld räumte.

„Er hat nur schlechte Laune wegen diesem Kid-heist vor zwei Tagen...“ meinte Ran als Erklärung.

'Bestimmt geht er wieder Mahjong spielen...' dachte Heiji nachdenklich und setzte sich zu den Mädchen ins Büro der Detektei.

Dort reichte Kazuha gerade Ran ein Taschentuch.

„Nun erzähl doch mal, was hat er nun wieder angestellt?“ behutsam umarmte Kazuha ihre Freundin.

Unter Tränen erzählte Ran von seinem erneuten Verschwinden.

„Er... Er kommt wieder, verrät mir nicht mal, wo... wo er die ganze Zeit war und dann... dann haut er wieder ab und diesmal sagt er mir nicht mal mehr, dass er bei einem Fall ist... Selbst für eine Ausrede bin ich anscheinend zu schade...“

„Ran, ich... Ich bin mir sicher, dass er es nicht so meint...“ versuchte Kazuha sie zu besänftigen, in Wirklichkeit sah man ihr aber an, dass sie es ihm nicht verzeihen konnte und Ran besser ohne ihn dran war.

Heiji war fassungslos. Wie wenig Vertrauen hatten sie denn in Kudô? Und überhaupt wieso erneut verschwunden? Er war doch nur untergetaucht, als ....

Erschrocken weitete er die Augen.

„Ich glaube, wenn er nochmal wiederkommt, werde ich ihm sagen, dass er bleiben kann, wo der Pfeffer wächst. Ich habe jetzt lange genug gewartet...“ Mit diesen Worten stand Ran auf, wischte sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln und sah Kazuha fragend an.

„Wollen wir ein wenig shoppen gehen?“

„Moment mal...“ schaltete sich Heiji ein. Das ging ihm jetzt alles ein wenig zu schnell.

„Ihr wisst doch gar nicht, warum er weg ist, also vielleicht sollte Ran noch 'nen bisschen damit warten....“

Anstatt ihm weiter zuzuhören, brauste Ran nur auf.

„Ich soll noch weiter warten? Er hält mich zwei Jahre lang mit einer bescheuerten Ausrede hin und dann bequemt er sich endlich mal, wieder her zu kommen und verschwindet nach zwei Wochen schon wieder! Mir reicht es!“

Nun reichte es aber auch Heiji.

„Verdammt, er ist doch gar nicht verschwunden!“ Mit der Faust auf dem Tisch unterstrich er seinen Ausbruch. Fragende Blicke wandten sich zu ihm.

„Ich meine... Er hat sich letztes Mal doch gemeldet und so... Vielleicht sollten wir erstmal schauen, ob wir nich' rauskriegen wo er is' anstatt hier gleich Vorwürfe zu machen...“ Er hatte nicht viel Ahnung von Verhandlungskunst und Diplomatie, doch er schaffte es, die Mädchen davon zu überzeugen, zuerst Professor Agasa einen Besuch abzustatten.

Falls Shinichi erneut geschrumpft sein sollte (und dies war für Heiji der wahrscheinlichste Grund für sein Verschwinden) dann wusste er sicherlich Bescheid.
 

„Ai-kun, hilfst du mir mal mit den Taschen?“ Keuchend mühte sich Professor Agasa damit ab, das Zelt und die anderen Campingutensilien aus dem Auto zu räumen. Der Ausflug mit den Kindern hatte nicht nur ihm, sondern auch seinem treuen VW-Käfer zu schaffen gemacht.

Wortlos holte Ai die schweren Nylontaschen aus dem Kofferraum und ließ dem Professor Zeit, zu verschnaufen.

„Und dadurch, dass es doch so lange gedauert hat, sind wir jetzt schon schön im Verzug.“ Schnaufte er weiter.

„Ja, dieses Mal hätten wir Kudô-kuns Spürsinn wirklich gebrauchen können...“ musste auch die geschrumpfte Wissenschaftlerin zugeben.

„Aber wer sollte auch ahnen, dass er sogar auf die Kinder losgeht?“ meinte sie nur beiläufig, setzte dann jedoch einen lieblichen Blick auf.

„Ne Professor?“, fragte sie so kindlich wie so konnte, denn aus den Augenwinkeln konnte sie Ran und ihre Freundin aus Osaka nahen sehen.

„Was ist de... Oh.“ Der Professor drehte sich um, um die beiden Mädchen und Heiji begrüßen zu können.

„Ran, Kazuha! Wie schön, dass ihr mich besuchen kommt, wollt ihr auf eine Tasse Tee mit reinkommen?“ Er nickte Heiji kurz zu und mimte weiterhin den Ahnungslosen.

Ai enthielt sich eines Kommentars, doch Ran war zu aufgebracht als das sie bemerkt hätte, wie gekünstelt sich der Professor anhörte.

