Hoffnungslos? von Tasha88 (Kageyama x OC) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 5 -------------------- Als das Training zu Ende ist, seufzt Saori. Heute war der Tag aufwühlender als sonst. Vermutlich, weil sie das Gespräch von Yachi und Yamaguchi mitgehört hatte, obwohl es sie an sich ja nichts angegangen ist. Und dann ist da auch noch Kageyama, der sie, wie auch schon in den letzten Wochen einfach ignoriert hat. Klar, er grüßt sie jedes Mal, aber wirklich mit ihr sprechen tut er nicht. Und das ist schon etwas niederschmetternd. Jetzt ist sie zwar extra zum Volleyballclub, aber Erfolg hatte sie bisher noch nicht. Erneut entkommt ihr ein tiefes Seufzen. Sie wünscht sich so sehr, dass es anders wäre … “Mishima, Umeda, habt ihr noch einen Augenblick?”, ruft Yachi in dem Augenblick. Sofort hebt Saori ihren Kopf. “Ja”, antwortet sie schnell. Ihr Herz nimmt wieder einen Takt zu. Jetzt kommt sicher das, was sie vorher belauscht hat. Schnell ballt sie ihre Hände zu Fäusten, um ihre Aufregung ein wenig zu mildern. “Natürlich”, antwortet auch Umeda, gut gelaunt wie immer. Lächelnd blickt er Yachi an, während Saori angespannt ist. Was, wenn Yachi doch eine andere Entscheidung getroffen hat und sich nur für einen von ihnen beiden entscheidet? Dann ist es ja klar, dass sie Umeda nimmt! Seine Vorzüge überwiegen einfach. “Also, um es schnell zu machen”, richtet Yachi da schon an sie beide, “bald seid ihr einen Monat hier im Volleyballclub. Wie gefällt es euch denn bisher?” “Oh, ich finde es super! Es macht wirklich Spaß!”, schießt es bereits aus Umeda heraus. “Ich bin auch sehr gerne hier”, antwortet Saori etwas leiser auf die Frage. “Das merkt man euch an.” Yachi legt ihren Kopf schräg und drückt das Notizbuch, das sie noch in der Hand hält, enger an ihren Oberkörper. “Im Normalfall ist es so, dass ein Club eine Managerin oder einen Manager hat, manchmal auch zwei. Aber wenn ihr beide hier seid, wären wir sogar zu dritt.” “Oh, bedeutet das, wir sind einer zuviel?”, unterbricht Umeda sie und sieht fragend zu Saori und anschließend wieder zu Yachi. Diese zuckt mit ihren Schultern. “Nicht unbedingt zuviel, auch wenn es sehr ungewohnt ist. Aber schlussendlich ist ja jede helfende Person mehr gut, nicht wahr?” Unsicher nicken ihre Schüler beide und sie lächelt. “Schlussendlich geht es nur um dieses Schuljahr, in dem ich auch noch dabei bin. Nächstes Jahr, wenn ihr beide weiter machen möchtet, dann wärt ihr zu zweit. Und im Jahr drauf, wärst es noch du Umeda, dann solltest du nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin schauen. Natürlich nur, wenn ihr beide dabei bleiben wollt.” Es ist, als würde ein schwerer Stein von Saoris Herz fallen. Yachi will sie tatsächlich beide als angehende Manager behalten. Sie wechselt einen strahlenden Blick mit Umeda, der genauso erfreut wirkt wie sie. “Ja, sehr gerne.” “Ich will auch gerne da bleiben”, stimmt Umeda ebenso wie Saori zu. Dieser kommt in dem Moment ein Gedanke. Eine Idee, die ihr weiterhelfen kann. In zweierlei Hinsichten. Ihrem fachlichen Wissen und auch bei Kageyama. “Yachi”, richtet sie zögerlich an die Ältere, die sie sofort ansieht. “Ja, Mishima?” “Ich habe überlegt”, wieder nimmt Saoris Herzschlag zu, “Umeda weiß ja doch schon einiges über Volleyball, auf jeden Fall viel mehr als ich …” “Das stimmt”, antwortet Yachi zögerlich. “Ich habe überlegt … also … wie wäre es, wenn mir jemand noch ein wenig hilft? Ich meine, mit mir diese Volleyballsachen übt? Dann bin ich doch sicher auch eine größere Hilfe, oder?” Langsam legt