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Chilenischer Minenarbeiter - du bist dran!!!

Autor:  kurotowa
Diese ganze Sache mit dem Grubenunglück und den eingeschlossenen Bergleuten in Chile mag herzzerreißend und dramarisch sein, aber man kann die Berichterstattung auch etwas übertreiben.

Geradeeben habe ich mir einen Livebericht auf CNN angesehen, und dort hatten sie tatsächlich eine deutliche Zähluhr in einer Ecke, auf der die bisherige Anzahl der geretteten Bergleute angegeben war, also: "Miners free: 31...32...33". Und weil es etwas dauert, bis die Leute den Schacht hinaufkommen hat man zwischendurch Steckbriefe der einzelnen "Helden" eingeblendet, wie alt sie sind, woher sie kommen (auch wenn NIEMAND diese Orte kennt) welche Hobbies und wie viele Kinder sie haben und wie alt die sind, und dann noch einen recht schnulzigen Kommentar eines Angehörigen.

Ich weiß nicht warum, aber es hat mich absolut an Pokemon erinnert, mitsamt Pokedex-Eintrag und dessen genauso unnützem Schlusskommentar.

Liebe Minenarbeiter, es ist großartig, dass ihr wieder oben seid und eure Familien euch wieder in die Arme schließen können, aber die Medien hier auf der Oberfläche werden euch SO zerfleischen und ausschlachten...ich hoffe ihr wollt nachher nicht wieder zurück ins Loch...

Eine für alle

Autor:  kurotowa
Vor 100 Jahren wäre niemand schräg angeschaut worden, hätte man jemanden gefragt: "Darf ich mal ihre Zahnbürste benutzen?"
Durch wilhelminischen Höflichkeitsdrill und der erfrischend naiven Unkenntnis über Bakterien und Viren hätte man vielmehr - nach einer höflichen Verbeugung - sogleich eine frischbenutzte Zahnbürste zur Hand, die vor einer Minute noch die Tropfsteinhöhle des gegenüberliegenden Mundes erforscht hat.
Umso schöner ist es zu sehen, wenn moderne Konzerne längst vergessengeglaubte Traditionen wieder aufleben lassen! - wie z.B. ein weltweit erfolgreiches Zahnputzunternehmen, das nicht durch ihre Mundspülungen oder Zahnpasta, sondern seltsamerweise durch Tomaten berühmt geworden ist.
Mit einem gewagten Schritt nach vorne sucht dieses Unternehmen nun die (beinahe schon intime) Nähe zum Kunden:





Falls man es auf dem Bild nicht direkt erkennen kann: Die Zahnürste ist durch ein Metallbändchen mit dem Pappaufsteller verbunden, man kann sie also NICHT einfach so mitnehmen, sondern muss sie tatsächlich inmitten eines Supermarktes testen - zusammen mit all den anderen Menschen, die hinter einem stehen und begierig darauf warten, sich diese eine Zahnbürste in den Mund zu stecken (bzw. auch mit denjenigen, die bereits den ganzen Morgen damit im Geschäft verbracht haben).
Warum weder Zahnpasta noch Wasser zu Verfügung stehen bleibt wohl ein Rätsel, vielleicht weil im Wasser immer so viele Bakterien sind, aber man soll ja nicht immer alles schlechtreden - immerhin stellt dieses Gesamtkunstwerk in sozialer wie ökonomischer Hinsicht eine echte Errungenschaft dar!
Hm, auch wenn ich mir den Begriff "Volkszahnbürste" anders vorgestellt habe.

The Postoffice is back in business!

