Wie im Film von Kurayko ================================================================================ Prolog: Vorstellung ------------------- Ein Name, ein Blut doch wie Feuer & Wasser. 2 Jahre liegen zwischen uns, aber die Wege gleichen jener unser Eltern auf individuelle weise. Während ich wie unsere Mutter als Schauspielerin & Jungmodel durch die Weltgeschichte jette, ist mein Bruder eher wie unser Vater Bodenständig. Doch verbindet uns neben der tiefen Geschwisterliebe, den Spleen für Rätsel und anderen Mysteriösen auch die Freundschaften unserer Eltern. Eine von ihnen hat er im Gegensatz zu mir in all seiner Zeit als “Meitantei des Osten“ Japans vergessen, obwohl sie mehr in sein Metier fällt als in meines. Damit das sich sicherlich vor euren Augen aufsteigende Fragezeichen auflöst, stelle ich mich euch vor: Mein Name ist Miyu doch im Business nennt man mich Fujimine. Bin 15 Jahre alt und eigentlich Mittelschülerin der gleichen Schule wie mein Bruder, welcher dieser als Oberschüler besucht. Sein Name ist wie auch unsere restliche Familie über die Grenzen unserer Heimat bekannt. Yūsaku & Yukiko Kudō Der Kriminalautor welche für seine Reihe “Baron der Nacht“ Weltruhm erlangte, sowie die ehem. Schauspielerin haben uns viele ihrer Gaben mit auf den Weg gegeben. (Mama´s Mädchennamen zu tragen war ihre Idee.) Meinen Bruder hingegen brauch ich nach dem Vorwort wohl nicht mehr wirklich beschreiben, denn es ist kein geringerer als der “Sherlock Holms der Neuzeit“ Shinichi Kudō Wie ich 12 war reisten unsere Eltern mit mir in die Staaten aus, von wo ich mit Spannung den Fällen meines daheim gebliebenen Bruders beobachtete. Wir sahen uns regelmäßig, wenn ich wegen der Prüfungen, Shootings o.ä in Japan zu tun hatte. Die Entfernung machte uns nichts aus, denn eigentlich brauchten wir nur in den Spiegel sehen um einander in die Augen zu blicken. So verging die Zeit. Kapitel 1: Einladung & Heimkehr ------------------------------- Ich konnte mich vor Aufträgen nicht mehr retten, doch dank unserer Mutter hielt sich der Druck in Grenzen. Nur spürte ich das etwas nicht stimmte und so saß ich eines Abends bei Papa im Arbeitszimmer und laß mir sein neues Skript durch, wie Mama verdächtig euphorisch hereintänzelte. „Musume!“ Besorgt trafen sich Dad´s und mein Blick. //Was hat sie jetzt wieder ausgefressen?// „Du wurdest soeben vom Suzuki Unternehmen als Ehrengast auf ihre nächste Vernissage eingeladen.“ Sie neutral ansehen zuckte ich mit den Achseln, was sie schmollen ließ. „Miyu Kudō, ich verbitte mir diese Gleichgültigkeit.“ Papa schmunzelte, er liebte es, wenn sich seine beiden Damen spielerisch in den Haaren lagen. „Du weißt was ich von solchen Gesellschaften halte, Haha.“ Ich konnte es teils sogar verstehen. „Kann ich wenigstens bei Shinichi unterkommen oder findet alles im Hause des Gastgebers statt?“ Eigentlich wussten wir das der Gastgeber mich nur eingeladen hatte, um vor der Presse anzugeben. Dennoch sollte diese Heimreise für mich andere Türen öffnen. Besorgnis wich dem störrischen in den Augen der im Raum stehenden. Es war kein Geheimnis was mir auf der Seele lag. „Natürlich wirst du Zuhause wohnen. Professor Agasa wird sicherlich schon alles vorbereitet haben.“ Es war nicht lang nach unserem letzten Abschied, als plötzlich nichts mehr über meinen Bruder zu finden war und an seiner statt über die Fälle des “schlafenden Kogorō Mōri“ geschrieben wurde. Aus eigener Recherche und den Erzählungen Shinichi wusste ich was für ein Stümper der ehem. Kommissar eigentlich ist. //Aniki…// „Mach dir keinen Kopf kleines, Shinichi weiß zurechtzukommen.“ Lächelte Dad über einem weiteren Kapitel sitzend. Keiner nicht mal meine Eltern selbst konnten mir trotz ihrer Erlebnisse daheim, eine einzige Frage beantworten…immer nur die Gewissheit, es würde ihm gut gehen. //Warum glaub ich es nicht?// Mich vom Sofa erheben legte ich ihm sein bisheriges Werg auf den Tisch und gab ihm ein Kuss auf die Wange. „Wenn du das sagst Papa…ich jedenfalls finde das bisher gelesene hervorragend und bin gespannt wie der Titelheld die Wahrheit verträgt.“ An Mama vorbei gehen nahm ich sie bei der Hand. „Danke für die Auszeit!“ ehe ich mit einem „Gute Nacht!“ das Zimmer verließ. … „Bist du sicher ihr geht es gut?“… „Was ich weiß, unsere Tochter hat stets ihren eigenen Kopf.“… Im Flieger nach Tokio, fiel mir die Zeitschrift mit mir auf dem Cover, als “Japans Stern am Modehimmel!“ auf. In meinen Sitz zusammensinken schob ich meine Brille zurecht. //Müssen die immer so übertreiben?// Die Neugierde jedoch veranlasste mich etwas in diesen herumzublättern. //Nanu, der sieht ja aus wie Aniki als Kind!// Ein Bericht über einen durch diesen kleinen Jungen gelösten Mordfall, erinnerte mich an unsere Kindheit und wie wir uns über die Lösung einiger gestellter Rätsel rauften. *Kicher* „Bitte schnallen sie sich wieder an, wir werden in Kürze landen.“ Vom Fensteraus, sah man schon den Airport und am Ausgang zum Taxi-Platz erwartete mich eine Überraschung. „Miyu-san!“ Unweit von mir stand das kleine gelbe Auto von… „Professor welch Freude!“ Der in die Jahre gekommene Erfinder, wohnte direkt neben uns und war Freund der Familie. „Deine Mutter bat mich dich abzuholen. Sie wollte nicht das du auf dem Heimweg irgendwelchen Halunken in die Hände fällst.“ *Kopfschütteln* „Typisch Mama, dabei kann ich mich doch verteidigen und zur Not würde mein Bruder ihnen das Handwerk legen.“ Der Gesichtsausdruck des Professors sprach Bände, nur keine schönen. „Wo ist Shinichi überhaupt?“ „Er ist an einem wichtigen Fall zugange.“ Schoß die Antwort wie aus einer Pistole. Zu schnell für meinen Geschmack. „Soso… *hach* dabei habe ich ihn so vermisst.“ Mitfühlend wie immer, legte er seine Hand auf meine Schulter. „Du kennst ihn, wenn er sich in etwas verbissen hat…“ //Für wahr.// „Ist alles um ihn herum unwichtig.“ Auf der Rückfahrt gratulierte er mir zu meinem Erfolg, nur wollte ich mehr über die Hintergründe meines Bruders erfahren. „Er wird sich sicher bei dir melden, jetzt wo du überall in den Medien präsent bist.“ Seufzend schaute ich auf die an uns vorbeirasenden Häuserreihen. „Und wenn es nur um seine Fallaufklärung ginge…ich möchte so gern seine Stimme wieder hören.“ Leicht strich ich mir über die Lider. „Baka Nii-chan!“ An unserem Haus angekommen, hievte der Professor meinen Koffer aus dem Wagen. „Komm jetzt erstmal an und wenn was ist kannst du jederzeit bei mir vorbeikommen.“ Murrend gab ich nach, nahm den Koffer und fischte den Schlüssel aus der Tasche. „Arigatou!“ Eine leichte Verbeugung genügte um seiner indirekten Bitte nachzukommen. //Willkommen Zuhause// Alles war an seinem Platz auch Shinichi sein Zimmer sah noch genauso aus wie in meiner Erinnerung. //Er wird sicher nix dagegen haben…// Die Fenster weit öffnen, schauten einige Passanten nicht schlecht drein. //Ist wohl lange her, seit mein Bruder hier durchgelüftet hat.// Rücklinks ließ ich mich auf das große Bett fallen „Ah…“, wie das Telefon plötzlich klingelte. „Kudō“ Stille am anderen Ende. „Hallo?“ Etwas rührte sich „Entschuldigen sie die Störung, Inspektor Megure hier ich dachte den Herrn des Hauses erreichen zu können.“ Kühl fuhr ich mir durchs Haar. „Tut mir leid Inspektor, aber Aniki ist zurzeit nicht zu Gegend. Kann ich ihm etwas ausrichten?