Ai no Scenario von Listle ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Shinichi wachte mit Kopfschmerzen auf. Er fühlte sich als wäre er die Nacht zuvor auf einer Party gewesen und hätte zu viel Alkohol getrunken. Sein Hals brannte fürchterlich, sein Körper fühlte sich ausgelaugt und schwach und die Sonne stach unangenehm in seinen Augen. Mit einem Murren presste sich der Schülerdetektiv des Ostens sein Kissen ins Gesicht und versuchte noch einmal einzuschlafen, doch das plötzliche Klingeln seines Weckers machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Seufzend erhob sich Shinichi und langte mit einer Hand nach dem piepsenden Etwas um es zum Schweigen zu bringen. Langsam schälte er sich aus dem Bett und trottete, immer noch vor sich her gähnend, ins Badezimmer. In einer Hand hielt er sein Handy, natürlich wollte er gleich als erstes am Morgen wissen, was das Internet über KID‘s Überfall hergab. Er scrollte durch diverse Newsfeeds und Social Media Plattformen während er sich geistesabwesend die Zähne putzte. Er erinnerte sich nicht mehr genau was am Vorabend passiert war, irgendwie war alles verworren und durcheinander. Die Online-Medien gaben auch nicht viel her. Anscheinend hatte es KID geschafft den Kristall von Aurelie zu stehlen aber anscheinend hatte er seinen Weg zurück ins Museum gefunden. Ein Detektiv hatte den Stein wohl nach der Flucht zurückgebracht. War er das gewesen? Shinichi legte das Handy zur Seite und spülte sich den Mund aus als sein Blick auf das weiße Hemd und die Jacke fiel, welche am Boden des Badezimmers lagen. Er erinnerte sich daran, dass Inspektor Megure etwas von Blutflecken erwähnt hatte. Shinichi fischte nach dem Hemd und sah es sich an. Das, was er da sah war nur mehr als ein paar Flecken, es waren große Spritzer quer über seine Brust. Schnell betastete er diese, stellte jedoch fest das er selbst unverletzt war. Stirnrunzelnd schmiss Shinichi das Hemd sowie die Jacke in den Wäschekorb und verließ das Badezimmer. Das Brennen in seinem Hals war schon besser geworden aber gegen ein ausgiebiges Frühstück hatte er nichts einzuwenden. Schnell schlüpfte er in seine Schuluniform ehe er sich auf den Weg in die Küche machte. Müsli und etwas Kaffee sollten ihn wieder auf die Beine zu bringen. Ein kurzer Zwischenstopp bei der Haustür war notwendig solange der Kaffee kochten, denn was war ein Frühstück ohne die Tageszeitung? Und natürlich zierte Kaitou KID’s Überfall die Titelseiten des Blattes. Der Schülerdetektiv des Ostens seufzte tief auf und begann sein Frühstück vorzubereiten, bevor er sich tiefer in der Lektüre verlor.   Eine Schüssel voll Müsli und eine Tasse Kaffee am Tisch und endlich erlaubte der Junge es sich Platz zu nehmen, die Zeitung aufzuschlagen und zu lesen, was die mediengeilen Journalisten dieses Mal für Nachrichten fabrizierten. Natürlich wurde KID‘s Raubzug in allen Farben geschildert, über seine Genialität, sein Geschick bis hin wie er die Polizisten übers Ohr gehaut hatte. So wie es sich las konnte das für Shinichi nur heißen, dass der Autor ein großer Fan von Kaitou KID war. Und dass, obwohl es immer hieß, dass die Medien neutral berichten sollten. Der Schülerdetektiv schmunzelte leicht und nahm einen Löffel Müsli – und spuckte ihn aus. Er verzog das Gesicht über den sauren Geschmack der sich in seinem Mund ausgebreitet hatte. Er hob die Schüssel an und roch leicht an der Milch, konnte jedoch nichts Besonderes daran feststellen. Vermutlich war sie schlecht geworden. Seufzend erhob sich der Detektiv und beförderte die Schüssel mit der schlecht gewordenen Milch in den Müll. Dann nahm er die restliche Packung Milch aus dem Kühlschrank, trank einen kleinen Schluck und stellte fest das die auch schlecht war. Sie folge dem Müsli in den Müll. „Soviel zum Frühstück“, murrte Shinichi und stellte mit einem Blick auf die Uhr fest, dass er sich zu viel Zeit gelassen hatte. Ran würde bald vor seiner Tür stehen um mit ihm gemeinsam zur Schule zu gehen. Schnell eilte er in sein Schlafzimmer um seine Schultasche zu packen und die Uniform fertig anzuziehen, da klingelte es auch schon an der Tür und Ran’s Stimme erklang von draußen: „Shinichi, beeil dich! Du bist spät dran!