Eine erbarmungslose Entscheidung von Sharry ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 12 - Abzocke -------------------------------- Kapitel 12 – Abzocke   -Mihawk- „Bist du soweit?“, rief er die Luke hinab und gähnte ausgiebig. „Muss ich das wirklich anziehen?“, kam ihm das Gejammer des Jungspunds entgegen. „Lorenor, wir haben darüber doch gestern gesprochen.“ „Ja, wir haben darüber gesprochen, dass ich in diesem Körper an Land gehe aber…“ „Auf dem Sabaody Archipel ist die Wahrscheinlichkeit groß Journalisten zu begegnen. Mal ganz unbeachtlich sämtlicher Mitglieder der gehobenen Gesellschaft, die aufgrund des Krieges evakuiert worden sind. Es wäre unvorteilhaft wenn man Lady Loreen nicht in ihrer gewohnten Garderobe zu Gesicht bekommen würde.“ „Aber ich dachte du hättest den Leuten erzählt, dass ich krank wäre. Kommt es dann nicht noch viel komischer, wenn ich jetzt über das Archipel schlendere.“ Dulacre konnte das Rascheln von Stoff hören. „Das war vor über einer Woche, in dieser Zeit kann viel passieren. Außerdem würde es zu Lady Loreen passen, sich zu zeigen als wenn nichts gewesen wäre um ihre Krankheit zu überspielen. Dadurch wird die Gerüchteküche angeheizt ohne dass wir auch nur ein Wort dazu verlieren müssen.“ „Das würde also zu mir passen?“, murrte der andere aus den Tiefen des Schiffes leicht beleidigt. „Ich habe gesagt, dass es ein typisches Verhaltensmuster für Lady Loreen wäre, von dir war nie die Rede, nur von der Figur die du verkörperst.“ Der Jüngere lachte trocken und kam die Leiter hochgeklettert. „Machst du das mit Falkenauge auch? Die Figur die du verkörperst?“ Der verwandelte Pirat trug ein schlichtes, schwarzes Kleid mit zierlicher Spitze als Verzierung. Er drehte seinen Rücken zu Dulacre um ihn den Reißverschluss schließen zu lassen. Was er auch tat, obwohl es ihm um die Nasenspitze herum ganz warm wurde. „Natürlich. Du hast doch mittlerweile mit Sicherheit bemerkt, dass ich und Falkenauge relativ wenig gemein haben. Ich erfülle das Bild, welches von mir erwartet wird um im privaten Leben meine Ruhe zu haben. Es wäre wünschenswert wenn du das auch versuchen würdest.“ Der andere schnaubte leise, erwiderte jedoch nichts und zog sich einen leichten Sommermantel über. Dulacre schulterte sein Schwert und auch Josei. „Dann lass uns losgehen.“ Sie hatten bereits an einem der abgelegenen Grooves angelegt, abseits von all dem Trubel. Der Jüngere seufzte und sah einen Moment zu ihm herüber, ehe er seinen schwarzen Hut tief ins Gesicht zog, doch sein Blick hatte nicht ihm gegolten, sondern Josei hinter seinem Rücken. „Was ist denn, Lorenor?“ Erneut seufzte der andere ehe er schließlich an Dulacre vorbei von Bord ging. Einen Moment sah er dem Jüngeren nach. Ihm war nicht bewusst gewesen, wie sehr es den anderen zu stören schien, sein Schwert nicht selbst zu tragen. Es war etwas, was der Samurai gut verstehen konnte. Schließlich trug er Yoru auch immer und überall mit sich herum, auch wenn eher aus praktischen Gründen. Ein wahrer Schwertkämpfer hatte nun mal eine ganz besondere Bindung zu seinen Schwertern und es sprach für Lorenor, dass er darunter litt, sie nicht bei sich haben zu können. „Lorenor.“ Er folgte dem anderen und wollte ihm erklären, warum diese Handlung notwendig war. Doch dieser winkte einfach nur ab. „Jaja, ich weiß, ich weiß, bin ja nicht blöd. Es ist sicherer so und es passt nicht zu der ehrenwerten Lady Loreen mit einem Schwert herumzulaufen. Ich hab’s schon verstanden.“ „Lorenor.