“ Dem Mann am anderen Ende schien die Luft zu fehlen. „Nein danke, richten sie ihm einfach von meinem Anruf aus.“ „Gern Hr. Inspektor & eine angenehme Schicht.“ Damit war das Telefonat für mich zu ende. //Sicher flippt er gerade total aus, weil er mit mir gesprochen hat.// Viel Aufregendes geschah an diesem Tag nicht mehr. Gleich am nächsten Morgen klingelte erneut das Telefon. „Moshi moshi“ „Nee-chan?“ Mir blieb das Herz fast stehen. „Shinichi!“ Sich vielmals bei mir entschuldigen, ließ er mich erst nicht zu Worte kommen. „Der Professor erzählte mir, du bist zur morgigen Vernissage der Familie Suzuki geladen.“ *tze* „Dachte du hast es aus einer der vielen Klatschblätter, welche sich gerade darum reißen mich zu interviewen.“ Es fiel mir schwer nicht zu weinen. „Wo bist du überhaupt? Mum & Dad sagen kein Wort, der Professor druckst rum und anstelle mich abzuholen muss ich nun allein hier im Haus die Zeit totschlagen.“ Nur was wäre er für ein Detektiv/Bruder, wenn ihm dies nicht schon längst aufgefallen wäre. „Ich habe dich lieb & verstehe deine Sorge, doch musst du mir nicht die Starke vorspielen…“ ich hörte sein amüsiertes Lächeln. „dafür reicht deine Schauspielkunst gegenüber meinem Gespür als Detektiv nicht aus.“ Jetzt hatte er mich. „Aber dein Ego kann es mit dem deines Rivalen Kid nicht aufnehmen, dafür bist du zu sensibel liebster Bruder.“ Kabbelnd kratzte ich mit dem Vergleich zum “Phantom in the Moonlight“ an seiner Ehre als Schnüffler. „Gehörst du etwa auch zu seinen Fans?“ //Wenn er wüsste.// Resigniert verneinte ich. „Nein! Eher mehr eins deines Kollegen in Osaka.“ Und konnte sein Schmollmund direkt vor mir sehen. „Doch sind du und Papa meine wahren Helden.“ *Verlegendes Schweigen* „Ach bevor ich es vergesse Aniki, Inspektor Megure bittet dich ihn zurück zu rufen.“ Er lachte. „Hat er sich nicht gefreut mit meiner berühmten imouto gesprochen zu haben?“ *lach* „Eher war das Schweigen der Lämmer seine Begrüßung.“ Glucksen genoss ich die Vertrautheit. „Ich melde mich wieder sobald es geht, bleib bitte auf der Hut.“ Mein Schweigen sagte ihm alles. „Hab trotz allem viel Vergnügen und zieh dich vernünftig an.“ Seine letzten Worte gingen in einem Kichern unter. //Als ob ich nicht wüsste…// Über Ran kannte ich die Familie Suzuki durch ihre beste Freundin & Klassenkameradin: Sonoko Nur in unausweichlichen Situationen wie die Vernissage, wollte ich mit diesen Leuten Zeit verbringen. Noch mit dem Telefon in der Hand schlurfte ich ins Arbeitszimmer meines Vaters. Ich war irgendwie noch völlig müde von der Reise, jedoch wie ich kurz die Augen auf dem Sofa schloss, spürte ich einen Windhauch. „Es gibt eine Tür mit Klingel.“ „Wie der Bruder ein Morgenmuffel.“ Mich nicht rührend, trat die Person an mich heran. „Hey nicht einschlafen, dachte wir verbringen den Tag zusammen.“ Die Augen wieder öffnen, blickte ich in schöne blaue Seelenspiegel. „Hast du keine Zaubershow vorzubereiten?“ Er lachte. „Du wirst deinem Namen gerecht, Miyu. Aber Nein! Dieses Mal gibt es keinen Grund.“ Dieses klare freie Lachen hörte ich auch nur selten. „Außer du zauberst mir für morgen Abend einen aus den USA importierten Edelstein herbei.“ Dafür kassierte er eine Schelle. „Trottel!“ Weil es meinem aus Kindertagen vertrauten Freund und Sohn des Kostüm-Lehrers meiner Mutter, Kaitō Kuroba gehörte. Zwar ähnelte er Shinichi in gewisser Hinsicht, doch waren sie wie Voll & Neumond. „Hast du mit ihm telefoniert?“ Mich aufrichten, legte ich das Telefon beiseite. „Wenn du die Antwort kennst warum fragst du?“ „Na weil es um ihn herum so still geworden ist und diese Schnarchnase aufgetaucht ist.“ Ich schmunzelte. „Hattest wohl schon die Ehre mit ihm gehabt, wie?“ Seine fröhliche positive Art verscheuchte immer die aufkommenden Wolken meines Gemüts. Sich auf den Teppich vor mir niederlassen, verschränkte er die Arme vor der Brust. „Sich mit dem Meitantei des Ostens zu messen, macht viel mehr Spaß, als mit dem…doch was ist mit dir, wie fühlt es sich an “Japans Stern am Modehimmel“ zu sein?“ //Themenwechsel aufgrund mieser Gefühlswelt// „Hör auf es so zu betonen, als sei ich einer deiner Diamanten, Kaitō…reicht, wenn mich meine Mutter schon genug mit der morgigen Suzuki-Group Vernissage nervte.“ Eine Rose aus dem Nichts zaubern, beugte er sich zu mir vor. „Weil du einer bist meine kleine süße Kudō. Allein das Meitantei & du die Welt mit euren Saphiren verzaubert, sagt schon alles aus.“ Leicht verlegen nahm ich die Blume an. „Charmeur oberster Güte.“ Kapitel 2: Zufall is the Girl best Friend ----------------------------------------- Ganz Gentleman lud er mich in seine Lieblingsconfiserie ein. „Yukiko hat dir viel von meinem Vater weitergegeben.“ Grinste er mir die Tür aufhalten. „Einiges habe ich mir auch selbst von ihm abgeguckt.“ Nickte ich ihm dankend zu. Uns an einen Tisch setzen, bestellten er sich das übliche nur für 2 Personen. //Er kann es nicht lassen// Die Kellnerin war hin & weg, nur den Blick, welchen sie mir schenkte, hätte nicht abstoßender sein können. „Wusste gar nicht, dass du so ein Frauenheld bist mein lieber.“ Ignorierte ich die Dame einfach und wandte mich meinem Geleit zu. „Du bist auch viel zu oft außer Lande“ Zeigte er mir nun seine überheblich arrogante Seite. „Sonst wärst du mir sicherlich auch schon verfallen.“ Ohne Zögern „Kann sein, doch vergiss nicht wessen Blut ich bin.“ gab ich ihm klar Kante. „Mit nichten würde er diese Liaison dulden & deine Nachbarin würde mir ebenfalls den Hals umdrehen.“ Dies brachte ihn zum Lachen. „Um Aoko musst du dir keine Gedanken machen, die steht mehr auf Blondinen.“ Perplex schlug ich die Lider auf. „Dabei hat sie doch all die Jahre…“, „Seit ein Austauschschüler von Möchtegern Detektiv aus England zu uns kam, redet sie über nichts Anderes als das er oder einer der hiesigen ihrem Vater zwar helfen, jedoch schön die Finger von Kid lassen sollen.“ Seine Gestikulation dabei ließ mich nun in Gelächter ausbrechen. //Genau dies habe ich vermisst// Beim Essen sprachen wir über alles was uns in den Sinn kam, tauschten Ansichten über bestimmte Themen aus und erzählten einander unsere Probleme. „Du glaubst nicht was für schmierige Typen einen alles schreibt…“ Wir konnten einander lesen wie offene Bücher, ließen uns aber trotzdem unsere Geheimnisse. Es war wie zwischen Shinichi & mir…wir mussten uns nicht voreinander verstellen. „Entschuldigung, kann es sein das sie das Model & Schauspielerin Fujimine-san sind?“ Ein kleines braunhaariges Mädchen zog sachte an meinem Ärmel. Lächelnd nahm ich ihr Notizbuch. „Wie heißt du denn?“ „Ayumi!“ fingen ihre Augen an zu strahlen. Unter dem vielsagenden Schmunzeln meines besten Freundes, signierte ich der Kleinen ihr Buch, wie mir beim zurückreichen ihr Anstecker ins Auge fiel. „Das ist aber ein schicker Anstecker.“ Glücklich zeigte sie ihn mir und erzählte von ihren Freunden, mit welchen sie schon bei einigen Kriminalfällen beiwohnte. //Man könnte sie mit der “Backer Street“ Bande vergleichen.// „Dann achtet gut aufeinander.“ Lächelte ich ihr zu, wie sie mit einer Verbeugung davonlief. „Da hast du einem kleinen Fan eine große Freude bereitet.“ Schmunzelte Kaitō noch immer, ehe er an seinem Kakao nippte. „Bei Kindern lasse ich gern mal mein Pokerface weg.“ Keiner um uns herum hatte seine Aufmerksamkeit auf das eben passierte gerichtet, „Da sieht man wieder wessen Blut du bist…“ schnaubte der Mittelschüler belustigt in seine Tasse. „Geschwister mit den fast gleichen Marotten.