“ „Ich komme!“, erwiderte der Detektiv laut und hielt nur einen Augenblick inne um seinen Kaffee auszutrinken, der jedoch auch ekelhaft schmeckte. Er verzog das Gesicht und leerte den Inhalt der Tasse ins Waschbecken. Dann stellte er die Tasse ab und verließ sein Haus.   Es war ein schöner Tag. Die Sonne stand hoch am Himmel und wärmte mit ihren Strahlen alles, was sie berührte. Es war nicht heiß, der Sommer war bereits am Abklingen und der Herbst hielt Einzug, aber es war noch warm genug um das Umfärben der Blätter bei einem gemütlichen Spaziergang zu genießen. „Ist alles in Ordnung?“, Ran klang besorgt, „Du siehst so blass aus…“ Shinichi runzelte leicht die Stirn, winkte dann jedoch ab: „Alles okay. Ich bin nur schrecklich müde… liegt wahrscheinlich an der langen Nacht gestern.“ „Ja, Paps meinte du hast den Kristall von Aurelie zurückgebracht! Das war echt großartig, aber wie hast du das gemacht?“ Shinichi dachte nach. Die Ereignisse vom Vorabend waren verschwommen und er konnte sich nicht an viel erinnern. Er wusste, dass er zum Museum gegangen und von Inspektor Megure weggeschickt worden war und er wusste, dass er seinen Weg zurück zum Museum gefunden hatte. Er erinnerte sich auch an einen lieblichen Duft und einen süßen Geschmack auf seinen Lippen, wie Nektar und Ambrosia. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern was geschehen war. „Irgendwie sind meine Erinnerungen an gestern ein bisschen durcheinander“, gestand der Detektiv. Ran wirkte kein bisschen überrascht: „Paps meinte, du hast dich echt komisch aufgeführt. Bist komplett neben dir gestanden. Du hast nicht mal auf seine Fragen reagiert, hast einfach den Stein abgegeben und bist wieder verschwunden.“ „Klingt gar nicht nach mir“, stellte der Detektiv fest und seine Kindheitsfreundin nickte. Sie wandte sich zu ihm, ein Lächeln auf den Lippen. „Aber heute wirkst du schon wieder völlig normal. Nur ein bisschen blass um die Nase.“ Shinichi erwiderte das Lächeln und schob seine Sorgen um die verlorenen Erinnerungen beiseite. Was konnte schon Schlimmes passiert sein, an das er sich nicht erinnern konnte? Er würde mit der Müdigkeit und dem Hunger schon umgehen können, im schlimmsten Fall legte er sich einfach in der Mittagspause schlafen.   Shinichi merkte, dass etwas nicht stimmte als er das Schulgebäude betrat. Es waren schon einige Schüler anwesend, immerhin würde der Unterricht bald beginnen und viele von ihnen waren auch schon vor dem Unterricht in irgendwelchen Clubs aktiv. Der Schülerdetektiv rümpfte leicht die Nase. Seltsame Gerüche lagen in der Luft. Zusätzlich zu der üblichen Note an Putzmittel, Schweiß von den Sportlern und dem Geruch von Büchern nahm er noch viel mehr Gerüche war. Süß und Sauer, Scharf, Gerüche, die ihn an Menschen oder Geschehnisse erinnerten und Gerüche, die ihm so noch nie untergekommen waren. Ran bemerkte natürlich, dass etwas nicht stimmte: „Was ist los?“ „Riechst du das nicht?“ Ran schüttelte lediglich den Kopf. „Es riecht so wie immer, warum?“ Er runzelte leicht die Stirn, zuckte dann jedoch mit den Schultern. „Vielleicht bin ich heute einfach nur etwas überempfindlich“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu seiner Sandkastenfreundin, aber der Weg in ihr Klassenzimmer machte es nicht besser. Er konnte die Gerüche seiner Mitschüler besser Wahrnehmen als sonst, er roch Sonoko’s süßes Parfum und den Schweiß von den Jungs aus dem Kendo-Club. Er bemerkte den Geruch nach neuen Büchern von einem der Mädchen, die in der Bibliothek aushalfen und ein leichter Kreidegeruch erfüllte sowieso den ganzen Raum. Es war zum Verrückt werden, aber Shinichi ließ sich nichts anmerken als er sich an seinen Platz setzte. Im war nie bewusst gewesen wie stark die einzelnen Menschen in seiner Klasse sich von einander unterschieden. Natürlich wusste er, dass jeder Mensch einzigartig war, aber mit seinen feinen Sinnen und vor allem der Störung seines Geruchssinnes wurde ihm der Unterschied noch deutlicher. Und was noch seltsamer war: er bemerkte, dass er sich zu manchen Leuten stärker hingezogen fühlte als zu anderen. Das Mädchen vor ihm beispielsweise. Von ihr ging ein zarter Duft aus der seine Nase umspielte und ihn wie magisch anzog. Shinichi sank in seinem Stuhl zusammen, erleichtert, als endlich die Schulglocke den Beginn des Unterrichts ankündigte. Vielleicht würde etwas Unterrichtsstoff ihn genug von den seltsamen Gerüchen und seinem immer größer werdenden Hunger ablenken.   