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Kontroverse Gesellschaftskritik oder: Wieviele Opfer gab es beim letzten Amoklauf?

Autor:  DarkSpir
Laune: o.o""

Ich hatte gerade wieder mal diese 5 Minuten. Diese 5 Minuten in denen ich mich frage, zu wieviel Prozent unser Volk aus intelligenten, gebildeten Menschen besteht und zu wieviel Prozent unser Volk einfach nur ungebildet und kurzsichtig ist. Ist schon das zweite Mal diese Woche. Das erste Mal war bei einem ganz anderen Thema, hatte aber dieselben Kritikpunkte interessanterweise wie das aktuelle Thema: Amoklauf an deutscher Schule.

Rasseln wir mal grob die Fakten runter, mit denen uns die Medien im Sekundentakt bombardieren. Der Kerl fährt an seine Schule, zieht ne Waffe, schiesst um sich, flieht, erschiesst dabei weitere Leute und am Schluss sich selbst. Die Medien sprechen von 15 Opfern. 9 Schüler, drei Lehrer, drei Passanten. Und was ist mit dem 16. Opfer? Warum wird das nicht so deutlich erwähnt?

Okay, Frage. Was ist ein Amokläufer? Ein Täter? Ein Opfer? Ein Opfer, dass zu einem Täter wurde? Das kann man so allgemein gar nicht sagen, aus der Erfahrung aus den letzten Fällen in Deutschland heraus würde ich aber sagen eher etwas zwischen dem 2. und dem 3. Aber dazu gleich mehr.

Andere Frage: Nach dem Amoklauf, was denken die Leute darüber? Was fordert die Politik? Sie fragen nach dem Warum. Okay, das will ich hier beleuchten. Sie fordern nach Maßnahmen, die so etwas im Vorfeld entdecken und verhindern können. Dazu sag ich auch was. Und dann kommt der Konservative Flügel und verlangt nach dem Verbot von Ballerspielen.

Beleuchten wir mal kurz die Ballerspiele. Laut dem statistischen Bundesamt gab es 2007 in Deutschland rund 9,5 Mio Jugendliche im Alter von 15-25 Jahre. Wieviele dieser Leute verfügen über einen Computer? Ich denke mal fast alle, aber wir nehmen sicherheitshalber mal einen fiktiven Wert von 50% an. Also: 4,75 Mio Jugendliche in Deutschland haben einen Computer. Wieviele davon spielen Ballerspiele? 2003 gab Valve noch an, dass Bundesweit täglich 500.000 Spieler Counter-Strike spielen. Gut, heute spielen sie halt andere Spiele und auch damals gab es schon andere Spiele, nehmen wir mal wieder an, dass jeder zweite auf seinem Computer auch in irgendeiner Form einen Shooter hat. Das wären dann 50% von 4,75 Mio Jugendlichen, ergibt rund 2,4 Mio. Oder anders gesagt: Wir nehmen jetzt an, dass von 9,5 Mio Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland jeder Vierte Ballerspiele spielt oder sich sonst irgendwie Zugriff darauf verschafft.

Die Argumentation der Konservativen ist folgende: Ballerspiele beeinflussen die Entwicklung der Jugendlichen negativ und führen dazu, dass sie Gewalttaten wie Amokläufe begehen. Aber, man hat sich ja auch schon darauf geeinigt, das das nicht auf alle zutrifft. Machen wir mit unserem Zahlenbeispiel weiter. Nehmen wir jetzt einfach mal an, 50% aller Ballerspiel-spielenden Jugendlichen werden davon beeinflusst und könnten Amokläufe begehen. Oder in Zahlen: 50% von 2,4 Mio = 1,2 Mio potentielle Amokläufer in Deutschland. Mein lieber Mann, wenn jetzt jeder von denen auf seinem Amoklauf 9 Leute und sich selbst erschiesst, entspricht das einem Bevölkerungsverlust von 12 Mio Personen. Mehr als wir Jugendliche in Deutschland haben! Die Zahl kann also nicht stimmen, weil sonst hätten wir täglich mehrere Amokläufe in den Nachrichten.

Also müssen wir annehmen, dass es weniger potentielle Amokläufer in Deutschland gibt (sonst gäbe es ja mehr Amokläufe konsequenterweise). Also sagen wir mal von den 2,4 Mio Ballerspiel-spielenden Jugendlichen würden 5% Amokläufe in Erwägung ziehen. 5% von 2,4 Mio sind immerhin noch 120.000 Jugendliche. Für mein Gefühl ist die Zahl immernoch zu gross, aber ich denke, wir haben jetzt mal ein Gefühl für die Verhältnisse, über die wir sprechen, wenn wir sagen, dass 95% der spielenden Jugendlichen davon nicht beeinflusst werden.

Wenn wir also ein Verbot über Gewaltspiele fordern, schränken wir 95% der betroffenen Bevölkerungsgruppe ohne Grund in ihrem Tun ein (sie dürfen nicht mehr diese Spiele spielen) um 5% (warscheinlich weniger) zu schützen. Wir reden hier von legaler Beschaffung, also ich geh in den Laden und kauf es mir da. Wir reden hier nicht von "Ich besorgs mir illegal im Internet oder bestell es im Ausland oder bring es mir aus dem Amerikaurlaub mit". Die 5% würden ihre Ballerspiele also mit größter Warscheinlichkeit trotzdem irgendwie kriegen. Beleg hierzu: Der Besitz und der Vertrieb von Drogen sind in Deutschland verboten. Trotzdem konsumieren viele Menschen hierzulande Drogen. Wurde das Problem durch das Verbot gelöst? Nee. Und genauso wird es auch mit den Computerspielen sein, sofern das überhaupt die Lösung für das eigentliche Problem ist.

