Futatabi Koiniochiru - Falling in Love again von Lysandira ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Amisas Sicht Ich war jetzt seit einem Jahr wieder in Japan. Ein Jahr, in dem ich nichts Sinnvolles machte... Ich hatte meine Auslandsjahre hinter mich gebracht und wollte nun hier Arbeit finden. Es gestaltete sich wirklich als schwierig. Ich konnte wirklich froh sein, über ein großzügiges Erbe von meinen Eltern zu verfügen. Sonst wäre ich garantiert auf der Straße gelandet. Anfangs wohnte ich noch in einer sehr schönen Wohngegend, doch ich entschloss mich schnell dazu, mir eine andere, günstigere, Wohnung zu suchen. Somit hätte ich länger etwas von dem Erbe, wenn es nicht bald mit einem Job klappte. In der letzten Zeit hatte ich viele Bewerbungen verschickt und musste nur noch auf die Antworten warten. Meistens kamen Absagen... Doch als mich heute Herr Takahashi anrief, um mich zu einem Gespräch einzuladen, war ich wirklich aus dem Häuschen. Total aufgeregt, suchte ich mir mehrere Outfits heraus, denn schließlich wollte ich einen guten Eindruck hinterlassen. Nun saß ich da, zusammen mit Herr Takahashi. Er ist groß und ziemlich gutaussehend, aber diese Gedanken verwarf ich gleich wieder. Immer hin könnte es sein, dass er mein neuer Chef wird. Und eins habe ich wirklich gelernt... Arbeits- und Privatleben sollten man immer trennen. Wir unterhielten uns und ich erklärte ihm, warum man mich meistens nicht zu einem Gespräch ein lud, nachdem er mich gefragt hatte. Es wirkte so, als hätte er kein Verständnis für seine `Kollegen´. Auch er hatte den gleichen Gendefekt wie ich. Nur das seine Augen in einem herrlichen Gold strahlten. Ab und zu verlor ich mich darin. Es kam mir so bekannt und vertraut vor... Aber ich wusste nicht woher... Als das Gespräch zu Ende war, ich mich schon Aufbruch bereit machte, musste ich nochmal nachfragen, wann er mir Bescheid geben würde, wenn er mich einstellen sollte. Seine Antwort verblüffte mich, aber war ich auch sehr erfreut darüber, endlich eine Stelle gefunden zu haben. Auch akzeptierte er meine Bitte. Ich mochte meinen Nachnamen noch nie... Vor allem, da mein Vater diesen in ein schlechtes Licht gerückt hatte, mit dem was er getan hatte, bevor er starb. Am nächsten Morgen verließ ich früher meine Wohnung. Schließlich wollte ich pünktlich sein. Also nahm ich eine frühere Bus- und Zugverbindung. Um ungefähr viertel nach Acht stand ich dann schon vor dem Büro. Es brannte schon Licht, also versuchte ich mein Glück. Herr Takahashi öffnete mir erstaunt die Tür. War er eine solche Pünktlichkeit nicht gewohnt? Er bat mich ins Innere zu treten. Als ich mich meine Jacke entledigt hatte, ging ich auf meinen neuen Arbeitsplatz zu. Er erklärte mir, dass heute zwei Kundentermine anstanden und er noch entwürfe fertigstellen müsste. Doch zuerst wollte er mich mit dem System vertraut machen. Es fiel mir leicht mit dem System umzugehen. Im Ausland hatte ich mit einem ähnlichen Programm gearbeitet. Dann stand die Mittagspause an. Natürlich wusste ich, dass die Chefs immer zuerst in die Pause gingen. Deshalb dachte ich auch nicht wirklich darüber nach, was Herr Takahashi sagte. Er klärte mich genau darüber auf, wie es hier, bei ihm, im Büro ablief und er keine Pause ohne mich machen würde. Schließlich lud er mich noch zum Essen ein. Hatte ich den Anschein erweckt, ich könnte mir mein Essen nicht selber bezahlen? Gerade als er sich erklären wollte, merkte ich, dass er wirklich einfach nur nett sein wollte. Also tat ich es ab. Wir beschlossen, dass wir irgendwo essen gehen, wo es Fleisch gab. Gut, es war viel mehr mein Verlangen danach, aber mein Chef gab sich damit zufrieden. Das Essen in diesem Restaurant