Die letzten erholsamen Stunden vor dem Ausflug
Ruffy saß in der Küche und schaukelte mit seinem Stuhl. Er war ziemlich aufgeregt. Er war sogar so
aufgeregt, dass er vergaß zu frühstücken. Sein Bruder Ace war noch gar nicht wach. Er war gestern bis
spät in die Nacht mit seinen Freunden unterwegs. Ruffy machte das nichts aus. Er hatte dann sturmfreie
Bude und konnte sich vor den Fernseher setzen um die Popcornvorräte aufzufuttern. Die Tür ging auf
und Ace schlurfte in die Küche. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und rieb sich verschlafen die Augen.
„Morgen Ace!“, rief Ruffy fröhlich. „Morg‘n Ruffy...“, gähnte Ace. Ruffy sah nervös auf die Uhr. Wieder
und wieder. Er konnte es gar nicht abwarten, endlich loszumarschieren. Aces Blick fiel auf den
ungedeckten Küchentisch. „Was soll das denn, wo ist mein Frühstück?“, fragte er Ruffy. Dieser musste
erst mal nachdenken bevor er antwortete: „Oh, das hab ich ganz vergessen!“ Ace sah seinen Bruder
verwirrt an. Ruffy starrte weiterhin auf die Uhr. Ace stand auf und torkelte schlaftrunken zum
Kühlschrank. Er nahm ein paar Eier heraus und legte sie neben den Herd. Dann machte er sich auf die
Suche nach einer Pfanne. Besagtes Objekt war aber unauffindbar. Ace kam ein schrecklicher Verdacht
und drehte den Kopf nach links. Er stöhnte bei dem Anblick der sich ihm bot. Ruffy hatte mal wieder
nicht den Abwasch gemacht.
Vivi ging noch einmal in den Pferdestall um sich von Karuh zu verabschieden. Eine ganze Woche lang
würde sie von ihrem geliebten Pferd getrennt sein. Karuh hob den Kopf, als seine Besitzerin den Stall
betrat. „Hallo Karuh!“, rief Vivi glücklich und streichelte seinen Kopf. Dann gab sie ihm eine Karotte
welche er sofort verschlang und holte ihn aus seiner Box heraus um ihn zu strigeln. Karuh schnaubte
zufrieden. Gestern war Vivi stundenlang mit Karuh ausgeritten. Der Abschied fiel ihr schwer, auch wenn
es nur für eine Woche sein würde. „Eine Woche...“, seufzte sie. Peruh und Chaka, Bedienstete die seit sie
denken kann für ihre Familie arbeiteten, würden sich um Karuh kümmern. Vivi war erleichtert, dass ihr
Pferd in guten Händen sein würde, aber sie würde sich natürlich viel lieber selbst um Karuh kümmern.
Zorro passte es gar nicht, dass er so früh aufstehen musste. Er ging erst mal in Richtung Badezimmer,
lies aber seiner kleinen Schwester den Vortritt. Er hatte nicht wirklich Lust etwas zu frühstücken, also
lehnte er sich an die Wand neben dem Bad. Seine Mutter saß unten in der Küche und sobald Zorro
besagten Raum betreten würde, würde sie sofort anfangen rumzujammern. Ihr Freund hatte sie mal
wieder verlassen.
Nojiko begleitete Nami zu dem Treffpunkt von wo aus die Klasse aufbrechen würde. Nami schüttelte
den Kopf: „Nojiko, jetzt kommst du zu spät zur Arbeit. Ich hab dir doch gesagt, ich kann alleine gehen,
du bekommst bestimmt Ärger!“ „Ach was.“, erwiderte Nojiko und biss sich auf die Unterlippe. Sie würde
tatsächlich zu spät kommen. Nami sah sich um. Einige aus ihrer Klasse waren schon versammelt.
„Warum gehst du nicht zu deinen Freunden?“, fragte Nojiko verwundert. „Ich warte noch auf Vivi.“,
meinte Nami. Sie mochte ihre Klasse nicht besonders und außer Vivi, Zorro, Ruffy und Sanji kannte sie
noch niemanden. Mit Vivi verstand sie sich sehr gut. Sie redeten über Jungs, Lehrer, Filme und gingen
mit Hailey im Park spazieren. „Zorro kann ich nicht leiden. Okay, er sieht gut aus.... Aber das ist auch
schon alles. Sein Verhalten kotzt mich an, er ist ein Arschloch!“, dachte sich Nami und verdrehte die
Augen als sie festellte, dass er der Einzige war, der noch nicht anwesend war. Dann war da noch Ruffy.