“ Die Laune des anderen schien einen neuen Tiefpunkt erreicht zu haben. „Wo sind wir hier überhaupt?“, entgegnete der verzauberte Pirat und augenrollend akzeptierte der Samurai, dass sie dieses Thema nicht näher besprechen würden. „Auf Groove 53, hier sind nur die Werften und da diese seit dem Krieg geschlossen sind, ist hier momentan wenig Betrieb.“ Immerhin handelte zumindest er nicht unüberlegt. Natürlich hätte er auch an der Marinebasis oder an einem der anderen Grooves anlegen können, aber hier war deutlich weniger los und von hier aus kam man ziemlich schnell zu Groove 13 und das war schließlich auch ihr Ziel. „Und wo laufen wir jetzt hin? Weißt du etwa, wo die Sunny ist?“ Er sah den anderen von der Seite her an, die Krempe vom Hut wippte bei jedem Schritt. „Ich habe meine Vermutungen, aber zunächst einmal möchte ich Shakuyak in ihrer Bar besuchen.“ „Und wieso das? Die liegt doch im gesetzlosen Viertel, oder?“ „Sehr richtig. Aus zwei ganz einfachen Gründen. Zum einen hat Kanan mich heute Morgen angerufen, dass Shakuyak dich eingeladen hat sie doch zu besuchen wenn wir bereits unterwegs sind und zum anderen weiß Shakuyak immer was auf dem Archipel vor sich geht. Vielleicht hat sie sogar etwas über deine Crew gehört.“ „Hmm“, machte der andere nur zustimmend. Nach einer Weile flüsterte er dann: „Sie hat mich eingeladen? Dich nicht.“ Nun musste Dulacre ein Lachen unterdrücken. „Oh nein. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, Shakuyak und ich können uns nicht wirklich leiden. Vermutlich würde sie mich nicht einmal hereinlassen, wenn du nicht dabei wärest.“ Der andere lachte nun auch leise. Die wenigen Menschen, die unterwegs waren betrachteten sie mit großen Augen, doch keiner stellte sich ihnen in den Weg. „Stand in der Zeitung eigentlich etwas über Lady Loreen?“, murrte der Jüngere dann, „oder war der Krieg denen ausnahmsweise mal wichtig genug.“ Der Samurai grinste weiterhin: „Habe ich dir nicht gesagt, wie klug es ist selbst die Zeitung zu lesen?“ „Meinst du Perona würde mich lassen? Sie schneidet immer abertausende Artikel aus und benutzt den Rest um die Feuerstelle anzuzünden.“ Langsam kamen sie vorwärts. „Du willst mir also sagen, dass du die ganze letzte Woche nicht einmal Zeitung gelesen hast?“ „Nur die, die du gestern mitgebracht hast.“ Er seufzte. „Ach je.“ „Jetzt ach je mich nicht. Stand was drin oder nicht?“ Sie hatten schon fast die Brücke zu Grove 10 erreicht. „Zwei Tage nach deinem Verschwinden gab es einen großen Artikel darüber, dass man gesehen hat wie Lady Loreen in einem Krankenbett von Mary Joa weggebracht wurde und am Tag vor dem Krieg gab es eine große Geschichte über deinen Besuch auf Mary Joa, dazu passte natürlich dein dramatisches Verlassen ganz ausgezeichnet. Vielmehr stand in der Zeitung selbst nicht, aber dafür in einigen Klatschblättern.“ Der Jüngere schüttelte sich leicht. „Ich will gar nicht wissen, was die so geschrieben haben.“ „Da vorne beginnt die Zone der Gesetzeslosen. Ich würde also begrüßen, wenn du mir nahe bleiben würdest“, entgegnete Dulacre kühl. „Was? Glaubst du ich komme nicht mit ein paar Kleinkriminellen klar?“ „Ich glaube, es wäre sinnvoller der Welt nicht zu zeigen, wie fähig du in dieser Gestalt bist. Der Überraschungseffekt könnte dir irgendwann einmal von Nutzen sein.“ Darauf erwiderte der andere nichts und blieb auch artig in seiner Nähe. Nicht, dass ihnen hier Menschen begegneten. „Hier ist ja noch weniger los“, meinte der andere, „wo sind die denn alle?