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Der letzte Drache

Die Suche nach der Flamme des Lebens
von

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Kapitel 18: Ansichten der Welt

Kapitel 18: Ansichten der Welt
 

Leesiniel folgte dem Dämon immer weiter in die Tiefe der Stadt. Hatte sich jedoch wegen mangelndem Licht schon bald eine Fackel entzündet, welche in einer der Halterungen der Wand steckte. Mit dem orangefarbenen Licht erschienen die kalten, feuchten Wände des Kellers welcher an manchen Stellen bereits mit Moos bedeckt waren, etwas freundlicher. Jedoch blieb ein mehr als nur ungutes Gefühl in der Magengegend zurück. Denn auch hier lagen immer wieder, an den Seiten der Gänge, zu Skeletten gewordene Tote. Der Elf jedoch versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren und stattdessen Shakarga in ein Gespräch zu verwickeln „Du hättest Durgo nicht so reizen sollen! Wieso hast du ihn weiter provoziert? Merin hat darauf nicht wirklich gut ausgesehen. Sie ist keine Schlachtfelder gewöhnt und ich für meinen Teil würde sie auch nur ungern in einen Kampf teilhaben lassen. Sie ist nicht eine Person für etwas so... brutales!“ Shakarga stoppte und sah in die Dunkelheit vor sich. Vielleicht war er etwas zu weit gegangen? Jedoch würde er wenn, wenn er es müsste, sich der Nekromantie bedienen. Er würde fast alles tun um die Sonne noch einmal wieder zusehen, bevor er aus dieser Welt verschwinden müsste. „Selbst Ahmad sah diesmal so aus als würde er dir deine Gedanken am liebsten austreiben! Ich weiß das du andere Vorstellungen von dieser Welt hast aber, wieso musstest du es ihnen direkt ins Gesicht sagen?“ redete sich der Elf in Rage. „Ich verstehe ja das du deine Ziele erreichen willst egal...“ Doch weiter sprach Leesiniel nicht, erstarrte er doch als sich die silbernen Augen des Anderen in seine eigene brannten.
 

„Du weißt doch fast nichts Elf!“ Die samtene Stimme des Dämons hatte einen schneidenden Ton angenommen und hallte in dem Gewölbe wieder. „Es ist besser wenn mich die Welt hasst! Dass tat sie doch sonst immer. Du weißt nicht wie es ist von euch Völkern der Oberwelt für das verachtet zu werden was man ist. Auch weißt du nicht wie es ist von seinem eigenen Volk verstoßen zu werden, ohne den genauen Grund dazu zu wissen.“ Shakarga stoppte kurz, holte Luft und sah wieder in den Gang vor sich. „Ich habe gelebt ohne zu einem Volk oder Stamm zu gehören und das die Zeit lang, an welche ich mich erinnere. Doch nun kommt ihr an fordert mich auf euch zu helfen und stellt darauf hin meine Persönlichkeit infrage.“ wieder stoppte der Dämon fing langsam an weitere schritte in den dunklen Gang zu setzen .
 

„Ich habe zugestimmt, doch nicht wegen euren Wünschen. Meine eigenen Ziele sind mein antrieb. Und trotzdem...“ Leesiniel meinte ein Zähneknirschen von dem Mann vor sich zu hören. „Und trotzdem habe ich versucht euch zu vertrauen. Zu meinem Bedauern, habe ich euch sogar recht schnell vertraut. Habe mich getraut, euch meinen Rücken zu zudrehen. Meine Aufgabe, welche ich von der Ältesten habe, ist nicht nur euch auf eurer Reise zu begleiten, um diese Prophezeiung zu erfüllen. Dass wäre das kleinere Problem gewesen, denn dafür wurde meine Bedingungen direkt zugestimmt. Das Problem war, dass mich diese Alte Nymphe dazu beauftragt hat auf euch alle aufzupassen.“ wieder blieb der Dämon stehen. Blickte zu dem Elf, welcher noch immer am selben Fleck stand wie vor ein paar Momenten. „Ich habe zugestimmt, mein Leben für euch zugeben, im Gegenzug wollte ich, nach dieser ganzen Reise, nur meine Ruhe. Mein Leben in Frieden. Doch sag mir wie soll ich euch beschützen wenn ich bald von dieser verdammten Welt verschwinde?“ Der Elf sah den Schwarzhaarigen an. Solche Worte, gar so viele, hatte er nicht erwartet. Er hatte nicht einmal damit gerechnet, dass der Andere sich ihm öffnen würde. „Ist es nicht besser, wenn ihr alle mich hasst?“ drang die nun wieder ruhige und sanfte Stimme Shakargas an seine empfindlichen Ohren „Ist es nicht leichter mich zu vergessen, wenn ihr mich nicht wirklich kanntet?“ Fragend sahen die silbernen Augen in die Blauen des Elfen, doch senkte Leesiniel bald schon den Blick. Das Leben des Dämons, nein des Mannes, vor ihm war bisher nur grausam gewesen. Dennoch war er bereit alles für sie zu geben. Mit zitternder Stimme sprach der Elf „Aber vielleicht möchten wir dich nicht einfach vergessen. Vielleicht möchten wir an dir fest halten, dich zudem machen was du bist?“ „Und was soll ich sein? Ich bin ein Dämon! Ein Verräter!“ nun lächelte der Elf „Du bist unser Kamerad, unser Freund und mit Sicherheit bist du kein Dämon und Verräter. Denn wenn du einer wärst hättest du kein Gewissen. Denn genau das hast du. Und ich weigere mich dich weiter als einen Dämon zusehen!“
 

