Your Name von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4     Mein Blick fällt auf mein Smartphone. Freitag 13:27 Uhr Ich seufze und wende mich wieder meiner Arbeit zu. Meine Unterlagen sind komplett über den kleinen Esstisch verstreut. So sieht es jedes Mal aus wenn ich von zu Hause aus arbeite. Noch dazu, bin ich erst vor drei Stunden aus dem Bett gekommen. Dass ich so lange bei Taki bleiben würde, war eigentlich nicht geplant… So gesehen, war eigentlich gar nichts von all dem geplant. Noch immer kann ich seinen Kuss schmecken. Ich schnaube amüsiert. Als ich ihn in Tokio besuchen wollte, kam mir eben diese Frage in den Sinn. Ich hatte mich ernsthaft gefragt wie es sein würde Taki zu küssen. Eigentlich war ich schon damals in ihn verliebt, wollte es mir aber nicht eingestehen, aber jetzt, nach so langer Zeit… Ich bin einfach nur froh ihn endlich gefunden zu haben. Mein schrilles Bing holt mich aus meinen Gedanken. Ich stöhne auf als ich auf meinen Display schaue. „Oh Saya…“   Sayaka                       13:36   Sag mal, was war denn das gestern? Wer war dieser Kerl? Und was war eigentlich mit euch Beiden los? Ist da was gelaufen?   Vier Fragen in einer Nachricht… Soll ich ihr das jetzt alles schreiben?   Erzähl ich dir ein anderes Mal., versuche ich sie abzuwimmeln.   Mit meinem Blick wieder zum Bildschirm gerichtet, versuche ich mit meiner Arbeit zu Recht zu kommen. Aber wieder Bing!   Sayaka                       13:37   Okay, aber dann verrat mir doch wenigstens wie ihr zueinander steht.   Wieder seufze ich. So viel kann ich ihr wahrscheinlich zugestehen.   Na gut! Aber bitte, löcher‘ mich jetzt nicht mit weiteren Fragen, die beantworte ich dir bei einer Tasse Kaffee. Wir sind ein Paar ♥   Ich muss selbst schmunzeln als ich es abschicke. Ich fühle mich wieder wie ein Teenager.   Ich starte den Dritten Versuch mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren. Belebend klopfe ich mit den Handflächen gegen meine Wangen. Ich schalte das WLan und die mobilen Daten von meinem Handy aus, sowie den Ton und versuche im Eiltempo den Berg aus Papier abzuarbeiten.   . .   Mitsuha ♥        14:03   Wie ist dein Tag bisher?   Ich schmunzele. Ich hatte schon Angst, dass alles wieder nur ein viel zu schöner Traum war.   Hektisch, aber ich habe jetzt Feierabend. Sitze noch mit den Jungs im Café.   Mitsuha ♥        14:10   Du Glückspilz. Ich habe hier noch ein bisschen was liegen… Da wäre ich auch gerne dabei.“   „…der scheint aber einen sehr interessanten Gesprächspartner zu haben.“ „Ja, so abwesend hab ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Hey Taki!“ Mein Kopf schnellt nach oben. „Eh, was?“ Ich sehe in die verwunderten Gesichter von Tsukasa und Takakgi. „Sag mal, ist alles klar bei dir? Du wirkst irgendwie abwesend.“ Ich erwidere den verwunderten Gesichtsausdruck. „Ja, alles klar.“ Ich sende noch schnell eine Nachricht an Mistuha, bevor ich das Handy neben mein Glas mit dem Latte Macchiato lege. Die beiden beäugen mich kritisch. Unbeeindruckt, nehme ich einen Schluck von der warm-herben Flüssigkeit. Mein Handy vibriert. Mitsuhas WhatsApp Icon erscheint auf meinem Display. Interessiert mustern Tsukasa und Takagi mein Smartphone. Dann scheint es, als verlaufe die Situation wie in Zeitlupe. Bis ich verstehe was los ist, ist es zu spät. Takagi greift nach meinem Smartphone und sieht sich die Nachricht von Mistuha an. „Wer ist die denn?“, fragt er und hebt vielsagend die Augenbrauen. „Mitsuha?“, fragt Tsukasa. „Und ein Herz hintendran?“ „Die is echt hübsch…“, stellt Takagi anerkennend fest. Ich lehne mich mit hochrotem Kopf über den Tisch, um mein Handy zurück zu erobern, aber ohne Erfolg. „Bis später ich freue mich auf dich…Herzemoji.“, liest Takagi ihre Nachricht theatralisch vor. „Sag mal, was läuft denn da? Ich wusste gar nicht, dass du dich mit einer Frau triffst“ Endlich! Ich bekomme mein Handy zu greifen und stecke es gleich in meine Hosentasche. „Nichts.“, versuche ich das ganze abzutun. Die ganze Situation nervt mich jetzt schon. „Nichts?… danach sieht es aber nicht aus, Taki.“, ergänzt Tsukasa. Haben die sich jetzt gegen mich verschworen? „Wie kommst du eigentlich an so eine Braut?“, Takagi lehnt sich in den Sessel zurück und grinst frech. „Was soll das denn heißen?“ „Du bist unfair Takagi. Taki hätte auch beinahe Miki rumgekriegt.