Heartbeat von Seiyna-chan (Nachtclub Matrixx) ================================================================================ Kapitel 10: Das erste Date -------------------------- Feel my Heartbeat   Akt2/Part2 Erstes Date   Izuku ♣     Nervös spielte Izuku mit seinen Fingern. Er war aufgeregt, richtig aufgeregt! Nicht nur, dass er nicht wusste, ob er sich angemessen gekleidet hatte.   Nein. Er hatte gleich sein erstes richtiges Date!   Er wurde noch nie auf ein Date eingeladen. Noch nie, hatte jemand wirkliches Interesse an ihm gehabt, an ihm, seiner Person. An Izuku Midoriya. Bisher war immer nur jeder an Deku interessiert gewesen. Deku, der Tänzer, der sich für Geld an anderen Körpern rekelte oder sich an der Stange präsentierte. Deku, den man lüstern angaffte und sich unmögliche Fantasien ausmalte. Deku, den man wie Dreck behandeln konnte. Deku, der Barkeeper und ehemaliger Poletänzer im Matrixx.   Nun kam also die Frage auf, warum?     Ausgerechnet Katsuki war es, der ihm nach einem Date fragte. Katsuki, in den er noch immer verliebt war. Es wirkte alles so unwirklich, um echt zu sein. Ob er irgendwelche Hintergedanken dabei hegte? Dagegen hätte Izuku mit Sicherheit auch nichts, gegen eine weitere Nacht hatte der Grünhaarige nichts einzuwenden. Doch wenn dem wirklich so war, dann war er definitiv falsch gekleidet..   Was wollte der Blonde wirklich von ihm? Hätte er doch lieber – Nein – sagen sollen? Er konnte nicht anders, diese Worte jagten Tausende an Schmetterlingen durch seinen Magen. Glücksgefühle schwappten über ihn ein, dass er sich am liebsten ihm an den Hals geworfen hätte vor Freude. Ja, er wich ihm aus, aber nur weil er nicht wusste, wie er sich dem Blonden gegenüber stellen sollte. Shoto war dabei auch keine große Hilfe gewesen. Zudem Shoto recht komisch auf Kacchan reagierte..   Izuku stand vor dem Eingang des Nightclubs Matrixx mit seinem grünen Hoodie und einer relativ engen schwarzen Skinny Jeans, die teilweise eingerissen war. Seine Hände waren tief in seinen Taschen vergraben und spielten nervös miteinander. Er stand nun schon sicher zehn Minuten vor der Tür und hatte die letzten Tage vor Aufregung kaum schlafen können. Dadurch konnte er sich auch schwer auf die Arbeit konzentrieren und zerstörte mehr Gläser als üblich. Ochako kicherte nur darüber. Selbst seine Tante Maya schüttelte nur belustigt mit dem Kopf.   Shoto, dem er das als erstes erzählte wünschte ihm noch viel Glück und wies ihm darauf hin, auf sich aufzupassen und ihm im Notfall anzurufen. Ochako und Maya halfen ihm wenigstens bei der Kleiderauswahl. Wobei er sich diesbezüglich lieber an Ochako hielt. Seine Tante Maya würde ihn doch glatt mit einem halbnackten Tanzoutfit auf ein Date schicken mit den Worten: "So kann er bestimmt nicht mehr seine Finger von dir lassen!", doch genau das wollte Izuku nicht. Wenn Kacchan schon mit ihm ausgehen wollte, dann wollte er auch ER selbst sein. Sie mochte freizügige Kleidung, doch für ein Date fand er das ziemlich unpassend und er fühlte sich außerhalb des Clubs damit äußerst unwohl. Nun stand er hier allein und wusste nicht, wie man sich bei einem Date verhalten sollte.   Er war so in Gedanken versunken, dass er den Sportwagen, was kaum zu überhören war, nicht sofort bemerkte. Vor ihm hielt ein orangener Sportwagen von Maserati mit einem großen X über der Motorhaube. Izuku schluckte schwer, als er das teure Auto vor sich stehen sah. Die Fensterscheibe wurde runtergelassen und ein blonder, stacheliger Haarschopf grinste ihm entgegen. "Hey~ Komm steig ein", lächelte dieser und winkte ihn zu sich. Izuku wusste zwar, dass er keine Angst haben musste, dennoch fühlte er sich unwohl. Er presste seine Lippen aufeinander und griff mit zittrigen Fingern nach der Autotür. Stumm setzte er sich in das Auto. "D..Du wirst mich aber nicht entführen oder?", fragte er leise. Katsuki lachte und wuschelte ihm durch die Haare "Quatsch. Auch wenn ich dich zu gerne behalten würde. Schnall dich an. Dann können wir los", Izuku schnallte sich sofort an. Die Hand von Katsuki spürte er noch immer auf seinem Kopf, obwohl sie schon längst nicht mehr dort war. Es war ein wundervolles Gefühl. Er lächelte leicht und schielte zu dem Fahrer.   