Heartbeat von Seiyna-chan (Nachtclub Matrixx) ================================================================================ Kapitel 59: Together -------------------- Akt2/Part50 Together   Izuku ♣   Lange hatten sie sich still weinend in den Armen gelegen, bis Katsuki plötzlich aufsprang und aus dem Zimmer stürmte. Seitdem hatte er ihn nicht mehr gesehen. Es war die erste Nacht seit seinem Erwachen, dass Katsuki nicht bei ihm war.   Von seinem Freund so derart abgewiesen zu werden, tat mehr weh, als er jemals gedacht hätte. Und doch konnte er ihn verstehen. Er glaubte fest daran, dass sie diese Hürde überwinden konnten. Würde es ihn betreffen, hätte er wohl nicht anders reagiert. Auch wenn er sich wünschte, dass Katsuki mit ihm sprechen würde. Es lag so viel Unausgesprochenes zwischen ihnen, dass sie unbedingt klären mussten. Allen voran dieser Vorfall mit der Entführung, an der sich sein Freund die volle Schuld gab.   In seinen Gedanken versunken starrte Izuku aus dem Fenster seines Zimmers, beobachtete still den wolkenbedeckten Sonnenaufgang. Er hatte ein Einzelzimmer in diesem Privatkrankenhaus, es war einsam, wenn man niemanden zum Reden hatte dennoch war er froh über diesen Zustand. So konnte er in Ruhe über alles nachdenken. Auch an ihm ging dieses Ereignis nicht spurlos vorbei. Alte längst vergessene Wunden brachen wieder auf, seelische Wunden die er glaubte nie wieder spüren zu müssen. In seinen Träumen sah er immer wieder das Gesicht des Silberhaarigen, sein gehässiges Lachen, der kranke Blick, wenn er ihn seine Haut durchschnitt, ihn gewaltsam gefügig machen wollte.   An seinem Körper gab es keine Stelle, die nicht schmerzte oder brannte. Abgesehen von seinem Bein, der in einem offenen Gibs steckte, damit seine Wunde zusammenheilte und er sein Bein nicht belasten konnte. Ob er überhaupt wieder tanzen konnte, wusste keiner. Ein schwerer Verlust für ihn, den er auch alleine tragen musste. Sein Kacchan wollte ja über nichts mit ihm sprechen, seinen Kummer, sein Leid musste er alleine tragen. Schwer seufzte der Grünhaarige auf, betrachtete die feinen Regenrinnsale die an der Scheibe entlang flossen. Den ganzen Morgen hatte er auf die Stadt geblickt und beobachtet, wie sich die Wolken immer dunkler zusammen zogen und schließlich der Regen unerbittlich über den Morgen niederbrach. Wild peitschten die Tropfen gegen die Scheiben seines Krankenhauszimmers und spiegelten perfekt seine inneren Gefühle wieder.   Ob es je wieder wie früher wurde? Izuku wünschte es sich, so sehr.   Konnte es nicht wieder wie früher werden, wo sie glücklich und unbeschwert waren? Er wollte seinen alten Katsuki zurück, den selbstbewussten, den unerschrockenen. Er wollte seinen Ehemann wieder, mit all seinen Makeln. Er wollte für ihn da sein, so wie er für ihn immer da war. Izuku wollte für ihn diese Stütze sein, damit er mit all dem zurecht kam, solange er bei ihm war. Sie sollten das zusammen durchstehen, nicht alleine kämpfen. Nicht Angst um ihre Liebe haben müssen. Izuku liebte ihn doch.   Kacchan.. ‚Komm zu mir zurück.‘   Es klopfte an seiner Tür, kurz wallte Hoffnung in ihm auf, dass es sein Freund sein könnte. Doch als die Tür sich leise öffnete uns sich ihm schritte näherten, platzte dieser kleine Hoffnungsschimmer sofort wie eine Seifenblase im Wind. Katsuki war es nicht, dass hörte am bereits an der Gangart.   