die Ältere ihren Kopf schräg und nickt langsam. “Ja, das … ja, schon.” “Also meinst du, ich könnte jemanden von den Spielern fragen, ob der mir sozusagen ein wenig Nachhilfe gibt? Muss ja nicht lange sein. Während dem Training, oder auch”, erneut nimmt ihr Herzschlag einen weiteren Takt zu und schlägt nun hart gegen ihren Brustkorb, “danach.” Nun leuchten Yachis Augen auf. “Das ist eine tolle Idee.” Sie sieht zur Seite. “Am besten wäre vermutlich einer der Älteren. Ähm, Hinata zum Beispiel. Der redet wirklich gerne über Volleyball.” “Ich habe eher an”, Saori muss sich zusammenreißen, nichts durch ihre Gestik oder Mimik zu verraten, trotzdem laufen ihre Wangen rot an, “Kageyama gedacht …” “Kageyama?” Erstaunt sieht Yachi sie auf diesen Vorschlag an. Sie verzieht ihr Gesicht. “Ähm, sicher? Ich meine … er ist schon etwas … speziell. Hinata wäre da einfacher. Tsukishima … ne, den lieber nicht. Der macht so etwas sowieso nicht sonderlich gerne. Außerdem würde seine Freundin vielleicht nicht so viel von halten … Oder vielleicht Tada… ähm, Yamaguchi. Ich kann ihn mal fragen und …” “Ich dachte halt an Kageyama”, platzt Saori ihr ins Wort, “weil er doch der Zuspieler ist und am meisten Ballkontakt hat und am meisten auf seine Mitspieler eingehen muss, oder? Und er kann ja auch den Aufschlag ziemlich gut und so … daher …” Man kann Yachi ansehen, dass sie nachdenkt. “Unter diesen Gesichtspunkten ...” Und schon dreht sie sich um. “Kageyama! Komm mal kurz her.” Und während dieser aus sie zukommt, ist es vorbei. Saoris Wangen laufen hochrot an und sie bemerkt aus den Augenwinkeln, dass Umeda sie erstaunt anblickt. Doch sie weigert sich, darauf zu reagieren. Zumindest mehr, als dass sie auf den Boden starrt. “Yachi? Was ist?”, erklingt da bereits die Stimme ihres Schwarms. “Mishima hatte eine Idee, die ich ganz gut finde”, antwortet Yachi auf Kageyamas Frage. “Sie würde gerne noch mehr über Volleyball wissen, um uns als Managerin noch besser unterstützen zu können.” “Ah ja? Naja, ist sicher eine gute Idee. Man kann nie genug über diesen Sport wissen, gerade als Managerin.” “Du weißt, dass ich auch als Laie eingestiegen bin, Kageyama? Eigentlich bin ich auch nur hier, weil ich zu Kiyoko damals nicht nein sagen konnte.” “Ah, echt?” Er klingt erstaunt, entlockt Yachi ein Kichern. “Oh ja. Nun gut, Mishima will mehr über Volleyball lernen. Und sie meinte, dass du der geeignete Kandidat dafür bist. Da kann ich nur zustimmen.” “Wirklich? Warum ich?” Nun richtet sich sein Blick das erste Mal erstaunt auf Saori, die ihm versucht stand zu halten, auch wenn ihre Wangen dunkler und dunkler werden. “Du als Zuspieler hast doch den meisten Ballkontakt. Du bist auch sonst ein guter Spieler und hast viele Stärken, die unser Team besser machen. Warum also nicht dein Wissen weitergeben?”, erwidert Yachi, die wohl genau weiß, dass sie so die richtigen Saiten trifft, wie das Funkeln in ihren Augen zeigt. Schon werden Kageyamas Augen für einen Moment glasig, ehe er zufrieden grinst und nickt. “Oh ja, das bin ich!” “Gut dass dir das klar ist … manchmal zumindest. Dann gibst du Mishima Nachhilfe?” “Eh, für was?”, fragt er verwundert nach und kurz hat Saori das Gefühl, dass er auf ihr Herz tritt. Das tut weh. “Mensch Kageyama, hör doch zu.” Yachi sieht ihn vorwurfsvoll an, woraufhin er seinen Kopf einzieht und schuldbewusst wirkt. Sie hat ihn wirklich unter Kontrolle, so wie auch alle anderen der Volleyballer. Alle hören auf sie, anstandslos. Und wie man immer wieder sehen kann, sind auch der Trainer und der zuständige