“ Gespielt eingeschnappt tat ich es ihm mit dem Kakao gleich. „Pöh…“ Der Nachmittag war trotz einiger *Gähn* Anfälle meiner Saits und blöden Kommentaren seiner Saits dazu, einfach nur schön. „Hast du dich eigentlich schon für eine Garderobe fürs morgige Event entschieden?“ //Oh Shitt!// An meinem Innehalten merkte er was los ist und fuhr sich lässig durchs ohnehin wuschelige Haar. „Du bist unverbesserlich.“ Die Lippen zu einer Schnutte verziehen, schaute ich ihn an. „Für den blöden Spruch, hilfst du mir gefälligst dabei.“ Zu meinem Erstaunen ergriff dieser meinen Arm und zog mich ohne, dass ich auch nur in der Lage war die Haustür zu öffnen direkt ins Ankleidezimmer meiner Mutter. //Ich will jetzt nicht wissen wie er das gemacht hat.// Nach nur wenigen Minuten, hatte er mir 6 Kleider in die Arme gelegt. „Nun zieh dich um, ich mach uns in der Zwischenzeit ein Tee.“ Ins Bad verschwinden, versuchte ich dem ganzen Herr zu werden. Im ersten Outfit gekleidet kehrte ich ins Zimmer zurück, wo der Magier mit einem Tablett beladen grade hereinkam. „Bei deiner Mutter ja, bei dir…NEXT!“ So ging es auch bei 3 weiteren Kleidern weiter, als er sich an meinem Koffer zu schaffen machte //Frechheit// und ein mir unbekanntes “Kleid“ zum Vorschein brachte. Sein nachdenkliches Gesicht und der darauffolgende Wechselblick zu mir, verhieß nix gutes. „Wag es ja nicht…ah…“ Doch zu spät, noch bevor ich auf sein sündiges Grinsen reagieren konnte, hatte ich schon das besagte Kleidungstück am Leibe. „Na da sieh einer an.“ Es war schlicht, die Farbe unterstrich meine Vorzüge, nur an den Schultern zu Beginn der Ärmel angebrachten “Dekoration“ musste ich mich gewöhnen. „Da sieht man wer in eurer Familie den Ton angibt.“ Meinte er nur nebenbei und ließ mich eine Drehung machen. „Du siehst unglaublich aus Miyu-chan.“ Auf dem beigelegten Kärtchen hatte Mutter mir den Namen des Designers aufgeschrieben, für den Fall das ich nach ihm gefragt werde. *Dong…Dong* „Oh ich muss los, wir sehen uns sicherlich noch vor deiner Rückreise.“ Hüpfte Kaitō vom Bett auf und schaute zur Uhr. „Dein Bruder schläft richtig bequem, hätte ich von dem Steiftier nicht erwartet.“ Böse funkelte ich ihn an. „Was verlangst du, er ist mein Bruder & das Steiftier nehme ich mal als Kosewort.“ Mir einen Kuss auf die Wange gebend verabschiedete er sich für den Abend und verschwand wie es sich gehört in einer Rauchwolke. „Du hättest auch die Tür nehmen können, Bakaitō!“ Irgendwie beschlich mich aber ein Gefühl, anstelle des Kleides lieber traditionell ein Kimono zu wählen. //Wer weiß was der alte Suzuki im Schilde führt.// Sicher das Gewand im Schrank verstauen, fischte ich ein nicht allzu auffälligen, jedoch gut bedachten Kimono hervor. //Mama hat mehr zur Auswahl als viele Boutiquen in Paris// Ich wusste es würde Beschwerden ihrer Saits geben, wenn sie mich so in den Zeitungen erblickt, aber was wäre ich für eine Schauspielerin, wenn ich nicht Style echt zu unseren Traditionen stehen würde. Schließlich bin noch minderjährig und da mir das Klientel des Vorstandsvorsitzenden nicht geheuer ist: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wie recht ich mit meiner Vermutung lag erfuhr ich am nächsten Morgen via Mail meines Managements. Der Zausel hat ohne das Wissen der Öffentlichkeit einen riesigen Rubin von seinem Geschäftspartner für diesen Abend ausgeliehen, welcher mein Antlitz als sein Ehrengast zieren sollte. //Buddha hilf// Von der Größe her könnte er sogar ins Beuteschema meines Freundes passen, doch der hatte eine Verabredung bei Familie Nakamori zum Essen, also… Ein finsteres Lächeln schmückte mein bis zu dem Moment müdes Gesicht. *kichert fies* //Wer diesen Zufall nicht in vollen Zügen auskostet, verpasst oft die besten Chancen auf den Hauptgewinn.// Geschwind machte ich mich für den Tag fertig und lief zum Professor rüber, der gerade wieder am Tüfteln war. „Guten Morgen!“ Erschrocken drehte er sich zu mir um. „Miyu…“ ihm schien der Schreck noch richtig in den Gliedern zu stecken. „Warum klingelst du nicht?“ „Tze, tze, tze…bei ihrer Arbeit hier, hören sie so gut wie gar nix und außerdem wissen sie, dass ich sämtliche Schwachstellen am Haus kenne.“ Dabei muss ich wohl wie mein Bruder ausgesehen haben, denn er fasste sich an Kopf „Ihr Beide macht mich irgendwann noch fertig.“ Dabei entdeckte er den von mir mitgebrachten Kaffee. „Arigatou!“ Mich gegen den Tisch lehnen schaute ich auf seine Werke. „Prof. könnten sie mir zu heute Abend was besorgen?“ Neugierig nippte er an seiner Tasse. „Was hast du wieder ausgeheckt?“ Fröhlich über beide Ohren strahlend, listete ich ihm alles auf. „Und wenn es keine Umstände macht, würden sie mich gegen 1 Uhr dann von dort abholen? Käme blöd rüber, wenn keiner mich armes hilfloses Geschöpf zu gegebener Stunde abholt.“ Theatralisch unterstrich ich meine letzten Worte und sah wie dem Mann die Gesichtszüge entgleisten. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ Abschmetternd hob ich die Hände „Mehr Fliegen mit einer Klappe kann man nicht schlagen, Professor…“ bevor ich sie vor der Brust verschränkte. „Somit wären mir diese was schuldig und gäben nebenbei endlich Ruhe.“ Nachgebend ließ er die Schultern hängen „Du hast ja Recht, aber ist es nicht zu gefährlich ohne das nötige Knowhow?“ Wieder typisch “Kudō“ grinste ich ihn an. „Unterschätzen sie mich nicht, ich habe von den Besten gelernt...dies wird meine Meisterklausur.“ Alles lief perfekt, nun musste ich nur noch die Feinheiten checken ehe es zum Showdown kam. //Schade das mein Bruder gerade mit Abwesenheit glänzt…hätte dem ganzen sicherlich noch ein wenig mehr Pfeffer gegeben.// „Aber man kann nicht alles haben“ sagt der Volksmund. Kapitel 3: surprice surprice ---------------------------- Pünktlich fuhr mich eine Limousine des Unternehmens vors Anwesen. „Fujimine-san!“ Die Reporter traten sich schon gegenseitig auf die Füße, nur um ein gutes Bild oder ihre obligatorischen Fragen zu stellen. Zuckersüß winkte ich ihnen zu, grüßte brav einige von ihnen und nahm die mir, vom Gastgeber gereichte Hand. „Willkommen zurück Fujimine-san, es ist uns eine Ehre sie hier willkommen zu heißen.“ //Ätzend// „Ich danke ihnen für die herzliche Einladung Suzuki-sama, schön wieder in heimischen Gefilden zu weilen.“ //Bisschen Honig ums Maul schmieren kommt immer gut.// Höflich gab mir der alte Herr einen angedeuteten Handkuss, was ein gefundenes Fressen für die Anwesenden Paparazzi war. //Wo ist meine Sonnenbrille, wenn man sie braucht…?// Seinen Arm reichend, führte er mich ins Anwesen, wo bereits mehrere Gäste an ihren Aperitifs hingen. Unter ihnen die Nichte von Jirokichi mit Freundin und dem kleinen Jungen, welchen ich auf der Herreise in einer Zeitschrift sah. //Putzig.// Nach einer weiteren Ansprache auf der Bühne durch den Gastgeber, sowie kleinerem Smalltalk mit einigen der Gäste, stapfte die Erbin in großen Schritten auf mich zu. „Fujimine-san, wenn ich um ein Autogramm bitten darf!“ Musternd ließ ich den Blick über sie schweifen. „Dabei bin ich doch bloß eine kleine Göre, welche sich nur mit Hilfe ihrer wesentlich talentierteren Mutter über Wasser halten kann.“ Schamesröte trat auf ihre Wangen. Sie erinnerte sich an den Tag wo sie mir diesen Satz an den Kopf geworfen hat, weil sie wegen einer Lappalie sauer auf mich war. Ran verkniff sich ein Lachen. „Sie hat es nicht vergessen, Sonoko!