„Nein danke, wir wollten eigentlich nur wissen, ob sie was von Shinichi gehört haben.“ Ran blieb höflich, schließlich konnte der arme Mann ja nichts dafür, dass Shinichi mal wieder Mist gebaut hatte.

„Hum? Nein, von Shinichi habe ich nichts gehört. Sag bloß, er hat sich mal wieder abgeseilt und jagt einem Fall hinterher?“

„Keine Ahnung.“, antwortete Ran nur. „Trotzdem Danke, Professor.“

Heiji wandte sich jedoch noch kurz an ihn, ehe er sich wieder den Mädchen anschloss.

„Er ist also nich' wieder... geschrumpft oder so? Sie wissen wirklich nichts?“

„N-Nein! Wir waren ja mit den Kindern unterwegs... Ist denn was passiert?“

So langsam machte sich auch der Professor Sorgen um seinen jungen Freund und Nachbarn.

„Ich weiß es nich', aber laut Ran hatter sich mindestens 'ne Woche nich' blicken lassen... Ich werd' mal bei seinem Haus nachsehen...“

Plötzlich hatte es der Detektiv aus Osaka eilig. Ihm schwante nichts Gutes und in was immer Shinichi nun verwickelt war, es konnte nichts Positives bedeuten.

„Er ist also auch nicht hier!“ stellte Ran mehr ernüchternd fest.

„Lass' uns noch zu seinem Haus gehen, okay?“ Noch wollte Heiji die aberwitzige Hoffnung nicht aufgeben, dass sein Kollege mit einer Grippe im Bett lag und seine Ruhe wollte, doch solch ein Verhalten passte vielleicht zu diesem Exzentriker Hakuba, aber nicht zu Shinichi.

Vor dem großen schmiedeeisernen Tor angekommen, drückte Ran Heiji wortlos ihren Schlüssel für das Anwesen in die Hand und bedeutete ihm, er sollte vorgehen.

Nachdenkich besah sich Heiji die Türe.

Probeweise drückte er ein wenig dagegen und fühlte keinen Widerstand. Die Tür stand offen.

„Kudô? Biste da?“ rief er in den stillen Hausflur hinein.

'Alles ruhig... zu ruhig.'

Entschlossen öffnete er die Tür zum Wohnzimmer und hielt erschrocken inne.

„Was zum...“

Der sonst so penibel eingerichtete Raum glich einem Schlachtfeld. Bücher lagen überall verstreut, hier und da fanden sich zerrissene Seiten, Regale waren umgeworfen worden und teilweise zertrümmert und die wenigen Zimmerpflanzen, die die lange Abwesenheit ihres Hausherren überlebt hatten, waren achtlos aus den Töpfen gezogen worden. Die Blumenerde hatte zusammen mit dem Blumenwasser ein dreckiges Gebräu auf dem sonst lupenreinen Parkettboden hinterlassen.

Ran trat nun neugierig hinter ihn und hielt sich sofort die Hände vors Gesicht.

Auch Heijis Augen weiteten sich, als er inmitten der Verwüstung eine zarte Blutspur entdeckte.

'Kudô... was is' mit dir passiert?'

Er schluckte schwer und dirigierte die beiden Mädchen hinaus.

„Was immer auch damals war, ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Shinichi diesmal nich' freiwillig verschwunden is'...“

Ran begriff. Sie hatte ihm nicht nur Unrecht getan, ihr bester Freund war auch noch einem Verbrechen zum Opfer gefallen und sie hatte es ignoriert, dabei wusste sie doch, dass er sich wenigstens meldete, wenn er unterwegs war...

„Shinichi...“ schluchtze sie.
 

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, über Kritik würde ich mich wie immer sehr freuen.

Also dann, bis zum nächsten Kapitel.

Ideeen habe ich reichlich, allerdings muss ich sehen, wie schnell ich das umsetzen kann.

Bitte verzeiht nochmal die lange Wartezeit.
 

Eure Sunni

Erleuchtung

Ja, es geht hier noch weiter, ob mans nun glaubt oder nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ein neues Kapitel. Und wie der Titel schon sagt, kommt endlich ein wenig Lichts ins Dunkle. Leider diesmal nicht ganz so viel Shinichi und Kaito. Dafür aber zwei andere, die sich wie Hund und Katz sind, oder sollte ich eher sagen, wie Falke und Nagetier?

Nun gut, genug der langen Worte, ich wünsche euch viel Spaß mit El Cautiverio - Kapitel 8 Erleuchtung.
 

Eure Sunni
 

„Hey Shinichi, aufwachen.“ Schon zum dritten Mal stupste Kaito den Detektiven sanft an, doch dieser weigerte sich auch nur für einen Augenblick von ihm abzulassen. Kaito konnte dies zwar sehr gut verstehen, doch er wusste auch, dass ihre Entführer jeden Moment die Tür öffnen könnten und wenn sie dann sahen, dass er, Kaitô KID nicht mehr gefesselt war, dann...

