Die etwas andere Legende von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18. ----------------------- Kapitel 18. Thomas saß mit Michelle in einem Hotelzimmer, welches ihm der Taxifahrer großzügig wie er war sogar selbst bezahlt hatte. Auf manche Menschen war eben doch noch Verlass in dieser schlimmen Welt. „Unsere Welt steht am Abgrund“, begann Thomas zögernd und verpasste sich innerlich jetzt schon eine Schelte. Wer hatte das denn noch nicht bemerkt? Es war doch unübersehbar. Denn mit jedem Jahr wurde es schlimmer und schlimmer. Die Zahl der Opfer stieg inzwischen ins Unermessliche an, was der Entertainer zutiefst bedauerte. „Das weiß ich bereits, aber erkläre mir lieber was es mit diesen Dämonen auf sich hat“, verlangte Thomas ehemalige Arbeitskollegin zu wissen. Ihr Gegenüber wand sich sichtlich auf seinem Stuhl. Aber er würde um eine Erklärung einfach nicht umhinkommen, das wusste er selber. „Diese Dämonen, die vor zehn Jahren mit diesem schrecklichen Krieg begonnen hatten sind wegen mir überhaupt erst hier“, platzte Thomas schließlich heraus, was in Michelles Gesicht ein großes Fragezeichen entstehen ließ. Die Aufklärung folgte wie auf dem Fuße: „Ich war was meine wahre Identität betrifft nie ganz ehrlich zu euch. Denn ich bin der Sucher, welcher besondere Menschen mit magischen Fähigkeiten finden muss um die Welt zu retten. Diese speziellen Personen nennen sich die Auserwählten. Ich habe alle gefunden außer eine und diese sitzt jetzt genau vor mir.“ „Das kann nicht sein! Warum hast du mir das denn nicht früher gesagt? Und wer war dieser Typ, der mich vorhin auf seine Seite ziehen wollte? Ein mächtiger Dämon?“, sprudelten die Fragen nur so aus der Schweizerin heraus. Der Entertainer sammelt sich kurz um keine der Fragen zu vergessen, ehe er antwortete: „Ich habe es dir nicht früher gesagt aus dem einfachen Grund, weil ich dich schützen wollte. Denn es ist nicht garantiert, dass jeder den großen Kampf um die Rettung der Welt überleben wird. Denn anhand Erzählungen von meinen Vorfahren sind schon einige Auserwählte beim Kampf gegen die beiden Herrscher der Unterwelt, den zwei Brüdern Doom und Light, umgekommen. Dieser Dämon, der dich eben mitnehmen wollte war Light. Er und Doom sind keinesfalls zu unterschätzen und man sollte sich vor ihnen in Acht nehmen.“ Michelle schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Beruhigend griff Thomas nach ihrer freien Hand und streichelte sachte mit dem Daumen über ihren Handrücken. „Der Tod meiner Eltern wurde in den Medien nie genau thematisiert. Es hieß immer sie seien friedlich im Altenheim in den Himmel gekommen. Das war aber nicht die Wahrheit. Denn als ich zwölf Jahre alt war töteten Doom und Light meine Eltern.“ Langsam löste Thomas seine Hand von Michelles. Diese hing wie gebannt an seinen Lippen. Sie hoffte, dass Thomas weiter erzählte. „Mein Vater, welcher der Sucher vor mir war vermachte mir eine Kette. Diese ist ein Erbstück und eine materielle Erinnerung an meinen Vater, die ich neben meinen gedanklichen Erinnerungen noch an ihn besitze.“ „Das ist ja schrecklich“, entfuhr es Michelle und sie ergriff nun Thomas Hand und versuchte seine zitternde Hand zu besänftigen. „Wenn du kannst erzähl weiter, denn ich glaube, dass es noch schlimmer kommt.“ Sie kannte ihren Kollegen auch nach den vielen Jahren der Abwesenheit immer noch wie ihre Westentasche. „Es kommt in der Tat noch schlimmer“, meinte Thomas und fuhr sich durch die blonden Locken. „Nach dem Tod meiner Eltern nahmen mir Doom und sein Bruder meine Erinnerungen, sodass ich nichts mehr von dem Erbe des Suchers wusste. Wie ich zu Europas bekanntesten Unterhaltungssendung „Wetten, dass..?“ kam ist dir ja bestens bewusst. Jahre später habe ich meinem guten Freund Günther Jauch meinen Heimatort gezeigt, was das Einzige war, an dass ich mich außer meinen Namen noch erinnern konnte. In einer Bibliothek wollte dann ein Handlanger von Doom das Buch meines Vaters stehlen, was ich verhindern konnte. Durch das Buch konnte ich meine Erinnerungen wiederherstellen. Denn mein Vater schrieb die sogenannte Legende der Auserwählten und die des Suchers nieder, damit ich mich erinnern konnte. Irgendwie hatte er gewusst, dass seine Schriften sich noch als nützlich erweisen sollten. Eines Tages verschwand dann Günther spurlos und zwei Jahre später fand