Blue Moon von Rikarin ================================================================================ Kapitel 51: Finale 2: Kampf um Stolz und Ehre ---------------------------------------------   Zwei Tage lang blieb es ruhig. Kein Vegeta, keine weitere fremde Frauen, keine nervigen Kunden oder Verwandtschaft, die sie besuchte. Bulma nutzte die Zeit ohne Störungen und stürzte sich in ihr Projekt. Der Gravity-Ball zeigte schnell Fortschritte, der wichtige Kern wurde installiert sowie die Energiezellen. Bald könnte sie mit der Außenhülle beginnen. Ihr Vater und ihre Brüder würden sich sehr über ihr Projekt freuen, von dem bislang nur Kakarott wusste. Ihr kleiner Bruder hatte bereits begonnen, Gewichte und anderes Trainings-Equipment aus der alten Tsufuru-Basis mitzubringen, damit diese im Gravity-Ball genutzt werden konnten. Er war aufgeregt. Sobald Bulmas Bau beendet war, könnte er direkt vor der Haustür trainieren, in neuen, herausfordernden Bedingungen. Gegen seinen Vater und Bruder zu wetteifern, würde spannend werden. Endlich genug Platz zu haben, anstatt in der engen Kabine der alten Basis zu trainieren, Kämpfen bei höherer Schwerkraft…er freute sich schon drauf. Bulma versuchte sich zu beeilen, denn dies war der springende Punkt: Kakarott war tagsüber kaum da, entweder am Trainieren in der weit entfernten Basis oder auf Mission mit seinem Vater. Wenn er rufbereit in ihrer Nähe wäre, hätte sie jederzeit einen starken Krieger als Beschützer vor Ort, sollte ein gefährlicher Saiyajin erscheinen. Angesichts des Überraschungsbesuchs von Peppa und Vegetas Warnung befürchtete sie, dass weitere neidische Saiyajin-Frauen bei ihr auftauchen könnten. Gegen so eine Bedrohung hatten Bulma nur geringe Chancen. Ihre Ladenhilfe Laucha war nur wenig stärker als die Blauhaarige, es reichte niemals aus, um gegen eine Kriegerin zu bestehen. Bulma behagte es auch nicht, ihre freundliche Angestellte in ihren Ärger mit reinzuziehen. Also sah die Blauhaarige nur eine Lösung: eine Verstärkung ihres Abwehr-Systems, solange die Männer ihrer Familie als Abschreckung nicht zur Verfügung standen. Sie nutzte die elektrischen Kabel unter dem Haus, um ein paar neue Verbindungen zu legen: im Notfall könnte sie den Boden unter Strom stellen. Sie hatte bereits am Anfang des Baus sich um eine laute Alarmanlage gekümmert, aber nun verbesserte sie das System, indem sie Infrarot-Kameras und Powerlevel-Messer einbaute. Die Alarmanlage sollte sich melden, sobald eine unbekannte Energie das Haus betrat. Normale, unbekannte Kunden hatten dort kein Zugang; das System würde damit nur auf verdächtige Eindringlinge reagieren. Sobald es jemanden erfasste, würden Gewehre automatisch aus dem Boden und der Decke auftauchen, das Ziel erfassen und schießen. Doch leider wusste Bulma auch, wozu starke Saiyajins in der Lage waren: sie konnten den Kugeln ausweichen, mit den Körper abwehren oder die Anlage zerstören, bevor sie ihre Wirkung entfalten konnten. Der beste Schutz vor feindlichen Saiyajins war nur ein freundlich gesinnter Saiyajin, der einen beschützte.   Am dritten Tag geschah es dann. Bulma hatte an diesem herrlichen Morgen, wo die Morgensonne verheißungsvoll durch die Wolken schien und herrliches Herbstwetter ankündigte, geglaubt, es wäre alles ausgestanden. Anscheinend gab es keine weiteren Konsequenzen mehr wegen der fremden Saiyajin. Vegetas Eingreifen schien gewirkt zu haben. An diesem frühen Morgen, wo der Morgendunst noch am Boden waberte, marschierte sie nach dem Frühstück schnell kontrollierend durch ihren Garten, um fertig gereiftes, frisches Gemüse fürs Mittagessen zu ernten. Tau glitzerte auf dem feuchten Rasen. Sie zog einige Rüben und Bataten heraus und schnitt Bohnen ab, die sie in ihren Korb legte. Sie genoss es, der Natur so nahe zu sein, als Abwechslung zu den sonstigen Maschinen. Allein der herrliche Geruch der frischen, kalten Morgenluft weckte sie mehr auf als eine dritte Tasse Kaffee. Es prickelte angenehm und weckte alle ihre Sinne, zu ihrem Glück. Dadurch spürte sie eine starke, unbekannte Aura herannahen. Diese gehörte nicht Laucha, dafür war sie zu stark. Für Kunden war es auch noch zu früh, also wer kam da an? Bulma legte den Korb ab und lauschte, ob sich jemanden zu Erkennen gab und nach ihr rief. Vielleicht war es nur ein Notfall, das kam vor. Manchmal fragten ihre alten Arbeitgeber, der Raumflughafen oder das Krankenhaus an, ob sie ein technisches Problem lösen konnte. Sie lauschte, doch nichts war zu hören. Niemand rief sie, selbst das laute, flirrende Geräusch eines heranfliegenden Saiyajins fehlte. Der Besitzer der Aura war also leise gelandet und schlich sich an. Bulma verzichtete darauf, selbst laut zu rufen, um ihre Position nicht zu verraten. Ihr Besucher verhielt sich verdächtig, also würde sie vorsichtig sein, bis sie mehr wusste. Schnell huschte sie ins Gebüsch und löschte ihre Aura, auf dass ein Scouter sie nicht finden konnte. Das kleine Erntemesser behielt sie als Waffe in der Hand. Abgesehen von der kleinen, scharfen Klinge hatte sie nichts bei sich, ihr Werkzeuggürtel mitsamt Laser-Pistole und Scouter lag noch im Haus. Sie schärfte ihren sechsten Sinn und versuchte weitere Auren zu lokalisieren. Ihre Fähigkeit reichte aus, einem Umkreis von 200 Meter komplett auf Lebensquellen zu erfassen. Es sei denn, eine Aura war besonders stark, die fühlte sie noch auf weitere Distanz. Sie war damit in der Lage, ihr Gelände zu kontrollieren, ohne auf einen Scouter angewiesen zu sein. Unsicher umfasste sie das kleine Messer, während sie das einzelne, fremde Powerlevel auf dem Gelände herumschleichen spürte. Anhand der Art der Aura konnte sie sagen, dass es ein fremder Mann war. Es war nicht Yamma, nicht mal einer ihrer bekannten Kunden, auch kein alter Kollege. Aus ihrem Versteck sah Bulma zur nahen Haustür, von der sie aus schnell in der Küche wäre, wo ihre Tasche auf dem Tisch lag. Wenn sie sich beeilte und lautlos war, könnte sie drankommen, ohne dass es der Eindringling bemerkte, um sich dann wieder im Garten zu verstecken. Auch wenn das Haus ein Sicherheitssystem besaß, wollte Bulma sich nicht drinnen verstecken, wo sie nur schwer raus fliehen könnte. Die undurchsichtigen Wände könnten zur Bedrohung werden und sie mitsamt dem Eindringling verbergen, wo er seine geplante Untat ohne Störung vollstrecken könnte…was immer der Kerl vorhatte, Bulma wollte es nicht herausfinden. Nein, der Garten verhieß mehr Fluchtmöglichkeiten, da würde sie bleiben. Die Entscheidung war damit gefallen. Bulma stürmte los, mit leichtem Schritt, ja keine verdächtigen Geräusche machend. Eilig öffnete sie die Tür, rannte in die Küche, wo sie auf dem Tisch ihre Tasche liegend sah. Kaum hatten ihre Finger das Leder berührt, als ein schrillender Alarmton durchs Haus erscholl. Zeitgleich mit ihren Eintritt hatte die Alarmanlage auch das Eindringen des Fremden registriert. „EINDRINLING; EINDRINLING! FREMDE ENERGIE ERFASST! IDENTIFIZIEREN SIE SICH!“ sprach eine schrille Frauenstimme. „COUNTDOWN LÄUFT…DREI…ZWEI…EINS…IDENTIFIZIERUNG FEHLGESCHLAGEN!“ Zwei Sekunden Stille. Bulmas Herz schlug ihr bis zum Hals. Anstatt zu lauschen, um auf die Reaktion aus der Ecke des Hauses zu warten, woher der Alarm kam, schnappte sie sich die Tasche und rannte wieder hinaus in den Garten. Kaum waren ihre Füße über die Schwelle getreten, als sie das Sirren der Gewehre und das Abfeuern der Kugeln hörte, darunter ein lautes, fremdes Fluchen vom überraschten, ahnungslosen Eindringling, der nun angriffen wurde. Bulma rannte in die Hecke und dachte an den Moment vor vielen Jahren, als sie mit Kakarott zum ersten Mal in die Tsufuru-Basis eingedrungen war. Hätte das System sie nicht aufgrund ihrer Größe und Schwäche als Tsufurianer missverstanden, wären sie auf dieselbe Weise attackiert worden. Aber im Gegensatz zum Eindringling hätten sie den Angriff wohl nicht überlebt. Aus sicherer Entfernung sah sie zum Haus, wo sie lauten Lärm hörte. Es schepperte und zerschellte, Kugeln wurden ratternd abgefeuert, doch die Aura des Fremden blieb beständig. Stöhnend hörte sie den Krach, der ihr bedeutete, wie viel in ihrem Haus gerade zu Bruch ging. In ihren gedanklichen Ärger und Sorge, wie ihr Haus wohl später aussehen würde, wurde sie durch das Geräusch von neuen Explosionen gestört. Es wiederholte sich und mit jedem weiteren Knall wurde der Klang von abfeuernden Kugeln leiser. Bulma kaute auf ihre Lippe. Wie befürchtet: Der Eindringling war geübt, konnte Kugeln ausweichen oder abwehren sowie die Kanonen zerstören. Saiyajins waren schwer zu erwischen. Es war tatsächlich ein fremder, ihr feindlich gesinnterer Krieger auf ihrem Anwesen. Bulma gürtete sich ihre Tasche um und griff darin blind nach dem Scouter, wo sie auf einen Knopf drückte, der sofort ein Not-Signal an alle gekoppelte Scouter sandte. Hilfe würde kommen. Nun musste sie nur noch Zeit schinden und durfte sich nicht entdecken lassen. Vielleicht wäre der nahe Wald besser als Versteck geeignet als ihr gepflegter Garten? Mehr buntes, schützendes Laubwerk als hier, wo der Garten schon Lücken aufgrund des fallenden Herbstlaubes aufwies. Sie kroch tiefer durchs Gebüsch, mit dem Ziel, über die Mauer zu springen und von dort in den Wald zu rennen. Hinter sich hörte sie das leise Sirren von Elektrizität: eine weitere Verteidigungsbarriere wurde gerade aktiviert; der elektrische Flur. Mit schadenfrohem Lächeln hörte sie das schmerzhafte Gebrüll. Leider hielt der nicht lange genug auf: mit einem Krachen wurde einfach ein Loch durch die Mauer geschossen, ein Schemen sprang heraus und brachte sich in Sicherheit. Leider an der falschen Stelle, zu nah an ihrem Versteck. Bulma hielt in ihrer Flucht inne und drückte sich flach auf den Boden. Unter den Wurzeln der schützenden Hecke sah sie zum Saiyajin, der sich gerade den Staub von der Rüstung wischte. Die Panzerung sah etwas lädiert aus, ein paar Schusslöcher waren zu sehen, leider nicht an lebenswichtigen Stellen. Der Krieger, der noch relativ jung aussah, sah sich um und schaltete seinen Scouter ein, um nach der Besitzerin zu fahnden. Nie zuvor war Bulma so froh gewesen, ihre schwache Aura noch weiter, auf fast Null-Level reduzieren zu können.  Eher würde der Scouter die Raubtiere im Wald erfassen als sie, die direkt in seiner Nähe lag. Sie konnte das Stirnrunzeln des Typen erkennen, der paarmal die Messung wiederholte, anscheinend unzufrieden mit dem Ergebnis. Er blieb an Ort und Stelle, drehte sich paarmal im Kreis, was ihr die Möglichkeit gab, ihn zu beobachten. Kurze strubbelige Haare, bösartige Augen und ein harter Mund, dazu die Rüstung der Unterklasse, die seine Muskeln offenbarte. Er war großgewachsen, aber kleiner als Radditz, auch etwas schwächer, doch für sie, die schwächste Saiyajin auf diesem Planeten, mehr als ausreichend. Was immer er mit ihr vorhatte, Bulma wollte das erst herausfinden, wenn ihre Hilfe vor Ort war. Dann könnten ihre Brüder ihn gerne ausquetschen, wortwörtlich, denn für den Schaden in ihrem Haus würde er bezahlen und wenn nicht mit Geld, dann mit Blut. Bulma hoffte darauf, dass er sich in andere Richtung begab, damit sie ein neues Versteck suchen konnte. Sie wollte den Kerl außerdem vom Gelände haben, bevor er noch mehr kaputt machte. Ihre Inneneinrichtung war zwar ärgerlich, aber wichtiger war ihr halb fertiger Gravity-Ball, der bislang ungeschoren in der Werkstatt lag. Sie hatte kaum Ersatzteile dafür. Seine Zerstörung würde ihr wirklich in der Seele wehtun. „Verdammt, wo ist die Tussi? Ist sie so schwach, dass selbst der Scouter sie nicht finden kann?“ hörte sie den Eindringling fluchen. Erneut drückte er auf seinen Scouter, aber nun, um jemanden anzurufen. „Sie ist nicht hier. Komm her und hilf mir bei der Suche“ befahl er jemanden auf der anderen Leitung. Bulma verspannte sich: ein Komplize? „Los, jetzt, die Chance müssen wir nutzen“ hörte sie ihn ungeduldig knurren „Es ist gerade niemand hier. Die perfekte Möglichkeit. Ich weiß, dass sie da ist. Eben hat mein Scouter sie noch erfasst. Sie kann nicht weit sein, aber ich brauche ein paar zusätzliche Augen.“ Er sah suchend durch das Loch in die Hauswand, von dem man einen guten Blick in den Innenraum und die zerstörte Wohnzimmer-Einrichtung hatte. Bulma bekam damit auch mit, was bereits zu Bruch gegangen war. Ihre Hände fassten wütend in die kalte Erde, auf der sie kauerte. Sie versuchte sich damit zu beruhigen, dass sie genug Möbel aus den versteckten Tsufuru-Basen gesammelt hatte und ihre Roboter in ein paar Stunden die Trümmer und Schäden beseitigen könnten. Was war schon ein Loch in der Wand? Das konnten die schnell wieder flicken. Es gab Wichtigeres in ihrem Besitz, was besser unversehrt bleiben sollte: ihr Körper und der Gravity-Ball, zum Beispiel. Der Scouter des Mannes leuchtete auf, das Zeichen für einen Anruf. Bulma hörte nichts, aber sie beobachtete die Reaktion des Angerufenen, um Rückschlüsse zu ziehen. Der Komplize meldete sich und der Fremde nickte zufrieden. Anscheinend bekam er die gewünschte Antwort, zu Bulmas Leid. Denn es bedeutete, sie hatte es gleich mit zwei Eindringlinge zu tun. Der Komplize schien auch mehr Grips zu haben, wie man Bulma auch ohne Scouter aufspüren konnte, denn das Gesicht des Typen hellte sich plötzlich auf. Er sprang schnell ins Haus. Bevor Bulma sich aber aufrichten und abhauen konnte, kam er schon wieder zurück und sie musste auf ihren Platz verweilen. Stirnrunzelnd sah sie dabei zu, wie er eine Decke, die einst auf dem Sofa lag, in seinen Händen hielt und daran roch. Er hielt sie sich vors Gesicht und nahm mehrere tiefe Atemzüge. Sein Gesicht verzog sich anzüglich, er lachte leise. Dann schnupperte er suchend in der Luft, während er die Decke achtlos zu Boden warf. Verdammt! Bulma presste sich besorgt und verärgert zugleich tiefer in die Erde. Sie wünschte, sie hätte früher daran gedacht, sich mit dem Laub zu bedecken, aber es jetzt zu tun, wo er in der Nähe war, wäre zu laut und knisternd. Der Geruch der verrottenden Blätter wäre hilfreich gewesen, ihren Körpergeruch noch mehr zu verdecken. Nun konnte sie nur hoffen, dass ihr Garten mit all seinem reifen Obst und Gemüse, dazu den Blumen und Laub, den Geruchssinn ihres Feindes verwirren und von ihr ablenken würde. Verflucht sei die gute Nase eines Saiyajins, besonders die der Männer, die auf den weiblichen Duft empfindlich reagierten.   Bulma presste sich so tief in die Erde, als wollte sie ein Teil von ihr werden. Versinken in schützenden Matsch…der Dreck war egal;  besser, als gefunden zu werden. Sie atmete flach und versuchte, nicht in Panik auszubrechen. Aus langjähriger Erfahrung im Verstecken und Fangen-Spielen wusste sie, dass man sie sonst nur schneller entdecken würde. Der Eindringling sog mehrmals Luft durch seine Nüstern und versuchte ihre Spur aufzunehmen. Doch wie sie es gehofft hatte: die vielen Gerüche der Umgebung wirkten ablenkend. Er zog eine unzufriedene Grimasse und entschied sich dann für eine Gegenrichtung, um ihre Spur erneut aufzunehmen. Anstatt in den Garten, ging er ins Haus zurück. Bulma wartete darauf, bis sie seine Aura inmitten des Hauses spürte, dann erhob sie sich und rannte in den hinteren Teil des Gartens, um von dort über die Mauer zu springen. Sie wollte nicht fliegen, denn in der Luft, ohne Deckung, würde er sie nur schneller entdecken. Sie musste sich beeilen, wollte sie in den Wald rennen, bevor sein Komplize auftauchte. Mit schweren Herzen dachte sie an ihr Haus und ihre Werkstatt und hoffte darauf, dass der Idiot auf der Suche nach ihr nichts abfackeln würde. Aber ihr Notsignal war abgesendet worden, es würde schon nicht mehr lange dauern, bis jemand kam… Sie rannte auf den Waldrand zu. Nur noch wenige Schritte und sie wäre unter den Baumkronen verborgen. Die Auren der im Wald lebenden Raubtiere würden den Scouter verwirren und ein Aufspüren wäre unmöglich. Doch dann spürte sie über sich das Herannahen einer neuen Aura. Erschrocken sah sie hoch, nur um die angreifende Gestalt einer bekannten Saiyajin auf sich zurasen zu sehen. Das höhnisch lächelnde Gesicht von Peppa war das letzte, was Bulma sah, bevor sie mit einem Faustschlag zu Boden gestoßen wurde. Die Wucht war so stark, dass sie mehre Meter über die Erde rollte. Sie spürte, wie ihre Haut aufgerissen wurde. Stöhnend richtete sie sich langsam auf. Ihre Arme und Beine taten ihr weh, der Stoff ihrer Kleidung war aufgerissen, sowie die Haut darunter. Die Arme, die sie schützend hochgerissen hatte, um Peppas Schlag abzuwehren, schmerzten am meisten. Nur dank dem Adrenalin, was sie gerade durchflutete, wurde der Schmerz gedämmt. „Miststück“ fluchte Bulma, die sofort, als sie die Aura der fremden Saiyajin bemerkt hatte, ihre Rückschlüsse gezogen hatte. Sie war die Komplizin des Eindringlings. Peppa lachte nur auf und drückte auf ihren Scouter. „Daikon, ich habe sie gefunden. Sie ist vor dem Haus“ meldete sie ihren Fund. Es dauerte keine fünf Sekunden, da hörte Bulma vom Gebäude hinter sich ein Knallen, wie eine erneut einstürzende Wand und dann kam auch schon der Eindringling herbeigeflogen. Als er neben Peppa landete und beide höhnisch auf Bulma herabstarrten, erkannte Bulma sofort die identischen Gesichtszüge. „Dein Bruder?!“ schlussfolgerte sie richtig. „Ganz recht“ bestätigte Peppa „Als er hörte, wie mich der Skattkönig deinetwegen behandelt hatte, war er außer sich. Er ist sehr um mich besorgt wegen der seelischen Verletzung, die Vegeta mir angetan hat. Das hat mich damals schwer getroffen. Ich habe tagelang nichts essen können“ sie legte sich theatralisch eine Hand auf die Brust und verzog das Gesicht zur leidenden Miene. „Dann soll er Vegeta herausfordern“ zischte Bulma. „Was habe ich damit zu tun?“ Peppas Augen wurden schmal. „Spiel nicht die Unschuldige“ zischte sie verärgert. „Du bist die Ursache dafür. Aus irgendeinem, mir nicht ersichtlichen Grund, interessiert sich Vegeta für dich, anstatt von dir angewidert zu sein. Vermutlich, weil er unbedingt die einzige blauhaarige Saiyajin vögeln will. Das unser stolzer Herrscher von so einem Bastard an die Nase herumgeführt wird...hmpf“ sie rümpfte angewidert die Nase. „Aber irgendwie verständlich“ Daikon, ihr Bruder, rieb sich nachdenklich das Kinn, während er anzüglich auf die am Boden knienden Saiyajin starrte. „Man wird ja neugierig…Hast du überall blaue Haare?“ „Arschloch“ zischte Bulma ihn an, obwohl es nicht das erste Mal war, dass er ihr jemand so eine Frage stellte. Aber der Typ war eindeutig einer. „Daikon, sei vorsichtig“ mischte sich Peppa ein. „Nachher holst du dir bei ihr noch eine Krankheit.“ Sie marschierte auf Bulma zu, beugte sich zu ihr herab, um Hand an ihren Hals zu legen. Ihre Finger umfassten die Kehle und ohne Anstrengung hob sie Bulma hoch. Bulma versuchte sich zu wehren, kratzte sie am Arm, doch Peppa ließ nicht los. Also trat sie nach der Saiyajin, die jedoch mühelos das Bein abfing. Als Bulma mit dem zweiten Bein zutreten wollte, fuhren Peppas spitze Fingernägel in das festgehaltene Bein und ihre Hand drückte etwas auf Bulmas Hals. Nicht zu fest, denn sie wollte das Schreien ihres Opfers genießen und ihr nicht vorab die Luft abschnüren. Bulma schrie vor Schmerzen auf, da es sich anfühlte, als würde ihr jemand Nägel ins Bein rammen. „Was für eine schwache Saiyajin“ spottete Peppa „Nicht mal das bisschen Schmerz kannst du aushalten?“ Sie lachte leise. Bulmas Augen schossen wütende Blitze und sie griff nach ihrer ersten Waffe. Da Peppas Hände gerade beide beschäftigt waren und ihr verletzliches Handgelenk genau vor Bulmas Nase lag, war es perfekt dafür geeignet. Im Gegensatz zu ihr hatte Bulma ihre Hände noch frei.   Peppa schrie auf, als ein plötzlicher, scharfer Schmerz an ihrem Handgelenk sie durchzuckte und sie plötzlich die Kontrolle über ihren Griff verlor. Blut spritzte auf den Boden und sie musste die Blauhaarige loslassen, um sich eine Hand auf die Wunde zu pressen. Bulma sprang sofort auf die Beine und wich ein paar Schritte zurück, in Abwehrstellung und in ihrer rechten Hand ein kleines, unauffälliges Messer mit gebogener, scharfer Klinge haltend: ihr Erntemesser. „Du Miststück“ schrie Peppa heulend auf und hielt sich das blutende Handgelenk. „Schwester, ist alles in Ordnung?“ Daikon der sich im Hintergrund gehalten hatte, um die Rache seiner Schwester nicht zu stören, rannte auf die verletzte Frau zu. Besorgt sah er auf das viele Blut, welches durch Peppas Finger rann. Die Klinge war nah an die Arterie gekommen, es hörte nicht auf zu bluten. „Fest pressen“ forderte er seine Schwester auf, die wütend Flüche zischte und Bulma nicht aus den Augen ließ. Da Peppa gerade beide Hände nicht rühren konnte, die eine verletzt, die andere die Wunde festhaltend, musste Daikon ihr aushelfen. „Bleib hier! Überlass das mir“ murmelte er. „Dafür wird sie bezahlen.