Don´t Die von Araja ================================================================================ Kapitel 20: Das Leben geht weiter, oder? ---------------------------------------- Es vergingen einige Tage in denen ich wieder zu Kräften kam, so kam schließlich auch der Tag an dem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Seit ich den Arm verloren hatte, hatte ich mich wieder sehr zurück gezogen und weder mit meiner Familie, noch mit Judal viel geredet. Nun saß ich bei Kouen im Auto und fühlte mich schlecht, weil ich nicht nach Hause wollte. Ich hatte das Gefühl dort dann niemandem mehr aus dem Weg gehen zu können. Wenigstens musste ich noch nicht in die Schule. Meine Mutter hatte versprochen, dass ich dort erst hingehen musste, sobald ich eine geeignete Prothese für meinen Arm gefunden hatte. Das beruhigte mich etwas, denn ich wollte nicht das irgendjemand falsches erfuhr, dass ich meinen Arm verloren hatte. Zuhause angekommen stellte ich dann erst einmal fest wie eingeschränkt ich nun war nachdem mir mein Arm fehlte. Ich konnte mich nicht mal alleine versorgen und kochen ging auch nicht. Selbst das anziehen viel mir schwer. So saß ich auf meinem Bett und sah auf die Klamotten welche neben mir lagen und wusste beim besten Willen nicht wie das funktionieren sollte. In diesem Moment steckte Kouha den Kopf zur Tür herein. „Hakuryuu… das essen ist fertig kommst du?“ ,fragte er und als er meinen Blick bemerkte trat er langsam ein und schloss die Tür hinter sich. „Soll ich dir helfen?“ ,fragte er dann und nahm die Klamotten in die Hand. Ich wusste das Kouha ein Herz für Menschen hatte denen es nicht so gut ging, er hatte sich in dieser Richtung schon oft Ehrenamtlich engagiert. Doch das er sich nun auch um mich einmal so kümmern würde hatte ich nicht erwartet. „Das brauchst du nicht.“ ,sagte ich leise. „Ach komm schon… ich bin dein großer Bruder und so kann ich dich als mein Model verwenden und dich zwingen zu tragen was ich will!“ ,sagte er grinsend und das entlockte mir doch ein Schmunzeln. Das war einfach so Typisch Kouha. „Na endlich… ich dachte schon du hast total verlernt zu lachen!“ sagte Kouha und streichelte über meinen Kopf. „Du hast deinen Arm verloren Hakuryuu, nicht dein Leben. Du solltest dich nicht so einigeln und wieder der Alte werden. Ich verstehe auch nicht, dass du dich so von Judal distanzierst. Er hat doch sicher kein Problem damit, dass du jetzt so bist oder?“ ,wollte er besorgt wissen und ich merkte dem Pinkhaarigen an, dass er durchaus bereit war Judal zu schlagen sollte er mich sitzen lassen, nur weil ich einen Arm weniger hatte. „Nein das ist es nicht!“ ,sagte ich deshalb, immerhin war es ja wirklich nicht Judals Schuld, sondern ich war derjenige der ihn mied. „Sag mal Kouha… weißt du irgendetwas über eine Verlobung von Kougyoku?“ ,erkundigte ich mich bei ihm, ich konnte es nicht länger aufschieben, ich musste die Wahrheit wissen. Doch Kouha schien verwundert. „Nein… das Stiefmonster hat diesbezüglich nichts gesagt und der Alte auch nicht!“ ,sagte Kouha und kratzte sich am Kopf. „Bis auf die Verlobung von Koumei und Hakuei gibt es bis jetzt keine Hochzeitspläne!“ Ich wusste nicht ob ich erleichtert sein sollte oder nicht, doch dann sprach Kouha weiter. „Allerdings glaube ich, dass dies nur aufgeschoben wurde, weil du ja im Koma lagst. Aber ich denke nicht das du dir Sorgen machen musst. Du bist sicher aus der Nummer mit Kougyoku raus.