Autor:  kurotowa
(Vorsicht - dieser Eintrag enthält jede Menge Spoiler; falls jemand "Going Postal" bereits gelesen, aber die Verfilmung noch nicht gesehen hat und sich den Spaß nicht verderben möchte: bitte JETZT auf eine andere interessante Seite wechseln!)
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Ihr seid noch da? Dann meint ihr es wohl ernst. Okay, los gehts:

Endlich habe ich die Verfilmung von Terry Pratchett´s Roman „Going Postal“
sehen können – und sie ist richtig gut geworden!! Die eigentliche Story wurde zum allergrößten Teil übernommen, nur hier und da finden sich einige Änderungen, die wohl nötig waren, um das ganze abzurunden oder denjenigen, die das Buch zuvor nicht gelesen haben, nicht zu viel zuzumuten.
Dass es sich um einen Fernsehfilm handelt merkt man nur selten, höchstens, dass der Platz vor dem Postoffice von Ankh-Morpork etwas zu oft gezeigt wird, oder die Ausstattung der Räume ebenso wie die Straßen der Stadt nicht ganz so reich und vollgestopft wirken, wie man es bei den Büchern immer vor Augen hat (ersteres haben die Macher von „Hogfather“ etwas besser hinbekommen), aber dennoch merkt man die Liebe zum Detail, und einige Einstellungen besitzen die Qualität eines großen Kinofilms (da war ich besonders vom „Großen Strang“ und den Clack-Towers und deren Design beeindruckt!).
Ich hätte gerne noch mehr Insiderdetails gesehen, bei denen auf andere Örtlichkeiten in Ankh-Morpork oder Geschehnisse aus den anderen Büchern eingegangen wird, aber man kann nicht alles haben. Zumindest sieht man im Golem Trust auf einer Tafel Gladys´ Namen stehen.

Wirklich genial und lustig fand ich die Idee, Moists schlechtes Gangstergewissen durch s/w-Stummfilme darzustellen, das hat wunderbar gepasst, auch zur Atmosphäre des Filmes.

Was die Besetzung der Hauptcharaktere angeht, so ist sie absolut gelungen! Bei den Nebencharakteren kann man sich streiten…viele wirken nicht so, wie sie in den Büchern beschrieben werden:

Moist von Lipwick: Bei den ersten Produktionsfotos im Internet war ich etwas skeptisch, aber das hat sich während des Filmes selber schnell verflüchtigt – Er wird ausgezeichnet dargestellt: er hat dieses einnehmende Etwas, womit er Leute sehr schnell für sich gewinnen kann, und wirkt wenn er es will absolut unscheinbar – eben, wie es sein sollte.
Zwar ist sein Gesicht nicht ganz jenes, an das man sich (nach Pratchett) nicht erinnern kann, aber leider – und das ist etwas schade – wird in der Verfilmung leider überhaupt nicht auf dieses Thema eingegangen, sprich: der goldene Anzug, der er hier übrigens erst zum Rennen gegen den Großen Strang anzieht, besitzt überhaupt keine Bedeutung! Er macht sich nie Gedanken, ob man ihn in der Öffentlichkeit als den Hochstapler wieder erkennen könnte, der er vorher war – aber das bleibt auch das einzige Manko.

Adora Belle Dearheart: - ist einfach nur PERFEKT! Selten habe ich einen Charakter gesehen, der so passend zur Vorlage gecastet und gespielt wurde!! Lustig auch, dass sie es im Film so gedreht haben, dass Moist für ihre Nikotinsucht verantwortlich ist, und dass die beiden sich am Ende doch quasi offiziell bekommen, was im Buch ja ein wenig offen bleibt, aber für ein richtiges Happy End musste das sein; die beiden passen auch perfekt zusammen und es gibt jede Menge toller Szenen mit ihnen (Ich muss zugeben, die „The best kiss I´ve never had“-Szene war furchtbar lieb! ^___^) – und am Ende war es so ungewohnt Adora Belle NICHT in Schwarz und mit strenger Frisur zu sehen!