Einen Moment lang hatte er darüber nachgedacht, den Überraschungseffekt zu nutzen und sich auf die Gegner zu werfen, doch dazu brauchte er Shinichi.

'Der wird sich wohl auf keinen stürzen...'

Noch immer konnte er nicht fassen, wie Jemand so etwas Grauenvolles tun konnte.

So konnte er nichts anderes tun als ihn festzuhalten und ihn vor den Klauen dieser Verbrecher fernzuhalten. Normalerweise würde Kudô Shinichi das niemals mit sich machen lassen, aber normalerweise saß er auch nicht in einem Kellerloch und war gerade...

Ein dumpfes Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Es klang ganz so als würde sich Jemand ihrer Zelle nähern.

„Verdammt!“, zischte Kaito und richtete sich lautlos auf. Shinichi öffnete verwirrt die Augen.

'Tut mir Leid, aber ich muss dich wieder anketten...'. Er wandte sich ab, konnte den Blick des Detektiven nicht ertragen, als er die Ketten wieder an seinen Handgelenken befestigte.

Er sah aus als hätte Kaito soeben sein Todesurteil gefällt. Doch um darüber nachzudenken fehlte ihm jetzt die Zeit, er musste zusehen, dass er wieder an seinen Platz kam und angekettet war, bevor diese Typen die Tür aufrissen. Andererseits konnte er so Shinichi wieder nicht zur Hilfe eilen.

'Hätte ich gestern schneller reagiert, dann...'. Doch Selbstvorwürfe nützten jetzt auch nichts.

„Frühstück!“, brüllte eine unbekannte Stimme und kräftige Männerhände rissen die schwere Tür auf. Grelles Licht blendete Kaito.

Mit einem Tablett, auf dem einfache Brote lagen, betraten zwei Männer das Verließ.

„Sollen wir ihnen denn wirklich was geben?“, fragte Toshiro seinen Kollegen. Der grinste jedoch nur dreckig und wandte sich Shinichi zu, der sich zwar wieder gegen die Wand gepresst hatte, jedoch finster zu ihnen herüber sah.

„Der Chef ist ausgesprochen gut gelaunt, was er wohl dem Kleinen da drüben zu verdanken hat. Also soll er auch was kriegen als Belohnung. Nicht wahr, Schätzchen?“

Mit diesen Worten hatte der ihnen bisher noch unbekannte Mann, er war der, der Kaito zu hause aufgelauert und ihn überwältigt hatte, das Tablett abgestellt. Er baute sich vor Shinichi auf, sah ihn lüstern an und schickte sich an, ihn anzufassen.

„Lass sofort deine dreckigen Finger von ihm, Arschloch.“, brüllte Kaito aufgebracht von der anderen Seite.

Wütend ließ der Mann von Shinichi ab, ging auf Kaito zu und zog diesen am zerschlissenen Hemdkragen hinauf.

„Sei lieber froh, dass dein Kumpel so extrem gut aussieht. Solange der Boss Spaß an ihm als Sexspielzeug findet, wird er ihn schon nicht umbringen. Wobei er dich sicherlich auch nicht von der Bettkante stoßen würde.“ Er strich ihm beinahe zärtlich über die Wange, was Kaito jedoch nur einen Schauer über den Rücken jagte.

Glücklicherweise ermahnte Toshiro seinen Kameraden jedoch, dass sie keine unnütze Zeit vertrödeln sollten.

„Wir kommen nachher wieder und dann werden wir ja noch sehen...“, drohte der Unbekannte, ließ die Beiden jedoch in Frieden.

Erst nachdem die Türe ins Schloss gefallen und sie wieder in das Dämmerlicht getaucht waren, getraute sich Kaito auf zu atmen.

„Immerhin haben sie das Essen da gelassen...“ Dennoch zögerte er.

'Könnte es sein, dass...'

„Du kannst es ruhig essen...“, meldete sich da Shinichi zu Wort.

Erleichtert befreite sich Kaito abermals von den Fesseln und kroch zu Shinichi hinüber. Dieser zuckte zwar leicht ob der Nähe zusammen, sah aber schon wesentlich besser aus als gestern. Seine Augen blickten schmerzvoll, aber nicht mehr apathisch drein.

„Sie wollen noch was von uns, da hätte es keinen Sinn uns zu vergiften. Auch wenn es anscheinend nur als...“ Er brach ab. Kaito nickte und begann, sich eines der Brote zu nehmen.

„Willst du auch?“, fragte er nur, und zu seiner Überraschung nickte Shinichi. Er befreite auch ihn von den Ketten und gemeinsam verzehrten sie die Brote.

„Was nützt es mir, geschwächt zu sein?“

'Um hier herauszukommen brauchen wir alle Kraft der Welt...' Und dennoch würde es nicht reichen. Und dennoch hatte er eine Scheißangst vor dem, was noch bevor stand.