Shinichi sollte enttäuscht werden. Das Fortschreiten des Unterrichtes machte seinen Hunger nur noch größer. Seine Konzentration begann zu schwächeln und er hatte Probleme aufzupassen, was genau die Lehrer von ihm wollten. Einmal musste er sogar um Verzeihung bitten, da er die Frage der Lehrerin nicht verstanden hatte. Parallel dazu schien es, als würde sein Geruchssinn mit jeder Minute die verstrich feiner werden. Und nicht nur das, auch seine anderen Sinne begannen ihm Streiche zu spielen. Als sie im Japanisch-Unterricht eine Prüfung zurück bekamen hätte er schwören können das Herzrasen eines seiner Mitschüler aus der ersten Reihe zu hören, der immer schon Probleme damit hatte sich Kanji zu merken. Aber das konnte einfach nicht möglich sein, darum schob Shinichi den Gedanken auch schnell wieder beiseite. Als die Glocke dann schließlich das Ende des Unterrichts verkündete und die Mittagspause anbrach zögerte der Schülerdetektiv nicht und erhob sich sofort von seinem Platz. Aber er war zu langsam. Gerade, als er sich zum Gehen wenden wollte schob sich Ran in sein Blickfeld, ein breites Lächeln auf den Lippen: „Ich hab ein Bento für dich gemacht, Shinichi. Wollen wir zusammen essen?“ Der Detektiv lächelte leicht und kratzte sich verlegen an der Wange: „Gerne. Ich muss nur schnell… wohin.“ Ran blinzelte erst verwirrt, verstand dann jedoch und setzte sich wieder an ihren Platz. Sie schenkte dem Jungen ein weiteres Lächeln. „Ich warte hier solange auf dich.“ Kurz nickend flüchtete Shinichi dann auch schon aus dem Klassenzimmer. Sein Hals brannte wie Feuer und die Gerüche um ihn herum prasselten immer stärker auf ihn ein, was die ganze Sache mit dem sich konzentrieren nicht gerade einfacher machte. Er flüchtete auf die Jungen-Toilette, weg von den Gängen und Klassenzimmern, weg von den Menschen und Gerüchen. die auf ihn einströmten. Und zu seinem Glück war er auch noch allein in dem Raum. Er gestattete es sich kurz erleichtert aufzuatmen ehe er zum Waschbecken ging um sein Gesicht zu waschen. Was auch immer da in ihn gefahren war, es war anstrengend. Und es kostete ihn die letzten Energiereserven die er noch hatte. Er hatte gedacht etwas frische Luft würde seinen Kreislauf in Schwung bringen aber stattdessen fühlte er sich mit jeder Stunde die verstrich noch erschöpfter als die Stunde davor. Das kalte Wasser hingegen tat gut. Auch, wenn ihm nicht wirklich warm war fühlte er sich als würde das beklemmende Gefühl etwas weniger werden. Langsam hob Shinichi den Kopf und blickte in den Spiegel und sah – nichts. Der Schülerdetektiv blinzelte leicht und rieb sich die Augen aber nein, da war nichts. Kein Spiegelbild. Behutsam begann er das Glas der Scheibe mit seiner nassen Hand abzutasten. Da waren Wasserflecken am Glas wo er hin gefasst hatte, aber das war es dann auch schon. Kein Spiegelbild. Nichts. Shinichi ließ die Hand sinken und richtete sich vollends auf. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Das musste ein Fehler vom Spiegel sein, immerhin hatte er sich am Morgen in seinem eigenen Badezimmer gesehen! Oder, hatte er das wirklich? War er nicht zu beschäftigt damit gewesen die Nachrichten von Kaitou KID‘s Raubzug zu lesen um auf sein eigenes Spiegelbild zu achten? Aber dennoch, selbst wenn er nicht darauf geachtet hatte, es war einfach unmöglich. Zögernd wandte sich der Schülerdetektiv ab und steuerte auf die Tür zu um zurück zum Klassenzimmer zu gehen. Er hatte eine vage Ahnung, einen Verdacht was hier los sein könnte, aber das war viel zu abstrakt, viel zu surreal um real zu sein. Also hielt er lieber weiter an der Idee fest, dass der Spiegel einen Produktionsfehler hatte und schlichtweg keine Spiegelbilder zurückwarf. Er war noch nicht ganz an der Tür angekommen als diese sich öffnete und zwei Schüler aus der Parallelklasse den Raum betraten. Sie nickten Shinichi kurz zu, nicht weiter auf ihn achtend. Shinichi jedoch warf einen flüchtigen Blick auf den Spiegel. Die beiden spiegelten sich.   „Shinichi? Hey, ist was passiert? Du bist noch blasser als heute Morgen.“ Der Schülerdetektiv verzog das Gesicht als er nach seiner Schultasche langte und begann seine Sachen zu packen. „Nichts“, murmelte er lediglich, wobei ihm durchaus klar war das Ran genau wusste, dass es nicht Nichts war. Aber was konnte er ihr schon sagen? Ich hab gerade rausgefunden, dass ich kein Spiegelbild habe? Das klang mehr als nur unglaubwürdig. Er wusste, dass Ran sich mit der Antwort nicht zufriedengeben würde, dass sie nachharken und Fragen stellen würden, doch es war Sonoko, die ihm auf unorthodoxe Art den Hals rettete, indem sie plötzlich einen leisen Schmerzensschrei ausstieß. Sofort war Ran, als beste Freundin, an ihrer Seite und umfasste die Hand des Mädchens. „Was hast du nur getan?“ Shinichi wusste es. Er wusste es ohne hinzusehen. Sie hatte sich an einem Blatt Papier geschnitten und jetzt blutete sie. Woher er das wusste? Er konnte es riechen. Ruckartig wandte sich der Schülerdetektiv ab und presste eine Hand auf Mund und Nase um den Geruch auszublenden. Er spürte, wie sein Hals zu brennen begann und seine Zähne schmerzten. Er versuchte die Luft anzuhalten um den Geruch auszublenden und siehe da, es funktionierte. Schnell und bevor ihn jemand aufhalten konnte packte Shinichi seine Sachen fertig und setzte die Flucht an. Er hörte noch wie Ran seinen Namen rief und entschuldigte sich damit das ihm übel sei ehe er fluchtartig erst das Klassenzimmer und dann auch noch das Schulgebäude verließ.   Shinichi verschloss die Tür doppelt, als er zuhause angekommen war. Er atmete tief durch, rang beinahe um Luft. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er die Luft angehalten hatte bis er in den rettenden vier Wänden angekommen war. Aber das war unmöglich, nicht wahr? Immerhin war es ein Weg von weit mehr als drei Minuten. Der junge Detektiv fuhr sich mit zittrigen Händen fahrig durch seine braune Mähne. Das war verrückt, einfach nur verrückt. Er schritt ins Wohnzimmer und schmiss seine Schultasche in eine Ecke, wie er es sonst nie tun würde. Normalerweise würde er sich seinen Fußball holen und damit Kicken um seine Gedanken zu ordnen, aber Shinichi wusste, dass er nicht in der Verfassung war den Ball auch nur irgendwie zu koordinieren. Stattdessen setzte er sich auf die Couch und vergrub das Gesicht in seinen Händen. WAS zum Teufel war mit ihm passiert? Die Ahnung, welche bereits in der Schule wie eine leise Stimme in seinem Hinterkopf gewispert hatte kam zurück. Laut und überzeugend, es gab keine andere Erklärung dafür. Aber das war verrückt. Es konnte nicht wahr sein. Shinichi verzog das Gesicht und rief sich eines der Zitate seines Idols, Sherlock Holmes, ins Gedächtnis. Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrigbleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist. Er atmete tief durch um seine Fassung zu bewahren und lehnte sich zurück. Er fixierte einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand, gerade so oberhalb des Regals und begann die Fakten, die ihm bekannt waren aufzuzählen. Fakt Nummer 1: Shinichi Kudo hatte kein Spiegelbild. Fakt Nummer 2: Shinichi Kudo konnte problemlos über eine längere Zeit die Luft anhalten. Fakt Nummer 3: Shinichi Kudo’s Geruchssinn war viel feiner als er sein sollte. Fakt Nummer 4: Shinichi Kudo’s Zähne veränderten ihre Größe. Fakt Nummer 5: Shinichi Kudo hatte keine Erinnerung was am Abend zuvor geschehen war. Fakt Nummer 6: Shinichi Kudo’s Hemd war in der Nacht zuvor mit Blut eingesaut worden. All das klang verdächtig nach etwas, dass Shinichi als Hirngespinst oder Fantastereien abtun würde, würde ihm jemand anderes davon erzählen. Aber es war niemand anderes der es ihm erzählte, es war keine Geschichte die jemand erfand, es war etwas, dass ihm hier und jetzt selbst widerfuhr. „Das kann doch alles nicht wahr sein“, murmelte er und beschloss einen weiteren Test zu machen. Der Hunger war inzwischen stärker geworden, es war fast schon unerträglich und das Brennen in seinem Hals gab einfach nicht nach. Langsam bewegte er sich in Richtung Küche und entschied das Brennen