Lord Havelock Vetinari: - ist im Film blond, was mich seit dem ersten Trailer total irritiert hat, aber der Schauspieler passt ausgezeichnet! Man hätte ihm nur den Bart färben und etwas dünner schneiden sollen, dann wäre er schlicht perfekt gewesen, aber ich denke mal, dass die helle Haarfarbe sich von der des Bösewichts, Mr Gilt, abheben sollte (sowieso hätten wir ja dann nur dunkle Haarpracht in der Verfilmung (Moist, Adora Belle, Stanley, Drumknott, Gilt, Sacharissa, Otto…)
Drumknott, Vetinaris Sekretär, ist meiner Meinung nach gar nicht getroffen, ich habe ihn mir nicht so dicklich und hinterhältig ausschauend, sonder vielmehr wie Albert vorgestellt (also TODs Gehilfen, nicht Albert Spangler).

Mr Grunt und Stanley: Seeehr gut besetzt! Vor allem Stanley ist so treffend, dieses nerdhafte Verhalten (und sein besticktes „I <heart> pins“ –Hemd!!! Hab mir im ersten Moment nur gedacht, „Das musst du dir auch machen, wenn’s wieder auf eine DW-Con geht!“ XD) Ah, und ich fand den Pin-Laden extrem gschaftig, besonders den coolen Verkäufer!

Pump 19: Da muss ich zugeben, ich hätte nicht erwartet, dass sie ihn ohne Computereffekte so gut hinbekommen, dieses Ledrig-tonige.

Reacher Gilt: Passt auch wunderbar, er hat dieses im Buch beschriebene „Piratenhafte“; vielleicht ist die Fliege am Hals etwas zu viel, da hätte ich etwas mehr Stil erwartet.

Sacharissa Cripslock: - ist leider so gar nicht getroffen! ;__; Sie wirkt viel zu aufgedonnert und hinterhältig…in den Büchern ist sie sowieso blond, warum hier dann brünett? Soll das bedeuten: blond = dumm? Sie hat, wie man in „The Truth“ lesen kann, einen vielmehr netten und wohlerzogenen Charakter - in der Verfilmung…ich weiß nicht, irgendetwas passt da nicht so recht…

Otto: Was haben sie nur mit Otto gemacht? In den Büchern immer ´lebenslustig´ und positiv eingestellt, steht er hier in den kurzen Einstellung, in denen er zu sehen ist, lethargisch hinter seiner Kamera und schaut trübe irgendwo hin… Mir ist klar, dass er für die Story überhaupt keine Rolle spielt und dementsprechend nicht in den Vordergrund treten darf, um von den wichtigen Personen abzulenken, aber wenn man selbst einen Charakter so gern hat, ist man als Fan natürlich etwas enttäuscht, wenn er so out-of-character dargestellt wird…*seufz*

Angua: Das ist nicht Angua! Dauernd schlecht gelaunt oder einfach nur zu-cool-für-diese-Welt…dann verwandelt sie sich vor den Augen anderer in einen Werwolf, was sie NIE machen würde (und in dieser Szene auch gar keinen Sinn ergibt, bei einem betrunkenen Moist als Gefangenen und weiteren Mitgliedern der Stadtwache als Verstärkung hinter ihr).
Die einzige Funktion, die sie im Film hat ist, am Anfang Moist zu finden und am Schluss Reacher Gilt – das wars. Ich finde, dafür hätte man sie erst gar nicht bemühen müssen…

Mustrum Ridcully: Huh, wen haben sie denn da genommen…? Tut mir leid, aber diese Person wirkt so gar nicht, als ob er eine Universität mit durchgedrehten Zauberern zusammenhalten könnte, sondern sich gleich bei einer Verbalattacke von Ponder unter einen Tisch verkriechen würde…! Der Schauspieler in „Hogfather“ war viel, viel besser!!

Terry Pratchett als Postbote: Mei, er sieht mittlerweile echt schon alt aus, aber trotzdem toll, ihn in der letzten Szene noch zu sehen!! Das hat den ganzen Film wunderbar abgerundet.


