Der junge Sänger saß auf dem Sofa. Er trug einen weißen Yukata und hing an seinem Handy. "…nein …ich will nicht …ich werde heute nicht vorbeikommen und auch nicht morgen oder irgendwann einmal ..." Missmutig starrte er in den Raum.
Negative Gefühle waren über Kyo zusammengeschlagen und hatten ihn wieder einmal, wie so oft schon in den vergangenen Jahren in eine tiefe Depression gezogen und die einzige Möglichkeit, die er gesehen hatte, sich aus diesem Strudel an Gefühlen zu ziehen, war sich selbst zu verlet
Kaoru taten die Knochen weh. Den ganzen Tag über hatte er Kyo mit einem Schwimmreifen durch den Swimmingpool in ihrem Garten gezogen, dabei wollte er eigentlich nur eines. Sich mit einem guten Buch auf einer Sonnenliege ausstrecken und sich in dessen Welt verlieren.
Dir en greys Sänger saß hinter der Bühne zusammengekauert auf einem kleinen Sofa. Seine Augen waren geschlossen und hin und wieder durchlief ein Zittern den schlanken, kleinen Körper. Er wusste nicht mehr weiter.
Kyo saß in seinem Hotelzimmer und starrte die Zeitung in seinen Händen an. Er hatte nur sehr limitierte Deutschkenntnisse, aber sie reichten aus, um zu sehen, dass jemand bei der Zeitung Mist gebaut hatte, einen riesigen Haufen Mist.
Ein leises Piepsen ließ beide aufhorchen und Kyo's Redeschwall brach. „Was war das?“, fragte er verwirrt nach und blickte zu Die, der ebenfalls zu überlegen schien, was das gerade war, dann aber fast panisch aufsprang [...]
Dunkle Gedanken huschten durch den Kopf des jungen Mannes. Er lag auf einer Wiese und starrte in den Himmel, vollkommen unbeeindruckt vom Regen, der auf ihn herab prasselte. Seine Kleidung war vollkommen durchnässt und klebte an seinem Körper, wie eine zweite Haut.
Ruhige Atemzüge waren die einzigen Geräusche, die in dem abgedunkelten Raum zu hören waren, als Daisuke vorsichtig die Tür zu seinem Schlafzimmer aufschob.
Mir blieb die Luft weg und sofort zog ich meinen Kopf zurück, drehte mich um und drückte mich mit dem Rücken an die Trennwand, atmete langsam und tief durch und versuchte zu verstehen, was ich da gerade gesehen hatte.
„Wann kommt Papa denn jetzt endlich?“, erklingt zum wiederholten Male die Stimme des kleinen Blondschopf in der Wohnung, welche zwar in Tokio liegt, aber dennoch nicht mitten in der Innenstadt.
„Bald, mein Schatz.
Müde trat Kaoru durch seine Wohnungstür und hing den Schlüssel wie immer an sein Schlüsselbrett. Der Tag war lang gewesen, aber sie hatten im Studio auch viel geschafft, denn es stand ein neues Album an und dem wollten sie ja schließlich mit allem gerecht werden.
Zärtlich fuhren seine Hände über seinen Oberkörper und zogen beinahe jeden Muskel nach. Seine Haut klebte und war mächtig erhitzt. Die Halle kochte und bebte zugleich.
Daisuke stand am Bühnenrand und beobachtete Kyo aus dem Augenwinkel. Der Sänger hatte schon kurz nach Konzertbeginn sein Shirt ausgezogen und den Blick auf seinen Oberkörper freigegeben.
Nicht mehr lange und er würde den Verstand verlieren!
Lange konnte er sich das Ganze wirklich nicht mehr ansehen, denn von Tag zu Tag wurde es schwerer seine Gefühle zu verstecken.
Kyos Pov.
Gott, was war denn nun schon wieder los?
Kyo hatte keinen blassen Schimmer, warum er nun schon wieder über der Kloschüssel hing und diese sich genauer betrachtete.
Ihm war langweilig, aber volle Möhre. Kaoru hatte keine Ahnung, was er gerade mit sich anfangen sollte und das kam äußerst selten vor, da er ja sonst bis zum Hals in Arbeit steckte. Aber heute war mal nichts zu tun und so viel Freizeit überforderte ihn wirklich.
Kyo wusste nicht, wann er das letzte Mal so früh wach war. Es war gerade einmal kurz nach sieben - am Morgen versteht sich - und er war doch tatsächlich auf dem Weg zum Probenraum.
Faul saß Kyo vor seinem Laptop und wuselte etwas durch die Untiefen des Internets. So richtig konnte ihn aber nichts fesseln und er wollte den kleinen Kasten gerade ausschalten, als er angeschrieben wurde.
Flink flogen die schlanken schmalen Finger über die weißen und schwarzen Tasten. Die schönsten Töne erklangen so und erfüllten den schmalen, tristen Raum. Seine Augen hatte er geschlossen und er ließ sich einfach führen.
Unter größter Anstrengung hievte der kleine, blonde Japaner den vollen Wassereimer in den Aufzug und suchte sich dann noch all seine Utensilien zusammen, die er für seinen Job brauchte.
Es war schon dunkel draußen, als Daisuke und Kyo den Probenraum als letzte verließen. Da es regnete, spannte Kyo seinen schwarzen Schirm auf, um seinen schwarzen Anzug zu schützen, den er zu dem Interview am Nachmittag getragen hatte.