Don´t Die von Araja ================================================================================ Kapitel 41: Eine Frage der Schuld --------------------------------- Wir bekamen im Krankenhaus zwei aneinander Grenzende Doppelzimmer, ich durfte meins mit Judal teilen und Kouha würde seins vorerst für sich haben, zumindest bis Kouen über den Berg war. Doch er operiert worden und lag nun auf der Intensivstation und es stand 50 zu 50 ob er es schaffen würde oder nicht. Das ganze nagte sehr an mir und nicht nur an mir, auch Judal hatte die ganze Zeit noch kein Wort gesagt sondern saß einfach da und sah aus dem Fenster. Ich fragte mich über was er wohl nachdachte, aber noch mehr Sorgen machte ich mir um Kouha, wahrscheinlich war er außer sich vor Sorge, seit dem Vorfall hatte ich ihn nicht gesehen und das war fast zwei Tage her. Ich schluckte. Wieder erinnerte ich mich an das Bild wie Kouen Blutend vor Kouha gelegen hatte, wie seine Beine fehlten und ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus, mir wurde schlecht bei dem Gedanken das, dies alles passiert war weil Kouen mich hatte retten wollen. Als sich die Zimmertür plötzlich öffnete und Kouha hereinkam sah ich auf und Tränen standen in meinen Augen. Kouha war wie in Trance, er hatte etwas verletzliches an sich das gleichzeitig auch alarmierend wirkte. Seine Haare waren zerzaust und er trug einen Pyjama des Krankenhauses, genau wie ich und Judal. Sein Gesicht war blass und seine Augen gerötet und mit dunklen Augen unterlegt. Sein Blick fiel auf mich und er biss sich auf die Lippe als wolle er etwas sagen und doch auch nicht. „Wieso?“ fragte er schließlich leise. „Was?“ ich sah ihn verwirrt an. „Wieso hast du nur ein paar Kratzer und Kouen muss um sein Leben kämpfen? Wieso hat MEIN Kouen wegen dir seine Beine verlieren müssen, Hakuryuu?“ wisperte er und der Tonfall und der Blick in seinen Augen machten mir irgendwie Angst. Judal erhob sich und trat neben mein Bett um mir beruhigend die Hand auf die Schulter zu legen. „Hakuryuu, kann nichts dafür. Es war Kouens Entscheidung ihn zu beschützen und zu retten!“ sagte der Schwarzhaarige aber Kouha ignorierte ihn einfach und sah mich weiter an. „Du bist Schuld an allem. Hättest du immer Brav auf deine Hexe von Mutter gehört wäre es erst gar nie so weit gekommen!“ brachte er heraus und ich senkte betroffen den Blick. „Hakuryuu… sie mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!“ kam es sofort von dem Pinkhaarigen und nun mischte sich auch Judal wieder ein. „Kouha… das ist nicht fair. Du weißt genau wie viel Hakuryuu durchgemacht hat. Er kann da auch nichts dafür!“ sagte der Schwarzhaarige und legte seine Hände aufmunternd auf meine Schultern. „Wenn Kouen nur auf mich gehört hätte… er hätte seine Beine noch und du hättest auch endlich deine Ruhe Judal… ich sollte vielleicht einfach… sterben!“ sagte ich matt. Ich spürte wie sich Judals Griff an meinen Schultern verfestigte, es tat fast schon ein bisschen weh. „Sag das nicht…. Sag so etwas nie wieder!“ wisperte er, doch seine Stimme klang wütend und verzweifelt. Was war los mit ihm? Ich sah zu Judal und sein Gesicht war voller Schmerz. „Aber es ist wahr. Ohne mich hätte Kouen seine Beine noch und ihr müsstet nicht fliehen. Du musst dich ständig um mich kümmern weil ich unfähig bin mich selbst zu beschützen!