“ Ich seufzte, immerhin war das nicht meine Sorge. Doch lies ich das Thema erst einmal sein und mich von Kouha umziehen. Danach gingen wir gemeinsam zum Essen. Dort war auch Judal, doch anstatt mich zu ihm zu setzen lies ich mich eilig zwischen Kouha und Hakuei nieder. Ich bemerkte die Blicke des Schwarzhaarigen und wich ihnen aus. Ich wollte ihn nicht ansehen, ich liebte Judal, aber ich wusste nicht, ob ich dies weiter zulassen durfte. Deswegen erhob ich mich nach dem Essen auch gleich wieder und ehe mich Judal ansprechen konnte tauchte meine Mutter auf, um mich mit zu nehmen. „Hakuryuu… wir sollten uns auf den Weg machen, ich habe womöglich Jemanden gefunden der dir eine sehr gute Prothese anfertigen kann.“ ,sagte sie und ich nickte, ich war bereit dafür. Natürlich begleitete mich meine Mutter nicht zu diesem Termin, sie meinte sie müsse sich wohl um meinen Kranken Stiefvater kümmern. Deswegen saß ich nun auch mit Kouen und Kouha im Wartezimmer der Praxis. Natürlich war ich sehr nervös, immerhin hieß das, das ich heute einen Ersatz für meinen Arm bekommen. Wie würde das wohl ausgehen? Was für einen Arm würde ich bekommen und in wie weit konnte ich ihn überhaupt benutzen? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf, während ich mit meinen Brüdern im Wartezimmer saß. Dann wurden wir aufgerufen, Kouen und Kouha begleitete mich ins Behandlungszimmer, wo ich mich auf eine Liege setzen sollte, während sich meine Brüder auf zwei Stühle vor dem Schreibtisch setzten. Der Mann der dann das Zimmer betrat war anders, als ich mir Jemanden der Prothesen herstellte vorstellte. Er hatte längere Weiße Gewellte Haare und ein Charmantes Lächeln, er war noch nicht sehr alt und als er zu sprechen begann erschauderte ich. Mir war, als hätte ich seine Stimme schon einmal gehört oder zumindest eine die Ähnlich war. „Guten Tag, du bist also Hakuryuu Ren. Du kannst mich Zagan nennen und ich werde dafür Sorgen das du einen neuen Arm bekommst, der mindestens genauso gut ist wie dein Alter!“ ,stellte er sich vor. Etwas verlegen griff ich nach meinem Linken Arm. „Ich ähm… danke!“ ,stammelte ich verlegen. „Dann wollen wir mal Anfangen. Als erstes würde ich mir gerne deinen Arm ansehen, kannst du dein Oberteil ausziehen?“ ,bat er. Sofort stand Kouha neben mir und begann mir aus der Jacke und dem Shirt zu helfen. Der Armstumpf war noch mit einigen Bandagen umwickelt, welche Zagan nun vorsichtig abwickelte, um sich dann die Verheilende Wunde anzusehen. „Das sieht sehr gut aus, ich denke eine Prothese ist bei dir nun kein Problem mehr und ich müsste auch genau die richtige haben.“ Er lächelte und lies meinen Arm los. „Es ist ein Prototyp, den ich bis jetzt noch niemandem gegeben habe, aber ich denke du könntest vielleicht der richtige dafür sein!“ ,erklärte der Weißhaarige. Er ging zu einem Schrank hinüber und holte eine Kiste heraus. Als er sie öffnete lag darin ein Arm aus Holz. Er wirkte nicht mal sehr besonders, aber ich war neugierig was sich hinter diesem unsagbar Aussehenden Stück verbarg. „Der ist ja aus Holz. Sehr besonders sieht der aber nicht aus!“ ,sagte Kouha skeptisch. Sofort wirkte Zagan etwas beleidigt. „Natürlich ist er auch Holz. Ich habe ein Material gewählt, das Natürlich ist, aber dennoch stabil und robust. Doch in dieser Prothese ist eine Technik angewandt, die mit nicht Organischen Stoffen nicht funktioniert. Wenn Hakuryuu übt dann wird er in der Lage sein, ihn wie einen Echten Arm zu kontrollieren.“ ,erklärte er und nahm den Arm aus der Schachtel. Ich war neugierig und lächelte Zagan zögernd an. „Ich werde mir alle mühe geben, sie richtig zu verwenden!“ ,sagte ich und Zagan begann die Prothese an meinem Armstumpf anzubringen, mit einigen Schnallen wurde sie über dem Ellbogen festgeschnallt. Es fühlte sich kalt und ungewohnt an. Doch kaum saß der Holz Arm richtig, fühlte er sich plötzlich nicht mehr wie ein Fremdkörper an. Und als Zagan mit seiner Hand über das Holz strich, war mir als würde ich seine Berührung spüren, als würde er direkt meine Haut anfassen. Ich erschauderte. „Siehst du… es ist eine ganz besondere Prothese. Trage sie eine Weile, wir werden einen Termin ausmachen, bei dem ich dann kontrollieren werde, ob du wirklich so kompatibel bist wie ich es erhoffe!