“ „Du vergisst wer hier neben dir geht, mein Freund. Ich bin dafür bekannt grundlos und erbarmungslos Menschen umzubringen. Keiner dieser Ganoven möchte von mir bemerkt werden.“ „Gib nicht so an, ist doch nichts besonderes.“ „Ach, ich vergaß mit wem ich sprach...“ „Was soll das denn jetzt wieder heißen?“ Während sie sich gegenseitig abwertende Kommentare an den Kopf warfen gingen sie weiter.   -Zorro- „Da vorne ist Shakuyaks Bar“, erklärte der Samurai als sie erneut eine Brücke überquerten. An einem Baumstamm in der Nähe konnte Zorro 13 lesen. Aufmerksam sah er sich um, sah die aufsteigenden Blasen und die seltsamen Gefährte. Diese Insel schien voller Wunder zu stecken und Abenteuer lag in der Luft, er konnte beinahe die laut singende Stimme seines Kapitäns hören. Ruffy hatte es hier mit Sicherheit gefallen. Allmählich kamen sie einem kleinen Gebäude näher auf dessen Schild Bottakuri Bar stand. „Abzocke“, murmelte er. „Ja, das passt sehr gut zu Kanans Schwester“, schmunzelte der Samurai an seiner Seite. „Wollen wir hinein?“ Diese Frage erwartete keine Antwort. Zorro hoffte einfach nur, dass Shakky wirklich ein paar nützliche Informationen für ihn hatte. Als der andere die Tür aufriss kam ihnen gerade eine ältere Männerstimme entgegen: „Dann mache ich mich jetzt auf den Weg. Bis bald.“ Wem die Stimme gehörte konnte Zorro nicht sagen, denn bis auf die schlanke Schwarzhaarige, die Zorro schon auf Sasaki kennen gelernt hatte, war die kleine Bar leer. Shakky putzte gerade den Tresen, doch schaute auf und sah Zorro direkt an. „Vielleicht solltest du noch einen Moment warten“, sagte sie mit einem Grinsen in der Stimme, „wir haben Besuch.“ „Besuch? Und wer?“ Der Mann im Hinterzimmer klang überrascht. „Freunde vom Strohhut“, entgegnete Shakky und lächelte ihn ganz offen an. Sie weiß es! Dulacres Stimme hallte durch seinen Kopf. „Tatsächlich?“, fragte der Mann erneut und tauchte im Türrahmen hinter Shakky auf. Er war etwas größer als Zorro in seiner richtigen Gestalt und hatte schulterlange weiße Haare sowie einen weißen Bart. Eine Narbe zeichnete sein rechtes Auge und er trug eine Brille. Zorro wusste augenblicklich, dass dieser Mann gefährlich war. „Der dunkle König“, sprach Dulacre neben ihm beinahe entspannt. „Was für ein Zufall dich hier zu sehen.“ Der alte Mann sah den Samurai mit einem flüchtigen Lächeln an: „Mihawk Falkenauge Dulacre, es ist lange her. Du bist ja ein richtiger Mann geworden.“ „Und du bist alt geworden“, entgegnete Mihawk kühl. „Oh ja“, lachte der Alte entschuldigend, „die Zeit macht vor keinem von uns halt.“ Dann sah der dunkle König Zorro an, legte einen Moment den Kopf schräg, eilte dann zu ihm, verbeugte sich tief und nahm seine Hand. „Silvers Rayleigh mein Name. Enchanté meine Liebe.“ Zorro sah etwas unwohl zu diesem Mann hinab, schließlich wusste er wer der andere war. „Rayleigh, ich glaube du verunsicherst unseren Besuch“, meinte Shakky mit einem Schmunzeln. Der Angesprochene hob verwundert den Kopf. „Natürlich, tut mir leid, aber bei so einer hübschen Dame musste ich einfach sofort reagieren. Loreen war der Name, nicht war meine Liebe?“ „Nicht ganz“, antwortete Shakky bevor Zorro auch nur ein Wort rausbekam. Sie weiß es! Verwirrt sah der alte, ehemalige Pirat zur Barfrau hinüber und machte einen Schritt zurück. „Wie meinst du das?“, fragte Rayleigh, aber die Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. Dann sah der Ältere wieder zu ihm und den Samurai. „Warum wolltest du, dass ich bleibe Shakuyak?