mit einem großen Glas Wasser zu bekämpfen. Doch kaum, dass er den ersten Schluck getan hatte begrüßte ihn auch schon wieder derselbe Geschmack wie am Morgen, als er gedacht hatte, die Milch wäre sauer geworden. Es war der Geschmack nach verdorbenem Essen. Ohne sich groß damit aufzuhalten wandte Shinichi sich an seinen Kühlschrank und nahm verschiedene Lebensmittel heraus. Obst, Wurst, Käse, Joghurt – alles schmeckte verdorben. Doch der Hunger wurde nicht weniger, das Brennen in seinem Hals nicht gelindert. Der junge Detektiv schluckte schwer. Wenn sein Verdacht richtig war, wenn seine Vermutung sich als wahr herausstellte, dann gab es nur eine Nahrungsquelle für ihn, nur eine Nahrungsquelle die das Brennen lindern und den Durst löschen konnte. Der reine Gedanke daran Blut zu trinken ließ erneut einen stechenden Schmerz in Shinichi’s Kiefer fahren und er spürte wie seine Zähne wuchsen. Nicht alle, nur zwei. Er öffnete den Mund einen Spalt und begann mit zittrigen Fingern die nun verlängerten Fangzähne zu betasten. Sie waren definitiv länger als seine anderen Zähne, aber nicht übermäßig lang. Sie hatten scharfe Seiten und waren unheimlich spitz, sodass er problemlos menschliche Haut zerteilen konnte. Die Erinnerung fuhr in ihn ein wie ein Stromschlag, schnell und hart.  Eine warme Hand in der seinen, seine Zähne die Behutsam gegen Fingerkuppen pressten, der Geschmack des Himmels auf seinen Lippen und weiß, so viel weiß, unendlich viel weiß. Shinichi stolperte ein paar Schritte nach hinten und fasste sich an die Stirn. So schnell wie die Erinnerung gekommen war verschwand sie auch wieder und er hatte nichts nachdem er greifen konnte, nichts, dass nicht wie Rauch zwischen seinen Fingern hindurch glitt. Er schüttelte sich kurz, sich von den Erinnerungen, welche wie Spinnweben an ihm klebten befreiend und beschloss, dass es Zeit war die Sache beim Namen zu nennen. Auch, wenn ihm ein paar Dinge immer noch nicht ganz klar waren – warum er unter Tags das Haus verlassen konnte oder wieso er atmete – so gab es doch kaum mehr Zweifel daran, dass sein Verdacht sich bestätigt hatte. Shinichi schnappte sich seinen Laptop und setzte sich auf die Couch, entschlossen der Sache nachzugehen, wie es nun mal in seiner Natur als Detektiv lag. Er wartete, bis das Gerät hochgefahren war ehe er den Browser öffnete und in die Leiste der Suchmaschine sechs kurze Buchstaben eintippte.   V – A – M – P – I – R   Der Vorteil an der Recherchearbeit war, dass Shinichi sich von dem Brennen in seinem Hals ablenken konnte. Er wusste natürlich, dass es keine Dauerlösung war. Er würde einen Weg finden müssen das Brennen zu lindern, sonst würde er früher oder später noch den Verstand verlieren. Seine Nachforschungen waren einerseits interessant, andererseits aber auch verwirrend. Er hatte sich nie viel mit Mythologien und vermeintlichen Fantasiewesen beschäftigt, deshalb war er sich auch nicht sicher, wenn es um die verschiedenen Quellen ging. Viel zu oft las er, dass Vampire sich nicht im Sonnenlicht bewegen konnten, da sie sonst zu Staub zerfielen. Seltener las er, dass Vampire sämtliche Kräfte verloren, würden sie sich im Tageslicht bewegen. Shinichi war erleichtert, dass in diesem speziellen Fall die allgemeine Meinung nicht der Wahrheit entsprach. Er las auch davon, dass Vampire Blut zum Leben brauchten und jedes andere Nahrungsmittel wie Asche in seinem Mund schmecken würde. Er rümpfte leicht die Nase bei der Erinnerung an sein Frühstück. Er hätte den Geschmack nicht unbedingt mit Asche verglichen, aber es hatte definitiv verdorben geschmeckt. Die Sache mit dem fehlenden Spiegelbild fiel ihm öfter auf, wobei er sich nicht sicher war was das mit seinem Dasein als Vampir zu tun hatte. Einige der Quellen erwähnten, dass Vampire keine Seelen besaßen und sie deshalb kein Spiegelbild zurückwarfen. Für Shinichi, der sich trotz allem was ihm passiert war noch an Wissenschaft und Logik festhielt machte das jedoch keinen Sinn. Was hatte eine Seele mit der Reflexion und dem Brechen von Licht zu tun? Er wurde durch das Läuten der Glocke aus seiner Arbeit gerissen. Überrascht sah Shinichi auf. Wer konnte das sein? Professor Agasa? Aber der hatte