Das haben wir nämlich noch gar nicht betrachtet. Womit verübt der Amokläufer so seine Taten? In der Regel mit Schusswaffen. Wo kriegt er sie her? Irgendwer aus der Familie ist im Schützenverein oder sammelt legal Waffen oder dergleichen. War bis jetzt bei jedem Amoklauf hierzulande so. Wenn wir Gewaltspiele verbieten, würden dann die Amokläufer nicht mehr oder schwieriger an diese Waffen ran kommen? Sicherlich nicht schwieriger als vorher auch. Wieviele Waffen und wieviel Munition liegt durchschnittlich bei einem Computerspiel mit in der Packung? Also kann das weder die Ursache noch die Lösung sein.

Aber was ist die Ursache? Erfurt. Robert Steinhäuser schwänzt den Unterrichtim Gymnasium und fälscht dazu ein Attest. Das fällt auf, er wird der Schule verwiesen und wegen landesspezifischen Regelungen hat er plötzlich nichtmal die mittlere Reife. Perspektivlosigkeit. Darüber hinaus die Reaktionen seines Umfeldes (Rektorin z.B.), die letztendlich nur ihm deutlich machen, dass es seine eigene Schuld ist und er sehen soll, wie er da selbst wieder raus kommt. Kernaussagen an diese Leute war also: "Mich interessiert das nicht, ist dein Problem." Ergebnis: Verzweifelung. Perspektivlosigkeit.

Was hat er getan: Er sah sich selbst in unserer Gesellschaft untergehen und hat beschlossen, entweder mit einem Knall unterzugehen, dass wir ihn wenigstens wahrnehmen (nachdem wir ihm so demonstrativ den Rücken gekehrt haben) oder zumindest die noch mitzunehmen, die ihm das angetan haben (oder andere mitzunehmen, symbolisch für diese Leute). Den Rest kennen wir.

Leider ist dieser Ablauf beispielhaft für alle anderen Amokläufe, die bisher stattgefunden haben. Verzweiflung, Perspektivlosigkeit, keine Hilfestellung, stattdessen Ignoranz, mangelnde Hilfsbereitschaft und zu guter Letzt der relativ problemlose Zugriff auf Waffen. Verzweiflung schlägt in Hass um, der Hass zieht den Abzug durch und danach, sollte es zu einer Schießerei kommen, fängt dann der Gedanke an "Entweder ich oder die." Warum erschiessen sich so viele Amokläufer am Ende selbst? Realisieren sie, was sie getan haben? Und dass die Polizei unter Umständen selbst erstmal schießen und dann fragen wird? Es weiss keiner, die Leute haben sich ja selbst erschossen und keiner konnte sie vorher nochmal fragen.

An der Stelle wieder die Frage: Ist der Amokläufer in der Situation noch Täter oder ist er schon Opfer? War er jemals Täter oder wurde er von seinem Umfeld letztendlich auf irgendeine verdrehte Art und Weise zu dieser Tat "gezwungen"? Sind Amokläufer vielleicht auch einfach nur krank und keiner hat ihnen geholfen oder sich dafür eingesetzt, dass sie behandelt werden?

Ich habe heute ein paar Menschen in meinem Bekanntenkreis zu dem Thema befragt. Die Antworten waren leider sehr stimmig: "Das Leben ist heilig. Für das Töten anderer Leute gibt es keine Rechtfertigung.", "Der hätte sich Hilfe suchen sollen.", "Dem hätte jemand helfen müssen."

Hilft ein Verbot von Ballerspielen oder von Schusswaffen in Deutschland denjenigen, die so verzweifelt sind, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen können? Oder hilft ihnen eher, wenn man auf sie zu geht, sich ihre Sorgen anhört und ihnen sagt: "Scheisse, Mann, aber pass auf. Wir zwei reden jetzt mit dem und mit dem und pass auf, wir gehen jetzt da hin und lassen uns beraten. Du, wir kriegen da was hin, ich bleib bei dir." Unabhängig der Situation, in der sich der einzelne befindet, wenn ich so etwas zu ihm sage und es dann auch tue, würde diese Person noch zur Waffe greifen und blind um sich schiessen? Wer von uns glaub das?

Aber stattdessen fordern wir Verbote, wir fordern Schulungen für Lehrer, Eltern und Polizisten sowie Gesetzesänderungen. Wir fordern von unserer Politik, dass sie eine Anti-Amoklauf-Sicherung in den Köpfen unserer Kinder einbaut, die vom Tüv geprüft und regelmäßig ausgewechselt wird, sollte sie mal durchbrennen. Keiner von uns fordert aber, dass wir uns mal mehr umeinander kümmern, dass wir unsere Kinder nicht vor dem Fernseher parken, sondern mit ihnen auf den Spielplatz gehen oder sonstwie Zeit mit ihnen verbringen. Und: Keiner fordert von uns selbst, dass wir mal über unsere Grundstücksgrenze hinaus denken, vielleicht übers Ortsschild hinaus und unsere gesellschaftlichen Probleme mal aus der Perspektive von Deutschland oder gar der Welt heraus betrachten.

Das Letzteres nicht stattfindet, dafür hab ich auch ein Beispiel aus dieser Woche, bei dem ich das erste Mal diese 5 Minuten hatte, die ich eingangs erwähnte. Da ist ein Kinderschänder. Der ist bestraft worden. Der hat jede Therapie abgelehnt, hat seine Strafe abgesessen und ist freigelassen worden. Der Sinn von Gefängnis und Resozialisierung ist die Leute für ihre Tat zu bestrafen, dafür zu sorgen, dass sie die Tat nicht wieder begehen, sie aber auch wieder zu einem funktionierenden Mitglied unserer Gesellschaft zu machen. Der Richter glaubte an diese Resozialisierung und hat den Mann in die Freiheit entlassen. Natürlich glaubt er daran, sonst müsste er unseren kompletten Rechtsstaat in Frage stellen.

So, jetzt ist da ein Landrat aber der Meinung, dass dieser Mensch nicht resozialisiert ist. Also schickt er ne Warnung an seine Mitbürger raus: "Achtung, dort wohnt ein Kinderschänder. Name. Adresse."

In den Medien war jetzt also dieser Mann, der zu seinem Bruder geflüchtet ist und eine aufgebrachte Menschenmenge vor dem Haus, die laut forderten, dass der Kinderschänder weg muss. Polizeischutz vor dem Haus, damit nix passiert. Der Zyniker sagt jetzt: Und das alles von unserem Steuergeld.