man seine Leiche! Als ich dann in meiner Sendung eine Wette verlor musste ich mir ein Mittel spritzen lassen, welches mich unsterblich gemacht hat. Ansonsten wäre ich gar nicht mehr hier! Denn meine Kinder und deren Nachkommen sind bereits tot! Meine geliebte Frau wurde während ich eine Sendung moderierte in ihrem Hotelzimmer von Dämonen getötet…“ Traurig schloss der Moderator die Augen und versuchte seine zitternde Stimme unter Kontrolle zu bekommen. „Als ich von der Legende und meinem Schicksal erfuhr, beschloss ich, dass ich dich und Günther da unmöglich mitreinziehen konnte und beschloss deshalb unsere Zusammenarbeit zu beenden. Die Nacht bevor ich dir gekündigt habe schlief ich überhaupt nicht. Leicht gefallen ist mir diese Entscheidung nicht! Das musst du mir bitte glauben. Gerne habe ich es natürlich auch nicht getan. Aber ich wollte dich schützen um jeden Preis. Bei dir ist es mir bis jetzt noch gut gelungen. Doch ich vermute ganz stark, dass Günther sein Leben lassen musste, da ich von dem Buch meines Vaters erfuhr.“ Thomas sammelte sich kurz. „Als wir uns dann wieder auf Günthers Beerdigung trafen, ohne miteinander zu kommunizieren, leuchtete der Rubin an meiner Kette rot. Das ist das Zeichen, dass ein Auserwählter vor mir stand. Du warst die erste, die ich fand. Danach folgte ein gewisser Hellseher namens Weiss Frost, der nicht von dieser Welt ist. Ich hoffe sehr, dass du mir irgendwann verzeihen kannst und du uns unterstützen tust.“ Der Mann nahm aus seiner Jackentasche einen zerknitterten Zettel und reichte ihn Michelle, welche ihn vorsichtig aufklappte. „Dort stehen die Namen der Auserwählten drauf.“ Die Moderation überflog die Liste. „Bohlen..ei das kann ja was werden“, meinte sie zähneknirschend. „Da hast du Recht. Er hat bereits für gehörig Ärger gesorgt“, sagte Thomas und erzählte der Blondine von Bohlens Misstrauen, seiner Fähigkeit. Auch das Statement, welches der Blondgelockte auf Bohlens Drängen am Samstag abgeben musste sowie von seinem Zwangsaufenthalt in den vier Wänden des Poptitans ließ der Moderator nicht aus genauso wenig wie den Raub seiner Kette. Michelle lauschte den Worten aufmerksam, schwieg danach eine ganze Weile, um das Gehörte verarbeiten zu können, stand dann auf und ging auf Thomas zu. Zitternd ließ sie sich in dessen Arme sinken und drückte ihn an sich. „Wenn ich das gewusst hätte…ich konnte ja nicht ahnen, dass es für meine Kündigung so drastische Gründe gab. Es tut mir leid. Ich entschuldige mich für mein Misstrauen.“ Sanft strich Thomas Michelle über den Rücken. „Dich trifft überhaupt keine Schuld. Ich ganz alleine habe es zu verantworten. Aber danke, dass du mir nicht länger böse bist und deshalb möchte ich dich fragen, ob du dein Erbe annimmst, wie ich meines angenommen habe?“ Michelle nickte zustimmend und vergrub ihren Kopf an Thomas Brust. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander. „Welche Fähigkeiten haben denn die anderen?“ „Bis jetzt ist mir nur bekannt, dass Elyas die Telekinese beherrscht und wie bereits schon erzählt Bohlen das Element Wasser. Weiss ist ein Hellseher und kann in die Zukunft blicken. Demzufolge fehlen noch Anke, Lena und du“, fasste Thomas zusammen. „Meine Fähigkeit wird mir sicher auch noch offenbart“, meinte die Frau zuversichtlich, was dem Entertainer ein schwaches Lächeln entlockte. „Genau. Eine Nacht kann ich hierbleiben, aber morgen muss ich wieder zurück bevor Bohlen am Freitag zurückkommt“, gähnte der Suchende hinter vorgehaltener Hand. Die beiden Erwachsenen begaben sich auch kurz darauf ins Bett um ihren gerechten Schlaf zu bekommen. Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück machten sich Thomas und Michelle mit deren Auto auf den Weg zurück nach Köln, wo Thomas im Hause Bohlen seine Gefangenschaft zumindest noch bis Freitag aufrechterhalten musste. Michelle würde dann nachdem sie Thomas abgesetzt hatte nach Berlin fahren und versuchen Elyas und die anderen Auserwählten zu finden. Nachdenklich betrachtete der Entertainer eine kleine weiße Vogelstatur, welche er aus seiner Tasche genommen hatte. Diese war ein Abschiedsgeschenk von Weiss Frost gewesen. Mit dieser Statur konnte Thomas den Hellseher herbei rufen, falls er Hilfe benötigte und genau das hatte er in Bohlens Wohnung nun auch vor! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)