“ Er ging auf Bulma zu, knackte bedrohlich mit den Knöcheln. Doch Bulma, die wusste, dass ihr gegen den Krieger ein kleines Messer nicht helfen würde, hatte längst ihre Waffe gewechselt. Nun hielt sie ihre Laserpistole auf ihn gerichtet. „Keinen Schritt weiter!“ forderte sie ihn entschlossen auf. Das kleine, aber mächtige Stück Metall in ihrer Hand verlieh ihr Sicherheit. „Oder was?“ unbeeindruckt grinste Daikon und ging einen weiteren Schritt auf sie zu. Doch ein Laserschuss, der seine Wange streifte und eine blutende Wunde hinterließ, stoppte ihn. Das war eine Waffe, mit der Bulma auch aus sicherer Entfernung angreifen konnte; stark genug, um einen saiyajnischen Krieger zu verletzen. Bulma sah den Krieger kühl an und richtete die Waffe auf die Stelle zwischen seine Augen. Ein Schuss dorthin und der Saiyajin würde fallen. Daikons Grinsen verging ihn, berechnend sah er auf seine Gegnerin. Hmpf, Gegnerin…ein zu großes Wort für eine dünne Saiyajin ohne nennenswerte Kampfkraft. Seien Augen wurden schmal, er maß die Entfernung ab, ging abfedernd in die Knie...und dann stand er plötzlich vor Bulma und riss ihr die Waffe aus den Händen, ohne dass sie sie abfeuern konnte. Bulma keuchte auf, überrascht von dieser Geschwindigkeit. Mit schockgeweiteten Augen musste sie dabei zusehen, wie er ihre Pistole in seiner klobigen Hand in Einzelteile zerbrach. „Hah, so etwas ist gegen einen Krieger wie mich wirkungslos“ lachte er auf. Absichtlich ließ er Bulma sogar Zeit, um sich zu sammeln und ihn mit ihrem Messer zu attackieren, welches er mühelos auswich und mit einer beiläufigen Bewegung aus ihrer Hand riss. Klirrend fiel es weit nach hinten, während Bulmas Handgelenk schmerzte, als ob es gebrochen war. Stöhnend hielt sie es fest. Nun völlig waffenlos, musste sie zitternd zum größeren Mann hinaufsehen. Beide wussten, dass sie ihm niemals entkommen konnte, nicht bei seiner Schnelligkeit. Daikon hielt sie an ihrer Schulter fest. Seine Finger pressten sich unangenehm in ihren Körper. „Was soll ich mit ihr machen?“ rief er Peppa zu. „Brich ihr die Knochen“ fauchte Peppa. „Sie soll leiden. Je mehr Schmerzen, desto…Nein, warte…“sie hielt inne und dachte nach. Dann fing sie langsam an, grausam zu lächeln. „Mir fällt etwas Besseres ein. Ich wette, Vegeta hat keine Lust auf eine befleckte, zerbrochene Frau“ lachte sie auf. „Wenn sie von jemand andere gefickt wurde, ist die Anziehung des Neuen dahin. Er wird sie nie wieder ansehen.“ Bulma floss es kalt über den Rücken. Daikon blinzelte überrascht, nun zeigte sich zum ersten Mal etwas wie Zögern in seinem Gesicht. „Ich soll sie vergewaltigen?“ fragte er besorgt nach. Er sah auf die ängstliche Frau hinab. In seinen Augen konnte Bulmas das Rattern seiner Gehirnwindungen erkennen. Er wusste genau, welche Konsequenzen das haben würde, Bulma zu verletzen, war die eine Sache. Diese konnten wenigstens in eine Medic-Tank geheilt werden und die Saiyajins sahen Verletzungen nur als Chance an, stärker zu werden. So etwas wurde weniger hart bestraft als bei anderen Kulturen üblich, da der Merksatz galt „Der Starke frisst den Schwachen.“ Aber Vergewaltigung, hier auf Vegeta-Sei…hier sah die Lage anders aus. Daikon musste mit einer harten Bestrafung rechnen…es sei denn, Bulma wäre nicht mehr in der Lage, eine Zeugenaussage zu geben. Wenn sie nichts verraten könnte…da gab es nur einen Weg. „Hmpf, zuerst mir sagen, ich soll sie nicht anfassen, weil ich mir eine Krankheit holen könnte und jetzt das“ ärgerte sich Daikon laut. „Ich muss sie dann doch umbringen, damit sie nichts verrät.“ „Ach, hör schon auf, dich zu sorgen. Dir wird schon nicht der Schwanz abfallen“ winkte Peppa grinsend ab. „Klar, du kannst sie auch sofort töten, aber…“ ihr Gesicht verzog sich zur wütenden Grimasse „Sie verdient keinen schnellen Tod. Lass sie leiden! Schließlich hat sie auch mein Blut vergossen und meine Ehre beschmutzt.“ Demonstrativ hob sie ihr Handgelenk, von dem immer noch Blut floss. „Ich habe mich nur gewehrt“ rief Bulma entrüstet auf. „Sollte ich mich etwa wehrlos von dir zusammenschlagen lassen? Ihr seid hier aufgetaucht und in mein Haus eingedrungen. Spiel dich nicht als Opfer auf!“ „Sei still!“ fauchte Peppa, unempfänglich für Logik und Rationalität, nur in ihrer Wut und Stolz gefangen. Bulma merkte, dass sie nicht mit so jemand argumentieren konnte. Daikon schien da noch empfänglicher zu sein, war noch beherrscht und zögerlich. Ernst sah sie zu ihm hinauf und sprach mit ruhiger Stimme auf ihn ein. „Denk nach, Daikon, wen wird man härter bestrafen für dieses Verbrechen? Sie? Oder dich? Man wird euch auf die Spur kommen. Vegeta ist nicht dumm, er wird sich an die Frau erinnern, die erst vor kurzem hier war.  Peppa hat sich ihm vorgestellt, er kennt ihren Namen. Wenn er sie findet, dann auch dich. Du wirst Spuren hinterlassen, Daikon“ vertraulich sprach sie mit ihm, als würde sie sich um ihn sorgen. Lullte ihn ein mit guten Argumenten und Sorge um Konsequenzen, als wären sie gute Freunde und sie wäre um sein Wohl besorgt. Sie versuchte eine Beziehung zu ihm aufzubauen und Zweifel gegen seine Schwester zu wecken.  „Glaubst du, du hast noch Zeit, die Spuren zu verwischen? Keinesfalls! Keiner wird an ein Unfall glauben und die Zeit rennt dir davon. Hilfe ist unterwegs, bald sind sie da. Sie werden dich fassen…Meine Familie oder Vegeta? Wer ist dir lieber? Wenn sie dich in die Fänge bekommen, kannst du keine Gnade erwarten. Niemand wird dich schützen, am wenigsten deine eigene Schwester, die dich in diese Scheiße reingeritten hat.“ Zischend holte Daikon Luft. Er schien sich die Strafe schon vorzustellen. In seinen Augen konnte sie seine Angst erkennen. „Bruder, hör nicht auf sie“ mischte sich Peppa keifend ein. „Wenn sie weg ist, wird Vegeta sich mir zuwenden. ICH werde Königin sein. Selbst wenn ihre Familie nach Rache sucht, haben sie doch keine Chance gegen uns! Die Macht wird unser sein. Ich werde dich zum Mittelklasse-…nein, zum Elitekrieger befördern lassen.“ Bulma lachte auf, sie konnte nicht anders angesichts solcher Wahnvorstellungen. „Vegeta hat so viel Auswahl, selbst wenn ich nicht da wäre, hätte Peppa keine Chance von ihm erwählt zu werden“ lachte sie, an Daikon gewandt. „Sie interessiert ihn nicht, das war deutlich. Ich war dabei, Daikon, ich hab’s gesehen. Da war nur Verachtung in seinen Augen“ erneut lachte sie, spöttisch, bei den hirnrissigen Gedanken, Vegeta würde jemanden wie Peppa zum Weib nehmen. Es war seltsam, weil diese alte Furcht und Eifersucht, die sie einst so lange geplagt hatte (dass Vegeta sich andere Frauen zuwenden könnte, die „normal“ wären) nun völlig wirkungslos war. Sie spürte keinen Zweifel mehr: wenn Vegeta eine normale Saiyajin wollen würde, hätte er sich längst eine genommen. Aber er wollte nur sie, nur Bulma! Unglaubliches Vertrauen durchfloss sie bei dieser Erkenntnis und diese Selbstsicherheit war in ihren Augen sichtbar, als sie weiter auf Daikon einsprach und verlieh ihr noch mehr Überzeugung.  „Sie wird niemals Königin. Vegeta wird sie nicht erwählen und sie wird dich nicht schützen können. Du bist allein! Du trägst die Verantwortung!“ Daikon wich erschrocken zurück und ließ endlich seinen harten Griff an ihrer Schulter los. Bulma konnte das leichte Zittern seiner Hand sehen, bevor er sie zurückzog. Ihre Worte drangen zu ihm durch, ließen ihn vieles überdenken. Daikon wurde wie viele junge Saiyajins dazu erzogen, saiyanische Frauen zu achten und zu ehren. Dieser Grundsatz herrschte, seitdem die Saiyajins diesen Planeten erobert hatten und diente dazu, ihre Rasse zu schützen. Eine Saiyajin zu vergewaltigen ging gegen seine anerzogenen Grundsätze, weshalb es nur natürlich war, vor so einem Befehl zurückzuschrecken. Gleichzeitig machte es die Grausamkeit seiner Schwester deutlich, da sie so etwas von ihm verlangte. Doch bevor er sich zurückziehen konnte, trat Peppa herbei. An ihrem Handgelenk hatte sie sich selbst einen notdürftigen Druckverband verpasst, indem sie ihr Kleid zerrissen hatte. „Muss man hier alles selbst machen?“ fauchte sie, während sie an ihren Bruder vorbei und auf Bulma zustürmte. Bulma konnte gerade noch ihre Arme schützend vors Gesicht heben, bevor ein erneuter Tritt sie zu Boden schleuderte.   Mit leisem Kichern hielt Peppa ihren Fuß auf Bulmas Rücken und drückte sie damit unbarmherzig in die Erde. Stöhnend wand sich Bulma im Staub. Peppa fühlte, wie sie die Situation wieder kontrollierte. So musste es sein. Jeder musste vor ihr kriechen. Peppa war stolz auf ihre Herkunft, stolz auf ihr Dasein als Saiyajin. Als erste und einzige Tochter aus gutem Hause geboren, war sie das Nesthäkchen der Familie und der Augapfel ihres Großvaters Paparika. Sie war schön und mit einer Stärke gesegnet, die zwar nicht als Kriegerin ausreichte, aber besser als der Durchschnitt war. Als einziges Mädchen in der Familie war sie es gewöhnt, alles zu bekommen, was sie wollte. Nie musste sie einen Finger rühren, wenn sie Schmuck, Kleidung, Spielzeug oder feines Essen wollte. Alles wurde ihr serviert. Sie war die Prinzessin ihrer Eltern und ihres berühmten Großvaters und was verdiente eine Prinzessin? Einen Prinzen! Viele Männer liefen der jungen, hübschen Frau hinterher, aber sie wählte nicht jeden. Sie wollte den Besten, den Stärksten, den Edelsten. Sie wollte Vegeta. Aber obwohl sie sonst alles mit ihrem Aussehen und Charme erreichte, sah Vegeta sie nicht an. Dabei hatte er schon andere Frauen in sein Bett geholt, warum dann nicht auch sie? Es wäre egal, wenn es nur für eine Nacht wäre wie bei den anderen: Peppa war überzeugt, dass eine Nacht mit ihr ausreichen würde, um den Prinzen von ihren Vorzügen zu überzeugen und dann bekäme sie die Position, die sie verdiente…Königin! Und wenn diese hässliche Mutantin ihr im Weg stand, würde sie es wie jeder gute Saiyajin halten und das Hindernis aus dem Weg räumen. Doch Peppa reiche eine körperliche Bestrafung aus Knochenbrüchen und Kratzern nicht aus. Bulma war Zeugin gewesen, als Peppa zum ersten Mal eine Abweisung eines Mannes erlebt hatte und dann ausgerechnet von Vegeta. Es hatte ihren übermäßigen Stolz sehr verletzt, dass sie abgelehnt wurde, während ein schwacher Sonderling in seiner Gunst stand. Darum wählte Peppa das schlimmste Leiden als Rache aus, das eine Frau einer anderen antun konnte. Ein solches Tabu war eigentlich undenkbar in den Gedanken der Saiyajins: Mithilfe zur Vergewaltigung. Peppa beugte sich runter, hielt mit ihrem Knie die gegnerische Frau gewaltsam zu Boden, während sie an ihre Kleidung riss. „Lass mich los, du Wahnsinnige! Miststück, Biest!“ Bulma wand sich, strampelte mit ihren Füßen. Doch es half nicht viel gegen Peppas Kraft, die ihr einfach die Hose zerriss. „Hmm, was für hübsche, weiße Haut“ schnurrte Peppa maliziös und kratzte leicht über den entblößten Hintern. Wie um ein Stück Fleisch zu begutachten, packte sie die Pobacke, schlug leicht darauf, um Bulmas anschließendes, empörtes Quietschen zu genießen. „Sieh sie dir an, Daikon“ trieb Peppa die Neugier ihres Bruders an. „Wann bekommst du schon mal so eine Chance? So ein herrlicher Hintern…fast so hübsch wie meiner, bloß dicker. Nimm sie dir. Ich drücke sie nieder und du genießt sie, wie es dir gefällt“ lockte sie. Ihre Finger griffen verlockend ins wohlgeformte Fleisch. Daikon schluckte bei diesem herrlichen Anblick. Sein männlicher, tierischer Instinkt wurde beim Anblick des entblößten, hellen Hinterns sofort gereizt. Es war wie der Anblick des Mondes, er konnte seinen Blick davon nicht abwenden. Das einfache Stückchen Stoff ihrer Unterwäsche würde kein Hindernis sein, welches ihn aufhalten konnte. Schon kribbelte es in seinen Fingern bei den Gedanken, es ihr runterzureißen und SEINE Finger auf ihren Hintern zu legen. Sein inneres Tier drängte ihn, dieses Angebot anzunehmen und verdrängte jegliche Sorge an Konsequenzen.   Scheiß auf die Zukunft, leb in der Gegenwart! Nimm das Weib, welches selbst Vegeta bezaubert hat! Nimm die Frau, die er begehrt und beweis deine Überlegenheit! Spuck ihm ins Gesicht, indem DU sie fickst und nicht er! Beiß sie, fick sie, bring sie zum Schreien! Treib deinen Schwanz in sie!   Solche Worte drangen in seinen Kopf und vernebelten ihn. All die logischen Argumente von Bulma wurden durch seine Triebe verdrängt. Die Stimme seines Hirns setzte aus, dafür dachte sein Penis für ihn. Heiß und schwer pochte er in seiner Hose. Sein Schweif löste sich von seiner Taille und lockte sich unbeabsichtigt. Alles, was Daikon gerade sah, war dieser wehrlose, weibliche Körper. Peppa lächelte zufrieden, als sie den leeren Blick ihres Bruders sah, der auf die Frau unter ihr klebte. Männer waren ja so leicht zu lenken. Da war kein Gedanke mehr an Moral und Ehre, solange es nur um die Libido ging. Ihr Bruder war auch nie ein Mann gewesen, der sein Hirn oder seine Selbstbeherrschung anstrengte. Bulmas Versuch, an seine Vernunft zu appellieren, war sinnlos gewesen. Peppa kannte ihren Bruder besser. Schwer atmend kniete er nieder und fummelte an seiner Rüstung, um den unteren Teil zu entfernen und seinen erigierten Penis zu befreien.   Bulma wand sich, versuchte sich zu erheben. Sie wehrte sich mit aller Kraft gegen das Knie in ihren Rücken und die Hände, die sie niederdrückten. Sie fluchte, kreischte, aber eines tat sie nicht: um Gnade zu flehen. Sie würde niemals diesem Biest anflehen, sie zu verschonen. Sie würde nicht betteln und wenn es ihr den Unterleib zerriss. Hinter sich hörte sie schwere Schritte und neue, große Hände, die sich an ihren Körper legte und sie niederdrückte. „FASS MICH NICHT AN!“ schrie Bulma aus Leibeskräften, nur um von Peppa in den Dreck gedrückt zu werden. Ihr Mund füllte sich mit Erde. Bulma spürte, wie ihre Unterwäsche zerrissen wurde und sie fing an zu weinen. Ihre Tränen verliefen ungesehen in den Dreck und ihr letzter Gedanke war, ob sie jemals ihre Familie sehen würde…oder Vegeta. Ach, wenn sie nur wieder bei Vegeta wäre… Der Gedanke an ihn war tröstend und ablenkend und so konzentrierte sie sich nur auf ihn. Sie hoffte, es würde ihr dabei helfen, den Schmerz und die Demütigung zu überstehen. Doch davon abgelenkt, bemerkte sie nicht, wie eine bekannte Kraft sich in Eiltempo auf sie zu bewegte.   Peppas Scouter meldete sich plötzlich warnend. „Eine Kampfkraft von 5.000…Häh, wer ist denn das?“ sie hob den Kopf und suchte den Himmel nach Anzeichen ab. Ihren Informationen nach sollte keiner von Bulmas Familie oder Freuden eine solche Stärke besitzen. Aber Vegeta konnte es auch nicht sein Auch Daikons Scouter meldete sich zu Wort, aber der Krieger war gerade so sehr in seinen sexuellen Drang gefangen, dass er weder sah noch hörte. Sein Instinkt war abgelenkt. Von den folgenden Angriff wurde er, aber auch seine Schwester völlig überrascht. Ein goldener Ki-Strahl fuhr plötzlich  herab und beförderte die Saiyajins von Bulmas Rücken. Beide wurden in den Wald geschleudert, bis Bäume ihren Sturz abfingen. Krachend landeten sie zu Boden. Bulma bemerkte erleichtert, wie der Griff an ihren Körper endlich verschwunden war und vorsichtig hob sie den Kopf. Sie spuckte die Erde aus, die sich in ihrem Mund gesammelt hatte. Ihre Augen weiteten sich hoffnungsvoll, als sie die Gestalt betrachtete, die vor ihr landete. Es war Kakarott und er war zornig. Eine solch wütende Miene hatte sie noch nie zuvor bei ihm gesehen. Er ähnelte dadurch den  Gesichter seines Vaters und Bruder, vor allem, weil tatsächlich Hass in seinen Augen brannte. Ein völlig neuer Anblick.  Er hatte die Fäuste geballt, die Zähne knirschten, eine Vene pochte. Sein Blick war auf die beiden fremden Saiyajins gerichtet, die sich langsam hochrappelten. „Ich bin so schnell gekommen, wie ich nur konnte. Entschuldige die Verspätung. Du weißt ja, ich habe den Scouter nicht beim Training auf, aber das Signal war laut genug, um mich zu alarmieren“ erklärte Kakarott  seine verspätete Ankunft, während er weiterhin die Feinde beobachtete. Lass niemals deinen Gegner aus den Augen, hatte ihm sein Vater beigebracht. „Schon gut, du bist rechtzeitig da. Ich wette, die anderen kommen auch gleich“ hauchte Bulma. Nun, wo ihr Bruder endlich da war, fühlte sie eine Welle der Hoffnung. Ihr Adrenalin sank und sie verspürte die schockierende Wahrheit, einer unglaublichen Tat gerade noch entkommen zu sein. Sie fing an zu zittern und schützend schlang sie ihre Arme um sich. Sinnlos, sie konnte sich nicht wärmen. Sogar ihre Zähne fingen an zu klappern. Kakarott warf einen schnellen Blick nach unten, registrierte ihren Schock sowie die fehlende Unterkleidung. Zum ersten Mal verspürte Kakarott den Drang zum Töten. Er griff nach seinen Oberhemd und löste es aus dem Obi, um es Bulma zuzuwerfen, damit sie ihre Blöße bedecken konnte. „Zieh das an“ knurrte er „ und dann renn so schnell du kannst, bis du jemanden von unsere Familie triffst. Ich halte sie auf“ nach diesen Worten schritt er entschlossen auf Peppa und Daikon zu, die sich wieder aufgerichtet hatten und ungläubig die Ergebnisse ihrer Scouter betrachteten. „Ich dachte, du bist nur ein Unterklasse-Krieger?“ staunte Peppa. Anstatt ihr eine Antwort zu geben, holte Kakarott aus. Der Luftstoff seines Faustschlages reichte trotz Entfernung aus, um die Frau zu Boden zu werden. Der unsichtbare Angriff traf sie in den Bauch und schleuderte sie im Salto fort, um anschließend hart auf den Kopf zu fallen. Daikon, nun wieder nüchtern, richtete schnell seine Kleidung zurecht, packte seinen Penis wieder ein, bevor er seine Arme in schützende Stellung hob. Sein Hirn war noch vernebelt und er glaubte an eine Sinnestäuschung. Wie konnte es einen Unterklasse-Krieger mit so einer Stärke geben? Er selbst besaß nur eine Stärke von knapp 2.000. Sollte Kakarott tatsächlich so stark sein, hätte er keine Chance…aber wie schon gesagt, wenn es so wäre, wäre er dann nicht ein bekannter Mittelklasse-Krieger? Kakarott hatte den ersten Gegner aus dem Weg geräumt und konnte sich nun auf die Hauptgefahr konzentrieren. „Du wollest meine Schwester anfassen?“ knurrte er. „Dafür bezahlst du.“ Seine Energie baute sich weiterhin ungehindert  auf, durch seine Wut rot gefärbt. Ein roter Lichtschein umhüllte ihn. Kakarott fühlte eine neue willkommene Kraft in sich. Er ballte die Fäuste und fing an zu schreien, um sie noch mehr nach oben anzutreiben. Er wollte mehr, viel mehr Kraft. „Gib mir alles“ feuerte er sich selbst an. Daikons  Augen wurden groß, als sein Scouter plötzlich begann, weiter nach oben zu zählen. „6.000…7.000…autsch“ sein Scouter explodierte plötzlich und zerbrach. Beide Krieger wussten, dass Daikon keine Chance gegen Kakarott besaß. Bevor der Feigling anfangen konnte um Gnade zu flehen, stürmte Kakarott schon auf ihn zu, um ihm einen Hagel von Schlägen zu verpassen.   Bulma hüllte sich in das rote Hemd, welches so vertraut nach Kakarott roch und zudem warm war. Vorsichtig setzte sie sich auf. Ihre Beine fühlten sich immer noch wackelig an. Sie sah zu den kämpfenden Kriegern und begriff sofort, dass Kakarott den Kampf kontrollierte. Daikons Verteidigung war wirkungslos und der Saiyajin erhielt einen schmerzenden Treffer nach dem anderem. Peppa lag bewegungslos am Boden, aber Bulma wollte nicht warten, bis sie aufwachte. Langsam hob sie ihren Fuß und versuchte zu gehen. Sie fühlte sich so kraftlos, als ob alle Energie sie verlassen hätte. Wie sollte sie es hier fort schaffen? Doc zu ihrem Glück eilte die schützende Nachhut an.   „Bulma“ Radditz war der nächste, der in Höchsttempo bei ihr landete. Er war so schnell geflogen, dass er nicht schaffte abzubremsen Er konnte nur ein paar Schritte weiter landen, wo seine kraftvolle Landung ein Loch im Boden und fliegende Erde verursachte. Radditz verschwendete keine Zeit mit Fragen. Er sah sich um, um sich selbst ein Bild der Situation zu verschaffen. Eine fremde, bewusstlose Frau, sein kleiner Bruder gegen einen fremden Krieger, seine Schwester in Kakarotts Hemd, dafür ohne Hose, die zerrissene Kleidung am Boden verteilt… „Nein“ flüsterte Radditz bleich. Hatte diese fremden Saiyajins etwa geplant…unglaublich, das konnte nicht wahr sein!? Doch die Beweise waren eindeutig. Beim Anblick von Bulmas Gesicht, von Kratzer und Dreck übersät, ihren schmutzigen Haaren und den leidvollen Blick…der Geruch von Angst, der immer noch nicht verflogen war… zudem ihr Versuch, ihn aufmunternd an zu lächeln, was aber misslang…die Spur von Tränen…bei diesem Anblick drehte sich Radditz der Magen um. Wäre er doch nur schneller hier gewesen. Warum musste er ausgerechnet heute nicht im Palast, sondern am anderen Ende des Planeten arbeiten?!     