Asuka von Dudisliebling (Der Duft von Morgen) ================================================================================ Kapitel 11: 11. (Sesshomaru) ---------------------------- 11 (Sesshomaru) Ich drückte meine Nase an ihren Hals und begann beinahe zu zittern, als ich ihren Geruch so nah, so vollmundig wahrnehmen konnte. Was hatte mich nur zu dieser Tat getrieben? War es ihrem Mut geschuldet, den sie aufgebracht hatte und mich ohne zu fragen einfach berührte? Wollte ich es ihr heimzahlen? Ihr zeigen, was passieren konnte, wenn sie weiterhin so unbedacht Männer berührte? Gedanken an ihre nackte Haut stachen in meinem Kopf, auch wenn ich nur wenige Teile davon je erhaschen konnte. War dies der Reiz in meiner Fantasie? Waren nicht alle Frauen gleich? Unter ihrem Kimono verbarg sich sicher nichts anderes als das, was ich kannte. Warum reizte es mich dennoch so in den Fingern, ihr den hübschen Stoff vom Leibe zu reißen, um meinem Drang nachzugeben? Asuka hatte etwas in mir ausgelöst. Doch es war nicht nur die Begierde, welche ich ab und an verspürte. Sie war anders. Ungehorsam, anders im Gegensatz zu den netten Frauen, die ich sonst zu sehen bekam. In der Welt der Yokai wusste man wer ich war und dies öffnete mir einige Türen und Hofe bei Damen, die nach meinem Geschmack waren. Es war unheimlich selten. War dies nun mein Problem? Hatte sich schon so viel Druck aufgebaut, dass ich an dieses Mädchen in meinen Armen dachte? Einer Menschenfrau? Noch einmal zog ich den Atem durch meine Nase ein und spürte die Schwingungen in meinem Hirn. Es war wie eine dieser Drogen, die die Menschen wirr und dumm machte. Ihr Duft machte mich wirr, dumm. Ich musste das beenden. Ich musste sie auf Abstand bringen. Das mir durch diese Schnüffelei auch ein anderer Geruch in die Nase stieg, war mein Glück. Katsuya war im Anmarsch. Allein um mein Ansehen noch zu behalten, drückte ich sie von mir und stand auf. Mit kurzen Befehlen brachte ich sie in Bewegung. Sie beugte sich zum Tisch. Allein dies ließ meine Lenden erzittern. Doch nun klopfte es bereits und ich hob die Hand an die Tür, nachdem Asuka sich aufgestellt hatte. Sie war völlig durch den Wind. Nachdem ich ihr auch noch zur Flucht verholfen hatte, bat ich ihren Vater hinein, der sich nach dem ersten Training erkundigte. Ich schilderte ihm kurz, was es zu berichten gab und er war fast sprachlos. Dass seine Tochter solch ein Durchhaltevermögen besaß, hatte er wohl nicht geglaubt. Er fragte nach Neuerungen im Umfeld und ich beschloss ihm vorerst nichts zu sagen. Da es bis jetzt nur eine kleine Beobachtung gegeben hatte, würde es genügen, wenn ich der Sache weiter nachging. Katsuya verabschiedete sich und ich erkundete die Umgebung bis zum Training. Wie am Morgen erdacht, ließ ich sowohl Yuto als auch Asuka zweihundert Schläge machen und zeigte ihnen dann die ersten Schritte. Das Hervorstechen aus dem Stand. Mein Blick lag durchweg auf dem der jungen Frau und ich musste mich mehrere Male daran hindern, damit Yuto es nicht bemerkte. Es war unheimlich, wie sehr sie mich mit ihrem Geruch in den Bann zog. Ihr braunes Haar wippte, wenn sie sich nach vorne drückte und das Schwert vor sich in die Luft stach. Meinem Rat, den Kimono zu tragen, war sie nachgekommen und anders als heute Morgen war dieser zwar schlichter, aber ebenso gebunden worden. Ihr Haar hatte sie zusammengesteckt und sogar ein zartes Rosa zierte ihre Lippen und Augenlider. Sie sah aus wie eine Dame, die ausgehen würde. Aber sie wäre bereit, sich zu verteidigen. Zugegeben hatte sie ein gewisses Talent für das Schwert. Sie war schon jetzt so geschmeidig wie Yuto, obwohl dieser schon lange trainierte. Ob ihr Wille die Unwissenheit überlagerte und das Talent förderte? Der Nachmittag zog ins Land und am Ende waren meine Lehrlinge völlig schweißbedeckt. Ich musste sie fortschicken und verließ dann sogar vor ihnen den Raum. Ihr Geruch war so intensiv, dass ich sie am liebsten mit