doch seinen eigenen Schlüssel. War es Ai? Nein, sie hätte ihm vorab Bescheid gegeben, dass sie vorbeikommen würde. Sein Blick fiel auf die Uhr. Es könnte Ran sein, der Unterricht war bereits vorbei und wenn sie sich sofort auf den Weg gemachte hatte, ohne im Karateclub vorbei zu schauen müsste sie ungefähr jetzt vor seiner Haustüre stehen. Ein weiteres Klingeln an der Tür brachte schließlich etwas Leben in Shinichi’s starren Körper. Er schloss den Laptop vorsorglich und erhob sich von der Couch. Noch auf dem Weg zur Tür fragte er sich, welche Ausrede er seiner Kindheitsfreundin auftischen konnte, die sie ihm auch bedingungslos glauben würde. Er wusste nicht, wie blass er wirklich war, aber wenn er so blass war wie Ran am Morgen verlauten hatte lassen, dann würde ein plötzlicher Anfall von Fieber und Grippe schon sehr glaubwürdig sein. Sämtliche Sorge über seine Ausreden wurden jedoch schlagartig zu Nichte gemacht als er die Haustür erreichte. Sein Hunger war bereits so groß, dass er begann seine Sinne zu schärfen. Ran stand wohl direkt vor der Haustür, denn Shinichi konnte nicht nur ihre Fährte, sondern auch ihr Blut durch die geschlossene Tür hindurch wittern. Erschrocken hielt er sich mit einer Hand Nase und Mund zu während seine Zähne ein weiteres Mal wie von selbst zu wachsen begannen. Er musste das dringend unter Kontrolle bringen. „Shinichi“, erklang Ran’s Stimme von der Tür und sie klopfte gegen das massive Holz, „bist du da?!“ „J-Ja“, seine Stimme brach sich als er antwortete, das Brennen in seinem Hals stärker und drängender denn je. Da war sie, die Chance auf die er den ganzen Tag gewartet hatte. Ran stand vor seiner Tür, alleine, ohne Begleitung. Niemand würde es hinterfragen, wenn er sie in seine Wohnung ließ, immerhin waren sie beste Freunde. Es gab immer noch Leute die dachten, sie wären ein Paar. Niemand würde Fragen stellen. Und er konnte endlich trinken. Trinken und das qualvolle Brennen in seinem Hals löschen, seine Energiereserven auffüllen und endlich wieder zu Kräften kommen. Shinichi biss sich mit der Hand auf die Fingerknöchel und lehnte sich gegen die Wand neben der Haustür. Er musste den Drang bekämpfen, er konnte doch nicht einfach über Ran herfallen. Er würde sie vermutlich töten, wenn er nicht aufpasste. Natürlich würde es auffallen, wenn sie in seiner Wohnung verschwand und nie wiedergesehen wurde. Und, selbst wenn er es schaffen sollte zu trinken ohne sie zu töten, Ran war nicht dumm. Sie würde ihm auf die Schliche kommen, würde herausfinden was er war und dann würde sie ihn entweder verachten oder noch schlimmer, sie würde ihm die Polizei auf den Hals hetzen. Das konnte er nicht zulassen. „Was ist los mit dir?! Du bist einfach aus der Schule abgehauen ohne irgendwas zu sagen. Ist irgendwas passiert?“ Ihre Stimme riss ihn aus einem dunklen Gedankenstrom der Verzweiflung. Konzentration. Er musste sich eine Geschichte zurechtlegen und sie musste glaubwürdig sein. „Es ging mir nicht gut“, war das Erste, dass ihm über die Lippen kam. „Du warst auch echt blass den ganzen Morgen…“, erwiderte Ran besorgt. Oh, süße Ran. Süße, unschuldige Ran. „Ich hab mich am Klo übergeben und mir war echt übel. Ich wollte einfach nur heim.“ Shinichi verzog das Gesicht etwas bei seiner Lüge. „Ich hab auch Fieber, es ist also besser wenn du nicht rein kommst.“ „Fieber?“ Natürlich. Ran, süße, unschuldige, stetig um ihn besorgte Ran. Natürlich würde sie jetzt umso mehr zu ihm wollen, umso mehr an seiner Seite sein wollen. Shinichi könnte sich selbst Ohrfeigen dafür, dass er auf ihre Führsorge vergessen hatte. „Soll ich dir was zu essen kochen? Brauchst du irgendwas?“ „Nein, alles in Ordnung. Professor Agasa war vorhin schon da und hat mich versorgt. Du kannst ruhig nach Hause gehen.