Katsuki hatte zu seiner Verwunderung keinen Anzug an. Er trug eine schwarze Lederjacke, darunter wohl ein schwarzes, recht enges Shirt, was ihm verdammt gut stand. Seine Muskeln zeichneten sich exzellent durch. Seine Hose war etwas weiter geschnitten und doch wirkte Katsuki auf ihn wie ein draufgängerischer Gangster. Von dem seriösen Geschäftsmann, wie er ihn kennengelernt hatte, war nichts mehr zu sehen.   So gefiel er ihm besser, viel besser.   Izuku kam nicht drumherum, dieses Grinsen nicht auf seinem Gesicht zu haben. Selbst diese Sonnenbrille auf seiner Nase stand ihm. Katsuki sah mehr als nur gut aus und nun war sich Izuku auch sicher, sich nicht falsch gekleidet zu haben. Er hoffte nur, dass ihm Tomura nicht über den Weg lief. Aber mit Katsuki an seiner Seite konnte ihm auch nichts passieren! Da war er sich sicher.   Katsuki parkte seinen Wagen auf einem Parkplatz und stieg aus. Er umrundete das Auto schneller, als sich Izuku hätte abschnallen können und hielt ihm auch schon die Tür auf. Dieses Verhalten passte mal gar nicht zu seinem Aussehen, stellte Izuku fest. "Wie nett", grinste er, stieg aus und legte seine Hand auf seine Brust. Er blickte nach oben in das gerötete Gesicht seiner Begleitung. Mit seiner Hand fuhr er über seine markanten Muskeln und zwinkerte dann kurz "Wo gehen wir hin?", fragte er nun zuckersüß und brachte den Blonden damit völlig aus dem Konzept. Izuku war es gewöhnt zu flirten und mit Katsuki machte es am meisten Spaß. Lag wohl auch daran, dass er ihn sehr attraktiv fand, in den Blonden verliebt war und gerne mehr von ihm erfahren würde. Izuku wollte Katsuki einfach kennenlernen, mit all seinen Eigenschaften ob gut oder schlecht. Zudem waren seine Reaktionen einfach göttlich!   "Siehst du gleich", bekam er nur die trockene Antwort, daraufhin nahm Katsuki seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Nun war es Izuku, der rot wurde.   Kurze Zeit später saßen sich die beiden in einem einfachen Cafe einander gegenüber. Izuku war überrascht, dass sie in einem einfachen Cafe saßen. Kein Luxus, keine überteuerten Speisekarten, keine blöden Blicke. Es war ein Cafe, welches sehr gemütlich wirkte. Dennoch fühlte sich Izuku unwohl.   Vor ihnen stand bereits ein großer Eisbecher mit drei verschiedenen Eissorten, Sahne und bunten Streuseln. Izuku starrte seit gut fünf Minuten seinen Eisbecher mit Glitzern in den Augen an. Traute sich aber nicht, ihn zu essen. Wer lud schon jemanden wie ihn zu einem Eis ein? Wie gerne er ihn auch essen würde so traute er sich nicht. Es reichte ihm schon, den Eisbecher anzusehen, sich vorzustellen, wie er wohl schmecken würde.   Katsuki beobachtete ihn erst stumm, schüttelte dann seufzend mit dem Kopf. Daraufhin nahm der Blonde seinen Löffel zur Hand und schaufelte die Sahne von seinem Eiskaffee. Izuku beobachtete Katsuki dabei, wie er seinen Löffel ableckte, blickte dann von dem Blonden zu seinem eigenen äußerst leckeren Erdbeereisbecher mit den bunten Flocken auf der Sahne. Immer wieder blickte er hin und her, war sich nicht sicher, ob er das wirklich essen durfte. Er hatte noch nie so ein leckeres Eis gesehen. Generell war er noch nie Eis essen gewesen. "Los. Iss schon bevor es schmilzt. Du sabberst dein Eis eh gleich voll", kommentierte er grinsend, schob sich seine Sahne in den Mund und leckte herausfordernd seinen Löffel ab. Izuku sah ihn eine Weile dabei zu, nahm dann vorsichtig den Löffel und sah wieder unsicher zu Katsuki.   