“ Was läuft hier gerade? Fast sprachlos beobachte ich die merkwürdige Situation. Wie gern ich gerade mit Mitsuha den Körper tauschen würde… Die Beiden lachen. Irgendwie finde ich die Situation alles andere als komisch. „Also, was läuft zwischen dir und dieser Mitsuha?“, fragt Tsukasa. Ich seufze. Ich werde heute wohl nicht drum herum kommen, ihnen diese Geschichte irgendwie glaubhaft zu machen. Gott sei dank haben wir das Thema gestern schon geklärt. Ich erzähle den Beiden also die Geschichte, die ich mit Mitsuha vereinbart hatte. „Naja und vor ein paar Tagen haben wir uns durch Zufall in der Bahn getroffen und uns verabredet. Wir haben viel geredet, Altlasten geklärt und wie ihr schon gesehen habt, treffe ich mich heute wieder mit ihr.“ Die Beiden sehen mich noch einen kurzen Moment stumm an, bevor sie die ganze Geschichte mit einem Axel zucken abtun und sich endlich ihrem Kaffee widmen. Super Mitsuha! Sie haben es geschluckt. „War sie das Mädchen, wegen dem wir damals nach Itomori gefahren sind?“ Ich seufze. Die geben auch keine Ruhe. Ich nicke. „Naja ich habe nach dem Kometenabsturz nichts mehr von ihr gehört. Ich wusste ja nicht, dass sie in Itomori gelebt hatte. Und sie dann in den umliegenden Kommunen zu suchen wäre einfach zu aufwendig für zwei Tage gewesen.“ Tsukasa und Takagi nicken zustimmend. Damit ist das Thema erledigt…hoffentlich.   . .   Taki♥               15:21   Deine Geschichte hat mir heute das Leben gerettet! Bin jetzt auf dem Weg. Ich hoffe du magst Latte Macchiato ;-)   Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich entsperre den Bildschirm meines Smartphones und betrachte nochmal das Profilbild seines WhatsApp Accounts. Sein Gesicht hat sich eigentlich kaum zu damals verändert. Seine Züge sind markanter geworden, aber der Ausdruck und die Wärme in seinen Augen ist dieselbe wie damals.   Ich räume meine Arbeit vom Tisch und packe alles in die Tasche, die ich immer ins Büro mitnehme. Ich beseitige das restliche Chaos des Morgens. Als ich den letzten Stift in den Becher auf meinem Schreibtisch stelle, klingelt es auch schon. In der Eile habe ich ganz vergessen mich umzuziehen, aber, wenn ich es recht bedenke, wir haben im Körper des jeweils anderen gesteckt. Wir kennen uns in den wohl schlimmsten Verfassungen. Da wird ihm eine Jogginghose wohl nicht viel ausmachen. Es klingelt nochmal. Ich schüttle den Kopf und hole mich selbst aus meinen Tagträumen, haste zur Tür und ziehe sie auf. Eine sommerliche Brise weht mir entgegen als Taki mir schon einen Kaffeebecher entgegen hält. „Hallo.“, sagt er schlicht. „Hey.“, ich klinge erleichtert… und fühle mich auch so. Wir haben so lange nach dem jeweils anderen gesucht, dass ich ihn gar nicht mehr loslassen möchte. „Danke. Komm rein.“ Ich schließe die Tür hinter uns und führe ihn durch die Wohnung. Da ich mit meiner Schwester hier lebe, ist alles ein wenig kuscheliger. In meinem Schlafzimmer steht, ähnlich wie bei ihm, ein kleiner Beistelltisch. Ich stelle meinen Kaffee darauf ab und helfe Taki aus seinem Sakko raus. Er sieht im Anzug ein bisschen unbeholfen aus. „Na, was steht heute auf dem Plan?“, frage ich. „Erst mal das.“, sagt er und im gleichen Moment spüre ich seine Lippen auf meinen. Ein wirklich schönes Gefühl… Dann nimmt er mich in seine Arme. „Du glaubst nicht, wie gerne ich heute den Körper mit dir getauscht hätte.“, gesteht er lachend. „Oh, was ist denn passiert?“ „Takagi und Tsukasa… die beiden sind mir ganz schön auf die Pelle gerückt.“ Ich kichere. Ich kann es mir gut vorstellen. Armer Taki! Sie haben ihn bestimmt ausgequetscht. „Erzähl mir davon!“, bitte ich und wir setzen uns zum Tisch und nehmen unseren Kaffee.   . .   Es ist so leicht sich mit Mitsuha zu unterhalten. Sie weiß eben ganz genau über mein Leben Bescheid, selbst nach fünf Jahren. Als ich ihr von der Geschichte erzähle, beginnt sie laut zu lachen. Ich glaube, ich tue ihr ein wenig Leid, aber auch ich stimme in ihr Lachen ein. „Die Beiden sind echt klasse.“, Mistuha ringt immer noch nach Luft. „Aber keine Sorge, Sayaka war noch schneller als Tsukasa und Takagi.“ Sie hält mir ihr Telefon hin und ich überfliege kurz die Nachrichten. „Sie wird dich komplett löchern.“, sage ich. „Das glaube ich auch.“ „Ich bin auf die Sache mit dem Paar gar nicht erst eingegangen, sonst wäre ich da nicht mehr lebend rausgekommen.“, sage ich lachend. „Naja, wenn ich bei Null angefangen hätte, wäre es nicht bei den paar Sätzen geblieben.“ Wir seufzen Beide. Wir werden wohl noch viel zu erklären haben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)