Die Person kam näher, setzte sich an den Stuhl der sich neben seinem Bett befand. Behutsam spürte er Finger an seinem Arm, wie er dort vorsichtig gestreichelte wurde. Eine Berührung die sofort wohlwollen in ihm auslöste, sogleich wusste Izuku wer sich neben ihm befand. Ihr Geruch unterstrich seine Vermutung sogleich.   „Hallo mein Schatz“, ertönte ihre weiche Stimme. Lächelnd drehte sich Izuku zu ihr um, blickte geradewegs in ihr sommersprossiges Gesicht „Hallo Tante“, gab er erfreut sie zu sehen von sich. Es gab nur eine Person, die es mit nur einer Berührung schaffte, seine innere Ruhe herzustellen und ihm ein Gefühl von zuhause zu vermitteln, seine Ersatzmutter.   Sie rückte mit dem Stuhl näher an sein Bett und begann damit mit ihren Fingern durch seine grünen Haare zu fahren. „Was machst du nur für Sachen mein Liebling“, ihre Stimme klang sorgenvoll. Izuku versuchte zu lächeln, zuckte daraufhin leicht mit den Schultern, so saßen sie vor nicht mal einem Jahr genauso hier. Ein wahres Déjà-vu.   „Wie fühlst du dich?“, dabei lag ihr trauriger Blick auf ihm, ließ diesen jedoch scannend über seinen Körper fahren, überprüfte seinen körperlichen Zustand, als ob sie durch ihn durchsehen konnte. Was sie ja nicht konnte, dass war Izuku bewusst. Dennoch ließ ihn ihre fürsorgliche Art leicht kichern. Gerade als sie seine Decke zur Seite schob und begann an seiner Kleidung zu reißen, hielt er sie noch rechtzeitig davon ab, ihn einfach auszuziehen.   „Mir geht’s gut Tante, wirklich“, er versuchte sie auch anzulächeln, doch sie kaufte es ihm nicht ab. Sie kannte ihn einfach schon sein halbes Leben. „Du wirkst aber nicht so als würde es dir gut gehen! Wo steckt überhaupt der reiche Rotzlöffel?“, suchend sah sie durch den Raum, sprühte dabei Blitze durch ihre Augen, was Izuku amüsieren würde, wäre er nicht so traurig.     Auf diese Frage, wo Kacchan war, wollte er nichts antworten. Allein die Erwähnung von ihm ließ die schwere in seiner Brust intensiver werden. So blickte Izuku bloß trüb zur Seite und betrachtete erneut den Regen beim Fall.   Maya seufzte. „Er kommt damit nicht so klar, wie du. Hab ich recht?“, verwundert das sie die Situation sofort erfasst hatte, blickte er mit großen Augen zu ihr. „Ich bin deine Erziehungsberechtigte. Ich muss solche Dinge wissen“, gab sie stolz von sich, kicherte sogar ein wenig. „Weißt du Izuku.. diese ganze Situation ist für ihn nicht einfach. Wir haben es schon durch, wir kennen es. Vorallem du kennst das alles. Er aber nicht. Sei für ihn da, versprichst du mir das?“, Sie sah ihn ernst an, wartete auf seine Antwort, doch diese wusste Izuku selbst. Er wusste, dass er Katsuki helfen musste, doch wie, dass wusste er nicht. Wie sollte man jemanden helfen, eine Stütze sein, der sich nicht helfen lassen wollte? Der einen immer und immer wieder von sich stieß? Dem die Nähe allein, einer Qual glich? Izuku wusste es nicht, er wusste nicht weiter.   Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, nur der Regen, der gegen das Fenster prasselte war zu hören. Bis Izuku plötzlich etwas einfiel, dass er mit seiner Tante klären musste. Trotz der Umstände und er war sich sicher, dass dies die Lösung für alles wäre. Zumindest redete er sich das ein.     „Du Tante?“, begann Izuku seine Frage zu formen, wusste nicht recht, wie er das ansprechen sollte. So ganz ohne Katsuki. Er stupste seine Finger unbehaglich aufeinander. Auffordernd sah sie zu ihm, was nur dazu führte, dass seine Wangen sich rot färbten. „Jetzt spucks schon aus!“, fuhr sie ihn gespielt ernst an, was ihn leicht aufschreckte. „Ich.. ehm.. wir.. naja wir“, stotterte er unbehaglich vor sich hin, wusste nicht recht, wie er anfangen sollte und fand es plötzlich eine blöde Idee. Maya verdrehte ihre Augen „Izuku..“, warnte sie ihn bereits. „Entweder du sagst jetzt, was du sagen willst oder ich kitzel es aus dir raus!“, drohte sie ihm, hob ihre Finger die sie zappelnd und ungeduldig in seine Richtung hob. „Waas? NEIN“, rief er sofort aus, er wollte von ihr fliehen, rutschte bereits soweit es ihm möglich war in seinem Krankenbett zurück, doch schien diese Frau kein Erbarmen mit einem bettliegenden Jungen zu haben, ihre Finger waren schneller an seinen Seiten, als Izuku überhaupt Worte in seinem Mund formen konnte.   Ihre Finger huschten über seine empfindlichen Seiten und begann ihn erbarmungslos zu kitzeln.   Izuku wandte sich unter ihr, lachte aus vollsten Herzen „Hahahahahah, hör auf! Ich ergebe mich! Hahaha ich sag es hahaha dir ja“, doch sie ließ sich nicht von leeren Worten beeinflussen, machte unbarmherzig mit ihrer Kitzel Attacke weiter. „Jetzt sag es endlich!“, der Grünhaarige krümmte sich lachend unter ihr. „Ist ja gut! Hahaha“, kicherte er lauthals weiter. Insgeheim genoss er diese Zeit mit seiner Tante zutiefst, sie würde ihm wahnsinnig fehlen. „Ich und Kacchan wollen zusammen ziehen“, kicherte er atemlos vor sich hin, kaum hatte er ausgesprochen ließ sie von ihm ab.   Verwundert sah sie zu ihm, der Schock in ihren Augen war kaum zu übersehen. „Du willst ausziehen?“, fragte sie erschrocken nach. Der Grünhaarige nickte und als er ihre kleinen Tränen erkannte wusste er nicht, was er tun sollte, so wollte er sie keinesfalls kränken. „Ach mein Baby..“, schniefte sie darauflos, warf sich in seine Arme und drückte ihn fest an sich. „Ich freu mich so für dich! Auch wenn du mir fehlen wirst. Keine Season-Filmchen mehr für mich“, darauf errötete Izuku sofort, musste jedoch beschämt kichern. Er wusste, dass sie ihn filmte, aber dass sie es sich immer ansehen musste.. Klar wollte sie wissen, ob alles rechtens in seinem Zimmer zuging seit dem Vorfall, dennoch war es ihm peinlich.   Er würde dies alles vermissen, wie sie ihm ständig seine Männerwahl vorgeworfen hatte, seinen Tanzeinlagen bestaunt und kritisiert hatte. Doch Katsuki würde er so viel mehr vermissen. Er wollte bei Katsuki sein, rund um die Uhr. „Du bist so groß geworden.. dabei warst du so klein, als du zu mir kamst. Du warst du unschuldig, so unbeholfen. Weißt du noch als wir..-“, sie begann mit Erzählungen aus seiner Kindheit und Izuku lauschte ihren Worten. Dabei hielt sie ihn in den Armen und Izuku genoss ihre mütterliche Nähe zutiefst. Sie war nicht die Beste Ersatzmutter, doch eine andere würde er niemals wollen. Er liebte seine Tante Maya, wie eine Mutter.   ~•~   Während Maya begeistert von ihren gemeinsamen Geschichten erzählte, von seinen anfänglichen Versuchen an der Pole oder seinem ersten Auftritt, hatte er nicht nur sein Mittagessen zu sich genommen, sondern es wurde inzwischen auch bereits dunkel draußen.   Von Kacchan hatte er den ganzen Tag nichts gehört. Was wohl auch daran lag, dass er sein Smartphone zu schrott verarbeitet wurde und auch sein geliebter Mantel im Müll völlig zerstört lag. Zumindest wurde es ihm so vom Hauptkommissar erzählt. Er könnte Kacchan nicht einmal anrufen.   Es stimmte ihn traurig, dass die wichtigsten Utensilien in seinem Leben zerstört worden waren. Sein Mantel, den er von Katsuki beschenkt bekam und auch sein Handy, welches ihm Shoto einst schenkte. Beides erhielt er von den ihm wichtigsten Menschen und daher bedeuteten ihm beide Objekte eine Menge.   Tomura hatte alles zerstört, was ihm wichtig war. Wertgegenstände, an die er sich emotional band. Sein Körper, den er mit Sorgfalt auseinandernahm. Ob er jemals wieder tanzen können würde?   „Tante..“, begann er leise, da sich inzwischen eine Stille über sie gelegt hatte. Izuku war wohl wieder in seine trüben Gedanken versunken. Der Regen hatte in der Zeit nicht einmal nachgelassen. Er beherrschte die Welt und förderte seine trüben Gedanken.   „Hm?“, gab sie nur von sich, kraulte sanft durch seine Haare dicht an seiner Seite. „Ich weiß nicht, ob der Arzt mit dir gesprochen hat.. aber ich weiß nicht, ob ich jemals wieder tanzen-“, wurde er in seinem Satz unterbrochen, als jemand kurz an seine Tür klopfte und den Raum daraufhin betrat. Allein an der Art, wie diese Person sein Krankenzimmer betrat, diese Anmut und diese klare dominante Aura, ließ augenblicklich sein Herz schneller schlagen. Seine Hände begannen zu schwitzen. Das leichte Grinsen der Freude konnte er kaum aus seinem Gesicht wischen, presste deswegen seine Lippen aufeinander, um nicht glücklich aufzuquietschen, weil er endlich wieder hier war. Izuku freute sich so unglaublich, wollte es aber nicht offensichtlich zeigen. Nicht, wenn Kacchan ihn auch genauso schnell wieder verlassen konnte.   Seine Tante blickte erstaunt zu dem blonden Mann, der verloren in seinem Krankenzimmer stand. „Da ist ja der reiche Rotzlöffel“, gab sie nur schmunzelnd von sich, drehte sich dann zu ihm und küsste sanft seine Wange. „Mach dir darum keine Gedanken mein Schatz. Werde gesund, werde glücklich. Deine Pläne gehen in eine ganz andere Richtung, da hat tanzen können gar keinen Platz mehr, nicht wahr? Ich bin stolz auf dich und werde dich immer lieben, mein kleiner“, darauf wuschelte sie ihm durch die Haare und küsste lange seine Stirn.   Daraufhin erhob sich die rothaarige Frau und klatschte enthusiastisch in die Hände „Dann werde ich mal gehen. Nicht zu wild, meine Ferkelchen! Hab dich lieb, Izuku“, drehte sie sich nochmal zwinkernd zu ihm um und durchschritt daraufhin den Raum. Als sie an Katsuki vorbei ging, legte sie ihm die Hand auf die Schulter und flüsterte ihm etwas zu. Daraufhin sah sie noch einmal zu ihm und winkte ihm lächelnd zum Abschied, dann war sie verschwunden. Zurück blieben er und sein geliebter Kacchan.   „Hey“, begann Izuku leise.   „Hallo“, erwiderte Katsuki, sah dabei jedoch strikt auf den Boden. Izuku stimmte es traurig, dass Katsuki ihn wieder nicht ansehen wollte. „Ich.. ach verdammt“, begann er und verschwand wieder aus dem Raum. Izuku blinzelte verwirrt und sah zu der eben lautstark geschlossenen Tür. Wollte Katsuki also doch nicht zu ihm? Es vergingen lange zehn Minuten bis die Tür sich erneut öffnete. Als Izuku seinen Arzt vermutete, erblickte er jedoch wieder den blonden Haarschopf, der mit einer kleinen Geschenktüte und einem Strauß Rosen den Raum erneut betrat. Izuku traute seinen Augen nicht, sein Mund klappte auf und sein Herz startete seinen eigenen Marathon. Unbeholfen stand er von seinem Bett auf und humpelte auf seinen Freund zu „Du solltest nicht aufstehen und dich lieber ausruhen“, kritisierte der Blonde ihn sofort. Izuku schenkte seinen Worten wenig Aufmerksamkeit.   Zudem war er sich sicher, würde er fallen, dass Katsuki nicht zögern würde um ihn zu fangen. Seine Augen lagen fixiert auf den Blumenstrauß, dann hob er seinen Blick zurück zu seinem blonden Freund.   Zeitgleich als er seinen Blick zu Katsuki richtete, hob dieser ebenso seinen Blick. Katsuki blickte direkt in seine grünen Augen. Izuku stockte augenblicklich der Atem, wie lange hatte er ihn nicht mehr in die Augen gesehen?   Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, nur das rauschen in seinen Ohren, was von seinem schnellen Puls führte, konnte er hören.   Still verloren sie sich in den jeweilen anderen Augen, sahen sich einfach nur an. Keiner der beiden löste den Blickkontakt. Dann huschte ein zartes Lächeln über die schönen Züge seines Gegenübers, dass Izuku das Gefühl erhielt, sein Herz bliebe in dem Moment in seiner Brust stehen. Es hörte einfach auf zu schlagen.   „Das ist für dich“, hauchte Katsuki benommen und reichte ihm die Tüte. Verwundert hielt er die unscheinbare Geschenktüte in den Händen, als Katsuki erneut das Wort ergriff. „Ah das auch“, daraufhin drückte er ihm den Strauß Rosen in die Hand. „Der ist auch für dich“, fügte er noch räuspernd hinzu.   Nach diesen Worten, blickte er überall hin nur nicht zu Izuku. Als Izuku unsicher zu seinem Freund sah, aus Angst er würde wieder vor ihm fliehen, konnte er hingegen seiner Erwartung keine Zweifel in seinen Augen erkennen. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen.   Katsuki holte einmal tief Luft und trat einen Schritt auf ihn zu. Der Grünhaarige war versucht einen Schritt nach hinten zu treten, er war unsicher was Katsuki nun vor hatte. Doch war der Blonde schneller, eine Hand legte sich auf seine Taille, stützte ihn so, während die andere behutsam eine Strähne hinter sein Ohr strich.   Sein Blick legte sich selbstsicher in sein Gesicht, sah ihn direkt an. Vorhin hatte Izuku das Gefühl, sein Herz würde stehen bleiben, so hatte er nun das Gefühl es würde rasen. Seine Wangen färbten sich ganz von selbst in ein zartes Rosa. „Verzeih mir Izuku“, hörte er ihn sagen. „Ich hab mich so beschissen dir gegenüber benommen. Ich war nur.. das alles“, er brach ab und schloss kurz seine Augen. Der Blonde holte erneut tief Luft, als beim ausatmen seine roten Augen öffnete, sah er ihn direkt wieder an. Behutsam legte sich seine Hand auf seine Wange und begann sie zärtlich zu liebkosen.   „Es tut nur so weh, dich so verletzt zu sehen“, begann er schlussendlich ihm seine Gefühle zu offenbaren, seine Stimme zitterte bei jedem Wort. Izuku hörte ihm zu, auch wenn es ihn innerlich zerriss seinen starken Freund, so fertig zu sehen. Zu sehen, wie sehr ihn diese Sache mitnahm.   Sanft fuhren seine Finger über sein Gesicht, von einer Blessur zur anderen. Von einem Pflaster zum anderen. „Es zu wissen, dass ich daran schuld bin. Ich konnte dich nicht beschützen, Izuku und ich komm einfach nicht damit klar. Ich weiß nicht wie“, seine sonst so ausdrucksstarken roten Augen füllten sich mit Tränen. Izuku konnte seinen Schmerz sehen, spürte ihn direkt in seiner eigenen Brust. Er wollte nicht, dass Katsuki sich so fühlte.   Anders wusste sich Izuku nicht zu helfen, als sich eng an seinen starken Körper zu drücken, ihn fest zu umarmen. Er wollte ihm zeigen, dass er für ihn da sein wollte. „Ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen soll. Wie kannst du an meiner Seite bleiben, wenn ich dich nicht beschützen kann? Dieses Wissen, das du jederzeit aus meinen Armen gerissen werden kannst, zerreißt mich“, er schluchzte in seine Halsbeuge, drückte sich fest an Izuku, als würde er ohne ihn fallen. Izuku hörte ihn zu, spürte seine eigenen Tränen in seinen Augen aufquellen. „Kacchan.. ich liebe dich. Du bist mein Held, schon vergessen? Versprich mir einfach, das du an meiner Seite bleibst, das reicht mir vollkommen aus“, sie klammerten sich aneinander, wie zwei ertrinkende. „Bist du dir sicher? Obwohl du meinetwegen..Oh Gott.. Ich bin so nutz-“   „Nein!“, unterbrach ihn der Grünhaarige laut. Katsuki verstummte, schniefte lautstark. Izuku drückte ihm eine Armlänge von sich und sah ihn aus selbstsicheren Augen aus an. „Es war nicht deine Schuld! Tomura wollte genau das! Das ist seine Art, dich zu brechen! Lass nicht zu, dass er gewinnt. Gib dich nicht auf, nur weil er einmal gewonnen hat. Bitte Kacchan, lass nicht zu, dass er sich zwischen uns drängt! Wir schaffen das zusammen! Du und Ich“, sprach Izuku sicher, sah ihn dabei ernst an. Denn jedes seiner Worte war ihm völlig ernst. Izuku wusste ganz genau, was Tomura - sein Peiniger mit seiner Aktion bezweckte.     Katsuki sah ihn lange stumm an, lief seine Tränen über seine Wangen laufen und wischte sich diese dann mit dem Ärmel seines Hemdes vom Gesicht. Dann tat er etwas, was Izuku seit dem Vorfall nicht mehr gesehen hatte. Katsuki lächelte ihm ehrlich entgegen. Es war das erste Mal nach dieser Entführung, dass er diesen schönen Mann lächeln sah. „Okay. Du hast recht, er sollte keine Relevanz in unserem Leben spielen. Ich danke dir“, er lehnte seine Stirn an die von Izuku und schloss seine Augen, dabei lagen beide seiner Hände an seinen Hüften und hielten den Grünhaarigen nahe bei sich. Izuku tat es ihm gleich, ließ sich leicht gegen ihn sinken und legte seine Arme um seinen älteren Freund. Dabei genossen beide den stillen Moment der Zweisamkeit.   Leicht löste sich Izuku von ihm, sah zu ihm empor, direkt in seine rot funkelnden Augen. „Ich habe dich vermisst“, sagte er leise, meinte jedes Wort total ernst. „Tut mir leid, dass ich gestern einfach gegangen bin. Ich musste nur darüber nachdenken. Aber kaum war ich zuhause da..