Heartbeat von Seiyna-chan (Nachtclub Matrixx) ================================================================================ Kapitel 25: Konsequenzen ------------------------ Feel my Heartbeat Akt 2/Akt 17 Konsequenzen   Katsuki ♫     Ein Monat.   Einen ganzen verfickten Monat durfte er das Matrixx nicht betreten. Schöne Scheiße.   Konnte man es ihm verübeln, dass er eifersüchtig wurde, wenn sein Freund so offensichtlich verführt wurde? Das man, was er als sein betiteln durfte - anfasste?   Dazu kam, dass es sein Schnuckelchen auch gar nicht wollte. Wie sollte er da nicht ausrasten, wenn man das Liebste in seinen Leben vor seinen Augen unsittlich berührte, gegen seinen Willen verschleppen wollte und ihn auch noch deutlich vor den anwesenden Gästen als Schlampe betitelte? Keiner sprach so über seinen Freund! Absolut keiner!     Der Nachteil an dem ganzen Dilemma war, das sein süßer Freund seine Heldentat nicht anerkannte. Diese Angst, mit dieser er ihm an dem besagten Tag angesehen hatte, ging ihm noch immer durch Mark und Bein. Das hatte er in seiner Wut nicht einbedacht, es verdrängt. Von seinem wunderschönen Freund hatte er seit dem Abend vor gut einer guten Woche nichts mehr gehört. Der Grünhaarige reagierte auf keinen seiner verzweifelten Nachrichten, seine Anrufe drückte er eiskalt weg. Dabei wollte sich Katsuki doch bloß entschuldigen, seine Aktion erklären. Im Club konnte er ihn schließlich auch nicht aufsuchen, da er sich dieses beschissene Hausverbot eingehandelt hatte, wo er wohnte, wusste er immerhin auch noch immer nicht. Selbst als er Maya angerufen und um Verzeihung gebeten hatte, stieß er auf eine kalte Front. Es war schrecklich. Hoffnungslos.   Izuku ignorierte ihn. Es war pure Folter.   Klar war ihm erst im Nachhinein bewusst, warum sein Schnuckelchen nicht so gut auf seine Aktion reagierte. Izuku war immerhin ein Misshandlungsopfer und sah die Sache etwas anders. Etwas muss er getan haben, dass ihn gewaltig verschreckte. Dabei war Izuku die ganze Zeit hinter ihm, später sogar hinter der Bar. Was hatte er übersehen, dass sein Freund sich so derart distanziert verhielt? War er wirklich so in seiner Rage gefangen gewesen, dass er seinen eigenen Freund nicht mehr wahrgenommen hatte? Was war es, er kam einfach nicht darauf.   Aber er kannte ihn doch oder nicht? Izuku musste doch wissen, wie er war. Er musste doch wissen, dass er ihm nie etwas Böses antun würde, ihn niemals verletzte. Er ihn aus tiefster Seele liebte. So sehr, dass es ihn zerriss, nicht zu wissen, wie er die Sache wieder in Ordnung bringen konnte.   Sie hatten einen One Night Stand miteinander, haufenweise Dates - wo er mit ihm bedenkenlos alleine mitgegangen war, ohne jegliche Zweifel. Am Ende hatte er selbst einer Beziehung mit ihm zugestimmt, ihm seine Liebe gestanden. Selbst ein ganzes wortwörtliches verficktes Wochenende hatten sie miteinander verbracht! An diesen hatten sie wahrlich kaum etwas anderes getan, als ständig miteinander zu schlafen. Izuku hatte sich ihm ohne einen Hauch Zweifel hingegeben, sie waren beinahe unzertrennlich. Jeder Moment, den sie miteinander teilten war magisch. Ihre Liebe schier unendlich.   Es wollte ihm einfach absolut nicht in den Kopf rein, warum zum Henker er nun solche Angst vor ihm hatte! Warum er jetzt der böse war.   Er verstand nicht, warum er so bestraft wurde. Er verstand es einfach nicht!   