„Übrigens danke...“, nuschelte der Detektiv leise.

Kaito winkte ab.

„Das hätte doch jeder...“ Plötzlich langte er mit der Hand zum Mund und hustete. Shinichi befürchtete schon, dass er doch Unrecht gehabt hatte, doch dann kam von Kaito ein ersticktes „Alles Ok“.

Angewidert spukte Kaito den Rest seines Brotes auf den Zellenboden.

„Das war Fisch...“ Er schüttelte sich.

Und obwohl er gerade die schrecklichste Nacht seines Lebens hinter sich hatte, in einer Zelle mit einem Meisterdieb saß und sie keinesfalls außer Gefahr waren, musste Shinichi lächeln.
 

Nachdem Heiji und Kazuha es mit vereinten Kräften geschafft hatten, Ran zu beruhigen machten sie sich nun auf der Weg zum Polizeihauptquartier in Tokyo. Inspektor Megure würde ihnen sicherlich mehr Aufmerksamkeit schenken als eine normale Polizeiwache, zumal sie sich hier die üblichen Fragen wie „Sind Sie sicher, dass er nicht nur vergessen hat sie anzurufen?“ sparen konnten.

Der Inspektor und sein Team kannten Shinichi ebenfalls persönlich.

„Ich kann das nicht glauben...“, schluchzte Ran noch immer, während Kazuha ihr beruhigend über den Rücken strich.

Heiji versuchte, den Überblick zu behalten, doch auch er sorgte sich um seinen Freund. Kudô schaffte es immer, sich irgendwie in einen Schlamassel zu bringen. Und nun war er augenscheinlich entführt worden.

'Aber warum nur? 'Ne Lösegeldforderung is' nich' eingegangen, das wär' publik geworden...' Nachdenklich kratzte er sich am Kopf.

„Wir sind da.“, riss Kazuha ihn aus seinen Gedanken. Er nickte ihr dankbar zu und bedeutete den Mädchen zu warten.

Es brachte nichts, wenn Ran mitkam, sie wusste schließlich nicht mehr über Shinichis Verbleib als er und außerdem konnte er ausschließen, dass er an einem Fall hing.

Genau das vermutete Megure wenige Minuten später, als Heiji ihm von Shinichis Verschwinden berichtete.

„Bist du dir sicher, Hattori? Wie du sicherlich weißt ist Kudô-kun auch vorher schon ein Weilchen weggeblieben, ohne zu sagen wo er steckt.“

Nun reichte es Heiji.

„Inspektor, wenn ich's ihnen versichere. Das ist kein Fall, sondern ein Verbrechen. Sie sollten mal das Haus sehen, alles zertrümmert. Und von Kudô is' keine Spur zu finden.“

Das ließ Megure doch aufhorchen.

„Wo du es sagst, in Ekoda wurde gestern auch ein verwüstetes Haus aufgefunden. Die Besitzerin beteuert zwar, dass nichts fehlt, aber vielleicht hängt das ja zusammen.“

Das bezweifelte Heiji zwar, doch er hatte nur diesen einen Hinweis und er würde sich verfluchen, wenn Kudô etwas passierte, weil er eine Spur als unwichtig abgetan hatte. Er fragte rasch nach der betroffenen Adresse.

„Danke schön Inspektor.“, bedankte er sich.

„Wir werden selbstverständlich auch einen Suchtrupp organisieren...“, sagte Megure noch, doch das hörte Heiji schon nicht mehr.

Er hatte einen Anhaltspunkt bekommen und würde diesem nachgehen.

Die Mädchen hatten sich unterdessen in ein Café gegenüber der Polizeistation gesetzt und warteten gespannt. Ran hatte zwar eine Tasse Kaffee vor sich stehen, trank aber nicht. Als Heiji ihr Sichtfeld betrat, sprang sie sofort auf.

„Und? Was ist mit Shinichi?“, bestürmte sie ihn mit Fragen.

Er nahm die Kappe von den verschwitzten Haaren und sah Ran ernst an.

„Noch weiß ich leider nich' mehr, aber in Ekoda gab es ebenfalls ein verwüstetes Haus. Dort werd' ich mich mal genauer umseh'n.“

„Meinste denn, das hängt damit zusamm'?“, fragte nun Kazuha. Heiji sah sie an und antwortete dann beschwingt: „Ein guter Detektiv geht jeder Spur nach, auch wenn sie noch so klein is'.“ Stolz reckte er die Brust.

„Angeber...“, murmelte Kazuha, was Ran ein Kichern entlockte.

Heiji nickte zufrieden. Sollte Ran ruhig erstmal auf andere Gedanken kommen.

Heimlich entfernte er sich von den Mädchen und stieg in die nächste Straßenbahn ein, die ihn nach Ekoda bringen würde.

Als Kazuha und auch Ran dies merkten, seufzten sie nur einstimmig.