“ ,sagte Zagan und reichte mir meine Shirt, welches er Kouha einfach aus der Hand genommen hatte. „Hier… versuche für den Anfang einfach mal es alleine Anzuziehen!“ ,schlug er vor. Ich nahm meine Kleidung entgegen, doch ich war noch etwas unbeholfen und am Ende musste mir mein Bruder wieder helfen mich anzuziehen. „Naja… ich dachte mir schon das du etwas Übung brauchen wirst!“ ,sagte der Weißhaarige, wirkte dabei jedoch sehr Optimistisch. Nachdem Termin gingen wir etwas essen und zum ersten Mal seit meinem Unfall, versuchte ich alleine zu essen. Es ging sogar recht gut, wenn man bedachte, dass ich die Prothese erst kurze Zeit trug. Doch auch wenn ich sehr mit damit beschäftigt war mit der Prothese klar zu kommen, so entging mir nicht das Kouen die ganze Zeit sehr ernst war. Ich meine natürlich war Kouen immer so Ernst und er war auch nicht der Gesprächigste. Doch wenn er etwas sagte, dann war es etwas wirklich wichtiges. Doch das ihn irgendwas beschäftigte entging mir nicht. Da Ganze beschäftigte mich auch und ich fragte mich ob ich ihn wohl darauf ansprechen sollte, allerdings wenn er darüber reden wollte, dann würde er das ganz sicher tun, also lies ich es und fragte nicht nach. Irgendwann erhob sich Kouha plötzlich vom Tisch. „Entschuldigt mich bitte kurz, ich bin gleich wieder da!“ ,sagte er lächelnd und erhob sich vom Tisch, um in Richtung Badezimmer zu verschwinden. Genau in dem Moment als er weg war begann Kouen mich anzusprechen. „Hakuryuu… du und Kouha ihr steht euch inzwischen sehr nah und du hast ihn doch gerne, nicht wahr?“ ,fragte er und ich hob überrascht meinen Kopf. „Natürlich, Kouha ist mein bester Freund! Aber wieso fragst du das?“ ,erkundigte ich mich, denn ich war mir sicher ,dass mein ältester Bruder das nicht ohne Grund fragte. „Es ist so… ich möchte Kouha glücklich machen… es ist mir klar geworden, als Gyokuen sagte das ich Hakuei heiraten soll. An dem Tag kam mir Koumei unerwartet zu Hilfe. Aber, vielleicht habe ich nicht immer so ein Glück mich aus so einer Situation herauszuwinden. An jenem Tag war Kouha so verzweifelt wie lange nicht mehr und ich möchte eine Vorkehrung treffen, die verhindert das er Jemals wieder so leiden muss. Doch dafür brauche ich deine Hilfe. Nur du kannst mir dabei helfen, Hakuryuu. Denn nur du kennst mein und Kouha´s Geheimnis!“ ,sagte er ernst. Ich schluckte. Ich wusste wie sich Kouha damals gefühlt hatte. Ich wusste wie sich die Verzweiflung anfühlte, wenn man vielleicht denjenigen Verlor in den Man verliebt war. Ich dachte wieder an das Gespräch zwischen Judal und meiner Mutter. Ich lag im Koma, aber ich war mir sicher das es wirklich stattgefunden hatte und wenn Judal wirklich Kougyoku heiraten würde, würde ich das nicht überstehen. So etwas wollte ich Kouha ersparen und wenn Kouen einen Weg gefunden hatte, dann wollte ich ihm dabei auch helfen. „Wenn es in meiner Macht steht, werde ich alles tun worum du mich bittest, Kouen!“ ,sagte ich und auf einmal wirkte der Rothaarige sehr erleichtert. „Sehr gut dann lass uns gehen wenn Kouha zurück kommt. Ich will kein bisschen länger warten. Wer weiß was sich Gyokuen ausdenkt und ich kann nichts riskieren. Ich habe mitbekommen, dass sie weitere Hochzeitspläne für uns schmiedet, auch wenn ich nicht genau weiß, wen es alles betrifft!