“ „Persönliches Pech würde ich sagen.“ Kommentierte der Kleine seine Hände in den Hosentaschen. Betroffene Person ignorieren, begrüßte ich Ran freundlich mit einer kleinen Umarmung. „Schön dich wiederzusehen Mōri-san, gratuliere zum Sieg bei der letzten Meisterschaft.“ Gerührt erwiderte sie „Arigatou!“, bevor sie sich an den kleinen Mann neben sich wandte. „Conan Edogawa kennst du sicherlich, immerhin seid ihr ja über einige Ecken miteinander verwandt.“ //Bitte Was? Wie? Wer?// Prüfend schaute ich mir den Knirps vor mir an. //Also abstreiten würde ich unsere Verbindung nicht, dafür sieht er…// Ich hielt inne //nein…das ist unmöglich…// reagierte doch bevor es zu Missverständnissen kam. „Für Wahr, doch wie ich ihn das letzte Mal sah, war er gerade ein wandelnder Meter.“ Mich zu ihm herunter kniend, strich ich ihm übers Haar. „Nicht zu glauben dich hier in Japan anzutreffen, Conan-chan…sind deine Eltern auch hier?“ Die klugen Augen hinter den Brillengläsern hatten den gleichen Schalk im Nacken, wie die meinen. „Nein! Sie haben mich allein her geschickt in der Hoffnung einen von euch anzutreffen, was leider nicht der Fall war.“ Zu Ran aufblickend, dachte ich mich will jemand hinters Licht führen. „Dann danke ich Mōri-san dafür, dass sie dich aufgenommen hat.“ Nur schien mir die Karate-Meisterin nicht den Eindruck zu machen. „Onkel Kogorō ist Detektiv und es ist so spannend ihm dabei zuzuschauen.“ Frohlockte Conan ein wenig übertrieben, doch spielte ich sein Spiel mit. „Dabei könntest du von meinem Bruder mehr lernen als von dem.“ Verlegen lächelte die Tochter des Themengebers, wie ich mich erhob, um mich an meinen Platz nahe des Familienoberhaupts zu begeben. „Dann habt noch einen angenehmen Abend ihr Drei.“ Mir den Blick des Jungen bewusst kehrte ich ihnen nach einer eleganten Verbeugung den Rücken zu. //Was wird hier gespielt…ist er der Grund, warum meine Eltern kein Sterbenswort über ihren Heimbesuch verlieren?// Mit dem Schatz des Abends um meinen Hals stand ich einigen ausgewählten Reportern rede wie Antwort inkl. einiger Schnappschüsse für die Klatschpresse. „Und der Einfaltspinsel Kid weiß gar nix von meinem Glück!“ amüsierte sich Suzuki Senior über seinen scheinbar genialen Plan. „Ist es nicht eigentlich immer ihr Traum gewesen, diesem Unhold die Leviten zu lesen?“ fragte ich spitzbübisch nach. Mir wieder ein Kuss auf den Handrücken andeuten, schaute er mir in die Augen. „Heute möchte ich ihm so eine auswischen. Der Rubin des Gottes Ares und der schönste Stern an unserem Firmament…“ einige Mikros berührten schon fast meinen Kimono. „Ihn gegenüber damit einen Vorteil zu haben, versüßt mir schon unser nächstes Aufeinandertreffen.“ //Contenance behalten Miyu, Contenance// Den Kloß im Hals hinunterschluckend, erwiderte ich „Na sie sind mir aber gewitzt Suzuki-sama“ gekünstelt hinter meiner anderen Hand lachen. //Wenn der wüsste.// Alles verlief wie am Schnürchen, bis mich zu gegebenen Anlass ein kleines Bedürfnis dazu veranlasste den Raum zu verlassen. „Werdet ihr abgeholt Fujimine-san o. soll einer meiner Fahrer sie nach Hause bringen?“ „Zu Großzügig, nur wird Prof. Agasa dies schon übernehmen, wenn sie so freundlich währen ihm die Einfahrt zu gewährleisten.“ Unter dieser einfachen Antwort dahinfließen, nickte der Hausherr nur und gab seinem Bodyguard alle Instruktionen. //Das wäre somit auch von der Liste// Im Bad war ich allein, so viele Damen waren auch nicht wirklich zu Gegend. Warum nur? Ein Schelm wer Böses denkt Möge das Spiel beginnen! *puff… zisch… überall dichter Nebel* Punkt Mitternacht, wie der letzte Glockenschlag übers Gelände schallte. Gingen im Anwesen alle Lichter aus. „Ladys and Gentleman, vielen Dank für ihr erscheinen.“ Auf der Bühne ging mit Mal ein Scheinwerfer an und ließ einen ungebetenen Gast in seinem Lichte baden. „Welch Freude, dass sie mir solch Mühen abgenommen haben, Suzuki-san!“ Gelassen voller Selbstbewusstsein nahm sich die in weiß gekleidete Person das Objekt seiner Begierde „Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.“. Grinste und ließ eine Blendgranate fallen. „KID!!!“ Das Gebrüll des um seinen Sieg geprellten, war im ganzen Haus zu vernehmen. Es dauerte eine Weile bis sich alle von dem eben erlebten erholt hatten, am lautesten war das Girly-Kreischen von niemand geringerem als Sonoko. //Organ liegt in der Familie…// Im kühlen Licht des Vollmondes hockte der bekannte “Phantomdieb 1412“ auf den Dachzinnen des Anwesen und begutachtete den Edelstein akribisch. „Schade, schon wieder nicht was ich suche.“ Seufzend erhob dieser sich, wie. „Du bist immer für eine Überraschung gut Kid“ Hinter ihm der kleine Junge von der Party auftauchte. „Niemand hätte damit gerechnet dich hier zu sehen.“ „Nennen wir es Instinkt, ich fühlte das Suzuki etwas im Schilde führt und habe einfach mal improvisiert.“ Überheblich ließ Kid die Kette mit dem Rubin an seiner Hand baumeln. „Doch leider wieder nicht was ich mir erhofft hab.“ Ihm seiner Gesellschaft zuwerfend, spiegelte sich das Mondlicht für einen kurzen Augenblick im Monokel es Unruhestifters wider. „Sei so gut und gebe ihm der reizenden Prinzessin wieder…“ Conan stockte, wie sein Gegenüber fortfuhr. „sie wird sicher gleich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.“ Damit öffnete sich der unterm Umhang versteckte Gleiter, welcher seinen Herrn mit dem nächsten Windstoß davonfliegen ließ. „Verdammt!“ fluchte der kleine Junge, ehe er sich wie von Kid gewollt hinunterbegab, wo eine müde dreinschauende Schauspielerin von Ran gestützt aus dem Bad geführt wurde. „Fujimine-san, geht es dir nicht gut?“ Benommen schaute ich auf den mir entgegenkommenden Knirps. „Da geht man nur kurz wohin und dann sowas…“ Lächelnd reichte Conan mir die Kette. „Aber woher?“ fragte Ran verwundert. „Kid meinte es ist nicht das was er sucht und ich solle ihm der reizenden Prinzessin wiedergeben.“ Ihn mir wieder um den Hals legen, kamen auch schon wie die Heuschrecken sämtliche in Haus eingedrungenen Reporter. Sonoko jammerte ihrer Freundin die Ohren voll, da Kid es sich herausnahm sie einfach zu ignorieren. „Die hat Sorgen!“ Über die Synchronität des Satzes, schauten der Kleine und ich uns kurz fragend, dann amüsiert darüber an. //Nun bin ich mir sicher…da muss mir gleich jemand so einiges erzählen.// Dank Suzukis eingreifen musste ich erst am folge Tag bei dem herbeigerufenen Inspektor Nakamori erscheinen. //Mein armes Ohr, es wird noch die ganze Nacht klingeln.// „Miyu-san, ein Glück.“ Kämpfte sich mein Fahrer durch die Menge. „Die laufen hier herum, als wäre eine Bombe explodiert.“ //Hehe…// Überrascht schaute der Prof. zu Conan. „Was machst du den hier?“ dessen Frage sich beim Blick auf Ran beantwortete. Den Rubin zurückgebend, bedankte ich mich noch einmal, erhielt eine ernstgemeinte Entschuldigung vom Organisator, mit einer Einladung zum Brunch bei meinem nächsten Besuch und ging anschließen mit Prof. Agasa zu seinem Wagen. „Hat scheinbar alles genaustens funktioniert.“ Meinte dieser, als wir vom Hof fuhren. „Gut das sie den Gleiter über den Wald haben fliegen lassen, so konnten alle Spuren zur Verfolgung im Sande verlaufen.