Das mörderische Krimidinner von REB ================================================================================ Kapitel 8: Dunkle Geheimnisse/ Verborgene Wahrheiten ---------------------------------------------------- Kapitel 8. Dunkle Geheimnisse/ Verborgene Wahrheiten Helena: „Ich glaube die ist zu“, murmelte ich nachdenklich. Was nur eine Reaktion auf das Geräusch von vor wenigen Sekunden war. Ich holte tief Luft, bevor mein Blick von der Tür zu dem Mann wanderte, welcher sich mit mir im Raum befand. Dieser schien sich etwas beruhigt zu haben. Zumindest wirkte er deutlich weniger aggressiv als noch vor wenigen Sekunden. Mit einer fast schon gelassenen Miene drehte er sich zu mir um. „Das ist nicht unbedingt das Schlechteste“, entgegnete er und begann sich im Raum umzusehen. Die große Frage, welche ich mir stellte war für wen dies wohl zutraf? Für mich oder für ihn? Zumindest im Augenblick fühlte ich mich wie die Verliererin bei der Sache. Zögerlich trat ich einem Schritt ins Innere. Thomas nicht aus den Augen lassend. Vielleicht war es nur meine Einbildung. Allerdings schien es mir, als würde er sich mit einer gewissen Systematik umsehen. Fast als würde er nach etwas bestimmten Ausschau halten. Wie nach einem kleinen Schalter, welcher sich irgendwo versteckte. War er vielleicht ein Profi der wusste was er tat? Verwirrt betrachtete ich mein Handgelenk. Es schmerzte immer noch etwas und es würde mich nicht wundern, wenn ein hübscher blauer Fleck zurückbleiben würde. Nein, ich sollte mich nicht mit diesen Belanglosigkeiten beschäftigen. Für eine Sache sollte ich doch so langsam eine Antwort finden. Wieso hatte er mich mitgenommen? Es wirkte nicht so, als wollte er mich töten. Zum einen würde der Verdacht sofort auf ihn fallen, sollte mein Leben hier ein Ende finden. Zum anderen hätte er mich sofort umgebracht. Es gab keinen Grund sich erst umzusehen und dann mich zu ermorden. Zumindest mein Verstand sah darin keine Logik. Andererseits hielt ich es für keine gute Idee diese Frage zu stellen. Eine Furcht, welche ich mir nicht erklären konnte hielt mich davon ab. Gut, Zeit das zu tun was ich konnte. Als Detektivin ermitteln und eine Frage beantworten. Wie geschah der Mord in einem verschlossenen Raum? Wenn es sich nicht um Magie handelte musste es einen Weg hineingeben. Auch wenn wir ihn nicht nutzen konnten, so müsste es im Bereich des Möglichen liegen ihn zu finden. Nur wo verbarg man so einen theoretischen Geheimgang am besten? Dort wo er nicht besonders auffiel. Wo würde niemand so schnell nach einem Geheimgang suchen? Wie in den Büchern hinter einem Bücherregal? Es war keine so schlechte Idee es sich einmal anzusehen. Am besten ohne zu verdächtig zu wirken. Mit diesem Entschluss ging ich zu diesen Regal beim Kamin. Dabei begann ich absolut willkürlich die Bücher aus den Fächern zu ziehen und wieder hinein zu schieben. Ohne, dass irgendetwas passierte. Die Regale bewegten sich nicht ein bisschen. Auf einmal kam mir eine Idee. Würden sich solche Möbel geräuschlos bewegen? Wäre möglich, doch recht unwahrscheinlich. Das hieß sie hätte ihren Angreifer klar benennen können. Dann wäre die Diskussion in eine vermutlich ganz andere Richtung verlaufen. Nur wo dann… In Gedanken versunken sah ich mich erneut im Raum um. Irgendwie musste er doch hineingekommen sein. War der Angreifer wie der Weihnachtsmann durch den Kamin gekrabbelt? Ein Blick zu diesem offenbarte mir tatsächlich mehrere Auffälligkeiten. Das Feuer darin war erloschen. Irgendwann zwischen meinem kurzen Schläfchen und diesem Zeitpunkt musste es gelöscht worden sein. Bei dieser bisher präzisen Planung erschien es mir unlogisch, dass die Entführer es von alleine erlöschen ließen. Außerdem war da noch eine zweite Sache, welche meine Fantasie verrücktspielen ließ. Asche welche davor auf dem Boden lag. Wie eine Spur, die in dem Raum zu