Immerhin hatte er den Peiniger von Izuku vermöbelt, der ihn einfach gegen seinen Willen in sein Zimmer verschleppen wollte, der weiß Gott, was mit ihm vorgehabt hatte. Katsuki hatte es in seinen Blick gesehen, dieser Ausdruck von stillem Verlangen gepaart mit dem Wahnsinn. Er konnte es sich nur ausmalen, was Izuku geblüht hätte, wäre er nicht dazwischen gegangen. Dieser eine Stammkunde, wo er von Shoto und auch von Izuku selbst erfahren hatte, zu welcher Schandtat dieser fähig war. Welch grausamer Mensch dahinter steckte. Die Angst, die in seinen wunderschönen Smaragden schimmerte, diese stille Bitte um Hilfe. Katsuki sah sie immer noch so deutlich vor Augen.   Klar war Izuku kein Unschuldslamm und hatte vermutlich mehr Geschlechtspartner in seinem jungen Leben als er mit seinen 26 Jahren. Dennoch gab es keinem das Recht, ihn zu Dingen zu nötigen, wenn er sie nicht wollte. Die Entscheidung, ob es zu intimen Dingen kam, lag immer noch an der Person selbst. Hätte er damals gesagt, dass er nicht mit ihm schlafen wollte, hätte er es auch nicht getan. Es ging von Izuku aus, er verführte ihn schließlich mit dem geilsten Lapdance seines Lebens und brachte damit alles ins Rollen. Keine Sekunde davon würde er je rückgängig machen wollen.     Warum also war er jetzt der böse in seiner kleinen wunderbaren Welt? Sollte er nicht den Held in ihm sehen, der er eigentlich war? Er hatte ihn doch beschützt! Verdammte Scheiße.   Er hat das doch bloß für ihn getan, weil er ihn über alles auf dieser gottverdammten Welt liebt! War es womöglich das? Machte ihn seine Liebe zu Izuku blind?   Täuschte er sich etwa?   Fühlte sich Izuku unwohl an seiner Seite, hatte er sich gezwungen dazu gefühlt, mit ihm zusammen zu sein? War er zu aufdringlich gewesen. Zu voreilig.   Er war so verwirrt..   Das Vibrieren seines Handys riss ihn schließlich aus seinen immer trüber werdenden Gedanken. Sein Herz pochte vor Schmerz in seiner Brust, diese Ungewissheit. Er stellte sein Glas Gin, welches er bislang gedankenverloren in seinen Händen gedreht hatte - auf seinem Couchtisch ab, stellte dabei fest das seine Hände etwas zitterten. Diesen Fakt ignorierend griff er nach seinem Handy, dass nach wie vor vibrierte und direkt neben dem Glas auf dem Tischchen lag.   Da sein Handy wie meistens in letzter Zeit verkehrt herum lag, keimte wieder diese stille Hoffnung in ihm auf, dass es Izuku sein könnte. Das sein wunderschöner Freund ihn anrief und mit ihm reden wollte. Dass er nicht mit ihm Schluss gemacht hatte und ihn sehen wollte. Katsuki wollte ihn doch nur sehen, seine Wärme dicht an seinem Körper spüren, seinen Geruch in sich aufnehmen. Er wollte doch nur- Langsam hob er das Smartphone an und drehte es an die leuchtende Oberfläche.   Die Enttäuschung, die mal wieder durch sein Herz zog, ließ seine Mundwinkel hinabfallen sowie auch sein Handy kurz senken. Natürlich war es nicht Izuku, der ihn anrief. Wie konnte er das nur jedesmal denken. Dieser Fakt war beinahe unmöglich. Izuku würde ihn nicht anrufen. Er starrte eine Weile sein Handy an, bis es von selbst aufhörte zu vibrieren. Ein schweres Seufzen entkam seiner Kehle.   Gerade als er das Handy erneut auf seinen Platz zurücklegen und sich das Glas wieder nehmen wollte, begann es wieder zu vibrieren und dasselbe Bild wie vom vorherigen Anruf leuchtete ihm entgegen. Dieses bekannte Bild dieses rothaarigen Jungen, der sich als sein bester Freund schimpfe.   Seine Hartnäckigkeit war beinahe ein Fluch und doch war es diese Eigenart von Kirishima die er so an ihm liebte. Kurz zuckten seine Mundwinkel, kopfschüttelnd entschloss er sich den Anruf entgegen zu nehmen. Schließlich wusste er genau, dass Kirishima, ihn nun solange anrufen würde, bis er ranging. Denn wo sollte er sich auch sonst befinden an einem Samstag-Abend?   Im Normalfall wäre er ins Fitnessstudio oder ins Matrixx gefahren. Hätte seinen wunderbaren Freund bei sich und sie würden sich.. naja. Aber was war gerade normal? Ohne Izuku gab es keine Normalität in seinen Leben.   