Zum Inhalt der Seite

My Heavenly Soulmate

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Wolltest du was von mir?“, kam es gelangweilt und monoton von Addie. Ich zuckte zusammen, an sich hatte sie ja Recht, ich war nicht nur aufgrund meiner Müdigkeit etwas später dran. Ich nickte ihr zu.

„Ich wollte dich persönlich wegen der Feier fragen, da ich nicht weiß, ob du … na ja. Deine E-Mails und so …“ Und jetzt wurde ihr PC ja von Alois belagert, also hatte sich das schon Mal geklärt. Meine Kollegin zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich an die Theke.

„Weiß nicht“, antwortete sie. „Vermutlich ja, weil mich Lava mitschleppen wird“

„Und wie ich das werde“, zischte die Dame, „Aber jetzt haben wir ein größeres Problem“

„Worum geht es eigentlich?“, versuchte ich es erneut und wollte einen Blick auf den Monitor erhaschen. Alois schnaubte darüber nur, wie ich mich nach vorn beugte und mit meinem Kopf fast gegen seinen stieß.

„Komm doch einfach rum und sieh es dir an. Früher oder später würdest du es sowieso erfahren“, meinte er genervt. Ich rieb mir beschämt den Nacken, umkreiste dann den Arbeitsplatz um das Ganze besser betrachten zu können. Und kaum konnte ich es sehen, wünschte ich mir, es nicht getan zu haben. Erschrocken legte ich eine Hand über meinen Mund und sog scharf die Luft ein. Der Monitor leuchtete in einem grellen rot, übersät mit einer in schwarz geschrieben Nachricht:

Du wirst sterben.

Mein Blick ging rüber zu Addie, welche die anderen teilnahmslos ansah.

„Na und?“, kam es nur von ihr.

„Na und?!“, gab ich diesmal entsetzt zurück und nahm damit wohl Lavender die Worte aus den Mund. „Du wirst bedroht! Da gibt es kein Na Und! Wenn auch nur ein Funken Wahrheit dahinter steckt, bist du in Gefahr!“ Sie zuckte nur mit den Schultern, während ich meine fallen ließ. Wie konnte einem das Leben nur so egal sein? Ich wollte grad wieder anfangen, da legte mir Lavender wie am Vortag eine Hand auf die Schulter und gab mir zu verstehen, dass sie mit mir später noch mal darüber reden würde. Gerade war es aber wichtig, dass Alois genug Konzentration hatte, um sich um das Problem zu kümmern und die Quelle ausfindig zu machen. Deswegen entschied ich mich auch dazu, mich von den anderen vorerst zu verabschieden und mich an meine Arbeit zu machen.
 

Ich notierte mir bis zu meiner Pause mehrere Namen von Geschäftspartnern, welche an dem Treffen am kommenden Wochenende teilnehmen würden. Es war keine wirklich herausfordernde Arbeit, ich saß einfach nur da und ging die E-Mails im Posteingang durch. Meinen Chef hatte ich noch nicht gesehen, weswegen ich davon ausging, dass er mal wieder in der Firma übernachtet hat. Obwohl es wirklich seltsam war, dass er noch nicht aus dem Büro kam, um sich einen Kaffee zu machen. Ich entschloss mich einfach dazu, das für ihn zu übernehmen und ihm die Tasse ins Büro zu bringen. Es lenkte mich ein bisschen von den ganzen Zahlen und Buchstaben ab und so hätte ich auch die Möglichkeit, noch ein paar Fragen zu gestern zu stellen. Was waren denn nun Die Großen Drei zum Beispiel?

Als ich die braune Brühe so betrachtete und den Duft aufnahm, wünschte ich mir, dass das Koffein auch auf mich wirken würde und mich etwas aufweckte. Es war ja leider dem nicht so, aber der Geschmack von Kaffee gefiel mir jetzt auch nicht so sehr, weswegen ich glatt wieder froh darüber war. Ich schnappte mir die Tasse mit dem Gebräu, überlegte noch, ob er es denn mit Milch und Zucker vermischte, bis ich mich dazu entschied, alles auf einen Teller zu tun und so mitzunehmen. Höflicherweise und wie es sich gehörte klopfte ich an die Tür zum Büro, jedoch kam keine Antwort zurück. War er vielleicht daheim? Es war zwar nicht in Ordnung, einfach so rein zu gehen, aber ich wollte doch auf Nummer sicher gehen. Vorsichtig öffnete ich also die Tür, drückte sie mit dem Rücken nach hinten, um den Teller nicht mit einer Hand balancieren zu müssen und somit irgendetwas fallen zu lassen. Ich kannte mich ja inzwischen nach 27 Jahren.