„Und gesagt wo das Haus genau is', hatter natürlich wieder nich'...“
 

Kurze Zeit später stand Heiji vor einem unauffälligen Einfamilienhaus in der Nähe von Ekoda und sah sich um. Er konnte beileibe nichts auffälliges entdecken. Es gab einen kleinen Garten und an der Seite des Hauses sah er Tauben ein- und ausfliegen.

Mit wenigen Schritten war er an der Türe angekommen und klingelte.

Er hörte Schritte und wenig später öffnete sich die Haustür einen Spalt und er sah einer Japanerin ins Gesicht, die ihn ein wenig erstaunt musterte.

„Guten Tag?“, sprach ihn die Frau an.

Heiji nahm seine Kappe ab.

„Sind Sie Kuroba-san? Ich würde Ihnen gerne einige Fragen über die Verwüstung in Ihrem Hause stellen.“

Die Frau nickte zustimmend und schmunzelte leicht.

„Ich bin mir sicher, dass Sie ein energischer junger Mann sind, aber leider kann ich ihnen überhaupt nicht weiterhelfen. Zumal ist auch nichts gestohlen worden, ich weiß gar nicht, warum die Polizei...“ Heiji unterbrach sie.

„Ich bin kein Polizist...“

„Stimmt, wenn ich Sie so recht ansehe... Sind Sie nicht dieser bekannte Schülerdetektiv aus Osaka?“ Trotz ihrer freundlichen Worte konnte Heiji eine gewisse Reserviertheit spüren und die Tür blieb auch nur den kleinen Spalt geöffnet.

Sie wollte ihn anscheinend um keinen Preis einlassen und das kam ihm verdächtig vor.

Dennoch blieb er höflich und verbeugte sich.

„Hattori Heiji und sie haben ganz Recht. Und Sie sind sich ganz sicher, dass nichts fehlt. Oder die Täter etwas verloren haben, ein Taschentuch oder so?“

'Verdammt, es muss doch was geben...'

Doch die Frau schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Leider nein, doch wie ich schon sagte, den Schaden übernimmt die Versicherung und sonst ist nichts von Wert verschwunden oder zerstört worden.“

Heiji wollte schon aufgeben, doch dann bemerkte er den flüchtig traurigen Schimmer in ihren Augen.

„Bitte, wenn Sie irgendwas wissen. Ein Freund von mir ist verschwunden und sein Haus wurde auch verwüstet.“ Das ließ sie aufhorchen.

„Kommen Sie rein.“, stieß sie gepresst hervor und machte die Tür weiter auf.

Heiji wunderte sich nur, betrat dann aber einen kleinen Flur, und folgte der Frau weiter ins einen weiteren Raum, den man noch deutlich die Spuren der gestrigen Verwüstung ansah.

Wenn er sich so recht umsah schien es eher, als hätte sie absichtlich nichts davon angefasst.

Sie setzte sich in eines der Sofas, die sich gegenüber standen und einen kleinen Tisch umrahmten. Auf einer Anrichte seitlich von ihm stand ein großes Foto. Es zeigte seine jetzige Gastgeberin und...

„Kudô?“ Zutiefst erschrocken nahm Heiji das Bild in die Hand. Der Junge, der dort fröhlich lachend mit der Frau posierte, sah aus wie sein bester Freund.

Doch dann bemerkte er die feinen Unterschiede. Das Haar des Jungen war widerspenstiger und stand in alle Richtungen vom Kopf ab, es war auch einen Ticken dunkler. Und der Blick war ein anderer. Ebenso das Lachen.

'Das is' nich' Kudô...', dachte Heiji und wandte sich an die Frau, die nun neben ihm stand.

„Wer is' das da auf'm Foto?“, fragte er ruhig.

„M-Mein Sohn. Kaito.“, nun fing sie an zu schluchzen.

„Lassen Sie mich raten... Er is' auch verschwunden?“ Anstatt einer Antwort vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Der tapfere Gesichtsausdruck, den sie vorhin zur Schau getragen hatte, war völlig von ihr abgefallen. Übrig blieb nur eine besorgte Mutter.

Heiji trat zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Ich werd' ihn finden... und Kudô ebenfalls.“ Spätestens jetzt hätte Sie ihm wohl alles, was sie wusste gesagt und da sie weiterhin schwieg, beschloss Heiji sie vorerst in Ruhe zu lassen. Er konnte sich schon denken, warum Kudô und ihr Sohn entführt wurden.

Er verließ das Haus und wollte gerade die Richtung zur Straßenbahnhaltestelle einschlagen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.

„Was hast du bei den Kurobas verloren?“, ertönte eine Stimme, die er nur zu gut kannte. Dennoch drehte er sich erstaunt um.

„Hakuba? Was machst du denn hier?“

Statt einer Antwort schüttelte der Angesprochene nur den Kopf.