Nur leere. Gähnende, unerträgliche Leere.     „Was willst du?“, fauchte er frustriert über seine momentane Situation unhöflich in den Hörer, nachdem er den Anruf entgegen genommen hatte. „Yo Bro, sitzt du wieder zuhause und schmollst?“, grinste sein Gesprächspartner unbeeindruckt von seiner Laune in das Telefon. „Tsk.. lass mich in Ruhe“, knurrte er nur angepisst, griff nach seinem Glas Gin und leerte es mit einem Zug komplett aus. „Ow Chefilein. Immer noch keine Reaktion von dem Kleinen?“   „Nein.. ist mir auch egal.“   „Als ob“   „…“   „Wie wärs, wenn wir in den Park gehen und paar Körbe werfen? Es ist Samstag-Nachmittag, nur weil dein süßer sich nicht meldet, musst du ja nicht zuhause Trübsal blasen. Du weißt ja Trübsal ist nicht das Einzige was man-„   „Kiri!“   „Ja hab schon verstanden. Du hast schlechte Laune. Er wird sich schon wieder melden. Lass ihn doch etwas Freiraum. Glaub mir, er wird dich deswegen schon nicht verlassen“   „Hm..“   „Komm schon Bro! Mir ist langweilig“   „Ist nicht mein Problem“   „Doch. Du musst mich beschäftigen. Es ist deine Aufgabe als allerbester Freund unter den besten Freunden mich in einer Notlage zu helfen. Und das ist eine Notlage! Alarm Stufe rot, höchste Kiripriorität!!“   Genervt stöhnte Katsuki auf, stellte dabei sein Glas lautstark auf den Tisch ab. Aus dem Telefon hörte er winselnde Töne seines besten Freundes. „Ist ja gut! Hör bloß auf damit. Meinetwegen. Gegen 18h?“, schlug er letztendlich ergeben vor. Zwar würde er sich lieber in Ruhe betrinken und in seinem Selbstmitleid ertrinken, doch Kirishima wusste schon immer, wie er ihn auf andere Gedanken bringen konnte. Dass es nichts mit seiner Langeweile zu tun hatte, wusste er nur zu gut. Kiri war nicht umsonst sein bester Freund, er wusste immer, wie er ihn aufmuntern konnte, ohne dass er es überhaupt mitbekam. Deswegen war er einer seiner wichtigsten Menschen in seinem Leben.   Etwas Basketball spielen tat ihm bestimmt ganz gut und lenkte ihn etwas von seinen trüben Gedanken ab. Seine Gedanken, die sich pausenlos um einen gewissen Grünhaarigen drehten. Um seine aussichtslose Lage, von der er nicht wusste, wie sie enden würde. Eventuell würde es ihn ablenken, dabei sich bei Eijiro etwas Rat holen..   „Yey! Bis dann“ und schon hörte er es tuten am anderen Ende.   Denn Eijiro hatte mehr Erfahrung mit Beziehungen wie er. Sein Freund war aufrichtig, hielt nichts von einmaligen Nummern. Wenn er jemanden an sich ließ, dann nur, wenn er mit dieser einen Person zusammen war. Eijiro war anders als er, dennoch seine bessere Hälfte.   Mit einem schweren Seufzen starrte er auf das Handy in seiner Hand, wo ihm das Hintergrundbild von dieser absoluten Schönheit geradezu zu verhöhnen versuchte. Dieses strahlende Lächeln seines Freundes, dass nur ihm gegolten hatte, als er es gemacht hatte. So viele Bilder zierten sein Handy - davon Nudes, die er ihm gesendet hatte, Bilder von seinem verruchten Ausdruck, den er ihm schenkte, kurz bevor er ihn verführte und auch Selfies, was sie gemeinsam gemacht hatten. All diese Bilder, die sie an ihrem Wochenende gemacht hatten, schienen ihn auszulachen. Er wusste nicht mehr nach vorne oder zurück. Fühlte sich gefangen in seiner eigenen Welt, mit seinen Gefühlen eingesperrt. Er wollte das Hintergrundbild nicht ändern, dieser Junge bedeutete ihm einfach zu viel. Es wäre wie ein Ultimatum. Als würden sie endgültig getrennte Wege gehen und das konnte er nicht akzeptieren, nicht glauben.     Wie schon so oft an diesem Abend tippte er auf das grüne App Symbol. Seine Chats öffneten sich vor ihm, als wäre es die reinste Routine, schwebte sein Finger über den Chat mit Izuku. Mit einem kleinen Tippen gegen das Display öffnete sich dieser auch schon. Alles, was er sehen konnte, waren seine unbeantworteten, jedoch gelesenen Nachrichten. Es war zum Verzweifeln!   