Katsuki legte nun seinen eigenen Löffel zur Seite und entriss dem kleinen den Löffel. "Das kann sich ja keiner mit ansehen", meckerte er genervt und schob den Löffel in den Erdbeereisbecher von Izuku "Mund auf", befahl er grinsend. Izuku öffnete automatisch seinen Mund und fixierte mit seinen Augen den Löffel mit der Sahne und den bunten Streuseln darauf. Keinen Moment später hatte er den Löffel im Mund und spürte die flaumige Sahne auf seiner Zunge. Er schloss genießerisch seine Augen und ließ den Geschmack auf seiner Zunge zergehen. Eine Explosion von Geschmack fand in seinem Mund statt "Mhm", entkam es ihm, als er seine Augen wieder öffnete, sah er den verruchten Blick von Katsuki der förmlich auf seinen Lippen klebte. Izuku ignorierte diesen vorerst, dass er ziemlich heiß dabei ausgesehen haben musste, war ihm bewusst. Aber vollends egal, das war einfach zu lecker gewesen. Seine ganze Wahrnehmung gehörte dem leckeren Eisbecher.   Katsuki ließ es sich nicht nehmen und fütterte ihn noch eine Weile, bis er den Löffel im Becher stecken ließ, sich räusperte und sich seinem eigenen Eis wieder widmete. "Es ist dein Eis, jetzt iss es schon auf", dabei zwinkerte er wieder, griff nach vorne zu seinen Lippen und wischte mit dem Daumen über seine Unterlippe, wo sich wohl noch Reste der Eiscreme befand. Ihre blickte trafen sich dabei, intensiv sahen sie sich in die Augen und verloren sich in dem Blick des anderen. Katsuki stockte einen Moment zog seine Hand wieder zu sich zurück und leckte das Eis von seinem Finger. Izuku fing sich wieder nachdem der Blonde seine Hand sinken ließ, er leckte sich anzüglich über die Lippen und schmeckte weitere Reste des Eises auf seinen Lippen. Brachte den Blonden dazu sich auf die Lippe zu beißen. Die Luft um sie herum schien funken zu sprühen, die Atmosphäre erhitzte sich immer weiter.   Doch auch das ignorierte Izuku, seine Augen senkten sich von Katsuki wieder auf die Tischplatte, fixiert auf dem Eisbecher. Der Grünhaarige schielte nochmal zu Katsuki, suchte eine weitere Bestätigung, strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd und hätte wohl Herzen um sich herum haben können. So glücklich machte es Izuku, einen einfachen Eisbecher essen zu dürfen. Katsuki schien das mehr als zu amüsieren, denn dieser lachte leicht bei seiner Reaktion und nickte ihn nochmals bestätigend zu. Izuku nahm seinen Löffel zur Hand und traute sich nun endlich sein Eis zu essen. Er schaufelte das Eis auf seinen Löffel und führte diesen in seinen Mund, erlösend summte er dabei. Zufrieden tätschelte Katsuki seinen Kopf und lächelte ehrlich dabei. Was wirklich schön aussah. Katsuki hatte wirklich ein schönes Lächeln.   Als sie ihr Eis aufgegessen hatten und die Kellnerin ihre leeren Becher abservierte, bestellte Katsuki noch jeweils zwei Cola. Versicherte Izuku dabei ein weiteres Mal, dass er sich keine Sorgen machen musste und eingeladen war. Murrend nahm es Izuku so hin und nuschelte ein "Danke" als ihnen ihr Getränk gebracht wurde, war er etwas still zwischen ihnen. Plötzlich lehnte sich Katsuki nach vorne, verschränkte seine Arme auf den Tisch und starrte ihn argwöhnisch entgegen. Izuku wurde bei seinem intensiven Blick nervös und nahm einen großen Schluck Cola aus seinem Glas, als er die Stimme von Katsuki wieder vernahm. "Sag mal wie heißt du eigentlich? Ich weiß inzwischen viel über dich aber deinen Namen nicht. Deinen richtigen Namen", sein Blick war eisig und stur auf ihn gerichtet. Die Ernsthaftigkeit seiner Worte spiegelte sich in seinen Augen wieder. Izuku verschluckte sich an seiner Cola und