„Zufälligerweise wohne ich in Ekoda, wie du eigentlich wissen müsstest, hättest du dir beim Koshien mal die Mühe gemacht, dich über die anderen Teilnehmer zu informieren.“

Schon wieder dieser abfällige Tonfall. In Heijis Adern stieg das Blut auf.

„Dann hättest du auch merken müssen, dass sich da 'ne Mörderin unter uns geschummelt hat.“, konterte er heißblütig.

Doch Hakuba ignorierte den Seitenhieb geflissentlich und setzte eine ernste Miene auf.

„Spaß beiseite, was machst du hier?“

Sein Verhalten überraschte Heiji. Normalerweise war selbst Hakuba nicht so kurz angebunden und ließ eine Gelegenheit aus, über ihn zu sticheln.

„Ich habe mich nur nach der Verwüstung bei den Kurobas erkundigt, mehr nich'.“ Eigentlich war es egoistisch und die Mithilfe eines weiteren Detektiven wäre sicherlich hilfreich bei seiner Suche, aber er wollte Hakuba den wahren Grund nicht ohne weiteres auf die Nase binden.

„Ist nicht eigentlich Kudô für diesen Bereich zuständig? Oder ist er etwa immer noch dabei, seinen ach so ominösen Fall zu lösen?“

In Heijis Augen funkelte es gefährlich.

„Ich bin hier...“, knurrte er „weil Kudôs Haus ebenfalls verwüstet wurde und er seitdem spurlos verschwunden is'.“

Hakuba war einen Schritt zurückgetreten und sah nachdenklich aus. Dann jedoch packte er Heijis Arm.

„Komm mit.“ Widerwillig folgte ihm Heiji.

Gemeinsam liefen sie durch die Straßen von Ekoda und gelangten ziemlich bald zu einem gewaltigen Anwesen, für dessen Pracht allerdings keiner der beiden Jungen auch nur einen Blick übrig hatte.

Stattdessen betraten sie durch einen Nebeneingang genau jenes Anwesen und Hakuba ging durch einen langen Gang, nahm einen Abzweig nach links, dann wieder Rechts und Heiji dachte sich insgeheim, dass man hier ja Wegweise aufstellen sollte, als Hakuba vor einer Tür stehen blieb.

„Mein Labor.“

Sie betraten ein geräumiges Zimmer. Auf der einen Seite stand ein Tisch mit verschiedenen Chemikalien und Apparaturen, die man tatsächlich nur in einem Labor fand, die andere Seite jedoch glich eher einer Bibliothek.

Regale, die bis an die Decke reichten. In der Mitte stand ein großer, schwerer Schreibtisch, der mit Hausaufgaben und zahlreichen Fallakten, einige davon in Englisch, bedeckt war.

Sie setzten sich in zwei wuchtige Ohrensessel, die auch noch Platz in den Ensemble gefunden hatten. Keine Minute später ging die Tür auf und ein Dienstmädchen trat ein.

„Wünscht der junge Herr und sein Besuch etwas zu trinken?“, fragte die junge Frau mit höflicher Zurückhaltung.

„Bring uns bitte zwei Earl Grey.“ Das Mädchen verbeugte sich und verschwand.

Heiji sagte nichts, sondern blickte sich nur verwirrt um. Offensichtlich hatte Hakuba ihn zu seinem Zu hause geleitet.

'Was soll das bloß alle?', fragte er sich, doch Hakuba kam ihm wiedermal zuvor. Er stand auf und griff nach einem dicken Ordner aus dem nebenstehenden Regal, und drückte ihn Heiji in die Hand.

Verwirrt öffnete er ihn und schon auf der ersten Seite grinste ihm die Karikatur von KID entgegen.

„Du sagst also Kudô ist verschwunden?“, griff Hakuba das Thema wieder auf.

Heiji nickte.

„Ob du's glaubst oder nicht, es is' nich' seine Art, einfach so zu verschwinden.“

In Gedanken merkte er, wie wenig glaubwürdig diese Behauptung klang, wenn man bedachte, dass Kudô in den letzten zwei Jahren nichts anderes getan hatte als eben ohne Erklärung vom Erdboden zu verschwinden. Jedenfalls offiziell.

Doch Hakuba unterließ es, ihn darauf aufmerksam zu machen und fragte stattdessen weiter.

„Also denkst du, dass ihn diese Typen gekidnappt haben?“ Wieder nickte der Detektiv aus Osaka.

„Ihn und diesen Kuroba-Jungen. Kaito hieß er glaub ich.“

„Warum denkst du das?“ Plötzlich war Hakuba ganz nahe vor seinem Gesicht, sein Tonfall hatte Härte angenommen.

So leicht jedoch ließ Heiji sich nicht einschüchtern.

„Weil beide Häuser verwüstet wurden, aber sonst nichts Wertvolles gestohlen wurde. Außerdem sehen sich die beiden zum Verwechseln ähnlich. Vermutlich ham' die Entführer Kuroba-kun mit Kudô verwechselt und dann...“ Er stockte.

