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Thread: Homosexualität im Fußball

Eröffnet am: 28.03.2009 13:28
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- Fußball



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Homosexualität im Fußball 17.05.2009, 03:31
 Dezi Homosexualität im Fußball 17.05.2009, 03:42
 Katherine_Pierce Homosexualität im Fußball 17.05.2009, 14:20
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 Nessi-chan Homosexualität im Fußball 19.11.2011, 14:23
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 PixelPluto Homosexualität im Fußball 06.10.2012, 17:30
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Von:   abgemeldet 17.05.2009 03:31
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Homosexualität ist allgemein noch ein Tabu-Thema und das für fast alle Menschen, die irgendwie in der Öffentlichkeit sind (Sportler, Politiker, Manager u.s.w.) und das gilt für Männer UND Frauen. Zu behaupten, dass lesbische Frauen es im Fußballsport einfacher hätten, ist lächerlich. Frauenfußball wird sowieso schon nicht wirklich anerkannt.
Aber auch Menschen, die nicht berühmt sind / in der Öffentlichkeit stehen, können auch heute noch Probleme bekommen, wenn sie homosexuell sind.
Natürlich ist das schlimm, aber ich verstehe nicht, was dieser Thread nun bringen soll. Wie gesagt wird es hier niemand gutheißen, dass es so ist, wie es ist. Und selbst die, die es nicht wahr haben wollen, wissen eigentlich ganz genau, dass da irgendwer vermutlich schwul ist.
~sleep all day party all night
never grow old never die
it`s fun to be a vampire(69)~
Zuletzt geändert: 17.05.2009 03:32:25



Von:    Dezi 17.05.2009 03:42
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
> Natürlich ist das schlimm, aber ich verstehe nicht, was dieser Thread nun bringen soll.

Über gesellschaftliche Mißstände zu reden kann schon ganz nützlich sein. Zumindest sehe ich keinen Grund, eine solche Diskussion abzuwürgen.

> Wie gesagt wird es hier niemand gutheißen, dass es so ist, wie es ist. Und selbst die, die es nicht wahr haben wollen, wissen eigentlich ganz genau, dass da irgendwer vermutlich schwul ist.

Ich würde die Aufklärung der Massen was das Thema angeht nicht überschätzen. o_o Viele denken wirklich, das sind harte Kerle, die können/dürfen gar nicht schwul sein (ähnliche Denkmuster haben sich auch hier im Thread angedeutet).

Wer Interesse hat, sich weiter zu informieren, kann sich auch das hier mal durchlesen:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,453765,00.html



Von:    Katherine_Pierce 17.05.2009 14:20
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Geht man nach den ganzen Yaoi- Fangilries sollte JEDER Mann am Besten schwul sein, damit man ihn mit diesem oder jenem Kerl zwangsverschwulen kann und als das supertolle Pairing in einer schlecht recherchierten Yaoi-FF anbieten kann.
(Fakt ist doch, dass der Großteil der Yaoi-FFs von Mädels geschrieben werden, die keine Ahnung davon haben können, wie ein Mann Sex mit einem Mann empfindet >> Genügt denn nicht das einfache Umschreiben? Muss denn immer alles ausgewalzt werden?)

Ich habe ja nur gesagt, dass Schwulen gewisse Eigenschaften zugeschrieben werden, was NICHT heißt, dass es auch so ist. Ich bin kein Mann, kann ergo nicht schwul sein und weiß also auch ergo nicht, ob diese Eigenschaften wirklich zutreffen oder nicht.

Mag sein, dass ich zu konservativ- christlich erzogen wurde, als dass ich mich übermäßig wohlfühlen könnte mit dem Gedanken, dass es Menschen gibt, die sich mehr zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Dennoch finde ich, sollten diese Menschen, bevor sie so grausam sind andere zu verletzen, indem sie vorgeben hetero zu sein, zu bedenken, dass es in der heutigen Zeit kaum mehr Aufstand erregt, wenn man Single ist.
Jemanden zu heiraten und Kinder mit ihm zu bekommen, nur um zu vertuschen, dass man eigentlich auf das eigene Geschlecht steht, ist zu Deutsch gesagt, einfach unter aller Sau!
Es ist ebenso ein egoistischer Akt, den ich nicht nachvollziehen kann. Jemanden willentlich so zu verletzen...das sollte und dürfte es nicht geben...