“ Lehnte ich mich in den Sitz und schaute mir das Treiben an. //Die haben es wirklich nicht bemerkt…selbst dieser kleine Möchtegern// In der gesamten Umgebung des Veranstaltungsortes, wurde jeder Stein zwei Mal umgedreht, dies konnte man anhand der Truppenstärke erkennen. „Aber beantworten sie mir eine Frage, Professor…“ Gewissenhaft lenkte er den Wagen durch die Nacht. „Und Welche?“ Schier gelangweilt richtete ich meinen Blick zuerst weiter aus dem Fenster. „Dieser kleine Junge vorhin, dieser Conan Edogawa…“ Man spürte die Anspannung vom Fahrersitz ausgehen. „Ran sagte er sei ein entfernter Verwandter von mir…“ Langsam wurde er nervös. „Mir ist aber keine Familie mit diesem Namen in unserer Linie bekannt…“ Sich zusammenreißen, versuchte Agasa seine Stimme nicht zittern zu lassen. „Und welche Schlussfolgerung stellt sich dir daraus?“ Nun wandte sich meine Aufmerksamkeit kühl auf ihn und sagte es ebenso kalt heraus: „Ist Conan Edogawa, mein Bruder Shinichi?“ Kapitel 4: Sichtwechsel ----------------------- „WAS KID?“ brüllte Nakamori ins Telefon. „WANN & WO?“ Auf meinem Reis kauen, beobachtete ich das Schauspiel vor mir //Wieso Kid?// Beim weiteren Zuhören des eher analogen Gebrülls, fielen die Stichworte: “Rubin“, “Suzuki“ & “spurlos verschwunden“ Aoko packte schon mal in weiser Voraussicht die Tasche ihres Vaters. //Wenn er so drauf war vergaß er oft ¾ seiner Sachen.// Mir gerade eine weitere Fuhre Reis in den Mund schaufeln, haute Nakamori mit beiden Händen auf den Tisch. „Dieser miese Verbrecher…das war garantiert geplant!“ //Wie denn wenn ich hier sitze und esse?// Von Jii hatte ich keine Informationen erhalten, auch in den Medien hat Suzuki keine Lobeshymnen auf sich geschwungen. //Wer könnte also…?// Am nächsten Morgen in der Schule fiel mir dann der Artikel in der Zeitung auf, welchen mir Aoko zuvorkommender weise direkt vor die Nase pfefferte. „Der Kerl ist noch abgebrühter, als erwartet…“ Gähnend richtete ich meinen Blick aufs Titelblatt und sah… //Das bin ja ICH!// Ein druckfrisches Profilbild meines alten Egos. „Kaitō Kid überrascht bei Vernissage!“ Ich konnte mir bei besten Willen keinen Reim drauf machen, wie ich an 2 verschiedenen Orten sein konnte, ohne mich an dieses Ereignis zu erinnern. „...bei der gestrigen Vernissage der Suzuki-Group, erschien um Mitternacht zur Überraschung aller anwesenden Gäste im Hause des Gastgebers Jirokichi Suzuki, der berüchtigte Kaitō Kid und stahl den als Leihgabe vorhandenen “Rubin des Ares“…“ Ich traute meinen Augen kaum. „…Galant wie immer erschien der in weiß gekleidete Meisterdieb vor den Augen aller, nahm sich den Edelstein und verschwand ohne eine Spur zu hinterlassen in der Vollmondnacht….“ //Spielt mir mein Hirn gerade einen Streich?// „…Einige Gäste waren wieder von seinem Können hellauf begeistert…keiner wurde verletzt. Nur die Schauspielerin & Model Miyu Fujimine, welche als Ehrengast zu Gegend war erlitt leichte Schwindelanfälle aufgrund einer (nach Angaben der Polizei) mit Schlafgas gefüllten Granate…" //Bitte WAS?// Langsam setzte sich das Puzzle zusammen, doch fehlten einige wichtige Teile. „Wie es scheint hast du keine Aktien in diesen Fall!“ Sprach der neben mir stehende Liebling aller hiesigen Mädchen, Saguru Hakuba, „Dann lag ich mit meiner Vermutung wohl falsch.“ resigniert seufzen. „Als ob ich dir das nicht die ganze Zeit gesagt habe.“ Grummelte ich und las mir den Artikel noch einmal durch. „…Fujimine-san berichtete den anwesenden Reportern nur das ihr auf der Damentoilette plötzlich schwindelig wurde und erst zu sich kam, wie eine weitere Dame sie bewusstlos vorfand…“[/i/] Es war zum verrückt werden, alles war genauso wie ich es immer zu pflegen hegte. 1 zu 1, selbst das der Rubin wieder zurück gegeben wurde… genau meine Vorgehensweise. Was mich noch mehr irritierte, war die Tatsache: //Mein Meitantei glaubt AUCH das ich es war?!// Und das hatte schon was zu bedeuten. Dem Unterricht nur halbherzig folgend, ging ich nochmal jedes einzelne bekannte Detail durch. Es gibt niemanden, außer Shinichi Kudō der so einfach in meine Rolle schlüpfen hätte können. //Aber der ist ja gerade nicht in der Verfassung…nebenbei ist er rechtschaffender, als seine kleine Schwester. Und die wurde Opfer einer meiner Schlafgranaten.// In der Pause schrieb ich mit Jii über dieses Thema, aber auch er kann sich nicht erinnern je darüber nachgedacht, gar recherchiert zu haben. Also wo oder besser wer hat mir da die Show gestohlen und lacht sich jetzt gerade derb ins Fäustchen? „Habt ihr den Kimono von Fujimine-san gesehen?“ hörte ich eine Mitschülerin in ihrer Gruppe schwärmen. „Sowas legeres und doch traditionell elegantes war sicher der Hingucker des Abends, einfach nur großartig.“ //Kimono?// Eigentlich sollte sie doch das von ihrer Mutter beigefügte Kleid zu diesem Anlass tragen. „Stimmt und der Rubin stand ihr ungemein, wie sagte Suzuki-sama…“ die Freundin räusperte sich. „Wenn Zwei der wertvollsten Edelsteine aufeinandertreffen, würde sogar der Meisterdieb schwach werden.“ Woraufhin die dritte im Bunde anfängt zu kichern. „Wie recht er doch hatte, Kid konnte wirklich nicht wiederstehen.“ „Ist aber schon seltsam, dass es kein Ankündigungsschreiben gab.“ Überlegte die Erste. „Wie auch, keiner wusste bis zu diesem Zeitpunkt das der Stein sich im Hause befand.“ Unterbrach sie die Zweite. „Er muss wohl unter den Gästen gewesen sein und hat dann spontan zugeschnappt.“ Wie verliebte Teenager, schmolzen sie dahin und fingen fast an zu sabbern bei dem Gedanken an…Mich. „Der Falke hat seine Flügel ausgebreitet um seinen Platz als Herr der Lüfte einzunehmen und jenen die ihn unterschätzt haben des Gegenteils belehrt.“ Singsang Koizumi wie aus dem Nichts neben uns. //Hat die mich erschreckt!// Aoko und Hakuba schauten sie ebenfalls fragend an. Sie schien in einer Art Trance zu sein. „Geb acht, denn der Falke kennt seine Umgebung und scheut nicht sich der Sonne zu nähern.“ „Hä?“ kam es laut von meiner Nachbarin und holte somit die rote Hexe aus ihren Gedanken. //Ein kluger Falke, der keine Angst und seine Umgebung kennt?“// Akako sprach wieder in Rätseln. //Sich kann sie damit nicht meinen, denn im Vergleich zu ihrem Versuch mich zu “vertreten“, hat die Person von gestern alle Regeln der Zauberkunst befolgt und damit sogar den Besten hinters Licht geführt.// Ich musste herausfinden wer es war und warum… Gleich nach der Schule stattete ich Jii einen Besuch ab. „Junger Herr, ich habe sie bereits erwartet.“ Fröhlich ging ich auf ihn zu. „Was hast du neues, Jii?“ Vor ihm lag meine eigentliche Ausrüstung, „Dies ist ihre komplette Ausrüstung! Ich habe sie nach sichten der Zeitungen aufs Gründliche kontrolliert, aber es fehlt nichts.“ „Wer würde sich auch ins Versteck eines Meisterdiebs trauen?“ Grinste ich selbstsicher. „Eigentlich sollte ich diesem Double danken, weil er mir nun ohne Hintergedanken einige Nervensägen vom Hals gelockt hat.“ Zustimmend nickte der alte Assistent meines Vaters. „Das ist der positive Nachklang, nur wie erklären sie sich diese Nachricht?“ Erstaunt schlug ich die Augen auf. //Nanu?// Denn in seiner Hand befand sich eine Spielkarte. „Diese wurde bei einem Freund von mir hinterlassen.“ Desinteressiert winkte ich ab und setze mich in einen der Sessel. „Na und…dein Freund hat eine Spielkarte in seinem Briefkasten gefunden, was soll das mit mir zu tun haben?