“ erklärte ich und ich spürt wie Judals Hände zu zittern begannen. „Das ist nicht wahr!“ sagte er schließlich und lies mich los. Er erhob sich und sah dann zu Kouha. „Kouha wenn du jemanden die Schuld geben willst für das was Kouen passiert ist, dann gib sie mir!“ sagte er ernst und nun schien Kouha zum erstem Mal wahrzunehmen das Judal da ist. „Die Wahrheit ist doch das wir fliehen müssen weil ich Hakuryuu liebe. Ich weiß das es ihm und allen die ihm etwas bedeutet schadet wenn ich mit ihm zusammen bin. Wenn ich ehrlich bin… interessiert mich das aber alles kein Stück. Es ist mir egal das du verscharrt wurdest und das Kouen seine Beine verloren hat. Versteh mich nicht falsch… natürlich bin ich ihm dankbar das er Hakuryuu gerettet hat und deswegen erkenne ich sein Opfer auf an. Aber das ist mir alles egal.“ Judal sah auf seine Hände, die Bandagiert waren. „Verdammt ich hätte dich nicht mal ausgegraben wenn ich gewusst hätte das du in dem Sarg liegst. Ich konnte an nichts anderes Denken als Hakuryuu zurück zu bekommen.“ Mit jedem Wort das Judal sprach wurde mir schlechter. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, wieso sagte er all diese Dinge? „Ich liebe Hakuryuu… aber das ist auch das einzige was ich tue. Ich würde ausnahmslos jeden aus dem Weg räumen der versucht uns auseinander zu halten. Wenn er verhindern wollte das ich mit Hakuryuu zusammen bleibe, dann würde ich sogar deinen heiß geliebten Kouen opfern!“ Fassungslos und erschrocken sah Kouha Judal an und seine Hand ballte sich zur Faust. „Du hast also nur unseren Freund gespielt? Dir ging es immer nur um meinen kleinen Bruder? Wie kannst du nur so ein Arsch sein? Wie kannst du mit anderen nur so spielen?“ schrie Kouha auf einmal und packte Judal am Kragen. „Du bist das letzte Judal… du hast es nicht verdient an Hakuryuus Seite zu sein, er ist viel zu gut für dich und das wir dich als Freund angesehen haben, das wir besorgt waren als du im Krankenhaus lagst… das macht mich so krank!“ „Spiel dich nicht so auf Kouha… ich weiß das du keinen Deut besser bist. Du bist ebenso Krank im Kopf und würdest über Leichen gehen wenn es um deinen Bruder geht, oder? Oh warte… du bist doch sogar über Leichen gegangen, Sinbads Leute und der Fette Junge… du hast sie einfach umgebracht nicht wahr? Und das alles nur für deinen Bruder.“ So schnell konnte ich gar nicht reagieren wie Kouha plötzlich ein Skalpell hervorzog und es Judal in die Schulter rammte. „NEIN!“ schrie ich und sprang auf um den nach hinten taumelnden Judal zu Fangen und mit Angsterfülltem Blick sah ich auf die Blutende Wunde. „Wieso… wieso machst du sowas?“ rief ich und sah zu Kouha der einfach da stand und auf und herabsah. „Er hat es nicht anders verdient… geh weg von ihm Hakuryuu. Ich gebe ihm den Rest!“ Jede Faser meines Körpers sagte mir das Kouha genau das tun würde was er eben sagte, er würde Judal töten. Schützend beugte ich mich über den Schwarzhaarigen. „Dann musst du mich mit Töten!“ schrie ich und begann zu weinen. Meine Finger krallten sich in den Stoff von Judals Kleidung und ich zitterte. „Wieso willst du für ihn sterben?“ fragte Kouha kalt. „Denkst du wirklich nur weil du mein kleiner Bruder bist würde ich ihn verschonen? Wenn es sein muss, dann töte ich euch eben Beide!