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Let's talk - A Serbian Film Der Bastard schaut, Let's talk

Autor:  Jim
aserbianfilmposter1.jpgUhhh~... ein Raunen geht durch den Raum. Ich glaube in den einschlägigen Foren wurde in den letzten ~12 Monaten über keinen Film so viel gesprochen. Eigentlich wollte ich hier ja, wenn ich schon etwas vorstelle, Dinge vorstellen die relativ unbekannt sind, aber fuck it--- A Serbian Film!

Milos ist ein serbischer Pornodarsteller der aus seinem Geschäft schon seit längerem raus ist. Er hat eine Frau und einen kleinen Sohn, ist zur Ruhe gekommen und lebt noch von dem Geld, dass er sich während seiner aktiven Zeit zurückgelegt hat. Doch das Ersparte wird langsam knapp. So kommt es wie gerufen das eine alte Kollegin ihm einen Job vermitteln will. Ein Regiesseur von Avantgarde-Pornographie namens Vukmir will ihn für einen Film haben, hochbezahlt wie sich versteht. Milos willigt ein und der Dreh beginnt etwas seltsam.  Als sich der Dreh jedoch wandelt von "eine weinende Frau in einer verlassenen Schule umarmen" zu "eine Frau mit der geballten Faust schlagen während sie ihn oral befriedigt und ein ~14 jähriges Mädchen schaut zu" wird es Milos zu viel. Er will raus ohne zu begreifen in was er da eigentlich hineingeraten ist...

Vorweg wende ich mich dem offensichtlichsten/bekannteten zu und breche gleich frei heraus: Serbian Film hat eine Szene in der ein Neugeborenes gefickt wird. Und bevor ihr nun auch hier anfangt zu weinen, lasst mich erörtern, bevor ich fortfahre: wie schon oben geschrieben kommt der Punkt an dem Milos das alles zu viel wird. Er will Vukmirs Arbeit verstehen, woraufhin dieser ihm einen seiner Filme vorführt. In diesem Film sieht man eine Frau gebären. Der Mann der bei der Geburt geholfen hat hält das Kind hoch, schlägt seine Schürze beiseite und das was folgt hört man nur noch bzw. sieht Milos angewiderte Reaktion darauf, welcher daraufhin aus dem Raum stürzt, während Vukmir voller Stolz seinen "Newborn Porn" anpreist. Diese Szene sorgt für viel, viel, GAAA~NZ viel Drama. Sowas könne man nicht machen etc. - dazu will ich mich später äußern. Das Lustige ist das dabei ganz gerne einige Aspekte unter den Tisch gekehrt werden:
1. dies ist eine Szene von vielleicht... 15-30 Sekunden in einem Film mit voller Lauflänge.
2. die Szene ist nicht explizit, das Kopfkino ist hier wohl sehr wahrscheinlich WESENTLICH schlimmer als das was der Film letzten Endes zeigt. Das was man sieht kann man in jedem Kreissaal oder etwaigem Lehrvideo zum Thema betrachten. Nur das es dort eben auch echt ist.
3. womit wir bei Punkt 3 wären - es ist nach wie vor nur ein Film. Fiktion. Der einzige Schockwert den diese Szene hatte ist die Tatsache das es zuvor noch niemand gemacht hat. Vor ein paar Jahrzehnten was es noch DAS Drama der Filmgeschichte das eine Toilette gefilmt wurde in der Geld heruntergespült wird. Mit Dingen wie Mord und Vergewaltigung hat man sich schon lange in allen Formen abgefunden.
4. die Ethik in der Szene selbst. Während Vukmir ganz zweifelsohne ein paar Probleme hat, wird das Geschehen der Szene nicht verherrlicht. Nicht mal im Ansatz. Im Gegenteil. Milos, unser Protagonist, ist extrem angewidert von dem gezeigten und stürmt aus dem Raum.