„Chef, ich hab hier- …“ Ich unterbrach mich selber im Satz, als ich sah, wie Domenicus mit dem Kopf auf seinem Schreibtisch lag, die Arme darunter gelegt, um sich etwas abzustützen. Dass er nicht wach geworden ist wunderte mich. Langsam näherte ich mich dem Tisch und stellte den Teller ab, musterte dabei meinen Boss und legte verwirrt den Kopf schief. Hörte er mich nicht? Er musste wirklich sehr tief schlafen. Als ich genauer hinsah, bemerkte ich eine dunkle Aura um ihn herum. Kaum fiel mir diese auf, sah ich auch, dass er sich gelegentlich verkrampfte und die Augen weiter zusammen kniff, alles während er weiter schlief. Verwirrt trat ich einen Schritt zurück und wusste nicht recht, was ich tun sollte. Ob sich so Albträume bei den Seraphim zeigten? Ich wollte gerade wieder raus, da kam mir Lavender entgegen.

„Da bist du ja“, sprach sie mich an, nachdem sie das Büro betreten hatte. „Ich hab dich nicht auf deinem Platz gesehen, da hab ich mich gewundert … Oh verdammt“ Auch sie erblickte Domenicus, hatte aber eine komplett andere Reaktion als ich. Sie war nicht verwirrt, sie wusste ganz genau, was mit ihm los war und ihrem Verdammt nach zu urteilen, war es nichts Gutes.

„Was ist los?“, fragte ich vorsichtig, während wir uns wieder näherten und Lavender versuchte, die Aura durch eine aufscheuchende Bewegung mit ihren Armen loszuwerden.

„Shoo! Weg mit dir! Weg!“, sagte sie dabei. „Schatten. Seraphim werden mit der Zeit anfällig durch die Korruption durch die Rassen. An sich sind sie ja rein, aber je mehr sie mit anderen in Kontakt kommen, desto eher können sie von Schatten heimgesucht und verdorben werden. Deswegen brauch Aeneas auch jemanden, der ihn bald ablöst! Und jetzt shoo!“ Sie blieb dabei nicht gerade leise, als wäre es tatsächlich möglich, dieses … was auch immer es war, einfach so loszuwerden. Um sie nicht allein zu lassen, versuchte ich ihr zu helfen und ahmte ihre Bewegungen nach.

„Hinfort!“, rief ich aus und sah, wie sich dieser Schatten kurz mit meiner Hand mitbewegte. Es war also tatsächlich möglich, das Zeug zu beeinflussen. Beeindruckend! Ich machte weiter, bemerkte aber auch, wie sich etwas in diesem Schwarz manifestierte und um Domenicus herum schlängelte.

„Was ..?“, brachte ich gerade noch so heraus, da schnellte es nach vorne uns biss mich in den linken Oberarm! Ich stürzte zurück, fiel dabei gegen das Regal und rutschte nach unten. Das tat höllisch weh!

„Kätzchen!“, stieß Lavender erschrocken aus und wusste nicht mehr, auf wen sie sich konzentrieren sollte. Das Wesen zog sich wieder zurück und verschwand im Schatten, ich hingegen blieb auf dem Boden sitzen und hielt mir die Bisswunde zu. Es schmerzte und pochte, ich merkte, wie mein Arm langsam taub wurde. Und mir wurde unheimlich schlecht.

„Lava …“, brachte ich ächzend heraus und versuchte, mich von Ort und Stelle zu bewegen. Statt es aber auf die Beine zu schaffen und stehen zu bleiben, fiel ich erneut gegen das Regal, räumte einige Bücher dabei aus und blieb diesmal einfach sitzen. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Ich blieb wach, merkte aber, wie mir die Kontrolle über meinen Körper langsam entglitt. Der Schmerz ließ nach, aber gleichzeitig wurde alles taub. Langsam hob ich den Kopf an, sah, wie zwei Personen sich zu mir hockten.

„Lecrune? Kannst du mich hören?“ Ich nickte leicht.