der Blutspur führte und immer schwächer wurde bis sie nicht weit weg vollkommen verschwand. Nicht viel, auf dem ersten Blick und überhaupt nicht auffällig. Wäre es möglich? Konnte es so einfach sein? Ich warf einen kurzen Blick zu Thomas. Dieser nahm gerade ein anderes Regal in Augenschein. Es war nicht ersichtlich ob und wie er sehr mich beobachtete. Daher kniete ich mich vor den Kamin und drückte gegen die hintere Wand. Gegen die Erwartung meiner inneren Skeptikerin gab sie meinen Druck nach. Nur minimal, doch genug um es zu bemerken. Wenn es nicht nach hinten ging, dann funktionierte vielleicht zur Seite schieben. Ein erstaunlich von Erfolg gekrönter Versuch. Es ließ sich zur Seite schieben. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu Thomas, welcher mir noch oder schon wieder den Rücken zugewandt hatte. „Ähm, ich glaube der Kamin ist kaputt“, stellte ich in einen möglich unsicher klingenden Tonfall fest. Es hörte sich naiver und unschuldiger an, als zu sagen, dass ich einen Geheimgang entdeckt hatte. Mit einem Mal fing der Mann an zu grinsen. „Clever, aber nicht anders zu erwarten bei diesem Großvater. Das könnte der Geheimgang sein den wir gesucht haben“, entgegnete er mit einer gewissen Begeisterung. „Komm mit, der Raum ist zu gefährlich für ein Kind wie dich“, merkte er noch an. Eine Aussage, welche ich einfach zu ignorieren versuchte. Gut, das war wirklich nicht der Moment um mich darüber zu ärgern. Thomas betrat inzwischen schon den geheimen Gang. Ihm einfach zu folgen erschien mir nicht besonders intelligent. Hier zu bleiben machte in meiner Wahrnehmung allerdings genauso wenig Sinn. „Kommst du endlich?“, rief mir der Typ zu. Er klang etwas ungeduldig in meinen Ohren. „Pest oder Cholera. Hallo Pest, ich komme“, murmelte ich missmutig und folgte ihm durch den Kamin. Zu meiner Überraschung wurde der Flur schnell größer und war sogar beleuchtet. Kalte flackernde Neonröhren in einem klischeehaften alten, verdreckten Gang. Der Putz bröckelte bereits von den Wänden und an den Lampen sammelten sich die Spinnennetze. In einer Ecke befand sich auch eine hübsche dazu gehörige schwarze Spinne. Nettes kleines Vieh, welches in seinem Netz wache hielt. Ich schenkte ihm mein bezauberndstes Lächeln damit sie nicht auf die Idee kam mich zu fressen. Danach wanderte mein Blick den Ecken entlang. Keine Kameras, welche den Flur filmten. Dies konnte doch nur eines bedeuten. Wir sollten diesen Gang nicht finden. Wobei, hier waren alle Türen elektrisch gesichert. Wenn die Entführer nicht wollten, dass man sie fand hätten sie die Tür abgesichert. Menschliches Versagen oder Absicht? Zwei Möglichkeiten und eine große Auswahl an Konsequenzen die das mit sich bringen konnte. Zu viele, welche meinen Kopf zum Rauchen brachte. „Was geht in deinem Kopf vor sich?“, informierte sich Thomas auf einmal bei mir. Vor Schreck darüber angesprochen zu werden zuckte ich zusammen. „Ähm, ich versuche nur meinem Opa in der Ermittlung zu helfen“, druckste ich herum und hoffte irgendwie glaubwürdig zu klingen. Auf einmal begann der Mann zu lachen. Entweder war er mir auf den Leim gegangen oder meine Ausrede war so auffällig, dass er sie sofort durchschaute. „Verstehe…“, sagte er mehr zu sich selbst als zu mir. Plötzlich blieb er stehen und starrte mich an. Intuitiv wich ich zurück. Verflucht, war es ein Fehler gewesen? Hatte ich zu viel gesagt? War ich am Ende doch mit dem oder einem der Täter in einem Raum? „Dein Opa ist Polizist, oder?“, erkundigte er sich bei mir. Was mich dazu brachte leicht zu nicken. Nicht sicher wohin dieses Gespräch führte. Er nickte leicht und drehte sich wieder weg. Danach ging er weiter. Verwundert runzelte ich die Stirn. „Verstehe, es wäre klug ihm zu helfen. Wenn dein Opa mir Fragen stellen würde, was wären dies für welche?