Alles in allem ist es eine wirklich sehr, sehr gute Verfilmung; natürlich kommt es hin und wieder zu einigen Längen, aber die nimmt man gerne in Kauf, weil sie von der Story so wenig wie möglich herausgelassen haben. Der Humor kommt auch wunderbar rüber – und besonders im Gedächtnis werden mir wohl Moist und die absolut bezaubernde und perfekt dargestellte Adora Belle bleiben!
Jetzt darf man gespannt sein, welcher Roman als nächstes verfilmt wird, denn Sky hat mittlerweile echt ein Händchen dafür! Bin sehr für „The Truth“, „Nation“ oder „Maurice“, meinen Lieblings-Discworldnovels ^^

Zu viel Freizeit

Autor:  kurotowa
…hat man öfter als man denkt, nur meist immer dann, wenn man sie nicht braucht.
Wie letztens, als ich im Supermarkt in einer langen Schlange an der Kasse stand und mein Blick auf das enorme Batallion an Zeitschriften fiel, von deren Covern jeweils ein Star oder ein Sternchen herabgrinste und sie so eine parallele, aber weitaus prominentere Schlange bildeten.
Man durfte nur nicht anfangen, die Titel jeder Zeitschriften zu lesen, denn man gerät unweigerlich ins Lachen – und das sollte man wirklich nicht machen, denn als Teil einer Schlange hat man einen gewisse Rolle zu erfüllen, die darin besteht, stur geradeaus zu sehen bzw. brav den Spontankauf-Artikeln Beachtung zu schenken, und nicht, sagen wir mal, sich einfach umzudrehen und während der verbleibenden Wartezeit den hinteren Teil der Menschenschlange anzugrinsen.
Jedenfalls sind die Namen dieser Zeitschriften, insbesondere jener, die mehr für das weibliche Publikum und Menschen mit seeeehr viel Freizeit gedacht sind, einfach nur herrlich nichtssagend – vor allem, wenn man sie alle gemeinsam betrachtet!
Falls ihr gerade keinen Supermarkt zur Hand habt, hier eine kleine Liste:

- „Freizeit Aktuell“
- „Freizeit Revue“
- „Freizeit Monat“
- „Freizeit Exklusiv“
- „Freizeit Krone“
- „Freizeit Illustrierte“
- „Freizeit Total!“ (klingt ziemlich anstrengend -__-)
- „Freizeit Pur“
- „Freizeit Extra“
- „Freizeit Vergnügen“
- „Freizeit – Gesund Genießen“
- „Super Freizeit“
- „Super Illu“
- „Meine liebste Illustrierte“
- „Die Aktuelle“
- „Das Goldene Blatt“
- „Das neue Blatt“
- „Neue Post“
- „Neue Welt“
- „Neue Woche“
- „Woche heute“
- „Adel aktuell“
- „Adel exklusiv“
- „OK!“
- „Bunte“
- „Gala“
- „Inside“
- „In Touch“
- „Alles für die Frau“
- „Frau mit Herz“
- „Echo der Frau“
- „Welt der Frau“
- „Das Beste für die Frau“
- „Frau von heute“
- „Frau im Spiegel“
- „Neues für die Frau“
- „Frau im Glück“
- „Zeit für mich (Die Illu für die Frau)“
- „Frau im Trend“
- „Revue für die Frau“
- „Frau im Blick“ (wessen Blick?!)
- „Aktuell für die Frau“
- „Von Frau zu Frau“
- „Das Neue“
- „Spaß für mich“
- „Das macht Spaß“
- „Viel Spaß“
- „Schöne Welt“
- „Schöne Freizeit“
- „Schöne Woche“
- „Gute Laune“
- „Glücks-Revue“
- „Avanti“ (ja, auf Deutsch)

Ich frage mich immer, nach welchen Kriterien die Leute diese Zeitschriften auswählen („Hmmm…nehme ich jetzt „Spaß für mich“, „Das macht Spaß“ oder „Viel Spaß“?), an den Titeln kann es bestimmt nicht liegen, so drollig sie auch sind.

