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Opposites Attract

von

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Sobald er in seinem Auto saß, schlug Gautam die Hände vors Gesicht. Das war der peinlichste Abgang gewesen, den er jemals hingelegt hatte. Warum hatte er Hansa nicht wie ein normaler Erwachsener sagen können, dass er sie in diesem Club gesehen hatte? Oder sich am besten gleich den überflüssigen Kommentar verkneifen können? Sie hatte Recht damit, dass es ihn absolut nichts anging, was sie in ihrer Freizeit veranstaltete. Und es interessierte ihn genau genommen ja auch gar nicht.

Mit einem Stöhnen warf er seinen Kopf nach hinten gegen den Autositz und fuhr sich frustriert mit den Händen durchs Haar. Er war heilfroh, dass das Wochenende bevorstand und er Hansa die nächsten zwei Tage nicht sehen musste. So war lange genug Zeit, dass Gras über die Sache wachsen konnte – das hoffte er zumindest.

Er atmete tief durch und startete den Motor, um seine Heimfahrt anzutreten. Als er eine halbe Stunde später in seiner Wohnung ankam, wartete Bhavna bereits auf ihn. Sie wohnten zwar offiziell noch nicht zusammen, aber es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht bei ihm war. Gautam wartete eigentlich nur darauf, dass sie ihm vorschlug zusammenzuziehen.

„Wie war dein Tag?“, erkundigte Bhavna sich, nachdem er ihr einen kurzen Begrüßungskuss gegeben und sich an den Küchentisch gesetzt hatte. Sie war gerade dabei, Tee zu kochen.

„Gut“, log er. „Die Präsentation lief ohne Probleme und wir können mit unserem bisherigen Plan weitermachen.“ Es war ihm viel zu unangenehm, ihr von seinem beinahe katastrophalen Fehler zu erzählen. Er hatte auch nicht erwähnt, dass Hansa ihm gestern eigentlich die Zusammenarbeit gekündigt hatte. Bhavna wusste nicht, was für ein nachtragender und bissiger Mensch er sein konnte und diese Seite von ihm wollte er auch gerne weiterhin vor ihr geheim halten.

„Das freut mich“, meinte sie lächelnd und stellte zwei Tassen Chai auf den Tisch, bevor sie sich auf seinen Schoß setzte. Er legte einen Arm um ihre Taille und trank einen Schluck von seinem Tee.

„Sag mal, hast du Lust, dieses Wochenende zu meinen Eltern zu fahren? Ich war schon viel zu lange nicht mehr da und dich würden sie auch gern mal wieder sehen.“ Bhavna sah ihn erwartungsvoll an, doch Gautam zögerte. Ihre Eltern waren ohne Zweifel sehr nette Menschen, doch waren sie auch sehr bemutternd. Seine eigenen bereits vor Jahren verstorbenen Eltern waren zwar auch stets fürsorglich gewesen, aber auf eine eher distanziertere, pragmatischere Art. An so viel Körperkontakt und Aufmerksamkeit war er nicht gewöhnt und er mochte es auch nicht besonders. Um Bhavna nicht zu verletzen, behielt er das allerdings lieber für sich und machte gute Mine zum bösen Spiel.

„Natürlich. Lass uns am besten morgen nach dem Frühstück losfahren. Um die Zeit dürfte noch nicht so viel Verkehr sein und wir sind noch vor dem Mittag bei deinen Eltern“, schlug Gautam vor, woraufhin Bhavna ihm eins ihrer strahlendsten Lächeln schenkte und einen Kuss auf die Stirn drückte.

Er dagegen fühlte sich nicht einmal halb so enthusiastisch. Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob es eigentlich normal war, wie sehr er sich vor Bhavna verstellte. Doch so schnell wie der Gedanke gekommen war, war er auch wieder verschwunden, und Gautam trank seinen Tee.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mindgames
2014-06-18T11:21:05+00:00 18.06.2014 13:21
Soso, Gautam, Hansas Privatleben interessiert dich also eigentlich gar nicht? Na, ob ich ihm das glauben kann? :D

War aber wieder ein super Kapitel! :)
Bhavna finde ich stellst du gut dar, dass sie sich bei Gautam bereits wie zu Hause fühlt^^ und dass er gute Miene zum bösen Spiel macht verstehe ich zwar, aber dass er sich anscheinend des Öfteren vor ihr verstellt..?
Na, ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht ;)

Lieben Gruß und bis dann <3



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