“, fragte der alte Mann erneut ohne den Blick von ihm abzuwenden. „Weil du ihm ein paar Antworten schuldest“, kam ihre mystische Antwort. Sie weiß es! „Ihm? Mihawk, ich wusste nicht, dass du irgendwelche Fragen an mich hast. Das tut mir leid, die werde ich natürlich sofort beantworten.“ „Nicht ich“, entgegnete der Samurai. Schnell starrte Zorro zu Dulacre hinauf. Warum tat er das? „Du kannst ihm die Wahrheit sagen“, sagte Dulacre ruhig und begegnete seinem Blick, „er wird dich nicht verraten und außerdem weiß Shakuyak es ja bereits.“ „Natürlich.“ Die Barfrau lachte. „Ich wurde sofort misstrauisch als ich gehört habe, dass unser kleiner Mihawk ein Mädchen kennen gelernt hat. Es heißt doch, um ein Monster zu töten braucht es ein anderes Monster. Ich glaube um einen Schwertkämpfer zu zähmen braucht es einen anderen Schwertkämpfer.“ „Wie bitte?“ Silvers Rayleigh war offensichtlich verwirrt. „Was meint ihr zwei? Bist du nicht Lady Loreen aus der Zeitung?“ Zorro nickte. „Doch ist sie“, stimmte auch Shakky zu, „aber sie ist auch einer der Strohhüte.“ „Was?“ „Ja“, sagte Zorro ehe wieder einer der anderen ihm zuvorkommen konnte, „in Wirklichkeit bin ich Lorenor Zorro.“ Er nahm seinen Hut ab. Nun sah der andere ihn mit großen Augen an. „Das verschollene Crewmitglied“, murmelte er leise, „du willst der Nachzügler Lorenor Zorro sein?“ Zorro nickte. Er hätte sich doch verwandeln sollen. „Aber… Aber… Oh, jetzt verstehe ich. Du gehörst zu diesen, ach wie hießen sie noch. Jaja, ich hab schon mal jemanden wie dich getroffen. Natürlich nur so macht das Sinn.“ „Wir sind nicht hier um über Lorenors Geschichte zu sprechen“, unterbrach Dulacre kühl, „wir sind hier weil wir herausfinden wollen, was genau mit den Strohhüten passiert ist. Und wie ich euren Worten entnehmen kann, waren sie hier.“ Zorro sah zu dem anderen hinauf. Wie schaffte der andere es immer selbst jetzt so gelangweilt zu wirken? Kurz sah der dunkle König zu Mihawk auf doch dann sah er Zorro wieder mit diesen neugierigen Augen an. „Das kannst du wohl laut sagen, Mihawk. Tatsächlich wollte ich mich gerade auf dem Weg zu Ruffy machen.“ „Wirklich?“, entkam es Zorro. „Du weißt wo er ist?“ „Er ist auf der Insel der Frauen, bei Boa Hancock“, antwortete der alte Mann. „Amazon Lily, wie erwartet“, warf Mihawk ein. „Und warum willst du zu ihm?“, fragte Zorro misstrauisch nach. „Also, das ist etwas komplizierter“, entgegnete Rayleigh. „Vielleicht sollten wir uns setzen und ich erkläre alles von Anfang an.“ Wenig später saß Zorro auf einem der Barhocker, neben ihm der dunkle König, hinter seinem Rücken Dulacre, der sich nicht hinsetzen wollte. Auf der anderen Seite des Tresens stand Shakky und bereitete ihnen etwas zum Trinken zu. Dann fing Rayleigh an zu erzählen. Er erzählte davon, wie die Strohhüte einem Freund von ihm Namens Okta geholfen hatte. Dieser Name kam Zorro gefährlich bekannt vor und seine Vermutung bestätigte sich im Laufe der Geschichte. Rayleigh erzählte von dem Fischmenschen Okta, der Meerjungfrau Camy und ihrem Lehrmeister Pappag. Er erzählte von einer Entführung und der Human Auction, wo er auch Zorros Freunde kennen gelernt hatte. Er erzählte von den Weltaristokraten. Mihawk schaltete sich dabei kurz ein und wies Zorro daraufhin, dass einer dieser Himmelsdrachenmenschen auch damals auf dem Ball gewesen war und mit Zorro hatte den letzten Tanz tanzen wollen. Der alte Mann erzählte ihm von der Unterhaltung, die er mit den Strohhüten geführt hatte, erwähnte dabei auch, wie seine Crew über Zorro gesprochen hatte und wie neugierig sie den dunklen König gemacht hatten. Schließlich erzählte Rayleigh ihm, dass er die Thousand Sunny für die Piraten beschichten wollte und davon wie sie angegriffen worden waren. Zorro hörte dem allem zu, es passte alles haargenau zu seinen chaotischen Freunden. „Das heißt sie hatten also vor dich in drei Tagen wieder zu treffen?