Er wusste weder, ob Izuku ihn nur zappeln ließ, noch ob er sauer war. Wie er sich fühlte, was er dachte. Womöglich hatte sein Schnuckelchen auch bereits beschlossen, mit ihm Schluss zu machen. Diese Ungewissheit brachte ihn beinahe um. Es war zum verrückt werden. Würde Izuku aus dieser kleinen Sache - denn nichts anderes war es in seinen Augen, so ein Drama machen? Würde er deswegen tatsächlich Schluss machen?   Er gab es nicht gerne zu, aber diese Angst, dass sein Kleiner wirklich mit ihm Schluss machen würde, wurde immer präsenter. Immer beständiger. Je mehr Zeit verging, wo er nichts von ihm hörte, desto realer wurde dieser Gedanke. Solch eine innere Unruhe hatte er bis dato nie gespürt und es fühlte sich verdammt beschissen an!   Nachdem er festgestellt hatte, dass Izuku in den nächsten fünf Minuten auch nicht online kam, beendete er die App und schaltete sein Handy mit einem drücken an der Seite wieder aus. Ein dunkler Bildschirm, der sein mattes Erscheinungsbild wiedergab, leuchtete ihm schwummrig entgegen. Mit dieser Schwere in seinem Herzen warf er das Handy zurück auf seinen Glastisch, sah dabei zu, wie dieses an der Oberfläche entlang rutschte und an der anderen Seite davon zu Boden segelte. Genervt davon, dass sein Handy soeben vom Glastisch gesegelt war, nahm er die halbvolle Flasche Gin zur Hand und füllte sein Glas erneut an. Mit der anderen Hand hob er das Glas und leerte es mit einem Zug. Danach vollführte er die Prozedur ein weiteres Mal, doch diesmal stellte er die Flasche wieder zurück. Sein Blick fiel auf die Wanduhr, während er diesmal einen kleinen Schluck seines Getränkes nahm.   Meistens genoss er seinen guten Gin. Es gehörte zu seinen Lieblingsgetränken, auch wenn er dabei eher zu den teureren Flaschen griff. Dennoch könnte er sich niemals gegen einen guten Scotch stellen. Immer wenn er zu Alkohol griff, wusste er diesen auch zu genießen, doch nicht heute. In diesem Moment würde er jeden Alkohol begrüßen, der fähig war, sein schmerzendes Herz zu betäuben. Seine Gefühle auszuschalten, ihn kurz vergessen ließ. Er wollte nicht mehr fühlen, nicht denken.   Eijiro hatte wohl recht, Sport würde ihn definitiv guttun. Sport und eine Menge Alkohol.   ~•~   Zwei Stunden später stand er am Basketballfeld.   Das Feld, auf dessen sie manchmal in ihrer Freizeit spielten, war derselbe in welchen sie früher auf der Universität im selben Club gespielt hatten. Der Basketballclub der UA. Sie kamen öfters nachts hierher, spielten etwas und saßen einfach auf dem Feld zusammen. Als Jugendliche hatten sie öfters mit Freunden hier rumgehangen und sich betrunken.   Die Universität war zwanzig Minuten von seinem Apartment entfernt, so verzichtete Katsuki auf sein Auto, womit er ohnehin nicht mehr fahren durfte und war hierhin gejoggt. Auf dem Weg hierhin hatte er sich in einer Weinboutique noch eine Flasche seines Lieblingsscotches geholt.   Torkelnd setzte er seine Flasche an den Mund und steuerte den Eingang des Feldes an. Fest entschlossen seine neu gekaufte Flasche heute noch zu leeren! Seinen Kummer darin ertränken, so wie er es die letzten Stunden auch schon getan hatte.   Leicht wankend stolperte er seinen rothaarigen Freund entgegen, hob zufrieden grinsend seine Flasche zum Gruß nach oben. Kaum hatte er seinen Arm wieder gesenkt, setzte er auch schon die Flasche erneut an seinen Mund und trank einen großen Schluck daraus. Eigentlich genoss man einen guten Scotch, doch was sollte er schon genießen, wenn das liebste in seinem Leben nichts mehr von einem wissen wollte? Nichts konnte er mehr genießen. Er setzte die Flasche wieder ab, genoss das brennen des Alkohols in seinem Rachen und versuchte seinen besten Freund aus dem Schleier seiner betrunkenen Augen zu erkennen. Dabei kniff er seine Augen zusammen, kaum dass er ihn wieder erkennen konnte, setzte er grinsend erneut seine Flasche an.   „No Bro.. Was machst du“, kam Eijiro schon jammernd auf ihn zugelaufen. Katsuki sah seinen Freund aus glasigen Augen entgegen, wischte sich den Rest des Alkohols aus dem Mundwinkel, der dort entlang geflossen war. „Lass das!“, zischte der Rothaarige und nahm ihm die Flasche aus der Hand, als er wieder aus dieser trinken wollte. „Gib mir meinee Fl.. Flashhe wieda“, lallte er verärgert darüber, dass man ihm die Flasche abgenommen hatte und versuchte dabei nach der Flasche zu greifen. Jedoch ging sein Griff immer ins Leere. Eijiro funkelte ihm böse entgegen, schnappte zusätzlich den Verschluss und verschloss seine heilige Flasche. Katsuki sah verwundert in seine Hand, wo er den Verschluss festgehalten hatte. Es faszinierte ihn, dass er nicht mitbekommen hatte, wann er diesen verloren hatte. Verwundert kippte er seinen Kopf zur Seite und betrachtete seine leere Hand. „Vergiss es! Du wirst dich jetzt sicher nicht betrinken“, schimpfte sein Freund, zog damit die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Kurz musste Katsuki überlegen, was sein Freund den meinen könnte, bis ihm wieder einfiel, dass er ihm die Flasche gestohlen hatte! „Tsk. Du hascht mir ni-nischts zu sagen“, beschwerte er sich, fokussierte die Flasche und versuchte erneut nach dieser zu greifen. Eijiro wich leicht aus, sodass er nur ins Leere griff. Wobei er sich nicht sicher war, ob sich dieser wirklich bewegte, denn es sah so aus, als hätte er sich verdoppelt. ‚Oh mein Gott, Eijiro hat sich dupliziert!‘   Panisch über diese Vermutung blinzelte er einige Male, sein Freund schüttelte über sein Verhalten bloß den Kopf. Eijiro griff nach seiner Hand und zerrte ihn in das Feld.   „Was machst du, wenn dein Deku dich so sieht hm?“, meckerte er ihn an, sobald sie die Mitte des Feldes erreicht hatten.   Das saß. Das wollte er wirklich nicht.   „Siehst du. Komm schon, vergiss den Alk und lass uns eine Runde spielen“, damit ließ er ihn stehen und stellte die Flasche am Rand des Spielfeldes ab, nahm stattdessen den mitgebrachten Basketball zur Hand. Katsuki beobachtete ihn verwundert dabei, konzertierte sich vollends seinen Bewegungen zu folgen. Wie er hier ein Spiel bestehen sollte, würde sich noch zeigen. Kaum war Eijiro wieder bei ihm, warf er ihm den Ball zu, der ihm direkt mitten im Gesicht traf. Ein hoch auf seine – durch den ganzen Alkohol fehlende Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit.   Anfangs torkelte er mehr, als er den Ball traf. Stolperte über seine eigenen Beine und bekam den Ball öfters gegen den Körper, als es normalerweise der Fall war. Es war schwer, den Ball zu folgen, wenn man zwei davon sah. Einer war Einbildung, aber welcher? Zudem schien sich sein ganzes Umfeld zu drehen.   Eijiro schien sich köstlich auf seine Kosten zu amüsieren. Ihr Spiel ähnelte mehr einem rumgealberte, als einem richtigen Basketball Spiel. Lag wohl auch daran, dass sein Alkoholpegel recht hoch war. Sie konnten hierbei nichts ernst nehmen.   Eine zeitlang verbrachten sie ihre Zeit auf dem Spielfeld, dabei lichtete sich sein Verstand immer mehr und sein Blut klärte etwas auf. Zumindest schaffte er es, nicht ständig auf die Nase zu fliegen und konnte auch den Ball wieder sicher mit seinen Händen fangen. Die halbvolle Flasche seines mitgebrachten Alkohols stand noch am gleichen Fleck wie zuvor. Da sie beide sich ziemlich verausgabt hatten, beschlossen sie eine kleine Pause zu machen. Dunkel war es inzwischen bereits, immerhin verschwand die Sonne jeden Tag etwas später hinterm Horizont. Die Tage wurden langsam wieder länger und die Nächte kürzer. Der Frühling kündigte sich langsam aber sicher an.     