FF-Self-Insert-Tutorial [Diskussion]

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Wie erstelle ich meinen Self-Insert richtig?

Allgemeines

Der Self-Insert ist, wie wir ja alle wissen, ein heikles Thema.
Viele scheinen sich meist nicht wirklich Mühe geben zu wollen, schreiben sich als allwissend in eine, meist, Fanfiction hinein, was bedauerlicherweise schnell zur Mary Sue mutiert.
Andere wiederum versuchen einen angemessenen SI (Self-Insert) zu gestalten, müssen aber unter eben diesem Gerücht leiden.

Wie auch immer, natürlich muss man darauf acht geben, wie man diesen SI gestaltet. Je nach Thema verfügt dieser über bestimmte "Probleme".
Bei Harry Potter oder schlicht Fantasie könnte eben dieser Problemfall übermächtige Zauberer oder auch unmögliche Abstammungen bedeuten. Auch spiegelt das plötzliche Auftauchen gerne Abneigung wider. Worauf muss man also achten?

• die Charakterzüge
• Fähigkeiten/Rasse (wenn Thema ebendies benötigt)
• Aktionen, Tun, Handeln,
• Aussehen

Diese Angaben sind natürlich schlicht, aber ein SI hängt ja, wie schon gesagt, von seinem Themenbereich ab.

Fangen wir mal an, an der Oberfläche zu kratzen.

Das Aussehen

Ja, das Aussehen kann an sich genommen ja nicht so schwer sein, möchte man meinen, aber wie viele Schreiberlinge benutzen eigentlich ihr reales Aussehen? Vor allem, warum sollte man sein unterwältigendes Aussehen benutzen, wenn man doch im richtigen Genre ein wahres Unterwäschemodel sein kann?
Dies neigt leider schon Ansatzweise zur MS.
Worauf also schon vorläufig achten?
Nun, sein reales Aussehen ein wenig abzuändern dürfte wohl in Ordnung sein. Man kann sich ein wenig schlanker machen, man kann Warzen aus den Gesicht entfernen oder was auch immer.
Auch werden wohl auch gerne die ohnehin schon schönen Gestalten genutzt, wie Elfen, Feen oder am besten gleich göttergleiche Gestalten. Da springe ich schon mal zum nächsten Punkt.

Fähigkeiten/Rasse

Ja, auch ein heikles Thema. Wie oft kommt es vor, dass der SI zumindest über ungewöhnlich, großartige Kräfte verfügt?
Vermutlich... zu oft. Magie ist hier sehr gerne genommen, und wenn es sich dabei noch um ein menschliches Individuum handelt, das als Einziges bewusst diese Kräfte einsetzt ist man schon mal auf dem falschen Weg.
Unschön ist natürlich auch, wenn man Reinheit mit Selbstsucht verwechselt. Nicht zu vergessen sind Techniken, die der SI beherrscht. Zum Beispiel Schwertkämpfer haben sehr gerne sehr komplizierte Attacken. Aber wir gehen zu sehr in die Mary Sue-Richtung.
Im Genre Fantasy ist es empfehlenswerter, bei diesen besonderen Fähigkeiten ein bisschen mehr Bescheidenheit an den Tag zu legen. Man macht einfach simple Dinge, ohne sich gleich zum Meister aufzupushen (und das schon im ersten Kapitel!). Da darf man gerne bis zum Ende warten.
Dann natürlich die Rasse, wie schon erwähnt, Elfen, Feen, Engel, aber Menschen? Na, ein bisschen Treue zu sich selbst kann nicht tödlich sein.

Aktionen, Tun, Handeln

Natürlich, das ist nicht unwichtig. Wie agiert der Charakter oder was macht er? Jetzt mal vom rein charakterlichen abgesehen.
Wie macht sich der SI, wenn jemand in Gefahr ist, falls dies denn passiert? Wenn er die Person rettet, okay, wenn er sie ohne Probleme rettet ist Achtung geboten. Wie gefährlich ist die Situation? Wenn es nur ein Hund ist, der bellt, den kann man bestimmt beruhigen, ist es ein bissiger... hm... da ist wohl Einfühlungsvermögen gefragt, ohne dass der SI plötzlich mit Tieren richtig sprechen kann...
Wie heroisch verhält sich der Chara, ohne gleich zu übertreiben?
Etwas mehr Menschlichkeit wäre garantiert nützlich, wir sind ja nicht fehlerlos. Apropos Fehler, wie oft macht die Figur Fehler? Man sollte schon darauf achten, dass es nicht zu viele sind, aber auch gar keine sind übel.

Charakterzüge

Klar, Figuren, wie Sephiroth und so die eigentlich gar keinen Charakter haben, sind ja sehr beliebt und nicht sehr schwer, aber irgendwie auch sehr, sehr flach und auch gerne vorhersehbar. Depressionen bis die Fetzen fliegen sind auch mies, weil wir da wieder zur Mary Sue abdriften. Den eigenen Charakter einzuschätzen ist in der Regel ja auch schwer. Da hilft es, Bekannte zu fragen oder auch Freunde, Familie. Es kommen zwar unterschiedliche Antworten, aber man darf keinesfalls nur die Besten rauspicken. Auch schlechte Eigenschaften müssen rein. Da reicht Schüchternheit nicht aus!

Sollte man sich dann bei seinem SI im Unklaren sein, ob der nun gelungen ist oder nicht, dann sollte man die Geschichte noch einmal überfliegen. Am besten sogar gleich noch mal durchlesen.
Wie oft stellt ihr euch nun in den Vordergrund?
Ganz gleich, ob Hauptcharakter oder nicht, macht euch nicht zur Leitfigur, die das Schicksal der Welt in seinen/ihren Händen hält! Ein SI, der im Hintergrund agiert eignet sich da in kritischen Kreisen wohl besser. Noch besser könnte es sein, wenn dieser durch jeden anderen austauschbar wäre, aber nicht so, dass er keine Rolle hat.