hustete. Erschrocken sprang Katsuki auf und klopfte ihn erstmal auf den Rücken. "Waaaas?", schrie Izuku aufgebracht. Ignorierte die Hilfsbereitschaft seiner Begleitung dabei vollkommen "Wie du weißt meinen Namen nicht?", fauchte er ihn entgegen. Katsuki zuckte zusammen, setzte sich wieder ihm gegenüber auf den Stuhl und sank förmlich in sich zusammen. "Soll das ein blöder Scherz sein?", fuhr ihn Izuku weiter an. Katsuki sah stumm auf seine Cola und wusste wohl nicht, was er sagen sollte. "Den hab ich dir doch schon gesagt!", fügte er aufgebracht hinzu und funkelte den Blonden böse entgegen. Da brach er einmal seinen Schwur und verriet seinen richtigen Namen und dann vergisst dieser Idiot ihn einfach!   Das war doch wohl ein blöder Scherz!     Kaum ging ihm diese Tatsache durch den Kopf, verpuffte sein Ärger darüber auch sofort wieder. Katsuki war wirklich etwas Besonderes. Izuku musste leicht über sich selbst und Katsuki lachen "Was ist daran so lustig?", knurrte dieser sichtlich angepisst, doch Izuku lachte nur. Lachte ehrlich aus tiefster Seele "Es ist nur.. Nicht so wichtig", grunzte dieser fröhlich und zauberte den Blonden damit eine Röte ins Gesicht. Denn dieser fand, dass ihm sein lachen sehr gut stand. Katsuki fand, dass Izuku öfters so lachen sollte, denn er sah dadurch nur noch schöner aus.    "Izuku.. Izuku Midoriya", der Grünhaarige legte eine Hand an seine Wange und nippte an seiner Cola, dabei strahlte er sein Gegenüber an. "Izuku.. ein schöner Name", hauchte der Blonde. Das hat er damals auch gesagt, als er ihm seinen Namen nannte, bevor sie.. "Aber Deku passt auch zu dir", fügte er grinsend an, riss den Grünhaarigen damit aus seiner Gedankenwelt. "Kannst mich nennen wie du willst."   "Dann bleibst du mein süßes Schnuckelchen", grinsend leckte Katsuki sich über die Lippen und brachte den anderen damit wieder in Verlegenheit. Izuku spürte richtig, wie er rot wurde. "Und wie alt bist du? Du siehst noch sehr jung aus", fragte Katsuki interessiert weiter. Doch dem Grünhaarigen störten diese Fragen nicht, sie waren lediglich der Beweis, dass sich der Blonde wirklich für ihn interessierte.   "19 und du?", sagte er also wahrheitsgemäß und trank einen Schluck aus seiner Cola. Sie war zwar sehr süß aber man gewöhnte sich recht schnell an den Geschmack. Katsuki spuckte den Inhalt seines Mundes geradewegs wieder aus, wischte sich über den Mund "Du bist erst 19?", zischte er fassungslos und starrte ihn ungläubig an. Sein Verhalten, seine Tonlage schüchterten Izuku dermaßen ein, dass er nur nickte und sich immer kleiner machte. Es kam ihm so vor, als hätte er etwas falsch gemacht.   Katsuki sprang auf, schlug mit beiden Händen auf den Tisch und funkelte dem Grünhaarigen entgegen "Ich hab einen fucking 19-Jährigen gefickt?", schrie er ihm lautstark entgegen. Seine Gesichtsfarbe färbte sich sofort in ein tiefes Rot. Musste er das so laut rumschreien? Er deutete den Blonden mit dem Zeigefinger über seinen Lippen, dass er leiser reden sollte, es war Izuku peinlich. "Nicht so laut!", flüsterte Izuku hinterher "Wahh! Wie kann man das überhaupt so aussprechen", er versteckte sein leuchtend rotes Gesicht in seinen Händen und schüttelte penetrant mit dem Kopf.   "Fuck!", schrie Katsuki einfach weiter, drehte sich um seine eigene Achse und fuhr sich fassungslos mit beiden Händen durch seine Haare. Izuku schielte zwischen seinen Fingern hindurch. "Das.. ich fass das einfach nicht. Ich hab mit einem 19-Jährigen geschlafen!", sein Blick richtete sich wieder auf Izuku. Er musterte ihn eingehend, seufzte ergeben und riss den Stuhl rabiat zurück, um sich dann einfach auf diesen plumpsen zu lassen.  "Warum hast du nichts gesagt?", er knirschte mit den Zähnen und verschränkte seine Arme fest vor seiner Brust. Immer wieder schüttelte Katsuki ungläubig mit dem Kopf. Er beäugte Izuku kritisch. "Fuck.. Du bist sechs Jahre jünger als ich. 7 Jahre, verdammt!", giftete er ihm regelrecht entgegen. Sprühte förmlich funken.   Als wäre es eine Sünde, es mit einem Jüngeren zu treiben. Izuku arbeite in einem Nachtclub. War weder eine Jungfrau noch minderjährig.. Bei Shoto war er minderjährig, aber jetzt nicht mehr.   "Aber ich bin volljährig..", nuschelte Izuku trotzig "Außerdem hättest du mich einfach nach meinem Alter fragen können, wenn es dir so wichtig ist", fügte Izuku enttäuscht an und blickte nun beleidigt zur Seite. "Tsk", gab Katsuki nur von sich. "Jetzt ist es auch zu spät", grummelte er hinterher. Izuku sah ihn immer noch nicht an. "Aber..", fügte der Blonde nach einer Zeit hinzu. Er beugte sich etwas über den Tisch, griff nach seinem Kinn und drehte sein Gesicht grob in seine Richtung. Erschrocken blickte Izuku in seine roten Augen "Glaub ja nicht, ich würde es bereuen. Ich würde es wieder tun", daraufhin zog er sein Gesicht, mitsamt seines Körpers leicht über den Tisch und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Izukus Herz schlug Saltos in seiner Brust. Katsuki ließ wieder von ihm ab und lehnte sich mit dem Glas Cola in der Hand in seinem Stuhl zurück. Izuku sah ihn erschrocken an und wurde abermals puterrot "Du bist richtig niedlich, wenn du Rot wirst.", grinste Katsuki noch und trank nun einen Schluck aus seiner Cola.   Was hatte der den für Stimmungsschwankungen?   Erst war Katsuki wütend, weil er erfuhr, dass er – Izuku erst 19 war und nun flirty? Weil er ihn niedlich fand? Was stimmte mit dem Kerl nicht? Der hatte sie doch nicht mehr alle!   Izuku musterte den Blonden kritisch, überlegte ob es nicht besser wäre, Shoto anzurufen und sich abholen zu lassen. Dieser Katsuki war ihm gerade nicht mehr geheuer. Er ging im Kopf sämtliche Varianten durch, was er am besten tun sollte, welche Ausrede sich am besten eignete, um von hier zu verschwinden. Dabei griff Izuku nach seiner Cola und führte das Glas an seine Lippen, dabei rutschte der Ärmel etwas zurück. Der Blick von Katsuki fiel beinahe sofort auf seine rechte Hand und verzog keinen Augenblick später das Gesicht. Izuku runzelte die Stirn, wusste nichts mit der erneuten Stimmungsänderung anzufangen. Er folgte dem Blick des Blonden und stellte erschrocken fest, dass er auf seine vernarbte Hand starrte. Er stellte das Glas rasant auf den Tisch, so schnell das die kohlensäurehaltige Flüssigkeit dabei aufschäumte und das Glas drohte - umzukippen. Erschrocken zog Izuku den Ärmel über seine Hand und versteckte diese beschämt unter dem Tisch. Izuku wusste, dass sie hässlich waren und schämte sich dafür. Ein Mitgrund, warum er meistens Handschuhe, Armbänder und Bandagen trug.   Katsuki schüttelte den Kopf. Er stand auf und setzte sich direkt neben ihm auf einen Stuhl. Mit absoluter Vorsicht, als würde Izuku dabei zerbrechen, zog er seine vernarbte Hand auf seinen Schoß. Den Ärmel schob Katsuki vorsichtig zurück und strich mit seinen Fingern zärtlich über jede Einzelne seiner Narben auf seinem Handrücken. Auch die Striemen an seinen Armen entgingen dem Blonden nicht. Izuku blickte in seine roten Augen, worin er eine tiefe Besorgnis, Schuldgefühle und auch Trauer darin erkennen konnte. Dabei hatte der Blonde doch nichts mit all dem zu tun? Es berührte Izuku, dass sich Katsuki allen Anschein nach Sorgen um ihn machte. Obwohl es schon längst der Vergangenheit angehörte, diese Narben waren eine dunkle Erinnerung, die ihm Tomura hinterließ. Sein nächster Blick ging etwas tiefer direkt auf die Lippen von Katsuki. Vergessen war der Unmut, den er Katsuki gegenüber empfunden hatte, sein Misstrauen verpuffte wie Wasser in der Wüste. Katsuki war ihm so nah, dass Izuku sich dabei erwischte, das Bedürfnis zu hegen, ihn küssen zu wollen. Er vermisste seine Lippen auf seinem Mund, doch traute er sich nicht, diesen Schritt zu wagen. Sein Herz schlug so schnell, dass er befürchtete, das Katsuki es schlagen hören könnte.   "Du hast überall Narben. Woher kommen sie?", erschrocken über seine Worte fuhr Izuku zusammen, sämtliche Gesichtszüge entglitten ihm. Er wollte seine Hand sofort wieder an sich ziehen, doch Katsuki hielt sie fest in seiner. In einer Hand hielt er seine gefangen, mit der anderen fuhr er sanft die Narben nach. Izuku wandte beschämt seinen Blick zur Seite. "Du willst nicht darüber reden, hm?", merkte er Blonde einfühlsam an. Izuku war von der Sanftheit seiner Stimme durchaus überrascht. "Ich frag mich das schon eine Weile, wer sie dir zugefügt hat. Wie kann man so einen wunderschönen Menschen wie dich, bloß verletzen?", kam es sanft aus seinem Mund, dabei blickte er kurz auf und senkte den Blick wieder auf seine Hand, streichelte immer wieder über seinen Handrücken. Jede Berührung kribbelte angenehm und veranlasste den Grünhaarigen, seinen Blick wieder auf Katsuki zu legen. So etwas Schönes hatte bisher noch keiner zu ihm gesagt. Katsuki fand ihn.. schön? "Du findest mich schön?" Izuku sah ihn verwundert an.     Katsuki erwiderte seinen Blick und lächelte sanft. Ihre Blicke trafen sich und Izuku verlor sich sofort im Rot seiner Augen. War die Frage so verwunderlich? Katsuki griff nach vorne in sein Gesicht und begann mit einer grünen Haarsträhne zu spielen. Dabei lächelte er und blickte ihm verliebt entgegen. Izuku war wie paralysiert von seinem Blick, dass er nicht mitbekam, mit welchem Glanz in den Augen Katsuki ihn betrachtete. Alles woran Izuku denken konnte, war wie schön er sein Lächeln fand "Ja das tu ich", sprach der Blonde ruhig. Seine Finger ließen von der Strähne ab und legten sich sanft auf seine Wange, streichelten zärtlich über seine Haut. Izuku konnte nicht anders, als sich leicht gegen seine Hand zu lehnen, sich in seine Berührung zu schmiegen "Sag mal Izuku..", ertönte es sanft aus seinem Mund. Der Blonde kam ihm immer näher, doch Izuku starrte nur sehnsüchtig auf seinen Mund. Kurz vor seinen Lippen hielt der Blonde inne "Darf ich dich küssen?", hauchte er sanft gegen seine Lippen, dabei konnte der Grünhaarige bereits seinen Atem spüren.   Izuku, der sich nichts sehnlicher wünschte als seine Lippen zu spüren, nickte nur in Trance und kam ihm die letzten Millimeter entgegen. Ihre Lippen trafen sich zaghaft für einen vorsichtigen Kuss. Eine Berührung, die sämtliche Schmetterlinge aus ihren Puppen jagte und ein Feuerwerk in seinem Bauch zur Explosion brachte. Eine Welle aus Glücksgefühlen rauschte durch seinen Körper, erhitzte jede Zelle in seinem inneren und ließ seinen ganzen Körper kribbeln. Einfach alles kribbelte.   Katsuki hielt mit einer Hand seine Rechte fest in seiner und fuhr mit seiner zweiten leicht in seinen Nacken und übte leichten Druck aus, intensivierte den Kuss aber nicht. Izuku ließ seine linke Hand über seinen Oberkörper nach oben gleiten und fuhr zärtlich über seine Schulter zurück zu seiner Brust. Ließ seine Hand letzten Endes auf seiner Schulter ruhen.   Der Kuss war zärtlich und vorsichtig.   Lächelnd löste sich Katsuki wieder von Izuku. Er rieb seine Lippen aneinander und murrte zufrieden. "Ist es schlimm für dich, dass ich sechs Jahre älter bin als du?", seine Augen fesselten ihn, er konnte sich kaum davon lösen. Dabei spielte Alter für Izuku keine Rolle, doch er war nicht fähig – Worte zu formen. So schüttelte Izuku bloß mit seinem Kopf, ertrank dabei in den roten Seelenspiegeln. Sein Bauch rumorte immer noch und er wollte mehr von seinen Lippen. Izuku wollte einen richtigen Kuss, keinen vorsichtigen.   