Journalisten haben die Demonstranten interviewt (quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,612010,00.html).
Zitat:
Denn in den Straßen von Randerath herrscht Pogromstimmung. Teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand fordern die Bewohner drastische Maßnahmen. "Ich bin kein Rechter", sagt etwa ein Nachbar, "aber da müssen mal ein paar Springerstiefel her ..."

"Ich will's nicht offen sagen", sagt ein Passant, "aber vor 50 Jahren hätte man so was schnell erledigt". Rechtsradikale haben bereits eine Demonstration organisiert.

Jeden Abend treffen sich die Bewohner von Randerath und den umliegenden Gemeinden vor dem Haus, in dem Karl D. bei seinem Bruder und dessen Familie wohnt. "Raus, raus, raus", fordern sie. Auf die Frage, was geschähe, wenn Karl D. nun das Haus verließe oder morgens zum Bäcker ginge, lächeln die meisten nur. Verlegen. Vielsagend.


Mir ging beim Lesen nur eins durch den Kopf: "Raus, raus, raus... WOHIN DENN?"

Wohin mit dem Kerl. In die Nachbargemeinde? Vielleicht nach Hessen? Oder in den Osten? Bauen wir ihm ein Ghetto irgendwo? Oder vielleicht nach England? Oder in die Türkei? Nach Polen? Schieben wir ihn ab nach Amerika? Oder setzen wir ihn auf einem Fluß in der Nordsee aus? Was für eine Lösung fordern diese Leute, was soll man mit ihm machen? Und welche Mittel gegen ihn sind gesetzlich legal?

An dieser Stelle wurde mir klar, dass diese Leute vor dem falschen Haus stehen. Sie hätten eigentlich vor dem Landtag in München stehen und dort demonstrieren müssen, damit eine gesetzlich legale Lösung für dieses Problem gefunden oder geschaffen wird. Damit könnte man das Problem lösen, aber dafür müsste man das Problem als Solches erstmal verstehen und sich mit seinen Ursachen befassen.

Da dreht man sich dann doch lieber um und sagt sich: "Da muss sich jemand drum kümmern (aber bitte nicht ich!)"

Genau wie beim Thema Amokläufe.

Warum sind wir eigentlich ein so verdammt ignorantes Volk? Bildungsmangel? Ich weiss es nicht. Aber es macht mich traurig.

Liebe Deutsche Autoindustrie...

Autor:  DarkSpir
...ich bin euer Kunde. Zumindest fahre ich einen Opel Astra, das sollte mich doch zu einem eurer Kunden machen, oder? Jedenfalls habe ich ein Anliegen. Deutschland geht es halbwegs gut, alle reden von Rezession, jeder braucht Geld und hat keins und wenn ich den Medien folgen kann, dann schreien jetzt, wo die Banken vorerst keinen Hunger mehr haben, die Deutsche Autoindustrie ganz laut nach Geld. Also ihr.

Doch nicht nur die Rezession ist ein Problem, auch die Rohstoffe werden knapp. Ganz besonders das Öl aus dem das Benzin gemacht wird, mit dem eure Produkte funktionieren. Oder die Ölscheichs brauchen mehr Geld und machen das Öl deshalb extra teuer. Oder die Treibstoffkonzernchefs haben sich nen lustigen Bonus für ihre Manager ausgedacht und müssen den finanzieren. Was auch immer die Ursache ist: Tatsache ist, dass der Sprit teuer ist. Natürlich ist der Sprit teuer, weil der Staat kräftig Steuer daran kassiert. Aber: Der Steuersatz hat sich irgendwie nicht verändert, die Spritpreise schon.

Mein persönliches Problem ist: Mein Auto ist alt. Und es verbraucht Benzin. Viel sogar. Je nach Fahrweise zwischen 7,8 und 9 Liter auf 100 Kilometer. Und das ist auch nicht so toll für die Umwelt. Laut Google erzeugt ein Liter Benzin 2,32kg CO2. Wenn ich jetzt den Mittelwert aus meinem Verbrauch ziehe (8,4l/100km) und das wiederum mit dem CO2-Gehalt eines Liter Benzins multipliziere, kommen wir auf 194,88 Gramm CO2 pro Kilometer, den ich mit meinem Astra fahre.

Kurzer Einwurf an dieser Stelle: Dieses Auto ist eine CO2-Schleuder ohne Ende. Aber trotzdem bekomme ich die grüne Umweltplakette. Aber dabei geht es nicht um Umweltschutz, sondern nur um Feinstaub. Hätte ich das Ding nicht an der Scheibe pappen und würde damit nach Frankfurt fahren und erwischt werden, bringt mir das einen Punkt in Flensburg ein. Ja, so stellt sich unsere Bundesregierung aktiven Umweltschutz vor. Aber ich schweife ab.

Gut, fassen, wir nochmal zusammen. Ihr habt das Problem, dass ihr Geld braucht. Alle haben das Problem, dass der Sprit immer teurer wird (und irgendwann auch mal alle ist). Ich habe das Problem, dass mein Auto zuviel Sprit kostet. Wie lösen wir zumindest euer und mein Problem? Ganz einfach, indem ich mir ein neues Auto kaufe, das weniger Sprit verbraucht (und weniger CO2 pro Kilometer in die Umwelt bläst, wir haben damit also noch jemanden glücklich gemacht).

Welche Autos verbrauchen nachweislich am wenigsten Treibstoff bei vernünftiger Leistung (hey, ich bin ein Deutscher, bei uns darf man noch fahren, also will ich auch fahren)? Richtig, Hybridautos.

Und hier kommen wir zum eigentlichen Kern des Problems. Als umweltbewusster und leistungsverliebter Deutscher löst ein Hybridfahrzeug all meine Probleme und produziert Absatz in der Autoindustrie. Aber der Markt sieht irgendwie seltsam aus. Alle deutschen Autohersteller haben Hybrid- oder Elektrofahrzeuge als Prototypen in ihren Hallen stehen. Keine Serienmodelle auf dem Markt, im Laufe von 2009 vielleicht. Oder 2010, wer weiss das so genau. Huch.