Eine halbe Stunde zuvor…  Radditz sah im Hintergrund dabei zu, wie Vegeta gegen die baldigen Elite-Krieger kämpfte. Heute fand ihre Prüfung statt und wenn sie Vegetas Anerkennung erhielten, würden sie zu den besten ihres Standes gehören. Dann fände gleich hier im Anschluss nicht nur ihre Ernennung, sondern auch die Abschussfeier statt. Radditz sah beeindruckt dabei zu, wie so mancher Krieger wagemutig sein Glück versuchte. Er merkte sich ihre Angriffsmuster und Spezialattacken, um davon zu lernen. Hinter sich roch er die ersten fertigen Gerichte, die schon aufgetischt wurden und langsam bekam er Hunger. Er hoffte, dass sich Vegeta beeilte und seinen Spaß nicht weiter länger hinzog. Auch Nappa, der neben Radditz stand, warf öfters einen sehnsüchtigen Blick nach hinten zum Buffet. Die beiden Krieger standen nicht allein als Zuschauer da: der gesamte Rat, die ehrenvolle Männer und Frauen, die zum Beraterkreis des Königs gehörten, waren ebenfalls dabei. Außerdem ein Archivar namens Celeron , um die Namen der neuen Elite-Krieger gleich in die Annalen aufzuschreiben, sowie Vegetas Sekretar Isebereg. Alle standen in weiten, gebührenden Abstand, um den Kämpfern nicht im Weg zu stehen. Das war auch der Grund, warum die Prüfung in einer Wüste, weit entfernt von Sadala stattfand. Es sollte keine neugierigen Zuschauern geben, das führte nur zu Verletzungen durch Querschläger. Außerdem wollten die Krieger, die ihre Prüfung nicht bestanden, keine Zuschauer. Darum waren der Tag der Prüfung sowie ihr Austragungsort geheim. Plötzlich funkte Radditz Scouter wild auf und verursachte einen schrillen Ton, wie er ihn nie zuvor erlebt hatte. Nappa und die anderen aus der Gruppe sahen ihn erstaunt an, während Radditz hastig auf den Scouter tippte, um dieses unbekannte Gebaren auszuschalten. Wie peinlich, alle starrten ihn an. Eine Nachricht wurde auf dem Glas sichtbar:  Bulma, Gefahr! Daneben die Koordinaten ihres Scouters. Radditz stockte der Atem, als er diese kurzen Worte las. Er biss sich auf die Lippen, als er sich eilig umsah. Eigentlich durfte er sich nicht ohne Vegetas Erlaubnis entfernen, aber ihn jetzt in seiner Prüfung zu unterbrechen…hah, nein, niemals. Man würde Radditz wegen so einer Ehrlosigkeit bestrafen. Heute ging es um die Elitekrieger, was hatte da ein Unterklasse-Saiyajin sich da einzumischen, nur wegen seiner Schwester?! Aber warten wollte Radditz auch nicht. Er brauchte bestimmt eine halbe Stunde, selbst im Höchsttempo, um zu den Koordinaten zu fliegen. Er konnte nicht so lange warten. Vegeta brauchte Radditz gerade sowieso nicht und er würde später den Grund verstehen, warum der Langhaarige abgehauen war. „Nappa, ich muss fort. Familien-Notfall, meine Schwester“ waren die letzten erklärende Worte an seinen Kameraden, bevor er sich in die Luft erhob und in Richtung Sadala aufmachte.   Radditz sah zu Kakarott hin, der wie in blinder Wut auf den fremden Krieger einschlug. Seine Knöchel waren blutig aufgrund der fremden Körperflüssigkeit. Zufrieden nickte Radditz. Ihm gefiel der Anblick, wie der Boden sich rot färbte aufgrund des blutenden Möchtegernvergewaltigers. Er wünschte sich mitzumachen, aber aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Bulma schwankte. Ihre Beine gaben nach, doch bevor sie fiel, fing er sie auf. Er hob sie auf seinen Arm und drückte sie an sich. Er spürte, wie sie ihr Gesicht in seine Halsbeuge drängte und einen Atemzug nahm, als wäre sie wieder ein kleines Kind,  welches er trösten musste. Erneut fühlte sich sein Herz wie im Schraubstock an. „Kakarott, bring ihn nicht um“ rief er laut seinem Bruder zu. „Der Tod ist zu gut für ihn.“   Kakarott hörte trotz seiner zornigen Stimmung die Stimme seines Bruders und sie lichtete etwas von der drängende Mordbereitschaft. Er ließ sich mehr Zeit zwischen den Schlägen, wich Daikons sinnlosen Angriffen aus, um dann erneut wieder kraftvoll zuzuschlagen. Die Wirkung jedes einzelnen Schlages vergrößerte sich dadurch. Genüsslich suchte Kakarott nach den Punkten am fremden Körper, wo seine Angriffe die schmerzhafteste Wirkung hatten, ohne lebensgefährlich zu werden. Zum ersten Mal tat er mit Absicht einem Lebewesen Leid an und es kümmerte ihn nicht. Daikon begriff, dass seine Angriffe wirkungslos waren und schrie jedes Mal schmerzvoll auf, wenn er getroffen wurde.   Kakarott und Radditz waren so auf den blutigen Krieger fokussiert, dass ihnen nicht auffiel, wie Peppa sich bewegte. Sie stand nicht auf, ihr Magen tat ihr dazu noch zu weh. Sie wollte außerdem nicht die Aufmerksamkeit des Brüderpaar wecken. Da ihr Scouter aber noch funktionsfähig war, nutze sie ihn, um einen Befehl zu senden. Sie lachte leise schadenfroh. Daikon hatte ein paar Freuden, die sich rufbereit am Stadtrand aufhielten: seine Kameraden, die mit ihm gemeinsam auf Mission gingen. Die vier gleichaltrigen, gleichstarken Krieger würden ihren Freund schon unterstützen, jedoch…Peppa sah keuchend zu Kakarott. Aus logischen Gründen konnte sein Messwert nicht stimmen, aber so wie er gegen Daikon jubilierte… „Sein Powerlevel ist über 8.000“ staunte sie. Könnten Daikons Freunde dagegen helfen?   Radditz Scouter meldete vier sich nähernde, fremde Powerlevel an. Beschützend drückte er Bulma näher an seine Brust, während er die Landung von vier Unterklasse-Krieger beobachtete. Einer der vier Kerle kniete sich zur bewusstlosen Frau runter, die…oh, sie bewegte sich, hatte also nur bewusstlos gespielt.  Sie verzog weinerlich das Gesicht und zeigte befehlend auf Radditz. Radditz hörte nicht viel von ihrem Gegreine, konnte sich aber den verlogenen Inhalt vorstellen. Nun wandten sich die vier Saiyajins ihm zu, mit zum Kampf bereitem Gesicht. Radditz versuchte entspannt zu bleiben, damit Bulma nichts merkte. Sie hatte für heute genug erlebt, er wollte sie nicht ängstigen. In ihrem Zustand konnte sie auch nicht alleine fliehen. Einzeln wäre keiner dieser Kerle ein Gegner für ihn, aber zusammen, während Radditz seine Schwester an sich drückte? Das könnte schwierig werden. Aber Radditz machte sich nicht lange Sorgen, denn sein Scouter meldete die Ankunft von sechs Pods, die endlich im Raumflughafen angekommen waren. Ihre Besatzung würde in wenigen Minuten schon hier sein. Denn Peppa war nicht die einzige, die Verstärkung bekam.   Sechs Pods landeten in den dafür ausgewiesenen runden, gepolsterten Bereichen. Fünf Krieger sowie eine Nahrungszubereiterin stiegen aus, mit seltsam grimmigen Gesichtern, wie sie Saiyajins nach erfolgreichem Missions-Ende eigentlich nicht trugen. Doch die Sechs hatten vor kurzem ein Notsignal über Scouter erhalten und waren wegen ihrer Position untätig gewesen, zu Hilfe zu eilen. Mit verschränkten Armen und unruhig zitternden Füßen hatten sie in ihren Raumkugeln sitzen müssen, während ihre Fantasie furchtbare Bilder malte. Nie zuvor waren ihnen ihre Pods wie Gefängnisse vorgekommen, zur Untätigkeit verdammt. Doch nun waren sie endlich angekommen und so flogen sie sofort in Richtung Bulmas Werkstatt.   „Mach schon, sei ein Mann und kämpfe!“ rief einer der Unterklasse-Wichte verärgert aus, der sich zusammen mit den anderen auf Radditz gestürzt hatte. Doch wie schon seit fünf Minuten weigerte sich Radditz  und wich nur elegant ihren Schlägen und Tritten aus. Tänzerisch elegant bewegte er sich unter den Feiglingen, die nur eine unzureichenden Koordinierung ihrer Angriffe vorwiesen und sich oft selbst im Weg standen Dass ein Saiyajin sie nicht angriff, sondern nur ohne Gegenangriff auswich, hatten sie ebenfalls noch nie erlebt. Sie versuchten, Radditz zu beleidigen, ihn wütend zu machen oder wenigstens seinen blauhaarigen Ballast zu attackieren. Sinnlos, Radditz war schneller, während er gleichzeitig seine schützende Hand über Bulma hielt. Er konnte sich vorstellen, wie gedemütigt sich die vier Kerl gerade fühlten. So ähnlich hatte er sich selbst schließlich auch vor ein paar Jahren im Kampf gegen Kakarott gefühlt, der dieselbe Strategie bei ihm angewandt hatte. Doch Radditz hatte seitdem fleißig gelernt und die Vorteile erkannt. So wich er nun mit stoischen Blick und milden Lächeln den Angriffen aus und verhöhnte durch seine Ruhe die aufgebrachten Schläger. Er vermutete außerdem, dass sein Bruder wohl auch von ihm gelernt hatte, zum Beispiel die Gnade abzulegen und Gegner mit erbarmungsloser Härte zu attackieren. Ein Beispiel dafür war jedenfalls der jetzige Zeitpunkt. Radditz warf einen Seitenblick zu Kakarott, der immer noch allein und ungestört mit seiner Bestrafung beschäftigt war, da die neuen Feiglinge sich nicht mit einem Krieger anlegen wollten, der so ein hohes Powerlevel aufwies. Radditz vermutete, dass Kakarotts Wut ihn so hochpuschte und über seine Grenzen brachte. Er dachte nicht zu viel darüber nach, da er es nur als kurzzeitiger Effekt aufgrund des Schocks sah. Er war nur froh, dass Kakarott an seiner Seite stand und endlich seine Sanftmütigkeit abgelegt hatte. Manchmal gab es Gegner, mit denen man nicht verhandeln konnte, sondern wo man brutal sein musste. Eine Brutalität, wie sie Kakarott nun endlich einsetzte…Bardock würde so stolz sein, wenn er das sehen könnte. Doch bis es soweit war, verschaffte Radditz ihnen alle Zeit, indem er Bulma beschützte und gleichzeitig seine Kräfte einsparte, um sie im richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Schon gingen den vier Schläger allmählich die Puste aus, die ihre Ausdauer nie besonders trainiert hatten. Sie waren es gewöhnt, gegen schwache Rassen zu kämpfen und mit ihrer überlegenen Kraft schnell zu gewinnen. „Haaah…wie schafft es diese Fusselbürste nur, uns allen auszuweichen“ keuchte einer von ihnen und konnte sich nicht gegen die Anerkennung in seiner Stimme wehren. „Jaa…der atmet ja nicht mal schwer“ keuchte sein Freund, der inne halten musste, um nach Luft zu schnappen. „Ach, das ist gar nichts“ lachte Radditz laut. „Wenn ich gegen meinen Vater kämpfe, geht es den ganzen Tag so.“ Gerissen plante der Langhaarige einen neuen Weg, die Zeit zu vertreiben, indem er ein Gespräch anfing. Die vier jungen Saiyajins hielten inne und lauschten interessiert, während sie die Pause nutzten, um ihren Atem zu erholen. Radditz sprach weiter, während er beiläufig über Bulmas Haar strich. „Mein Vater ist sowieso ein harter Hund. Ihr habt keine Ahnung, was er mir schon alles angetan hat…und dabei bin ich sein Sohn. Kein Wunder also, dass mein Bruder und ich so stark sind. Bardock ist erbarmungslos. Aber…“ Radditz hatte nun ein gefährliches Glitzern in den Augen, sein Lächeln wirkte dämonisch. „…besonders grausam ist er zu denen, die seiner Familie etwas antun wollen. Habt ihr denn noch nie von den Geschichten gehört? Was mit denen passierte, die schlecht über meine Mutter sprachen oder es wagten sie anzufassen?“ Die jungen Burschen sahen sich nachdenklich an. Langsam sickerte die Erkenntnis, mit WEM sie sich gerade anlegten. Sie wurden bleich. Radditz fuhr fort und zeigte auf Peppa „ Die da…“ sagte er abfällig „hat sich mit meiner Schwester angelegt, Vaters Augapfel. Und ihr da…“ nun deutete er auf die Saiyajins. „Ihr seid ihrer Helfer. Nun hängt ihr mit drin. Was wird euch erwarten?“ Er legte den Kopf schief und tat unschuldig. Doch in Wahrheit begutachtete er sie, prägte sich ihre Gesichter ein. „Selbst wenn ihr unsere Strafe überlebt…Ich werde dafür sorgen, dass ihr Vegeta vorgeführt wird“ drohte er ihnen düster. Radditz konnte dabei zusehen, wie die opportunistischen Typen nun über ihre eigene Karriere nach dachten, sowie ihre Gesundheit. Davon würde nichts mehr übrig sein, wenn sie hier weiter kämpften War es wert, diese für ihren Kameraden Daikon sowie seine Schwester zu opfern? Eigentlich nicht, was hatten sie schon mit dieser Familie zu tun? Sie zuckten mit den Schultern und nickten sich gegenseitig zu. „Zu viel Ärger, das ist es nicht wert“ sagte der eine. „Ja, selbst wenn wir die Fusselbürste erwischen…da ist immer noch der rasende Wüterich“ meinte sein Kamerad zustimmend, der zu Kakarott deutete. Alle sahen in dieselbe Richtung und konnten dadurch miterleben, wie Daikon gerade zu Boden geworfen wurde und nicht mehr in der Lage war aufzustehen. Kakarott wischte sich die Hände sauber und sah mit Genugtuung auf den am Boden liegenden Körper. Langsam sank sein Ki, als ob sein Körper runterfahren würde, nun wo sein Ärger abgebaut worden war. „Oh oh, ich glaube, er ist fertig“ sagte der erste erschrocken. „Dann lass uns abhauen, bevor wir die nächsten sind“ sagte der zweite alarmiert. Doch es gab jemanden, der etwas dagegen hatte und sich zwischen ihnen stellte. „Ihr Feiglinge, ihr wollt Saiyajins sein“? kreischte Peppa, als sie merkte, wie sich ihre Verstärkung von Acker machen wollte. „Ein Saiyajin flieht nicht“ „Ein Saiyajin hält aber auch NICHT den Kopf für jemand so Biestigen wie dich hin“ merkte Radditz hämisch lachend an. Die Schläger nickten zustimmend. Peppa zuckte zusammen. „Du Arschloch“ schrie sie. „Dann werde ich dich halt besiegen. Wenn du mich anfasst, sage ich jeden, dass du eine Frau geschlagen hast. Na los, Jungs, folgt mir. Wir werden sagen, ihr habt mich vor diesen Grobian beschützt“ forderte sie sie auf. Radditz Stirn runzelte sich. Gegen die Frau zu kämpfen wäre in der Tat schwierig mit seiner Erziehung zu vereinbaren, anderseits war sie die Mithelferin von diesem Vergewaltiger…so gesehen konnte er es schon über sich bringen, sie zu schlagen. Doch zu Radditz Glück würde ihm dieses Dilemma abgenommen. Bevor Peppa und ihre Verstärkung auf Radditz zulaufen konnte, wurde ein Energie-Strahl zwischen sie abgefeuert, was sie in ihrer Bewegung stoppte. Erschrocken sahen sie nach oben Alle waren so im Gespräch abgelenkt gewesen, dass sie die Ankunft der sechs älteren Saiyajins übersehen hatten. Sie waren schneller angekommen als dass die Scouter sie melden konnten. „Die Kleine gehört mir“ zischte Selypa kalt lächelnd auf Peppa herab. „Hm, aber nicht alleine. Ich will auch mein Stück“ wisperte Gine, deren Gesicht unüblich kalt war. Ihre Augen hatten den gleichen grausamen Glanz wie bei den fünf Kriegern an ihrer Seite. Aber keiner sah Zorniger aus als Bardock. „Lasst sie am Leben, damit über sie gerichtet werden kann“ knurrte er. „Aber nur ein wenig….wozu gibt es Medic-Tanks.“ „Verstanden!“  diesen Befehl gehorchend, stürmten Toma, Panbukin und Borgos auf die vier jüngeren Saiyajins zu, während Gine und Selypa zu Peppa flogen. Bardock dagegen landete neben Radditz, um behutsam über Bulmas Kopf zu streicheln. „Gib sie mir“ brummte er leise seinen Sohn an und vorsichtig übergab er das leicht zitternde Bündel seinen Vater. Als sie ihre Arme um dessen Hals schlang, wusste die beiden Saiyajins, dass sie alles mitbekommen hatte, aber noch nicht in der Lage war zu sprechen. Bardock schluckte hart. Er hatte die schlimmsten 35 Minuten seines Lebens erlebt, während er in seinen Pod saß und die Nachricht erhalten hatte. Jede einzelne Minute hatte sich in ihm eingebrannt, während er durchs Glas geschaut hatte, wie er, zu langsam, in Richtung Heimat flog. Bulma lebend in seinen Armen zu halten, galt seinem Seelenfrieden, um sich von ihrem Überleben zu vergewissern. „Ich bin da, ich bin da…“ hauchte er an Bulmas Ohr, die nur nickte und leise wimmerte. „Der Kerl, der dafür…“ fing Bardock flüsternd an, aber Radditz deutete nur auf ein bewegungsloses, blutendes Häufchen, was gerade noch atmete. „Kakarott hat sich schon darum gekümmert“ erklärte er zufrieden. „Kakarott?“ Bardocks Augen weiteten sich. Wenn sein sonst so sanftmütiger Sohn so austickte, musste die Lage erschreckend gefährlich gewesen sein. „Sie scheint aber die wahre Übeltäterin zu sein“ fügte Radditz hinzu und deutet auf Peppa, die gerade von Gine und Selypa zusammen geschlagen wurde. Auch wenn Peppa körperlich stärker war als Gine, so war die erfahren genug, ihren Angriffen auszuweichen. Gegen Selypa hatte Peppa sowieso keine Chance. Die ältere Frau besaß nicht nur ein höheres Powerlevel, sondern auch mehrere Jahre Kampferfahrung. Der Kampf endete damit, dass Selypa hinter Peppa gelang, mit der einen Hand die Arme der fremden Frau auf den Rücken band und dem anderen Arm um ihren Hals legte.  Sie zwang Peppa damit gerade zu stehen und ihren ungeschützten Oberkörper zu zeigen. So wehrlos im Schwitzkasten, konnte Gine ungestört in Peppas Magen schlagen, sowie ihr mehrere Ohrfeigen geben. Deren Wangen schwollen an. Ein gezielter Leberhaken mit anschließendem Tritt in den Unterleib führte dazu, dass Peppa sich auf ihre Füße übergeben musste. Angewidert ließ Selypa die junge Frau los, die sofort auf die Knie fiel, würgte und nach Luft schnappte. „Hmpf, du schuldest mir ein neues Paar Schuhe“ schimpfte sie und säuberte die Spitze des beschmutzen Stiefels achtlos an Peppas Kleid. „Setz es auf ihre Rechnung, neben vielem anderen“ meinte Gine nur desinteressiert. Sie bückte sich und griff nach Peppas Kinn, zwang sie, sie anzusehen. „Du weißt bestimmt, was wir Saiyajin verlangen, um Schulden abzubezahlen, nicht wahr?“ säuselte sie. Ihr Lächeln war trügerisch sanft und stand im Gegensatz zu ihren kalten Augen. „Manches kann man mit Geld bezahlen, wie Selypas Schuhe…“ fuhr Gine fort und holte währenddessen aus ihrer Tasche ein Messer, dessen scharfen Klinge sie beiläufig, aber geübt mit Schwung ausklappte. „Aber manche Taten bezahlt mit Blut“ fügte sie hinzu und hielt den kalten Stahl an Peppas Hals. „Du…willst mich töten?“ fragte Peppa heiser. Langsam kam die Todesangst in ihr auf. Ihre Augen schielten zur Seite, ob sie von dort Hilfe erwarten könnte. Aber die älteren Krieger hatten längst die Jungspunde besiegt und stapelten ihre besinnungslosen Körper gerade übereinander.  Gine sah genau, was im Kopf der jungen Frau vor sich ging und wie sie rechnete. Sie wartete darauf, bis ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit sich bei der verwöhnten Göre einstellte, aber da war immer noch ein störrischer Funke in ihren Augen. Sie glaubte, sie wäre immer noch im Recht. Als Gine sah, wie diese Zicke keine Schuld, keine Scham verspürte angesichts ihrer schrecklichen Taten, überkam sie die Wut. Sie griff nach Peppas Haaren und zog fest daran. Natürlich schrie Peppa auf, als ihre gepflegte Haarpracht so überraschend gezogen wurde. Das Messer blitzte gekonnt auf, dann war der Schmerz weg und Gine hielt einen schwarzen Zopf in ihren Händen. Achtlos warf sie ihn zur Seite. Peppa sah ungläubig dabei zu, wie ihre Pracht in der Luft verwehte, wie schwarze Strähnen im Wind verflogen, für immer. „Meine Haare“ wimmerte sie und griff bestürzte nach ihren Kopf, wo nur noch ein kurzer Rest störrisch abstand. Selypa lachte gehässig auf bei ihren entsetzten Gesicht und wie sie sich an den Kopf fasste. Gine sah es nur als kleiner Teil ihrer Rache an und steckte ihr Messer wieder ein. „Um den Rest wird sich der Richter kümmern“ sagte sie leise zu sich selbst. Doch ihre Worte wurden gehört. „Richter?! Pass bloß auf, mein Großvater gehört zum Rat. Er hat viele Freunde. Wer wird mich schon richten“ fauchte Peppa. „Dann kann dein Großvater sein Bestes geben, um dich zu verteidigen. Es wird aber nicht helfen. Keiner seiner Freunde wird so ein Verbrechen ungestraft lassen“ belehrte Gine sie. „Wer so etwas tun würde, brächte Schande über sich sowie den Ärger des Volkes.“ Peppa wollte Einwand geben, aber Gine zeigte nur auf den Haufen der bewusstlosen jungen Leute, die vorgehabt hatten zu fliehen. „Gleiches Beispiel. Am Ende ist sich jeder selbst der Nächste. Vielleicht steht deine Blutsverwandtschaft dir näher als deine Freunde, aber dann wirst du sie nur mit in den Abgrund reißen.“ Peppa konnte keine Antwort geben, stammelte nur und sah auf die losen Strähnen ihres Haars, welches noch vor ihr lag. Selypa schnaubte und legte Gine einen Arm um die Schulter. Sie lenkte ihre Freundin zu ihrem Gefährten, der ihre Tochter auf dem Arm hielt. Neben ihm stand Radditz und auch Kakarott hatte sich zu ihnen gesellt. Gine streichelte ihrer Tochter übers Haar. Vorsichtig konnte sie einen Blick in Bulmas müden Augen erhaschen, die unter den Stirnfransen hervorschauten. Gine lächelte sie tröstend an und ihr Mund formte die Wörter. „Wir gehen nach Hause“. Bulmas Lippen zuckte ein wenig höher und sie nickte leicht. Zuhause, das hörte sich gut an. Radditz klopfte seinen Bruder lobend  auf die Schulter für seinen Sieg und wandte sich dann fragend an seinen Vater. „Was machen wir jetzt mit ihr und den Typen? Rufen wir die Wachen an, damit sie sie festnehmen und einsperren?“ fragte er. „Hmm, warum ihnen so viel Arbeit geben? Sie sind bestimmt schwer beschäftigt. Wir können sie auch einfach so vernichten“ machte Toma den Vorschlag. „Nein, ein schneller Tod wäre zu gut für sie“ hielt Bardock auf. „Der Meinung bin ich auch. Überlasst sie mir“ meldete sich eine neue Stimme zu Wort. Vegeta flog herbei und landete vor ihnen.   