Hoffnungslos? von Tasha88 (Kageyama x OC) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 11 ---------------------- “Hey Kageyama, hier ist noch …” “Danke.” Schon nimmt der Angesprochene Saori das Handtuch aus der Hand und wendet sich sofort wieder Hinata zu. “Du musst springen, hörst du? Springen! Gott, wie schwer kann das bitte sein? Du hast vor Jahren bei Hoshiumi gesehen, wie es geht und bekommst es immer noch nicht hin?” “Nerv nicht rum, Nerviyama!” “Bitte?” “Du nervst! Spring doch selber!” “Du Boke!” “Nerviyama!” Und während die beiden mal wieder in eine ihrer sinnlosen Streitereien vertieft sind, steht Saori immer noch neben ihnen, ehe sie seufzt und davon geht. Sie ist jetzt bereits seit vier Monaten Managerin des Volleyballclubs. Sogar ihr erstes großes Turnier, das Interhigh, hat sie schon miterlebt. Und obwohl sie nun schon so lange nahe an ihrem Schwarm dran ist, sind die einzigen Fortschritte, dass sie ihn inzwischen ansprechen kann und er sie. Aber mehr ist da nicht. Er scheint sie trotzdem nicht wahrzunehmen, zumindest nicht als Frau und das frustet sie sehr. Langsam ist der Punkt erreicht, an dem sie sich fragt, ob es überhaupt noch Sinn macht, es zu versuchen … Sie bemerkt nicht, dass ein paar Meter weiter Yachi steht und sie stirnrunzelnd beobachtet. ~🏐~ Noch einmal. Noch einmal will sie es versuchen. Saori holt tief Luft, ehe sie zum vermutlich letzten Mal für heute zu ihrem Schwarm tritt. “Du, Kageyama?”, fragt sie ihn unsicher und ihre Finger spielen mit dem Band ihrer Tasche, die sie über der Schulter hängen hat. “Ja, Mishima?” “Sollen wir beide gemeinsam nach Hause laufen? Wir haben ja den gleichen Weg …” Er blinzelt erstaunt, ehe er seinen Kopf schüttelt und abwinkt. “Ne, muss nicht sein. Hinata und ich wollten noch was besprechen.” “Oh, ach so.” Und erneut lässt Saori ihren Kopf sinken. Sie zwingt sich noch zu einem kurzen Lächeln, das aber eher wie eine verzerrte Grimasse wirkt, ehe sie eine Hand hebt. “Dann bis morgen.” Und ohne eine Erwiderung abzuwarten dreht sie sich herum und verlässt schnell die Sporthalle. Hoffentlich sieht keiner die Tränen in ihren Augen. Yachi, die nur ein paar Meter weiter steht und alles mitbekommen hat, kneift ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. “Das darf ja nicht wahr sein!”, knurrt sie. “Dem werde ich die Leviten lesen! Kageyama!”, schreit sie gleich darauf laut durch die Sporthalle und rennt direkt auf diesen zu. “Hitoka, warte!”, ruft Yamaguchi ihr hinterher und blickt ihr mit weit aufgerissenen Augen hinterher. Hatten sie nicht erst vor ein paar Tagen besprochen, dass sie sich nicht in das einmischen werden, was da zwischen Kageyama und Mishima vor sich geht? Warum hält sie sich nicht daran? “Yachi? Was ist denn los?” Kageyama hat sich zu der Managerin umgedreht, die nun vor ihm steht und ihn wütend von unten herauf anfunkelt. Gleich darauf stößt sie ihm ihren Zeigefinger gegen die Brust. “Was soll der Mist denn? Warum trampelst du so auf Mishimas Gefühlen herum?” “Ich … Was?” Verwirrt blickt Kageyama die Kleinere an. Er soll was tun? Mishimas Gefühle? “Warum bist du so gemein zu Mishima?” “Aber … ich bin doch nicht gemein zu ihr.” “Bist du sehr wohl! Was sie alles tut und du schätzt es nicht einmal wert! Dabei solltest du doch froh darüber sein!” “Über … über was denn?” Verunsicherung macht sich in