“, fragte Dulacre nach als der ältere Mann seine Geschichte beendet hatte. Daraufhin nickte dieser. „Das bedeutet, dass sie sich jetzt alle auf den Weg machen werden“, murmelte Zorro, „spätestens nachdem sie das von Ruffy und Ace gehört haben. Sie werden nach hier kommen, genau wie ich.“ Für einen Moment waren alle Anwesenden ruhig. „Warum wolltest du zu Ruffy?“, fragte Zorro dann Rayleigh. Dieser sah ihn eine gefühlte Ewigkeit lang an. „Genau, Wiedergeborene. Du bist ein Wiedergeborener oder? Deswegen bist du am leben und in diesem Körper.“ Zorro war nicht nur leicht überrascht. „Woher weißt du das?“ „Tatsächlich bist du nicht der erste deiner Art den ich treffe.“ Der alte Mann schien einen Augenblick lang nachzudenken. „Sag mir Zorro – ich darf dich noch Zorro nennen, oder? Jetzt wo ich weiß, wer du bist, kommt mir Loreen so unpersönlich vor - wie schätzt du deine Stärke ein? Kannst du dich bereits verwandeln? Weil wenn ich ehrlich bin, so wie du jetzt hier vor mir sitzt beruhigt es mich sehr zu wissen, dass Mihawk dich die ganze Zeit mit Adleraugen beobachtet.“ „Falkenaugen“, murmelte Shakky auf der anderen Seite ihres Tresens und prustete in ihr Glas. „Ich kann mich verwandeln“, antwortete Zorro und ignorierte die Barfrau, „und ich bin natürlich in dieser Gestalt deutlich schwächer als sonst.“ Er nippte an seinem Getränk. Der andere nickte. „Mihawk, du bist ein fähiger Kämpfer, wie gut schätzt du Zorro ein?“ Zorro spürte wie der Mann hinter ihm die Arme verschränkte. „Er ist talentiert, aber er kann noch kein Haki anwenden. Wenn er noch diese Woche mit seiner Crew in die neue Welt aufbricht gehe ich davon aus, dass er innerhalb des nächsten Monats sterben wird.“ Er wirbelte zu dem anderen herum. Das hatte er ihm nie gesagt. „Was?! Wieso…?!“, fing er an doch Rayleigh unterbrach ihn: „Oh, du hältst ihn also für so schwach?“ „Nein, im Gegenteil. Aber die Wahrheit ist, dass er zu den Stärksten seiner Crew gehört. Wenn überhaupt ist der Strohhut stärker und da es Lorenors Devise ist, dass der Kapitän auf jeden Fall überleben muss, wird Lorenor selbst der erste sein der stirbt, um seine Freunde zu beschützen.“ „Wie auf der G6“, murmelte Rayleigh. „Wie auf der G6“, bestätigte Mihawk. „Könntet ihr aufhören über mich zu reden, als wäre ich nicht in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen?!“, knurrte Zorro wütend. Beide Männer sahen ihn nun an. „Ihr versteht es vielleicht nicht. Aber wenn Ruffy sagt, dass wir weiterreisen, dann werde ich ihm folgen.“ „Sturkopf“, murrte der Samurai hinter ihm. „Und wenn Ruffy sich dazu entscheiden würde, die Crew erst nach einer gewissen Zeit wieder zusammenzuführen. Was würdest du dann tun?“ Rayleigh sah ihn direkt an. Verwirrt lehnte Zorro sich ein bisschen zurück. „Naja, also falls Ruffy das wirklich tun würde – was sehr untypisch für ihn wäre – dann würde ich diese Zeit nutzen um stärker zu werden, stark genug und noch stärker und dann würde ich hier auf ihn warten.“ „Was hast du vor, Rayleigh?“Der Samurai hinter Zorro klang kühl wie eh und je. „Ich habe einen Plan. Deswegen wollte ich mich zu Ruffy aufmachen, um mit ihm drüber zu reden.