„Scheiße, Aeneas! Sie wurde von deinem Schatten angegriffen!“

„Das kann nicht möglich sein. Schatten interessieren sich nicht für andere Rassen“

„Es ist aber passiert! Schau sie dir an! Wir müssen was unternehmen!“

„In Ordnung“ Rascheln. Der Boss hob mich vom Boden auf und brachte mich aus seinem Büro hinaus auf die Couch im Vorsaal, wo ich abgelegt und zugedeckt wurde, obwohl mir gar nicht kalt war. Protestieren konnte ich nicht. Obwohl ich noch alles mitbekam, konnte ich keinen Einfluss mehr üben, nur noch beobachten. Als würde sich meine Seele langsam von meinem Körper trennen. „Ruf meinen Heiler. Er wird hoffentlich wissen, was zu tun ist“

„Wird erledigt“ Lavender setzte sich zu mir, hatte in einer Hand ihr Smartphone und tippte wie wild darauf herum. Nachdem sie die Nummer gefunden hatte und das Telefon nun an ihr Ohr hielt, wandte sie sich mir zu und strich mir über den Kopf. „Alles wird gut. Halte durch“ Sie war noch weißer als sonst und Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ich wollte mich für meine eigene Dummheit entschuldigen und ärgerte mich darüber, dass ich nichts sagen konnte. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Domenicus meine Dose aus dem Kühlschrank holte und sich vor die Couch hockte.

„Mund auf“, befahl er mir und nahm eine Blutkugel zwischen die Finger. Das funktionierte noch so halbwegs. Ich konnte meinen Kiefer bewegen und die Blutkugel runterschlucken. Eine Art Impuls ging durch meinen Körper und ich ächzte auf.

„Was …. Ist das …?“, brachte ich heraus, bewegte mich kurz, sank dann auf die Couch zurück und blieb liegen.

„Interessant“, meinte Domenicus nur und musterte die Kugel. „Entweder bist du dermaßen unterernährt, dass es sich schneller zerfrisst oder deine Spezialmahlzeiten sind besonders stark. Noch eine, na los. Das kriegst du hin“ Ich ließ mich doch nicht gerade tatsächlich von meinem Chef füttern. Es war natürlich besser, als die ganze Zeit nur taub dazuliegen und abzuwarten. Das Blut gab mir Kraftschübe und das führte dazu, dass ich mich nach ein paar Kügelchen schon aufrichten konnte. Da stellte Domenicus die Dose weg und wandte sich Lavender zu, welche gerade mit jemandem in einem Gespräch verwickelt war. Sie war aufgeregt und versuchte, die Situation, welche sie selber nicht so recht verstand, zu erklären. Da ging es mir aber nicht anders. Irgendwas hat mich gebissen, es hat kurz höllisch geschmerzt und dann wurde alles taub. Und dann konnte ich mich nur noch dank der Einnahme meiner Nahrung etwas bewegen, wenn auch schwerfällig. Noch dazu fühlte es sich so an, als würde mein Arm langsam anschwellen …
 

Lavender unterhielt sich einwenig mit mir, während wir auf jemanden warteten. Dabei konnte ich ihr keine großartigen Antworten geben oder mitreden, manchmal mischte sich Domenicus mit ein, aber zum größten Teil war es ein einseitiges Gespräch mit einem Zuhörer. Nach einiger Zeit schnappte sich der Chef seinen Schlüssel und nahm den Aufzug nach unten. Wenn er persönlich ging, musste es sich um jemand wichtigen handeln. Vielleicht die Person, die mir helfen konnte? Hoffentlich war mir noch zu helfen, ich fühlte mich inzwischen wie ein unnötig großer Ballon, obwohl ich an Masse nicht zugenommen hatte. Zum Glück. Ich dachte schon, dass ich vielleicht eine allergische Reaktion oder so haben könnte. Ob es Vampire mit Allergien überhaupt gab?

„Roland!“, begrüßte Lavender die neue Person, stand auf und umarmte ihn stürmisch. Roland … oh, den Mann kannte ich. Ich bewegte meinen Kopf leicht um den Dazukömmling anzuschauen. Während ihm sein Gesicht fast einschlief, lächelte ich ihn schwach an.

„Wieso finde ich mich immer wieder in der Anwesenheit einer Lecrune wieder? Ihr seid überall“

„Auch schön … dich … wiederzusehen …“, ächzte ich und bewegte mich leicht, brachte es aber nicht weit. Inzwischen nutzte ich meinen linken Arm nicht mal mehr zum Aufstützen, was daran lag, da dieser bereits anfing, lila anzulaufen. Die Adern stachen in einem schwarz hervor.

