Der letzte Drache von Lucian1997 (Die Suche nach der Flamme des Lebens) ================================================================================ Kapitel 36: Kapitel 35: Abschied und Städte ------------------------------------------- Kapitel 35: Abschied und Städte Die Fünf Freunde standen in ihre Umhänge gehüllt neben Moék und blickten auf das Bild was sich vor ihnen offenbarte. Fast alle Bewohner Kamîvas standen zum ersten mal seit Jahrhunderten der Gefangenschaft in Freiheit unter dem dunkle grauen Himmel von welchem dicke Schneeflocken fielen und die Landschaft weiß färbten. Vor elf Nächten hatte Moék ihnen mitgeteilt, dass das Volk Kamîvas mit in den Krieg ziehen würde. Als Racheakt, in der Hoffnung die damalige Elfenkönigin in die Finger zubekommen. Kinder und Alte würden in eine kleine Menschenstadt gebracht werden, um sie vor dem Krieg zu schützen so auch die Leute, welche sich aus dem Krieg heraus halten wollten. Keiner würde zu etwas gezwungen werden. Jeder war nun frei. Dass zeigte auch die Tatsache, dass ein paar der Bewohner Kamîva nicht verlassen wollten. Tief durch atmend ließ Ahmad seinen Blick über die weiße Landschaft gleiten. Er hatte nicht mitbekommen wie die Zeit an ihnen vorbei gerauscht war so dass nun bereits Winter herrschte. Aber wenn er nun darüber nach dachte, waren sie seit gut drei Monden unterwegs und vor etwas mehr als vier Monden, war Desan bei ihnen in der Feste aufgetaucht. Und doch war nach all dieser Zeit ihre Reise noch nicht vorüber. Seufzend wandte sich der Mensch zu seinen Freunden. Merin und Durgo verabschiedeten sich grade von Moék der ihnen alles Glück dieser Welt wünschte und versprach ihren Eltern und Verwandten mitzuteilen, dass sie noch am Leben waren und es ihnen gut ging. Dankend nickte ihm die junge Nymphe noch einmal zu und gesellte sich zu Leesiniel. Auch Durgo verabschiedete sich wenige Momente später von dem alten Zwerg und war bereit zur Abreise. So begannen sich die Fünf langsam durch das Schneetreiben von ihren neu Bekanntschaften zu entfernen jeder mit einem kleinen melancholischen Lächeln auf den Lippen. Denn ihnen war bewusst, dass nach über einem halben Mond bei den Zwergen, ihre Zeit des Ausruhens vorbei war. Moék blickte den vermummten Gestalten auf ihren Pferden noch lange nach. Erst als diese nur noch kleine Punkte in der Ferne waren, blickte er zu seinem Volk. „Nun lasst auch uns aufbrechen. Unsere Reise wird bei diesem Wetter hart, jedoch steht Aufgeben nicht zur Option. Schließlich schulden wir es den Kindern, die uns gerettet haben.“ Kurz blieb es still um den Zwerg doch stampften bald die ersten dreimal auf den gefrorenen Boden auf und riefen „Jawohl!“ Immer mehr schlossen sich ihnen an, bis jeder seine Zustimmung hinaus rief. Sie wanderten Tage durch den Schnee, welcher ihr vorankommen behinderte und sie immer wieder stoppen lies. Auch half das trübe Tageslicht ihnen nicht viel, denn die Tage waren kurz und der Himmel tief grau. Frustriert brummend zog Moék seine Kleidung enger um sich und warf einen Blick über sein Volk. Die fröhliche Stimmung war längst verflogen, doch hielt ein jeder bis jetzt tapfer durch. Zwar wurde regelmäßig geflucht doch hatten sie ihr Ziel fest vor Augen. Nun hoffte der graubärtige Zwerg nur, dass die Menschenstadt noch immer stand. Denn wenn nicht, hätten sie einige Problem. Tief durchatmend rief Moék zum Halt auf und machte