Fakt ist: Auf dem deutschen Markt (bei den Amis ist man da schon etwas weiter) gibt es genau zwei Automodelle mit Hybridmotor zu kaufen. Den Honda Civic IMA und den Toyota Prius. Upps, das sind ja gar keine deutschen Autos, das sind Japaner. Den Toyota Prius kann man seit 1997 kaufen, das Vorgängermodell vom Civic, den Honda Insight, seit 1999. Den Civic IMA gibts seit 2003.

Moment, seit über 10 Jahren gibt es benzinsparende Autos auf dem Markt? Und keiner in der deutschen Autoindustrie hat sich dafür interessiert? Und jetzt, wo der Sprit so schweineteuer ist, dass man sich ernsthaft nach Alternativen umsieht, jetzt erst kommt ihr auf die Idee, dass man mal ein paar Hybrid-Prototypen entwerfen sollte? Und ihr wundert euch wirklich, warum es euch jetzt wirtschaftlich so scheisse geht und keiner eure Spritfresser kaufen will?

Oder versucht ihr's so zu machen wie die Daimler AG mit ihren Smart mhd. mhd steht nämlich für micro hybrid drive. Der Kenner versteht unter einem Hybridmotor einen Motor, der mit zwei verschiedenen Arten Treibstoff betrieben werden kann, meistens Strom und Benzin. Oh, nicht die pfiffigen Leute, die bei der Daimler AG im Marketing sitzen. Die verstehen darunter nur, dass der Motor mit einem Start-Stopp-System versehen ist. Das bedeutet: Wenn ich an der Ampel zum Stehen komme und den Fuss auf der Bremse habe, geht der Motor aus. Nehme ich den Fuss von der Bremse (weil ich danach aufs Gas treten will), geht der Motor wieder an. Sprit spart das, keine Frage, aber ich kanns drehen und wenden wie ich will, Hybrid ist das nicht.

Und wirklich neu ist das auch nicht, das haben sich VW und Audi ausgedacht. Und zwar 1981. BMW hat das dann 2007 nochmal aufgegriffen, nachdem das seit 1985 mangels Kundenakzeptanz nicht mehr weiter verbaut wurde. Zur gleichen Zeit (also 2007) bringt Smart seine mhd-Fahrzeuge auf den Markt.

Fassen wir nochmal zusammen: Ich brauche ein neues Auto, die Deutsche Autoindustrie will mir keins bauen, die Japaner tun es seit über 10 Jahre. Ich kauf mir ein japanisches Auto (und würde mich totlachen, wenn ich es schaffe, dazu noch die Abwrackprämie abzugreifen, die unsere Bundesregierung als Konjunkturhilfe für den innerdeutschen Automarkt gedacht hat).

Liebe Deutsche Autoindustrie, manchmal hat man die Nase vorn. Dann läuft das Geschäft. Und manchmal hat man den Anschluss verpasst und hinkt hinterher (mein Spieß hätte gesagt: Man hat den Schuss nicht gehört). Dann geht die Firma kaputt. Als Rüsselsheimer und (noch) Opelfahrer wünsche ich euch deshalb von ganzem Herzen, dass ihr an eurem Missmanagement mal so richtig schön kaputt geht und Platz auf den Markt schafft für Leute, die die richtigen Ideen haben. Wie die Japaner, bei denen ich mir mein Auto kaufen werde.

In diesem Sinne: Gute Nacht, Deutschland... oh, Deutschland schläft ja schon... okay, ich schleich mich leise raus. Nacht. *sanftküss* *zudeck* *licht aus und tür zu*

...bloss nicht aufwecken.

Codefresser satt

Autor:  DarkSpir
Laune: o.o

Manchmal macht man sich über die seltsamsten Dinge Gedanken. Als ich mir mein Laptop letztes Jahr gekauft habe, dachte ich primär: Hey, die Kiste ist die Hölle. Die schafft die Endlosschleife in unter 2 Minuten!

Am Anfang war es auch wirklich nett zu sehen, wie viel Code diese Kiste in welch kurzer Zeit frisst und zu Binärdaten kompiliert. Aber jetzt, ein Jahr später... irgendwie kommt mir das alles träger vor. Es ist morgens um halb 8, seit einer guten Stunde sitz ich hier und lass im Hintergrund Updates fahren. Vielleicht liegt es daran, dass neue KDE-Bibliotheken dabei sind und die immer saulange brauchen. Vielleicht bin ich auch einfach nur verwöhnt und der Meinung, dass das schneller gehen muss. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Verschlüsselung naturgemäß Systemleistung auffrisst, keine Ahnung.

Jedenfalls, wenn ich dem bunten KDE-Code beim trägen Kompilieren zusehe, hab ich so den Verdacht, dass der Codefresser vielleicht satt ist? Meinen PC habe ich gekauft... *kurzüberleg* Gott, ich weiss es schon gar nicht mehr. Muss irgendwann um die 2000 rum gewesen sein. Damals hab ich alle Regler im Bestellsystem auf MAX geschoben und mir die fetteste Kiste gekauft, die damals verfügbar war. Heute schau ich mir die Maschine an und denk mir: Hmmm, irgendwie wär mal was Neues ganz angebracht, oder?

Und genauso seh ich grad mein Laptop. Die Maschine ist immer noch ziemlich übertrieben (hab wieder alle Regler auf MAX geschoben). Aber wie lange noch? Das erste Jahr von drei Jahren Garantie ist abgelaufen. Bislang eigentlich ohne Probleme. Gut, das DVD-Laufwerk hat diese Woche die Grätsche gemacht. Egal. Ich fahr heute mal beim nächsten Wortmann-Fachhändler vorbei und organisier, dass die das Teil austauschen. Aber ist es das? Wann wird der Punkt gekommen sein, wo auch diese Kiste wieder veraltet ist und nicht mithalten kann mit dem Rest, der auf dem Markt ist? Wann ist der Codefresser so sattgefressen, dass er nichts mehr in vernünftigen Wartezeiten kompiliert?