Kaum das sie sich am Rand auf den Boden gesetzt hatten, nahm Eijiro die Flasche zur Hand und trank einen kleinen Schluck daraus, dann reichte er sie dem Blonden weiter. Katsuki nahm sie entgegen und blickte auf die goldene Flüssigkeit darin. „Erzähl.. was bedrückt dich so. Kann ja nicht sein, dass du wegen einer kleinen Affäre so eine Miene ziehst. Was ist den los mit dir?“   Katsuki ließ betrübt seinen Kopf hängen, seine blonden Strähnen fielen ihm über die Stirn ins Gesicht. Sein bester Freund wusste zwar, dass er mit Izuku zusammen war, doch nicht in welcher Form. Meistens betitelte er seine Liebschaften so, doch das mit Izuku war etwas anderes. Etwas gänzlich anderes. Er hob wieder seinen Kopf und sah seinen rothaarigen Freund trüb entgegen. „Man Kiri.. Er ist keine Affäre. Ich.. liebe ihn“, kam es traurig aus seinem Mund, nahm nach seinen Worten einen Schluck von dem brennenden Getränk. „Du tust was?“, erstaunt sah ihm sein Freund an, die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Es war das erste Mal, dass Katsuki aufrichtig in jemanden verliebt war. „Das.. das ist kein Scherz? So richtig mit Herzklopfen?“, der Blonde nickte langsam. „So richtig mit Herzklopfen“, bestätigte er seine Aussage „Wow. Das okay.. das ist neu“   „Wielang bist du schon..“, fragte Kirishima leise nach. Katsuki zuckte nur mit den Schultern.   „Ich weiß nicht, wann es passierte. Alles in mir schreit nach ihm. Der Kleine ist so wunderschön, so perfekt“, begann er zu schwärmen, allein der Gedanke an Izuku ließ sein Herz leise in seiner Brust pochen. „Er scheint dir ja richtig den Kopf verdreht zu haben“, merkte Eijiro lächelnd an und nahm Katsuki die Flasche dabei aus der Hand, um selbst einen Schluck zu nehmen. „Gott Eiji.. ich hab noch nie jemanden gesehen, der so süß und gleichzeitig so heiß sein kann. Seine weichen Haare, sein lächeln. Er ist so unschuldig, so naiv. Wie schnell er sich einem unterwirft, er entspricht allem, was mir an einem Typen gefällt. Egal was er macht, es bringt mich einfach um den Verstand. Und wie er sich anfühlt so scheiße eng und wenn er an meinen Schwanz saugt. Gott, er ist ein Naturtal-“, in dem Moment presste ihm Eijiro grob die Hand auf den Mund „Wowwowow Bro! Ich will deine Bettgeschichten nicht hören, man. Alter.. mir ist das egal, ob du lieber Ärsche fickst und auf Kerle stehst, aber erspar mir bitte die Details! Ist ja abartig“, beschwerte er sich sofort lautstark, machte am Ende spielerische Würgegeräusche. Katsuki grunzte belustigt bei seiner niedlichen Art. Langsam nahm sein bester Freund die Hand wieder zurück und trank einen großen Schluck aus der Flasche. Eijiro war nicht homophob, sondern es war ihm schon immer peinlich, über sexuelle Aktivitäten zu sprechen. Selbst wenn er Hetero wäre und über Sexgeschichten mit einer Frau erzählen würde, würde sein Freund genauso reagieren. Es war ihm schlicht und ergreifend peinlich.     Katsuki lächelte milde. „Tut mir leid.. Er ist einfach ein Traum. Ich würde ihn sofort heiraten, wenn..-.“, er sah mit großen Augen zu Eijiro. Als hätte er gerade einen wissenschaftlichen Durchbruch errrungen, begannen seine Augen zu strahlen. „Ich mach ihm einen Antrag! Er muss mich heiraten. Das ist es, ich heirate ihn!