“ ,sagte er und seine Worte bestätigten auch meine Sorge. Als Kouha zurück kam erhob sich Kouen auch sofort und ich sah Kouha an das er genauso verwirrt war wie ich. Wir fuhren mit Kouen aus der Stadt hinaus und eine ganze Weile bis wir die Nachbarstadt erreichten. Dort hielt Kouen vor einem Edel aussehenden Anwesen. Dieses betraten wir und neugierig sahen Kouha und ich uns um. Eine Frau trat uns in den Weg. „Sie wünschen?“ ,fragte sie und verneigte sich leicht zur Begrüßung. „Mein Name ist Kouen Ren. Ich habe bereits Kontakt mit ihnen aufgenommen.“ Die Augen der Frau begannen zu Funkeln. „Ach sie sind das. Und diese Beiden Herren sind also der Zeuge und…“ ,bevor sie weiter sprechen konnte nickte Kouen. „Ja sind sie. Ich möchte es unbedingt noch heute erledigt haben, es ist mir äußerst wichtig und ich dulde keinen Aufschub mehr!“ „Sehr wohl. Also welcher der Beiden Jungen ist denn nun Kouha Ren?“ ,erkundigte sie sich und als Kouen auf meinen Bruder wies, schnippte sie mit dem Finger und weitere Frauen erschienen, welche sich Kouha schnappten und denn äußerst verwirrten und schimpfenden Kouha einfach mit sich zogen. „So dann folgt uns bitte!“ ,sagte die Frau und Kouen und ich wurden in ein Büro geführt. Dort erwartete uns ein ziemlich Ernst dreinblickender Herr in einer Mönchsrobe. „Guten Tag, sie sind also Kouen Ren, ich freue mich sie endlich kennen zu lernen. Wir haben lange darüber geredet und nun scheinen sie endlich zu dem Schluss gekommen zu sein, das es die Richtige Entscheidung ist.“ ,sagte der Mann ernst. „Ja… es ist die einzig Mögliche Wahl die ich treffen kann und möchte!“ ,sagte Kouen. Langsam wusste ich gar nicht mehr was ich denken sollte. Das ganze kam mir nicht ganz legal vor und ich fragte mich langsam was gerade mit Kouha geschah. „Keine Sorge Hakuryuu… wir tun hier nichts verbotenes!“ ,sagte Kouen, dem wohl mein Blick nicht entgangen war. „Aber…? Aber was tun wir hier? Und wo ist Kouha?“ ,wollte ich sofort wissen. „Keine Angst Kouha geht es geht, meine Mädchen werden sich gut um ihn kümmern. Es war Kouens Wunsch ihn zu überraschen.“ ,sagte der Mönch. Doch das beseitigte meine Sorgen nicht, immerhin war es Kouha und ein bisschen taten mir die Mädchen, wie der Mann sie genannt hatte doch leid. Während ich darüber nachdachte reichte Kouen einige Papiere zu dem Mann hinüber, diese wurden durchgesehen und dann sah er zu mir. „Interessant, nun zu dir Hakuryuu… du bist, wie ich hier lesen kann, kein Leiblicher Bruder von Kouen und Kouha ist das richtig?“ ,fragte er mich und ich nickte langsam. „Ja! Wir sind Ursprünglich Cousins gewesen, aber meine Mutter hat meinen Onkel, nach dem Tod meines Vaters, geheiratet!“ ,sagte ich und fragte mich welche Relevanz das ganze hatte. „Also kannst du mir auch bestätigen das, dass Stimmt was hier steht?“ Er hob die Dokumente hoch und ich erkannte das es Geburtsurkunden waren. „Ähm… was denn genau?“ ,fragte ich nach. „Nun ja… das die Beiden Brüder… Kouen und Kouha, nicht die selbe Mutter haben!“ ,sagte er ernst. „Ja das kann ich bestätigen. Der einzige der die selbe Mutter wie Kouen hat, ist Koumei.“ ,bestätigte ich. „Mein Onkel hatte viele Frauen, bevor er meine Mutter heiratete und er hatte mit vielen von ihnen Kinder…. Auch wenn wir uns nicht sicher sind, ob er wirklich von allen der Vater ist!“ ,gab ich zu und dachte dabei an meine sechs Stiefschwestern, welche nicht bei uns sondern bei ihren Müttern lebten. Der Priester begann zu lächeln, als habe ich genau das gesagt was er hören wollte. „Also wäre es möglich, dass dieser Koutoku Ren, vielleicht auch nicht Kouha Rens Vater sein könnte?“ ,hackte er nach. „Das… das weiß ich nicht!“ ,sagte ich verwirrt, denn darüber hatte ich nie nach Gedacht. Kouha kam sehr nach seiner Mutter, was ein Glück war, denn sie war sehr schön. Genau wie mein Bruder. „Reicht das?