Ich denke nicht, dass Fußballer immer 'die voll harten Kerle' sind. Wenn ich mich an das verlorene EM- Finale zurückerinnere, wo Bastian Schweinsteiger einfach seinen Emotionen nachgegeben hat...Und Männer dürfen ja eigentlich nicht weinen und keine Schwäche zeigen, nicht wahr?

Die Manns sind eine mir verhasste Familie, wurde ich doch mit der von ihr verfassten Literatur gequält. Was ich allerdings mit meinem Post davor aussagen wollte, ist einfach, dass ICH mir nicht vorstellen kann mit jemandem zu schlafen, für den ich keine tieferen Gefühle empfinde und der mir gänzlich unattraktiv scheint. Diese Art von Überwindung könnte und würde ich niemals an den Tag legen bzw. legen wollen. Es ist mir unbegreiflich, wie jemand sich zu so etwas zwingen kann, wo es doch so offensichtlich seiner Natur widerspricht.

Es sind nicht nur Fußballer und Politiker, die ihre Sexualität möglichst als 'normal' darzustellen haben, auch der normale Bürger kann häufig Probleme mit einem Coming- Out erregen. Die Tante einer Freundin von mir zum Beispiel ist lesbisch und ist erst vor kurzem mit ihrer Lebensgefährtin zusammengezogen. Sie haben kein Geheimnis aus ihrer Liebe gemacht und wurden von einigen Anwohnern ziemlich heftig angefeindet... Das kann jedem passieren, nicht nur bestimmten Berufsgruppen oder Bevölkerungsschichten.
Wenn schon darüber diskutieren, dann bitte allgemein, schließlich gibt es viel mehr Menschen, die ihrer Sexualität wegen Ärger haben...
When you can fall for chains of silver
You can fall for chains of gold
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Von:    Dezi 18.05.2009 03:53
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
> Geht man nach den ganzen Yaoi- Fangilries sollte JEDER Mann am Besten schwul sein, damit man ihn mit diesem oder jenem Kerl zwangsverschwulen kann und als das supertolle Pairing in einer schlecht recherchierten Yaoi-FF anbieten kann.

Die meisten Yaoi FFs sind sicher Wegwerfliteratur, wie überhaupt das meiste was Teenager so über Sex und Liebe schreiben. Ich finde es aber trotzdem nicht schlecht dass es Yaoi gibt, da das Genre Pubertierenden eine sichere Möglichkeit bietet, sich an der eigenen Sexualität zu erfreuen.

Ich seh allerdings nicht, was das mit diesem Thread zu tun hat.

> Jemanden zu heiraten und Kinder mit ihm zu bekommen, nur um zu vertuschen, dass man eigentlich auf das eigene Geschlecht steht, ist zu Deutsch gesagt, einfach unter aller Sau!

Ja, das sehe ich genauso. Nur in einem Punkt widerspreche ich Dir, wenn ein gutaussehendher, erfolgreicher, junger Mann, der zudem in der Öffentlichkeit steht, sein ganzes Leben Junggeselle ist, dann erregt das oft eben doch Aufsehen. Deswegen sehen sich wohl manche Menschen zu solchen Scharaden "gezwungen". Ich will so ein Tun nicht verteidigen, aber es ist so.

> Es sind nicht nur Fußballer und Politiker, die ihre Sexualität möglichst als 'normal' darzustellen haben, auch der normale Bürger kann häufig Probleme mit einem Coming- Out erregen.

Gerade schwule Politiker sind in Deutschland doch noch recht gut dran und die Politik zeigt, dass es auch anders geht. Wowereit & Andere haben Pionierarbeit geleistet und sicher das Selbstbewusstsein anderer Homosexueller gestärkt. Auch in anderen beruflichen Bereichen kann ein Mann, der sich das traut, zu seiner Sexulität stehen, ohne um seine Stelle fürchten zu müssen.
Im Sport sind der Druck und die Diskriminierung überproportional stark ausgeprägt, deswegen gibt es eben auch erhöhten Diskussionsbedarf.
Zuletzt geändert: 18.05.2009 03:54:29



Von:    Katherine_Pierce 18.05.2009 17:36
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Mag sein, aber das was Nadl-chan geschrieben hat, impliziert dass so gut wie jeder Fußballer eine Scheinehe führt und so weiter.

Na und?
Ist doch das eigene Leben. Und Flirten ist ja jetzt nicht grade falsch, nur eine tiefere Bindung einzugehen...nein, das wäre zu grausam!
Aber Männer haben ja sowieso gewisse Probleme mit Gesprächen über Schwule und schwul sein(komisch, mit Lesben haben die kein Problem...so was sexistisches...)