„Aber Kuroba-kun wurd' ja nach Kudô entführt...“

Er blickte ratlos zu Hakuba, welcher jedoch nur zufrieden grinste.

„So ungernch es dir sage, Hot Blooded Detective-kun, aber du liegst falsch. Schau dir lieber mal die Akte an, die ich dir gegeben habe.“

Genervt warf Heiji nochmal einen Blick in den Ordner.

„Das is' KID, aber was hat...“ Dann stockte er. Auf der einen Seite gab es ein Foto von KID, auf der anderen jedoch klebte ein Portrait eines Jungen mit strubbeligem, schwarzen Haar und blauen Augen.

„Das is' doch Kuroba-kun. Du glaubst...“

„...das er Kaitô KID ist? Ich weiß es sogar.“ Er nahm Heiji den Ordner ab, blätterte einige Seiten vor und zeigte sie ihm dann.

„Das ist das Ergebnis eines Versuches, was ich mit einem Haar von KID gemacht habe. Es gab nur eine einzige Übereinstimmung.“

„Aber sollt' KID nich' viel älter sein? Ich mein', der sieht aus wie 16. Und woher hast du 'nen Haar von ihm?“

Hakuba seufzte.

„Das ist das Einzige, was ich noch nicht verstehe. Und Kuroba-kun geht in meine Klasse, daher ist es nicht schwer, an ein Haar von ihm zu kommen.“

Heiji staunte.

„Du gehst in eine Klasse mit KID?“

Hakuba ignorierte den spöttischen Tonfall dieser Frage und kam wieder auf ihr eigentliches Problem zurück.

„Jedenfalls ist das der Grund, warum seine Mutter niemanden von seinem Verschwinden erzählt hat. Sie will nicht, dass Jemand herausfindet, wer er ist. Darum hat sie mich nicht hereingelassen, dich allerdings schon.“ Dies wunderte den Britischen Detektiv doch ein wenig. Hatte Hattori etwa mehr diplomatisches Geschick als er annahm?

„Ich hab' ihr gesagt, dass Kudô ebenfalls verschwunden is', daraufhin hat sie mich reingelassen. Und dann hab' ich das Foto gesehen...“, erwiderte Heiji nur.

„Allerdings wissen wir jetzt immer noch nicht, warum die Kerle KID und Kudô entführt haben... Wenn sie ihnen in der Stadt aufgelauert wären, wäre 'ne Verwechslung ja noch im Rahmen der Möglichkeiten, aber so?“

Hakuba rutschte unruhig in seinem Sessel hin und her. Es war gar nicht seine Art, doch auch er machte sich langsam Sorgen. Anfangs hatte er angenommen, dass Kaito ihn mal wieder ärgern wolle, doch schon bei dem Raubzug hatte er ein beklemmendes Gefühl gehabt. Lediglich die Katze, die er an jenem Abend gerettet hatte, schaffte es, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Doch sie war momentan fleißig damit beschäftigt, die ihm Anwesen zahlreichen Mäuse zu jagen. Und dann kam auch noch Hattori und erzählte ihm, dass auch Kudô, der ja immerhin ein ebenfalls ein Schülerdetektiv war, entführt wurde.

'Kuroba, wo hast du dich da bloß rein geritten?', überlegte er.

„Ich denke, wir wissen beide, dass es vermutlich kein Zufall war, dass ausgerechnet KID und Kudô gemeinsam entführt wurden. Zumal die Täter anscheinend herausgefunden haben, dass er KID ist.“ Er fuhr sich durch die Haare.

„Das heißt also, wir brauchen 'ne Verbindung zwischen Kudô und KID.“

Hakuba ergänzte: „Irgendetwas, womit sie Jemanden verärgert haben, also ein gescheitertes Verbrechen oder sonst was. Ich habe hier Notizen über jeden Raubzug von KID und dessen Umfeld, da wird sich wohl etwas finden.“

Gemeinsam schnappten sie sich einige Akten und setzten sich Seite an Seite an den Schreibtisch. Keiner von ihnen beiden bemerkte, wie das Dienstmädchen hereinkam und den längst vergessenen Tee auf dem Couchtisch abstellte, so vertieft waren sie in Hakubas Aufzeichnungen.
 

So, als Ausgleich für die lange Wartezeit war dieses Kapitel auch wieder länger. Und da der Großteil in diesem Kapitel sich um ihre Lieblingsfigur dreht, widme ich das Kapitel einfach mal abgemeldet. Ich hoffe du und alle anderen sind jetzt noch mehr gespannt, wie es weitergeht.

Bis zum nächsten Kapitel, was hoffentlich nicht mehr ganz so lange dauert.