Kageyama breit, während Yachi vor ihm steht und die Hände in die Hüften gestemmt hat. Was hat er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Er versteht es wirklich nicht. Er schätzt Mishima doch wert. Sie macht einen guten Job als Managerin. Oder … “Hat Mishima einen extra Job übernommen und ich habe da etwas verpasst?”, fragt er verwirrt und legt seinen Kopf schräg. “Was?” Ungläubig starrt Yachi ihn nun an. Da legt sich eine Hand auf deren Schulter. “Hitoka, bitte. Wir haben doch besprochen, dass wir uns zurückhalten.” Yamaguchi blickt seine Freundin besänftigend an. Diese schüttelt jedoch nur missmutig ihren Kopf. “Was habt ihr besprochen?” Kageyama runzelt seine Stirn. “Ach lasst ihn doch. Er wird es niemals blicken. Und Mishima ist auf jeden Fall besser dran so.” Tsukishima erscheint ebenfalls hinter Yamaguchi und Yachi, während er Kageyama durch seine Brille ansieht und seine Gesichtszüge zu einem höhnischen Grinsen verzogen hat. “Tsukishima Kei, das will ich gar nicht hören!” Nun funkelt Yachi den besten Freund ihres Freundes an. Dieser zuckt jedoch nur mit seinen Schultern. “Ach kommt schon, so unrecht habe ich gar nicht.” “Was soll das bitte heißen?” Kageyama verzieht sein Gesicht und sieht Tsukishima wütend an. Er kann es wirklich nicht leiden, wenn dieser so ist. Also immer. “Dass du niemals eine Freundin finden wirst, das soll es heißen. Oh, und auch, dass es für jedes Mädchen besser so ist.” “Bitte?” Kageyama knirscht wütend mit den Zähnen. Was soll das denn jetzt schon wieder? “Mensch Tsukki, was soll das denn? Lass solche Sprüche.” Yamaguchi sieht seinen besten Freund kopfschüttelnd und missmutig an. “Aber wirklich! Lass es oder du kannst dir sicher sein, dass ich Keiko davon erzählen werde!” Auf Yachis Aussage hält Tsukishima seine Hände abwehrend in die Höhe. “Schon gut. Auch wenn ich Recht habe mit dem, was ich sage. So wird er nie eine Freundin finden.” Er lässt seine Hände sinken und verschränkt sie vor seinem Oberkörper. “Und mit dem Rest habe ich auch Recht.” Hinata, der bei Kageyama steht, sieht die ganze Zeit verwirrt zwischen ihnen hin und her. Worum geht es hier eigentlich? Er hat wirklich keine Ahnung und ist vermutlich so verwirrt wie sein bester Freund. Langsam schiebt er sich neben Yachi. “Du, Yachi”, flüstert er dieser ins Ohr. “Ja?”, fragt sie ihn, während sie ihren Kopf zu ihm dreht. Er kratzt sich am Hinterkopf. “Was genau ist hier denn los? Warum meint Tsukishima, dass Kageyama nie eine Freundin finden wird? Und was hat das alles mit Mishima zu tun?” Die Gefragte legt ihren Kopf ein wenig schräg. “Weißt du, Hinata, ich glaube, dass Mishima ihn ziemlich mag. Also Kageyama.” “Häh? Warum das denn?” “Tja, Gefühle lassen sich nicht unbedingt erklären. Sie mag ihn halt.” “Sie mag ihn? Ich meine, ich mag ihn ja auch, irgendwie. Und du magst ihn auch. Die meisten hier ebenfalls, auch wenn er immer super mürrisch ist. Verstehe ich auch nicht.” Yachi muss schmunzeln und schüttelt ihren Kopf ein wenig. Hinata ist genauso verpeilt wie sein bester Freund. “Nein, Hinata. Sie mag ihn nicht nur. Sie empfindet etwas für ihn. Ich denke, dass sie in ihn verliebt ist.” Hinata sieht sie verwirrt an und legt seinen Kopf leicht schräg. Mishima mag Kageyama? Sie ist in ihn verliebt? Nachdenklich runzelt er seine Stirn. “Oh, aha. Aha … Ohhhhh!” Als es ihm endlich