Einen wilden, leidenschaftlichen Kuss. Keinen zurückhaltenden, unschuldigen Kuss.   Doch Katsuki schien anderes im Sinn zu haben. "Also wer hat dir das angetan", er hob seine vernarbte Hand und blickte ernst in seine Richtung. "Wen darf ich dafür verprügeln? Mich macht das nämlich verdammt sauer!" Izuku merkte, dass er wütend wurde. Er fletschte die Zähne und zitterte leicht vor Wut, Katsuki meinte seine Worte mehr als ernst. Das überraschte den Grünhaarigen, noch nie hatte sich jemand sorgen um ihn gemacht. Noch nie wollte sich jemand so sehr für ihn einsetzen wie es Katsuki tun würde. Er hatte den Blonden wohl gänzlich falsch eingeschätzt, trotz seiner Stimmungsschwankungen "Ich.. will noch nicht darüber reden. Ist das okay?", gab er leise von sich. Die Tatsache, das Katsuki so reagierte, freute ihn schon ungemein. "In Ordnung. Ist es so schlimm, dass du nicht darüber reden willst?", fragte er nun nach, ließ endlich seine Hand frei und nahm einen großen Schluck von seiner Cola. Izuku lächelte, ließ seine Hand diesmal auf Katsukis Schoß ruhen. "Weißt du, du bist wirklich nett. Nicht viele sind so nett zu mir", seufzte Izuku. Er holte tief Luft "Versprichst du mir, mich nicht zu verurteilen, wenn ich dir alles erzähle?", fragte er zur Sicherheit nach. Katsuki nickte bloß. So begann Izuku im Groben von seiner Vergangenheit zu erzählen, dass er Tänzer im Matrixx war. Er Kunden annahm in seinem Tanzzimmer und das er mehrfach vergewaltigt und misshandelt wurde. Er erzählte von Tomura und Chisaki, was sie ihm angetan hatten und dass es damals in der Bar Chisaki war, der sie an der Bar störte. Das ihm seine Anwesenheit alles andere als gefallen hatte. Auch erzählte er Katsuki, dass er in Therapie war und gegen Tomura Anzeige erstattet hatte. Katsuki hörte nur still zu und sagte nichts. Izuku dachte schon, dass er nun das Interesse verloren hatte. Er wollte schon gehen, als Katsuki seine Stimme wieder erhob.   "Izuku.. ", sprach er sanft und griff nach seiner Hand, um ihn vom Gehen abzuhalten. "Lass mich dir beweisen, dass nicht alle so sind! Klar unterscheide ich mich nicht von den anderen Mistkerlen, aber ich mag dich wirklich sehr. Ich kann dich nicht zwingen mich kennen lernen zu wollen, ich kann dich nicht zwingen mich zu mögen, zu akzeptieren. Aber bitte gib mir wenigstens die Chance, dir zu beweisen das es sich lohnt. Ich will dich wirklich kennen lernen, so wie du wirklich bist. Ich will Izuku kennen lernen und nicht Deku, den kenne ich bereits. Izu.. ich werde dir nicht wehtun, niemals! Ich werde dich beschützen, vor allem und jeden, wenn es sein muss. Mit jeder Faser meines Körpers", der Grünhaarige blinzelte, starrte sein Gegenüber fassungslos mit offen stehenden Mund an. Langsam drangen seine Worte in sein Gedächtnis und ließen sein Gesicht erleuchten. Izuku begann zu kichern. So etwas Schönes hat noch keiner zu ihm gesagt. Izuku erzählte von seiner Vergangenheit und dieser wollte ihn dennoch kennen lernen. Ihn, Izuku und nicht Deku. "Was ist so lustig, hah?", fauchte er ihn sofort an, doch Izuku ignorierte seine barsche Art. Seine Augen füllten sich mit Tränen, er entriss ihm seine Hand und warf sich dem Blonden einfach um den Hals. Zögerlich legte Katsuki seine Hände um ihn. "Danke!"   Izuku vergrub seine Nase in seiner Halsbeuge und atmete tief seinen Geruch in sich ein. Der Geruch, mit dem er Nacht für Nacht einschlief, eingekuschelt in dem gestohlenen Hemd und stellte fest, dass Katsuki in Natur noch viel besser roch.   