“, er brach seinen Satz ab, löste sich vollständig von ihm. „Als ich zuhause war, konnte ich an nichts anderes außer an dich denken, bereute es sofort, dass ich gegangen bin“, gab er bekümmert von sich. Izuku schüttelte zart seinen Kopf. „Hast du wenigstens geschlafen?“, fragte er seinen Freund stattdessen, sah sich jeden Millimeter seines Gesichtes an. Katsuki war schmaler im Gesicht geworden, doch tat es seiner Attraktivität keinen Abbruch. Er nickte und lächelte, streichelte dabei erneut über seinen Kiefer.   Plötzlich ließ er von ihm ab. „Oh, das hatte ich ganz vergessen! Ich war, bevor ich herkam in der Shoppingmall und hab dir..“, er ging zu der Garderobe und holte dort etwas, als er wieder bei ihm war, schlang er etwas schweres über seine Schultern „..dir einen neuen Mantel gekauft. Der ist noch wärmer als dein alter“, lächelte er.   Izuku begann übers ganze Gesicht zu strahlen. „Du hast.. aber“, er konnte es nicht ganz greifen, doch noch bevor er weiter sprechen konnte, unterbrach ihn der Blonde indem er hastig weiter brach. Er schien nervös zu sein, was unfassbar niedlich aussah. Aber auch neu. Neugierig lächelnd verfolgte er das tun seines Freundes. „In der Tüte dort..“, er hob die Geschenktüte auch den Blumenstrauß wieder auf, welche Izuku achtlos auf den Boden fallen gelassen hatte, als er Katsuki umarmte.   Kurz betrachtete Katsuki die beiden Sachen, klemmte den Blumenstrauß zwischen seinen Armen ein, damit er mit beiden Händen den Inhalt aus der Tüte ziehen konnte. Wieder blickte er überlegend auf die Schachtel in seinen Händen, ehe er ganz sachte seinen Kopf schüttelte und die Schachtel vor Izuku öffnete.   „Ich habe dir auch ein neues Handy mit neuer Nummer gekauft. Ich hoffe das war in Ordnung, es ist auch schon alles installiert und die wichtigen Nummern habe ich dir auch eingespeichert“, erzählte er lächelnd weiter und hielt ihm das neue Handy und auch den Blumenstrauß erneut entgegen, doch Izuku ignorierte dies vollkommen.   Sein Körper wurde mit Glücksgefühlen vollgepumpt, sodass Izuku eine Welle der Euphorie überschüttete. Er überbrückte die kleine Distanz zwischen ihnen und nahm das Gesicht seines Freundes in seine Hände. Mit Daumen und Zeigefinger streichelte er liebevoll über seine Wangenknochen, konnte sein Glück kaum in Worte fassen. Katsuki war so perfekt. Sein perfekter Ehemann.   „Kacchan..“, schniefte er auf, spürte die Tränen des puren Glücks über seine Wangen laufen. „Du bist das Beste was mir passieren konnte“, ein Stück zog er seinen Freund zu sich runter.   „Ich liebe dich“, säuselte er liebevoll gegen seine Lippen, spürte wie der Blonde lächelte „Ich liebe dich auch, so sehr“, brummte dieser leise gegen seine Lippen, die knapp voreinander schwebten. Ihrer beider Blicke sanken auf ihre Münder, sahen sich noch kurz bestätigend in die Augen, als es Izuku auch nicht mehr aushielt und die minimale Distanz überbrückte. Vorsichtig, als wäre der Gegenüber zerbrechlich verschlossen sich ihre Lippen miteinander.   Die Bewegungen ihrer Münder waren zart und doch konnten sie die Liebe, die sie füreinander hegten deutlich spüren. Dies war ihr erster Kuss seit diesem Vorfall. Er zeugte von purer Liebe und das Versprechen, dass sie jede Hürde überwinden konnten.   Ihre Liebe war stark. Stark genug um alles zu überstehen.     ~°~•♥•~°~     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)