Er war nicht allein, er hatte vier Elite-Krieger bei sich, die hinter ihm landeten. Radditz und die anderen verbeugten sich eilig vor Vegeta, bis auf Bardock und Gine. Bardock weigerte sich, seine Tochter loszulassen, weshalb er noch stand. Gine ebenfalls, sie hielt sich an den beiden fest. Vegeta sah ihren Augen die Angst, die sie erlitten hatten sowie eine seelische Erschöpfung. Bulma dagegen…sie sah nicht auf, blickte den Neuankömmling nicht an. Sie hatte ihr Gesicht in der Halsbeuge ihres Vaters vergraben und hielt sich an seinen Schultern fest. Sie trug ein Hemd, welches nach Kakarott roch und kaum ihren nackten Hintern verdeckte. Sie wirkte schwach und klein, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Vegeta drehte den Kopf nach Peppa, die flach auf den Boden lag, den Kopf zu Boden gesenkt, zitternd. „Also doch“ wisperte er. „Wie befürchtet…du warst es!“   Wenige Minuten zuvor… Vegeta hatte den letzten Krieger geprüft und sein Einverständnis zur Beförderung gegeben. Der Krieger hatte gut durchgehalten. Damit löste sich die Prüfungsangst auf, eine Spannung fiel ab. Jeder von den Zuschauern und den Prüflingen atmete auf und fing  an zu lächeln. Das Bankett konnte beginnen, man durfte sich an den Speisen laben. Vegeta war zufrieden mit dem Ergebnis, nur drei Teilnehmer hatte er abgelehnt. Aber er hatte damit immer noch genügend neue Elitekrieger gewonnen, die sich in den nächsten Monaten um die Truppenleitung mit kümmern konnten. Vegeta wollte in zwei Tagen losfliegen, um bei der Suchaktion nach seinen Vater teilzunehmen. Da er voraussichtlich einige Monate fort sein würde, war es wichtig, die Organisation der Truppen vorab aufzuteilen. Außerdem konnte nur er die Ernennung der Elitekrieger übernehmen, weshalb er diesen Termin unbedingt vor der Abreise noch erledigen musste. Jetzt konnte er nur noch hoffen, heute den Rest an Formalitäten zu erledigen, um wenigstens morgen noch mal bei Bulma vorbei zu schauen. Um mit ihr seinen letzte Tag entspannt zu verbringen, hatte er die Tage vorgearbeitet und sich weder Ruhe noch entspanntes Training gegönnt. Vegeta schritt zu seinem Zelt, um sich umzuziehen. Seine Rüstung hatte einiges an Dellen und Löcher abbekommen.  Er wollte sich säubern und umziehen. Doch anstatt Radditz war es Nappa, der ihn dort erwartete und ihn ein Handtuch zur Säuberung reichte sowie ein Glas mit Wasser. Eigentlich nicht seine Aufgabe, aber zuerst wusch sich Vegeta den Dreck ab, bevor er nach Radditz Verbleib fragte. „Der musste ganz dringend weg. Ein Notfall wegen seiner Schwester“ druckste Nappa vorsichtig, der nicht wusste, wie Vegeta darauf reagieren würde. Vegeta hielt in seiner Bewegung inne, das Handtuch noch gegen sein Gesicht gedrückt. „Was?“ fragte er und sah hoch, um Nappa scharf anzublaffen „Was ist mit seiner Schwester?“ Nappa zuckte mit den Schultern. „Das hat er nicht gesagt. Er konnte sich ja schlecht abmelden, da du ja mit der Prüfung beschäftigt warst. Aber wenn es um die Familie geht, ist es doch verständlich, einen gehen zu lassen, oder?“ „Ja, ja“ winkte Vegeta ab. „ich wollte ja auch nur die Details wissen.“ Wie beiläufig sah er auf seinen Scouter, aber da gab es keine Nachricht drauf. Was war mit Bulma? Fieberhaft dachte er darüber nach, ob er ebenfalls zu ihr fliegen oder Radditz vertrauen sollte, die Sache selbst zu regeln. Aber er konnte nicht einfach fort. Die Anwesenden würden sich wundern, wenn er wegen so einer niederen Angelegenheit fort flog und die neuen Elitekrieger damit brüskieren. Vegeta beherrschte sich und vertraute auf Radditz, der einen Vorsprung hatte und bestimmt die Sache lösen würde. Bis Vegeta ankam, wäre vielleicht alles schon längst erledigt, auch ohne seine Hilfe. Stattdessen würde man den Skattkönig kritisieren, wegen so einer minderen Sache das Bankett verlassen zu haben. Während er überlegte, reichte Nappa ihm saubere Kleidung und Rüstung an und Vegeta zog sich um. Doch anstatt das Zelt zu verlassen, um sich auf das Bankett im Freien sehen zu lassen, zögerte Vegeta. Etwas hielt ihn auf. So ganz trauter er Radditz doch nicht zu, es alleine zu regeln. Vielleicht sollte er doch… „Hast du nicht mehr Infos?“ fragte er Nappa, der wartend hinter ihm stand und nicht verstand, warum Vegeta das Zelt nicht verließ. „Hm? Oh, du meinst wegen Radditz und seinen Notfall. Nein, er hat nur diesen einen Satz gesagt. Aber er war beunruhigt, das konnte ich sehen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Radditz jemals so einen Anruf bekommen hat. Da macht man sich schon Sorgen“ überlegte Nappa und nahm Radditz in Schutz. Vegeta brummte und versuchte sich zu beruhigen. Er war manchmal etwas paranoid und übervorsichtig, das wusste er selbst. Er zog das Zelttuch zur Seite, um raus zu marschieren.  In ein paar Meter Entfernung wurde unter einem langen, offenen Baldachin das Essen serviert. Einige Prüflinge hatten sich ebenfalls bereits umgezogen und trugen nun ihre neue Uniform. Sie hatten bereits ein Glas in den Händen und ließen sich von den Ratsmitgliedern beglückwünschen. Vegeta fiel dabei auf, dass ein Ratsmitglied, Paparika, nicht richtig bei der Sache war und mehr in Richtung Vegeta schielte. Paparika…warum verhielt er sich so verdächtig? Und warum klingelte sein Gedächtnis bei diesen Namen? Sonst beachtete er die Mitglieder nur wenig…aber… Vegetas Pupillen weiteten sich aufgrund des Erleuchtung, als sein Gehirn ihm die richtige Information sandte: da war doch diese unhöfliche Frau vor ein paar Tagen gewesen, die einfach in Bulmas Garten gelandet war und ihn gestört hatten. Paparikas Enkelin, die er fortgeschickt hatte…und Bulma hatte heute einen Notfall, wo Vegeta nicht in der Nähe war…und ihr Großvater schien ihn im Blick zu behalten, um ...um was? Um jemanden zu warnen, sollte sich Vegeta entfernen? Vegeta drehte sich um und eilte ins Zelt zurück. Zu seinem Glück war er kaum ein paar Schritte raus marschiert, die meisten hatten ihn noch nicht bemerkt. Er zog Nappa am Kragen mit sich. Hastig zog er mit der andere Hand die Zeltwand hinter sich zu. „Hey, Vegeta, was ist denn los“ keuchte Nappa ahnungslos. „Du musst Paparika für mich ablenken“ zischte Vegeta. „Geh mit ihm ins Bankett-Zelt oder so. Hauptsache, er schaut nicht in meine Richtung. Ich muss etwas nachsehen. Die Sache riecht fischig.“ Nappa, der Vegetas Instinkt kannte und oft genug miterlebt hatte, wie Vegeta so manches Ränkespiel durchschaute, wurde ernst und nickte gehorchend. „Keine Sorge, ich kann sehr charmant sein“ lächelte er wölfisch. „Gib mir ne Minute und schleich dich dann raus. Ich sag den Leuten, du würdet ein Nickerchen halten und etwas später aus dem Zelt kommen.“ Vegeta klopfte dem Großen anerkennend auf die Schulter für seinen schnellen Gedankenzug. Nappa verließ das Zelt und Vegeta hörte hinter der Zeltwand sein joviales „Ohh, Paparika, der große General. Welche Ehre euch zu treffen. Bitte erzählt mir doch, wie Ihr damals die Eroberung des Planeten Masaharu bewerkstelligt hat. Ich habe immer nur Gerüchte darüber gehört.“ Vegeta wartete einige Sekunden, bevor er die Rückwand des Zeltes anhob und dort hindurchschlüpfte um heimlich fortzufliegen. Sobald er kurz vor Sadala war, würde er ein paar Soldaten rufen, die ihn am Stadtrand erwarten würden. Gemeinsam würden sie zu Bulmas Werkstatt fliegen und nachschauen, wo die Blauhaarige war.   „Ich hatte Recht: es roch fischig“ murmelte Vegeta, als er nicht nur Peppa, sondern auch ihren bewusstlosen Bruder bemerkte, der neben anderen besinnungslosen, blutigen Saiyajins auf einen Haufen lag. „Mein Herr“ wandte sich Gine ihm zu „wir bitten um die Festnahme dieser Saiyajins. Sie haben unsere Tochter angegriffen und wollten das Undenkbare tun. Wir bitten um ein gerechtes Urteil.“ „Was, nein?!“ rief Peppa erschrocken aus, die bereits von einem Soldaten die Hände verbunden bekam.  Sie versuchte sich zu wehren und wurde nur erbarmungslos zu Boden gedrückt. „Ich…ich bin unschuldig“ schrie sie panisch. Gien und die  anderen rümpften angewidert die Nase. „Bulma konnte ein Notsignal senden. Wie Ihr sicher wisst, erhalten die daran gekoppelten Scouter die Möglichkeit, über den betreffenden Scouter zuzuhören.  Die Stimme dieser…dieser..." Gines Gesicht war rot und es fehlten ihr die Worte, Peppa zu beschreiben, besonders wenn sie vor dem Skattkönig eine gewisse Sprache bewahren musste. „Jedenfalls haben wir alles aufgenommen und können es als Beweis übergeben“ sprach Bardock für sein Weib weiter. Gine nickte und überreichte Vegeta ihren Scouter. Er drückte kurz drauf, um ihre Aussage abzugleichen. Nur wenige Sekunden von Peppas grausamer Tat reichten ihm aus. Schnell beendete er die Aufnahme und musste seine Kraft beherrschen, um nicht aus Versehen den Scouter in seiner Hand zu schrotten. „Nehmt sie fest, alle“ knurrte er seine Soldaten an und deutete auf den bewusstlosen Haufen. „Sie sollen ins Verlies geworfen werden. Gebt ihnen nur eine notdürftige Behandlung. Ich werde noch morgen über sie verhandeln, bis dahin müssen sie am Leben bleiben.“ Vegeta wandte sich wieder Bulmas Eltern zu. In ihrer Anwesenheit konnte er leider nicht selbst nachschauen, wie es Bulma ging. Er musste sie der Obhut ihrer Familie überlassen. Das einzige, was er tun konnte, war so schnell wie möglich dafür zu sorgen, dass ein Exempel statuiert wurde an denen, die glaubten, sie können sie verletzten. Da er übermorgen laut Plan den Planeten verlassen musste, war es unabdingbar, es morgen zu erledigen. Vegeta war so wütend, eigentlich wollte er am liebsten diese grässliche Frau und ihren Anhang hier und jetzt vernichten. Seine Soldaten als Zeugen sowie die Scouter-Aufnahme als Beweis würden als Begründung ausreichen. Aber das ganze Volk der Saiyajins sollte wissen, welche Ehrlosigkeit sie sich geleistet hatten. Es sollte in die Geschichte der Saiyajins eingehen, damit sich diese Familie nie wieder davon erholen könnte. Ihr Name sollte mit Dreck gleich gesetzt werden. „Ihr werdet informiert, wann morgen die Verhandlung stattfindet“ war alles, was er Bardock und Gine noch sagen konnte. Mit einem Nicken zu Radditz, der es kurz erwiderte, verschwand Vegeta.   Bardock trug Bulma immer noch, als sie gemeinsam zu ihrem Haus flogen. „Wir gehen erst mal rein und checken die Lage“ wisperte Selypa ihm zu. Sie flog mit ihren Kameraden vor, um sich die Zerstörung der Gebäude anzusehen und etwaige Komplizen aufzuspüren. Als Bardock und seine Familie landete, war die Lage gesichert und Selypa führte sie in ein Wohnzimmer, was nicht zerstört worden war. „Einige zerstörte Wände, aber das Haus ist stabil. Auch das Dach ist noch dicht“ gab sie Meldung. „Komplizen haben wir hier keine gefunden und von der Einrichtung ist auch nicht viel zerstört…bis auf die Räume auf der Nord-Seite. Da sieht es aus, als hätte es einen Kugelhagel gegeben“ fügte Toma hinzu. „Und die Küche?“ fragte Gine. „Äh, die sieht aus, als wäre dort keiner drin gewesen“ gab Toma an. Gine nickte. „Dann werde ich uns erst mal was zu essen machen. Bulma braucht eine heiße Suppe, das wird sie aufwärmen.“ „Ich helfe dir“ bot Kakarott an, doch sie schüttelte ablehnend den Kopf. „Geh dich duschen und zieh dich um. Bring deiner Schwester neue Kleidung mit. Bulma braucht jetzt Gesellschaft, damit sie weiß, dass sie nicht allein ist. Wer weiß, wie tief der Schock noch sitzt. Lasst sie ja nicht allein.“ „Es gibt noch genug freie Zimmer“ dachte Selypa laut nach. „ Da können wir ja auch gleich alle hier übernachten.“   Die Saiyajins versammelten sich im Wohnzimmer, schleppten einen großen Tisch und viele Stühle herbei und deckten den Tisch, während das Essen vorbereitet wurde. Sie waren laut und das mit Absicht: das Haus sollte mit Leben vibrieren. Deshalb wurden auch die Lichter angeschaltet und der Kamin angefeuert, obwohl es erst nachmittags war. Wenn Saiyajins aus einem Kampf kamen, wurde oft gefeiert. Das war nicht nur die Belobigung für ihren Erfolg, sondern damit Körper und Geist wieder runterfahren konnten, sich wieder an den Normalzustand und das Leben gewöhnen konnten. Es wirkte, langsam kam auch das Leben wieder in Bulmas bleichen Wangen und starren Augen. Kakarott brachte ihr ein frisches Kleid und Radditz holte den Verbandskasten. Behutsam nahm Bardock, als der Geübtere, das Desinfektionsmittel heraus sowie eine teure, grüne Salbe. Die sogenannte Medic-Salbe bestand aus derselben Nährflüssigkeit wie in den Medic-Tanks, bloß fester und konzentrierter. Damit war sie in der Lage, Hautabschürfungen und Kratzern über Nacht narbenlos zu heilen. Sanft betupfte Bardock die verletzten Stellen auf der Haut seiner Tochter. Morgen würde sie wieder frisch und hübsch aussehen. Ihr Körper würde heilen, aber ihre Seele? Der gewohnte Geruch ihres Heimes und ihrer Familie, ihre Stimmen, das Scheppern der Töpfe aus der Küche, der Geschmack der heißen, würzigen Suppe in ihrem Mund, das Gefühl von Bardocks Körper an ihrer Seite, der weiche Stoff ihres Lieblings-Kleides auf ihrer Haut…langsam öffneten sich Bulmas Sinne und ließen sie erfassen, dass sie in Sicherheit war. Damit wurde auch ihr Gehirn überzeugt. Ihr Puls wurde ruhig. Sie saßen alle gemeinsam am Tisch, aßen von Gines Speisen, tranken zwischendurch Tee und Kaffee. Gines Tochter hatte bislang noch nichts gesagt, nicht von ihrem Erlebnis erzählt, was aber auch nicht notwendig war. Ihre Familie verstand sie auch so. Sie waren jedes Mal erleichtert, wenn Bulmas Mundwinkel nach oben zuckten und sie vorsichtig lächelte. Als es anfing zu dämmern, wollte Gine sich wieder in die Küche machen, um die nächste Portion zu kochen, aber nun stand Bulma auf und folgte ihr. Dass Bulma nun ihrer Mutter helfen wollte, also aus dem geschützten Kreis selber raus trat, war ein gutes Zeichen. Schweigend, aber routiniert kochten sie zusammen, beide an ihren bevorzugten Arbeitsplatz. Sie standen mit dem Rücken zueinander, und von außen war nicht erkennbar, dass ihre Schweife sich von der Taille gelöst hatten, um sich mit dem jeweils andere zu verbinden. Als sie zu Abend aßen, war Bulma sichtlich entspannter und fing an mit zu sprechen. Sie stellte Fragen nach der letzten Mission, nahm am Gespräch teil. Schließlich erwähnte sie selbst das heutige Thema, das noch über alle Köpfe schwebte. Sie erzählte, wie fantastisch Kakarott gekämpft hatte und wie Radditz sie beschützt hatte. Bardock schluckte hart. Er fühlte einen Kloß im Hals, angesichts des unbändigen Stolzes für seine Kinder. Seine mutige Tochter und seine starken Söhne. Ja, er war so stolz auf die beiden Bengel, dass er ihnen auf die Schulter klopfte. „Sag mal, Bardock, heulst du gleich?“ fragte Radditz irritiert, dem die seltsam feuchten Augen seines alten Herrn aufgefallen waren. „Nein, du Idiot, ich bin nur so froh, dass meine Söhne keine Totalausfälle sind“ schluchzte Bardock. „War das jetzt ein Kompliment?“ fragte Radditz, der sich ein Lächeln nicht verwehren konnte. „Hey, Kakarott, ich glaube, unser Vater lobt uns gerade. Den Tag müssen wir uns im Kalender markieren.“ „Schnauze“ Bardock verpasste Radditz eine Kopfnuss. „Nimm dir ein Beispiel an deinen Bruder und akzeptiere  schweigend mein Lob.“ „Ja, ja“ Radditz lachte und strich sich über den Hinterkopf. Gut, dass sein dichter Haarschopf Bardocks Kopfnüsse immer abschwächte. „Ich geb‘s ja auch zu. Kakarott hat fantastisch gekämpft. Obwohl ich nicht verstehe, wie seine Kampfkraft so hoch wachsen konnte.“ Kakarott zuckte zusammen und stopfte sich mehr Essen in den Mund, um darauf nicht antworten zu müssen. Er zuckte nur nichtssagend mit den Schultern und machte ein unschuldiges Gesicht. „Hm, es erinnert an die Sage von Super-Saiyajin“ überlegte Toma, der sich nachdenklich übers Kinn  strich. „Der Sage nach soll er aufgrund einer heiligen Wut so zornig geworden sein, dass es seine Grenzen sprengte.“ „Du willst jetzt aber nicht sagen, dass Kakarott ein Super-Saiyajin ist, oder?“ fragte Selypa. Alle Anwesenden starrten augenblicklich Kakarott an. Dem liefen allmählich ein paar Schweißperlen runter, vor allem weil man ihn so erwartungsvoll ansah. Er hatte keine Ahnung, wie er darauf antworten sollte. „Ich war halt wütend“ gab er an. „Das war eine völlig neue Art des Kämpfens für mich.“ Die anderen Krieger nickten verstehend. „Ja, deswegen nutzen ja so viele Saiyajins ihren Zorn als Booster“ meinte Toma. „Hah, ich wusste es doch. Kakarott könnte niemals ein Super-Saiyajin sein“ freute sich Radditz erleichtert. „Aber stell dir mal vor, wie stark er wäre, wenn er jetzt immer mit Wut kämpft“ mischte sich Gine ein. „Dann wäre er ja sogar stärker als Bardock.“ Die Männer verschluckten sich beinahe. Kakarott stärker als Bardock? In seinem Alter einen Mittelklasse-Krieger besiegen? „Nein, das will ich nicht“ mischte sich Kakarott ein. „Wenn ich ständig so kämpfen würde, macht mich das noch ganz wuschig. Ich habe immer noch Kopfschmerzen. Nachher ziehe ich so eine Fresse wie Radditz oder bekomme Stirnfalten wie Vater.“ „Da hast du Recht“ stimmte Gine mit ihrem trügerischen milden Lächeln zu, wobei in ihren Augen der gleiche Schalk glitzerte wie bei ihrem jüngsten Sohn. „Was?!“ riefen Bardock und Radditz gleichzeitig aus, während die andere laut lachten. „Ich glaube, wir müssen unseren kleinen Super-Saiyajin mal wieder zu einen Sparring-Kampf einladen“ rief Bardock lachend, während er gleichzeitig bedrohlich mit den Fingerknöcheln knackte. „Ja, alle auf Kakarott“ rief Radditz. Das Gelächter der Anwesenden war so laut, dass beinahe die Türklingel überhört wurde. Bulma hörte es aber noch und schritt zur Eingangstür um  nachzusehen. Ein Elite-Krieger stand vor der Tür, der sich ehrfurchtsvoll kurz vorbeugte. „Saiyajin Bulma, ich bin hier um zu mitteilen, dass die Verhandlung für den Angriff auf euch morgen im Thronsaal im Palast stattfindet, um elf Uhr.“ „Ich verstehe“ Bulma nickte. „Außerdem..“ der Krieger sah sie seltsam beschämt an „Äh, sind eure Eltern, Bardock und Gine zufällig anwesend? “  „Ja, sind sie. Wollt ihr zu Ihnen?“ „Nein, ich…“ der Krieger schüttelte schnell den Kopf. Er seufzte schwerfällig und überreichte Bulma eine Schriftrolle. „Sie sind ebenfalls morgen eingeladen, allerdings nicht als Zeugen.“ Bulma sah ihn fragend an. Der Krieger, der von der heutigen Sache wusste, war beschämt, ihr folgendes zu sagen. Aber wenigstens musste er die Einladung nicht ihren Eltern überreichen, das wäre noch peinlicher. „Eure Eltern werden des Ehrverlust angeklagt. Weitere Informationen findet Ihr in der Schriftrolle“ mehr wollte er nicht sagen, so drehte er sich um und flog weg. Bulma sah ihn ratlos hinterher und ging langsam wieder in den Flur zurück. Auch wenn die Schriftrolle für ihre Eltern bestimmt, war, so musste sie wissen, was drin stand. Vermutlich hatte es auch mit ihr und den Angriff zu tun. Sie brach das Siegel auf. „Bulma, wer war an der Tür?“ Radditz trat auf sie zu, wollte nachsehen, wer der unangekündigte Besucher  gewesen war. „Ein Krieger hat mir gesagt wann morgen die Verhandlung stattfindet“ erklärte sie beiläufig, während ihre Augen über das Dokument huschten. „Aber hier steht was darüber, dass unser Eltern angeklagt werden, weil sie den Sarang gebrochen haben.“ „WAS?!“ Radditz riss ihr beinahe das Dokument aus den Händen, um es ebenfalls zu lesen. Sein Gesicht verzog sich dabei wütend und er knüllte es zusammen. Laut stampfte er zurück zu den anderen, Bulma kam kaum hinterher. „Diese Arschlöcher versuchen es jetzt auf die ganz miese Tour“ rief Radditz den anderen zu und klatschte das zerknüllte Dokument auf den Tisch, wo es Fettflecken annahm. „Hier steht, dass das Attentat gerechtfertigt war, da Bulma keine reine Saiyajin sei. Einer von Euch“ er zeigte auf Bardock und Gine „ hätte den anderen betrogen und damit den Sarang gebrochen. Darum sollt ihr morgen angeklagt werden.“ „Welches VERDAMMTES AAS WAGT ES?!“ rief Bardock wütend aus. Gine schnappte sich das Papier vor ihm, damit sie es lesen konnte, bevor ihr Gefährte es in tausend Papierschnitzel zerreißen würde. „Na, wer schon?“  unterbrach Toma trocken Bardocks Flüche. „Das wird natürlich von der Gegenseite kommen. Sie wollen euch diffamieren, um sich selbst zu retten.“ „Ja, du hast Recht“ stimmte Gine ihm zu. „Hier steht übrigens, dass Peppa und Daikon die Kinder von Peproni und Aikon sind. Hm, Peproni ist die Tochter von General Paparika, aber wer ist Aikon? Der Name kommt mir bekannt vor“ überlegte sie. Sie war sicher, sie hatte schon mal von ihm gehört, aber ihr fiel kein Gesicht dazu ein, „Aikon ist der Kerl, dem du damals bei der Prüfung die Eier und den Schwanz zerquetscht hast“ frischte Bardock ihre Erinnerung auf. Unwillkürlich lächelte er. Er erinnerte sich noch gut an diesen herrlichen Anblick, als Aikon versucht hatte, Gine als Geisel zu nutzen und dafür bestraft wurde. Es schien so, als hätten dessen Kinder ebenfalls ehrloses Blut. „Ahhh, der“ langsam erinnerte sich Gine. Sie zuckte nonchalant mit den Schultern. „Ich hätte damals härter zudrücken müssen. Ich hätte nicht gedacht, dass er noch in der Lage wäre, Kinder zu zeugen. Uns wäre viel Stress erspart worden, wenn ich ihn richtig kastriert hätte.