“ Mit diesen Worten zog er ein weiteres Skalpell hervor. „KOUHA LASS DASS!“ schrie auf einmal jemand. Die Stimme klang zwar schwach aber dennoch hatte sie nichts von ihrem Respekt eingebüßt. Erschrocken fuhren wir alle zur Tür herum wo Kouen in einem Rollstuhl saß, seine Beine endeten da wo die Knie waren und waren stark bandagiert. Er schien ihm den Umständen entsprechend gut zu gehen. Aber er war blass, an seinem Arm hing eine Infusion und er wurde von zwei Krankenschwestern gestützt. Der Arzt der hinter ihm stand sah erschrocken auf das Bild das sich ihm bot und eilte dann sofort an Kouen und Kouha vorbei zu mir und Judal um sich die Wunde des Schwarzhaarigen anzusehen. Vorsichtig half er Judal aufzustehen und sich aufs Bett zu setzen. „En…nii…“ wisperte Kouha leise und das Skalpell fiel klappernd zu Boden. Dann rannte der Pinkhaarige zu seinem Bruder und ging vor ihm auf die Knie um sein Gesicht in Kouens Schoß zu drücken wo er schluchzend zu weinen Anfing. „Vergib mir En-nii… bitte…“ Sanft begann Kouen seinem Geliebten Bruder durch die Haare zu streichen. „Alles gut!“ sagte er leise um ihn zu beruhigen. Ich wandte meinen Blick ab um zuzusehen wie der Arzt Judal das Skalpell aus der Schulter zog. Die Wunde untersuchte, säuberte und zu nähen begann bevor er sie verband. „Es ist nichts wichtiges verletzt worden, aber du hast Glück einen halben Zentimeter weiter links und das hätte anders ausgesehen!“ sagte der Arzt. „Du solltest den Arm und die Seite möglichst nicht belasten, bis die Stichwunde verheilt ist!“ warnte der Arzt noch. „Danke Doctor!“ sagte Kouen ruhig nickte dem Arzt anerkennend zu. Dann verließ das Klinikpersonal das Zimmer und bis auf Kouhas leises schluchzen war nichts mehr zu hören. Judal saß auf dem Bett und hielt sich die Schulter, Kouen streichelte immer noch Kouhas Kopf und starrte dabei meinen Freund an und ich stand unschlüssig herum. Die Stimmung war unangenehm und ich sah Kouen an das irgendwas passiert war. „Was hat es mit der Gruft auf sich vor der Kouha vergraben war?“ durchbrach Kouens Stimme die Stille. Ich hob den Kopf und Judal verspannte sich neben mir. „Du wusstest genau wo er begraben war… du hast gedacht es wäre Hakuryuu der dort begraben sein würde… wieso Judal?“ erkundigte sich Kouen weiter. „Das war Zufall!“ presste der Schwarzhaarige heraus. „Blödsinn!“ brüllte Kouen. „Hakuryuu… geh von ihm weg!“ befahl er mir dann und ich erstarrte an der Stelle wo ich stand. „Was?“ fragte ich verwirrt. „Hakuryuu… bleibt bei mir, da wo er hingehört!“ schrie nun Judal zurück. „Dann sag ihm die Wahrheit und lass ihn entscheiden ob er dann noch an deiner Seite sein will!“ kam es wieder laut von Kouen. Inzwischen hatte auch Kouha wieder den Kopf gehoben und sah verwirrt zwischen Kouen und Judal hin und her. Er war genauso ratlos wie ich. „Woher willst du wissen was die Wahrheit ist?“ platzte es wütend aus Judal heraus. „Weil sie mir erzählt wurde!“ sagte Kouen und wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür und vier Personen traten ein. Yunan, Titus, Aladdin und ein sehr verwirrt aussehender Alibaba. „Es wird Zeit das du dir Wahrheit sagst Judal!“ sagte Yunan mit ernstem Blick. Judal war wir erstarrt, er schien zutiefst erschüttert. „Judal… welche Wahrheit?“ fragte ich ängstlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)