Gut, auch der Westerwelle ist schwul und so, aber dann sollten die schwulen Fußballer, von denen es welche geben mag odera uch nicht, eben dazustehen und sich nicht verstellen(was sie wiederum in ihrem Wohlgefühl einschränkt). Die meisten von denen haben genügend Geld verdient, um für den Rest ihres Lebens ausgesorgt zu haben.
Über Homosexualität zu sprechen fällt vielen schwer, nicht nur Sportlern...
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Von:    Dezi 18.05.2009 18:20
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
> Gut, auch der Westerwelle ist schwul und so, aber dann sollten die schwulen Fußballer, von denen es welche geben mag odera uch nicht, eben dazustehen und sich nicht verstellen(was sie wiederum in ihrem Wohlgefühl einschränkt). Die meisten von denen haben genügend Geld verdient, um für den Rest ihres Lebens ausgesorgt zu haben.

Na, es gibt eben Fälle, in denen Fußballspieler nach dem Outing aus der Mannschaft gemobbt wurden. Wer will schon gerne deswegen seine Karriere an den Nagel hängen, von den zu erwartenden öffentlichen Demütigungen mal abgesehen. Und dass die meisten Fußballspieler steinreich sind, stimmt so auch nicht. Es ist wohl eher ein kleiner Prozentsatz, der nach einer kurzen Fußballkarriere für immer ausgesorgt hat.
Zuletzt geändert: 18.05.2009 18:21:03



Von:    Katherine_Pierce 18.05.2009 21:44
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Ich rede hier ja auch von den Bundesliga-Spielern. Und selbst wenn, sobald sie die 30 überschritten haben, neigt die Karriere sich so oder so dem Ende zu. Da macht das dann auch nichts mehr, as I think.
Aber I'm not gay, so I can't talk. Neither can anyone else. If that person's no gay football player, you get it?
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Von:   abgemeldet 19.05.2009 14:32
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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ich habe keine eigene Meinung dazu, auch halte ich nicht sehr viel von der Bundesliga. trotzdem möchte ich hier einen kurzen Abschnitt eines Wikiartikels posten, den ich vorgestern zufällig gefunden habe. vielleicht steht ja was nützliches drin.

Folgt man Statistiken zum Vorkommen von Homosexualität in der männlichen Bevölkerung, müssten in den Bundesligen mehrere schwule Spieler spielen; die Fußballzeitschrift Rund ging im Rahmen einer Themenwoche sogar davon aus, dass mindestens drei schwule Teams in den Bundesligen spielen müssten. Im Jahr 2005 berichtete die Financial Times, ein Spieler der Bundesliga und zwei weitere aus unteren Ligen seien bereit, sich zu outen, wenn sich acht weitere Spieler finden, die bereit sind, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Die englische Football Association (FA) veranstaltete im November 2005 einen Gipfel zum Thema Homophobie im Fußball. Im Frühjahr 2006 sorgte in Großbritannien die Ankündigung der Boulevardzeitungen The News of the World und The Sun mehrere homosexuelle Profis zu outen für eine große öffentliche Diskussion. Im Jahr 2005 kündigte die Football Association an, zukünftig Fans, die gegnerische Fans, Spieler oder Schiedsrichter als „Poofs“ (Schwuchteln) beleidigen, aus dem Stadion zu entfernen. Schließlich wurden Anfang August 2006 zwei englische Fans wegen schwulenfeindlicher Beschimpfungen verurteilt.

Im nicht so stark im Fokus der Öffentlichkeit stehenden deutschen Frauenfußball leben einige Spielerinnen offen lesbisch; sie werden jedoch nicht auf ihre Homosexualität angesprochen. Martina Voss, eine der Ausnahmespielerinnen im deutschen Fußball der vergangenen zehn Jahre, wurde, nach 125 Länderspielen, nicht für die Olympischen Spielen 2000 nominiert, weil sie wegen privater Probleme mit ihrer damaligen Freundin und Mannschaftskameradin Inka Grings die Teilnahme an einem Länderspiel abgesagt hatte. Tina Theune-Meyer ist der Ansicht, der Anteil der lesbischen Spielerinnen im deutschen Nationalteam liege bei 60 bis 70 Prozent. Die Äußerungen und Reaktionen von Spielern, Trainern und Offiziellen zeigt für den von Männern betriebenen Ballsport in dieser Hinsicht ein ganz anderes Bild. Während in anderen Sportarten lesbische, schwule und bisexuelle Spitzensportler wie Martina Navratilova (Tennis), Mark Tewksbury (Schwimmen), Greg Louganis (Turmspringen) oder Judith Arndt (Radsport) offen zu ihrer Homosexualität stehen, hat sich bisher nur Marcus Urban, im November 2007 nach dem Ende seiner sportlichen Karriere, als einziger männlicher Fußball-Profi geoutet.