Oder ist es umgekehrt: Wann ist der Code so fett geworden, dass der Codefresser sich dran verschluckt und Magenkrämpfe kriegt?

...vielleicht sollte ich auch einfach aufhören, Programme zu benutzen, die die KDE-Bibliotheken benötigen. Soll ja auch helfen. ^^

Morgens um viertel nach 12

Autor:  DarkSpir
Laune: ;_;

Es tut einen lauten Schlag. Mir fliegen die Brocken um die Ohren. Ich schreie wie am Spiess und seh nur noch die Straßenbahn auf mich zukommen. Also hechte ich von der linken Seite des Bettes über meine ehemals schlafende, jetzt auch wie am Spiess schreiende Freundin, räume mit dem Bein mein Nachttisch ab, schaffe im Flug eine 180°-Drehung (so dass ich mit dem Kopf zu Tür liege und nicht mehr mit den Füssen), lande auf ihrer Seite neber dem Bett und werfe mit den Beinen ihren Nachttisch um. Im Flug weiss ich schon: Das schaff ich nicht rechtzeitig, ich bin erledigt!

Ich komme zu mir. Ich liege wie beschrieben neber dem Bett. Meine Beine tun weh, brennen wie Feuer und ich meine tun verdammt weh. Aber nicht weh genug dass man sagen könnte ne Straßenbahn wäre über sie gefahren. Meine Freundin (die nicht reagiert hat und hätte tot sein müssen) macht das Licht an.

Ergebnis: Eine Vorhangstangenhalterung, die 0:15 Uhr meint aus der Wand brechen zu müssen (und dabei kleine Putzbrocken in den Raum geschleudert hat), ein Vorhang, der halb auf dem Boden liegt (und beim Aufschlag einen lauten Knall gemacht hat), eine total verstörte und adrenalingepushte Anna, die nicht weiss, was da grad passiert ist, ein total verstörter und adrenalingepushter Momo, der neber dem Bett liegt und beim Umwerfen der Nachttische seine Beine an der Ecke fies aufgeschürft hat, eine zerdepperte Nachttischlampe (meine), für die der Sturz zuviel war. Manchmal hasse ich Albträume.

Das Ganze ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag. Wer's nicht weiss, heute feier ich meinen Geburtstag. Seltenes Ereignis. Also, dass ich meinen Geburtstag feier. Älter wird man ja automatisch jedes Jahr. Nungut. Ich hatte also vor folgende Freundeskreise einzuladen: Die Leute, die ich über Anna kenne, die Leute, die ich über Animexx kenne und meine Freunde. Dazu kommen dann noch alle Leute, die die eingeladenen Leute gedenken mitzubringen, damit es eine Riesenparty wird. An 40 Leute ging eine persönliche Einladung mit Bitte, doch mitzubringen, wen sie noch wollen. Von 40 Leuten haben 21 zugesagt. 6 haben abgesagt, 3 wissen es noch nicht und die restlichen 10 haben sich nicht gemeldet.

Erschwernis an der ganzen Sache: Die Exfrau einer meiner Freunde feiert just an dem Wochenende Hochzeit, also haben zwei Leute schon abgesagt, weil sie zu der Hochzeit eingeladen sind. Ich denke, ich weiss dann auch, wo der Rest ist, der sich nicht mehr gemeldet hat.

Gut, also hab ich gestern ein bisschen nachgefragt bei den Leuten, die sich nicht gemeldet haben und die ich umbedingt dabei haben wollte. Fazit: Ein weiterer hat mir dabei abgesagt, war im Krankenhaus und kriegt nächste Woche die Gallenblase operativ entfernt (wir alle werden älter). Gute Besserung, dumm gelaufen. Und ein anderer Freund ist im Moment nach einem Selbstmordversuch in der Psychatrie. Seriously, WTF?!?

Okay, ich kann also pauschal sagen: Mein kompletter Freundeskreis hat abgesagt oder sich garnicht erst gemeldet oder ist gerade verhindert (ich hab ihn gestern besucht, es geht ihm soweit gut, aber die Pfleger sind ziemlich scharf. Als alter Shadowrunner hätte ich schon ein paar Ideen wie ich ihn da raushauen könnte, aber ich glaub es ist im Moment besser für ihn, wenn er da bleibt wo er ist und weiter brav seine Pillen schluckt. ;)). Eventuell kommt EINER, der sich grundsätzlich nicht auf EMails meldet und gestern von ner Geschäftsreise aus den USA zurück gekommen ist, sofern er sich vom Jetlag erholt hat. Ich weiss aber auch nicht, inwiefern die Info autak ist, der Kerl, der sie mir gegeben hat, sitzt in der Klappse. XD

Anna's Freundeskreis hat mir geschlossen zugesagt und die Animexxleute auch. Aus 40 eingeladenen wurden dann jetzt 19 Leute, eventuell 20 (sofern Sandro sein Jetlag in den Griff kriegt und überhaupt in D-Land ist).

Kopf -> TISCH! *BAM*

Aufruf:
Wer das hier liest und Bock auf ne Party hat und von meiner Einladung nix weiss: Schnapp dir ein paar Freunde, kommt heute abend um 22:00 Uhr nach Mainz vors KuZ und rettet meine Party! ^^

Warum blogge ich nur zu Sommerlager?

Autor:  DarkSpir
Laune: ^^

Irgendwie komisch. Ich bin gestern aus dem Sommerlager zurück gekommen und hab festgestellt, dass ich irgendwie nur einmal im Jahr blogge. Ob sich das jemals ändern wird?