“ ,fragte Kouen nun etwas ungeduldig. Der Priester nickte und mein Bruder atmete erleichtert aus. „Natürlich, wie ihr wisst, geht es bei uns in erster Linie nach der Mütterlichen Abstammung, denn Väterlicherseits ist es immer schwer es richtig nachzuweisen, selbst DNA Tests können gefälscht werden!“ erklärte er. „Gerade bei einem Vater wie dem Eurem, ist es daher ein leichtes es zu genehmigen!“ Der Mönch erhob sich. „Folgt mir… er dürfte jetzt fertig sein!“ ,sagte er. Wieder erhoben Kouen und ich uns und folgten dem Mann. Er brachte uns in eine kleine Kapelle. Verwundert sah ich mich um. Sie war wirklich sehr schön. Als ich mich dann wieder Kouen zuwandte hatte er seinen Mantel abgelegt und zum ersten Mal sah ich was er heute darunter trug. Es war ein herrliches und Teures Gewand, mit Goldenen Borten und aufgestickten Drachen auf dem Schwarzen Stoff. Ich hielt die Luft an. Wollte Kouen etwa tun was ich vermutete. Er hielt mir ein Kästchen entgegen und ich wusste was sich darin befand. Meine Mutter würde ausrasten wenn sie das erfuhr. Immerhin würde Kouen ihr gehörig in die Suppe spucken. Die Tür hinter uns öffnete sich und Kouha trat ein. „Kouen was soll das?“ ,rief er aufgebracht. Doch als er Kouen und mich in der kleinen Kapelle stehen sah hielt er inne und griff sich an die Brust. Der Schock war ihm deutlich anzusehen. Ich betrachtete meinen Lieblingsbruder und stellte fest, dass er wirklich unglaublich hübsch aussah. Die Frauen hatten ihm die Haare gemacht und eine Tiara auf seinem Kopf befestigt. Die Robe die er Trug war aus weißer Seide und mit Blau und Silber verziert. Es war mehr als offensichtlich, was hier vor sich ging wenn man alle Teile zusammen zählte. Kouen trat vor den Altar und streckte die Hand nach Kouha aus. „Kouha… ich weiß ich habe dir nichts gesagt und stelle dich hier vor vollendete Tatsachen. Aber ich kann nicht riskieren, dich zu verlieren, vor allem nicht durch die Pläne unserer Stiefmutter. Du hast die Wahl. Du kannst dich jetzt umdrehen und die Kapelle verlassen, dann werden wir diese Lüge weiter leben. Oder du kommst her. Nimmst meine Hand und wirst mein Mann!“ Kouha starrte wir gebannt zu dem Rothaarigen. „Kouen ich… wir sind Brüder… wir dürfen doch nicht…“ Ich sah wie dem Pinkhaarigen die Tränen kamen und wie er hin und her gerissen war. „Ich habe ein Schlupfloch gefunden. Wenn wir hier und jetzt heiraten, ist es legal und anerkannt vor dem Gesetz, einfach weil wir nicht die selbe Mutter haben!“ ,sagte Kouen ernst. Er hatte den Satz noch nicht ganz zu ende gesprochen, da kam Kouha auch schon den Flur entlang gerannt und sprang Kouen in die Arme. „Ich will, ich will, ich will!“ ,rief er überglücklich. Mir wurde warm ums Herz als ich die Beiden so sah und ich fragte mich, wieso ich mich dann nur halb freuen konnte. Natürlich war die Antwort klar und lag auf der Hand, in einem einzigen Wort konnte man sie beschreiben: Judal. Ich wandte mich der Zeremonie zu und musste zugeben das es mir sehr schwer viel nicht zu weinen. Dann kamen die Ehegelübde und Kouen ergriff als erster das Wort. Er nahm Kouhas Hände in seiner und begann zu sprechen: “Ich könnte versprechen dich zu lieben und zu ehren. Ich könnte versprechen, in Gesundheit und in Krankheit für dich da zu sein. Ich könnte sagen, bis dass der Tod uns scheidet. Aber das werd ich nicht. Das wäre ein Versprechen für optimistische Paare. Für Menschen die voller Hoffnungen sind. Aber ich stehe hier an meinem Hochzeitstag nicht optimistisch und voller Hoffnungen. Denn ich weiß das wir es niemals leicht haben werden. Wir leben in einer Welt in der man unsere Liebe vielleicht so wie sie ist