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Tokyo Godfathers [Diskussionsforum]


Tokyo Godfathers
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Tokyo Godfathers (東京ゴッドファーザーズ) ist der dritte Animationsfilm von Satoshi Kon. Er schrieb auch das Drehbuch und erstellte mit Ken'ichi Konishi das Charakterdesign. In dem Anime geht es um drei Obdachlose, die am Heiligabend ein Findelkind finden.

Inhaltsverzeichnis

Daten zum Anime

Original Titel: Tokyo Godfathers
Genre: Abenteuer / Drama / Komödie
Regie: Satoshi Kon, Shôgo Furuya (co-director)
Drehbuch: Satoshi Kon, Keiko Nobumoto
Charakterdesign: Satoshi Kon, Ken'ichi Konishi
Besetzung u.a.: Toru Emori, Aya Okamoto, Yoshiaki Umegaki
Musik: Moonriders, Keiichi Suzuki
Kamera: Katsutoshi Sugai
Schnitt: Takeshi Seyama
Produktionsland: Japan
Premiere: 30. August 2003
Kinostart (Dtl.): 6. Oktober 2005
Laufzeit: ca. 88 min.

Kurzbeschreibung

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Animationsfilme aus Japan vorwiegend für Erwachsene produziert werden. So ist auch Tokyo Godfathers keine Ausnahme. Es werden Anschläge verübt, Drag-Queens gezeigt und eine Gesellschaft dargestellt, die Sodom und Gomorrha gleicht. Aber das ist nur am Rande dargestellt, denn am Heiligabend entdecken drei Obdachlose ein ausgesetztes Baby. Inmitten einer großen Müllhalde in Tokyo.

Obwohl die drei Obdachlosen, ein alternder Mann namens Gin, ein junges Mädchen namens Miyuki und eine Transfrau namens Hana, selbst nicht wissen, wie sie ihr eigenes Leben selbst in den Griff bekommen, beschließen sie, das Kind zu seinen leiblichen Eltern zu bringen und widerfahren unglaubliche und teils abstruse Abenteuer.

Dabei werden alle von ihrer früheren Vergangenheit eingeholt, die sie eigentlich zu Verdrängen versuchen.

Charaktere

Gin etwa ist ein jähzorniger, notorischer Alkoholiker und Glücksspieler. Er hat deswegen seine Familie verlassen hat. Dennoch hat er ein gutes Gemüt und denkt oft an seine Familie, insbesondere an seine Tochter.

Miyuki, eine ziemlich junge Obdachlose, hat wie Gin ebenfalls ihre Familie verlassen. Der Grund war aber nicht ihre Angewohnheit, sondern die unglückliche Tatsache, dass sie im Affekt ihren Vater vermeintlich erstach.

Und dann gib es da noch die Hana. Im Gegensatz zu den anderen Beiden hatte sie nie eine richtige Familie gehabt. Sie wuchs bei Pflegeeltern auf und arbeitet später als Kabarettistin. Eine Kabarettistin der etwas anderen Art, denn sie eine Transvestite. Nach einer Auseinandersetzung mit einem Gast verließ sie das Kabarett und ihre Kabarettistenkollegen, die Hana als Familie betrachtet. Ihr Glaube an ein eigenes Kind und ihm eine bessere Kindheit zu bescheren, gibt ihr Hoffnung und die nötige Stärke für ihr Leben als Obdachlose.

Umso mehr sieht sie das Neugeborene als eine Art Zeichen Gottes und nennt es fortan Kiyoko. Das Baby spielt eine tragende Rolle, obwohl es noch nicht sprechen kann. Dennoch treibt sie die Heimatlosen zu immer neueren und verrückteren Abenteuern.

Animationen

Die Hintergrundanimationen sind sehr detaillert und auch realistisch. Man spürt förmlich die Kälte des Heiligabends in Tokyo. Die Charaktere sind ebenfalls detaillreich gezeichnet, jedoch sind ihre Gesichter vorwiegend sehr subtil und karikaristisch dargestellt und stellen somit einen direkten Kontrast zu der Umgebung.

Hintergrundinformation

Die Idee von drei Hobos und einem Baby ist nicht gerade neu. Der Gedanke trat erstmals 1948 in dem John Martin Feeneys Film Three Godfathers (dt. Titel Spuren im Sand) auf. In dem Westernfilm fliehen drei steckbrieflich gesuchte Bankräuber in die Wüste, wo sie ein Neugeborenes finden und sich fortan rührend und inkompetent um das Kind kümmern. Die Bibel stand ihnen bei und so gelangt das Baby, pünktlich zu Weihnachten, nach New Jerusalem. Die letzte Adaption dieser Form war wohl Pixars Ice Age (2002). Letztendlich aber ist es eine Anlehnung an die heiligen drei Könige aus der Bibel.

Schlussbemerkung

Nach Perfect Blue und Millennium Actress ist dies der dritte Animationsfilm von Satoshi Kon. Zugleich aber ist es seine erste Komödie. Mit Bravour schafft er es, die Zuschauer zum Lachen zu bringen. Und zwar dort, wo es auch zu lachen gibt. Denn auch tragische Töne sind in diesem Werk nicht zu überhören. Die werden aber immer mit Humor überspielt und lassen den Zuschauern dabei manchmal schmunzeln. Manch einer kritisiert den Kontrast zwischen den karikaristischen Mimiken und der förmlich-realistischen Umgebung, wo Kon vielleicht ein bisschen mehr daraus machen könnte. Jedoch erschuf er dadurch eine einzigartige Form einer Animation, die bis jetzt noch nicht dagewesen ist.

Tokyo Godfathers wird dem Ruf eines Meisterwerkes vielleicht nicht gerecht, da es ein wenig schwerfällt mit den Figuren zu identifizieren, aber Satoshi Kon hat einen einzigartigen Anime erschaffen, der sehenswert ist.


nemeses

Weblinks

Einordnung: Abenteuer | Comedy | Drama | Kinofilm




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