Tja, eigentlich hätte es ein Trip nach Irland werden sollen. Knapp eine Woche Wandern rund um Dublin. Klang geil bis wir in Frankfurt-Hahn bei Hahn im Hunsrück (und damit ca 1,5h Fahrzeit von Frankfurt entfernt, also quasi nebendran) angekommen sind. Dort im Terminal nämlich hab ich dann gesehen, dass unser Flug nicht nach Dublin sondern nach Dublin-Cancelled geht. Moment, Dublin-Cancelled? Ist das ein Ort nebendran? So ähnlich wie Hahn bei Frankfurt? Nee, die meinten das ernst, in Dublin war der Radar ausgefallen, was zur Folge hatte, dass unser Flug gestrichen wurde. Unsere Alternativen: Flug stornieren, am nächsten Tag von Karlsruhe aus fliegen, am übernächsten Tag von Hahn aus fliegen. Zeitlich hätte Irland kaum mehr Sinn gemacht, also Flug storniert und flugs über einen Plan B nachgedacht. Das Ergebnis: Wir fahren nach Südfrankreich und schlagen die Zeit am und im Meer tot.

Alle rufen zuhause an und die letzte Mutter fragt: "Uhm, Südfrankreich, war da nich ein Atomunfall vorgestern?" Japp, richtig. Eine kurze Internetrecherche später war klar, dass die Franzosen in einer Aufbereitungsanlage Mist gebaut haben und da über einen längeren Zeitraum hinweg 75 Kilo in Wasser gelöstes Uran in die Flüsse gesickert ist. Also kein Frankreich.

Wärend man über Italien nachdachte und das dann aufgrund der Fahrstrecke wieder verwarf, besann man sich dann der eigentlichen Idee eines Wanderlagers und beschloss nach Bayern in die Alpen zu fahren.

Ich fass es mal zusammen: In Bayern war das Wetter grottig. Die Imprägnierung meines Zeltes hat am zweiten Tag die Flügel gestreckt und fortan den Regen fast ungebremst in den Innenraum fallen gelassen, wir sind dort nicht gewandert, sondern drei Tage früher in den Rheingau zurück gefahren und haben dann bei schönstem Sonnenschein besagte Wandertour von Kaub aus nach Assmannshausen auf dem Rheinhöhenweg gemacht. Quasi vor der Haustür also. ^^

...und ja, ich werd alt. Mir tut immernoch alles weh. ^^""

Kluft und Ordnung?

Autor:  DarkSpir
Laune: >_<

Vielleicht weiss ja der Eine oder Andere, dass ich Pfadfinder bin. Ich bin sogar recht lange Pfadfinder, jetzt seit... *kurzüberleg* 13 Jahren? Joah, kommt hin.

Ich war die letzten 2 Wochen mit meinem Stamm in Dänemark auf meinem bislang grössten Lager (1100 Pfadfinder aus der Diözese Limburg, aus Dänemark, aus Österreich und alle auf einem Platz), hab saugeile Fotos gemacht (die mit Animexx absolut nix zu tun haben), Spass gehabt... und mich auch mit dem einen oder anderen unterhalten. Zwangsläufig. XD

Dabei habe ich mich mit den Leuten aus unserer Siedlung unterhalten. Siedlung, damit ist quasi ein Ableger unseres Stammes gemeint. Leute, die mit unserer Unterstützung einen eigenen Stamm ein paar Orte (Oestrich-Winkel) gründen wollen. Super-spannende Sache, wie ich finde. Naja, jedenfalls haben die ein bisschen erzählt, was sie an Steine in den Weg gelegt bekommen und wie Erz-Konservativ doch die älteren Semester in OeW sind, die dann doch das eine oder andere relevante Amt bekleiden und der Meinung sind, dass das Pfadfindertum lediglich Paramilitarismus ist und mit Jugendarbeit nix zu tun hat. 'Kay, ich dachte, die Zeiten wären vorbei...

Jedenfalls führte das dazu, dass ich mal meinen Stamm, aber auch mich selbst überdacht und verglichen habe mit dem Klischee-Bild eines Hardcore-paramilitärischen Pfadfinders. Gravierende Unterschiede sind mir da aufgefallen. Ich geh jetzt mal nur auf die Kluft ein. Also, Baden Powell hat damals vor 100 Jahren auf dem ersten Pfadfinderlager die Kinder in neutrale Hemden gesteckt. Damit sie alle gleich aussehen und sich gleich behandeln, unabhängig vom finanziellen Stand der Familie, aus der sie gekommen sind. Das Halstuch hatte dabei einen einzigen Zweck: Der Kragen sollte sauber bleiben. Ein sauberer Kragen war damals ein Zeichen von Ordnung und in der Gesellschaft ganz wichtig. Gut, dann kamen noch Aufnäher auf die Kluft, die Stammeszugehörigkeit oder abgelegte Versprechen symbolisieren.

Springen wir zurück in die Gegenwart. Die DPSG hat in seiner Satzung irgendwo auch ne Kluftordnung drin stehen... die keine Sau kennt und kaum einer wirklich beachtet. ^^ Darin ist vorgeschrieben, wo welcher Aufnäher zu sein hat und wie lange er da drauf bleibt. Beispielsweise ist auf der linken Schulter der DPSG-Aufnäher, auf der rechten Schulter der Stammesaufnäher und auf der linken Brusttasche das aktuelle Versprechensabzeichen. Nehmen wir doch mal meine Kluft, wie ich sie heute früh in die Wäsche geworfen habe:

Genau, ich hab die Abzeichen von ALLEN Versprechen, die ich abgelegt habe, auf meiner Kluft. Zum Einen erahnt man dann gleich, dass ich seit den Jungpfadfindern dabei bin (also alter Hase) und zum Anderen hab ich das um zu Zeigen, dass ich diese Versprechen noch kenne und achte. Der Stammesaufnäher ist bei mir mit auf der linken Schulter dabei, weil ich auf der rechten Schulter andere Aufnäher drauf habe, die gar nicht in der Kluftordnung erwähnt sind und so weiter. Bei vielen Pfadfindern in der DPSG sehen die Kluften wie Patchwork-Decken aus mit Aufnähern von wasweissich wievielen Aktionen... oder halt getauschte Sachen von anderen Stämmen, Pfadfindern anderer Nationen und so weiter. Kurzum: Baden-Powell hat uns die Kluft gegeben, damit wir alle gleich aussehen... und er hat uns Aufnäher gegeben, damit wir uns wieder individuell machen können. :) Ich seh darin irgendwie nicht so ganz die paramilitärische Ordnung, in die man uns zwängen will.