Ich will eigentlich gar nicht all zu viel Zeit mit dieser Szene verbringen, weil sie all den Wirbel der um sie gemacht wurde schlichtweg nicht wert ist. Die Szene wurde dermaßen von den empörten Massen gepusht wie ich es selten erlebt habe. Zu sagen das man den Film aufgrund dessen nicht sehen will - okay. Nicht nachvollziehbar, aber vollkommen okay. Aber bitte, liebe Leute, macht nicht mehr draus als es ist. Sie ist beileibe nicht der Mittelpunkt des Films. Auch das viele sofort wegen dieser Szene den Film als Kinderpornographie verurteilen ist nichts weiter als uninformiertes Gefasel. Jeder der die Szene gesehen hat dürfte den Unterschied wohl ziemlich deutlich feststellen können (oder diese Leute sind einfach so dermaßen dämlich das sie wirklich nicht wissen was Kinderpornographie genau ist - ich würde jenen Leuten auch zutrauen das sie glauben, das dort gezeigte wäre tatsächlich echt). Die Szene ist eine wichtige Szene bzw. eine Szene die einen wichtigen Punkt verdeutlicht, aber es ist nicht die Schlacht um den einen Ring und ich finde es traurig das viele Reviews diese eine Szene so dermaßen polarisierend in den Mittelpunkt heben.

Nun zum eigentlichen Film. Ich konnte seinerzeit, Kontakten sei Dank, an eine der Presse DVDs kommen und konnte somit den Film auch ungeschnitten genießen. Nach dem ersten Mal sehen war ich für ein-zwei Minuten in dem "WTF did I just watch?!"-Modus. Inzwischen habe ich den Film ein paar Mal gesehen und kann guten Gewissens sagen: "A Serbian Film" ist ein großartiger Thriller. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten das dies einer der besten Filme ist, die ich bis dato in meinem jungen Leben gesehen habe. Obwohl der Film in den meisten Teilen recht "ruhig" ist, Action gibt es in dem Sinne wirklich nur ganz wenig, nimmt er doch sehr zügig an Fahrt auf und die Macher waren definitiv Leute die ein wenig Ahnung von ihrem Handwerk haben. Keine Szene ist "umsonst", alles trägt etwas zur Geschichte bei. Die Schauspieler, allen voran Milos' Darsteller, sind erstaunlich fähige Leute (ich wünsche ihm wirklich das er damit einen Sprung schafft, auch wenn ich nicht daran glaube) und der Soundtrack ist so verstörend und beunruhigend wie das, was der Protagonist erlebt. Ob man sich dafür interessiert oder nicht: der Film ist einfach verdammt gut gemacht. Natürlich ist er nicht perfekt. Ganz besonders der Klimax am Ende hat eine Szene die so unfreiwillig komisch ist, dass ich wirklich den Film pausieren musste um in Ruhe lachen zu können. Schwer vorstellbar bei diesem Film, ich weiß, aber es war wirklich so.

Die Story würde ich am ehesten mit 8MM vergleichbar sehen. Die beiden Filme gehen ungefähr in dieselbe Richtung und entwickeln sich auch ungefähr gleich. Und ich erinnere mich auch das ich einen ähnlichen "Gefühlsverlauf" hatte als ich das erste Mal 8MM gesehen habe. Von der reinen Optik her ist Serbian Film eine Kante brutaler und wesentlich schonungsloser, die Story ist aber eigentlich nicht mehr oder minder verstörend. Es geht um sexuelle Abartigkeit, Dinge die außer jeder Norm und des Gesetzes liegen und sogar das Thema "Film" steht bei beiden Streifen im Zentrum. Es gibt um einen "normalen" Menschen der in einen sehr verstörenden Mikrokosmos gesogen wird, aus dem er eigentlich nur noch raus will, es aber nicht mehr kann.
Einige Leute haben behauptet das Serbian Film auch viele Referenzen zum leben in Serbien enthält und das dies wohl nur Dinge sind, die man nachvollziehen kann, wenn man von dort kommt. Ob das nun wirklich so ist kann ich als Nicht-Serbe nicht wirklich beurteilen, aber ich hatte definitiv nicht das Gefühl das mir irgendeine politische Botschaft in den Hals geschoben wird (was ich sehr gut finde).