Hm, aber es macht schon nachdenklich… wenn es so viele Zeitschriften gibt, mit denen man seine freie Zeit füllen kann, muss es dann nicht logischerweise in unserer Gesellschaft eine riesige Menge an Freizeit geben? – denn es muss ja Leute geben, die diese Blätter kaufen und benutzen.
Schaut man in die Zeitschriften selbst hinein, ist eigentlich immer dasselbe darin zu finden: Berichte über andere Leute, Rezepte und Rätsel – sprich: wenn er nicht gerade arbeitet steht der Großteil der Bevölkerung am Herd, denkt stundenlang nach und will wissen, wie es Leuten geht, die er selbst nicht persönlich kennt. Hm, ist das dann überhaupt noch Freizeit? ^^“
Wie auch immer, falls ihr gerade etwas Freizeit habt, reißt euch vom Herd los, versucht nicht mehr herauszufinden, was ein „weiblicher Vorname mit vier Buchstaben“ ist, und macht euch keine Sorgen um die ersten grauen Haare von Prinzessin Stephanie – stattdessen könnt ihr gerne schreiben, welcher der Zeitungstitel euch am besten gefällt, und warum!
Ich mag „Aktuell für die Frau“, der hat noch nicht einmal eine richtige Grammatik *lach*

Hier könnte Ihr Vorschlag stehen!

Autor:  kurotowa
Hallo zusammen!

In letzter Zeit fällt mir irgendwie gar nichts ein, was ich in meinen Weblog schreiben könnte, daher starte ich einfach eine kleine Ausschreibung:

Es ist wunderbar unkompliziert: Schickt mir einfach einen Begriff, ein Thema, ein Wort - was euch gerade einfällt! - als Kommentar zu diesem Eintrag, und ich werde einen Artikel, einen Kommentar, eine Satire - was ´mir´ gerade einfällt! - dazu schreiben! ^__^

Die ersten drei Einsender bekommen auf jeden Fall ihren Text (der dann hier im Weblog auftaucht), eine Widmung sowie das gute Gefühl, einem einfallslosem Menschen geholfen zu haben.
Ich freue mich über alle Beiträge - also, seid kreativ! XD - oder lest einfach nur die Zutatenliste auf der Kekspackung, die gerade neben euch liegt, das bleibt euch überlassen! ^^

Vielen Dank fürs Mithelfen, ich bin schon gespannt!

7 Random Facts About Me (meme von Deshi)

Autor:  kurotowa
Tagged by akabeko

List seven habits/quirks/facts about yourself.

1. Habe als Kind einmal Terpentin getrunken.
2. Schaue mir in letzter Zeit früh morgens vor der Arbeit, um wach zu werden Werbung für Volks-, bzw. Schlagermusik-CDs im Fernsehen an (so etwas wie „Die Flippers – ihre 70 größten Hits“ oder „Käpt´n Cook und seine singenden Saxophone“) – man muss lachen, und gleichzeitig wird einem furchtbar schlecht, aber es macht definitiv wacher!
3. Will mit meinem kleinen Bruder zusammen einmal eine Kirche anmieten und dort mit SEHR großen Boxen den OST vom ersten Star Trek-Film hören.
4. Hab NULL Bezug zu Südamerika. Zu allen anderen Kontinenten ja, aber nicht zu diesem.
5. Freue mich jedes Mal, wenn ich einen Hund sehe.
6. Hab ein furchtbar schlechtes Kurzzeitgedächtnis, bei Namen ist es auch schlimm >__<
7. Esse wahnsinnig gerne Waffeln *__*

(Nachtrag: Punkt 1 und 2 stehen in keinerlei Bezug.)

"81%"

Autor:  kurotowa
Ist das nicht seltsam? In letzter Zeit sieht man in der Werbung sehr viele Ergebnisse von Umfragen, die belegen sollen, dass das angepriesene Produkt ganz toll ist und so und so viele Befragte davon furchtbar begeistert sind – das ist natürlich eine Hilfe für den Verbraucher, wenn er sich im Supermarkt zwischen zwei verschiedenen Wassersorten entscheiden muss, und ebenso für das Konto des Herstellers, wenn man die richtigen Leute befragt.