“, mit neuem Elan, stand Katsuki auf und wollte sich soeben davon machen, um seine neue Idee spontan umzusetzen. Eijiro war jedoch schneller, packte seinen Arm und drückte ihn wieder zurück auf den Boden. „Spinnst du jetzt vollkommen? Du kannst ihn jetzt doch keinen Antrag machen! Der denkt doch du bist voll der Psycho!“   „Warum? Ich liebe ihn, verdammt nochmal! Ich werde ihn jetzt heiraten! Heute noch, wir fliegen nach Vegas!“, wieder wollte er entschlossen aufspringen, wurde aber erneut von Eijiro gezwungen, sitzen zu bleiben. „Scheiße bist du verrückt geworden? Er will gerade seine Ruhe vor dir und du willst ihn nach Vegas verschleppen, um zu heiraten? Weißt du wie unmännlich das ist? Wie willst du das überhaupt anstellen, Alter? Hey kleiner, ich weiß du gehst mir seit einer Woche aus dem Weg, aber lass uns nach Vegas fliegen um zu heiraten“, völlig aufgebracht stand Eijiro auf und blickte auf ihn hinab. Wild gestikulierte er dabei mit den Händen „Was willst du ihm sagen, wenn er fragt mit welchem Geld? Oh bin übrigens der stellvertretende Geschäftsführer vom Plus Ultra, hatte nur nicht die Eier, es dir zu sagen! Alter, denkst du mal nach? Wielange seid ihr zusammen? Ein Monat? Das geht nicht Bro, der Kleine wäre doch total überfordert. Komm mal auf deinem Leben klar, man“, mit dem letzten Wort ließ er sich auf den Boden plumpsen und fuhr sich aufgebracht durch seine roten Haare. „Bist du dumm oder so? Liebeskrank?“   Eine Weile war es still zwischen ihnen.     Ein verzweifeltes Seufzen entkam seinen Lippen. „Du hast ja recht..“, gab er sich schließlich geschlagen und ließ sich nach hinten fallen, blickte in den sternenklaren Nachthimmel. „Glaubst du, er wird Schluss machen?“, kam es leise von ihm. „Katsuki.. gib ihm Zeit. Er hat eben seine Zweifel, aber er liebt dich doch genauso, da würde er nicht einfach Schluss machen. Das er dich liebt, hab ich in seinen Augen gesehen, so wie er dich ansieht, gibt es da keine Zweifel“, damit legte sich sein bester Freund neben ihn „Glaub mir, er wird dich noch kontaktieren“, lächelte er ihm aufmuntert zu. Sie betrachteten noch lange den Sternenhimmel, sprachen darüber, wie er reagieren sollte, wenn dieser totale Sonderfall eintreffen sollte, dass sich Izuku bei ihm meldete und spielten weiter bis spät in die Nacht. Diesmal halbwegs ausgenüchtert.   Katsuki musste einfach darauf vertrauen, dass sich Izuku eines Tages bei ihm melden würde. Eijiro hatte schließlich recht, mit dem, was er sagte. Doch hätte er geahnt, welche Folgen es mit sich bringen würde, hätte er seine Kontakte spielen lassen und den Jungen von sich aus aufgesucht. Doch ändern ließ es sich nicht mehr.   Das Schicksal lässt sich nicht aufhalten.   ~•~     Seit er Hausverbot im Matrixx erhalten hatte, waren nun geschlagene zwei Wochen vergangen. Zwei Wochen, wo er keine einzige Nachricht von Deku erhielt. Zwei qualvolle Wochen.   Mittlerweile rechnete er auch nicht mehr damit, etwas von ihm zu hören.   Es war Mittwoch. Die dritte Woche seit dem Zwischenfall im Club.   Es war viel los in der Firma, sie hatten einen neuen Auftrag auszuführen neben den von Todoroki. Ständig kam jemand in sein Büro, wollte etwas unterzeichnet haben. Es gab wenig Tage, an denen es so turbulent zuging, heute war einer davon. Er ertrank förmlich in Arbeit, doch das war ihm nur recht.   Zwar nahm ihm Eijiro vieles an Arbeit ab und fing die meisten Angestellten, die zu ihm ins Büro wollten ab, doch da er genauso viel zu tun hatte, rutschten ihm auch einige durch. So kam immer wieder jemand unangekündigt in sein Büro. An solchen Tagen war er seinem Freund nicht böse, denn er wusste, wie konsequent sein bester Freund seine Arbeit verrichtete. Dabei fand er nicht einmal Zeit, an sein Schnuckelchen zu denken. Das einzig Positive an diesen Tag.   