“ Der ernste Blick und das darauffolgende Kopfschütteln ließen mich aufhorchen. „Sag nicht, dieser Freund…“, „Doch junger Herr, er ist derjenige welcher ihren Vater und sie ausstattet.“ //Na da hol mich doch…// Dieses Double kennt nicht nur meine Vorhergehensweise, sondern auch meine Hintergründe aus dem “FF“. //Wie Akako sagte…der Falke kennt sich aus.// *Schauder* Da lief es einem eiskalt den Rücken runter. Unbeirrt reichte Jii mir die Karte. „Sie ist an euch gerichtet Kaitō.“ Alles schien normal, nur die Schrift war eine andere. „Arigatou 1412, der Spaß war groß die Show kann weitergehen und niemand weiß wer der Prinz ist. Eine Niete neue Chancen.“ Aufmerksam versuchte ich den Sinn zu verstehen, nur konnte ich kaum einen Hintergrund erkennen. //Ganz klar ein Dankesschreiben an mich, mit dem Hinweis das ich nun ohne Sorge weitermachen kann, denn scheinbar war der Stein nicht was ich suche…// MOMENT! Scheinbar konnte Jii meinen Gedankengang an den Augen ablesen. „Euer Double weiß wonach ihr sucht.“ Jetzt wurde die Angelegenheit richtig unheimlich. Normalerweise kann mich nichts so schnell einschüchtern, aber diese Person scheint mehr über mich und meinen Vater zu wissen als jeder meiner Verfolger auch nur im Ansatz vermutet. „Wer ist dieser Mann, der die Ausrüstung baut?“ „Anonym!“ //Will der mich verarschen?// Trotz allem bitten & betteln, fiel kein einziger Name noch ein Hinweis auf diese Person. Resigniert seufzend kippelte ich etwas mit dem Sessel, „Na wenigstens wissen wir, dass wir uns um diesen Edelstein keine Gedanken mehr machen brauchen.“ und spielte etwas mit der Karte, //Nanu?// wie mir ein sanfter vertrauter Duft in die Nase stieg. //Mh…// Prüfend schnupperte ich an dieser, was Jii skeptisch beäugte. „Ist irgendwas junger Herr?“ Der Geruch ging von der Karte aus, zwar schwach doch würde ich ihn überall wiedererkennen. „Jii…Mach meinen Gleiter startklar, ich werde einen kleinen außerplanmäßigen Trip durch die Nachbarschaft machen.“ Nun hatte ich die Lösung. Nicken seiner Saits. Auf dem Weg zu meiner Antwort hätte ich mich selbst für diese Nachlässigkeit schlagen können. //Es war direkt vor meiner Nase, es hätte so einfach sein können…. Vater vergib mir, du hast mit deiner Ansicht auf solche Frauen recht behalten.// Kapitel 5: Freunde ------------------ Sorgsam hängte ich die geliehene Kleidung samt Zubehör in den vom Professor vorgesehenen Schrank zurück. „Wer hätte gedacht das sie für beide Seiten arbeiten Prof.“ Nebst den praktischen Accessoires, welche er für meinen Bruder entwickelte, fanden sich auch einige des berüchtigten Diebes darunter. *schmunzel* „Wer konnte auch ahnen das nun die 2te Generation diese gebrauchen wird.“ Hörte ich ihn seufzen. //Stimmt ja…Vater und Toichi-Sensei.// „Die Gesichter der Beiden würde ich zu gerne sehen, wenn sie es irgendwann erfahren.“ Geschafft von den Strapazen, setzte sich das besagte Genie auf sein Sofa. „Shinichi würde dir zuerst den Kopf waschen, wenn er von dieser Aktion erfährt.“ Schmollend drehte ich mich zu ihm um. „Der denkt aber, dass es sein Rivale war und dieser wiederum wird mit Sicherheit eine Weile an dem Rätsel zu knabbern haben.“ In der Küche uns einen Kaffee bzw. Tee aufgießen, summte ich zufrieden mit mir selbst vor mich hin. „Machen sie sich nicht so viele Gedanken.“ Zu ihm setzend, nahm ich mir eine der aus Kid´s Pistole stammenden Karte, um meinem lieben Freund ein kleines Dankeschön zu übermitteln. „Auch zwei Meister lernen nicht aus.“ *geweitete Augen* „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Miyu-san?“ Ihm diese reichen, konnte ich nicht aufhören zu lächeln. „Wieso? Wenn sie wirklich soviel von ihren Vorgängern geerbt haben, warte ich gern auf deren Antwort.“ Meinem Gegenüber fielen keine passenden Widerworte ein. „Dir scheint es richtig Spaß zu machen, deine engsten Vertrauten hinters Licht zu führen.“ Zwinkernd streckte ich ihm kurz die Zunge raus. „Soll ihnen doch nicht langweilig werden.“ Agasa wusste genau was ich damit meinte, immerhin hatte ich die Jungs schon damals oft an der Nase herumgeführt und ihnen gerne Streiche gespielt. Trotz allem haben sie BEIDE mich immer wie ein kleines Kind behandelt, ohne das es ihnen in den Sinn kam in mir eine ebenfalls ebenbürtige Mitstreiterin zu sehen. „Ruhen sie sich aus, ich verabschiede mich fürs erste und danke nochmal für ihre Ehrlichkeit.“ Leicht verbeugend kehrte ich in mein Elternhaus zurück, wo mir eine wohlige Dusche den Schweiß von der Haut spülte. //Jetzt müsst ihr es einsehen... ihr Angeber.// Tief und fest fiel ich in einen Traumlosen schlaf. Das Fenster weit geöffnet in Erwartung auf bestimmten “Herrenbesuch“ Kaum öffnete ich am Morgen den Briefkasten, sprang mir das Titelbild der Tageszeitung ins Gesicht. //Da ist meine Bestätigung!// Zusammen mit der restlichen Post, ging ich ins Haus, machte mir was zum Frühstück und genoss meinen Ruhm in vollen Zügen. //Niemand bemerkte die Unterschiede…nicht einmal der kleine süße Conan.// Innerlich machten meine Endorphine ein Freudentänzchen. Nun hatte ich sie alle genau da, wo ich sie haben wollte…bis auf eben jene von denen ich es erlernt hatte. *dring…dring…* Auf dem Telefondisplay prangte “Mama & Papa“ „Guten Morgen!“ Gähnte ich in Hörer, wo meine Mutter schier in die Luft ging. „Miyu Kudō, was hast du wieder angestellt?“ Gelassen mir nichts anhaben lassen, streckte ich meine Arme übern Kopf aus. „Wovon sprichst du Mum?“ Im Hintergrund erklang die Stimme meines Vaters. „Du hast nicht wirklich auf Kosten deines besten Freundes und zur Beunruhigung deines Bruders einen Coup durchgezogen, oder?!“ Wütend ließ ich es nicht auf mir sitzen. „Wer hat mir den nie auf meine Fragen geantwortet? Wer hat mich den immer in meinem Handeln eingeschränkt? Und warum hätte ich mir diese Chance entgehen lassen sollen, nur um so durch jemand anderes die Wahrheit zu erfahren?“ *stürmisches Schweigen* „Aller Welt inkl. des ach so talentierten “Detektiv des Osten“ denken KID wäre es gewesen und bleiben weiterhin blind.“ Yūsaku war der Erste, welcher seine Stimme wiederfand. „Dann soll ich es also jenen diese, bei Nachfrage mitteilen?“ „Ich bitte darum!“ Entschlossenheit war aus meinen Worten herauszuhören. „Das kann sie selbst machen...“ Gab sich meine Mutter geschlagen. „ihr nächster Auftrag findet nämlich bei ihnen in der Nähe statt und freuen sich schon auf ihren Gast.“ „Daran sehe ich keine Herausforderung.“ Nur war hiermit noch lange nicht Schluss. „Nur was hat euch dazu bewogen mich im Dunkeln zu lassen?“ Ruhig resümieren sie ihre Gründe zu dem “Stich im Herzen“ welchen sie mir damit versetzt haben. Zwar konnte ich einiges verstehen, doch sollte es wohl noch eine Weile dauern, bis dieser überwunden war. „Schatz, wenn herauskommt das du hinter dieser Sache steckst wirst du keine Minute mehr zum Luft holen haben.“ Mahnte Mama mich zum Schluss. „Warten wir erstmal die Reaktion der Betroffenen ab.“ Griente ich nur, was Papa sofort heraushörte. „Du bist aber auch genau nach “Schema F“ vorgegangen…das selbst Shinichi den Unterschied nicht bemerkte, überrascht mich allerdings.“ Vorgeblich entrüstet musste ich Aniki in Schutz nehmen. „Bei seiner momentanen Größe und der vorliegenden Lage, konnte er es auch nicht wirklich erkennen.