Das Seltsame ist nun die Tatsache, dass bei diesen Umfragen offenbar ziemlich häufig ein Ergebnis von „81%“ herauskommt. Ich habe bereits in der Fernsehwerbung zwei Spots für irgendwelche Pflegeprodukte gesehen, wo genau dieser Anteil an Probanten sich seeehr zufrieden zeigten, und auch auf meiner Wasserflasche steht, dass 81 % der Tester sich „insgesamt fitter“ fühlen, weil sie Wasser trinken.
Schon ein seltsamer Zufall, nicht? Könnte es sein, dass mehr dahinter steckt als das bloße Übertragen von Umfragewerten auf die Werbung…?

Ich denke schon, und die Antwort liegt mit Sicherheit nicht an der Anzahl an Personen, die teilgenommen haben, sondern an der Zahl „81“ an sich – denn wenn man sie sich genau anschaut, ist dies die perfekte Zahl zwischen 1 und 100, um einen glaubwürdiges, zuverlässiges und zweifelsfreies Ergebnis darzustellen!
Ihr fragt sicher warum, und dafür müssen wir uns zuerst das Äußere der Zahl betrachten, denn das ist es was dem Betrachter zu allererst auffällt und ihn innerhalb einer Millisekunde ein unterbewusstes Urteil fällen lässt.

Okay: Da ist sie, die 81 !
Seht ihr diese Rundungen? (*lach*) Recht angenehm anzuschauen, nicht wahr? Die „8“ eckt nirgendwo an, und runde Dinge wirken doch irgendwie viel positiver als zum Beispiel eine „4“ oder eine „7“. Sie ist die einzige Zahl neben der Null, die in sich geschlossen ist und flächenmäßig am meisten Platz wegnimmt, also „schwer“ und somit stabil wirkt - und stabile Dinge wirken zuverlässig, man kann auf sie vertrauen.
Im Vergleich: Eine „7“ z.B. wirkt allein vom äußeren her so, als würde sie gleich hinfallen, oder die „9“ wie ein Schaukelstuhl; die „8“ ist zwar auch unten rund, aber sie ist ausbalanciert und besitzt eine innere Ruhe…

Die „1“ hingegen ist von faszinierender Schlichtheit und komischerweise genau das Gegenteil der „8“, und doch wirken die beiden sehr harmonisch nebeneinander…auch wenn sie nur auf einem einzigen Punkt steht und in der freien Natur nie überleben könnte, wirkt sie nicht so, als ob sie in eine bestimmte Richtung fallen würde, also hat sie auch etwas Ruhendes an sich.
Die Tatsache, dass die Eins die kleinste Einheit der natürlichen Zahlen darstellt und sich die restlichen Zahlen ja im Grunde nur aus sehr vielen nebeneinander gestellten Einsen zusammenbauen, lässt sie so unglaublich zuverlässig wirken: sie ist quasi das einzelne Atom in einem Körper.

Schön, wir haben also zwei Zahlen die stabil und zuverlässig wirken – und stellt man sie nun zusammen zu einer „81“ wird die Wirkung noch einmal erhöht: seht ihr, die beiden zusammen wirken fast wie ein Quadrat, der ruhenden Form schlechthin!