“ Es war einen Versuch wert. Shinichi wusste, dass der Professor sofort auf das falsche Alibi eingehen würde, sollte Ran es überprüfen. Monate als Conan hatte die beiden zusammengeschweißt und zu einem eingespielten Team gemacht, wenn es darum ging, Dinge vor Ran geheim zu halten. Zu ihrem eigenen Schutz natürlich. Die andere Sache war, dass Professor Agasa wahrscheinlich ebenfalls nachforschen würde, was mit Shinichi los war. Und nachdem der Professor seinen eigenen Schlüssel hatte konnte er ihn nicht an einem Eindringen ins Haus hindern. „Ran, du solltest wirklich gehen. Ich hab ziemlich hohes Fieber und möchte dich nicht anstecken. Ich bin müde und brauche Ruhe…“ Das war harsch, er wusste es, auch wenn er sehr viel Zärtlichkeit in seine Stimme legte. Ran war gezeichnet, von den vielen leeren Versprechungen, den vielen Abfuhren die er ihr erteilt hatte in seiner Zeit als Conan. Er könnte sich vorstellen wie sie zusammenfuhr, wie ihre Hände sich verkrampften und sie die Tür anstarrte, voller Angst, dass er sich wieder in Luft auflösen konnte. Was er vermutlich auch tun würde, sollte er sein Problem nicht bald in den Griff bekommen. „Okay…“, ihre Stimme klang resigniert und Shinichi fühlte sofort die Schuld wie einen Stahlträger auf seinen Schultern lasten. „Melde dich, falls du irgendwas brauchst…“ „Das mache ich. Versprochen.“ Er dachte, sie würde noch etwas sagen. Hoffte, sie würde noch einmal auf ihn einreden. Aber mit seinen feinen Sinnen spürte er, wie Ran sich von der Tür abwandte und das Grundstück des Schülerdetektiven verließ. Er atmete erleichtert auf und stellte überrascht fest, dass er erneut aufgehört hatte zu Atmen. Vermutlich war das auch der Grund gewesen warum es plötzlich so einfach gewesen war mit Ran zu sprechen ohne über sie herzufallen. Er hatte aufgehört ihre Fährte zu wittern. Nachdem er noch ein paar weitere Minuten gewartet hatte ob Ran vielleicht doch noch mal zurück kommen würde beschloss er zurück ins Wohnzimmer zu gehen um seine Recherchearbeit fortzusetzen.   Als Shinichi die Augen öffnete hatte es bereits zu dämmern begonnen. Er wusste nicht mehr wann er eingeschlafen war, oder warum. Auf seiner Brust stand immer noch sein Laptop, geöffnet mit der letzten Suchanfrage Wieviel Blut kann ein Mensch verlieren und trotzdem überleben. Er wusste nicht, warum er eingeschlafen war, aber er konnte sich schon denken, dass seine neuen Lebensumstände auch bedeuteten, dass sein Tag-Nacht-Rhythmus mit einem Mal komplett über den Haufen geworfen war. Er schob den Laptop zur Seite und richtete sich langsam auf. Das Brennen in seinem Hals und sein Hunger waren nicht mehr auszuhalten und er wusste, dass er sich bald auf die Suche nach Nahrung machen musste, wenn er nicht zum Tier werden wollte. Langsam erhob er sich von der Couch und schlich in sein Zimmer um sich umzuziehen. Ein Schüler, der nach Dämmerung mit Schuluniform herum lief würde einiges an Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und das konnte sich Shinichi nicht leisten. Außerdem musste er aufpassen wo er sich seine Opfer suchte. Er konnte schwer einfach in die Innenstadt marschieren und sich die nächstbeste Person schnappen. Auch seine Spuren musste er dementsprechend gut verwischen. Und das vermutlich größte Problem blieben nun mal seine Triebe. Wenn er wieder von den Gerüchen und Fährten übermannt wurde konnte es durchaus passieren, dass er einen Fehler beging. Das wollte Shinichi, wenn es irgendwie möglich war, vermeiden. Er sammelte sich geistig noch einmal und beschloss, wenn möglich, das Atmen aufzugeben ehe er seinen Mut zusammennahm und die Sicherheit der eigenen vier Wände verließ. Die Fährten um ihn herum waren beinahe körperlich schmerzhaft. Shinichi hatte alle Mühe nicht einen tiefen Atemzug zu nehmen und sie zu inhalieren. Stattdessen stellte er den Kragen seiner Jacke auf und senkte das Kinn etwas um die bereits gewachsenen Fangzähne zu verbergen. Das konnte ja noch heiter werden. Sein erster Instinkt trieb ihn in Richtung Innenstadt. Shinichi hatte keine drei Schritte gemacht als er auch schon wieder innehielt. Es war nicht einfach, gegen den eigenen Körper und seine Bedürfnisse zu kämpfen, aber der Schülerdetektiv des Ostens wollte nicht zulassen, dass sein Körper über seinen Geist gewann. Ein Sherlock Holmes hätte das niemals akzeptiert. Die Innenstadt von Beika war tabu, es war eine Gefahrenzone, nicht für ihn aber für alle anderen. Er musste sich einen Ort suchen, wo wenig Leute unterwegs waren, einen Ort wo er ohne Probleme ein williges Opfer fand ohne dabei groß Aufsehen zu erregen. Er wandte der Innenstadt den