Das Thema Homosexualität wird im Profifußball sowohl stark emotionalisiert als auch tabuisiert. Hierbei handelt es sich um kein spezifisch deutsches, sondern um ein generelles Phänomen innerhalb der Sportart. Eine schriftliche Anfrage des Senders BBC Radio Five Live bei 20 Vereinen der britischen Premier League mit drei Fragen zum Thema „Homophobie im Fußball“ blieb 20 Mal unbeantwortet. Während Fansprechchöre die Beleidigungen gegnerischer Mannschaften häufig extrem homophob aufladen, zeigen die Reaktionen der Offiziellen deutlich, wie hoch das Konfliktpotential bei diesem Thema ist. Jürgen Rollmann, Ex-Profi von Werder Bremen, äußerte zu dieser Frage einmal „Schwule Spieler muss es geben, aber ich weiß nicht, wo“. Bei über 800 aktiven Spielern gibt es im deutschen Profifußball keinen Einzigen, der offen geoutet lebt. Heinz Bonn, Spieler des HSV, hielt in den siebziger Jahren seine Homosexualität aus Furcht vor Karriereschäden geheim. Er wurde Alkoholiker und 1991 von einem Strichjungen ermordet. Die Geschichte des englischen Profis Justin Fashanu, des bislang einzigen Fußballprofis, der sich während seiner sportlichen Karriere zu seiner Homosexualität bekannte, beweist, wie heikel das Thema Homosexualität in diesem Bereich noch immer ist. Fashanu erhängte sich 1998, acht Jahre nach seinem Coming-out, weil er in den USA wegen sexueller Nötigung angeklagt wurde, nachdem er sexuellen Verkehr mit einem 17-jährigen Fußballschüler hatte, der ihn nach eigenen Angaben erpressen wollte. Zur Situation in Deutschland äußerte sich Henning Bürger, Profi von Rot-Weiß Erfurt: „Wenn sich ein Spieler outen würde, wäre der Rummel groß. Gerade bei Auswärtsspielen müsste ein bekennender Homosexueller einen riesigen Druck aushalten. Irgendwann passiert es, aber noch ist die Angst zu groß“. Auch Yves Eigenrauch, Ex-Profi von FC Schalke 04, vertritt eine Auffassung, die dies unterstreicht: „Es muss homosexuelle Spieler im Profifußball geben. So konservativ, wie sich der Sport darstellt, erführe die betreffende Person aber sicherlich eine große Ablehnung.“

„Ich habe in der Liga noch nie einen homosexuellen Spieler gesehen. Und bisher hat sich auch noch keiner bei mir geoutet. Aber es gibt bestimmt welche, auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann. Wenn sich einer outen will, soll er das ruhig tun. Das ist doch jedem selbst überlassen.“

– Rudi Assauer, Manager von Schalke 04: zit. nach Bödeker 2004


St.-Pauli-Präsident Corny Littmann hat sich wiederholt mit der Aussage geoutet, er habe bereits intime Kontakte zu mehreren Spielern gehabt. Dennoch kommt er im Gegensatz zu Assauer zu dem Schluss:

„Ich würde keinem Profi raten, sich zu outen. Der soziale Druck wäre nicht auszuhalten. In einem heterosexuellen Mannschaftsgefüge ist man direkt der Außenseiter, wird angreifbar für Mitspieler, Gegenspieler und Medien.“