Eine Weile saßen sie noch kuschelnd am Tisch, tranken noch etwas und machten sich dann wieder auf den Rückweg ins Matrixx. Katsuki fragte ihn zwar, warum er ihn zurück ins Matrixx und nicht zu sich nach Hause bringen sollte, doch Izuku verschwieg dem Blonden, das er hier wohnte. Er befürchtete, dass sich Katsuki unnötig Sorgen machen würde, wenn er dies erfuhr. Einen weiteren Kuss gab es nicht zwischen den beiden. Katsuki umarmte ihn zum Abschied und fragte sogleich, ob er auf ein weiteres Date nächsten Sonntag mit ihm gehen würde. Izuku stimmte freudig zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange, danach verabschiedete sich Katsuki endgültig.     ~•~     So zogen die Wochen ins Land.   Jeden Freitag kam Katsuki als Gast ins Matrixx, bestellte sich sein Bier und erzählte ihm dabei die ulkigsten Geschichten. Mal waren es peinliche Sexgeschichten oder auch etwas über die Arbeit, wenn ihn etwas besonders aufregte. Er küsste ihn nicht und bedrängte ihn auch nicht. Seine Augen waren stets nur auf ihn gerichtet und auch die Tänzer auf der Bühne sah sich der Blonde nicht ein einziges Mal an. Gegen Mitternacht verschwand der Blonde dann wieder und teilte ihm mit, was sie bei ihrem Date machen würden. Jede Woche ließ sich der Blonde etwas Neues, einzigartiges einfallen. Alles was Izuku wusste, war die Kleiderwahl. Ob schick, bequem, sportlich oder wie er sich wohlfühlte. Es war aufregend und zeigte Izuku, dass er ihn wirklich näher kennen lernen wollte.     Jeden Sonntag holte ihn Katsuki pünktlich um 15h für ihr sonntägliches Date ab. Jede Woche überlegte sich Katsuki etwas Neues, einmal waren sie ins Kino gegangen, in den Tierpark, einer Alpakaranch oder sogar in den Freizeitpark. Anderes Mal war es nur ein harmloser Spaziergang durch den Park oder eine Wanderung in den Bergen. Selbst ein schickes Essen bei Kerzenschein war dabei, jede Woche freute sich Izuku erneut auf den Sonntag, was ihn dort wohl erwarten würde.   Doch bis auf kleinere Küsse, die sie immer wieder miteinander austauschten, waren sie sich nicht näher gekommen. Kein Annäherungsversuch, keine Intimitäten, nichts. Zwar gab es verruchte Gespräche, aber Katsuki ließ sich nie auf mehr ein. Izuku freute es einerseits, dass Katsuki nicht aufdringlich war, doch andererseits kannte er auch seine Qualitäten, die er zu gern wieder erleben würde. Er wusste einfach nicht, woran er bei dem Blonden war. Zumal ihr erstes Aufeinandertreffen direkt in einer heißen ungezügelten Nacht endete. Das Einzige, was Izuku wusste war, dass er sich mit jedem Treffen mehr in Katsuki verliebte. Sich mehr nach seiner Zuneigung sehnte.   Inzwischen gingen die beiden bereits für neun Wochen miteinander aus. In der Zeit waren sie sich kein Stück näher gekommen. Izuku wusste nicht, ob Katsuki sich nur mit ihm traf, weil er Mitleid mit ihm hatte oder weil er einfach nur befreundet mit ihm sein wollte. Izuku verzehrte sich mit jedem Wiedersehen mehr nach Katsuki, doch hatte er große Angst vor einer Abweisung.   Angst wieder verletzt zu werden.   Heute war Sonntag. Ein weiteres Date mit Katsuki.   Doch Izuku wusste nicht, ob es tatsächlich noch ein Date war. Izuku hatte das Gefühl, das sie mehr Freunde wurden als ein Liebespaar. Er fragte sich, ob für Katsuki der Altersunterschied doch zu groß war und er sich verpflichtet fühlte, auf ihn aufzupassen. Zumindest verhielt sich Katsuki sehr kumpelhaft ihm gegenüber. Egal was er versuchte, wie anzüglich er sich auch verhielt, Katsuki blockte alles ab.   Eines war sich Izuku bewusst geworden. Katsuki hatte kein Interesse an ihm, seiner Person oder generell an einer Beziehung. Was er wollte, wusste er nicht, aber Izuku war sich sehr bewusst, dass er das – was auch immer zwischen ihnen war, beenden musste.   Bevor es zu sehr weh tat. Bevor sein Herz gänzlich unter der Last zugrunde ging.   Das heutige Date würde ihr Letztes sein.     ~°~•♥•~°~         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)