„Du klingst echt scheiße“, bemerkte Roland und kam zu mir herüber, sah sich meinen Arm an. „Was ist passiert?“ Die Frage war eindeutig nicht an mich gewendet, weswegen ich es mir auch nicht zur Aufgabe machte, zu antworten. Das übernahm Lavender.

„Aeneas wurde von den Schatten heimgesucht. Sie wollte mir helfen, sie loszuwerden und wurde von irgendeiner Manifestation attackiert“

„Schatten, die attackieren?“ Der Engel hob eine Braue und fuhr mit zwei Fingern meine Adern ab. Ich spürte, wie sich unter meiner Haut etwas bewegte, obwohl mein Arm so taub war, als wäre er abgestorben.

„Ich weiß ja auch nicht! Normalerweise ist das doch nicht so, oder? Oder?“ Verzweifelt drehte sich die Frau zu unserem Chef, welcher nur mit den Schultern zucken konnte.

„Es gibt weder Aufzeichnungen noch andere ähnliche Vorkommnisse. Das ist das erste Mal, dass so etwas geschieht“

„Na dann betet mal zu den Allsehenden, dass ich etwas ausrichten kann“ Damit machte sich Roland langsam an die Arbeit. Immer wieder fuhr er mit den Fingern über meinen Arm, fing dabei beim Handgelenk an und strich bis nach oben zur Bissstelle, welche knallrot auf meiner Haut hervorstach. Noch beobachtete ich alles neugierig, wie sich langsam etwas ansammelte, mein Arm nach und nach wieder bleich wurde, anstatt ungesund lila anzulaufen. Dafür bildete sich eine Art Blase in der Nähe der Bissstelle unter meiner Haut und mir wurde nur vom Ansehen schlecht. Es war ein Wunder, dass meine Haut nicht schon längst aufgeplatzt war. Ich sträubte mich, wollte zum einen nicht hinschauen, zum anderen aber war ich dennoch neugierig und wollte meine Grenzen austesten. Ich bereute es. Roland zückte ein Skalpell und bat um eine Schüssel. Meinen Arm ließ ich nun von der Couch in einen Eimer hängen, da sie keine Schüssel einbüßen wollten. Ich war heilfroh, dass dieses Körperteil taub war, sonst hätte ich vermutlich geschrien, als der Engel, oder Heiler, wie er auch bezeichnet wurde, die Blase aufschnitt und eine schwarze dicke Flüssigkeit nun hinaus lief. Das Gefühl in meinem Körper kam langsam wieder zurück, doch konnte ich noch immer meine Augen nicht verdecken. Das aber übernahm jemand anderes für mich.

„Ich hab keine Lust, dass wir hier unnötig viel putzen müssen“, erklärte Domenicus und ich nickte schwach. Meine Finger begannen zu zucken, als das Gefühl in meinen Arm zurückkehrte. Links neben mir vernahm ich Rascheln. Gleichzeitig merkte ich, wie meine Kraft wieder abnahm. Zwar verschwand diese Taubheit in meinen Gliedern, aber ich wurde unglaublich schwach. Meinen Arm konnte ich nur hängen lassen, mit dem Kopf lag ich auf der Lehne und ließ mir die Augen zuhalten.

„Wie viel von ihren Konserven hat sie noch?“, fragte Roland nach und durchsuchte noch immer seine Tasche. Mir waren inzwischen die Augen zugefallen und das Gefühl der Flüssigkeit an meinem Arm veränderte sich. Es war nicht mehr so zäh, schlich sich nicht mehr an meiner Haut entlang in den Eimer. Aber selbst wenn ich meine Augen aufmachen könnte, würde ich nichts sehen.

„Ich glaube kaum, dass die viel helfen werden“, meinte der Chef und nahm seine Hand von meinen Augen. Der Heiler beschäftigte sich derweil mit der Schnittwunde, die er mir zugefügt hatte, um was auch immer in mir war loszuwerden. Zuerst musste er die Blutung stoppen, dann brachte er einen Verband an. Meine Heilkräfte müssten sich zwar darum kümmern können, aber dafür würde ich Kraft benötigen, die mich verlassen hat. Ich stöhnte auf, als Roland die Bandage fest zog.