– Corny Littmann, Präsident des FC St. Pauli: zit. nach Bödeker 2004


Günter Netzer bestätigte 2004 in der Sendung „Menschen bei Maischberger“, ein Outing wäre für prominente Spieler durchaus fatal. Beim ersten Outing in der Profiliga ist abzusehen, dass es einen großen Medienrummel verursachen wird. Aus verschiedensten Wortmeldungen geht hervor, dass es am praktikabelsten erscheint, dass das erste Outing durch mehrere Spieler gleichzeitig erfolgen soll, womit die Last aufgeteilt würde. Eine wichtige Voraussetzung, um das ganze unbeschadet zu überstehen, ist auch Rückhalt bei den eigenen Mitspielern, Trainern, den Funktionären vom eigenen Verein bis zum Nationalverband und zur UEFA, sowie Rückhalt bei einer relevanten Anzahl von Fans. Es muss nicht nur dem einzelnen persönlich egal sein, sondern bei diskriminierenden Reaktionen sollten aktive Gegenreaktionen erfolgen. Durch verschiedenste großteils eigenständige Initiativen wird derzeit vermehrt versucht aufzuklären, mit offen schwulen Amateurvereinen zu zeigen, dass Schwule Fußball spielen können, ins Bewusstsein zu rufen, was Homophobie ist und sie aufzuzeigen, dadurch Homophobie abzubauen und quer durch alle Vereine und Hierarchien Unterstützer gegen Homophobie zu gewinnen. Es wird dabei teilweise Zusammenarbeit mit Initiativen gegen Rassismus gesucht. Neben dem allgemeinen gesellschaftlichen Abbau von Homophobie wird dadurch auch ein Umfeld geschaffen, in dem das Vertrauen der einzelnen Spieler in die Fußballgemeinschaft einmal groß genug ist, um ein Outing zu wagen oder offen schwul in die Profiliga zu wechseln.

Mittlerweile haben mehrere Fußballvereine in Deutschland schwul-lesbische Fanklubs. Als erster offizieller Klub dieser Art gilt der Fanklub „Hertha-Junxx“ von Hertha BSC, der im August 2001 entstand. Weitere Gründungen in anderen Städten mit Bundesligafußball folgten. Mit dem Netzwerk Queer Football Fanclubs existiert eine gemeinsame Plattform zum Erfahrungsaustausch.

In Österreich gibt es noch keine schwul-lesbischen Fanclubs, aber die Fanclubs des Wiener Sportklubs und der Wiener Vienna sind liberal eingestellt und unterstützen auch Aktionen gegen Homophobie im Sport nach Kräften.

Ein typisches Beispiel für offene Homophobie im Profifußball gab der frühere Trainer der österreichischen Fußballnationalmannschaft, Otto Barić. In einem Interview mit der Schweizer Zeitung „Blick“ äußerte er 2004 „Meine Spieler müssen echte Kerle sein. Also können Homosexuelle bei mir nicht spielen, höchstens gegen mich.“ In einem anderen Gespräch äußerte er sich gegenüber der kroatischen Zeitung „Jutarnji List“ ähnlich: „Ich weiß, dass es in meiner Mannschaft keine Homosexuellen gibt. Ich erkenne einen Schwulen innerhalb von zehn Minuten, und ich möchte sie nicht in meinem Team haben.“ 2007 wurde Barić von der UEFA wegen der homophoben Äußerungen in „Jutarnji List“ zu einer Geldstrafe von 1825 Euro verurteilt.

1981 verkündete die FIFA, das in einigen Ländern verbreitete Küssen der Spieler während des Spiels sei „unmännlich, übertrieben gefühlsbetont und deshalb unangebracht“.

Einige Spieler äußern sich ebenfalls homophob oder wollen sich zu dieser Frage generell nicht äußern. Der frühere Spieler von Fortuna Düsseldorf Michael Schütz äußerte sich in einem Interview wie folgt: „Man würde gegen so einen nicht richtig rangehen, weil die gewisse Furcht vor Aids da wäre.“ Der ehemalige Verteidiger des 1. FC Köln, Paul Steiner, erklärte bei einer Fernsehdiskussion zum Thema Homosexualität im Fußball: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Schwule Fußball spielen können.“ 2004 produzierte die US-Amerikanerin Sherry Horman die Komödie Männer wie wir, in der sie diese in dieser Sportart verbreitete homophobe Auffassung in den Mittelpunkt der Handlung stellte.

Das österreichische Wettbüro Gamebookers gab im Juni 2005 bekannt, es sei bei 800 Fußballprofis statistisch unmöglich, dass es keine schwulen Fußballer gibt. Das Unternehmen bot daher an, darauf zu wetten, ob sich homosexuelle Spieler der höchsten europäischen Ligen outen werden. Beim Outing eines schwulen Profi-Fußballerpaares betrug die angebotene Quote 51, beim Outing eines Einzelspielers 1,5, für das Outing mehrerer Fußballprofis schließlich 2,25.