sich daran beim Lageraufbau zu helfen. So vergingen weitere Tage und aus dem ehemals sieben bis acht Tagen Marsch, die sie vor sich hatten wurden bald schon zwölf bevor sie am Horizont so etwas wie eine Stadt ausmachen konnten. Etwas dass Jubelrufe durch den Tross fegen ließ. Doch als sie am nächsten und übernächsten Tag immer näher zu dem dunklen Gebilde kamen, wurde ihnen mulmig. Das sie auf eine Stadt zukamen war sicher allerdings war diese nicht klein. Nein, sie war groß und von dunklen Mauern umgeben. „Sicher, dass dies die richtige Stadt ist?“ fragte einer der Vertrauten Moéks. „Ich weiße es nicht aber viel Wahl bleibt uns nicht.“ murmelte der Graubärtige und ein stummes nicken ging durch die Reihen. Doch bevor sie näher als hundert Fuß an die Stadt heran kamen, schlug ein Pfeil vor ihnen in den Boden. Ein Warnschuss. „Doch ich glaube eindeutig die falsche Stadt!“ murrte Moék grimmig. Wütend lief Delya durch die von Mauern umgebene Stadt Barsk. Sie waren gestern, nach über einem Mond Reise, endlich angekommen und hatten heute bei dem Landherren vorsprechen dürfen. Doch hatte dieser sie verachtend ausgelacht und jegliche Hilfe verweigert. Sie hatten zwar mit Widerstand und Unwillen gerechnet. Doch hatte man sie nicht mal zu Ende angehört, sondern nach kürzester Zeit aus dem Saal entfernen lassen. Sie waren keine einfachen Bauern! Sie waren die Herrscher der Völker! Tief durchatmend blieb sie stehen und blickte zu der Ältesten der Nymphen welche sie begleitet hatte, als sie wutschnaubend in die Stadt gegangen war. „Was sollen wir nun tun? Es ist den Menschen hier und in den anderen Städten egal welchen Rang wir inne haben, solange wir sie in Ruhe lassen. Sie haben keinen Lebenswillen mehr, und versuchen sich zu verstecken, obwohl dies unmöglich ist!“ Die Älteste senkte ihre Augen, sie hatte mit weniger Problemen gerechnet „Wir sollten uns erst einmal beruhigen und dann mit Nexius und Lameria unser weiteres Vorgehen besprechen.“ meinte die Nymphe mit den Gedanken bei den anderen beiden Herrschen, welche ebenso wütend und enttäuscht waren wie sie. Den Blick in Richtung Himmel wendend nickte die Menschenfrau. So stand sie da, abseits der Menschenmengen die sich in den kleinen und großen Gassen tummelten. Versuchte sich zu beruhigen doch wanderten ihre Gedanken dabei zu ihren Sohn der für diese Menschen kämpfte. Obwohl ein Teil von ihnen sie verraten hatte und der andere Teil sich nicht an dem herrschenden Krieg beteiligen wollte. Er riskierte sein Leben für sie alle. Und sie konnte nur mit all ihrem Herzen hofften, dass es ihm gut ging. „Auf die Mauern und zu den Toren! Beeilt euch!“ überrascht öffnete die Frau ihre Augen wieder, als Rufe durch die Straße hallten, zusammen mit den eiligen Schritten der Stadtwachen. Überrascht sah Delya zu Ältesten „Was passiert hier?“ Die alte Frau schüttelte jedoch nur ahnungslos den Kopf. Sie blickten sich stumm an und rannten den Wachen hinter her, welche langsam Stellung vor dem Haupttor und auf der Mauer bezogen. „Lasst sie nicht näher heran!“ rief ein Hauptmann seinen Männern zu. „Entschuldige bitte, aber was ist los?“ fragte die Älteste höflich eine junge Frau neben sich. Kurz sah die Fremde die Nymphe an bevor sie leise mit zittriger Stimme antwortete „Gestern ist in der Ferne eine große Truppe aufgetaucht. Es wurde gehofft, dass sie vorbei ziehen aber sie kamen immer näher und stehen nun vor unserem Tor.