sah wirklich köstlich aus. Ich konnte mich nicht wirklich entscheiden. “Sie müssen ja nicht alles auf einmal probieren. Gehen sie zwei oder drei Mal und schau sie, was ihnen schmeckt.” Flüsterte mir Herr Takahashi ins Ohr. Sein warmer Atem streifte mich, bescherte mir eine Gänsehaut. In meinem Inneren fing es an leicht zu kribbeln, weshalb ich leicht zusammenzuckte. Hör auf damit Amisa. Sowas kannst du im Moment nicht gebrauchen. Vor allem, wenn dein Ex andauern noch vor deiner Tür steht..., rügte ich mich selbst. So wie das Essen aussah, schmeckte es auch. Es war wirklich sehr köstlich. Ich beschloss auch mal mit meinen Freunden herzukommen. Anscheinend schmeckte es Herr Takahashi nicht besonders. Er hatte noch nicht wirklich etwas gegessen. Deshalb fragte ich nach. “Ach.. Naja.. Ich denke ich werde später noch etwas essen. Manchmal passt es einfach nicht...” tat er es einfach ab. Doch ich merkte das es etwas anderes war, nur wusste ich nicht genau was es war, was ihn vom Essen abhielt. Ein bisschen saßen wir noch dort und tranken einen Kaffee. Ich glaube ich habe mich bestimmt eintausend Mal bei ihm bedankt, was ihm nicht wirklich gefiel, das merkte ich schnell. Danach sprachen wir nicht mehr viel. Er schien seinen Gedanken nach zu hängen. Das war die beste Möglichkeit, ihn mal etwas unter die Lupe zu nehmen. Er hat wirklich feine Gesichtszüge. Kurz sah er zu mir und ich schaute schnell zur Seite. Nach einem kurzen Augenblick musterte ich ihn weiter. Sein Anzug stand ihm wirklich gut und betonten seine breiten Schultern. Wie er wohl darunter...? Jetzt ist aber gut, rief ich mich innerlich wieder zur Vernunft. Er ist dein Chef! Rief ich mir ins Gedächtnis. Trotzdem musterte ich ihn weiter. Sicherlich hat er eine Frau oder zumindest eine Freundin, zu Hause sitzen. Kurze Zeit später verließen wir das Restaurant, um zum ersten Kundentermin zu fahren. “Wir fahren jetzt zu Herrn Takafumi. Gibt es etwas, was ich über unseren Kunden wissen sollte? Also bestimmte wünsche oder sowas in der Richtung?” fragte ich Herr Takahashi. Ich wollte nicht gänzlich unvorbereitet an die Sache gehen. “Nichts Besonderes. Er ist sozusagen ein alter Freund. Vielleicht sollten sie nur eine Sache wissen. Er ist ein alter Mann, aber mit einem sehr großen Interesse an jungen, hübschen Frauen.” Er richtete einen kurzen Blick auf mich. Die Wärme, die sich in meinem Gesicht ausbreitete, verriet mir das ich sehr wahrscheinlich einer Tomate Konkurrenz machte. Fand er mich etwas hübsch? “Herr Takahashi ich bin wirklich alles andere als hübsch...” erklärte ich. Die meisten Typen, mit denen ich für eine kurze Zeit zusammen war, hatten Wetten oder ähnliches abgeschlossen. Der Eine sagte mal, dass ich eine Seltenheit bin... Naja am Ende war es natürlich nur auf das Äußerliche bezogen... “Ach? Hat man ihnen das gesagt, Amisa?” fragte mein Chef nach. Sein Blick verriet, dass er es nicht wirklich verstand... “Nicht direkt... Aber ich hatte bis her auch keine ernst zu nehmende Beziehung...” musste ich weiter erklären. Auch wenn es eigentlich unwichtig für unsere Arbeit war, tat es gut, es jemandem zu erzählen. Ich erhielt ein einfaches´Hn` als Antwort. Wenig später kamen wir an einem großen Anwesen an. Herr Takahashi stieg als erstes aus dem Auto aus. Ich suchte noch schnell einige Unterlagen zusammen, bevor auch ich ausstieg. “Wo hast du denn diese Schönheit aufgegabelt?” fragte der Mann, der allem Anschein nach der Kunde war. Mein Chef stellt mich dem Kunden vor und natürlich wurde auch er mir vorgestellt. Yoshii Takafumi... Ein lustiger Name dachte ich. Doch als dieser meine Hand nahm und sie küsste erschrak ich leicht. Ich war einfach überrascht, kannte solche