Der Fußballtrainer Christoph Daum stellte Ende Mai 2008 in einer Sendung des Deutschen Sportfernsehens Homosexualität und Pädophilie in einen Zusammenhang, wofür er sich später öffentlich entschuldigte. Der Deutsche Fußball Bund sponserte beim Christopher Street Day in Köln 2008 einen Festwagen unter dem Motto „Fußball ist alles… auch schwul“.

Quelle: Wikipedia
Zuletzt geändert: 19.05.2009 14:33:17



Von:    Katherine_Pierce 19.05.2009 16:04
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Sollen sie schwul sein, wie sie wollen. Aber ich finde immernoch, die Betreffenden sollten nicht eine tiefere Bindung zu einer Frau eingehen.
Anscheinend interessiert es niemanden hier von YFGs, dass so was sehr verletzend sein kann...

Überlegt mal, wie würdet ihr euch fühlen, wenn euer Ehemann, an dessen Liebe und Loyalität ihr geglaubt hat, euch eröffnet, er ist schwul und hat einen Geliebten? Und das nach 10 gemeinensamen Jahren...

Besten Dank auch...
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Von:    Dezi 19.05.2009 17:40
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
> Sollen sie schwul sein, wie sie wollen. Aber ich finde immernoch, die Betreffenden sollten nicht eine tiefere Bindung zu einer Frau eingehen.

Ich glaube, das finden hier alle. o_O Es ging ja nur darum, dass sowas gemacht wird, nicht, dass es moralisch vertretbar ist.



Von:    Katherine_Pierce 19.05.2009 18:42
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Das hörte sich bei einigen aber ganz anders an.
Als müsste man diese Männer von ihren 'bösen' Eheweibern befreien...
Ich glaube, Moral wird hier gern unter den Teppich gekehrt.
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Von:    Chibifier 24.04.2010 15:47
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
was soll denn das sein, diese Moral? XD

Was is so falsch dran, mit jemandem zusammen zu leben und Kinder zu haben, den man mag, und mit dem man gut auskommt, und trotzdem mit jemand anderem sex zu haben? Wenn beide informiert sind?
Dafür muss man nicht mal schwul sein.

/edit

und ich glaube bei heimlich schwulen Fußballern z.B. werden die Frauen eher informiert sein... immerhin ist da die geheimhaltung nochmal schwieriger, und du brauchst deine Frau dabei als verbündete.
Zuletzt geändert: 24.04.2010 15:49:30



Von:   abgemeldet 13.03.2011 22:09
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/international/2011/03/13/homosexueller-fussballer/mich-st_C3_B6rt-es-nicht-wenn-ich-schwuch​tel-genannt-werde.html

:) auch wenn der tread iwie eingefroren ist...
» Regards;
abgemeldet. [x]
--
..



Von:    Nessi-chan 19.11.2011 14:23
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Es ist traurig, dass es so ist, aber ich befürchte, solange der oberste aller Verbände - namentlich FIFA - von Korruption beherrscht wird und mit einem grinsenden Herrn Blatter eine WM in ein Land vergibt, in dem Homosexualität gesetzlich unter Strafe steht, wird sich das auch kaum ändern können. Da helfen auch die Presse-Ächtungen wie vor der Frauen-WM dieses Jahr nichts, bei denen - zu Recht - mehr als Kritik an der nigerianischen Trainerin geübt wurde, die lesbische Spielerinnen entfernt hat, weil sie "eine Störung der Mannschaft" darstellen würden.



Von:    RedCliff 02.03.2012 16:49
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Wahrscheinlich liegt das (hierzulande) auch an intoleranten Fans und damit meine ich nicht nur Hooligans. Die sind ja inzwischzischen auch gegen ausländische Spieler in den einzelnen Vereinen, wie zB im Fall des Israelis in Kaiserslautern. Solange sich nichts an der allgemeinen Intoleranz ändert, können sich auch Homosexuelle nicht outen.



Von:    PixelPluto 06.10.2012 17:30
Betreff: Homosexualität im Fußball [Antworten]
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Nur für den Fall, dass einige meinen Dôjinshi zu dieser Thematik noch nicht kennen:

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/40579/

Den Dôji gibt es auch bei Amazon als Buch zu kaufen:
http://www.amazon.de/Aus-Liebe-Spiel-Panagiota-Giannakidou/dp/1471785297/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1349537376&sr=8-6


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