So viel zum Äußeren, aber sehen schauen wir einmal auf die psychologische Wirkung, die diese Zahl auf den Betrachter hat – versetzt euch hierzu bitte in die Gedanken eines Werbefachmanns, der versucht, sein Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen:

Also, wir brauchen ersteinmal eine Zahl, die angibt, dass der Großteil der Befragten zufrieden ist, ansonsten würde es ja nur einen negativen Effekt haben (und ich glaube kaum, dass Firmen eine schlechtgelaufene Umfrage überhaupt erst veröffentlichen^^“).
Erstmal die Zehnerstelle…die „60“? Bah, viel zu wenig, das sind ja geradeeinmal etwas mehr als die Hälfte!
Die „70“…hmm…das kommt an drei Viertel heran, aber klingt nicht sehr überzeugend. Hat man vier Freunde, und einer sagt, dass das Produkt Schund ist, überlegt man es sich zweimal es zu kaufen.
Wie bitte, „90“…?! Gott, nein – das ist viel zu viel! Wenn etwas ZU gut ist, werden die Leute automatisch skeptisch und sie denken, man hätte die Zahl erfunden, es aber etwas übertrieben… und zum einen ist nichts so perfekt, dass es wirklich jedem gefällt und zum anderen mag niemand Angeber.
Aaaah, aber da ist die „80“! Ein wunderbares Mittelding zwischen dem skeptischen Freund und dem Angeber – und die Zahl wirkt noch nicht einmal aufdringlich, sondern hält sich schön im Hintergrund… und Zurückhaltung ist eine Tugend und strahlt Weisheit aus…! Sie ist perfekt! Zumindest für den Zehnerbereich.

Zu perfekte Zahlen, die mit einer Null (bzw. einer Fünf) enden haben in diesen Umfragen eh keine Chance, sie sind einfach zu glatt und geschönt, als ob jemand grob geschätzt hätte; aber was der der aufgeklärte Verbraucher schätzt (und somit auch erwartet) sind Details…eine Genauigkeit, etwas was ihm sagt: „Aha, da hat jemand ganz genau nachgerechnet, und wenn dieser jemand sich schon diese Mühe macht, kann man ihm mehr vertrauen als demjenigen, der grob schätzt!“
Und hier kommt bei der Auswahl die „1“ ist Spiel – sie ist die ideale Zahl um ein Detail darzustellen, da alle anderen Details aus ihr bestehen (erinnert ihr euch?), um vom Äußeren her wirkt sie ebenfalls so ehrlich und zurückhaltend, ja geradezu schüchtern.

Bedenken wir nun auch die anderen Dinge, die wir über das Äußere der beiden Zahlen herausgefunden haben, so ergeben sie ein perfektes Paar, das einem den Eindruck vermittelt, dass zwar viele, aber nicht zu viele Menschen das Produkt mögen (was den Betrachter in seinen Lebenserfahrungen bestärkt) und die Umfrage sehr gewissenhaft und (angedeutet durch die „1“) von Profis geleitet wurde.
Und, mal ehrlich - wie kann man einer Zahl misstrauen, die so ehrlich und sicher da steht?

Natürlich ist es tatsächlich möglich, dass diese Umfragen wirklich jenes Ergebnis von 81 % erbrachten, aber ist es nicht viel verlockender sich einen Raum mit Probanten und konzerneigenen Wissenschaftlern vorzustellen, in den der Leiter der Werbeabteilung eintritt, einem Wissenschaftler „81%“ ins Ohr flüstert und dieser dann zu einem Probanten geht, ihm einen Geldschein in die Jackettasche steckt und ihn höflich bittet, sein Urteil noch einmal zu überdenken? ^__^“

Zahlen haben, gerade heute, einen unheimlich großen Einfluss auf uns Menschen, das ist auch den Werbefachleuten bekannt - und deshalb sollte man nicht blindlings etwas kaufen, weil irgendjemand mit einer hohen Prozentzahl andeutet, dass andere es auch tun. Ohne genaue Recherche weiß man nicht, ob die Wissenschaftler auf der Lohnliste von Großkonzernen stehen oder wer genau an diesen Umfragen teilgenommen hat- vielleicht die Kinder des Wissenschaftler…?
Aber es ist schon lustig, dass offenbar mehrere Firmen auf den Trichter mit der „81“ gekommen sind, doch irgendwann wird es auffallen und dann müssen sie sich eine neue Zahl suchen! Viel Glück, die Auswahl ist nicht besonders groß! ^__^

Kein Internet (schon wieder...)