“ Die Augen der zwei Herrscher weiteten sich. Waren die Unterweltler ihnen schon so nahe gekommen? Sie waren doch gestern erst hier angekommen! Vorsichtig drückten sie sich durch die Menge um einen Blick aus dem nur noch halb geöffneten Tor zu erhaschen. Doch erstarrten sie bei dem Anblick der sich ihnen bot. Wenn sie schätzen müssten wie viele sich dort befanden, sie würden vierhundert oder fünfhundert Mann sagen. „Das alles ist unsere Schuld.“ flüsterte die braunhaarige Menschen Königin, während sich ihr der Hals zuschnürte. Die Älteste wollte schon zustimmen als ihr etwas auffiel. Die Menge welche vor dem Tor halt gemacht hatte, bestand zum Großteil aus kleineren Wesen und es schien niemand deformiert, mit Wucherungen zu sein. Es wirkte fast so als ob... „Delya, such Nexius und Lameria und bring sie hier her! Beeil dich!“ Einen überraschten Laut von sich geben sah die Menschliche zur Nymphe „Wieso?“ „Sie dir die Gruppe einmal genau an!“ Die große Menge vor dem Tor genauer musternd, weiteten sich die Augen der Frau, bevor sie sich ohne weitere Worte, durch die sich am Tor gesammelte Menschenmenge schob. Auf der Suche nach den anderen Herrschern. Lange Momente später kamen die Herrscher auch schon auf sie zu und kaum waren sie neben ihr schritt die alte Nymphe an den Wachen, die sie aufhalten wollten, vorbei durchs Tor hinaus, in das Schneebedeckte Land. Nexius, Lameria und Delya an ihrer Seite. Auch lösten sich zwei Gestalten aus der Masse und kamen ihnen entgegen. Als sie voreinander standen bestätigte sich endlich die Vermutung der alten Frau, doch warf dies eine andere Frage auf „Was will eine so groß Gruppe an Zwergen und Menschen hier in Barsk?“ Der graubärtige Zwerg mit den trüben Augen sah die Älteste an, nachdem sein Blick über ihre Kameraden geglitten war. „Wir kamen zu dieser Stadt, um für einen Teil von uns Unterschlupf zu finden während wir anderen die Herrscher der Nymphen und Elfen aufsuchen wollten. Jedoch hatte ich diese Menschenstadt nicht so groß in Erinnerung.“ kurz stoppte der Zwerg und blickte die Elfenkönigin und die Älteste genauer an. „Und auch habe ich nicht damit gerechnet, hier auf die Verwandten der Kinder zu stoßen, sagten sie mir doch, dass ihre Heimat recht weit entfernt sei.“ Kaum hatte der Zwerg angefangen seine Worte auszusprechen. Weiteten sich die Augen der Anderen. „Ihr habt meinen Sohn Ahmad gesehen?“ fragte Delya während ihr Tränen in die Augen stiegen „Dann seit ihr es also tatsächlich.“ brummte der Zwerg „Ja ich habe ihn gesehen so wie auch Durgo, Leesiniel und Merin.“ „Ihnen allen geht es gut?“ fragte die Elfenkönigin selbst den Tränen nah „Ja sie sind alle wohl auf und nun auf reisen, in Richtung Süden. Ich habe einiges euch zu erzählen wenn wir endlich in die Stadt könnten.“ „Das haben wir gleich!“ murrte Nexius und schritt stapfend mit Delya zurück zur Stadt. „War noch jemand bei der Gruppe?“ fragte nach einigen Augenblicken der Stille die Nymphe. Schmunzelnd sah der Graubärtige die alte Frau an „Ja und ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn noch ein weiteres Mal zu Gesicht bekomme. Aber er gibt einen guten Beschützer ab. Ihm liegt viel an seinen Kameraden auch wenn er es nicht wirklich zeigt. Nun zu etwas anderen ich habe vergessen mich vorzustellen mein Name ist Moék, eine ehre euch kennen zu lernen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)