in mein Zimmer gezogen hätte und ihren Hals mit Küssen bedecken wollte. Was war nur mit mir los! Ich war ein Lord! Ein Krieger. Und nun dachte ich an solche Dinge? Lächerlich und beschämend. Ich setzte mich auf die Mauer und filterte meine Nasenflügel mit der frischen Luft des Winters. Es beruhigte meine Nerven. Ebenso genoss ich die Ruhe. Nur wenige Menschen waren bei dieser Kälte unterwegs. Aber auch Youki waren nicht zu spüren. Mit verschränkten Armen schloss ich die Augen und horchte auf die Umgebung. Einige Stunden lang, bis ich etwas bemerkte. Unruhiger Atem, ein wimmernder Laut. Mit zusammengezogenen Augenbrauen öffnete ich meine Lider und versuchte herauszufinden woher diese Geräusche kamen. Ich wusste genau welcher Art sie entsprangen und dies ließ mein Herz schneller schlagen. Es pochte in meinem Kopf und rammte sich gegen meinen Brustkorb als ein Stöhnen durch mein feines Gehör glitt. Mit einem Satz war ich aufgestanden und von der Mauer gesprungen, lief den Weg hinein ins Haus, so dass es aussah, als hätte ich es eilig. An dem Korridor vor meinem Ziel hielt ich inne. Da war ER. War er bei ihr? Das Knurren in meinem Hals war anstrengend zu unterdrücken. Es wollte hinaus, ihn beschimpfen und von ihr wegziehen. Wie konnte er es nur wagen sie zu berühren, gar so intimes mit ihr zu tun. Sie waren nur Freunde!, hatte sie gesagt. Und nun hörte ich sie stöhnen und seinen Geruch in ihrer Nähe. Mit einem Schulterblick sah ich zu ihrer Zimmertür und stutze. Er stand direkt davor, hatte die Tür einen Spalt weit geöffnet und vergrub seine Hand im vorderen Teil seiner Hose. Mein Hirn setze die Teile zusammen und ich war zunächst beruhigt, auch wenn ich ihn darauf anzusprechen bedachte. Doch wer war dann bei ihr? Wer entlockte ihr diese Laute. Ich musste es herausfinden, sonst würde mein innerer Drang keine Ruhe mehr finden. Somit trat ich auf den Korridor und trat etwas lauter auf den jungen Mann zu, der mich erkannte und seine Hand sofort aus der Hose zog und mit der anderen die Tür zuschob. Augenblicklich hörten die Laute auf. Hatte er sie gestört? „Verschwinde.“, spuckte ich Yuto vor die Füße. „Und wage es nicht noch einmal!“ „Jawohl, Meister! Verzeiht mir!“, presste er zwischen den Zähnen hervor. Er war vollkommen beschämt. „Bitte sagt ihr nichts.“ „Verschwinde!“, knurrte ich ihn erneut an und er nahm die Beine in die Hand. Mein Blut kochte als ich ihm nachsah und dann den Blick zur Tür richtete. Das Zimmer war ruhig und als ich die Auren abtastete, erkannte ich nur ihre. Ihr Atem ging ruhig. Sollte ich es wagen? Langsam hob ich die Hand an die Tür und schob sie so leise wie möglich auf. Meine Augen erfassten den dunklen Raum, welcher von Mondlicht erhellt wurde. Die Silhouette der jungen Frau sprach mich sofort an. Sie hatte ansehnliche Kurven, war aber nicht speckig oder dick. Sie lag auf der Seite, hatte die Augen geschlossen. Kurzerhand schlich ich in den Raum und schloss die Tür. Ich kniete mich vor ihre Schlafstätte und horchte ihrem Atem. Ihr Geruch war anders als noch vor einigen Stunden. Sie war erregt und das erregte mich. Anders wie Yuto hatte ich jedoch meinen Körper im Griff und unterdrückte den Drang sie zu wecken und meine Fantasien zu befriedigen. Sie wendete den Kopf plötzlich zur Seite und atmete einmal lange aus. Nachdem sie wieder eingeatmet hatte, summte sie ein Stöhnen. Ihre Hände glitten über ihren Bauch. Sie träumte wohl etwas Intensives. „Meister!