Nami wusste nicht wirklich was sie von ihm halten sollte. Er war kindisch und verfressen. Anscheinend
war er auch nicht gerade der Hellste. Sanji wäre ja ganz nett, aber es störte sie, dass er sich ständig an
alle ranschmeißt. Wenn er nur sie anmachen würde, fände sie es sogar in Ordnung. Aber dass er auch
mit anderen Mädchen flirtet fand sie abstoßend. „Moment mal, was hab ich da gerade eben gedacht?
Bin ich etwa eifersüchtig? Nein, niemals!“ Nami hätte sich für ihre Gedanken selbst hauen können und
schüttelte wild den Kopf. „Nami, was ist denn los? Hast du Kopfschmerzen?“, fragte Nojiko besorgt.
Nami sah ihre Schwester verständnislos an. „Namimäusschen!“ Nami drehte sich um. Sanji kam wie ein
liebeskranker Pinguin angeschwebt. Er packte ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Nami wurde
rot. Musste er das jetzt unbedingt vor ihrer Schwester abziehen? „Ich geh dann mal besser. Tschüss
Nami, viel Spaß!“, sagte Nojiko lächelnd und lies Nami mit Sanji allein. „Na toll, genau das hatte ich
befürchtet... Jetzt denkt Nojiko, ich wäre mit Sanji zusammen. Und was heißt hier ‚Viel Spaß‘, wir
müssen 11 Stunden lang durch die Gegend rennen!“, dachte sich Nami leicht angesäuert.
„Alle mal herhören!“, brüllte Smoker. Ein paar Schüler drehten den Kopf zu ihrem Lehrer, andere aber
hörten nicht auf zu reden. Ein lauter Pfiff ertönte aus der Richtung des Klassenleiters und alle zuckten
erschrocken zusammen. „Der kann aber laut pfeifen!“, rief Chopper begeistert. Sein bester Freund
Lysop dagegen lag am Boden, die Hände schützend über den Kopf gelegt und jammerte etwas von
„Weltuntergang“, während Kaya neben ihm kniete und beruhigend auf ihn einredete. Smoker
betrachtete das Chaos und seufzte. „Na wenigstens muss ich die Horde nicht alleine unter Kontrolle
halten.... Nicht das ich das nicht schaffen würde.“, murmelte Smoker und sah zu seiner Kollegin, die
nun das Wort ergriff. „Guten Tag, mein Name ist Tashigi Katana und ich leite zusammen mit Herrn
Withehunter den Ausflug.“ Die junge Lehrerin war von zierlicher Statur und ihre Stimme war ziemlich
leise, sodass ihr wohl kaum jemand zugehört hätte, wenn Smoker nicht alle aufgeschreckt hätte. Sie
klang etwas nervös und sie verhaspelte sich beim Sprechen. Zorro musterte sie. Er war sich nicht sicher,
ob er sie kannte. Sie könnte neu an der Schule sein, er achtete nicht auf sowas. Ihn interessierte auch
nicht wirklich was Tashigi erklärte und er hörte nur mit einem Ohr zu. Sie hatte einen Stapel Papiere in
der Hand den sie beim gestikulieren aber fallen lies. Zorro musste grinsen. So eine tollpatschige
Lehrerin kann man leicht verarschen und von ihr würde er sich bestimmt nichts sagen lassen. Wenn
Smoker nicht wäre, könnte er tun und lassen was er wollte. Er sah sich ein bisschen um. Liv stand bei
ihrer Freundin und zwei Jungen. Sanji schmiss sich mal wieder an Nami ran. Zorros Blick verfinsterte
sich und er ballte die Hände zu Fäusten. Sanji konnte er überhaupt nicht leiden. Wie er sich immer an
Nami ranschmiss. Eine Weile sah er Nami an, dann fing er sich wieder. “Nami ist mir eigentlich egal, viel
schlimmer ist, dass Sanji sich an Liv ranmacht!“ Er als großer Bruder hatte dafür überhaupt kein
Verständnis. Er sah sich weiter um und erblickte Ruffy in der Menge. Wie immer kaute er an einem
Brötchen herum. Neben ihm lehnte jemand an einem Baum. Ein junger Mann, ein bisschen älter als
Zorro vielleicht. Er sah etwas unordentlich aus. Ungekämmte Haare, das Hemd falsch geknöpft und er
blickte ziemlich verschlafen drein. Zorro musste grinsen. „Der Typ gefällt mir.“, dachte sich Zorro, da
sie ja eine gewisse Ähnlichkeit in Sachen Kleidungsstil hatten. „...und haltet euch bitte an die
Anweisungen. Ein Regelverstoß kann schlimme Folgen haben.“, beendete Tashigi ihre „Rede“. Zorro
stöhnte. Es lagen 11 Stunden Fußmarsch vor ihm.