“ Bardock lachte. Seine Frau schaffte es immer wieder, ihn abzulenken und zu beruhigen. „Tja, aber wie wollt ihr morgen beweisen, das Bulma wirklich eure Tochter ist?“ brachte Panbukin sie wieder in die Wirklichkeit. „immerhin habt ihr eure Tochter deswegen jahrelang versteckt.“  Bardock und Gine wirkten ratlos. „Keine Sorge, Vegeta steht auf unsere Seite“ beruhigte Radditz sie. „Er wird niemals diesem Unsinn glauben.“ „Was den Angriff angeht, stimme ich zu. Aber es nützt uns nicht, wenn Bulma Recht bekommt, aber ihre Eltern bestraft werden. Oder nachher werden sie freigesprochen, aber jeder misstraut ihnen“ widersprach Panbukin. „ ‘Wo Rauch ist, ist auch Feuer‘, werden sie behaupten.“ „Das wird schon nicht passieren“ antwortete Radditz und strich sich genervt durchs Haar. Er warf Bulma einen bedeutungsvollen Blick zu. Wenn Vegeta morgen den Vorsitz hatte, würde er sich schon drum kümmern, dass Bulma und ihre Eltern nicht bestraft würden. Aber wie sollte man das den nichtsahnenden Erwachsenen sagen? Bulma und Radditz sahen sich wortlos in die Augen. Schließlich nickte sie zustimmend.   Bulma wurde bleich. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und verursachte ein trocknes Brennen. Ihr Leben lang hatte sie dieses Geheimnis gehütet, was ihr nie leichtgefallen war. Wie oft hatte sie ihrer Familie davon erzählen wollen? Wie oft hatte sie heimlich in der Nacht die Gespräche ihrer Eltern belauscht, weil sie Angst hatte, es wäre entdeckt worden? Doch nun war heute vielleicht der einzige, richtige Zeitpunkt. Wenn sie es jetzt nicht erzählte, wann dann? Sie wollte sich endlich von dieser Last befreien, sich nicht mehr oft auf die Zunge beißen, wenn ihr unabsichtlich beinahe etwas heraus gerutscht wäre…ein falsches Wort, ein Name, eine Anspielung, von der sie nichts wissen konnte. Mühsam hatte sie ihr Geheimnis bewahrt. „Warum Vegeta auf unserer Seite ist…Ich werde es euch erzählen, alles“ fing sie stockend an. „Aber bitte, egal, wie sehr es euch drängt: Unterbrecht mich nicht“ bat sie. „Lasst mich erst zu Ende reden, okay?“ Sie wusste, sie würde in Tränen ausbrechen beim ersten wütenden Vorwurf, der sie unterbrechen würde. Oder den Faden verlieren durch zu viele ablenkende Fragen, wodurch sich die Erklärung nur noch länger hinziehen würde. Sie wollte die Geschichte schnell und prägnant mitteilen, ohne Unterbrechungen. Die anwesenden Saiyajins sahen sich gegenseitig ratlos an, zuckten aber mit den Schultern und nickten.  Zu groß war die Neugier und so pressten sie ihre Münder zusammen, um nicht in Versuchung zu kommen und lauschten ihren Ohren. Langsam fing Bulma an zu erzählen, wie sie vor Jahren von einem jungen, fremden Saiyajin im Wald überrascht wurde und wie sie sich mit ihm angefreundet hatte. Sie ließ nichts aus: sie fing an, mit dem Tag, als sie Vegeta heimlich beobachtet hatte, als er des Nachts den See in Brand gesetzt und den Seekönig erledigt hatte. Sie erzählte von ihren Spielen, ihrer Nachhilfe, Kochen und Keksen und dem Streit über ihr Aussehen, wonach sie sich trennten. Sie sprach darüber, wie Vegeta sie nach Jahren wieder aufgesucht hatte, beide nun älter, wie ihre Freundschaft sich verändert hatte durch die ersten aufkeimenden Gefühle bis…auch das Ende ließ sie nicht aus, den zweiten großen Streit, den Rauswurf und warum Bulma so schnell wie möglich aus dem Palast ausziehen wollte.   Nachdem Bulma ihre Erzählung beendet hatte, sah sie in die bleichen Gesichter der anwesenden Saiyajins, deren Augen tellergroß geweitet waren. Nur langsam trauten sich die ersten zu sprechen, die Stimme noch rau, weil ihnen die Spucke weg blieb bei dieser Neuigkeit. „Du kennst Vegeta schon seit Jahren?“ staunte Panbukin „Das ist unglaublich! Niemand hat was geahnt?!“ Radditz wimmerte zustimmend. Er machte den Mund auf…und schloss ihn wieder…und wiederholte diese Bewegung.  Er sah aus wie ein Karpfen, der nach Luft schnappte. Damit hatte er nicht gerechnet, als Bulma anfing von ihrem Geheimnis zu  erzählen. Vorwurfsvoll sah er seinen Bruder an, der nur mit den Schultern zuckte. „Hey, ich war zu klein, um mich zu erinnern“ verstand Kakarott seinen stummen Tadel richtig. „Selbst dein Gesicht vergesse ich nach ein paar Monaten. Wie sollte ich mich da an Vegeta erinnern, als ich noch ein Kleinkind war? Aber jetzt verstehe ich auch dieses vertraute Gefühl und warum sein Geruch so angenehm auf mich wirkte“ sagte er, langsam verstehend. „Das war die Kraft der Kekse“ erklärte Bulma trocken. „Hmmm, so ist das also“ Kakarott nickte, zuckte erneut mit den Schultern und akzeptierte einfach die Wahrheit, ohne weiteres hinzuzufügen. „Der Prinz hat niemanden was davon gesagt…dabei wart ihr Kinder…und er war bekannt dafür, ein hinterlistiges, schadenfrohes, rachsüchtiges Balg zu sein“ stellte Selypa beeindruckt fest. Toma nickte zustimmend. „Verdammtes Glück habt ihr beide, du und Kakarott, gehabt“ brummte er. „Ohhh, all diese Gefahren. Ausgerechnet Klein-Vegeta findet Bulma“ stöhnte Gine entsetzt auf und rieb sich die kalten Hände. Ihr Körper war während Bulmas Erzählungen aus Schock abgekühlt geworden und nur langsam erholte sie sich davon. Hastig rieb sie sich über die Arme und versuchte ihre Durchblutung wieder herzustellen. So viele Neuigkeiten, von denen sie nichts geahnt hatte. Nicht mal in ihren Alpträumen hätte sie sich solche Gefahren vorstellen können. Sie versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass alles gut geklappt hatte. Ihre Tochter lebte. Bulma war nicht als Kind vom Prinzen wegen ihrem Aussehen hingerichtet worden. Stattdessen hatte er sie auf seine Weise sogar beschützt…sie auf seine Mission mitgenommen…um dort…Gine sah erschrocken zu ihrem Gefährten hin. Zu spät, er hatte anscheinend auch denselben Gedanken bekommen. „Du hast mit Vegeta geschlafen?!“ stammelte Bardock bleich, seine Stimme hohl, seine Augen seltsam leer. „Du bist keine Jungfrau mehr…du hattest Sex…mit VEGETA!?“ Besorgt sahen die anderen Saiyajins auf den wie blöde stotternden Mann hin, der klang wie eine zerbrochene Schallplatte. Bulma wurde schamesrot, da ihr Vater nun auch darüber Bescheid wusste. Verschämt nickte sie. „Ich dachte, es wäre nur ein Gerücht…ein blödsinniges, albernes Gerücht“ lamentierte Bardock „mein Mädchen, mein kleines, unschuldiges Mädchen, von diesem…diesem…Uahhh“ er stöhnte angeekelt auf. „Das ist das Einzige, was dich an all den Neuigkeiten stört?“ fragte Radditz stirnrunzelnd. Er hatte gut reden, er wusste als einziger der Anwesenden schon lange von diesem Fakt, was ihm Zeit genug geben hatte, es zu verarbeiten. Schwieriger war es dagegen zu erfahren, dass Vegeta seine Schwester schon seit Jahren kannte. Darum hatte der Prinz so wohlwollend reagiert, als er von der „fremden“ Blauhaarigen erfuhr. Radditz schnaubte angesichts seiner eigenen Naivität: er hatte damals geglaubt, Vegeta hatte aufgrund ihrer langjährigen Kameradschaft so reagiert und darum seiner Schwester Sonderrechte gewährt. Sein einziger Trost war gerade das dumme Gesicht, welches Bardock machte, wodurch sich Radditz weniger verarscht fühlte. Radditz lachte kurz hämisch auf angesichts der fahlen Miene seines Vaters. Er hatte noch nie erlebt, dass Bardock so die Fassung verlor. Der Schock stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Doch das abfällige Geräusch seines Sohnes weckte Bardock aus seiner Benommenheit und brachte ihn in sein Sichtfeld. Ein Gedanke kam in den alten Saiyajin auf: Radditz war mitschuldig! „Ächs“ Radditz schnappte erschrocken nach Luft, da Bardock ihn am Kragen packte und zu sich zog. Nun schlang er seinen Arm um dessen Hals und drückte ihn langsam die Luft ab. „Vegeta hat mit meiner Tochter geschlafen“ wiederholte Bardock erneut, in einen aggressiveren Tonfall. In seinen Augen brannte der Zorn. „Und DU HAST ES ZUGELASSEN?! Was habe ich dir befohlen?“ „Hey, ich wollte das auch nicht. Ich hab gar nichts zugelassen, ich wusste doch zu spät davon. “ widersprach Radditz und wehrte sich gegen den festen Griff. „Glaubst du, ich war glücklich darüber?!“ „Moment, dann wusstest du also schon seit längerem und hast mir nichts davon gesagt?!“ „Upp…Scheiße“ fiel Radditz sein Fehler auf. Beide Männer rangelten miteinander und fielen dabei auf den Boden, wo sie unbeirrt weitermachten. Bardock fing seinen Sohn in eine Beinschere, gegen die er sich mit aller Kraft gegendrückte. „So viel dazu, dass mein Sohn kein Totalausfall ist. Ich nehme mein Lob hiermit zurück“ rief Bardock aus. „Hier sind die Neuigkeiten, Alter“ keuchte Radditz „ Alle deine Kinder hatten Sex. Angesichts dessen, was wir in unsere Kindheit erlebt haben, muss dir das nicht peinlich sein Wir haben oft genug von euch mitbekommen.“ „Radditz!“ mahnte Gine pikiert an. Selypa und ihre Freunde lachten laut. Bulma fühlte sich dagegen unglaublich erleichtert, dass dieses Geheimnis nun endlich raus war. Sie sah dabei zu, wie Radditz und Bardock auf den Boden rangelten und sich gegenseitig niederdrückten, bis Gine schließlich ein Machtwort sprach und die beiden trennte. „Auf eure Plätze“ befahl sie. „Lasst uns lieber überlegen, was wir morgen machen. Dieses Geheimnis…es beruhigt mich zwar, aber wir müssen trotzdem morgen auf alles gefasst sein. Wir dürfen den Anschuldigungen unsere Feinde kein Futter geben. Wir müssen morgen ruhig und beherrscht sein“ rief sie alle zur Besinnung auf. Alle nickten zustimmend, aber auch widerstrebend. Bardock verschränkte die Arme und zog eine Schnute. Mit der Tatsache, dass was zwischen Vegeta und Bulma lief, musste er sich erst noch anfreunden.   Am nächsten Morgen standen Bardock und seine Familie vor den mächtigen, noch verschlossenen Toren des Thronsaals. Zu seine rechten stand Gine, zu seiner linken seine Tochter, hinter ihm seine Söhne und hinter ihnen wiederum Bardocks alte Weggefährten sowie Kakarotts Freundin. Für einen Moment nahmen sie sich alle die Zeit, sich für die kommende Schlammschlacht zu sammeln, die gleich stattfinden würde. „Also los“ gab Bardock den Befehl „Zeigen wir diesen Arschlöchern mal, was passiert, wenn sie sich mit meiner Familie anlegen.“ Mit diesen Worten trat er als erstes vor, legte Hand an die Türflügel und öffnete sie eigenmächtig. Bulma holte tief Luft und folgte ihm in den beeindruckenden Thronsaal. Es war ihr erstes Mal dort, obwohl sie eine Zeit lang im Palast gewohnt hatte. Doch es hatte bis jetzt nie eine Gelegenheit gegeben, diesen Raum zu besichtigen. Vorsichtige betrat sie den roten Teppich und folgte ihren Eltern, die von diesem ehrerbietenden Anblick scheinbar unbeeindruckt blieben. Ein riesiger Saal mit hohen Decken ersteckte sich vor ihr, mit dunkelgrauen Wänden und Säulen.  Die scheinbar grauen Wände waren beim genauen Hinsehen mit verblassten Wandbildern geschmückt. Die ebenfalls hohen, spitz zulaufenden Fenster waren mit buntem Mosaikglas besetzt, wodurch das Morgenlicht gebrochen wurde. Dadurch herrschte ein geheimnisvolles Dämmerlicht im Saal. Der rote Teppich, der den Raum teilte, führte zu einer kleinen Treppe, an dessen Anhöhe der mit Flammen verzierte Thron stand. Hinter dem Thron prangte auf einem riesigen Banner das königliche Wappen. Bulma zitterte, teilweise durch den majestätischen Anblick eingeschüchtert, anderseits aber auch wegen der Kühle, die hier herrschte. Plötzlich hielt ihr Vater, der vor ihr marschierte, inne und verspannte sich. Als sie an ihm vorbei sah, wusste sie auch wieso. Die Ankläger waren ebenfalls schon da und hatten sich am Fuße des Thrones versammelt. Peppa starrte sie hasserfüllt an, seltsam selbstsicher angesichts der baldigen Gerichtsverhandlung, als ob sie nichts zu befürchten hatte. Dass jemand so gucken konnte, trotz missglückter Frisur und all den Verbänden… War es Wahnsinn oder Naivität? Die Nacht  im Verlies hatte sie jedenfalls nicht abgekühlt. Ihr Bruder war weniger hochmütig und schien die Situation realistischer zu sehen. Sein Körper war in Verbänden gewickelt, die er nicht nur wegen des dramatischen Effektes trug: angesichts des gestrigen Kampfes hatte er bestimmt überall gebrochene  Knochen. Doch man hatte ihm nicht erlaubt, einen Medic-Tank zu nutzen.  Nur einem Heiler war es erlaubt gewesen, ihn zu behandeln, der nach der alten Methode agierte.  In seinem Gesicht konnte man deutlich die Angst und Sorge erkennen. Wenn heute seine  Verbrechen verhandelt wurden, wie seine versuchte Vergewaltigung und das unter dem Vorsitz von Vegeta, für den Stolz und Ehre alles war…eigentlich könnte Daikon sich gleich sein Grab schaufeln, das würde allen viel Zeit ersparen. Selbst die Unterstützung seiner Familie würde ihm da nicht raushelfen. Neben ihn stand ein älteres Paar, eine Frau mit hochmütigen Blick und ein Mann, der Bardock grimmig ansah:  Peppas Eltern, Peproni und Aikon. Aikon sah Bardock mit demselben hasserfüllten Blick an wie seine Tochter die Blauhaarige bedachte. Es gab weitere Mitglieder ihrer Familie zur Unterstützung, wodurch sie zahlenmäßig überlegen waren. Die Aufmerksamkeit lag bei einem hochgewachsenen Mann mit grauem Bart und Haar und kernigen Gesicht, um den sich alle sammelten. Seine Kleidung war edel, sein Brustpanzer poliert, an dem einige Orden glänzten. Eine zeichnete ihn als Mitglied des königlichen Rates aus: hier stand der ehemalige General Paparika, der zwar nicht mehr über Soldaten befahl, aber immer noch politische Macht besaß. Auf ihn als Wortsprecher ruhte die Hoffnung der Ankläger. Bardock schnaubte verächtlich und stellte sich ihnen gegenüber, seine Familie versammelte sich hinter ihm. Man warf sich böse Blicke zu, verzichtete aber auf Worte. Jeder sammelte seinen Atem für die anstehende Verhandlung. Unter den wachsamen Augen der Wachen  blieben alle ruhig. Noch war der Thron unbesetzt, die Verhandlung hatte noch nicht begonnen. Langsam füllte sich der Saal mit anderen Saiyajins: Protokollanten, neugierige Zuschauer, sowie einigen Mitgliedern des Rates, die von der ungeplanten Verhandlung Wind bekommen hatten und zuschauen wollten. Sie versammelten sich in den hinteren Reihen, leises Gemurmel war zu hören.   Radditz hatte die Arme verschränkt und wippte ungeduldig auf den Füßen. Oh, wie es ihn drängte, auf Daikon zuzustürmen und ihn unter aller Augen hinzurichten. Er war zum Greifen nah. Wie konnte sein Vater sich nur beherrschen, der doch ebenfalls vor Wut kochen musste? Doch Bardock war still wie eine Statue. Als Radditz ihm einen prüfenden Blick zuwarf, bemerkte er den Grund dafür. Gine stand direkt an seiner Seite und hatte ihre Hand in Bardocks unteren Rücken abgelegt. Nur jemand, der hinter den beiden stand, würde diese beruhigende Geste bemerken. Doch da der großgewachsene Toma ebenfalls direkt hinter seinem Freund stand, wurde die Sicht von ihm verdeckt. Radditz Mundwinkel zuckte neidisch nach oben. Er drehte den Kopf und sah zu seinem Bruder, der ebenfalls weibliche Unterstützung erhielt. Chi-Chi stand an Kakarotts Seite, hielt seinen Arm und warf Peppa so böse Blicke zu, dass sogar diese Zicke beschämt den Blick abwand. Bulma dagegen blieb seltsam unberührt, trotz der Nähe ihrer Feinde. Sie sah zu den Wänden hinauf und studierte die fahle Wandmalerei, die noch aus den Zeiten der Tsufurjins stammte. Radditz wollte sie nicht stören, wenn sie dies ablenkte und beruhigte. Er wünschte bloß, jemand würde ihn beruhigen, aber die einzigen, die noch übrig waren, waren Selypa, Panbukin und Borgos…das fehlte ihm noch, dass einer von Bardocks Kameraden ihn an der Hand nahm, als wäre er ein schüchterner, verängstigter Bengel. Radditz hörte,  wie erneut das Tor geöffnet würde und Schritte sich näherten. Doch diese Schritte gingen an den Zuschauer vorbei, auf den Vorplatz mit den beiden Familien zu, was ungewöhnlich war. Radditz sah auf. Seine Augen wurden groß. Der Mann, der da auf ihn zukam, mit grimmigen, aber entschlossenen Gesicht, war niemand anderes als Tales. Ungerührt stellte er sich neben Radditz hin, verschränkte ebenfalls die Arme und sah hochmütig auf die Gegenseite herab. „Was machst du denn hier?“ flüsterte Radditz und stellte damit die Frage, die auch den anderen gerade durch den Kopf ging. „Hier geht es um die Familie, also betrifft es auch mich“ brummte Tales „Ich bin wirklich kein Freund von Bardock, aber ihm Ehrverlust zu unterstellen? Und dann auch noch die Sache mit Bulma? Ich mag die Kleine. Als ich heute davon erfahren habe, hab ich mich sofort auf den Weg gemacht.“ Tales schnaubte störrisch und machte deutlich, dass er hier stehen bleiben würde. Auch wenn er der Familie von Bardock bislang nicht so nahe stand und man so manchen Trubel miteinander hatte, so  waren sie doch keine Feinde. Nicht in diesem Fall! Also bot er seine Unterstützung an, damit jeder sah, wer an Bardocks und Gines Ehre glaubte. Radditz lachte kurz auf und lächelte anerkennend. Er bedankte sich nicht, aber er klopfte Tales kurz auf die Schulter, der die freundschaftliche Geste verstand. Kakarott drehte den Kopf, um sich den Neuankömmling anzusehen, ebenso  seine Freundin. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als sie zum ersten Mal Tales sahen, dessen Aussehen ihn eindeutig als Familienmitglied auswies. „Kakarott, der sieht ja fast aus wie du“ flüsterte Chi-Chi. Tales konnte ihre Worte in den schallenden Saal mit Leichtigkeit hören und zwinkerte ihr zu. „Lust auf ein ähnliches Modell, aber mit mehr Erfahrung?“ bot er anzüglich an. Chi-Chi zuckte pikiert zusammen. „Allerdings hat er weniger Benehmen“ sagte sie zu Kakarott gewandt und ignorierte Tales. Tales lackte leise keckernd, weil die junge Frau so ernst war und keinen Scherz zur Auflockerung verstand. Radditz puffte ihn mit dem Ellbogen in Richtung Bauch an als Zeichen, sich zu beherrschen. Auch wenn sich die Stimmung etwas löste, so mussten sie trotzdem konzentriert bleiben und  zusammen halten. Tales verstand und wurde wieder ernst. Er deutete mit dem Kinn zu Bulma, die vor ihm stand und immer noch von der Wandmalerei abgelenkt war. „Wie geht es ihr?“ flüsterte er. „Sie ist stark“ gab Radditz leise zurück. „Ab diesen Tag wird es auch jeder erfahren.“ Mehr konnte er nicht sagen, da plötzlich Trommelschläge zu hören waren, das Zeichen für Vegetas Ankunft. Da wurden auch schon die Flügeltoren kraftvoll aufgerissen und eine laute Stimme rief: „Verbeugt euch vor Skattkönig Vegeta, zukünftiger Herrscher, höchster Kommandant, Bewahrer der Ordnung und oberster Richter. Er führt heute den Vorsitz und wird gerecht urteilen. Verbeugt euch!“ Alle Anwesenden folgten den Befehl und fielen auf die Knie, beugten den Kopf. Der rote Teppich war bis zum Thron für die Ankunft von Vegeta frei geräumt, der nun in seiner Paradeuniform hereinmarschierte. Hinter ihm folgte Nappa und Isebereg, Vegetas Sekretär, außerdem sechs Elitekrieger. Die Krieger stellten sich zwischen Zuschauer und den beiden Familien auf und trennten sie so. Sie standen bereit, um das spätere Urteil auszuführen und Einmischungen der Zuschauer zu verhindern. Radditz warf einen vorsichtigen Blick hoch, während Vegeta und Nappa an ihm vorbei schritten. Vegeta sah stur geradeheraus, sein Gesicht kalt und ernst. Nappa war ebenfalls von feierlicher Strenge  erfüllt, aber er hatte natürlich seinen jüngeren Kameraden entdeckt. Kaum ging er an Radditz vorbei, streckte sich aus seiner Faust ein hochgestreckten Daumen, bevor sie schnell wieder zur einfachen Faust wurde. Es war ein verstecktes Zeichen, dass niemand außer Radditz bemerkte, ihn aber beruhigte. Nappa hatte ihm bedeutet, dass die Sache für Radditz Familie gut aussah und Radditz sich keine Sorgen machen müsste. Was immer auch für einen Schund die Gegenseite sagen würde, sie könnten Vegeta nicht verscheißern. Nappa und Isebereg stellten sich am Treppenende auf, während Vegeta die Stufen betrat und sich dann auf den Thron setzte. Seine Hände legte er auf die breiten Armlehnen ab.  Mit gestreckten Rücken und strengem Blick sah er auf den Saal herab. Alle waren still, die Köpfe gebeugt. Mit einem leichten Nicken gab Vegeta ein Zeichen an Nappa, der das Protokoll führte, um fortzufahren. Nappa sah sich aufmerksamkeitsheischend um. Mit seinem Nicken wurden die Tore verschlossen und Wachen stellten sich davor auf. Erst wenn das Urteil verkündet war, würden sich diese wieder öffnen. Nun wandte sich Nappa an die beiden Familien. „Ihr, die hier stehet, unter den Augen unseres höchsten Richerts: Sprecht die Wahrheit! Akzeptiert sein Urteil!