“, seufzte sie und ich wurde hellhörig. Träumte sie etwa diese Taten mit mir? Wie kam sie nur auf solch einen Einfall? Hegte sie etwa ebenso eine körperliche Empfindung wie ich für sie? Begehrte sie mich? Wieder wand sie den Kopf und hob die Hand, um sich auf die andere Seite zu drehen. Sie richtete sich also mir zu und ihre Brust war leicht zu sehen. Wie gerne hätte ich ihren Traum beendet und zur Wirklichkeit gemacht. Doch ihre Worte mussten mir genügen, sowie ihr Anblick in diesem Bett. Sich verzehrend nach meinen Berührungen. Mit diesem Geruch. Schweren Herzens und mit einer unglaublichen Gier nach ihrer zarten Haut, erhob ich mich und drängte meine Schritte aus dem Zimmer. Meine Fingernägel pressten sich in meine Handflächen bis diese warm und feucht von meinem Blut wurden. Ein geschwächter Ersatz für ihre Wärme? Das Flackern einer bekannten Aura erweckte meine Aufmerksamkeit und ich hob den Blick zur Gartentür. Er nahm wieder Kontakt auf. Gut so, dachte ich. Ich brauchte dringend Ablenkung sonst würde ich es dem jungen Schwertkämpfer Yuto noch nachahmen und meiner Gier durch meine Hand Befriedigung verschaffen. Verwerflich, allein der Gedanke. Ich sprang über die Mauer, war ich doch ohnehin unbemerkt, und traf in der gewohnten Gasse auf den Hanyou. „Was willst du?“, begrüßte ich ihn harsch. Er zuckte kurz zusammen, sein Kehlkopf schluckte nervös. „Herr! Es gibt Gerüchte über einen Überfall heute Nacht.“ „Heute Nacht?“ „Ja! Aber es soll nicht das Haus unter Eurem Schutz sein. Es ist ein anderes, welches wohl in Verbindung mit dem Polizeihauptmann steht.“, erklärte er. „Andere Häuser gehen mich nichts an.“, stellte ich klar und sein Haupt neigte sich. „Jawohl, Lord Sesshomaru-sama!“ „Halte weiter Ausschau. Sobald er sich dieses Haus heraussucht, unterrichtest du mich.“ Befahl ich streng und wendete mich schon zum Gehen. „Lord, wartet bitte noch.“, bettelte er und hob dafür die Hand. Ich hielt mich auf und schenkte ihm einen Blick. Er verstand dies als Einverständnis und stellte daraufhin seine Frage: „Glaubt ihr, es ist Kakashi?“ „Ich weiß es.“, antwortete ich und ging dann einfach. Wer sollte es auch sonst sein? Er war der Anführer der Sunekusodo und der Polizeihauptmann einer derer, die er sich zu bekämpfen ausgesucht hatte. Er wollte dieses Regime nicht und würde einen Polizisten nach dem anderen niedermetzeln. Ebenso deren Familien und das stach mir im Herzen. Er würde ohne mit der Wimper zu zucken, das Schwert gegen SIE erheben oder sie mit bloßen Händen erwürgen. Dabei wusste er nicht einmal, dass er mich persönlich damit traf. Dennoch würde es ihn erfreuen und somit nur noch rentabler machen. Der Druck auf Meiji wäre ebenso da. Seine Ziele wären erreicht. Deshalb tat ich, entgegen meiner Worte, doch etwas. Mit strammem Schritt ging ich zum Zimmer meines Lehrlings und riss die Tür auf. Der Körper im Futon schreckte augenblicklich hoch, als ich auf ihn zukam und den Kragen packte, der den Körper bedeckte. „Du sputest dich nun in deine Kleidung hinein, während du mir erklärst welches Haus in Kyoto Katsuya am Nächsten steht.“, befahl ich ihm und riss ihn unsanft auf die Beine. „Was? Meister, ich...“, stammelte er und richtete seine Kleidung, nachdem ich von ihm abgelassen hatte. „Wollt ihr mich nun schikanieren, weil ihr „das“ gesehen habt?!“ „Darum geht es nicht. Was du mit deinem Körper anstellst geht mich nichts an, solange es nicht Asuka betrifft. Dafür solltest du in Scham versinken!“, strafte ich ihn kurzerhand ab. „Nun sag, welches Haus in Verbindung mit Katsuya steht.“ „Es müsste das Haus Kouki sein.“, murmelte er mit verbissenen Zähnen. Meine Ansage hatte ihm die Scham bis in den Hals getrieben. Richtig so. „Dort leben Katsuyas Vertrauter, seine Frau und dessen Schwiegermutter, welche Asuka und auch ihn großzog.“ „Geh dort hin. Ich werde dieses Haus hier schützen.“ „Was ist los?“, erfasste Yuto augenblicklich und nahm seinen Yukata von Harken. Er schlüpft hinein und sein Blick hatte sich verändert. Er spürte das etwas im Hinterhalt lauert. Er war entschlossen, dieses mir unbekannte Haus zu beschützen. „Es könnte einen Überfall geben. Die Sunekusodo wollen mich von hier fortlocken um Katsuya angreifen zu können. Du musst nachsehen und wenn nötig holst du mich dazu. Ich werde Vorkehrungen treffen.“ „Jawohl, Meister Yamata!“, bestätigte er, dass er verstanden hatte und griff nach seinem Schwert. Ich erkannte, dass es nicht das meinige war, welches er im Training benutzte. „Nimm das andere.