“, wollte er von mir wissen. Es war eine seltsame Art der Formulierung, doch sie ließ mich hellhörig werden. Sie gab mir die Chance Fragen zu stellen. Jedoch fiel mir im Moment nichts ein, was ich ihn fragen könnte. Schließlich standen wir vor einer Tür. Thomas öffnete diese und trat selbst durch. In vollkommene schwärze. Zumindest für mehrere Sekunden, dann ging das Licht an. „Ich weiß nicht was das für ein Ort das ist. Nur er sieht so aus, als sollten wir ihn finden“, sprach Thomas das aus was ich ebenfalls vermutete. Wir waren in einer Art Galerie angekommen. Mit lauter Bildern von uns. Wir acht die entführt worden waren. Fasziniert sah ich mich in dem Raum um. Auf einem meinte ich eine junge Jorina zu erkennen. Allerdings konnte ich mich nicht vergewissern, denn in diesem Augenblick schob mich Thomas zu einem bestimmten Bild. Darauf abgebildet waren drei Personen. Dieses ermordete Ehepaar und…Maria, welche so wirkte wie deren…Tochter…War es das was uns dieses Bild zeigen sollte? Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich das Gemälde an. Was wollten uns die Entführer damit sagen? Könnte, konnte, wäre es möglich sein, dass sie auch zu ihnen gehörte? Vor allem, wieso war es an diesem Ort? Eine Methode der gegenseitigen Absicherung? Vielleicht hieß es nur, dass die Loyalität zwischen ihnen nicht so groß war wie man meinen könnte. „Sie gehört also dazu, wir sollten einen Weg zurück zu den anderen finden. Dieses Miststück muss mir ein paar Sachen erklären“, schnaubte er und stampfte zu einer anderen Tür. Diese versuchte er ohne einen nennenswerten Erfolg mit Gewalt zu öffnen. Sie blieb verschlossen und schien ihn ein kleines bisschen aus zu lachen. Vielleicht war es nur meine Fantasie, welche zu viel hineininterpretierte. Nachdenklich machte ich einen Schritt zurück. Immerhin gab es noch eine dritte Tür. Eine elektronische, welche sich kaum von der Wand unterschied. Kaum stand ich davor öffnete sie sich und präsentierte mir das Archiv. „Bingo“, trällerte ich von meinem eigenen Erfolg überrascht. Im nächsten Moment spürte ich eine Hand auf meinem Kopf. Überrascht sah ich auf und bemerkte wie Thomas zufrieden an mir vorbeiging. Mehrere Sekunden starrte ich ihm absolut perplex hinterher. Das kam einfach nur so richtig unerwartet. „Kommst du? Ich möchte Antworten erhalten“, kündigte er lautstark an. Interessant, traf es wohl am besten. Mit einem leichten Schulterzucken folgten ich ihm in ins Esszimmer. Dort gab es eine Menge Neuigkeiten. Nicht nur, dass alle anderen dort versammelt waren. Mindestens genauso wichtig, es gab auch eine Hauptspeise. Das nächste was geschah war, dass Rafael auf mich zu kam. „Alles in Ordnung bei dir?“, mit seiner Frage legte er seine Hände auf meine Schultern. Wie ein Kind, welches gerade von einer gefährlichen Mission zurückgekommen war. Nüchtern betrachtete lag er überhaupt nicht so falsch. Ich hätte auch inzwischen tot sein können. Dieser Gedanke machte mir irgendwie Angst. „Mir geht es gut“, nuschelte ich beunruhigt. „Wir sollten Platz nehmen, ich will nicht herausfinden was passiert, wenn wir uns den Regeln widersetzen“, mischte sich Andreas ein. Er klang sehr ernst und machte sich offenbar wirklich Sorgen. „Gleich, was ist passiert? Vor allem wie bist du ins Archiv gekommen?“, fragte mich mein angeblicher Großvater weiter. In möglichst knappen Worten und so leise wie es mir nur möglich war erzählte ich ihm was geschehen war. Mir fiel wieder auf, dass er ein wirklich guter Zuhörer war. Er schien jede Information in sich auf zu nehmen und zu verarbeiten. „Ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache. Wir müssen beide vorsichtig sein. Sehr, sehr, vorsichtig“, flüsterte er mir sehr ruhig zu. Woraufhin ich ihm sachte zunickte. Mir wurde langsam übel bei der Sache. Plötzlich war ein lauter Schrei zu hören. Jorina: Nachdem Thomas mit Helena den Raum verlassen hatten, verteilte sich der Rest von uns auf verschiedene