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Thread: Shônen-Ai, wo ein Charakter nicht direkt schwul ist?

Eröffnet am: 21.11.2016 16:01
Letzte Reaktion: 21.11.2016 20:08
Beiträge: 4
Status: Offen
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- Shōnen-Ai




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Harulein Shônen-Ai, wo ein Charakter ni... 21.11.2016, 16:01
 -kit- Shônen-Ai, wo ein Charakter ni... 21.11.2016, 17:41
Harulein Shônen-Ai, wo ein Charakter ni... 21.11.2016, 18:06
 Azamir Shônen-Ai, wo ein Charakter ni... 21.11.2016, 20:08
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Von:   Harulein 21.11.2016 16:01
Betreff: Shônen-Ai, wo ein Charakter nicht direkt... [Antworten]
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Ich hab halb Mexx abgesucht, aber ich hab noch keinen Thread gefunden, der dieses Thema behandelt. Da es so ungefähr mein Lieblingsmotiv im BL-Genre ist, finde ich das ein bisschen schade und deshalb musste jetzt dieser Thread her, auch wenn das Forum ja inzwischen recht scheintot ist ...


Also, es geht um folgendes Beispiel:
Ein Charakter, nennen wir ihn mal X, steht erst mal eigentlich nur auf Frauen, hatte schon viele Freundinnen und hält sich für komplett hetero. Er hat einen sehr guten Freund, den wir jetzt einfach mal Y nennen. Y steht auf Männer. Die Freundschaft zwischen X und Y wird mit der Zeit immer enger aufgrund von entweder (auch so ein Lieblingsmotiv von mir ...) psychischen Problemen oder irgendwelchen Schicksalsschlägen, die X erleiden muss und die eben dafür sorgen, dass Y sich viel um ihn kümmert und die beiden enger zusammenrücken. Irgendwann verliebt sich X in seinen besten Freund, und der erwidert diese Gefühle, sodass aus den beiden ein Paar wird. X ist immer noch nicht schwul, andere Männer als Y interessieren ihn nicht. Er ist nur so wahnsinnig in seinen besten Freund verliebt, dass er dessen Geschlecht größtenteils ausblendet.


So, und jetzt wüsste ich von den BL/Shonen-Ai/Yaoi-Fans unter euch gern, wie euch dieses Motiv gefällt.
Ich selbst finde es fast noch schöner und süßer als klassische Geschichten, in denen die Charaktere "richtig" schwul sind. Soll natürlich nicht heißen, dass ich was gegen Schwule habe, das ganz sicher nicht, aber dieses "über das Geschlecht hinweg lieben" finde ich einfach irrsinnig romantisch.


lg ^^
Haru
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Von:    -kit- 21.11.2016 17:41
Betreff: Shônen-Ai, wo ein Charakter nicht direkt... [Antworten]
ich finde dieses schema ziemlich gut, ehrlich gesagt, weil chraktere nicht unbedingt schwul sein müssen, um sich besonders schnieke finden zu dürfen :D

wobei das für mich fast schon wieder ein clichée zu sein scheint xD

generell finde ich es schwierig, dass menschen (in deinem fall männer) überhaupt in eine sexuelle richtung geschoben werden und sie entweder hetero oder homo sein müssen und nichts dazwischen zu existieren scheint. in dem fall fände ich eine entwicklung des 'hetero' ziemlich sinnvoll, indem er zwar erkennt, dass er sich in eine person und nicht in das geschlecht verliebt, aber auch gleichzeitig die stigmatisierung der sexuellen ausrichtung hinterfragt 8)
Zuletzt geändert: 21.11.2016 17:41:51



Von:   Harulein 21.11.2016 18:06
Betreff: Shônen-Ai, wo ein Charakter nicht direkt... [Antworten]
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Sehe ich ganz ähnlich.
Ich hab's jetzt nur etwas kürzer gefasst, weil ich hier nicht gleich den ganzen Roman hinklatschen wollte ;) (Die beschriebene Handlung hab ich nämlich in einer meiner FFs drin).

Ist nicht auch fast alles inzwischen irgendwo ein Klischee? Manchmal sind Klischees auch ganz schön, wenn sie nicht zu ausgereizt sind, finde ich. :D
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Von:    Azamir 21.11.2016 20:08
Betreff: Shônen-Ai, wo ein Charakter nicht direkt... [Antworten]
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... man nennt das dann an sich latent bisexuell. Insofern da auch ein sexuelles Interesse bei dem vorhanden ist, der zuvor davon ausging, heterosexuell zu sein.
 
Ich würde dir empfehlen, ab dem Punkt, wo er sich die Gefühle für seinen besten Freund eingesteht, nicht mehr offensiv reinzuschreiben, dass er "hetero" ist - denn das ist er ja offensichtlich nicht. das spricht dann nur für Homophobie ("andere können ja schwul sein, aber ICH nicht! und meine Kinder auch nicht!"), oder für eklatant mangelnde Selbsterkenntnis (wenn Männer auf Männer stehen ist das..... nun mal nicht mehr heterosexuell).
 
Mir persönlich sind solche Stories meist etwas zu stark auf den "wahre Liebe überkommt alles!!!"-Aspekt fixiert, der für mich nicht so ansprechend ist. Ich mag es, wenn Leute, die sich selbst gegenüber ehrlich sind, mit ihren Partnern und Freunden auch ehrlich über Dinge reden. Und dazu gehört eben auch, sich nicht hinter einem angeblichen "ich bin so hetero!!!"-Label zu verstecken, sondern zu sagen: "Okay, ich mag offensichtlich AUCH Männer, das ist dann wohl bisexuell." Ehrliche Kommunikation und kein ewiges "uhhhh, ich bin zu 'schüchtern' (=feige) über meine Gefühle zu reden, deswegen tänzeln wir seit 300 Seiten von einem Missverständnis durchs Nächste".
 
Welche Plotline besser ist? Garkeine. Konkrete Geschichten überzeugen nicht durch ihren (in drei Sätzen zusammengefassten) Grundplot. Sie überzeugen durch Stil und Charakterisierung, dadurch, dass die erzählte Geschichte und die Welt der Figuren für den Leser erlebbar und mitreißend wird.
Vorsicht, dieser Diskussionspartner könnte für Kinder ohne Ahnung nicht geeignet sein, da er pedantisch und mit linguistischer Feinheit Argumente zerfleddern kann.
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)





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