“ Lange hatten wir meine Mutter nicht mehr so lachen gehört. Sie schien wohl Tränen gelacht zu haben, da sie sich nicht mehr einkriegte. Nur da ich noch ein wenig Down vom Vorabend war, verabschiedete ich mich und ging mit der Zeitung bewaffnet in den Garten. //Dann wollen wir mal schauen, was die heimische Presse zu berichten hat.// Ich war mir sicher, Shinichi noch nichts von meinem Wissen zu beichten. //Er würde sich nur den Kopf über meine Sicherheit zerbrechen.// Vom Bild begeistert, gratulierte ich dem Fotografen mental für sein gutes Augenmerk. „Das kommt in mein Fotoalbum!“ Sie hatten mich nämlich im richtigen Moment vor dem prallen Mond einfangen können. //Was er wohl von dieser Hommage hält? *kicher*// Da sich bis zum Abend nichts bei mir tat, beantwortete ich etwas meine Fan-Post und die war teils richtig abnorm. //Haben die mein Alter vergessen o. sind sie Pädophile?// Jene welche mir zu abartig waren, ging direkt an die Polizei. Andere waren zuckersüß mit Bärchen o.ä. welche ich oft ans Waisenhaus oder Krankenhäuser verschenkte, damit sich die Kinder an ihnen erfreuen konnten. Zur Entspannung setzte ich mich mit einem Buch aus der Sammlung meiner Eltern auf den zu Anikis Zimmer führenden Balkon. Der noch volle Mond erleuchtete alles, wie die Straßenlaternen gedimmt wurden und ich in einer Wolldecke gehüllt wenig später beim Lesen einschlummerte. „Unverbesserlich“ Behutsam hob mich jemand von der Bank, auf der ich saß und trug mich ins Haus. „Du wirst dich noch erkälten.“ Klang die tief samtig vertraute Stimme dicht an meinem Ohr. „Und das sagt ausgerechnet du?“, murmelte ich verschlafen, an ihn schmiegen. Auf dem Bett ablegend, setzte sich der Gast zu mir. „Ich bin nicht ohne!“ Müde öffnete ich die Lider und war kurz von dem hellen Schein welches von ihm durchs eindringende Mondlicht ausging geblendet. „Kaitō?!“ Als sich mein Blick klärte, schaute ich nicht schlecht ihn in seinem alten Ego vor mir zu sehen. //Wow!// „Wie komm ich zu dieser Ehre?“ Lächelnd meine Gedanken erahnen strich er mir über die Wangen. „Du hast mir letzte Nacht die Show gestohlen, Kudō!“ Auch wenn ich ihn schon so lange kannte, traf er damit meinen wunden Punkt. „Hab ich das?“ Zwar tat ich auf unschuldig, aber Kaitō Kid wäre nicht Kaitō Kid, wenn es ihm nicht auffallen würde. „Warum denn so verlegen, liebste Freundin?!“ Mir stieg die Wärme bis zum Scheitel. „Baka!“ Er lachte, wurde dann jedoch wieder ernst. „Warum hast du das Gestern gemacht? Dir hätte sonst was passieren können.“ *tze* „Hör auf wie mein Bruder zu reden, ihr habt selbst schuld mit eurem Gehabe. Sei eher dankbar dafür, dass dir dieser und andere nicht mehr auf der Schliche sind!“ Eingeschnappt, wie enttäuscht verschränkte ich meine Arme vor der Brust und taxierte ihn mit meinen Blicken. Daraufhin hob sich seine linke Braue und wich etwas zurück. „Wolltest du uns damit etwa eine Lektion erteilen?!“ Nun schien der Yen gefallen zu sein. „Shinichi & du seht immer nur ein armes verletztes Reh in mir… dabei habe ich schon mehr wie nur Gestern bewiesen, dass wir alle in unserem jeweiligen Metier auf einer Stufe stehen.“ Die herablaufenden Tränen bemerkte ich erst, wie mir eine Weiße behandschuhte Hand über die Wangenknochen strich. „Dann muss ich mich wirklich für meinen Starrsinn entschuldigen und dir danken.“ Seine Stirn an meine Lehnen schloss er kurz die Augen. „Ich hatte nur solche Angst, nachdem mir alles klar wurde und dich hier eben friedlich schlafen sah.“ Ihm das Monokel und den Zylinder abnehmen, hob ich sein Kinn an. „Nun sind WIR beide quitt!“ In seinen blauen Iren versinken, lächelte ich ihm sanft seine Geste nachahmen. „Sei trotz allem auf der Hut und wenn du Unterstützung benötigst, sag was.“ Diese Seelenspiegel funkelten beruhigt im Mondenschein. „Ein doppeltes Lottchen würde diesen Snake sicher verwirren.“ Ich grinste siegessicher, „Und nicht mal der sonst so allwissende “Holmes der Neuzeit“ hat sein eigen Fleisch & Blut unter dem Mantel des mysteriösen Diebes 1412 wiedererkannt.“ umarmte ihn dann jedoch stürmisch „Gemeinsam schaffen wir das unmögliche.“ und holte ihn so aus dem Gleichgewicht auf, dass er rücklinks nach hinten fiel. „huch!“ Eine Weile unterhielten wir uns über die kommenden Tage. Bei Erwähnung wieder ins Ausland zu müssen, trübte sich sein Gemüt. Zwar telefonierten wir immer, schrieben einander Mails o.ä. nur so wie hier und jetzt gab es selten. „Willst du hier heute übernachten?“ Seine freche Antwort darauf: *big smile* Er stand ohne weiteres auf, schnippte und stand in Shirt wie Hose mit einem Kulturbeutel unterm Arm vor mir. „Ich putz mir dann mal eben die Zähne!“ Beim Rausspazieren bekam er von mir ein Kissen an den Kopf. „Pfosten!“ Sein klares, helles Lachen war im ganzen Haus zu hören. Tief durchatmen, legte ich mich zurück in mein Kissen, deckte mich zu und dämmerte langsam wieder weg. „Schlaf schön du Gelegenheitsdiebin.“ Bedröppelt schaute Prof. Agasa am nächsten Morgen drein, wie Kaitō aus dem Haus kam und zur Schule ging. „Ohayou!“ Ihm war das noch viel zu früh. Hingegen mir heute so schnell keiner die Laune verderben sollte. Gemütlich hatten wir zusammen gefrühstückt, dabei erzählt er mir von seinem neuen Trick, den er bei seinem nächsten Coup zeigen wollte. „Davon werde ich sicherlich in den Nachrichten einiges zu lesen kriegen.“ Gab ich ihm Schützenhilfe, ehe er sich aufmachte, um die Bahn zu kriegen. „Pass auf dich auf Miyu, nicht das ich dir zur Rettung eilen muss.“ *lach* „Dafür müsstest du und Aniki über eure Schatten springen und es im Team fertigkriegen, denn wenn wird es nicht ohne sein.“ Strahlend nahm er mich in seine Arme, drückte seine Nase in mein Haar und grüßte den Nachbarn beim Verlassen des Geländes. //Der arme Prof. versteht sicher die Welt nicht mehr.// Wie er außer Sichtweite war, sah ich zu meine Koffer neu zu bestücken. //Nächste Halt:Frankreich!// Kapitel 6: Unerwartet --------------------- Für eine Dokumentare Neuauflage der Nationalheldin Jeanne d´Arc, flog ich gen Paris. Ich werde wohl nie verstehen, was alle an dieser Stadt faszinierte. Ein Modelable reihte sich wie die Nobelrestaurants ans nächste und die Sehenswürdigkeiten wie der Eifelturm oder Notre-Dame gingen in diesem scheinheiligen Getue unter. „Miyu-chan!“ Erschlagen von dem Treiben dieser “Traummetropole“ nahm mich meine Gastmutter Chikage fest in ihre Arme. Wie ihr Mann meine Mutter unterrichtete, unterwies sie mich während meines Aufenthalts ebenfalls in die Kunst der Verwandlung. Sie hatte eine besondere Bindung zu diesem Ort und das nicht nur weil hier die Geschichte ums “alt Ego“ der Männer Kuroba sein Anfang nahm. Hier fühlte sie sich mit ihrem Gatten verbunden, auch wenn es bedeutete ihren Sohn allein in Tokio zu lassen. //Hier haben die Jungs wieder was gemeinsam…sie haben ihre Freiheiten ohne Muttis Nudelholz im Nacken.// In, wie auf den überlieferten Schauplätzen, machte der Dreh unheimlichen Spaß. Ich studierte viel über die damaligen Künste, versuchte mich so gut es nur ging in die Person hineinzuversetzen und sprach mit vielen Menschen aus den Regionen. „Fujimine, warum redest du nicht mit unseren Historikern?“ Hinterfragte mich der Regisseur. „Weil mich die vorgegebenen Theorien langweilen & normale Menschen oft Hintergründe von ihren Ahnen überliefert kriegen, die Historiker nicht für voll nehmen.“ //Ein einfacheres Erfolgsrezept gibt es nicht.