Für manche ist es nicht als platteste Provokation und für andere ein absoluter Geniestreich - ich würde beidem nicht zustimmen. Was man aber definitiv beachten sollte, ob es einem gefällt oder nicht, ist das auch diesr Film Kunst ist. Ironischerweise ist das exakt der Punkt den Vukmir mit der Baby-Szene auch (im Rahmen der Geschichte für sich) deutlich machen will: Kunst kann unzählige Formen annehmen, auch bisher unbekannte. Vukmir ist der festen Ansicht das er mit seinen Filmen neue Kunst schafft und auch wenn Serbian Film mit Sicherheit keine neue Kunstform ist oder die Filmkunst als solche revolutioniert, ist und bleibt es Kunst. Und wie bereits erwähnt: vom technischen Aspekt her ist der Film ziemlich dufte. Qualitativ ist das eine Produktion wo sich viele "Großen" eine Scheibe von abschneiden könnten. Und das Ende... das Ende könnte kaum bitterer sein.


Serbian Film ist, wie alle was ich hier bisher so vorgestellt habe, definitiv kein Werk für jedermann. Wer explizite Gewalt und/oder Sex nicht in seinen Filmen sehen kann, sollte hier definitiv einen ganz großen Bogen drum machen. Das hier ist wirklich ein Film nur für Erwachsene und auch nur für Leute die mit sowas umgehen können. Wenn ihr aber einen wirklich gut gemachten Thriller anschauen wollt und Sex und Gewalt abkönnt, versucht an den Streifen ran zu kommen. Ungekürzt, im O-Ton und mit Untertiteln - einfach weil ich der Meinung bin das sowohl Zensur wie auch Synchro dem Streifen sehr viel nehmen würden. Serbian Film war ein seltsames Erlebnis und der Film ist wie ein gutes Album: man muss es mehrmals hören, um wirklich "alles" daraus ziehen zu können. Eine Art von Film wie es sie vielleicht heute viel zu selten gibt.

Um mein Fazit kurz zusammen zu fassen:
Würde ich Serbian Film bedenkenlos jedem in die Hand geben? - Nein
Würde ich Serbian Film bedenkenlos jedem epfehlen? - Nein
Bereue ich die Zeit die ich aufgewendet habe um den Film zu sehen und mich mit ihm auseinander zu setzen? - Nein

Es war ein seltsmaer Trip, aber ich würde ihn wieder machen.

EDIT: Zur reinen Info: "A Serbian Film" wurde in seiner unzensierten Form nun auf die Liste B des Index gesetzt. Das heißt das womöglich eine strafrechtliche Reelvanz in dem Film gesehen wird und dieser womöglich auch noch beschlagnahmt wird. Dafür gibt es aber eine uncut DVD aus Holland, für jene die ihn ordern wollen.

Bezüglich weiterer Blogeinträge Memo an alle

Autor:  Jim
Salida,
dieser Eintrag dient mehr einer reinen Information. Während der Pause, welche ja nun schon ein Weilchen andauert. erreichte mich eine ENS von oben. Darin wurde mir mitgeteilt das, als Folge von wohl offensichtlich einigen Beschwerden ist es Leuten vom Team nun nicht mehr gestattet hier Blogs zu führen, welche als das fallen, was viele als "Meckerblog" betiteln würden. Die Beschwerden betrafen übrigens wohl nicht nur meinen Blog, sondern auch die Blogs einiger anderer Freischalter/Mods/wasauchimmer. Eine ENS welche ich eigentlich schon vor langer Zeit erwartet hatte.

Was heißt das also nun? - Das heißt das der Blog hier damit, für die Zeit die ich hier als Moderator weiterhin aktiv sein werde, quasi wirklich "tot" ist. Allerdings nur quasi. Denn ich habe nach wie vor den bereits zuvor erwähnten Mirror auf Blogspot. Dieser wird nun also sämtliche zukünftigen Einträge hosten. Sämtliche deshalb weil ich schlichtweg nicht jedes Mal abwägen will wo die "kritische Grenze" liegt und ein fauler Mensch bin. Ich werde für jeden Eintrag hier noch einen Hinweiseintrag mit direktem Link zum Blogspot-Eintrag posten. Wo ihr Kommentare hinterlasst, wenn ihr dies wollt, ist mir egal. Es wird aber hier immer eine Information zu neuen Einträgen geben.