Shakarga starrte den Elf an. Ein warmes Gefühl schien sich in ihm auszubreiten. Es war angenehm. Fühlte sich so Kameradschaft und Freundschaft an? Wenn ja, da wollte der Dämon es für immer behalten. „Was soll ich dann sein?“ „Ein Freund, ein Kammrad wie bereits gesagt.“ Leesiniel sah den Schwarzhaarigen an. Sah wie der stolze Dämon den Kopf bereuend zur Seite geneigt hatte. Bereuend, da er sie vor dem Schmerz über seinen Verlust bewahren wollte. „Für mich bist du ein Anari, Shakarga, egal was du sonst glauben magst.“ der Dämon sah ihn verständnislos an. „Ein was?“ „Anari.“ „Was bedeutet das Wort?“ Leesiniel grinste schief und schloss zu dem Dämon auf. „Dass werde ich dir nicht verraten.“ „Elf!“ rief Shakarga empärt aus, grinste dabei jedoch leicht. „Nein ich werde es dir nicht verraten Shakarga.“ Damit schritt der Elf an dem Dämon vorbei, erleuchtete sich mit der Fackel in seinen Händen den Weg vor sich. „Kommst du Anari?“ „Hör auf mich so zu nennen!“ brummte Shakarga folgte jedoch. „Aber es passt doch zu dir, Anari.“ „Es hört sich weiblich an!“ der Elf sah den Anderen an, wiederholte im Kopf das Wort. Für ihn klang es normal, die Elfensprache war jedoch immer recht weich und melodisch. „Hmm.. Ich finde es in Ordnung, Anari.“ Shakarga stöhnte. Wie er den neuen Spitznamen von dem Elf jetzt schon hasste, aber wenn der blonde es darauf anlegte „Gut dann nenne ich dich nun Iel.“ „Wie Bitte?“ Shakarga grinste spöttisch „Iel.“ „Das kannst du nicht machen Shakarga!“ Der Dämon ging jedoch weiter „Doch, Iel.“ Leesiniel lies einen frustrierten Schrei los und folgte dem Dämon.
 

„Anari!“, „Iel.“, „Anari!“, „I...“ sie beide verstummten. Sahen vor sich auf den Boden. Etwas hatte sich dort doch eben bewegt. Ein leises Knirschen und Knacken war in den Kellergängen und Gewölben zu hören. „Was war das Shakarga?“ Doch der Dämon bedeutete nur leise zu sein und starrte vor sich in den Gang. Der Elf erschreckte sich fast zu Tode, als der Dämon sich jedoch blitzschnell umwandte und ein leises fluchen seine Lippen verließ. „Was ist dort?“ Fragte Leesiniel. Hörte doch auch er das Knirschen und Knacken immer näher kommen, aus der Richtung aus welcher sie eben erst kamen, doch konnte er in der Dunkelheit, außerhalb des Fackellichtes, nichts erkennen. Jedoch hörte er auch in der anderen Richtung leise die Geräusche. Der Dämon beantwortete seine Frage jedoch nicht und nahm ihm stattdessen die Fackel aus der Hand. Überrascht sah der Elf zu, wie der Andere die Fackel zurück in ihren Gang warf. Kalt lief es ihm den Rücken hinab als er sah, was es war, dass sich dort bewegt hatte. „Was nun?“ fragte der Dämon ruhig, jedoch war die Anspannung in seinem Körper zu sehen. „Ich weiß es nicht...“ Antwortete Leesiniel leise mit leicht zitternder Stimme und lies seinen Blick weiter in den Gang zurück schweifen, in welchem sich die am Boden liegenden Skelette langsam, im Licht der Fackel gut zu erkennen, gräulich grün verfärbten und sich wie von Fäden gezogen auf zurichteten begannen.
 