Nächster Punkt: Halstuch. Ursprünglich mal dafür gedacht, dass der Kragen sauber bleibt. In der DPSG kennzeichnet die Halstuchfarbe die Stufe, in der man sich befindet. Orange für Wölflinge, Blau für Jungpfadfinder, Grün für Pfadfinder, Rot für Rover, Grau für Leiter. Viele Wölflinge haben im letzten Lager Halstücher mit dänischen Pfadfindern getauscht, einige Leiter haben ein blaues Tuch mit orangenem Saum in den Farben unserer Diözese und ich werd mir die Tage noch ein schwarzes Halstuch aus einem alten Stück Kothenplane nähen (mal ganz ehrlich: Ich finde mein graues Leitertuch ziemlich öde). Worauf ich hinaus will: Auch hier wieder Individualität wohin man auch sieht.

Letztes Beispiel: Flaggenparade. In den 2 Wochen Lager ist der Däne jeden Morgen um 8:30 Uhr auf den Flaggenplatz gelatscht und hat singend und salutierend zuerst seine Nationalflagge und dann sein Banner hoch gezogen. Wir mussten da einmal mitmachen und die Reaktionen bei uns im Stamm waren ganz klar: "Halts Maul und lass mich schlafen... mitten in der Nacht, Arschloch... *grummel*". Wir ziehen unser Banner hoch, damit es da hängt und damit jeder sehen kann: Der Zelthaufen da is Stamm Normannen Eltville, der Zelthaufen da drüben is Lahnstein und so weiter. Wir machen da kein großes Trara draus. Das gibts erst, wenn ein anderer Stamm das Banner klauen und gegen Bier wieder eintauschen will... aber das is ne andere Geschichte. ;)

Ach ja, der salutierende Däne. Sowas gibt es bei uns im Stamm und, sofern mir bekannt, in den anderen Stämmen nicht. Der inoffizielle DPSG-Salut in Gruppen ab 16 Jahren dürfte die grüßend erhobene Bierflasche sein, in Eltville gilt grinsend den Mittelfinger erheben auch als Gruss oder Salut. Militärischer Hintergrund? Öhm, ich denke nicht.

So, ich glaub der Blog ist jetzt lang genug, ausgekotzt hab ich mich auch über den Mist, der mir auf den Nerven lag. Wer neugierig ist und irgendwas wissen will, weiss hoffentlich wie ne ENS funktioniert und ich leg mich jetzt wieder pennen. *grinsend den Mittelfinger hebt* *umfall*

Faulheit!

Autor:  DarkSpir
Laune: >_<

Mir fällt gerade mal wieder auf, wie sehr Abneigungen durch den Alltag zur Gewöhnung werden können. Als Microsoft uns den IE7 vorgesetzt hat, war meine erste Meinung zu dem Ding: Nee, das nutze ich nicht. Mittlerweile kenn ich die wichtigsten Hotkeys auswendig und es ist mir fast egal, ob ich jetzt IE6 oder IE7 oder Firefox2 oder Opera auf dem Rechner habe. Warum? Nunja, im Alltag arbeite ich an vielen verschiedenen Rechnern. Und jedesmal aufstehen und an nem anderen Rechner den Browser aufmachen, weil ich IE7 nicht benutzen will, kommt nicht ganz so gut.

Aber: Nach wie vor verabscheue ich die Politik, die bei Microsoft hinter dem Internet Explorer steht sowie die Arbeitsweise, mit der die Produkte gepflegt werden. Die Tatsache, dass dieser Blog mit IE6 geschrieben wurde, macht das Ganze natürlich noch viel ironischer... aber darauf will ich jetzt auch gar nicht hinaus. Ich denke dabei viel eher daran, wie erschreckend es doch ist, dass wir Dinge, die uns nicht gefallen, nur durch regelmäßiges Benutzen akzeptieren und den Widerstand gegen sie einstellen. Ob das gut ist? Ich denke nicht.

Mal drüber nachdenken. *IE6 zumach* *Operainstallier*

Wege des Schicksals

Autor:  DarkSpir
Laune: ._.

Ich werde mich für die nächsten 2 Wochen mindestens um sehr wenig bis gar nichts kümmern können. Um es in wenigen Worten zusammenzufassen: Meine Mutter liegt in Hamburg auf der Intensivstation. Lungenembolie auf beiden Seiten. Ausgelöst durch Trombosen, die noch bis in die linke Herzkammer weiter gewandert sind und diese zum Stillstand gebracht haben. Sie wurde am Mittwoch über eine Stunde lang reaniminiert und anschließend in ein künstliches Koma versetzt. Am Freitag wurden die Betäubungsmittel abgesetzt und seitdem liegt sie noch im Koma, wird zudem noch künstlich beatmet, weil die Lungen noch nicht richtig funktionieren und die Herzdruckmassage einen gewaltigen Bluterguss im Brustbereich erzeugt hat.

Ich denke, alle stimmen mir zu, dass es zur Zeit wichtiger ist für mich in Hamburg bei meiner Mutter zu sein. Ich war letztes Wochenende schon dort und werde jetzt am Freitag meine Grosseltern hin fahren. Hin und Zurück jeweils 550-600 km. Sorry, ich finde die Kraft im Moment nicht, mich zusätzlich noch unter der Woche mit anderen Sachen zu beschäftigen.

Nur, damit ihr bescheid wisst.

Geld ungleich Geld

Autor:  DarkSpir
Laune: O.o"

Nun, es ist wiedermal passiert. Vorletzte Woche. Tatort: B42, auf dem Weg vom Kunden zur Firma. Ich habe über die Freisprecheinrichtung noch kurz mit meinem Chef über irgendwas geredet und war nicht ganz aufmerksam, da hatte mich der Heckenschütze am Fahrbahnrand mit seiner Radar-Strahlenkanone aufs Korn genommen und prompt noch ein Erinnerungsfoto von der ganzen Aktion geschossen. Ende letzter Woche lag das Knöllchen schon in meiner Post, ganze 3 km/h war ich zu schnell und das kostet mich 10 Euro.