Autor:  kurotowa
Hallo! ^^
Es kann sein, dass ich ab dem 1. Oktober erstmal kein Internet mehr habe. Zumindest kein bezahlbares, es sei denn ich werfe Vodafone einen gewaltigen Haufen Geld in den Rachen für eine unheimlich langsame Internetverbindung, die im Minutentakt abgerechnet wird...
Deshalb werde ich demnächst wohl nur selten hier vorbeischauen können, zumindest bis ich einen vorläufigen Ersatz gefunden habe -__-; Tut mir wirklich leid, ich hätte es auch gern anders... *seufz*

Bis bald dann! ^^

Das Wort, das sich selbst auflöste

Autor:  kurotowa
Woraus besteht Milch?
Genau, aus Fett und Wasser.

Es ist gruselig, wenn man merkt, dass man seit einiger Zeit etwas Gefährliches in seinem Steckbrief stehen hat, dessen zerstörerisches Potential erst einem bewusst wird, wenn man länger darüber nachdenkt. Seltsamerweise hat es etwas mit Molkereiprodukten zu tun...

Es handelt sich um das Wort "Fettfreie Milchtrockenmasse" - an sich ein harmloser Begriff, den man sicher schon häufiger bei den Zutaten irgendwelcher köstlichen Produkte gelesen hat; aber wenn man die einzelen Bestandteile dieses Wortes für sich genommen betrachtet, ist es erstaunlich, wie es sich von selbst, Stück für Stück, auflöst...

Gehen wir es ganz vorsichtig an:
Da haben wir zunächst das Adjektiv "fettfrei". Hört sich doch recht positiv an, und scheint auch nicht dick zu machen.
Doch ziehen wir den nächsten Wortbestandteil hinzu: "Milch-" !
Hmmm, okay, es ist also Milch ohne Fett, sprich: Wasser.
Das ist auch nicht schlimm, Wasser ist okay^^.
Zumindest solange, bis man das nächste Wort mit dem Wasser verbindet: "-trocken"...
"trocken" hat die Bedeutung, dass es keine Feuchtigkeit enthält, und was gibt es feuchteres als Wasser?^^ Moment, "trockenes Wasser"...? Die beiden Begriffe heben sich gegenseitig auf! - wir haben der Milch zunächst das Fett weggenommen, nun auch noch das Wasser und stehen quasi vor dem puren, reinen Nichts.

Na schön, das Nichts ist alltäglich, man kann Nichts im Magen haben und es sogar machen, solange es nicht zu viel davon gibt, doch steht dort noch der letzte Teil des Wortes in einer Ecke und wartet auf seinen unheilvollen Auftritt, die "-Masse"!...
Masse bedeutet, dass es viel davon gibt, und zwar auf einem begrenzten Raum, sprich: wir haben jede Menge Nichts, dem Gegenteil von Materie!!
Ein Vakuum ist ein Nichts, und den physikalischen Gesetzen folgend hat es das Bedürfnis, dieselben (Druck)verhältnisse zu erreichen wie seine Umgebung, das heißt, es saugt die umgebende Materie solange ein, bis auf beiden Seiten gleiche Verhältnisse herrschen.
Und das ist das Erschreckende! Mit der "fettfreien Milchtrockenmasse" halten wir plötzlich geballtes Nichts in den Händen, das droht, die Materie, sprich die Hände und jene Körper, die daran hängen, die Zimmer, Häuser, Städte, Kontinente, ja vielleicht sogar das ganze Universum zu verschlingen!

Zum Glück hat das Wort noch nichts davon gemerkt, aber wenn es sich eines Tages seiner wahren Bedeutung bewusst wird, dann gnade uns Gott. Wir hatten Angst vor schwarzen Löchern, als man in Cern den Teilchenbeschleuniger zum ersten Mal anstellen wollte? Ich denke, wir sollten uns zuerst die Molkereien vornehmen.