Bin ich böse um die Regel? - Mitnichten. Ehrlich gesagt hatte ich damit schon vor langer Zeit gerechnet und ich verstehe es sogar sehr gut. Davon abgesehen vertrete ich nach wie vor die Ansicht das man als Leitung einer Website sich nicht rechtfertigen muss, was man auf der Page an Content haben möchte und was nicht. Der Betreiber hat Hausrecht und Entscheidungen zu erklären ist ein purer Luxus, auf das kein User ein Anrecht hat (wenn ihr keine Poster von Justin Bieber in eurer Wohnung wollt müsst ihr auch niemandem erklären wieso). Das habe ich schon an mehreren Stellen gesagt und ich nehme mich von dieser Regel nicht aus. Hinzu kommt die Tatsache das ich aktuell ohnehin, wie man sehen kann, recht wenig blogge und ich nicht weiß, in welcher Frequenz bzw. ob überhaupt das jemals wieder aufleben wird. Und sollte ich irgendwann mal kein Mod mehr sein, dann werde ich auch alle Einträge wieder hierhin kopieren. Bis dahin bleiben die Einträge primär auf dem externen, animexxfremden Blog.

Dies nur zur Info für euch, damit noch einen schönen Abend.

Rezept für 1 Kilogramm Spaß I hate it here

Autor:  Jim
Salida,
da die Blogpause nun schon ein Weilchen dauert (und sie tat merklich Not), dachte ich mir ich schmeiße mal wieder einen Knochen in die Runde. Ich weiß nicht ob ich es schon mal gesagt habe, aber ich betreibe seit längerer Zeit etwas, was ich als die "Zufälligen Weblogkommentare des Tages" betitel. Angefangen hats nur mit tatsächlich einem Blogeintrag pro Tag, aber da es sich als wirkliche Spaßquelle herausgestellt hat, will ich euch die "Regeln" doch nicht vorenthalten.

1. die Animexx Weblogübersicht öffnen
2. einen oder ein paar der Weblogeinträge die man dort auf der Übersicht bei den aktuellsten Einträgen sieht öffnen. Ob ihr da wirklich zufällig irgendwas reinklickt oder nach den Überschriften auswählt bleibt euch überlassen. Erfahrungsgemäß macht das "mischen" davon am meisten Spaß.
3. kommentiert die Weblogeinträge die ihr geöffnet habt. Wichtig ist dabei das einfach nur eure ehrliche Meinung zu dem Eintrag verfasst, unabhängig davon ob sie positiv, neutral oder negativ ist. 
3a. Einträge die nur aus Bildern bestehen dürfen kommentarlos geschlossen werden.
4. auf jegliche Reaktionen die darauf erfolgen mögen, egal ob als weitere Weblogkommentare, Gästebucheinträge oder gar ENS, darf man nicht reagieren. Egal was es ist.
4.1. Solltet ihr bemerken das euer Kommentar gelöscht wurde ist es nicht erlaubt ihn erneut zu posten.

Ich garantiere euch, es wird zwangsläufig zu den lustigsten Dingen kommen. Von Leuten die euch für ihre privaten Stalker halten (vor allem wenn man auf lang oder kurz einen Blogger wiederholt erwischt) bis hin zu Leuten die eure Kommentare lesen werden, nicht der Blogger sind, und euch dafür gesondert zustimmen, ist irgendwann mal alles dabei. Außerdem kommt es natürlich auch des öfteren vor das man einen Eintrag findet, in dem man wirklich was Interessantes oder Unterhaltendes (im traditionellen Sinne... nicht im dämlichen) findet. Und als kleiner Zeitkiller ist es immer mal wieder gut, da man dort regelmäßig neues Futter bekommt.

Basta! Ich habe genug!

Edit (21.7.11): Punkt 4.1 hinzugefügt

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