„Sei keine Memme“, herrschte er mich an und befestigte den Verband, bevor er meinen Arm vorsichtig über meinen Körper legte. „Wie sieht es nun mit dem Blut aus?“ Ich öffnete langsam meine Augen wieder, nachdem ich gehört hatte, wie der Eimer weggestellt wurde. Roland musterte den Inhalt mit zusammengezogenen Brauen, Lavender legte die Decke weiter über mich und strich vorsichtig über meinen Kopf, als wäre sie meine fürsorgliche Mutter und Domenicus kam zu uns herüber, eine Tasse in der Hand. Die andere ließ er einfach hängen und hatte sie zur Faust geballt. Er hielt mir das Gefäß hin, welches ich vorsichtig nahm und dessen Inhalt ich musterte. Ich erwartete eine dunkelrote Flüssigkeit, doch stattdessen befand sich darin eine weißgolden glänzende Substanz. Verwirrt schüttelte ich die Tasse. Der Geruch war dezent süß, aber nicht übertrieben. Gerade, als ich ansetzen wollte, sah ich, wie entsetzt Lavender die Tasse musterte und dann unseren Chef ansah.

„Das hast du nicht wirklich getan“, meinte sie nur. Das verwirrte mich nur noch mehr.

„Was getan?“, wollte ich wissen, konnte aber nur sehr leise fragen und schnaubte, nahm einen Schluck von der Flüssigkeit. Ich sog tief die Luft ein, nachdem sie meine Kehle runterrann und mir sofort neue Energie gab. Mehr als meine Kügelchen mir je geben könnten!

„Etwas von meinem Blut abgegeben“, antwortete der Seraphim nun und hob die Hand, die er geballt an seiner Seite hängen gelassen hatte. Kurz drehte er sich zu Roland und fragte nach einem Restverband. Erst da erkannte ich den Schnitt in seiner Handfläche und dieselbe weißgoldene Substanz. Er hatte also sein eigenes Blut, welches keinem der mir bekannten glich, gegeben, damit ich wieder zu Kräften kam. Und natürlich, obwohl ich wusste, was es war, war mir Aussehen und Duft nicht zuwider. Seraphim waren wirklich eigenartig. Ich leerte die Tasse, welche mir von dem Engel an meiner Seite abgenommen und in die Spüle gestellt wurde. Ich kam mir vor wie auf einem Krankenbett, mehrere Leute um mich herum, ein weiterer, der kurz verarztet werden musste. Der Heiler hatte sich inzwischen ein Bild von dem gemacht, was bis vor kurzen noch in mir war. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken auch nur daran zu denken. Ekelhaft. Den Schatten würde ich mich definitiv nicht mehr nähern.

„Das Ganze ist immer noch ziemlich kurios“ Roland kratzte sich am Kinn und warf einen erneuten Blick auf den Eimer. „Ein aggressiver Schatten, der auf andere Lebewesen losgeht, infiziert einen Vampir mit einem sich schnell ausbreitendem, aber suchenden Gift. Es wollte sie nicht töten, aber etwas in ihr ausmerzen“

„Ausmerzen? Was denn?“, hakte ich nach, doch der Engel antwortete mir nur mit einem Schulterzucken. Okay, würde er es wissen, wäre es sicherlich nicht so kurios für ihn. Ich bewegte langsam meine Finger, dann meinen ganzen Arm und musterte den Verband. Lange würde es nicht dauern, dann wäre es verheilt, aber die Erinnerung würde bleiben. Außer ich würde mich dazu entschließen, zu gehen. Obwohl …

„Wieso habe ich das Gefühl, dass ich mich aus der ganzen Situation nun gar nicht mehr rauswenden kann?“ Domenicus hob den Blick und fixierte sich auf mich. Erst sprach er nicht, umso kälter und ernster war seine Stimme, als er antwortete:

„Bis wir wissen, was das alles auf sich hat, verbiete ich dir, deinen Posten zu verlassen.“

Na ganz große Klasse.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Narudia
2019-05-06T06:20:54+00:00 06.05.2019 08:20
huhu,

oha das klingt ja spannend. seraphin dunkle schatten und das arme Kätzchen wir attackiert. was wohl genau dahinter steckt. und ich war erstaunt das sie sein blut verträgt aber das blut wird wohl kaum mit menschlichen blut vergleichbar sein oder "normalen" blut. oder wir haben eine neue seelenverbindung? wir werden es ja herausfinden.

lg narudia
Von:  Manulu420
2019-04-18T08:27:15+00:00 18.04.2019 10:27
Ich habe mich sehr gefreut, als du einen neuen Band der Reihe angekündigt hast. Ich hoffe die neuen Kapitel kommen schnell, denn auch dieses mal hast du es geschafft mich zu fesseln. Ich mag deinen Schreibstil und die Charaktere sehr.
LG


Zurück