“ „Wir hören und gehorchen“ war die Antwort der Versammelten. „Ich lese hiermit die Anklageschrift vor“ Nappa entrollte dramatisch eine Schriftrolle. Seine laute Stimme erscholl durch den Saal, als er für alle Anwesenden die Verbrechen vorlas, die sich Peppa und Daikon am vorherigen Tag geleistet hatte. Bei der Erwähnung der versuchten Vergewaltigung schnappten die ahnungslosen Zuschauer nach Luft. Böse, mahnende Blicke trafen die Familie von Paparika und kritisierendes Gemurmel war zu hören. Daikon wurde noch bleicher und hielt den Blick zu Boden gesenkt. Er konnte Vegetas kalte Augen auf sich spüren. Nappa gab eine kurze Zusammenfassung, wie Bulmas Familie die Eindringlinge abgewehrt hatten und dann die beiden Angreifer sowie deren Freunde von Vegeta gefasst und ins Verlies geworfen wurden. Vegeta fing an zu sprechen. „Da ich am gestrigen Tag anwesend war, kann ich die angeklagten Punkte bezeugen. Wir müssen uns daher nicht damit aufhalten, ob Peppa und Daikon, Kinder von Peproni und Aikon, Enkel von Paparika, diese Verbrechen getan haben oder nicht. Es stellt sich heute aber die Frage der Begründung für ihre Tat und ob es tatsächlich eine Entschuldigung dafür gibt…ich befrage euch daher zuerst“ erklärte er und sah streng auf Peppa und Daikon herab. Bislang hatten die beiden nur Zeit im Verlies  verbracht,  ohne verhört oder befragt zu werden. Aber sie hatten die Zeit genutzt, um sich eine Ausrede auszudenken. Nappa las den Grund vor, weshalb alle hier anwesend waren. „Die Geschwister der jüngsten Generation der Familie Paparika erklären sich in diesem Fall für Nicht-Schuldig. Sie geben an, den Angriff auf Bulma aus Schutz für die Blutlinie der Saiyajins getan zu haben.“ „Erklärung!“ verlangte Vegeta kurzangebunden. Seine Augen waren schmal; er sah aus wie ein lauerndes Raubtier, so wie er Daikon und Peppa beäugte...kurz davor, ihnen die Kehle aufzureißen. Wie erwartet, trat Paparika hervor,  als Fürsprecher und Verteidiger, um in milder Stimme ihren Einwand vorzutragen. „Majestät, schon seit Monaten lebt eine Saiyajin unter uns, deren Anzeichen uns als ungebührlich erscheinen für unser glorreiches Volk…“ fing er salbungsvoll an. „Ich weiß, ich habe sie schließlich selbst an meinen Hof geholt“ unterbrach Vegeta ihn kühl. Mit diesem Einwand nahm er sofort Paparika den Wind aus den Segeln, der eigentlich vorgehabt hatte, Bulmas Unzulänglichkeiten aufzuzählen, die da wären: ihr Aussehen und ihr Schwäche. Keines davon reichte als entschuldigenden Grund für die Untaten seiner Enkel aus, also kürzte Vegeta gleich die Beleidigungen ab, bevor sie Bulma verletzten. Indem er laut vor allen erwähnte, dass er Bulma trotz ihrer „Fehler“ in seinen engsten Kreis aufgenommen hatte, zeigte der Vizekönig, dass er die Fähigkeiten dieser Saiyajin als herausragend beurteilt hatte. Das war das Wichtigste und nicht ihr Aussehen. Schwache Frauen gab es viele auf diesen Planeten, aber nicht eine einzige wurde deswegen verurteilt oder musste in Gefahr laufen, gering behandelt zu werden. Wollte Paparika tatsächlich Vegetas Einschätzung in Bulmas Fähigkeiten in Frage stellen? Wäre er tatsächlich so dumm, um hier, vor Zeugen, nur auf diesen beiden Dingen drauf zu hacken, wo doch mittlerweile jeder wusste, über welch seltenes Talent sie verfügte? Wollte er wirklich DAS als Ausrede nutzen, um eines der größten Tabus der Saiyajins zu rechtfertigen? Vegeta brauchte nicht in die Zuschauermenge zu blicken, da er sich vorab informiert hatte, dass sie anwesend wären: Yacon, Bulmas ehemaligen Vorgesetzen war da, sowie weiteren ehemaligen Mitarbeitern und Kunden, die jederzeit bereit waren, für die Blauhaarige auszusagen; voll des Lobes für ihre Fähigkeiten. Vegeta brauchte nur mit den Fingern zu schnippen und jeder von ihnen würde Bulmas Fähigkeiten bezeugen.   Paparikas Mund wurde schmal und er dachte eilig nach, wie er seine Strategie weiter führen sollte. Vegeta stützte seinen Kopf an der Armlehne auf, wie in einer nachdenklichen, aber auch gelangweilten Geste. Seine Augen glühten aber lauernd. Wie bei einer Raubkatze, die amüsiert die Versuche ihrer Beute beobachtete, wohlwissend, dass jeder Versuch  von Flucht oder Widerstand zwecklos war. „Sie mag ihre Berechtigung haben“ gab der alte Mann widerstrebend zu „Aber das erlaubt ihr nicht, in einen gewissen Kreis vorzustoßen. Von euch, dem edelsten Blut ausgewählt zu werden, ist eine Ehre, für die sie nicht bereit ist.“ „Aber du und deine Familie habt das Recht, dies für mich zu entscheiden?“ fragte Vegeta gefährlich sanft zurück. „Ich wusste nicht, dass ihr dieses Privileg besitzt, die zukünftige Königin auszuwählen?“ Aus der Zuschauermenge gab es spöttisches Gelächter. Tales und Radditz verzogen ebenfalls amüsiert den Mund. Was erlaubte sich Paparika hier gerade, die Gefährtinnen-Wahl eines königlichen Mitgliedes zu beeinflussen? Sie waren Saiyajins, dies war Vegeta-Sei und nicht irgendein fremder Planet, wo die politischen Umstände in Königshäusern anders gehandelt wurden. Dort mussten schwache Könige sich nach anderen Parteien richten, nach dem Adel und das Volk, aber nicht hier. Wenn der saiyanische König jemand auswählte und wen, konnte von niemand beeinflusst werden und wer es versuchte, war ganz schnell seinen Kopf los. Da fackelte ein saiyanischer König nicht lange: niemand befahl ihm etwas! Paparika besaß zwar eine hohe Stellung, aber sie hatte ihre Grenzen. Der alte Mann fing an zu schwitzen und änderte sofort seine Strategie. Anstatt stolz zu sein, wurde er demütig. Er senkte tief den Kopf und seinen Rücken und fing an zu flehen. „Majestät, nur Ihr trefft eure Wahl, niemand sonst. Wer könnte sich Euch in den Weg stellen? Niemand ist stärker, klüger und mächtiger“ schmeichelte er. „Doch wenn es um die königliche Linie gilt, bin ich alter Mann besorgt.  Vergebt mir meine Besorgnis um euer Wohlergehen. Eure edle Linie darf nicht verunreinigt werden. Ihre Herkunft ist so mysteriös, dass es sich bei ihr nur um ein Halbling handeln kann. Vor diesen Fehler wollten meine Enkel euch bewahren.“ Ein Halbling?! Die Zuschauer sahen musternd zu Bulma. Mit diesem Wort wurden Bastarde genannt, die zwar Saiyajin-Blut trugen, aber nicht von beiden Elternteilen. Eigentlich galt es sie zu töten, aber wer weiß…es könnte immer einen geben, der durch das System schlüpfte. Bardock ballte die Fäuste. Er musste sich zusammenreißen, um  den Alten nicht laut anzuschreien.  Sein Kiefer knirschte, doch er blieb stumm. Solange die Befragung einer Partei stattfand, musste die andere schweigen, bis sie sprechen durfte. Wer gegen das Protokoll handelte, dem konnte das Recht zu Sprechen ganz entsagt werden. Die Zornesader pochte an seiner Stirn, als er das maliziöse Lächeln des Alten unter seinem Bart sah. Mit diesem Vorwurf beleidigte man Bardock und seinen heiligen Schwur, den Sarang. Entweder hatte er seiner Gefährtin ein Wechselbalg untergeschoben oder sie hatte ihn betrogen und Hörner aufgesetzt…was immer auch geschehen war, sie hatten den Sarang gebrochen. Diese Irreführung war es, was Paparika mit seiner Andeutung anstrebte. „Hast du Beweise, dass sie ein Halbling ist?“ fragte Vegeta. Paparika stutzte. „Nun, nicht direkt, aber …äh…“ stammelte er, erstaunt dass man ihn deswegen nachfragte, wo es seiner Meinung doch offensichtlich war. „Ihr behauptet gerade, ihre Eltern hätten den Sarang gebrochen und Bulma wäre ein Halbling, ohne mir Beweise vorzulegen?“ hakte Vegeta nach, wohlwissend, dass so tatsächlich die Sachlage war. Er genoss es, wie der ehemalige General versuchte, gute Gründe vorzulegen, die er nicht hatte. Paparika war zwar ein guter Stratege, aber nur, wenn es ums Kämpfen ging. Bei Wortgefechten hatte er nicht so viel Erfahrung. Peppa wurde ungeduldig. Es lief nicht so wie gedacht, ihr Großvater ließ sich vorführen. „Seht sie euch doch an“ übernahm sie das Wort. Hochmütig baute sie sich vor Vegeta auf und deutete auf Bulma. „So etwas kann doch nur eine Missgeburt sein. Kein Saiyajin hat blaue Haare oder Schweif. SIE ist der Beweis, dass ihre Eltern den Sarang gebrochen haben.“ Vegeta könnte das vorlaute Weib wegen ihrer Unhöflichkeit von seinen Soldaten zum Schweigen bringen, aber er unterließ es, um sie stattdessen zu befragen. Er wollte sie lächerlich machen. „So, und wer hat den Schwur gebrochen? Bardock oder Gine? Der ehrenwerte Krieger oder die berühmte  Köchin, die den Planeten kaum verlassen hat? Wie soll da was passiert sein, ohne dass andere etwas mitbekommen haben?“ wollte Vegeta wissen. „Hmpf, wen interessiert es. Entweder hat Bardock seinen Pimmel in eine fremde Frau reingesteckt oder Gine ist auf eine der wenigen Reisen vergewaltigt worden“ tat Peppa seine Frage ab, als wäre es nicht Wichtig. Doch für Bardock und seine Familie war es von großer Bedeutung. Ihre Augen warfen wütende Blitze auf das giftspritzende Weib, die Zornesadern pochten. „Der schlitze ich beim nächsten Mal das Gesicht auf“ zischte Selypa, die sich wünschte, der Göre mehr Schmerzen zugefügt zu haben. Gine nickte zustimmend. „Du willst also sagen, Bardock hat es geschafft, ein Säugling hierher zu schmuggeln, ohne dass meine Wachen es bemerken? Oder dass Gine das Ergebnis einer Vergewaltigung austrägt, ohne es zu töten beziehungsweise es vor Bardock beschützt.? Wäre ich an seiner Stelle, würde ich kein fremdes Kind aufziehen“ stellte Vegeta ihre Theorie in Frage. „Ich würde es töten und diese Problem beseitigen.“ Damit wies Vegeta auf die Unlogik ihrer Anklage hin: welcher Krieger kümmerte sich jahrelang um ein Kind, welches nicht sein Blut trug?! Peppa bemerkte nun, warum ihr Großvater Probleme gehabt hatte, einen Beweis vorzulegen. Der Saiyajin Gine die Untreue vorzuweisen, wäre aufgrund der Unlogik unmöglich, also… „Nun, vielleicht war es Bardock und er hat es in seinen Pod her geschmuggelt“ versuchte sich Peppa zu retten. „Du willst also sagen, meine Wachen sind so unfähig, dass sie nicht mal ein Säugling entdecken können? Diese gut ausgebildeten Elite-Soldaten, die alle mit einem Scouter ausgestattet sind? Ein Baby, dass von außerhalb auf den Planeten gebracht wird und keiner, weder vom Raumflughafenpersonal, noch sein Vorgesetzter oder seine Nachbarn erfahren das?“ Peppa sah ihren Großvater hilfesuchend an, aber zu spät. „Ihr wagt es, mir halbgare Gerüchte als Wahrheit vorzusetzen, um eure Verbrechen zu entschuldigen?!“ rief Vegeta vorwurfsvoll. „Paparika, als Ratsmitglied solltet Ihr wissen, wo Ihr steht: Dies ist der Thronsaal, der heiligste Raum im Palast und damit von ganz Vegeta-Sei. Ihr steht vor den Thron, wo meine Ahnen bereits geurteilt haben. Hier hat Vegeta I. seine Dynastie begründet und das Königreich der Saiyajins ausgerufen. Ihr habt geschworen, die Wahrheit zu sagen. Stattdessen wird meine Intelligenz beleidigt, sowie die Ehre unseres Volkes. Das oberste Gesetz unsers Volkes wurde verletzt!“ „Majestät, wir  sind absolut überzeugt…“ versuchte sich der Alte verbeugend zu rechtfertigen. „Absolut überzeugt? Nun, nehmen wir mal an, sie wäre tatsächlich  ein Halbling, Ergebnis eines gebrochenen Sarang-Schwurs. Dann sagt mir, Paparika, wie sehen die Vorschriften in diesen Fall aus? Wer ist es erlaubt, über sie zu richten?“ fragte Vegeta scharf. „Nun, in besonderen Fällen darf der Rat…“ fing Paparika an. „Der Rat?! Der Rat entscheidet einen Scheiß, solange der König auf den Planeten ist. Und wenn nicht er, dann steht  es als nächstes seiner erwählten Ersatz-Person zu, wie der Prinz oder die Königin.  Erst danach darf der VERSAMMELTE, VOLLSTÄNDIGE RAT zum Zug kommen. Aber ein einzelnes Ratsmitglied gibt die Erlaubnis, ohne Beweise und meinen Befehl, eine Saiyajin zu richten?! Noch dazu ohne den Einsatz der offiziellen Krieger, sondern durch eine Zivilistin und einen Soldaten ohne nennenswerte Befugnis. Du willst mir eine Vendetta als  gerechtfertigt verkaufen! Das ist Amtsanmaßung! Revolution!“ Vegetas Stimme, die immer lauter geworden war, hielt nun plötzlich inne. Er beugte sich vor, die Augen schmal, seine Stimme gefährlich leise und doch für alle hörbar. „Paparika…willst du mich stürzen? Hältst du dich für den nächsten König?“ „Nein, mein Herr, niemals“ zitterte der Angeklagte und mit ihm alle seine Familienmitglieder. Wenn Vegeta ihnen nun diesen Verdacht anhing, könnten sie gleich hier von ihm hingerichtet werden. Der König fackelte nicht lange, wenn ihn jemand um seine Stellung bedrohte: Usurpatoren wurden vernichtet. „Ach, aber die Selbstsicherheit, mit denen sich deine Enkel gestern auf fremdes Eigentum wagten und eine Saiyajin verletzten…taten sie es nicht, weil du deinen Segen gegeben hast?“ schlussfolgerte Vegeta richtig. „Du hast über deine Befugnis gehandelt. Dafür enthebe ich dich deines Amtes. Du hast kein Platz mehr im Rat!“ Paparika fiel auf die Knie, der Schweiß floss in Strömen und roch nach Angst. In seiner Nervosität fing er an zu stammeln. ‘Vegeta weiß alles‘, war sein einziger Gedanke. ‘Ich muss ihn besänftigen‘. „Gnade, mein Herr. Ich war zu voreilig. Wir hätten nach mehr Beweisen suchen müssen, um sie euch zu geben“ gab er seine Schuld zu. „Doch ich dachte, Ihr würdet dem keine Beachtung schenken, da ihr der blauhaarigen Saiyajin wohlgesonnen seid…“ mit diesem Satz ritt er sich unbemerkt wieder tiefer in die Scheiße. „Oho, und ich bin ein solch emotionaler Schwächling, dass eine Frau mich von meinen Pflichten und Aufgaben ablenken kann? Ich bin also unfähig, logisch und gerecht zu urteilen, weil ich von Weibern abgelenkt werde“ fragte Vegeta beleidigt. „Du scheinst mich mit deinen Enkel zu verwechseln. War er es nicht, der schwanzgesteuert agierte und eine Frau vergewaltigen wollte?  Aber MIR willst du diesen Fehler unterstellen? Ich, gefühlsgesteuert? Schau auf die Fehler deines Blutes und lenk sie nicht auf mich. Da ist deine wahnsinnige Enkelin, die immer noch glaubt, sie hätte keinen Fehler gemacht. Dabei hat sie ihren Bruder dazu gedrängt. Sie hat Bulma festgehalten, damit ihr Bruder sie besteigen konnte. DEINE Enkelin glaubt, sie wäre die nächste Königin. Wie könnt ihr es wagen, hier vor mir zu stehen und mich zu beleidigen angesichts des Wahnsinnes in deiner Familie?!“ „Ich…ja, mein Herr, ich war voreilig, aber…ich meine…“ Paparika schwieg, aber es war auch genug gesagt. Sein Schuldgeständnis der gestrigen Tat war für alle hörbar gewesen. Das war Vegetas Plan gewesen: zuerst sollte jeder hören, welch furchtbares Verbrechen die Geschwister geplant hatten. Den Vorwurf der Untreue und Bulmas Herkunft würde er danach lösen.   Die Menge keuchte entsetzt auf. Peppa und Daikon hatten eine furchtbare Tat begannen und ihre Familie zog fadenscheinige Gründe zur Entschuldigung herbei. Es war für alle offensichtlich. Mit den Fingern wurde auf Peppa und Daikon gedeutet, mit Verachtung auf sie geblickt. Die ersten fingen an zu flüstern und verlangten ihre Hinrichtung oder Schlimmeres. Der Tod wäre zu schnell für die beiden jungen Saiyajins: sie sollten leiden. Die Saiyajins wurden langsam blutdürstig, getrieben vom Gedanken, Rache zu nehmen. Ihre Zähne waren gefletscht, die Augen hart. Die Stimmung heizte sich langsam auf. Paparikas Familie hatte geglaubt, sie könnte sich über die Gesetzte erheben, die für alle galten. Welche Frau wäre als nächstes dran gewesen, wenn Peppa sie als Bedrohung angesehen hätte? Jeder Saiyajin, der ein geliebtes Eheweib, eine liebevolle Mutter, eine Schwester oder eine Tochter besaß, verspürte Empathie mit Bardocks Familie sowie diesen Rachegedanken. Sie wollten die Angeklagten leiden sehen, da sie instinktiv Bulma mit ihren geliebten Frauen gleichsetzten.   Vegeta zeigte nicht seine Zufriedenheit angesichts der Stimmung im Saal. Seine Miene war eisig, aber sein Blick triumphierend Durch das Verhör war Paparikas Position gefallen, jeder Zuschauer sah ihn mit Abscheu an, aber das war nicht genug. Vegeta musste sich darum kümmern, dass die Gerüchte über Bulmas Herkunft endgültig verschwanden. Dann würde feststehen, dass Paparikas Enkel ein Verbrechen gegen eine REINE Saiyajin geplant hatten und ihre Schuld vergrößern. Er schnippste mit den Fingern. Das war ein Zeichen, woraufhin hinter einer Säule ein älterer, gebeugter Mann in weißen Gewand und mit langen, gepflegten Bart hervortrat, eine Schriftrolle haltend. Bulmas Augen wurden schmal. Sie erkannte ihn: das war der Archivar Gurki. Feierlich stellte sich der Alte, nach einer Verbeugung vor Vegeta, vor dessen Thron auf. Sein Gesicht war ernst und doch konnte man ein stolzes Lächeln unter seinem Bart erkennen. Gurki genoss es, jetzt gerade die Aufmerksamkeit aller auf sich zu haben. Es war wie in eine Theaterstück und seine Zeit, im Rampenlicht zu stehen. „Archivar Gurki, die Ankläger behaupten, dass es keine Saiyajins mit blauen Haaren und Schweif je gegeben hat. Wie sprecht Ihr, ein anerkannter Historiker, der sein Leben der Geschichte der Saiyajins gewidmet hat, darüber?“ richtete Vegeta das Wort an ihn. Bulma schmunzelte. Nun verstand sie, warum Gurki hier war. Also wusste Vegeta ebenfalls von den Aosaru. Hatte Gurki es ihm erzählt? Nun, wie er es erfahren hatte, war gerade nicht wichtig, obwohl es bedeutete, dass Vegeta schon seit längerem wusste, dass sie tatsächlich reines Blutes war. Sie hörte nur mit halben Ohr Gurkis Erzählungen zu, der von den alten vergessenen Stämmen von Sadal erzählte. Es war nett von Vegeta, dafür zu sorgen, dass die Öffentlichkeit von den Aosaru und den alten Genen erfuhr, aber das würde nicht jeden Zweifel überzeugen. Ungläubige könnten argumentieren, dass Vegeta sich die Geschichte ausgedacht hatte, weil er tatsächlich, wie von Paparika behauptet, in die Blauhaarige verschossen war. Gurki wäre nur sein Werkzeug, um die Geschichte zu erzählen. Wer sagte ihnen, dass Bulma tatsächlich Bardocks und Gines Kind war? Doch Bulma hatte sich auf diesen Moment vorbereitet. Sie, die schon lange von den Geheimnis der Aosaru wusste und als Nebenprojekt die Gen-Datierung  laufen ließ, die Freunde in den unterschiedlichsten Bereichen gefunden hatte und dank ihrer Nachhilfe in den königlichen Archiven viel über die Traditionen der Saiyajins gelernt hatte…sie war vorbereitet. Es war stets die Sorge ihrer Eltern gewesen, dass man sie wegen so eines Vorwurfs richten würde und unbewusst hatte Bulma angefangen, nach Möglichkeiten zu suchen, sich zu verteidigen. Ihre Stellung durch harte Arbeit verdienen, war ein Weg, aber sie hatte noch etwas im Ärmel. Sie hatte in der gestrigen Nacht einen Freund angerufen, der jetzt ebenfalls zwischen den Zuschauern stand und auf seinen Einsatz wartete. Bulma wartete darauf, bis Gurki seinen Vortrag beendet hatte. Vegeta wollte gerade laut ausrufen, dass er dies als Beweis gelten lassen wollte. Es wäre damit öffentlich bekannt worden, dass es schon mal Saiyajins mit anderen Aussehen existiert hätten und Bulma damit rein und vom selben Blut wäre. Doch bevor das geschah, trat sie hervor und stellte sich vor ihm auf. Mit schmalem Lächeln sah sie zu ihm hoch. „Ich bitte um die Erlaubnis zu sprechen, mein Herrscher“ fragte sie sanft an.   Vegeta, der gerade in mitten seiner geplanten Rede unterbrochen wurde, verstummte verdutzt. Plötzlich lag die Aufmerksamkeit auf der blauhaarigen Saiyajin, die bislang so unbeteiligt ausgesehen hatte und nun zum ersten Mal das Wort ergriff. Jeder war neugierig, was sie sagen wollte. Wollte sie sich bei Vegeta für seinen Einsatz, seine  Idee mit Gurki, seine Fürsprache bedanken? War das nicht noch etwas zu verfrüht? Oder Peppa und Daikon verfluchen und die Todesstrafe fordern? Doch Bulma überrasche alle, indem sie eine Gegenfrage stellte. Sie hatte vor, die Zweifel laut zu machen, damit ihre Feinde sie nicht mehr nutzen konnte. Strategisch nutzte sie dafür diesen Moment, diesen Ort aus. „Wir haben die Geschichte von Sadal gehört und dass ich vermutlich von diesen Aosaru abstamme. Doch wie sieht es mit Beweisen aus, die diese Geschichte untermauern?“ fragte sie laut. „Genau!“ rief  Paparika erleichtert aus, erfreut, weil ausgerechnet seine Gegnerin ihm diesen Einspruch als Hilfe gab. „Ruhe“ zischte Nappa ihn an. „Jetzt darf sie reden. Ein Wort von dir und ich breche dir den Kiefer.“ Nappa wollte wissen, was Bulma vorhatte. Mit großer Neugier sah er sie an, ebenso alle andere Anwesenden. Vegeta warf einen schnellen Blick zu ihrer Familie, aber ihre Eltern sahen genauso verblüfft aus, wie er sich gerade fühlte. Was für ein Spiel trieb Bulma da gerade? Warum zeigte sie auf die Schwachstelle seines Plans? Er hatte keine Ahnung, welchen Beweis er vorlegen sollte. Etwas eines der Relikte aus Sadal? Gab es eines, welches ihm weiter helfen konnte? Doch Bulma übernahm die Führung. Sie sah bedeutsam zu den Zuschauern hin. „Ich rufe Doktor Tomatoro als Zeugen herbei, um meine Herkunft zu bezeugen“ sagte sie laut. Fragendes Gemurmel brannte auf, während sich aus der Menge ein Mann heraus schälte, der mit eiligen Schritten zum Vorplatz eilte. Er trug den weißen Kittel eines Arztes und zog ein Gerät an vier Rollen hinter sich her. Seine Haare waren schulterlang und verstrubbelt. Wirr hingen ihm die Stirnfransen vor den Augen, so dass man sie kaum erkennen konnte. Dazu trug er einen kratzigen Stoppelbart im Gesicht. Die Kleidung unter seinem Kittel wirkte verknittert. Er war kein Mann, der sich um Äußerlichkeiten sorgte oder gerne in der Öffentlichkeit stand. Verlegen lachte er und fuhr sich übers störrische Haar, bevor er sich vor den Thron stellte und sich mehrmals vor Vegeta verbeugte. Vegeta sah zu Nappa und Isebereg hinab, ob einer von ihnen etwas mit den Namen anfangen konnte. Doch beide zuckten ahnungslos mit den Schultern: Gesicht und Name waren ihnen unbekannt.   