niemals akzeptieren wird. Weil wir Beide Männer sind. Weil wir Brüder sind. Aber das ist mir egal. Ich bin mir sicher. Ich bin bereit. Ich weiß es. Und ich will es. Ich kenne dich seit deiner Geburt. Ich war dein ganzes Leben an deiner Seite. Ich habe keinen Tag verpasst. Keinen Moment versäumt der wichtig war. Daher weiß ich das genau: Du bist mein Partner, mein Geliebter und mein allerbester Freund. Mein Herz, schlägt für dich und an diesem Tag, am Tag unserer Hochzeit, verspreche ich dir Folgendes: Ich verspreche dir mein Herz in deine Hände zu legen. Ich verspreche dir mich Meinen Leib. Meine Seele. Mein Leben. Denn ohne dich ist mein Leben vorbei. Kouha! “ Ich spürte wie mir die Tränen wieder hochstiegen und wischte sie mit meinem Ärmel weg, doch Kouha konnte sich nicht mehr beherrschen, er hatte zu weinen begonnen. „So etwas schönes hast du mir noch nie gesagt und ich hatte nie gedacht, dass du das mal sagen wirst!“ ,gab der Pinkhaarige zu und er schniefte leise. „Ich bin so glücklich!“ Als dann Kouha an der Reihe war, wurde er jedoch etwas unsicher. „Ähm… ich… ich habe mich darauf ja nicht vorbereiten können wie du… aber ich werde dir jetzt einfach das sagen, was ich in diesem Moment fühle! Ich, Kouha Ren, nehme Dich, Kouen Ren zu meinem Ehemann, mit dem Wissen im Herzen, das Du mein ewiger Freund, mein Seelenverwandter und meine große Liebe bist. An diesem wundervollen Tag, gebe ich Dir vor Gott und allen, die heute hier mit uns sind, mein heiliges Versprechen, ähm… immer will ich an Deiner Seite sein als dein Vertrauter in Krankheit und Gesundheit, in Freude und Trauer, in guten und in schlechten Zeiten. Ich verspreche Dich bedingungslos zu lieben, wie ich es auch jetzt schon jeden Tag tue. Ich will dir Trost spenden in Zeiten der Not. Dich ermutigen all Deine Ziele zu erreichen. Ich will mit Dir lachen und weinen, jeden Tag. Ich will immer ehrlich zu Dir sein und dich wertschätzen und ehren, solange wir beide leben. Ich will immer an deiner Seite sein. In diesem Leben und in allen die noch Folgen. Mein Herz gehört dir und es wird immer so sein.“ Obwohl es spontan war und etwas unsicher wirkte, so hatte man gemerkt das es Kouha mehr als ernst meinte und das jedes Wort aus seinem Herzen kam. Wieder wechselte der Prister ein paar Worte und schließlich kam die Frage der Fragen. Ich trat mit den Ringen vor. „Ich frage dich Kouen Ren, willst du den hier anwesenden Kouha Ren zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren bis das der Tot euch scheidet?“ „Ja ich will!“ Kouen sprach ernst und zögerte keinen Moment. Dann griff er nach dem Kleineren der Beiden Ringe und nach Kouhas Hand. „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meinem Mann!“ ,sagte er und steckte den Ring an Kouhas Finger. „Nun frage ich dich Kouha Ren, willst du den hier anwesenden Kouen Ren zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren bis das der Tot euch scheidet?“ „Ja, ja, ja, ja, JA!“ ,rief der jüngere Aufgeregt und man sah ihm die Freude sichtlich an. Dann nahm auch er den Ring und steckte ihn an Kouens Finger. „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meinem Mann Kouen!“ „Somit erkläre ich Sie für Verheiratet. Sie dürfen sich nun küssen!“ ,sagte der Priester und genau das taten die Beiden. Kouen zog Kouha fest an sich und küsste ihn verliebt und innig und es wirkte nicht so, als wolle er ihn jemals wieder los lassen wollen. Die Beiden waren wirklich schön zusammen und auch wenn ich mich unglaublich für sie Freute und ihnen alles Glück wünschte, so war ich doch traurig und mir wurde etwas schwer ums Herz. Doch das Leben ging weiter, oder etwa nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)