10 Euro. Ich bin die 3 km/h auch früher schon zu schnell gefahren und ab und an mal erwischt worden. Damals waren das 20 Mark. Deutsche Mark, keine Reichsmark. So alt bin ich nun auch wieder nicht. ;) Jedenfalls hat mich der Vorfall zum Nachdenken gebracht. Ich habe nicht, wie man von mir erwartet, über das schändliche Tun meiner unglaublichen Raserei nachgedacht oder über die Ablenkung des Telefonierens im Strassenverkehr, sondern über den Wert des Geldes. Bei der Euroumstellung war irgendwie plötzlich, abgesehen von versteckten Preiserhöhungen, alles vom Betrag her nur noch halb so teuer und ein anderes Zeichen war am Ende. Dafür gabs plötzlich nur noch halb soviel Geld, Betragsmässig betrachtet, am Ende des Monats vom Chef aufs Konto überwiesen. Blieb also irgendwie alles gleich. Nach und nach passte sich das dann an, man gewöhnte sich an den Euro und heute bezahlen wir, ohne gross darüber nachzudenken, für einen Cheeseburger bei McDonalds einen Euro, der früher mal ne Mark zwanzig gekostet hat. Hmm, wie war die Umrechnungsformel noch gleich? Ein Euro entspricht 1,95583 Deutsche Mark? Im Volksmund kurzerhand auf 1:2 gerundet müsste der Cheeseburger heute ca 60 Cent kosten. Hmm, ich hab doch bei der Prozentrechnung damals aufgepasst, wie war das noch? Prozentwert geteilt durch Grundwert gleich Prozentsatz? *taschenrechnerzück* Macht also ne Preiserhöhung von 66,7% im Laufe von ca 6 Jahren. Hmm, nicht schlecht. Wäre schön, wenn sich mein Gehalt genauso entwickelt hätte...

Beobachten kann ich das überall. Wo ich früher vielleicht mal probeweise durch zwei geteilt habe um abzuschätzen, ob etwas teuer oder billig ist, hat sich heute bei mir folgende Formel eingestellt: Kostet es genausoviel wie damals in DM, dann ist es okay. Euro = DM, 1:1. Und so zieht sich das durch alle Geschäfte, sei's der Supermarkt, sei's der Sprit an der Tanke, sei's beim Burger King oder sonstwo. Letztens hab ich mit dem Kerl an der Tanke an der Kasse gescherzt, dass ich die Preise an der Tafel irgendwie noch von vor 7 Jahren kenne, nur stand damals DM davor. Lustig fand er's nicht, hat auch nicht auf meine Aussage reagiert. War wohl noch zu jung um sich daran zu erinnern... was dazu geführt hat, dass ich mich mal wieder so richtig alt gefühlt habe. *lach*

Naja, aber es gibt nicht nur schwarze Schafe, unser Staat scheint sich im Punkte Strafkatalog die letzten 7 Jahre nicht wirklich weiter entwickelt zu haben. Damals hat jeder geflucht, dass die, um runde Preise zu kriegen, bei der Umrechnung von DM in Euro tatsächlich aufgeschlagen haben. Denn ein 20 DM-Ticket für einmal 3 km/h zu schnell fahren wurde locker-flockig auf 10 Euro umgerechnet. Heute freu ich mich drüber, wurde doch alles gefühlt billiger und ist dabei geblieben. Da zahl ich auch gern mal 10 Euro für den armen Vater Staat, der sich so bemüht, seine niedrigen Preise vom vorm Kartoffelkrieg zu halten.

Nur: Wo an der Stelle jetzt noch die Strafe und das dabei aufkommende Schuldgefühl her kommen soll? Keine Ahnung. Vielleicht klappt's ja bei der nächsten Währungsumstellung.

Wieviel CeBit darf's denn sein?

Autor:  DarkSpir
Laune: x.x#

Schlechte Kombination: Zuerst Geburtstag und gleichzeitig St Patrick's Day im Irish Pub gefeiert am Samstagabend. Danach Sonntagfrüh hoch, schnell tanken gefanen und nix wie ab nach Hannover. Dank dem hervorragenden Wetter (es pisste wie aus Eimern) haben wirs nach gut 4 Stunden dann auch geschafft dort anzukommen. Von der Messe ansich hab ich die ersten 3 Stunden gar nix gesehen, bin quasi von einem Besprechungstermin zum Nächsten gerannt. Okay, bei Netgear gab's einen Kaffee und Lachsschnittchen, bei Auerswald nen Kaffee und Rumtrüffel, am Stand von unserer Firma selbstgebackene Waffeln am Stiel. ^^ War also irgendwie für jeden was dabei. Gegen halb 6 kamen wir dann dazu, mal eher interessiert über die Messe zu schlendern, um kurz nach 6 sind wir dann wieder abgehauen und haben uns mit meinem Chef in Hannover zum Essen getroffen. Witzig: Um die Besuchermassen halbwegs flüssig vom Gelände zu bekommen, haben sie die Autobahn umgedreht. Beide Fahrtrichtungen führten von Hannover weg und ich bin natürlich prompt auf der linken Seite gelandet. War wie Geisterfahrer spielen, nur dass mir keine Autos entgegen gekommen sind. :/

Nachts um 10 haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht und sind irgendwann heute früh um halb 2 in Wiesbaden angekommen. Im Moment halte ich mich mit Kaffee lebendig, wenn ich heute abend nach Hause komme, fall ich nur noch tot ins Bett.

Fragt mich bloss nicht, was ich auf der CeBit gesehen habe, ich hab nämlich nicht das Gefühl, dass ich da war. Aber ich hab 800 Kilometer mehr auf dem Tacho, also irgendwas ist gestern anscheinend passiert... XD

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