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Kommentare zu dieser Fanfic (64)
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Von:  kokuchou
2013-01-16T13:59:53+00:00 16.01.2013 14:59
hallöchen
ich muss schon sagen, da hast du ne verdammt gute idee verdammt gut umgesetzt
ich mag deinen schreibstil und das du alle wichtigen figuren erst nach und nach dazu holst und sie nicht gleich alle auf einmal dabei sind
ich hoffe jedenfalls das kaito nicht auch noch das gleiche schicksal wie shinichi teilen muss
und wie die beiden da wieder rauskommen

es wäre auf jeden fall schön wenn du weiter schreiben würdest
es würde jeden freuen ;)
bis hoffentlich zum nächsten kapitel
vlg ruha
Von:  Magika
2012-05-20T19:25:36+00:00 20.05.2012 21:25
ich habe eben erst deine Ff entdeckt und ich LIEBE sie, ich liebe deinen Schreibstil und deine Ideen!! :D
Vielleicht könntest du es ja in Erwägung ziehen weiter zu schreiben?
Ich und wahrscheinlich viele andere würden sich sehr darüber freuen^^

lg Magika
Von:  Kidaya
2011-09-26T20:54:35+00:00 26.09.2011 22:54
Hi, wow deine ff hat es echt in sich, ist nicht gerade leichte Kost.
Du hast nen extrem geilen Schreibstil und wie du zwischen den Charakteren hin und herspringst, einfach klasse. Das gibt deiner Story richtig Tiefe.
Ich würd mich wirklich freuen, wenn du dich nach zwei Jahren noch mal aufraffen und weiterschreiben würdest. Bin echt gespannt, wie du das ausgehen lassen und ob du an Shonen-ai festhalten würdest. Ich fänd es super, aber es ist dein Ding!
Lg Kidaya
Von:  -Niou-
2011-02-07T19:19:50+00:00 07.02.2011 20:19
hi!
bin hier über deine story gestolpert und die lässt mich nimma los! du hast echt nen super schreibstil und ich will gaaaaaaaaaaaaaaaaanz dringend wissen wies weitergeht!
Schreib doch bitte, bitte, bitte wieder weiter! *anfleh*

Zum glück is Heiji jetzt da! Shinichi tut mir echt schon leid! der hat aber auch gar kein Glück! Gut dass er Kaito hat, der ihn zumindest etwas trösten kann!

Also ich werde sehnsüchtig auf ein neues Kapitel warten!
bye^^
Von:  Lawlya
2010-09-04T21:11:20+00:00 04.09.2010 23:11
Ich hoffe, du schreibst bald weiter!! Und ich bin auch ganz erleichtert,
dass Heiji ( \^_^/ ) aufgetaucht ist und sich nun des Falls annimmt. Ich
meine, das wurde ja auch mal Zeit, das jemand merkt, dass Shinichi ent-
führt wurde und nicht einfach verschwunden ist ...
Dazu muss man natürlich erstmal wissen, dass er die restliche Zeit immer
als Conan da war ... Verzwickte Sache.

Schreib bitte gaaaanz schnell weiter, ich will echt wissen, ob Heiji und
der andere, dessen Name ich mir einfach nicht merken kann (Hakuba, oder?)
sie finden oder ob die beiden allein da rausfinden.

LG Hoshie
Von:  silver_bullet
2010-05-27T19:23:35+00:00 27.05.2010 21:23
wow, entlich hat jemand gemerkt das er entführt wurde #^^#
jz wirds mal spannend und das heiji und hakuba sich zusammen tun huii^^
..und ja ich weiss das heiji einen akzent hat, aber die abgehackten wörter sind beim lesen lästig^^°°
Von:  silver_bullet
2010-05-27T17:00:29+00:00 27.05.2010 19:00
omg..ich hasse und ich liebe deine ff v.v
einerseits is es ur spannend und aufregend und andererseits tun die mir so leiiiiid *heul*
..aber es is trotzdem spannend...*grrr
<3
Von:  silver_bullet
2010-05-27T16:27:02+00:00 27.05.2010 18:27
n klasse kap^^
spannend geschrieben und story is klasse *_*
ich les dann gleich mal weier XDDD
Von:  silver_bullet
2010-05-26T21:43:45+00:00 26.05.2010 23:43
omg der arme kleine shini-chann >__<
er tut mir ur leiiiiid *hueul*
aber der letzte satz hat mich wieder kichern lassen ^^°°
ich hoffe du bist mir nicht böse wenn ich jz nicht zujedem kapi n kommi mach XP
Von:  sumomo_hioru
2010-04-11T09:14:18+00:00 11.04.2010 11:14
NEEEEEIIIIINNNN!!!!!
warum hört es denn hier auf? man...-.-
die ff is so gut, dass ich einfach nich anders konnte, als alle kapis auf einmal durchzulesen^^
warum hörts hier nur auf? das is unfair!!!>_<
man...__ _ __!
bitte schreib weiter ja?
die ff is soooo toll^^
cucu
Su-chan


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