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„Wie weit müssen wir noch nach Oben?“ murrte der Zwerg. „Bis wir im Dachstuhl sind, Durgo. Wir haben den größten Teil schon hinter uns.“ meinte Merin und sah aus einer der Fensteröffnungen. „Du musst auch mal hinaus sehen, Durgo. Die Aussicht ist Wundervoll!“ Der Zwerg schüttelte sich und wich weiter zur innen Wand zurück, welches den Menschen zum Lachen brachte. Wusste Ahmad doch um die Höhenangst des Zwerges. „Lass ihn mal lieber Merin. Er kann die Landschaft auch betrachten wenn wir Oben auf dem Turm sind.“ der Zwerg sah seinen alten Freund entsetzt an. „Oder wir haben Glück und finden in einem der Turmzimmer eine Bibliothek, welche uns weiter helfen könnte.“ fügte der Mensch noch an. Die junge Nymphe nickte zustimmend und schritt weiter hinauf, folgte Ahmad während Durgo sich hinter ihr hielt. Sie waren durch ein großes Stück der Burg gelaufen, bevor sie einen Aufgang zum Turm gefunden hatten, denn die Treppe, welche sie als erstes hinauf geschritten waren brachte sie nur ein Stock höher in einen Offenen Empfangsraum. Jedoch war auch dort vieles zerstört gewesen und von der Zeit verschlissen, auch vereinzelt sah man Skelettierte Leichen, welche ihr immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen ließen. Die einzige Pracht konnte man dort nur durch vereinzelte Reliefe erkennen welche oft prachtvolle Krieger in Rüstungen darstellten jedoch hier und da nur Landschaften zeigten. Es war eine Schande.
 

Doch war der zustand dieser Burg nebensächlich, in ihrer momentanen Situation. Denn Merin machte sich sich Sorgen. Hatte sie doch die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl, als würde etwas ungutes bald schon passieren. Zuerst hatte sie es darauf geschoben, dass sie verfolgt wurden und sie eine Solche Situation nicht gewöhnt war. Doch das schlechte Gefühl war immer stärker geworden, je länger sie sich in dieser Burg aufhielten. Auch jetzt versuchte sie das Gefühl abzuschütteln, doch es half nichts. Sie hoffte nur, dass Shakarga und Leesiniel in Ordnung waren. Egal was der Dämon zuvor gesagt hatte. Denn schließlich stimmten seine Worte ja auch. Die Dämonen hatten andere Ansichten als sie und ihr Kamerad war nun mal einer. Sie müssten seine Entscheidung respektieren ,wenn er sich zu etwas entscheiden sollte, was in ihnen durchaus Unbehagen auslösen könnte. Nicht ohne Grund sollte einer jeder der Völker auf diese Reise. Die junge Nymphe vermutete sogar, dass sie grade ihre verschiedenen Ansichten auf die Welt und ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten für die suche nach dem letzten Drachen benötigten. Brachte so doch jeder einzelne von ihnen andere Talente in die Gruppe. Sie seufzte. Blickte noch einmal hinaus und bemerkte wie vereinzelt Regentropfen zufallen begannen. Hoffentlich waren die anderen Beiden in Ordnung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nisichan
2017-07-25T10:45:44+00:00 25.07.2017 12:45
Ich mag die aufkeimende Freundschaft zwischen Elf und Dämon. Hoffe ja auf ein gutes ende und das der schwur nicht eingehalten werden muss.
Von:  DarkLibi
2016-09-15T14:02:25+00:00 15.09.2016 16:02
OhJe O.O
hoffentlich geht da alles Gut bei Shakarga und Leesiniel O.O mega fieser Kliffhänger :D aber baut die Spannung nochmal richtig aus :)
Ich finde es total süß das shakarga und leesiniel so offen miteinander sprechen können und das shakarga etwas lockerer wird *-*
schreib schnell weiter <3

LG Libi
Von:  MyokoMyoro
2016-09-15T13:34:04+00:00 15.09.2016 15:34
Wenn Merin wüsste, was sich bei den beiden Männern abspielt. Ich finde das Kapitel schön und freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko


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