Der Titel „Doktor“ war eine Bezeichnung, welches die Saiyajins von den Tsufurianer übernommen hatten. Die Definition eines Doktors war bei ihnen eigentlich nicht anwendbar, da es auf Vegeta-Sei keine Universitäten und Lehrer gab und keiner mit abschließender Doktorarbeit studiert hatte. Aber mit diesem Begriff unterschieden sie zwei Sorten von Ärzten.  Einerseits gab es die Heiler. So wurden die Saiyajins genannt, die nach der alten Methode ihrer Ahnen Verletzungen und Krankheiten behandelten, mit Hilfe von Kräutern, selbst angerührten Salben und Tees. Die Doktoren dagegen waren fähig, die modernen Gerätschaften von hochentwickelten Rassen bis zu einem bestimmten Grad zu nutzen. Darum galt bereits ein Saiyajin, der einen Medic-Tank und Röntgengerät bedienen konnte, als Doktor. Es gab aber auch Ausnahmen: wissbegierige Saiyajins, die sich intensiv mit Forschung und Entwicklung auseinandersetzen und anderen Gleichgesinnten ihre Erkenntnisse beibrachten. Sie hatten die Saibamen aufgezogen und weiterentwickelt, konnten Operationen mit sensiblen Werkzeugen vollziehen und entwickelten effektive Medizin. Die Medic-Salbe, die Bulma kurz zuvor benutzt hatte, war eine davon. Sie war ein Beispiel dafür, warum es mehr Doktoren als Heiler gab. Aufgrund der effektiveren Wirkung gingen die Saiyajins meistens ins Krankenhaus, um sich behandeln zu lassen, während die wenigen in der alten Heilkunde bewanderten Saiyajins nur im engen Kreis in den Dörfern praktizierten. Sie besaßen einen Vorteil gegenüber der modernen Medizin: sie kamen ohne Spritzen aus. Um sich voneinander zu unterscheiden, hatten die Doktoren untereinander, ähnlich dem Krieger, einen Rang. Ein Doktor des ersten Ranges war für Hilfsarbeiten zuständig und assistierte. Ein Doktor des zweiten Ranges konnte zusätzlich kleine Operationen durchführen und Diagnosen erstellen, während ein dritter Rang schon gewisse ärztliche Erfahrung enthielt, die sich nicht von anderen Rassen verstecken musste. Eine Ausnahme waren die Doktoren des vierten Ranges: sie waren reine Forscher, die Experimente unternahmen und neue Technologie darauf untersuchten, ob diese für die Saiyajins nützlich war. Die Früchte ihrer Arbeit kamen den Ärzten der unteren Ränge zugute, sowie dem Volk. Doch ihr Stand war wackelig, weil sich erst nach mehreren Jahren zeigte, ob ihre Forschung sinnvoll war oder Zeitverschwendung.   Doktor Tomatoro trug ein Abzeichen auf der Brust, welches ihn als Doktor des vierten Ranges auswies: ein Forscher. Nun war die Frage, ob man es mit einen genialen oder einen Wirr-Kopf zu tun hatte. Sein Name sagte den Anwesenden nichts, aber das war bei den meisten ihrer Art so. Sie verbrachten ihre Zeit im Labor und prahlten damit nicht in der Öffentlichkeit, die oft nur wenig von ihren komplizierten Gedanken verstand.   „Warum seid Ihr hier, Doktor?“ richtete  Vegeta das Wort an ihn. „Was ist eure Expertise, weshalb Ihr als Zeuge gerufen werdet?“ „Ich gehöre dem Team an, dass sich mit der Fortpflanzung unsere Rasse beschäftigt. Dieses Forschungsteam besteht schon seit über 20 Jahren.  Zusammengerufen durch den Befehl von König Vegeta III., um nach Möglichkeiten zu suchen, die Geburtenrate zu steigern und Schwangerschaften zu erleichtern.  Zu unseren Erfolgen gehörten die Brutkästen. Wir untersuchen auch, warum eine Schwangerschaft nur schwer erfolgt und wie man sie erleichtern kann. Ebenso forschen wir nach Wege, die Schwangerschaften zu erleichtern, da  immer noch ein hohes Risiko für Mutter und Kind besteht“ stellte sich der Doktor vor. Vegeta und die anderen Anwesende waren beeindruckt. Man hatte es also nicht mit einen einfachen medizinischen Assistenten zu tun, sondern mit jemand, der vom König Vegeta selbst ausgesucht war. Das sprach für das Fachwissen dieses Mannes. „Zu den Fragen, die wir lösen wollen, ist auch die, was einen starken Saiyajin ausmacht.  Pärchen mit hoher Kampfkraft zeugen nicht unbedingt starken Nachwuchs und umgekehrt findet man so manches Juwel in der Unterklasse. Diese Frage können wir nur lösen, wenn wir unsere Gene erforschen. Lange kam ich mit meiner Forschung nicht voran. Da die Saiyajins promiskuitiv leben, weiß so manche Frau nicht, wer der Vater ihres Kindes ist. Wie sollte ich da die väterliche Linie untersuchen?  Es war zum Haare raufen, alle ihre Sexualpartner zu finden und zu befragen. Ich konnte daher nur von Sarang-Eltern wissen, dass ihre Kinder wirklich von ihnen stammen“ fuhr der Doktor weitläufig aus. „Ihr seid also ein Experte für den Sarang?“ fragte Vegeta, der nicht ganz verstand, wie das helfen sollte. Gine und Bardock behaupteten beide, treu zu sein und den Sarang nicht gebrochen zu haben. Konnte der Arzt das mit einem Blick feststellen? Doch zu Vegetas Überraschung winkte der Doktor eilig ab. „Nun, das will ich nicht sagen. Worauf ich hinauswill…vor etwa zwei Jahren wurde Bulma als Technikerin ins Krankenhaus eingeteilt, wo ich auch mein Labor habe. Wir trafen uns zufällig, ich war von ihren Haaren fasziniert und fragte sie nach ihrer Familie aus. Berufskrankheit, ich kann nicht anders. Um sie zu besänftigen, da sie dachte, ich hätte beleidigende Gedanken, erklärte ich ihr sofort meine Forschung. Sie stellte gut gedachte Fragen, wir unterhielten uns oft. Es entstand eine  Freundschaft und ich erzählte ihr von meinem Problem. Sie konnte es innerhalb eines Tages lösen, indem sie einen alten  DNA-Kartierungs-Apparat der Tsufurjins wieder zum Laufen brachte“ er zeigte Vegeta das Gerät, welches er mitgebracht hatte. „Damit brauche ich nur Haarproben der beiden Elternteile sowie des Kindes und ich kann in Minuten feststellen, ob sie miteinander verwandt sind“ erklärte er. Die Menge keuchte auf und Paparika wurde bleich. „Was?! Warum habe ich davon noch nichts gehört?“ wollte er wissen. Doktor Tomatoro zuckte mit den Schultern. „Weil meine Versuchspersonen darüber nicht sprechen und ich ebenso nicht. Einige von ihnen bekommen Unterstützung von dem Ex-Lover, der am besten verdient, aber es muss nicht unbedingt der Vater sein, obwohl es gerne behauptet wird.  Meine weiblichen Versuchspersonen haben mir Proben ihrer Kinder und vermeintlichen Vätern gebracht und ich habe sie geprüft. Über die Ergebnisse sage ich nichts, das gehört zu meiner ärztlichen Schweigepflicht. Aber dank dem Gerät  konnte ich all die verschiedenen DNA-Stränge auch speichern, was mir in meiner Forschung sehr weiter hilft. Dadurch kann ich beobachten, ob sich Kinder mit bestimmten Genen besser entwickeln als andere oder ob bestimmte Gene hilfreich bei der Befruchtung sind. Außerdem fielen mir dabei  DNA-Segmente auf, die unsere Haare und Augen steuern. Bei einigen Proben gab es rezessive Sequenzen. Sie unterstützt die Geschichte des Historikers Gurki, dass wir von Saiyajins abstammen, die nicht nur schwarze Haare und Augen hatten.“ Vegeta hörte ihm atemlos zu. Nachdem der Doktor mit seiner Behauptung geendet hatte, konnte der Skattkönig nichts anders: zufrieden lächelte er. Das Ergebnis dieser Untersuchung wäre der gewünschte Beweis. Nebenbei bemerkte er, wie Paparika zitterte und Einwand erheben wollte, während seine Enkelkinder zu dämlich waren, um zu kapieren, was hier gerade stattfand. „Ich wünsche eine Demonstration“ befahl Vegeta. „Natürlich, ich brauche dazu nur Haare von Bardock, Gine und Bulma“ gehorchte der Doktor eilfertig. Bardock und Gine erkannten ihr Stichwort, traten hervor und stellten sich neben ihre Tochter. Die drei beugten ihre Köpfe, damit Doktor Tomatoro von jedem ein paar Haare ausreißen konnte. Am wichtigsten waren die Wurzeln. Behutsam legte er jede einzelne Probe auf ein Glasplättchen, die er dann ins Gerät einlegte. Auf einen Knopf gedrückt, sirrte und leuchtete es und dann erschien auf einem Bildschirm das Ergebnis. „Eine 50%-Übereinstimmung mit jeweils eines der Elternteilen“ las er vor. „Das bedeutet, Bulma ist eindeutig Bardocks und Gines Kind. Ihre DNA-Sequenz ist voller rezessiver „blauer“ Marker, die sie von ihren Eltern erhalten hat. Beide haben Aosaru-DNA in sich, aber man sieht es ihnen nicht an. Ihre Haare, Augen und Schweife sind wegen der dominanten Sequenzen normal. Durch die Laune der Natur ist Bulma damit eine Inkarnation einer Aosaru-Saiyajin.“ „Dann war es nicht der blaue Mond“ sagte Gine leise zu ihren Gefährten. Bedeutungsvoll sah ihn an. Beide Saiyajins erinnerten sich an Bulmas Geburt und welche Angst sie gehabt hatten, dass man ihre Tochter als Missgeburt verurteilen würde. Als ob der blaue Mond sie verflucht hätte. Damals hatten die Saiyajins weder von den verlorenen Stämmen gewusst, noch gab es die DNA-Kartierung. Ein Aberglaube war daher ihre einzige Lösung für dieses Phänomenen gewesen.   Vegeta klatschte kräftig in die Hände, um die Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das Geräusch ließ alle Anwesenden verstummen. Er erhob sich vom Thron und sah hoheitsvoll herunter, um sein Urteil zu verkünden. Seine Stimme erscholl durch den Saal. „Damit ist es bewiesen. Bulma, Tochter von Bardock und Gine, ist eine reinrassige Sayajin. Der Vorwurf, ein Mischling zu sein, ist damit Unsinn. Ebenso wurde damit bewiesen, dass der Sarang-Schwur zwischen Bardock und Gine nicht gebrochen wurde. Beide sind Saiyajins von Ehre. Aufgrund des versuchten Rufmordes, verurteile ich die Familie von Paparika, ein Bußgeld an Bardock und Gine zu bezahlen, in Höhe von 300 Goldstücke….“ Die betreffende Familie schnappte entrüstet nach Luft. Von dem Geld könnte eine sechsköpfige Saiyajin-Familie sich fünf Jahre fürstlich ernähren.  Auch wenn sie gut betucht waren, könnten sie eine solche Summe nicht mal so plötzlich auf den Tisch legen. Sie müssten dafür alles  an Wert verkaufen, wie Schmuck, Pelze und Raubgüter. Doch Vegeta war noch nicht fertig. „Zusätzlich wird die Familia Paparika der Saiyajin Bulma ein Strafgeld von 600 Goldstücken bezahlen, für die Zerstörung ihres Besitzes und der Beleidigung ihrer Herkunft. Aber das ist noch nicht alles“ Finster sah er Daikon an. „Das oberste Gesetz unseres Volkes ist der Schutz unserer Rasse und damit unserer Frauen. Daikon, du bist schuldig, Bulma vergewaltigen zu wollen…eine reine Saiyajin!“ Vegetas Stimme wurde stählern. Die Augen aller Anwesenden richteten sich auf den zitternden Angeklagten. Besonders Bardock und seine Söhne sahen grimmig den feigen Mann an. „…einen solchen ehrlosen Saiyajin will ich nicht in meinen Reihen haben. Ich erhebe dich deines Ranges. Du wirst unehrenhaft aus der Armee entlassen“ fuhr Vegeta kalt lächelnd fort. Daikon wäre damit ein verurteilter Saiyajin und hätte keine Privilegien als Krieger mehr. Er würde nicht mehr in den Medic-Tanks behandelt werden, dürfte den Planeten nicht verlassen und bekäme auch keine Rationen ab. Seinen Lebensunterhalt musste er von nun an aus eigener Kraft bestreiten.  Doch Vegetas Urteil war noch nicht zu Ende. Er war nicht so gnädig. „Man wird dir den Schweif abschlagen, da du ein ehrloser Saiyajin bist“ fuhr er fort und genoss, wie Daikon bleich wurde. Ein schweifloser Saiyajin war damit auch äußerlich  gezeichnet. Jeder würde wissen, was er getan hatte. Er würde damit wohl kaum noch eine Frau finden. „Außerdem soll ein solches Fehlverhalten nicht in zukünftige Generationen übergehen. Ich befehle daher auch deine Kastration!“ Daikon schrie entsetzt auf und hielt sich schützend die Hände auf seinen Unterleib, als würde aus der nächsten Ecke bereits der Scharfrichter zum Schnibbeln erscheinen. Doktor Tomatoro sah ihn jedenfalls schon aufmerksam an. Er zog sogar sein Skalpell aus seinem Kittel und hielt es dienstbereit hoch.  „Ich wäre jetzt gerade bereit“ meldete er sich zu Wort. „Wenn ich schon mal hier bin…“ Einige lachten, bis auf Ausnahme von Daikons Familie. „Du wirst dich Bulma und ihrer Familie nicht mehr nähern oder dein jämmerliches Leben ist verwirkt. Höre ich, dass du oder die deinen einen Vergeltungsversuch wagen, so wird du hingerichtet, ebenso jeder deiner Blutlinie “ beendete Vegeta sein Urteil, dass das Ziel hatte, Daikons Leben zur Hölle eines Kriegers zu machen: kein Ziel, keine Ehre, keine Belohnung. Ihm nur die Gliedmaßen auszureißen, wäre doch langweilig. Vegeta dachte langfristiger, außerdem musste er sich hüten, nicht emotional zu reagieren, wie seine Kritiker es behauptet hatten. Vegeta wollte den Eindruck eines gerechten, kaltblütigen Herrschers machen. Daikon konnte man auch noch in ein paar Monaten erledigen, wenn er voller Selbstmitleid betrunken in einer Ecke saß und über sein Leben jammerte. „Was die Anstifterin angeht….“ Vegeta konzentrierte sich nun auf Peppa. Sie hielt den Blick zu Boden und wagte nicht aufzublicken. Auch sie zitterte und war bleich. „Ihr Verbrechen ist dermaßen anmaßend, das mir fast die Worte fehlen. Anstiftung zur Vergewaltigung, Verbrechen gegen eine Stammes-Schwester und dann deine Anmaßung, sich in meiner Privatangelegenheit zu mischen. Du wurdest gewarnt und trotzdem hast du dich darüber erhoben. Dich selbst als Königin angesehen, über den Gesetzen stehend…“ Vegetas Stimme wurde lauter „Ich befehle, dieser ehrlosen Saiyajin ebenfalls den Schweif abzunehmen. Ebenso soll sie dieselbe Bürde tragen wie ihr Bruder, den sie in ihre Eifersucht mit reingezogen hat. Ihre Gene sollen sich nicht mehr verbreiten. Auf ihrer Wange soll das alte, wohlbekannte Zeichen für „Schande“ eingebrannt werden und ihre Finger- und Fußnägel sollen herausgezogen werden. Auf diese Weise soll sie für immer mit allen Zeichen der Entehrung durchs Leben gehen. Jeder Saiyajin soll bei ihren Anblick vor Verachtung ausspucken!“ Peppa schluchzte auf. Ihre Familie schloss beschämt die Augen oder wandte hilflos den Blick ab. Auch wenn sie am Leben blieb, sorgte diese Strafe dafür, dass es ein hartes Leben am Abgrund wäre Als unfruchtbare, mit Makel behaftete Saiyajin würde sich kein Mann mehr für sie interessieren. Ihr Status war am Boden, besonders jetzt, wo ihre Familie kein Geld mehr hatte. Um all das Bußgeld zu zahlen, müsste die gesamte Familie ihren Besitz verkaufen und vermutlich noch weitere Jahre es abarbeiten. Peppas Jahre als behütetes, verwöhntes Mädchen waren vorbei. Niemand würde ihr Arbeit geben und als Jägerin war sie nicht geeignet. Wie wollte sie sich selbst versorgen? Auf die Unterstützung ihrer Verwandten konnte sie nicht mehr zählen. Mit ihrem verletzen Stolz hatte sie auch das Leben ihrer Familie zerstört. Jeder ihrer Verwandten war von Scham erfüllt, einige murrten und sahen Peppa wütend an. „Das ist mein Urteil“ beendete Vegeta und setzte sich wieder auf den Thron. „Einspruch!“ Das widerspenstige Murren von Peppas Familie, die gegen ihren Willen nun auch bestraft wurden, mit Status-, Geld und Gliedverlust, stoppte. Mit großen Augen sahen alle, auch Vegeta, zum unzufriedenen Einspruch-Rufer. Zur Überraschung aller Anwesenden war es nicht Paparika, sondern Bardock. Er baute sich vor Vegeta auf und erklärte sofort sein widersprüchliches Verhalten. Es hatte nichts mit Gnade zu tun. „Die Bestrafung der beiden jüngeren Saiyajins, sowie die Geldstrafe an die Familie sind eine Sache. Aber was ist mit meiner Ehre und der meiner Frau? Das alte Sprichwort sagt: der Apfel fällt nicht weit vom Baum. Es ist die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern Benehmen beizubringen. Peppa hätte ein solches Verbrechen nicht gewagt, wenn ihre Eltern ihre Pflicht der Erziehung erfüllt hätten. Stattdessen lenken sie von ihren Fehler ab und klagen mich und mein Weib der Untreue an?! Ich klage nun Aikon an, der es wagte, uns den Vorwurf zu machen, wir hätten uns nicht an den heiligen Schwur gehalten. Nur mit Geld zu bezahlen…nein, das ist nicht genug Strafe.“ „Was verlangst du?“ fragte Vegeta neugierig. „Ein Tatakai“ antwortete Barock grimmig. „Ich verlange einen Kampf um Leben oder Tod. Nur so kann ich meine Ehre wieder herstellen...mit Blut!“ Vegeta sah den älteren Saiyajin anerkennend an. Das Denken dieses Saiyajins gefiel ihm. Er hatte gehört, dass Bardock ein Mann von Ehre war, das bewies er gerade. Die Anwesenden sahen sich überrascht an, leises Gemurmel brannte auf. Aikon war bleich, nickte aber widerstrebend. Würde er sich weigern, könnte er sich nie mehr in der Gesellschaft blicken lassen. Angesichts des heutigen Tages  schien der Tod keine schlechte Lösung der Flucht zu sein. „Ich will auch kämpfen!“ meldete sich Radditz laut zu Wort.  Er sah den bleichen Daikon wütend an. „Ich fordere Daikon zu einen Tatakai auf. Der Verlust seines Schweifes ist nicht genug, um sein Verbrechen zu sühnen. Der Feigling, der Hand an eine Frau legte, soll gegen jemanden kämpfen, der sich wehren kann. Sein Leben kann er behalten, aber er soll unter den Augen aller Saiyajins bestraft werden.“ „Dann will ich auch gegen ihn kämpfen“ meldete sich plötzlich Selypa zu Wort. „Der Mistkerl soll sich mit einer Frau anlegen, die größere Eier hat als er.“ Tales warf der furchteinflößenden Frau einen beeindruckten, aber auch ängstlichen Blick zu und ging vorsichtshalber einen Schritt zur Seite, um nicht in ihren Blickwinkel zu stehen. „Hey, hey, nehmt mir nicht den ganzen Spaß weg“ mischte sich auch Toma ein. „Ich will da auch mitmachen.“ „Wir auch“ riefen Panbukin, Borgos und sogar Tales. „Sind das nicht ein wenig viele Krieger für das Jüngeling“ sagte Seylpa stirnrunzelnd. „Wir können uns ja nicht alle gleichzeitig auf ihn stürzen, das wäre feige.“ „Wieso, wir können ihn doch nach jedem Kampf in ein Medic-Tank stecken. Dann kann jeder ihn mal die Knochen brechen“ hatte Toma die Idee. „Öhh, ihr wisst schon, dass wir Saiyajins sind und von Kämpfen in Todesnähe stärker werden“ gab Panbukin zu bedenken. Nachher wurde Daikon wegen ihnen sogar noch stärker, das konnte nicht der Sinn sein. „Oh, Mist, vergessen“ ärgert sich sein Freund. „Naja, da war Radditz halt schneller. Er hat von uns auch das meiste Recht dazu“ gab er seinen Einspruch auf und klopfte Radditz auf die Schulter. Die anderen nickten zustimmend. „Hm, und was ist mit mir?“ fragte Kakarott in die Runde. „Vergiss es, Kakarott, ich war schneller. Außerdem hast du schon gestern gegen ihn gekämpft“ ärgerte Radditz ihn selbstgefällig. „Das kommt davon, wenn man mit offenen Augen schläft. Man muss nehmen, was übrig bleibt.“ Er hatte bemerkt, wie Kakarott im Laufe der Verhandlungen immer unkonzentrierter wurde und dessen Augen später schläfrig auf Halbmast gesunken waren. Die vielen komplizierte Worte und Ausdrücke waren nichts für seinen kleinen Bruder. Kakarott seufzte und sah sich um. Die Familie der Ankläger hatte nur wenige starke Krieger. Der einzige, gegen den es sich noch zu kämpfen lohnte, war… „Der da“ sagte Kakarott und deutete ausgerechnet auf Paparika, ehemaliger General, aber immer noch das stärkste Mitglied seiner Familie und damit unangefochtener Patriarch. Der alte Mann hob erstaunt eine Augenbraue und Bardock sah seinen jüngsten Sohn erschrocken an. Das war nicht der Plan gewesen. Bardock gegen Aikon und sein Sohn gegen dessen Sohn…das war machbar. Aikon und sein Balg waren längst nicht so kampferfahren,  ein fauler Haufen, der sich auf seine Privilegien ausgeruht hatte, die sie dank Paparikas Stellung miterhalten hatte. Aber Paparika war anders: ein ehemaliger Elitekrieger, der sich fleißig hochgearbeitet hatte. Auch wenn er schon alt und lange nicht mehr in einer Schlacht gewesen war, besaß der Mann immer noch ein Powerlevel von etwa 7.000, sowie reichlich Erfahrung. Selbst Bardock rechnete sich schlechte Chancen aus, gegen ihn gewinnen. Bevor Bardock auf seinen Sohn zustürmen konnte, um ihn den Mund zuzuhalten, hatte der alte Mann aber schon laut zugestimmt. Jeder konnte es hören.  „Ich bin einverstanden“ sagte er mit zufriedenem Glitzern in den Augen. Paparika hatte heute einen harten Schlag erlitten, direkt und indirekt. Sein Ruf war durch das Verhalten seiner Enkel zerstört , er hatte seine Machtposition verloren. Jedes andere Rats-Mitglied würde ihn schneiden und aus den Weg gehen, um sich Vegetas Missfallen nicht zuzuziehen. Was das Tatakai anging, sahen die Chancen für seinen Schweigersohn und Enkel schlecht aus. Diese faulen Bastarde hatten keine Aussicht auf Erfolg gegen diese wütenden, vor Zorn brodelnden, gut trainierten Krieger; das musste Paparika neidisch zugeben. Aber mit diesem einen Kampf könnte wenigstens Paparika seine Ehre retten. Wenn er gegen Bardocks jüngsten Sohn gewann und ihm großzügig das Leben schenkte, würde das Eindruck auf die Saiyajins machen.  