Sitzgelegenheiten und wir schwiegen uns an. Keiner von uns schien so recht zu wissen was zu tun war und gerade Rafael schien damit große Probleme zu haben. In unregelmäßigen Abständen stand er auf, versuchte die Tür zum Esszimmer zu öffnen und kehrte schließlich zu seinem Platz zurück. Herman dagegen saß ruhig fast schon versteinert da. Lediglich sein Blick huschte immer wieder verstohlen zu Andreas. Dieser schien davon keine Notiz zu nehmen oder es gekonnt zu ignorieren. Was das anging war ich mir nicht wirklich sicher. Maria spielte etwas mit ihren Haaren und sah jedes Mal weg, wenn ich in ihre Richtung blickte. Unruhig rückte ich mein rotes Kleid zurecht und rieb meine Schläfen. Die Kopfschmerzen machten mir noch sehr zu schaffen. Im Raum wurde es gefühlt immer kälter aber wahrscheinlich bildete ich es nur ein. Wahrscheinlich war ich einfach nur erschöpft von all den Ereignissen. Doch an Schlafen war nicht zu denken. Dazu war ich wiederum viel zu unruhig und aufgedreht. Nachdem alle verstreut waren überflog ich die Akten, welche offen herumlagen ohne neue Erkenntnisse zu erhalten. Plötzlich ertönte ein seltsames Geräusch, welches mir bekannt vorkam. Gleichzeitig war es mir nicht wirklich möglich es zu zuordnen. Rafael reagierte als erstes darauf. Er stürmte regelrecht zur Tür des Esszimmers. Der Rest von uns folgte ihn wobei mir Herman erneut half. Ein kleiner Teil in mir hatte gehofft dort auf Helena und Thomas zu treffen. Nur ganz gleich wo sie sich aufhielten. Hier garantiert nicht. Der Esstisch war mittlerweile gedeckt worden und es sah wirklich lecker aus. Wahrscheinlich sollten wir uns hinsetzten und essen. Dennoch war mir in diesen Moment wirklich nicht danach zu mute. Plötzlich ging der Eingang zum Archiv auf. Zu meiner großen Überraschung tauchte niemand geringeres als Helena und Thomas auf. Allerdings bereitete mir sein Anblick Sorgen. Er wirkte unglaublich angespannt, gleichzeitig irgendwie nachdenklich. Ihn schien etwas nicht aus den Kopf zu gehen und diese Mischung machte mich nervös. Wenigstens schien es Helena gut zu gehen. Sie schien erfreut darüber uns zu sehen. Im nächsten Moment war ihr Großvater aufgesprungen und auf sie zu gekommen. Offenbar wollte er sichergehen, dass es seiner Enkelin wirklich gut ging. In der Zwischenzeit marschierte Thomas an den Beiden vorbei und nahm neben mir Platz. Trotz, dass mir der Hunger vergangen war, regte der Duft des Essens meinen Appetit an. Mit großem Interesse musterte ich das Essen vor mir. Während langsam auch die übrigen sich setzten. Ich versuchte alles um die Lücke, welche Cindy hinterlassen hatte zu ignorieren. Es machte mich einfach zu fertig über ihren Tod nachzudenken. Anders als bei der Mahlzeit zuvor war das Misstrauen gegenüber den Speisen gesunken. Obwohl, wie hätte man es auch überprüfen können ohne passende Prüfmittel. Mit einem Vorkoster? Oder ging ich da zu leichtsinnig an die Sache heran? Meine Hand zitterte leicht doch darauf biss ich auf meine Lippen und hoffte auf das Beste. Das Essen verlief schweigend obwohl ich das Gefühl nicht losbekam, dass Thomas unbedingt mit dieser Maria reden wollte. Er wirkte auf jeden Fall sehr angespannt und auch etwas hibbelig. Soweit ich ihn beurteilen konnte wollte er sicher alleine mit ihr sprechen. Ob er einen Verdacht hat den er bestätigt haben will? Noch während des Essens konnte ich beobachten wie Helena mit ihrem Großvater sprach. Jedoch derart leise, sodass es mir nicht wirklich möglich war der Unterhaltung zu folgen. Die beiden so zusammen zu sehen tat irgendwie gut. Ein leichtes Lächeln schlich sich über meine Lippen. Nach dem Essen verkrümelte sich Herman in eine andere Ecke des Raumes und beobachtete das Treiben der anderen. Er wirkte sehr angespannt auf mich. „Kannst du dich mittlerweile wieder an den Angreifer erinnern? Vielleicht finden wir dadurch den Mörder von Cindy“, sprach mich Andreas an. Ich schreckte kurz zusammen und bemerkte in seinen Armen ein Stapel von Akten. Ob er etwas darin entdeckt hatte was mir entgangen war? Ich schluckte hart. „Leider, kann ich mich an nichts Relevantes erinnern. Nur an das was kurz vor dem Angriff geschehen war. Also, dass ich mich von Helena verabschiedet habe und alleine in das Wohnzimmer ging, bevor ich dann...