Konzentriert starrte er auf seinen Bildschirm, ging seine E-Mails durch und überprüfte die Details einiger Projekte. Dann musste er sich an den Stapel Dokumente heften, die sich auf seinen Schreibtisch türmten. Diese musste er noch kontrollieren und unterzeichnen. Höchstwahrscheinlich würde er heute eine Nachtschicht einlegen, doch zuhause würden ihn ohnehin die Gedanken ertränken.   Als sein Telefon zum gefühlt 1000x klingelte, wandte er sich genervt stöhnend vom Bildschirm ab. „Bakugou?“, hob er desinteressiert ab, wollte seinen Assistenten mitteilen, dass er diesen Jemand vor seiner Tür einfach wieder wegschickten sollte. Er hatte zu tun. „Yo da ist jemand, der zu dir möchte“, meinte er vorsichtig. Keine förmliche Anrede wie sonst „Wer? Ich hab keine Zeit, er soll später wieder kommen“, murrte er genervt zurück, wollte soeben einfach auflegen, als seine Stimme wieder ertönte. „Es ist wichtig. Ich schick ihn durch“, damit legte der Rothaarige einfach auf. Katsuki blinzelte, blickte verwundert auf das Telefon in seiner Hand. Eijiro wusste, welchen Stress er hatte, warum sprach er so mit ihm. Das war untypisch.   Was war denn mit Eijiro plötzlich los? Keine förmliche Anrede, kein Chefgeplapper. Außerdem ließ er doch nie jemanden einfach so durch, schon gar nicht, wenn er es verneinte. Er ließ ihn gar keine Wahl..   Wer auch immer dieser jemand war, es machte ihn neugierig. Gespannt starrte er auf seine Bürotür, wer den nun mysteriöses durch die Tür treten würde.   Ein klopfen an der Tür ertönte, er spannte sich irrwitziger weise an. „Herein“, kam es schroff aus seiner trockenen Kehle. Wieso er so angespannt und seine Kehle plötzlich so staubtrocken war, konnte er sich nicht erklären. Sein ganzer Körper stand unter Spannung.   Die Klinke wurde hinunter gedrückt und ein junger Mann betrat den Raum. Kaum das seine Augen die Gestalt erblickten, erstarrte sein gesamter Körper. Katsukis Herz setzte einen Schlag aus, einen zweiten, einen dritten und hämmerte mit vierfacher Geschwindigkeit gegen seine Brust. Der Junge sah schüchtern zu Boden, doch er musste sein Gesicht nicht sehen, um zu wissen, WER hier vor ihm stand. Als würde die Zeit einen Moment still stehen. Es grenzte an einem Wunder, unglaubwürdig blinzelte er, starrte den Jungen an, als wäre er Einbildung. Ein Hirngespinst, das niemals real sein konnte. Doch das war es nicht. Das hier war die Wirklichkeit und keiner seiner Träume.     „Scheiße“, kam es leise aus seinem Mund. Kaum das er realisierte, dass das hier wirklich passierte, stand er auch schon auf. „Was machst du hier, Engelchen?“, kaum waren die Worte über seine Lippen geflossen, stolperte er schon regelrecht in seine Richtung. Seine Hände umrahmten sein – von grünen Haaren umrundetes Gesicht und konnte kaum in Worte fassen, was er fühlte. Pures Glück floss durch seine Adern, als der Junge ihm lächelnd in die Augen sah. Er war endlich hier. Endlich war Izuku wieder bei ihm, in seinen Armen.   Vergessen war der ganze Stress. Alles was zählte, war dieser Junge.     ~°~•♥•~°~     Huhu Sweetys Habt ihr mit dieser Wendung gerechnet? Ich denk wir wissen alle, wer in das Büro von Katsuki kam. Wie es dazu kam, das dieser jemand in sein Büro kam, werden wir im nächsten Kapitel erfahren. Vor allem wie steinig sein Weg bis dahin war!   Nächste Woche kommt kein Kapitel, es geht sich nicht durch private Gründe nicht aus.     . . .           Spoilerwarnung: Eines wollt ich noch erwähnen.. Falls es unter euch Mha Mange Leser gibt die Aktuell sind. Ich bin einer davon und ich weiß es. Ich möchte nur das ihr wisst, dass es für mich als Katsuki Simp.. ich hab kein Wort dafür..   Pleace Stay alive.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)