Vielleicht konnte Paparika so noch das Ruder umreißen und das Missfallen der Saiyajins auf seinen Schwiegersohn und dessen Blut lenken, um sich selber zu retten. Was hatte Paparika mit dem schlechten Blut von Aikon zu tun? Es war die Schuld seiner Tochter, weil sie so einen Kerl als Gefährten gewählt hatte, aber das war doch nicht Paparikas Schuld? So würde er in Zukunft argumentieren und seine Position retten. Um seine Enkelin war es schade, das verwöhnte Nesthäkchen der Familie. Aber sie war rettungslos verloren und er musste sie hinter sich lassen. Paparika musste sich um seinen eigenen Ruf sorgen. „Alle Partien haben zugestimmt. In drei Stunden“ rief Vegeta sein Einverständnis aus „werden wir uns in der Arena versammeln. Bis dahin…“ er sah strafend auf die Angeklagten hinunter. „Vollstreckt das Urteil an Peppa und Daikon. Und beeilt euch, den Kerl etwas aufzupäppeln, damit er kampfbereit ist.“ Die Soldaten traten hervor, jeweils zwei packten die sich wehrenden Saiyajins und zogen sie mit. Ihre Schreie hörten erst auf, als sie hinter der Tür verschwanden. „Dann lasst uns auch mal gehen. Ich will noch was essen, bevor ich kämpfe. Ich will in Bestform sein“ drängte Bardock seine Familie zu Aufbruch. Er legte seinen Arm um Bulma und zog sie an sich. „Dreh dich nicht um“ flüsterte er ihr zu. „Was du getan hast, hat große Auswirkungen auf deine Zukunft.“ „Was meinst du?“ fragte Bulma arglos. „Ab heute weiß jeder, dass du eine reine Saiyajin bist. Damit haben die Kritiker ihre letzte Argumentation verloren, warum Vegeta nicht dich für die Position der König auswählen sollte.“ Bulma warf nun doch einen Blick nach hinten, wo sie Vegeta nun in entspannter Position auf den Thron sitzen sah. Er sah in ihre Richtung und sein halbes Lächeln war…siegessicher. Als hätte er eine heiße Quelle gefunden, die Fleischbällchen ausspuckten und sie gehörte ihm allein. Schnell drehte sie ihren Kopf wieder zurück. „Aber ich will keine Königin sein“ zischte sie ihren Vater zu. „Was du willst und was er will, sind verschiedene Sachen“ brummte Bardock. „Ich meine nur, dass du vorsichtig sein musst, wenn ihr beide zusammen in der Öffentlichkeit steht. Dann gibt es gleich Erwartungen. Meiner Meinung nach solltest du ihn nicht nehmen. Ist nur Stress.“ „Wieso nicht?!“ fragte Bulma neugierig. Was hatte Bardock gegen den zukünftigen König, der doch aus Saiyajin-Sicht alles hatte, was sich eine Frau wünschen konnte. Bardock sah stumm  geradeaus, während er eilig nach guten Gründen suchte. „Ich mag ihn nicht. Er ist so selbstgefällig“ war das einzige, was ihm einfiel. Vor allem mochte er es nicht, wenn seine Tochter sich für andere Männer interessierte. Bulma lachte amüsiert auf und boxte gegen seinen Bauch. „Ich will keine Königin werden“ bestätigte sie noch mal, mit mehr Inbrunst. Sie meinte es auch so: auch wenn sie Vegeta verziehen hatte und sich vorstellen konnte, mit ihm eine Beziehung einzugehen, dachte sie trotzdem nicht so weit in die Zukunft. Sie war Herrscherin über ihr eigenes Imperium, was interessierte sie da noch das saiyanische Volk. Das war zu viel, zu groß, zu anstrengend. Sie wollte Vegeta, nur Vegeta, so wie früher, ohne Titel und Pflichten.   Drei Stunden später, in der Kampfarena. Die Gerüchteküche der Saiyajins funktionierte, die Ränge  in der Arena waren vollbesetzt. So was war zuletzt beim ersten Tatakai vom jungen Vegeta geschehen. Bardock rückte sein Stirnband zurecht, bevor er auf den quadratischen, gefliesten Bereich stieg, dem Kampffeld. Er war in Bestform, ausgeruht und aufgewärmt sowie hochmotiviert. Die Menge jubelte ihm zu. Es kam nicht oft vor, dass er so gute Bedingungen bei einem Kampf auf Leben und Tod hatte. Aikon bekam dagegen kein Jubel ab, im Gegenteil, man buhte ihn aus. Skattkönig Vegeta saß in seiner Loge, während die jeweiligen Familien und ihre Kämpfer unten in der Nähe vom Kampffeld auf Bänken saßen. Nappa war als Schiedsrichter eingeteilt. Für Bardocks Kampf konnte er aber eine ruhige Kugel schieben. Bei einem Tatakai auf Leben und Tod brauchte ein Schiedsrichter nicht groß eingreifen. Er musste nur Flucht und feige Attacken verhindern. Weitere Soldaten standen auf den Arena-Mauern bereit, damit niemand flüchten konnte. „Beginnt“ rief Nappa und trat zurück. Was folgte, war ein zu erwartetes Gemetzel. Aikon, der damals zum gleichen Zeitpunkt wie Bardock seine Ausbildung begonnen hatte, wies weniger Ambitionen auf. Nachdem er damals seine Abschlussprüfung vermasselt hatte und Gerüchte über ihn kursierten, wie Gine ihn „besiegt“ hatte, war er zur Lachnummer geworden. Es war sein Glück, dass er die nicht besonders schlaue, aber eingebildete Peproni traf und sie mit Komplimenten einwickelte. Sie zu schwängern, war sein größter Erfolg gewesen, denn nun nahm ihn ihre Familie auf. Sein mächtiger Schwiegervater gab ihm einen Posten in der Verwaltung, wo er Einfluss besaß und wenig kämpfen musste. Die Zeugung seines zweiten Kindes, seiner Tochter, die zum Liebling von Paparika wurde, gab auch Aikon mehr Macht. Paparika sorgte dafür, dass die Familie mehr Rationen oder andere Gefälligkeiten erhielten, damit seine kleine Prinzessin alles bekam, was zum Leben nötig war. Aikon war zufrieden gewesen. Doch sein Glück hatte sich gewendet, weil Peppa so dämlich war wie ihre Mutter. Aikon verfluchte die Tatsache, dass seine Tochter nicht mit mehr Grips ausgezeichnet war…nicht so wie Bardocks Tochter, wie er neidisch zugeben musste. Nun war er nach langer Zeit wieder gezwungen zu kämpfen, gegen Bardock, der nie seinen Schneid verloren hatte. Bardock war wie eine Klinge, die zwar blutbefleckt, aber deshalb auch stets scharf war. Aikon war dagegen ein rostiges Messer. Nachdem Bardock seinen Gegner immer mehr in die Ecke getrieben, ihn blutig getreten hatte, beendete er diesen langweiligen Kampf mit seiner Spezialität. Er nutze einen misslungen Angriff von Aikon aus, um hinter dessen Rücken zu gelangen. Von dort packte er den gegnerischen Kopf, um mit einer geübten, dadurch fast eleganten wirkenden Bewegung in Gegenrichtung den Hals zu brechen. Aikon fiel mit verdrehten Hals zu Boden. Der Kampf war zu Ende. Mit erhobener Faust nahm Bardock den Jubel entgegen. Heute hatte er seine Ehre, sowie die seiner Familie wieder hergestellt. Niemals wieder würde jemand so dumm sein, ihm diesen Ehrverlust zu unterstellen. Er trat vom Platz, um Radditz  zuzunicken, den kleinen Nachahmer. Der stand sofort auf, um nun seinen Kampf zu beginnen.  Lächelnd schritt er an Bardock vorbei, sein Blick nur noch auf seinen Gegner gerichtet, den man gerade zu zwingen musste, auf die Bühne zu gehen. Bardock setzte sich auf die Bank, um das Geschehen aus der ersten Reihe zuzusehen. Eigentlich hatte Bardock vorgehabt, mit diesen Tatakai das Kapitel abzuschließen, aber seine Söhne mussten ihm ja die Show stehlen. Ganz besonders Kakarott, der ganz aufgeregt war, zum ersten Mal ein Tatakai in der Öffentlichkeit zu bestreiten. Dessen Füße wippten ungeduldig. Bardock schüttelte seufzend den Kopf. Ein Kampf in der Arena bedeutete auch eingeschränkte Möglichkeiten. Man durfte weder zu hoch fliegen, noch zu starke Ki-Attacken nutzen, um weder den Ring zu verlassen noch die Zuschauer zu verletzen. Man musste die Basics nutzen, seine Kraft einteilen, die Schwachpunkte des Gegners finden. Aber vielleicht war das auch Kakarotts Vorteil?! Schließlich war das seine Spezialität.   Radditz wippte leicht auf seinen Fußspitzen, wärmte sich auf. Er trug nur den unteren Teil seiner Rüstung, oben war er frei. Es war ein Zeichen an den Gegner, dass er gegen ihn keinen Schutz benötigte. Daikon, durch den Tod seines Vaters erschüttert, stellte sich nur langsam auf. Er trug keine Rüstung, da er das Recht dazu heute verloren hatte. Er war kein Krieger mehr, sondern ein Verbrecher. Als solcher hatte er auch den Schweif verloren. Daikon war müde und erschöpft und sein Gleichgewicht gestört. Er wankte wie ein Betrunkener. Zwar wurden Saiyajins normalweise stärker, wenn sie Todesnähe überstanden, allerdings brauchte der Körper Zeit und Energie um zu wachsen. Diese hatte man ihm nicht gegeben. So war Daikon in einer noch schlechteren Verfassung als gestern, als er gegen Kakarott gekämpft hatte. Radditz war zuerst froh, dass er endlich seine Rache bekam, auch wenn er ihn nicht töten konnte. Ein Leben in Schande sollte Daikons Strafe verlängern. Doch der Kampf war so einseitig, so langweilig, weil Daikon sich kaum wehrte, dass Radditz ihn schneller beendete als geplant. Er verpasste Daikon einen Fußtritt, der ihn aus dem Ring beförderte. Damit war der zweite Kampf ebenfalls in weniger als 10 Minuten erledigt.   Paparika trug seit langem wieder eine Rüstung. Sie war etwas eng, was daran lag, das er etwas dicker geworden war. Seit Jahrzehnten war er auf keinem Schlachtfeld mehr gewesen. Trotzdem sorgte er sich nicht beim Anblick seines jungen Gegners, der voller Energie war. Paparika vertraute auf seine Erfahrung. Er war schon in so vielen Einsätzen gewesen, aber dieser Kakarott? Hah, nur schwache Unterklasse-Missionen. Paparika, der kein Wort mit seinen Enkeln gesprochen hatte, wusste nichts von der geheimnisvollen Stärke, die Kakarott am Vortag gezeigt hatte. Nappa gab das Signal. Nun begann ein Kampf um Ehre und die meisten Zuschauer wetteten, obwohl es ihnen nicht leicht fiel, auf Paparika. Kakarott war der Favorit der Herzen, aber das Powerlevel seines Gegners war dreimal höher. Nappa gab das Zeichen und der letzte Kampf begann.   Zu aller Überraschung schlug sich Kakarott besser als gedacht. Seine Bewegungen waren geschmeidig, während Paparika eher steif kämpfte. Doch je mehr Zeit verrann, desto beweglicher wurden die alten Knochen und Gelenke. Kakarott hielt aber ohne Probleme mit. Seine Kampfkraft passte sich an, fuhr unbemerkt immer höher. Er löste die Ki-Kontrolle und griff auf seine Reserven zu. Vor allem wollte er ausprobieren, ob er denselben Effekt wie am Vortag erreichen könnte. Aber ihm fehlte die Wut als Auslöser. Auch wenn Paparika ihn anwiderte, verspürte Kakarott keinen Hass. Das erleichterte ihn, aber  gleichzeitig vermisste er den Effekt. Vielleicht gab es ja einen anderen Weg, seinen Körper dazu zu bringen, sein Ki höher zu fahren. Paparika wusste es nicht, aber der Mann war Kakarotts Versuchskaninchen, um eine neue Grenze zu überwinden. Der hatte seine eigenen Probleme. Obwohl sein Körper wieder beweglicher wurde und das Kämpfen sogar Spaß machte, schaffte er es kaum, den Jungspund zu treffen. Jener lenkte die kraftvollen Schläge einfach um oder wich elegant aus. Kakarotts Technik basierte auf den Grundlagen, die seine Mutter ihm beigebracht und sein Lehrer aus dem Dorf verfeinert hatten. Auf diese Weise hatte er gelernt, Energiesparsam zu kämpfen, um gleichzeitig seinen Gegner zu durchschauen. Der GR der Tsufurujins hatte zu widerstandsfähigen, ausdauernden Muskeln geführt. Ausdauer und Kämpfen auf engsten Raum gehörten zu seinen Stärken. Kakarott lächelte, dieser Kampf machte einfach Spaß. Paparika wurde davon irritiert, weshalb er nur härter versuchte, zuzuschlagen. Aber egal, wie oft er traf, der Junge erholte sich zu schnell wieder oder wischte sich den Staub ab, als hätte er nichts gemerkt. Dabei hatten seine Angriffe schon Wucht, besonders wenn er sie mit Ki ausstattete. Es führte aber gleichzeitig dazu, dass Paparika zu sehr  an seine Reserven ging. Kakarott bemerkte, wie der Alte immer längere Pausen zwischen einzelne Angriffen machen musste und schwer atmete. Zu schade, er hoffte, sein Gegner würde noch etwas durchhalten. Er wollte nicht, dass das Tatakai schon endete. Paparikas Schläge waren stark, weshalb er motiviert war, sie auszuweichen. Dazu besaß der alte Kämpe interessante Techniken, die sich der junge Mann nur zu gerne von nahen ansah, um sie nachzumachen. Je länger sie rangen, desto besser fühlte sich sein Körper an. Ihn so zu spüren, die Bewegungen seiner Muskeln, das Schalten seines Gehirnes…es war Tanzen, es war Fliegen.     „Herrlich…was für ein Kampfstil“ bewunderte ausgerechnet Nappa, der alte Veteran,  der über dem Kampffeld flog und die beiden genauer beobachtete. Er schwebte neben Vegetas Loge, der ebenfalls aufgestanden war, um sich den unerwarteten Kampf genauer anzusehen. So einen herrlichen Stil sah man sonst nur bei Vegeta. Es ähnelte einen Tanz. Nappa war beeindruckt, besonders wie gut die Grundlagen des Jungen waren. Es  erinnerte ihn an einen alter Lehrsatz: Wenn es einfach aussieht, obwohl es schwer ist, hast du einen Meister vor dir. Vegeta, der neben ihn stand, brummte zustimmend. Auch er war überrascht und angetan. Kakarotts Stil unterschied sich sehr von dem seines Vaters oder Bruders. „Schade, dass der Junge nie Mittelklassekrieger wird“ brummte Nappa. „Ich würde gerne mal gegen ihn kämpfen.“ „Was meinst du damit?“ fragte Vegeta überrascht. Warum sollte so ein talentierter Krieger nicht aufsteigen? „Na ja…“ Nappa strich sich übers Kinn und deutete auf die Bank am Kampffeld, wo Bardock und seine Familie saß. „Kinder von Sarang-Eltern schwören meist auch den Sarang. Der Kleine hat schon eine Freundin, das ist mir vorhin bei der Verhandlung schon aufgefallen. Er wird sich also die Möglichkeit offen lassen. Aber man darf kein Mittelklasse-Krieger ohne Shiruhato-Schwur werden.“ Shiruhato, das Herz versiegeln, war ein Schwur, ähnlich wie der Sarang, aber mit der gegenteiligen Wirkung. Die höheren Krieger sollten sich aufs Schlachtfeld konzentrieren und nicht von Weib und Kinder gestört werden. „Vermutlich lässt sich Radditz deswegen auch Zeit“ sinnierte Nappa. „Solange er nicht Sonderrechte erhält, wie sein Vater…“ er ließ den Satz offen. Vegetas Blick fiel auf den Langhaarigen, der neben seinen Vater saß und Kakarott laut anfeuerte. Nappa hatte Recht, Radditz war ganz schön unmotiviert wegen seiner Beförderung. Dabei hatte Vegeta es ihm schön öfters angeboten, der Krieger erfüllte alle Bedingungen. Außerdem war es ihm als gute Bestechung erschienen, damit Radditz für ihn Bulma ausspionierte. Jedoch hatte der Langhaarige nie angebissen. Vegeta erinnerte sich, wie Radditz beim letzten Angebot verlegen herumgedruckst hatte und Vegetas Anfrage auswich. Vegeta hatte eine Erklärung verlangt. „Ich hab’s gerade nicht so eilig,  zum Mittelklasse-Krieger aufzusteigen“ Radditz kratzte sich verlegen die Wange. „Verasch mich nicht“ brummte Vegeta irritiert. Er kannte den Älteren lang genug, er wusste von seinen Ambitionen. Radditz seufzte ertappt. „Ich hab mit meinem Vater darüber gesprochen. Er sollte mir mehr über seine Aufgaben erzählen. Dabei hat er mir so manche Punkte dargelegt, warum er sich so lange geweigert hat, aufzusteigen. Als Unterklasse gibt es auch ein paar Vorteile. Solange ich nicht dieselben Privilegien bekomme, wie er damals, interessiert es mich also gerade nicht“ erklärte er. „Red keinen Schwachsinn, was interessiert dich der Sarang?“ hatte Vegeta ihn durchschaut. „Du hast doch keine Freundin.“ „Und?!“ hatte Radditz pikiert geantwortet und die Schultern gezuckt. „Könnte doch noch passieren, dass ich meine große Liebe treffe. Warum soll ich auf eines verzichten? Da will ich lieber alles haben. Ist es nicht das, was einen Saiyajin ausmacht?“ fragte er mit gerissenen Grinsen. Er hatte nicht Unrecht, damit  besänftigte er Vegetas verletzen Stolz. Seitdem waren Monate vergangen und der Vegeta von einst, der sich damals von Bulma getrennt hatte, weil er die Vernichtung seines Egos gefürchtet hatte, war zu einem Mann geworden, der beides nun akzeptieren konnte. Nur wegen der Liebe wurde ein Saiyajin nicht schwach. Ja, sein Zentrum verlagerte sich, er kümmerte sich nicht mehr nur um sich. Aber das war nicht schlimm, denn durch die Liebe war er noch motivierter, nicht zu sterben, um zurück zu kehren. „Vielleicht wird es wirklich Zeit, diese Tradition zu überdenken“ murmelte Vegeta. Es wäre eine Verschwendung, wenn Kämpfer wie Kakarott und Radditz nur deswegen nicht aufsteigen würden. Sein Blick fiel auf Bulma, die ebenfalls ihren Bruder anfeuerte. Ihre Augen strahlten, sie lächelte breit. Es erleichterte ihn, sie wieder so lebendig zu sehen. „Du sagt, Kinder von Sarang-Eltern schwören auch den Sarang?“ fragte er beiläufig Nappa. Der zuckte mit den Schultern. „Ich kenne nicht die genaue Statistik, aber mir ist aufgefallen, wie häufig es passiert.“ Vegeta dachte darüber nach, ob Bulma ebenfalls den Sarang schwören würde. Wenn, dann hoffentlich nur ihm. Der Gedanke, dass die Frau ihm ewige Treue schwor gefiel ihm, aber er müsste dann auch schwören. Bislang hatte noch nie ein König den Sarang geschworen, um sich das Privileg nicht nehmen zu lassen, einen Harem aufzubauen. Aber anderseits hatte er kein Interesse an anderen Frauen. Vegetas Gedanken für die ferne Zukunft wurden durch das Krachen von Paparika gestört, der in die Wand direkt unter ihm geschleudert wurde. Der alte Mann verdrehte die Augen und fiel in Ohnmacht. „AUS! Paparika ist aus dem Ring raus! Kakarott hat gewonnen. Bardock und seine Söhne haben damit alle ihre Tatakai gewonnen. Ruhm und Ehre für diese starken Recken“ brüllte Nappa. Die Menge jubelte auf. „Volk von Vegeta-Sei, ihr stolzen Saiyajins, erinnert euch an diesen Tag“ brüllte Nappa. Er landete auf dem Kampffeld und bedeutete Bardock und Radditz sich zu ihm und Kakarott zugesellen. Gleichzeitig hob er den Arm des verdutzten Kakarott in die Höhe, der noch nicht genau verstand, wie schnell er aus Versehen den Kampf beendet hatte. „Oje, das wollte ich nicht. Darf er es noch mal versuchen? Ich würde gerne weiter kämpfen“ fragte er Nappa bestürzt.  Der Riese lachte dröhnend. „Junge, du weißt echt, wie du einen Krieger beschämst. Jetzt zeigst du auch noch Gnade. Hey, Bardock, dein Sohn ist echt ein Witzbold“ lobte er Bardock, der sich an dessen Seite stellte. „Ja, zum Totlachen“ brummte Bardock. „Du weißt nicht, wie kurz davor ich immer war.“ Die Menge hörte nichts davon, jubelte und klatschte weiter. Erst als Vegeta den Arm hob, hörten sie auf und es wurde stiller. „Es waren glorreiche Kämpfe, die in die Geschichte eingehen werden. Die Ehre von Bardock ist hiermit wieder hergestellt. Wer es noch einmal wagt, solch Lügen zu behaupten, werde ich persönlich hinrichten lassen. Ruhm und Ehre für Bardock, Radditz und Kakarott!“ Er klatschte in die Hände und die Menge tat es ihm nach. Die drei Krieger verbeugten sich dankend. „Das Ganze fängt an zu nerven. Lasst uns zu Bulma fliegen und feiern“ flüsterte Bardock seinen Söhnen zu. Die ganze Aufmerksamkeit war ihm zuwider und dann noch diese Lob von Vegeta, der nicht ahnte, dass Bardock nun Bescheid wusste. Für den alten Krieger bekam das Lob des Skattkönigs damit einen bitteren Beigeschmack. Radditz und Kakarott nickten zustimmend. Ihnen wurde  es auch zu laut. Sie erhoben sich und verließen unter Beifall den Ring, um sich mit ihren Freunden, Bulma und Gine zu treffen. Chi-Chi rannte sofort mit einem strahlenden Lächeln und einen Handtuch auf Kakarott zu. Sie überschüttete ihn mit Lob und ließ es sich nicht nehmen, ihn eigenständig abzutrocknen, wobei sie bewundernd seinen Körper anschmachtete. Gine umarmte erleichtert ihren Gefährten. Endlich war es vorbei. Bulma, die Radditz eifersüchtige Blicke bemerkte, übernahmen den Empfang für ihn. „Such dir eine Freundin“ wisperte sie in sein Ohr, als sie ihm eine Flasche Wasser reichte. „Oder einen Freund“ sagte sie mit Seitenblick auf Tales, der ebenfalls in der ersten Reihe zugeschaut hatte. Radditz wurde rot. „Na, mal sehen“ verlegen kratzte er sich die Wange „Wir können ihn ja zum Festmahl bei dir mitnehmen. Das wäre schon mal ein Anfang.“ Radditz wünschte sich schon eine fürsorgliche Person ähnlich wie Gine oder Chi-Chi, aber er konnte sich so was nicht bei Tales vorstellen. Besonders nicht, wo der Gleichaltrige Shiruhato geschworen hatte. Bindungen ging er aus dem Weg. Radditz hatte das Gefühl, er und Tales würden höchstens Freunde mit gewissen Vorzügen werden, aber nicht mehr. Er drückte Bulma an sich, die ihn fröhlich anlachte. Das war es, wofür er gekämpft hatte…für dieses Lächeln. Und solange er keine Freundin hatte, so hatte er wenigstens eine tolle Schwester, die sich um ihn sorgte.  Toma und seine Kameraden und auch Tales kamen auf ihn zu und beglückwünschten ihn und die beiden anderen Recken. „Also los, Leute“ rief Bulma laut „Lasst uns zu mir fliegen. Da wartete ein riesiges Bankett auf uns.“ Sie fasste nach den Händen ihrer Eltern, zog sie mit in die Luft und fühlte, wie jeglicher Ballast von ihr abfiel. Sie warf keinen Blick zurück auf Paparika und Daikon, die auf einer Trage hinausgetragen wurden  und verschwendete keinen Gedanken mehr an Peppa, die im Schatten der Mauern zugesehen hatte, ihre demütigenden Wunden versteckend. Sie sah nur noch nach vorne.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)