“, entschied ich und er stockte kurz. Er schien mit sich zu ringen, nahm es dann aber mit sich. „Ihr seht sie immer so an.“, wisperte er dann und ich weitete für einen Moment meine Augen. „Fühlt Ihr etwas für Asuka?“ „Geh jetzt!“, wimmelte ich ihn ab und schritt vor ihm aus dem Zimmer. Er hatte es also doch bemerkt. Hatte meine Blicke gesehen und schloss aus meiner kleinen Voyeurs-Rettung, dass ich mehr für sie empfand. Verdammter Scharfsinn, rügte ich die Schlussfolgerungsgabe meines Lehrlings. Yuto verließ das Haus und ich ging zu Katsuyas Gemächern. Vorsichtig klopfe ich an die Tür hinter der er saß. Er schien noch wach zu sein, auch wenn es mitten in der Nacht war. Die Tür öffnete sich von selbst und ich sah in die blauen Augen des Polizisten. „Yamata, wieso kommt Ihr mitten in die Nacht hier her?“ „Es könnte Unruhen in einem Haus geben, dass Euch sehr vertraut ist.“ „Was?“, keuchte er erschrocken und sah sich hinter mir um. „Ich habe Informationen erhalten, dass es ein vertrautes Haus sein soll. Yuto dachte da an das Kouki Anwesen.“ „Umes Haus?“, fragte er erstickt. „Das mag sein. Jedoch kann ich nicht selbst dort hin, denn dies würde die Falle zuschnappen lassen.“ „Eine Falle?“ „Ich vermute, dass sie davon Kenntnis haben, dass ich hier zugegen und für euren Schutz tätig bin. Mit dem Angriff eines anderen Hauses hoffen sie mich von meinem Posten zu locken, damit sie sich Eurer und Asukas annehmen können“ „Seid ihr Euch da sicher?!“, fragte er weiter und begann zu zittern. „Ich muss diese Option in Betracht ziehen.“, antwortete ich und hob die Hand. „Deshalb werde ich dafür sorgen, dass ihr in Sicherheit seid und dann zu dem Haus gehen.“ Katsuya weckte Asuka, welche nun ruhig geschlafen hatte. Ihr Blick war verwirrt und ihre Wangen nahmen ein zartes Rot an, als sie mich im Korridor erkannte. Zu warten lag mir nicht. Vor allem, wenn ich die Gefahr für eine bestimmte Person im Nacken sitzen spürte. Asuka kam mit ihrem Vater zu mir und gemeinsam gingen sie in einen Raum, den ich zunächst nicht erkunden hatte können. Zunächst einmal stand es mir nicht zu und außerdem bestand er aus Stahl. Kein Material, welches ich nicht mit Bakusaiga hätte zerschneiden können, aber ein Grund es dabei zu belassen. Nun wusste ich wofür dieser gedacht war. Katsuya hatte dort so eine Art Schutzbunker, in dem er sich mit Asuka verstecken wollte. Doch diese war kämpferischer als gedacht und wehrte sich. Sie hatte ihr Schwert mitgenommen, ebenso wie Katsuya das seine an seiner Hüfte trug. „Asuka!“, sprach ich sie an, weil sie einen Streit mit ihrem Vater heraufbeschwor. Sie hielt inne und sah mich an. Meeresrauschen erfasste mein Ohr. „Geh hinein und verhalte dich ruhig. Dein Schwert wird dich nicht genug schützen, gegen das, was da auf euch lauert.“ „Was wollt ihr damit sagen?!“, schrie sie mich an und ich schnappte ihre hysterischen Hände. Katsuya schnappte dabei nach Luft, doch er ließ mich gewähren. „Geh hinein! Es gibt weit Schlimmeres auf dieser Welt, als das, was du mit dem Schwert erschlagen könntest!“, entgegnete ich ihr. Ihre Augen öffneten sich weit. Wohl vor Schock und auch durch meine Berührung an ihren Oberarmen. Ich ließ von ihr ab und ergriff Tenseiga, um es ihr in die Hand zu drücken. Es war zwar versiegelt, aber es würde mich alarmieren können, wenn ihr oder Katsuya Gefahr drohen würde. Vaters Willen darin würde die beiden schützen, auch wenn Asukas Blick sich zweifelnd über dieses Schwert legte. Sie hatte das Siegel schon bei unserem ersten Treffen bemerkt, dachte sicher über den Sinn nach, dies im angesichts der Bedrohung bei sich zu haben. Doch sie zog es an sich und endlich drehte sie sich ab um ihrem Vater zu folgen. Ihre blauen Augen verfolgten mich, als ich mich ebenso abwandte und die restlichen Angestellten des Hauses verwies, um mich dann auf den Weg zum Haus Kouki zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)