// Oft besuchte mich meine Gastmutter in den Drehpausen. Sie behielt für mich den Kontakt nach Japan, wodurch ich kein Fall meines Bruders oder Coup von Kaitō verpasste. Sie erheitert sich immer darüber, wenn die Kontrahenten einander begegnet sind. „Sie könnten wirklich Zwillinge sein. Sowas entzückendes wie ihre kleinen Neckerei erlebt man nicht häufig.“ Amüsierte sie sich stets darüber, genauso wie die meine. //Mütter*seufz*// Wie viel Zeit ins Land gezogen war, erkannte ich erst als die letzte Szene im Kasten und die Dekoration in den Straßen, wie auch der Zustrom von Touristen erheblich zunahm. //Merry Christmas!// „Wer wird deine Begleitung bei den Festspielen sein?“ Antwort: Mein Vater ließ es sich (trotz Einwände einiger Film-Crew-Mitglieder) nicht nehmen an der Seite seiner Tochter über den roten Teppich zu schlendern. „Monsineur Kudō, erneut dominieren sie die Bestsellerlisten internationaler Verlage…“ Horden an Reportern hielten uns ihre Mikrofone vor die Nasen. „Wie ist es nun hier mit ihrer Tochter zu stehen?“ Ganz der Profi, beantwortete Paps ihre Fragen und überraschte mit einem klaren Statement. „Meine Kinder sind trotz ihrer vererbten Eigenschaften zu selbstbewussten Individuen geworden: Wer könnte da nicht stolz auf sie sein?!“ //Papa// Mich fragten sie über das Fernbleiben von Shinichi aus, woraufhin ich nur schelmisch ganz die kleine Schwester parierte. „Auch ein Meisterdetektiv wie er muss für wichtige Klausuren büffeln.“ *allg. Gelächter* Dabei ergriff ich meines Vaters Arm und zog ihn zu mir. „Doch bleibt mein Vater die Nummer 1!“ Keiner wagte es sich mir auch nur zu nähern, weil sie den zwar ruhigen jedoch strengen Blicken des Weltberühmten Autors nicht standhielten. Nachwirkend, stieg das Interesse an meiner Familie worauf meine Mutter dem Zuständigen PR-Leiter dazu “überredete“ die ganze Familie bei dem in Japan standfindenden Event teilhaben zu lassen. Allein der überrumpelte Gesichtsausdruck des Leiters, wie der Männerschwarm Yukiko Fujimine in sein Meeting schneite und so einfach meinte „Wenn dann alle!“… Ihr könnt es euch nur vorstellen *lach* Während der Arbeiten hielt mich Prof. Agasa ebenfalls auf dem Laufenden, da Conan nicht wissen sollte, wer noch alles über ihn Bescheid wusste. Er bestätigte mir auch die bei Telefonaten im Hintergrund erscheinenden Störgeräusche. „Der Stimmentransposer kann halt nicht alle Frequenzen umändern…“ erläuterte er mir diese. Es ging Shinichi dabei nicht besonders, auch ihm wäre es lieber mit mir von Angesicht zu Angesicht per Videochat zu kommunizieren. „Halt die Ohren steif Aniki, wenn ich wieder in Tokio bin bringe ich dir was aus Schottland mit.“ *schnaub* „Du klingst als seien die Rollen vertauscht und ich bin der Jüngere von uns.“ //Bei genauere Betrachtung, stimmt das auch.// Mir tat es im Herzen weh. „Ich würde auch viel lieber mit dir in der Bibliothek auf dem Sofa ein gutes Buch lesen o. du spielst mir wieder was auf der Geige vor.“ Die Sehnsucht nach der Nähe des anderen schmerzte. „Dafür kochst du uns was leckeres.“ Entfleuchte ihm ein trauriges Lachen. //Aniki…// Unser alter Freund Kid hingegen zog ihn immer etwas auf und bot ihm dafür die beste Ablenkung. //Danke Kaitō// „Nächstes Mal werde ich ihm sein blödes Monokel vom Auge nehmen.“ Hörte ich die Kampfeslust heraus. „Willst du denn wirklich wissen wer er ist?“ *Kurze Schaffenspause* //Wusst ich´s doch.// Mein Bruder war zwar an der wahren Identität des Diebes interessiert, doch würden ihm die erquickenden Auseinandersetzungen mit seinem Erzrivalen fehlen. „Du bist gemein.“ „Dafür sind kleine Geschwister da, Nii-san!“ Wer hätte ahnen können, was dann geschah… Irgendwie schaffte er es zum Folgeauftritt in seiner normalen Gestalt zu erscheinen. „Ani!“ fiel ich ihm am Air Port um den Hals. „Willkommen zuhause imouto!“ Ran war ebenfalls da //Wer hätte es auch anders erwartet…//, hielt sich jedoch taktvoll zurück. Gemeinsam verbrachten wir den Tag zusammen, Ran verabschiedete sich kurzdrauf zu ihrem Training. „Schau mal in meine Tasche, ich hatte dir ja was versprochen.“ Im Auto von Agasa sitzen, kramte der Detektiv in eben besagter „Aber das ist doch…“ und holte eine kleine Schachtel hervor. „Du sagtest bei unserem letzten Urlaub, dass wir immer verbunden bleiben...“ Es war eine Herrenkette mit dem keltischen Knoten. „Ich habe die gleiche!“ zeigte ich ihm das Gegenstück zu seiner, was ihn zu Tränen rührte. Um keine Schwäche zu zeigen schaute er sie sich genau an. „Da sind ja unsere Kanjin eingraviert!“ Stolz nahm ich die meine in die Hand. „Du hast mich, ich hab dich & unsere Eltern ihre Kinder.“ Glücklich nahm er mich in den Arm. „Arigatou!“ Den vielsagenden Blick des Professors durch den Rückspiegel bemerkte er nicht. Zum ersten Mal seit Jahren, saß die ganze Familie beisammen am Esstisch. Mama war mit Papa schon vorgereist, um ihren alten Klassenkameraden auf einem Klassentreffen die Ehre zu erweisen. Penibel ging sie mit uns den Plan für den morgigen Abend durch. „Diesmal trägst du das Kleid, was eigentlich für die Vernissage gedacht war.“ „HAI!!!“ Alles verlief wie am Schnürchen, die Klatschpresse und TV-Sender rissen sich um uns. Shinichi trug unsere Kette unter seinem Hemd, ich hingegen offen als Accessoire. Meine Kolleginnen konnten sich an dem “Detektiv des Osten“ nicht satt sehen und fragten nach Autogrammen. Ich musste mir ziemlich oft auf die Lippe beißen nicht einen spitzen Kommentar vorzutragen. „Waren die beim Dreh auch so anhänglich?“ fragte er mich, wie wir unter uns waren. „Nö.. eher ein reiner Hühnerhaufen.“ *augenroll* Kaitō versprochen, ihm die Unterschriften seiner Lieblingsschauspieler zu besorgen. Ging ich kurz zu diesen und ließ das Buch welches mir seine Mutter zugesteckt hatte signieren. „Das ist aber lieb von dir!“ bekam ich von einigen zu hören. //Nun sollte er alle haben.// Gerade wie ich mich zu meiner Familie begeben wollte, explodierte das Nebengebäude und versetzte alle in Panik. //Was?// Sofort wurde das Evakuierung-Protokoll durchgezogen, nur bevor ich meinen Bruder erreichen konnte, um seine mir entgegengestreckte Hand zu greifen, „Nicht so schnell Kleine!“, piekst mich etwas im Nacken. Alles vor meinen Augen verschwamm und das Letzte an was ich mich erinnern konnte, war der verzweifelte Ruf, Shinichis. „MIYU…“ ---Shinichi--- Aus der Hand meiner Schwester fiel unbemerkt ein kleines Buch, in welches sie einige anwesende Stars & Sternchen hat unterschreiben lassen. //Für wen bloß?// Dachte ich mir, nur war diese Frage überflüssig, als ich den in schwarz gekleideten Schrank von Mann neben ihr erblickte. //Wodka// „Sieh einer an du lebst noch…“ Grummelte dieser monoton. „Das wird dem Boss aber nicht gefallen.“ Um uns wurde das Gedränge größer, da eine weite Bombe hochging. „Die Kleine nehme ich als Pfand für dein Leben mit.“, packte unsanft das vor ihm liegende Mädchen und warf sie sich über die Schulter „Wenn du brav bist, bekommst du sie vielleicht zurück.“ und wandte er sich zum Gehen. „Und sag deinem Kumpel Kid er soll beim nächsten Mal das Paket abliefern, sonst überlegen wir es uns anders.“ //Kid?// Ausversehen lief ein alter Herr gegen mich, als ich nach einer knappen Entschuldigung aufschaute, war der Mann in schwarz verschwunden. //NEIN…nein…// „Shinichi?!“ Neben mir stehen, wurde ich von meiner Mutter hinaus ins Freie gezogen. „Wo ist Miyu?“ Hosted by Animexx e.V. 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