klar wird, was Yachi da gesagt hat, weiten sich seine Augen. Gleich darauf lacht er laut los. “Mensch Kageyama, dass du das nicht blickst! Vielleicht hat Tsukishima gar nicht so unrecht.” “Wie bitte? Was willst du damit sagen? Gleich setzt es eines, das sage ich dir!” Kageyama greift nach Hinatas Kragen und droht diesem mit einer Faust. Er senkt sie, als Yachi sein Handgelenk fest umschließt und daran zieht, ihn so dazu zwingt, Hinata wieder loszulassen. Dieser lacht immer noch. “Ernsthaft, Hinata, du kannst aufhören zu lachen. Du hast es bis gerade eben schließlich auch nicht kapiert. Also tu nicht so, als wärst du besser als dein Kumpel.” Tsukishima verdreht seine Augen, ehe er einen Huster von sich lässt. “Einzeller”, ist trotzdem laut zu hören. “Tsukishima Kei!”, zischt Yachi und schon hebt er wieder beide Hände entschuldigend vor sich hoch, kann einen weiteren höhnischen Blick zu Hinata und Kageyama jedoch nicht unterdrücken. Ehe einer von ihnen noch etwas sagen kann, ertönt eine laute und tiefe Stimme durch die Halle. “Was ist hier denn noch los? Macht mal, dass ihr alle nach Hause kommt. Morgen haben wir ein Trainingsspiel gegen die Sejoh und ich will, dass ihr ausgeruht seid!” Trainer Ukai kommt in die Sporthalle und blickt seine Drittklässler an. Die fünf sind die Letzten, die noch im Raum sind, alle anderen sind bereits weg. “Also?” Er bleibt neben Tsukishima stehen, der kurz auf ihn schaut und anschließend auf Kageyama deutet. “Der da kapiert nicht, dass ein Mädchen ihn mag.” Und erst jetzt, wo jemand das so deutlich ausspricht, scheint es auch bei Kageyama Klick zu machen. Seine Augen weiten sich und sein Mund steht weit offen, während er Tsukishima ungläubig anstarrt. “Was? Du kapierst nicht, dass Mishima dich mag?” Ukai stöhnt auf und schüttelt seinen Kopf. “Geht da oben bei dir drinnen eigentlich nichts anderes als Volleyball rum? Gott, du wirst nie eine Freundin finden, du bist echt ein Trottel.” Und während Kageyamas Augen sich noch weiter weiten - immerhin ist es anscheinend sogar seinem Trainer vor ihm klar geworden, dass dieses eine Mädchen ihn mag - lacht Tsukishima laut los. “Sag ich doch schon die ganze Zeit über! Meine Worte!” Yachi und Yamaguchi starren den Trainer ebenfalls ungläubig an, während sich Hinata peinlich berührt über den Hinterkopf reibt. Ist es wirklich allen klar gewesen außer ihm? Er dreht seinen Kopf leicht zur Seite und nimmt den Gesichtsausdruck seines besten Freundes wahr. Langsam lässt er seine Hand wieder sinken. Okay, eindeutig nicht schlimm, dass er es nicht bemerkt hat. Schlussendlich sollte es ja schließlich Kageyama und nicht ihm bewusst sein. “Hey, Kageyama.” Yachi berührt diesen sanft am Unterarm. Sie kann ihm ansehen, wie schockiert er von dieser Enthüllung gerade ist. “Mach dir Gedanken, was du willst. Es ist deine Entscheidung. Aber fühle dich zu nichts gezwungen, ja?” Langsam nickt dieser, ohne ein Wort zu erwidern. Doch dazu ist er auch gar nicht in der Lage, denn in seinem Kopf drehen die Gedanken gerade durch. Mishima mag ihn? “Okay, wir beziehungsweise ihr seid fertig hier. Raus jetzt und kommt morgen fit und ausgeruht wieder zurück. An die Chaoten unter euch: Das bedeutet, kein Training mehr. Wir sehen uns morgen früh.” Und damit scheucht Ukai seine Krähen aus dem Nest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)