“ Ich griff nach meiner Verletzung, welche mit der Zeit immer weniger schmerzte. „...bevor ich dann von hinten niedergeschlagen wurde obwohl das nicht möglich sein kann. Immerhin war ich ganz alleine im Raum“, erklärte ich noch einmal ausführlich und bekam das Gefühl, es in Zukunft oft machen zu müssen. Spätestens dann, wenn die Presse und die Polizei auf einen stürzen. Da kam mir eine Frage auf. „Mit was hat man mich niedergeschlagen? Vielleicht gibt das einen Hinweis auf den Täter. Was denken Sie?“, bat ich um seine Meinung. Er hörte schweigend zu. Doch ehe er etwas erwidern konnte, wurde plötzlich die Stimme von Thomas ganz laut. „Du steckst mit den Entführern zusammen und hast Jorina angegriffen, weil du sie für die Mörderin deiner Familie hältst. Leugnen bringt nichts, Maria.“ „Spinnst du?“, schrie sie zurück und klang gereizt und funkelte ihn Wutentbrannt an. Ich drehte mich zu den Stimmen um. Thomas stand kochend vor Wut bei dieser Maria. Er fletschte seine Zähne und knurrte sie an. „Wie kommst du darauf, dass ich es getan habe, Thomas? Selbst wenn ich Jorina für eine Mörderin hielte würde ihr Mord nichts bringen. Das ist doch lächerlich. Zudem, hast du irgendwelche Beweise für deine Behauptungen?“, zischte sie ihn an. „Du willst Beweise, Maria? Du weißt doch, dass ich recht habe. Also hör auf zu leugnen. Ich erkenne doch einen Lügner Meilenweit gegen den Wind“, sprach er höhnisch. „Deine Anschuldigungen sind Lächerlich. Und dann willst du wahrscheinlich mir den Mord an dieser Cindy unterstellen. Nicht wahr, Thomas?“ Er kniff seine Augen zusammen und holte mit seiner Hand aus um sie damit zu Schlagen. Gerade im letzten Moment wurde er von Rafael zurückgehalten. Maria hingegen wurde von Andreas weggezogen. „Bringt diesen weg. Er bringt nur Stress“, verlangte Andreas von Rafael und deutete auf den Tobenden. Zwar rebellierte Thomas doch gegen die Mehrheit kam er nicht an. Mit einem Polizeigriff wurde Thomas in den Nebenraum gebracht. Mir war es unangenehm ihn so zu sehen. Nun hatten alle Männer das Esszimmer verlassen. Diese neue Konstellation machte mich etwas nervös. Ausgerechnet wir drei die uns am wenigsten verteidigen konnten waren zu dritt in einem Raum. Maria setzte sich zu Helena und fing an systematisch über die letzten Minuten auszufragen. Obwohl ich es nicht erwartet hatte sorgte es bei mir für Erleichterung, dass er ihr nicht weh getan hatte. Während der gesamten Aktion spürte ich Marias wütenden Blick auf mir ruhen. So, als hätte ich alleine diesen Angriff verursacht. Nach dem die Männer hinter der Tür verschwunden waren kehrte eine beunruhigende Stille ein. Unschlüssig von allen blieb ich erst einmal an Ort und Stelle. Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten bemerkte ich wie Helena Maria fragte: „Bist du wirklich mit den beiden Mordopfern verwandt?“ Ich spitzte meine Ohren, da mich ihre Antwort schon interessierte. Immerhin kannte ich Thomas und dieser hat einen nie Grundlos beschuldigt. Obwohl, es ist lange wer wo man Kontakt pflegte und Menschen können sich ändern. Und dass nicht immer zum Positiven. Die Gefragte sah mich erneut giftig an und flüsterte Helena etwas zu. Darauf begaben sie sich ins Archiv. Von Neugier gepackt folgte ich denen, doch leider ging die Tür vor meinen Augen zu. Gefrustet setzte ich mich wieder an den Esstisch. Zu versuchen an der Tür zu lauschen würde nichts bringen. Ich würde da nichts hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)