Gesten nicht. “Yoshii...” Der Ton von Herr Takahashi war ermahnend. Auch kam es mir so vor, als hätte er ein Knurren von sich gegeben.. Wir folgten Herr Takafumi in sein Anwesen, um dort alles zu besprechen. Das Ende vom Lied war, dass ich uns eine sehr zeitige Deadline eingebrockt hatte, weil ich meinen Mund nicht halten konnte, somit meine Gedanken laut ausgesprochen habe... Vier Wochen hatten wir, oder besser gesagt mein Chef, Zeit... Natürlich war dieser nicht begeistert, schien aber auch nicht wütend zu sein. Auch kündigte er Überstunden an. Da eh niemand auf mich wartete, war das kein Problem für mich. Der zweite und letzte Kundentermin war schneller vorbei als gedacht. Es war ziemlich spät geworden. Die Fahrt kostete uns einiges an Zeit. Wir kamen im Büro an, um unsere restlichen Sachen zu holen. Als ich sah wie spät es war, hielt ich den Atem an. Oh... Ich muss mich beeilen, um den Bus noch zu bekommen, fiel mir ein. Schnell verabschiedete ich mich von meinem Chef und lief zur Haltestelle. Ich hatte den Bus um ein paar Minuten verpasst “Ach... verdammter Mist...” sprach ich zu mir selber. Das hieß ich müsste zum Bahnhof laufen. Gerade als ich loslief, fing es an zu regnen. “Na toll... Wofür werde ich jetzt wieder bestraft?” als ich diese Worte aussprach schaute ich in den Himmel. Plötzlich hielt ein Auto neben mir. Anfangs dachte ich es sei mein Ex... Aber woher sollte der wissen, wo ich nun arbeitete? Da ertönte die Stimme von meinem Chef “Amisa?” Erschrocken drehte ich mich zu ihm um. “Herr Takahashi?” fragte ich, hielt dabei den Atem an. “Soll ich sie nach Hause fahren?” fragte er. Er klang etwas besorgt. Noch immer zögerte ich. Was wäre, wenn Akihito wieder vor meiner Tür wartete? Doch Herr Takahashi war schneller, als das ich antworten konnte. Er schob mich in das Auto. “Ist alles okay, oder warum laufen sie im strömenden Regen durch die Gegend?” fragte er. Sollte ich ihm sagen, was mich bedrückte? Nein. Ich entschied mich es für mich zu behalten, deshalb antwortete ich “Ich habe den Bus verpasst... Also hätte ich so oder so zum Zug laufen müssen. Aber den hätte ich somit wahrscheinlich auch verpasst...” Meinem Körper wurde in der Zwischenzeit bewusst, dass es wirklich kalt draußen war. Somit begann ich zu zittern. Doch es dauerte nicht lange, da gab mir Herr Takahashi sein Jackett. Er bedeckte mich damit und drehte die Heizung auf. “Die Adresse?” zuerst verstand ich nicht, was genau er von mir wollte, bis er sich wiederholte “Ich brauche ihre Adresse. Sonst kann ich sie nicht nach Hause fahren.” erklärte er mir ruhig. Ich musste leicht lachen. Es waren ja nur einige Tage vergangen, seitdem ich für ihn arbeitete. Sicherlich hatte er noch nicht alle Unterlagen durchgeschaut für den Arbeitsvertrag. “Ja, aber natürlich.” antwortete ich und tippte meine Adresse in das Navi ein. Als wir vor meinem Wohnhaus zum Stehen kamen bedankte ich mich wieder bei ihm. Schließlich hätte er mich nicht fahren müssen. Wenn demnächst Überstunden anfallen würden, würde ich mir etwas einfallen lassen. Das versprach ich auch meinem Chef. Doch er schlug vor, mich auch dann wieder nach Hause zu fahren. Aber da ich ihm nicht zur Last fallen wollte, lehnte ich erstmal ab. Schnellen Schrittes verschwand ich im inneren des Hauses. Ich war froh das Akihito mal nicht vor dem Haus wartete. Endlich kam ich in meiner Wohnung an. Ich zog die Schuhe aus und warf meine Tasche auf die Kommode, die im Flur stand. Anschließen verschwand ich direkt im Bad. Durch den Regen war ich komplett durchnässt. In einem Zug hatte ich mir die nasse Kleidung ausgezogen und stieg unter die Dusche. Es war wirklich entspannend. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Herr Takahashi. Seine gesamte Erscheinung kam mir wirklich sehr vertraut vor, aber woher, wollte mir nicht einfallen. Seufzend stieg ich aus der Dusche. Ich zog mir mein Schlafshirt an und legte mich ins Bett. Morgen wollte ich vor meinem Chef im Büro sein. Das bedeutete sehr früh aufstehen. Es dauerte auch nicht lange bis ich einschlief. Doch der Schlaf war nicht sehr erholsam... ~*~ Es war Nacht. Der Mond spiegelte sich auf der Oberfläche eines Sees. Ich schaute einen Mann, mit silberweißen Haaren und goldenen Augen, an. Langsam kamen wir uns näher, bis sich unsere Lippen trafen. Der Kuss war wunderschön.. So Zärtlich und keusch. Als wir uns lösten, hob er mich hoch und flog mit mir in ein gewaltiges Schloss. Wir kamen vor einem Zimmer an und gerade als der Mann vor mir etwas sagen wollte, wurde alles schwarz... Dann wurde es kalt... Sehr kalt... Meine Handgelenke schmerzten. Es fühlte sich an, als hätte man mich irgendwo angekettet... Gelächter kam aus jeder Richtung... Und dann, obwohl ich nicht sprach, erklang eine weibliche Stimme. Sie war verzweifelt “Bitte! Lasst mich gehen! Ich bin trächtig! Es kann doch nichts dafür! Bitte!” Immer wieder flehte sie um ihr Leben und um das ihres Kindes... ~*~ Schweißgebadet schlug ich die Augen auf. Immer noch konnte ich den Schmerz, die Trauer und die Angst spüren. Doch woher genau das alles kam, wusste ich nicht. “Es war nur ein Traum...” redete ich mir den halben Morgen ein. Als ich dann endlich fertig war, um zur Arbeit aufzubrechen, kam mir unten vor der Haustür wieder etwas dazwischen. Akihito... “Amisa! Ich hoffe du hast gut geschlafen? Hier, ich habe dir einen Kaffee besorgt und einiges an Gebäck. Ich wusste ja nicht, auf was du Lust haben könntest.” Er reichte mir den Becher und drei Tüten. “Akihito... Wie oft soll ich es noch sagen? Lass mich endlich in Ruhe! Ich weiß, dass es eine Wette war! Geh, sofort!” schrie ich ihn an. Er dachte immer noch, oder hoffte zumindest, dass ich es nicht wusste. Doch er lag falsch. Er schmiss die Lebensmittel zu Boden und kam bedrohlich auf mich zu. Er hielt inne als einige Leute aus demselben Haus kamen “Amisa, du wirst es noch bereuen! Glaub mir...” Er drehte sich um und ging. Trotz, dass ich aufgehalten wurde, kam ich pünktlich vor meinem Chef im Büro an. Also machte ich schon mal Kaffee. Ich hatte ihn beobachtet, wie er seinen Kaffee trank. Als Herr Takahashi das Büro betrat staunte er nicht schlecht. Ich begrüßte ihn freundlich und reichte ihm seinen Kaffee. Der Vormittag verging schneller als gedacht und wir machten gemeinsam Mittagspause. Wir tauschten Ideen aus, bezüglich des Projekts von Herr Takafumi. Mein Chef fing an Notizen zu machen. “Aber Herr Takahashi. Das ist doch meine Aufgabe.” murmelte ich vor mich hin. “Ich notiere nur grob, damit ich einen Überblick habe. Sie werden dann alles zusammenfassen.” erklärte er mir. Dann fingen wir an etwas zu essen. Nachdenklich betrachtete ich wieder Herr Takahashi. Er kam mir wirklich sehr bekannt vor... “Herr Takahashi, kann es sein das wir uns vorher schon mal irgendwo gesehen haben? Es kommt mir so vor als hätte ich sie schonmal gesehen, bevor ich den Job angenommen habe...” Immer noch dachte ich nach. “Nicht das ich wüsste. Vielleicht sehe ich ja jemandem ähnlich, den sie mal kannten?!” sprach er ruhig. Dann viel mir der Traum von letzter Nacht ein. Aber das konnte ja nicht sein. Sicherlich spielte mir mein Kopf da einen Streich. Also verwarf ich die Gedanken “Naja ist auch nicht so wichtig. Ich bin ja schon fertig, also mache ich mich mal wieder an die Arbeit.” Also räumte ich meinen Müll weg und ging wieder an die Arbeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)