Lehrer von ihr überzeugt. Ein Gefühl überkommt Saori: Genauso will sie auch werden. Yachi ist echt ihr großes Vorbild! Zudem ist sie mit einem der Volleyballer zusammen. Wenn nicht sie als Vorbild, wer dann? “Okay, mache ich.” “Super. Also Saori, gut so? … Saori?” Die Angesprochene schreckt hoch. Sie hat gerade nichts mitbekommen und starrt ihre Lehrerin nun mit großen Augen an. “Was?” Yachi deutet auf Kageyama. “Er gibt dir Nachhilfe.” Und nun scheint Saoris Herz ihren Brustkorb zu durchschlagen. Wirklich? “Was?”, bringt sie erneut ungläubig hervor. “Ja, warum nicht?”, murmelt er und zuckt unbeholfen mit den Schultern. “Gut. Dann macht ihr beide noch aus, wann ihr euch treffen wollt.” Yachi klopft Kageyama auf die Schulter, ehe sie ihren Kopf zur Seite dreht und dort jemanden am Eingang der Türe der Sporthalle stehen sieht. “Oh, ich muss los. Dann bis morgen, ja?” Sie hebt ihre Hand, ehe sie losläuft. “Keiko”, hört man sie dabei laut rufen. Saori nimmt das alles gar nicht so wirklich wahr, sie starrt nur Kageyama an. Wirklich? Sie wird Zeit mit ihm verbringen? Nur sie beide. Gott, sie kann es nicht glauben. “Na gut, wann hast du denn Zeit?”, erklingt da seine tiefe Stimme und seine Augen sind immer noch unnachgiebig auf ihre gerichtet. “Ähm, eigentlich … immer”, antwortet sie leise, während sie wieder einmal ein paar ihrer Locken hinter ihr Ohr streicht. “Jetzt gleich?” “Jetzt … gleich?” Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Darauf hat sie sich doch noch gar nicht vorbereiten können. Sie hat nichts hübsches an, ist nicht hübsch geschminkt. Sie trägt nur ihren Sportanzug und ist total durcheinander. Und sie konnte sich auch nicht seelisch und moralisch darauf vorbereiten. “Oder morgen? Dann können Hinata und ich noch ein wenig miteinander trainieren. Du kannst auch noch ein bisschen bleiben und zuschauen, dabei kann man sicherlich auch etwas lernen”, fragt er, als sie nicht wirklich antwortet. Kurz zögert Saori, dann nickt sie langsam. Das ist doch immerhin schon einmal ein Anfang, oder? Und für morgen kann sie sich dann ja ein bisschen mehr herrichten. Doch, so ist es gut. Und schon nickt sie wirklich zustimmend. So kann sie ihn beobachten und muss sich nicht einmal dafür rechtfertigen. “Doch, das klingt gut.” Warum ist ihre Stimme noch immer so verdammt leise? “In Ordnung, dann machen wir es so.” Und noch ehe sie reagieren kann, dreht er sich schon um. “Hey Hinata Boke, los, schlagen wir noch ein paar Bälle!” “Dummer Kagetrottel!” “Selbst Trottel!” “Immer einmal mehr als du!” “Nein, ich immer einmal mehr als du!” “Thihihi, immer einmal mehr Trottel als der andere, passt zu euch”, tönt eine spöttische Stimme vom Eingang der Sporthalle bis zu ihnen. “Kei, reiß dich zusammen und lass die beiden in Ruhe!” “Pfft, dass du immer noch denkst, dass du Tsukki mal ändern kannst, Keiko.” “Klappe, Tadashi. Und du auch, Keiko.” “Selber Klappe, Schmetterling!” Mit großen Augen sieht Saori zu, wie die anderen Drittklässler und die gerade Aufgetauchte, die Tsukishimas Freundin sein müsste, wenn sie es bei den Spielen im letzten Jahr richtig wahrgenommen hat, gehen. Oh man, sie hätte dieses Selbstbewusstsein von den älteren Mädchen wirklich auch gerne. Sehr gerne. “Also, Mishima, siehst du zu?” Als Kageyamas tiefe Stimme hinter ihr erklingt, laufen zwar ihre Wangen rot an, doch sie dreht sich schnell zu ihm um und nickt. Auch wenn sie vielleicht nicht so viel Selbstbewusstsein wie die Älteren hat, sie wird diese Chance nutzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)