Rücken zu und setzte sich langsam in Bewegung. In diese Richtung lagen ein paar Wohnungen, ein paar ruhige Straßen, er kannte ein paar Leute in diese Richtung. Ran wohnte dort, süße, unschuldige Ran, die sich sicher Sorgen um ihn machte und wissen wollte, wie es ihm ging. Er sollte bei ihr vorbeischauen. Ihr Vater war möglicherweise wieder betrunken eingeschlafen und würde gar nicht mitbekommen das Shinichi zu besuch war, er könnte einfach nur kurz Hallo sagen und- Nein. Shinichi hielt inne. Es war falsch, er konnte Ran’s Freundschaft und ihre Sorge um den Jungen nicht ausnutzen nur um seinen Durst zu befriedigen. Außerdem würde sie rausfinden was Sache war, sie war nicht dumm. Shinichi runzelte die Stirn als er realisierte, dass er genau denselben Gedankengang schon einmal verfolgt hatte. Er wandte sich ab. Ran war keine Option. Eine Möglichkeit gab es noch. Das Viertel, in dem Shinichi’s Haus lag war ein ruhiges Viertel, viele Häuser, wenig Aufregung. Seine Eltern hatten diese Gegend gewählt um in Frieden zu leben, ohne Paparazzi oder neugierigen Augen, für sich allein und ihre Berufe, die sie beide so sehr liebten und später auch für Shinichi. In diesem Viertel konnte es zwar passieren, dass es dauern würde, bis er einem einzelnen Menschen über den Weg rannte, aber auf der anderen Seite bestand so auch kaum Gefahr jemandem anzufallen und dabei beobachtet zu werden. Also beschloss der Schülerdetektiv des Ostens einen langen, ausgiebigen Spaziergang in seinem Wohnviertel zu machen.   Seine Entscheidung war eine Gute gewesen. Schon nach wenigen Minuten, die Sonne war bereits vollends untergangen, traf Shinichi auf einen Geschäftsmann, der wohl nach der Arbeit noch ein paar Bierchen getrunken hatte. Er brauchte mehr als die Hälfte von dem schon nicht allzu breiten Weg zwischen den Häusern durch, was es für Shinichi natürlich umso einfacher machte in ihn hineinzulaufen. Der Geschäftsmann stürzte zu Boden und Shinichi entschuldige sich schnell, half dem Mann wieder auf die Beine. Der Mann nuschelte einen kurzen Dank und wollte schon weitergehen, doch Shinichi’s Griff war fest wie Eisen. Er wusste, dass dies seine vorerst einzige Chance war um das Risiko eines Kontrollverlustes zu minimieren, also drängte er den Mann in eine dunkle Seitengasse und grub seine Zähne tief in seinen Hals. Natürlich versuchte der Mann sich zu wehren doch der Schülerdetektiv legte eine übermenschliche Kraft an den Tag welcher er sich selbst nicht zugetraut hatte. Er trank gierig das Blut des Mannes. Es schmeckte nicht besonders gut, der Alkohol gab dem ganzen einen scharfen Beigeschmack, aber es war dennoch um Welten besser als sein verdorbenes Frühstück am Morgen. Shinichi spürte, wie das Brennen in seinem Hals langsam wich und seine Instinkte sich beruhigten. Er war verleitet weiter zu trinken, bis der Drang nach Blut vollends verschwunden war doch mittels schierer Selbstbeherrschung schaffte er es schließlich sich von dem Mann zu lösen. Keuchend blickte er auf das blasse Gesicht des Mannes in seinen Armen. Er hatte inzwischen das Bewusstsein verloren und an seinem Hals waren zwei Einstichlöcher Shinichi verzog das Gesicht. Die Löcher an seinem als waren viel zu offensichtlich. Vorsichtig beugte er sich erneut zu dem Mann und riss eines der Löcher behutsam mit seinem Zahn ein. Er wollte den Mann nicht verletzen oder ihm eine bleibende Wunde verpassen, er wollte lediglich seine Spuren auf einen Vampirangriff vernichten. Vorsichtig legte er den bewusstlosen Mann an die Ecke der Straße. Jemand würde hier vorbeikommen und würde ihn finden und sich denken, dass er lediglich ein Säufer war der einen zu viel über den Durst getrunken hatte und das würde gut so sein. Seufzend richtete sich Shinichi auf und betrachtete seine Kleidung. Er hatte vorsorglich eine schwarze Jacke angezogen, doch zu seiner Zufriedenheit stellte er fest, dass er nicht einen Tropfen Blut auf seiner Kleidung hinterlassen hatte. Er war definitiv ein sauberer Esser. Er warf einen kurzen Blick in die beiden Richtungen der Straße ehe er, die Hände in den Hosentaschen, den Weg in die Innenstadt von Beika einschlug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)