Einfach nur zusammen sein von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war mitten in der Nacht, über ihm strahlte der Vollmond, während er seinen Schweif hinter sich umher schwenkte und sich auf dem Dach abstützte, um etwas mehr in den Nachthimmel zu blicken. Die Tage, seit er Kenma kannte, fühlte er sich irgendwie viel zu komisch. Noch dazu, dass er wusste, dass er ihn nicht unbedingt besitzen wollte, wie er es von anderen Dämonen gehört hatte. Immer, wenn Kenma ihm sagte, dass er ihn nicht als sein Eigentum ansehen sollte, fing er an, zurückzuzucken und darüber mehr nachzudenken. Aber irgendwie war Kenma auch anders, als die Menschen, die er sonst so getroffen hatte und bei denen es Spaß gemacht hatte, sie zu ärgern oder sich bei ihnen einzuschleimen. Bei Kenma machte es nicht wirklich Spaß, ihn zu kontrollieren, sondern eher etwas mit ihm zu tun. Ein kurzer Windzug wehte an ihm vorbei, so dass er kurz blinzelte und kurz darauf erkannte, wie jemand vor ihm auf dem Dach stand. Verwundert richtete sich Tora auf, blickte auf den Umhang, der etwas von dem Wind nach hinten geweht wurde, während er gegen das Mondlicht sah. Es war nicht so, als wenn es ihn störte, um jemanden vor ihm zu erkennen. „Yaku? Was machst du hier?“ „Nächtlicher Flug?“, zuckte Yaku mit den Schultern, „es ist Vollmond, ich bin gerade auf dem Rückweg, als ich die Präsenz eines Dämons gespürt habe. Dann aber gemerkt habe, dass du es nur bist.“ Tora grummelte und drehte sich weg. „Du könntest mich auch ernster nehmen.“ „Sollte ich?“, fragte Yaku nach, legte den Kopf schief, verschränkte seine Arme vor sich. Tora schluckte, senkte seinen Blick vor sich auf das Dach, auf dem sie standen. „Keine Ahnung.“ Er bemerkte, wie Yaku ihn genauer musterte, allerdings nichts weiter sagte. Es fühlte sich komisch an, auch wenn Tora nicht beschreiben konnte, was es war. Wieso fühlte er sich so komisch? „Warum kann ich Kenma nicht einfach besitzen?“ „Weil du ihn magst? Weil Kenma nicht will, dass du ihn gegen seinen Willen kontrollierst?“, erwiderte Yaku und sah ihn weiterhin ruhig an. „Er ist nur ein Mensch“, brummte Tora zurück, „es sollte mir nichts ausmachen.“ „Du würdest anders darüber denken, wenn du dein Leben lang mit ‚Menschen‘ gelebt hast“, sagte Yaku, sah ein wenig über sich und den Mond an, „weißt du ... vielleicht empfindest du etwas für ihn, was nichts mit deiner Dämonenkraft zu tun hat.“ „Das ist dämlich!“, brummte Tora und schüttelte heftig den Kopf, „er ist nur ein Mensch.“ „Aber du willst ihn nicht kontrollieren, sondern bei ihm sein, oder?“, fragte Yaku nach, sah ihn dann wieder ruhig an, „dann tu das.“ Tora blinzelte, sah ihm entgegen, bewegte seine Flügel ein wenig vor sich hin. „Was? Wie?“ „Sie sind auch nicht anders als wir“, murmelte Yaku und schmunzelte daraufhin, „nur weil sie keine magischen Kräfte oder irgendetwas haben, heißt es nicht, dass wir nicht eine Bindung zu ihnen haben können.“ „Was?“, wiederholte Tora immer noch fragend, bemerkte aber nur, wie Yaku ihn nur noch angrinste und dann auf einem Besen davonflog, „hey, warte–!“ Bevor er allerdings dazu ansetzen konnte, ihm hinterherzufliegen, spürte er, wie jemand hinter ihn trat. „Tora?“ Überrascht drehte er sich um, blinzelte, als er Kenma erkannte, der scheinbar auf das Dach gekommen war, wenn er die offene Tür zum Dach richtig deutete. Woher wusste er, dass er hier war? „Hey, Kenma.“ „Warum bist du hier draußen?“, flüsterte Kenma ihm entgegen, gähnte kurz und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund, „komm wieder rein, ja?“ „Uh, Kenma, was–“, blinzelte er, nickte dann aber und folgte ihm erst zurück in die Wohnung. Was genau meinte Yaku eigentlich, dass es ganz normal sein konnte? Dass er einfach ganz normal bei dem anderen sein konnte, ohne ihn zu kontrollieren? „Willst du mich wieder verlassen, Tora?“, fragte Kenma nach, als sie zurück in der Wohnung waren und Kenma sich auf seinem Bett niedergelassen hatte, „willst du nicht hierbleiben?“ „Was? Doch, ich–“, fing er überrascht an, zuckte zurück, „aber ich ... ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich mit meiner Dämonenkraft kontrolliere oder so.“ Kenma blickte ihn ruhig an, bevor er ein wenig mehr schmunzelte. „Dann ist es doch gut, oder?“ Verwirrt sah Tora ihn einfach nur an, ohne, dass er wusste, was er sagen sollte. Allerdings lächelte Kenma einfach nur weiterhin. „Das ist der erste Schritt dahin, dass wir normal zusammen sein können. Wenn du nicht willst, mich zu kontrollieren. Ich mag dich nämlich.“ Immer noch etwas zu verwirrt blinzelte Tora ihn an, lächelte allerdings dann ebenfalls. „Ich weiß noch nicht, was du meinst, aber ... ich denke, ich verstehe dich langsam.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)