“ „Was für ein Plan?“, hakte der Samurai nach. „Ich möchte ihn trainieren und ich möchte, dass er sich Zeit nimmt stärker zu werden. Denn ich sehe das ähnlich wie du Mihawk. Wäre doch eine Schande eine so viel versprechende Crew so früh zu verlieren.“ „Wie viel Zeit?“, murmelte Zorro direkt. „Zwei Jahre.“ Er erstarrte. „Und wie sollen die anderen Crewmitglieder davon erfahren?“, fragte der Samurai hinter Zorro. Und dann redete der ehemalige Pirat erneut. Er redete von Bartholomäus Bär, von Revolutionären, von Amazon Lily, von Boa Hancock. Er redete von einem erneuten Angriff auf Marine Ford und von einem zweijährigen Training. „Du hast es gesehen, nicht war Mihawk, auf dem Schlachtfeld. Er besitzt das Königshaki, natürlich muss er lernen es zu kontrollieren, sowie die anderen Hakitypen auch. Ich denke er wird es schnell lernen.“ Mihawk hinter Zorro antwortete darauf, doch Zorro hörte ihm nicht zu. Eine Weile redeten die beiden Männer. „Was denkst du, Zorro? Wird er darauf eingehen?“ Langsam sah er auf und traf den Blick des alten Mannes. Knapp ein halbes Jahr war er mit Ruffy zusammen unterwegs gewesen und nun wollte dieser Mann sie für zwei Jahre trennen. Für ganze zwei Jahre? Sechs Monate. Er hatte selbst schon eingesehen, dass er Zeit brauchte, mehr Zeit um stärker zu werden, aber länger als ein halbes Jahr hätte er nie im Leben zugelassen. Ich will nie wieder in der Position sein, meinen Käpt’n nicht beschützen zu können und dafür muss ich stärker werden. Aber wenn er ganz ehrlich war, so hatte er doch schon lange genug gewusst, dass sechs Monate dafür nicht ausreichen konnten. Nur dank der Gnade Bartholomäus Bärs hatte er sich damals für Ruffy opfern dürfen um ihn zu retten. Er war auf dessen Gnade angewiesen gewesen. Im Kampf gegen die Marinesoldaten der G6 hatte er Ruffy nicht vor schlimmen Verletzungen bewahren können. Hatte ihm danach im Stich gelassen, ihn alleine gelassen. Aber er wusste, selbst wenn er dabei gewesen wäre, selbst wenn die G6 nie passiert wäre, selbst wenn er bei seiner Crew auf dem Sabaody Archipel gewesen wäre, er hätte nichts verhindern können, oder? Nein, er hätte nicht verhindern können, dass die Crew vernichtend geschlagen wurde. „Ja“, flüsterte er dann zögernd, „wenn du es ihm mit genau den gleichen Worten erklärst wird er es machen und sonst sag ihm...“ Er zögerte. „Sag ihm, dass ich auch auf ihn warten werde. Ich will, dass er der König der Piraten wird und um ihn dabei unterstützen zu können muss ich noch stärker werden.“ Der alte Mann nickte und stand auf. „Gut, dann werde ich mich jetzt auf den Weg machen.“ Er ging zur Tür. „Rayleigh“, murmelte Zorro, „sag ihm nicht das, was ich dir gerade gesagt habe.“ Nun sah der andere ihn an. „Das wird nicht nötig sein. Du brauchst ihm nichts von mir auszurichten.“ Der alte Mann nickte, hob einen Seesack hoch und ging hinaus. „Lorenor?“ Er sah zu dem Samurai auf. „Okay“, nickte Zorro, „lass uns zurück fahren. Schließlich muss ich doch lernen wie man Haki anwendet.“ „Was? Woher kommt denn dieser Sinneswandel?“ Zorro stand nun auch auf. „Na wenn ein Vollpfosten wie Ruffy es lernen kann, dann schaff ich das doch locker.“ Dulacre lachte laut auf. „Nun gut, dann lass uns auch aufbrechen.“ „Einen Moment noch Mihawk.“ Shakky stand noch hinter der Theke und hielt dem Samurai einen Zettel hin. Sie grinste böse. „Hier die Rechnung, du möchtest doch nicht die Zeche prellen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)